Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Bildungsnotstand
Bildungsnotstand
Der schlimmste Stand ist der Notstand,
Wenn Bildung nichts mehr gilt,
Nicht mehr befasst damit Verstand,
Weil Politik nur noch am Handy spielt.
Bildungsferne Schichten gibt es schon,
Oft ideologisch verbohrt, naiv.
Hat man nicht begriffen, dass Lohn
Nur erhält, wer vor der Arbeit nicht weglief?
Manche gehen ins Verschwenden,
Bejammern dann die Situation,
Wollen nichts tun, frei sein mit Händen,
Auf Reichtum schimpfen im Sozialistenton.
Dabei hätten sie es in der Hand,
Ihre Kinder schulisch zu motivieren,
Mobilisieren den trägen Verstand,
Den Nachwuchs zu Interessen führen.
Stattdessen versacken sie in Glamourwelten,
Verlieren sich in Bildern, Regenbogenfarben,
Beschweren sich, dass sie wenig gelten,
Wobei sie selbst die Motive verdarben.
Geht hinaus, mobilisiert Euren Geist!
Rechnet, lest und schreibt und handelt!
Wer bildend in Neugierde verreist,
Bei dem werden auch Interessen gewandelt.
©Hans Hartmut Karg
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Warum ein Haus kaufen?
Warum ein Haus kaufen?
Wer viel Geld hat, der bekommt auch viel,
Er kann sich überall fast alles kaufen,
Verwirklicht so manches Lebenziel,
Hat oft zur Arbeit nicht weit zu laufen.
Wer wenig Geld hat, der lebt zur Miete
Und zahlt auch kräftig seine Beiträge.
Oft vermeidet er nur eigene Schritte,
Ist risikoarm, bequem und träge.
Da muss ich ihm den Rat gern geben:
Kaufe doch lieber und miete nicht an!
Im Alter hast Du dann ein freieres Leben,
Weil man Dir nicht mehr kündigen kann.
Für Zinsen und für die Haushypothek
Zahlst Du mit Tilgung oftmals gerade das,
Was monatlich doch an Mietzahlung weg –
Das ist später ein nicht füllbares Fass!
Nach Abzahlung gehört das Gekaufte Dir,
Miete musst Du nie wieder bezahlen,
Seelisch frei trinkst Du im Alter Dein Bier,
Vergessen sind alle Finanzqualen...
©Hans Hartmut Karg
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Sei's drum
Sei's drum
Nonchalance und Gleichgültigkeit
Verbauen ein Leben mit Wurstigkeit.
Manchen ist das egal, ob Lebensfreiheit,
Humanität gefährdet, Geschwisterlichkeit.
„Sei's drum,“ sagt der Wurstige,
„Nach mir – nichts als die Sintflut!“
Auch er bleibt zwar hungrig, der Durstige,
Doch Bequemlichkeit erschlägt Lebensmut.
Verantwortung muss in Familien wachsen,
Wenn sich Eltern gezielt dazu bekennen
Und nicht interesselos herumstaksen,
Sondern jeden Beruf als ehrbar anerkennen.
Das Vorbild ist's, das dem Nachwuchs zeigt:
Sei neugierig, gelehrig und berufsorientiert,
Mit Pflichtigkeit geerdet Dein Ansehen steigt
Und Dein Fortkommen so zu Wohlstand führt.
©Hans Hartmut Karg
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Mitlernchance
Mitlernchance
Influenzerwelt – Parallelwelt,
In der die heutige Jugend daheim,
Während die Alten es argwöhnisch betrachten,
Vielleicht deshalb sogar manche Jungen verachten.
Ja, das Neuartige ist oftmals gemein,
Doch so ist die Gegenwart aufgestellt.
Als das Buch kam, verschwand die Mundtradition,
Als der Computer kam, die Kopfmathematik,
Mit dem Auto schwand zunehmend das Gehen.
Aber, das müssen wir doch auch verstehen:
Das Neue erringt fast immer den Sieg,
Bequemlichkeit ist Menschheitslohn!
Also: Wieder Lehrpläne überarbeiten,
Das Neue auch wirklich hereinlassen
Und weiterhin rechnen, schreiben und lesen,
Denn das gehört auch zu humanem Wesen,
Dass wir die Bildung niemals hassen,
Mitlernend zu Neuartigem schreiten!
©Hans Hartmut Karg
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Abwarten!?
Abwarten!?
Die Zeiten sind gerade handlungslos,
Gar Vieles wird einfach nur noch vertagt.
Selbst da, wo die Probleme riesengroß,
Scheint es nicht so, dass man etwas wagt.
Gerade diese abwartende Haltung
Bringt uns weiterhin ins Leidvermehren,
Führt dauerhaft zu sozialer Spaltung,
Der kann sich niemand mehr erwehren.
So schludern weiter dahin Prozesse,
Man labert, verständigt sich aufs Nichtstun.
Das ist wie bei abgehalfterter Mätresse:
Die liegt auch herum und hat nichts zu tun.
Wie waren wir einstmals doch so agil,
Haben Probleme benannt – und gelöst!
Jetzt ist alles beliebig, offenbar fragil,
Zugebaut, was jahrelang nur verdöst.
©Hans Hartmut Karg
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PISA-Bewertung
PISA-Bewertung
Die Auswertung von Studien kennen wir alle,
Die sich mit solcher Überprüfung befassen.
Weiß man auch, dass da eine Ideologiefalle
Steckt? Kann sie das Abwerten lassen?
Wir wissen, dass bildungsferne Schichten
Nichts lernen wollen, Schulen ohne Wert.
Man geht lieber zu Fast-Food-Gerichten,
Wo man sich über die Reichen beschwert.
Anstatt selbst dicke Bretter zu bohren
Und lernend die Jugendzeit zu nutzen,
Ist man auf Bequemlichkeit eingeschworen,
Lässt solche Flügel sich auch nicht stutzen.
Anstatt das Schicksal bei den Hörnern zu packen
Um sich schulisch immer selbst anzustrengen,
Will man lieber seinen Feindbildern nachjagen
Und mit Hass die eigenen Horizonte verengen.
Die PISA-Studie hat wieder einmal gezeigt,
Dass dort nichts wächst, wo kein Bemühen,
Weil da ein Alimentenbedürfnis hochsteigt
Und niemand hin zur Arbeit will ziehen.
Sich selbst anstrengen, das wäre Versöhnung
Mit Bildung, die dann als Wert akzeptiert.
Wo jedoch nur bildungsfeindliche Verwöhnung,
Da ist kein Weg, der zur Schule führt.
©Hans Hartmut Karg
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Gelblinge
Gelblinge
Noch warten die grauen Gefilde
Auf ihren Traum vom Frühling:
Seltsame Wolkengebilde
Sind eigentlich nicht ihr Ding.
Gleichwohl erfasst die Vernunft
Das Naturglück mit offenen Armen,
Denn mit der Regenniederkunft
Ist die Seele doch zum Erbarmen!
Kleine, halbwüchsige Blühlinge
Strecken Gelbkelche ins Verstecken,
Womit nun ein Farbtupfer zart beginne,
Geschützt unter Berberitzenhecken.
Ja, der Natur gelingt Überraschendes,
Wenn wir den Blick zu ihr finden
Mit dem Wissen, dass da Fantastisches
Das Graue kann überwinden.
©Hans Hartmut Karg
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An des Weihers Uferzone
An des Weihers Uferzone
Will ich gehen, will ich stehen,
Gar den Blick verhaltend finden,
Weil wir hin zum Weiher sehen,
Wo sich Lebensbilder finden,
Vermögen im Ruheverwinden
Dem Gemüt Glanz zu schenken,
Wenn Blicke wir zum Freien lenken.
Üppig wächst das Gras am Rand,
Im Sommer nicht zu übersehen,
Dass hier am Wasser fruchtbar' Land,
Wo niemand Lust hat, Gras zu mähen
Und, weil man selbst Gast hier ist
Man den Sturm der Zeit vergisst.
Dann seh' ich Zinnoberschirme,
Rotkappen – in der Uferzone!
Sie wachsen, wo gar kein Gestürme,
Ich dem Farbspiel gern beiwohne:
Die Pilze wachsen, ältere gehen,
Alle wollen wir gerne sehen.
Trotz Pflücklust, voller Tatendrang
Lassen wir sie lieber stehen:
„Natur habe Du Deinen Gang,
Wir wollen lieber weitergehen.“
Denn wenn wir alles ernten nur
Schönt immer weniger Natur.
©Hans Hartmut Karg
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Folgen der Bildungsabstinenz
Folgen der Bildungsabstinenz
Wer nichts liest, nicht rechnet, schreibt,
Sondern nur im Spiel versackt,
Der ist's wohl auch, der hinten bleibt,
Weil er die Bildung selten wagt.
Lieber sich im Netze tummeln,
Klicks für Banalitäten mehren,
In Tests mit Apps gerne schummeln
Und alle Anstrengung abwehren!
So daddelt man sein Leben weg,
Vergeudet nun wertvollste Zeit
Mit Mediengeilheit als Beleg,
Dass man gar nicht mehr lernbereit.
Wo keine Bildung angepeilt.
Meint man, das sei etwas für Spinner.
Wer immer beim Spielen verweilt,
Sitzt einsam und allein im Zimmer.
Da wachsen dann schon Menschen nach,
Mit denen kein Staat mehr zu machen:
Gilt Lernfortschritt als Ungemach,
Wird man Berufsarbeit verlachen...
©Hans Hartmut Karg
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Stimmungslage
Stimmungslage
Der Blick hinaus ins Licht
Zeigt schon dies Wetter an:
Ein Hoch mit früher Sonne
Kann Stimmungen anheben,
Tiefs voller Wolkenbehang
Gemüt ein Grauen geben.
Wetter ist für Stimmungslagen
Jedoch dort seltener wichtig,
Wo in den warmen Räumen
Bei Kunstlicht konferiert,
Gemäß dem tiefen Glauben:
Das Außen bleibe draußen!
Doch Luftdruck und Luftfeuchtigkeit,
Auch Regen und die Sonnenlage
Bestimmen, was an Außeneinfluss
Von dort zu allen Seelen dringt.
Tun wir, als geht uns das nichts an,
Überschätzen wir eig'ne Bedeutung.
©Hans Hartmut Karg
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Gehört es nicht zum Standard von Familien?
Gehört es nicht zum Standard von Familien?
(Ironiegedicht)
Gehört es nicht zum Standard von Familien,
Dass man nur einen oder keinen Schlafanzug mehr trägt?
Ist der dann so starrständig, wie die hohen Lilien,
Frei im Raum stehend – maschinengepflegt?
Er kommt schließlich aus der Waschmaschine,
Getrocknet wird er sogleich wiederum getragen,
Denn er ist sauber und hält stramm die Linie:
Man kann ihn schließlich wirklich lange tragen!
Und so entlastet man die liebe, gute Welt,
Kauft wenig, das nun immerzu gewaschen,
Spart damit nebenbei natürlich etwas Geld
Und lebt beruhigter, wenn voll die Taschen.
Den Fußabdruck immer im Hinterhaupt
Lässt sich's ganz ohne Schuld gut leben,
Wenn man noch an die Schöpfung glaubt:
Man muss sich keine Wischwaschkante geben!
Einschränkungen begünstigen auch Lebenslagen,
Ständiges Waschen, Duschen wird doch nicht gebraucht.
Das danken uns dann überlastete Kläranlagen
Und unsere Absicht bleibt stimmig, erlaucht.
©Hans Hartmut Karg
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Scgutz vor Tyrannei
Schutz vor Tyrannei
Wer Erfinder und Genies übergeht,
Der könnte sich vermehrt Tyrannen einhandeln:
Wenn Ihr deren Möglichkeiten nicht seht,
Kann Egomanie mit Minderwertigkeit sich verbandeln.
Gib dem Genie doch die Erfindungsfreiheit,
Dass es sich human hier entfalten kann.
Nimmst Du ihm diese Gelegenheit,
Taumelt gar mancher in schlimmen Wahn.
Tyrannei führt ins Unmenschlichsein,
Man braucht alle Erfindungen für Waffen,
Gibt dem Erfinder ein privilegiertes Dasein,
Um weiterhin viel Tödliches zu erschaffen.
Doch denke auch an diese, unsere Geschichte:
Mancher Tyrann wäre nie inhuman entschwebt,
Hätte man ihm mit seinem so kleinen Lichte
Die Freiheit gelassen, dass er sein Ego auslebt.
Denn wenn ein Maler gern malen will,
Lass' ihn doch seine Freuden ausleben!
So entgleitet das Inhumane ihm als Ziel,
Friedenszukunft darf die Menschheit erleben.
©Hans Hartmut Karg
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Das Hinauszögern von Entscheidungen schädigt Entwicklung und Fortschritt
Das Hinauszögern von Entscheidungen schädigt Entwicklung und Fortschritt
Die Gegenwart lässt uns erkennen:
Hinausgezögert wird sehr viel,
Vorhaben sind unendlich zu nennen,
Die ohne Richtung, ohne Ziel.
Dabei sei dringend angesagt,
Verbindliches endlich zu schaffen.
Es reicht nicht, dass man ständig klagt
Und konferiert bei Vollkaraffen.
Da wird immer sehr viel gepredigt,
Was scheinbar doch Notwendigkeit.
Schließlich wird gar nichts erledigt,
So nervt weiter die Dringlichkeit.
©Hans Hartmut Karg
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Glätte
Glätte
Jeglicher Glätte sei der Kampf angesagt,
Die Räumfahrzeuge streuen.
Wer jedoch zu früh den Gang zum Kauf wagt,
Der könnte das sehr bald bereuen...
Ist nicht die Nachbarin hingefallen,
Ein Freund bei Glätte vom Fahrrad?
Der Winter hat jederzeit viele Fallen
Und gefährdet somit zu frühe Tat.
Warum sich nicht Zeit lassen,
Erst noch gut frühstücken,
Bis das Eis getaut auf den Straßen?
Dann gilt es, zum Kauf auszurücken.
Vorräte haben wir viele im Keller,
Eigentlich muss niemand raus.
Nach und nach wird’s wärmer und heller,
Erst dann verlassen wir das warme Haus.
©Hans Hartmut Karg
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Wo ist die Zeit nur hingekommen?
Wo ist die Zeit nur hingekommen?
Gestern waren wir noch Kinder,
Heute sind wir zitternd, alt.
Damals gab's im Mai noch Winter
Und es war so schrecklich kalt.
Als Erwachsenenzeiten kamen,
Nahm man von Stunden nie Notiz,
Denn die Arbeit war der Rahmen,
Berufsmüh' brachte Schweiß und Witz.
Dann kam plötzlich – Ruhestand,
Die Freiheit, Freizeit unbegrenzt.
Man bereiste Meere, fremdes Land,
Lebte ziemlich zeitentgrenzt,
Bemerkte kaum, wie Jahre gingen,
Sah sich in der besten Rolle,
Ging zur Oper, zum Liedersingen,
Es bleichten sich Teint, die Haartolle.
Gelegentlich gab's Operationen,
Um sich herstellen zu lassen:
Das Leben sollte sich noch lohnen,
Um sich mit Aufgeschobenem zu befassen.
Und jetzt? Sehr alt und schon gebrechlich
Lebt man mit viel Bildschirmverstand,
Wenn Heißzeiten bald unaussprechlich,
Die Welt jetzt außer Rand und Band.
©Hans Hartmut Karg
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Weitreisende Geister
Weitreisende Geister
Weitreisende Geister
Erfassen die allerletzten
Noch wenig bereisten Weltnischen
Und setzen sich fest, wo Sensibles,
Entschleiern es, wenn noch keine Meister
Mit forschenden Grabungen Böden verletzten
Und Fremde sich unter die Einheimischen mischten,
Als wäre dies Selbstverständliches und Übliches.
Das Netzverbreitete regt daraufhin weitere an,
Die wollen ebenfalls zu Unbekannterem hinfahren.
Doch begreifen weit gereiste Geister nicht,
Welchen Schaden sie mit ihren Reisen anrichten?
Sie verwüsten vielleicht mit ihrem Grabungswahn
Die dortige Welt, jeder Fußabdruck birgt Gefahren.
Die Erde zeigt dann ihr verstörtes Gesicht,
Selbst wenn sie von Erfolgen berichten.
Anstatt das Gewesene seinem Geheimnis zu überlassen
Meint der Mensch immer schon, er habe das Recht
Mit Berichten zu schönen, weil er verzichten nicht will,
Er doch eigentlich alles vernutzt und verschwendet.
Ohne Not muss er mit seinem Gelichte umfassen,
Meint, er entschlüssele, was damals tatsächlich echt,
Entlastet sich immerzu mit seinem hehren Ziel
Indem er überhöht, was er längst geschändet.
©Hans Hartmut Karg
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Winterwelt
Winterwelt
Ein wenig spitzte sie schon
Zwischen den Fichtenzweigen hervor,
Womit sie die Frühaugen belohn',
Auch den Schneeräumer am Gartentor.
Der Winter schüttelt mit eisiger Hand
Wieder Flocken in Straßengräben,
In Wandritzen, packt das ganze Land,
Wo Schneewächten sich erheben.
Kein Windhauch treibt mehr Windräder an,
Die Module sind schneebeladen,
Weil fahl nur die Sonne scheinen kann,
Mancherorts gibt’s großen Schaden.
Doch das Hellere nimmt zu, es scheint,
Als würden die Tage wieder länger,
Selbst wenn so mancher Wanderer meint,
Der Winter käme noch strenger.
Glitzernde Kristalle, sonnenbeschienen
Zeigen Macht und Schönheit zugleich.
So sei es denn, wie wir es ja verdienen:
Die Lande in zauberhaftem Winterreich.
©Hans Hartmut Karg
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Das Geistige verjagen
Das Geistige verjagen
Mit Wortes unsterblicher Breite
In neu geschöpftem Sprachgebau
Schafft man bei Imaginationenweite
Die Lösung gegen Weltverhau.
Es schüren ja Geistlosverbreiter
Missgunst, die aus den Augen fließt.
Dass sie nur sterblich sind als Neider,
Ist ihnen gleich, wo kein Geist sprießt.
Wer Unsterbliches nicht aufspürt,
Fühlt sich trotzdem im Hintertreffen:
Hat er nicht stets das Wort geführt
Und kann jetzt Bestes nur nachäffen?
Wo Ungeist Anerkennung nicht findet,
Wendet er sich ab von jenem,
Der sich zu Freiheitlichem windet,
Zu Lichtem, der hingeht zu Schönem.
©Hans Hartmut Karg
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Erwachen
Erwachen
Unbillig tanzen die Nachtfiguren
Wiederholt herum im Kreise,
Wo noch mondblass das Himmelsgewölk
Und einsilbig die stummen Lemuren
Sich heimlich still und leise
Absetzen ins Seelengebälk.
Diese will der Schläfer ja nicht sehen,
Er wälzt sich wieder auf die andere Seite
Und doch verfolgen ihn Schimären.
Wird das Sonnenlicht höher gehen,
Ihn befreien von seinem Nachtleide,
Wenn Strahlen dieses abwehren?
Licht muss sein nach dunkler Nacht,
In der die wildesten Träume tanzen,
Dir so oft den Dunkelblick hindrehen.
Nur wer mit dem Schauen selig erwacht,
Dem brechen Sonnenstrahlen die Lanzen,
Weil sie hilfreich zum Aufleben stehen.
©Hans Hartmut Karg
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Vom Verschwinden der Geldbeutel
Vom Verschwinden der Geldbeutel
Einstmals gab es Münzen in Geldbeuteln,
Gelegentlich auch die kleineren Scheine,
Die gaben uns Sicherheit und Zuversicht.
Man unterhielt sich mit den Leuten,
Man blieb so auch nicht sehr alleine
Und das Geld hatte noch Gewicht.
Je mehr uns das Geldzählen ausgetrieben
Weil Bequemlichkeit den Alltag prägt,
Desto weniger gilt es zu ergreifen,
Denn wo alle jetzt ihr Smartphone lieben
Und man sich immer weniger bewegt,
Müssen bargeldlose Systeme reifen.
Natürlich kann man Geld leichter klauen,
So verschwinden Geldbeutel aus dem Leben
Und man bezahlt mit dem Kleinkästchen nur.
Will das Handy nicht, dass wir ständig draufschauen,
Müssen dieKontrollangaben wissen, eingeben,
Fest eingespannt in der Banken Richtschnur?
Die neuen Geister betanzen das Parkett,
Viel lockerer sitzt uns damit die Kauflust:
Man sieht ja nicht mehr, wenn der Beutel leer,
Das Konto überzogen und leider viel zu spät
Man plötzlich nicht mehr überschaut den Wust.
Darunter leidet der Überblick gar schwer...
©Hans Hartmut Karg
2024
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