Da der Grund für den Stillstand nie gefunden wurde und ich beim Gedanken an die Situation, zu wissen, dass es dem Kind nicht gut geht, nicht mehr ruhig schlafen konnte, entschieden wir uns zu einem geplanten KS.
Es war ein sehr, sehr komisches Gefühl, uns ein Datum für die Geburt unseres Sohnes auszusuchen - aber als ich mir beim Vorgespräch die Aufzeichnungen der Herztöne seines grossen Bruders nochmals ansah und sich ein flaues Gefühl ausbreitete, wurde mir noch einmal klar, dass diese Entscheidung für uns die richtige war.
Bei ET 24.11. wurden uns der 12., 16. und 17. als Termin angeboten. Der 12. war uns viel zu früh, der 17. etwas gar nahe an meinem eigenen Geburtstag, somit entschieden wir uns für den 16. und hofften doch irgendwo, dass der Kleine vielleicht auch selber den Startschuss geben würde.
Tja, nix wars - am 16.11. standen wir um 9 Uhr im Geburtszimmer.
Mir wurde der Zugang gelegt, ich durfte das schöne füdlifreie Gwändli anziehen und dann hiess es warten, da noch 2 OPs vor meiner angesetzt waren. Als ich ein halbes Buch gelesen hatte, kam mein "Begleitschutz" und verfrachtete mich in den OP - GG kam nach.
Die Schwestern und Ärzte stellten sich vor, wir machten eine Menge Witze und die Stimmung war sehr entspannt. Nervös war ich überhaupt nicht!
Die Teilnarkose wurde gestochen, und los gings.
So weit, so gut, alles wie gehabt - aber plötzlich bekam ich keine Luft mehr. Nicht mal die Sauerstoffzufuhr über die Nase funktionierte - ich konnte GG noch knapp bedeuten, mein Gesicht loszulassen, und konzentrierte mich darauf, nicht in Panik zu verfallen und so gut wie möglich zu atmen. Das Kind konnte doch nicht so gross sein, dass es meine Rippen fast sprengt?!
Nach endlos scheinender Zeit kam die Luft endlich zurück - und GGs lapidarer Kommentar: da hätte der Assistenzarzt eben komplett auf meinem Bauch gelegen und gedrückt wie ein Verrückter.
Ich wusste ja, dass sie das Kind mit ziemlichem Körpereinsatz rauspressen müssen, aber so wie es scheint, war auch Büebel Nr. 2 hoffnungslos verkeilt und eine Spontangeburt hätte wohl wieder gleich wie die erste geendet.
Anders als der Grosse schrie Aidan von Anfang an laut und empört, er wurde auch gleich zur Kontrolle weggebracht. Ich war etwas beunruhigt, da Ryan schneller wieder bei uns war - Aidan hatte aber etwas Wasser auf der Lunge, musste aber nicht abgesaugt werden, das erledigte er mit seinem Geschrei gleich selber

Endlich kam mein Söhnchen zu mir, und ein paar Tränchen wurden verdrückt. Er sah genauso aus wie Ryan!
Ich wurde gefragt, ob er bei mir bleiben sollte oder mit GG ins Zimmer gebracht werden sollte.
Da ich wusste, dass GG bald wieder heim zum Grossen musste, wollte ich ihm diese Zeit mit seinem Söhnchen geben und liess die zwei gehen.
Nach dem Vernähen (was etwas "seltsam" war, da die Assistentin nähte und der OA ihr Anweisungen gab - schlussendlich aber die um einiges schönere Narbe als beim ersten Mal


Endlich konnte ich mein Söhnchen genauer betrachten, und der Kleine kündigte auch gleich grossen Hunger an.
GG musste bald mal nach Hause, aber da es ruhig war, durfte ich noch 5 Stunden allein mit dem Kleinen im Gebärsaal verbringen und ihn bestaunen.
Aidan ist ein total ruhiges, zufriedenes Baby, welches den ganzen Tag lächelt - ganz anders als sein Bruder, welchem man den Geburtsstress deutlich angemerkt hat.
Wir sind froh, uns so entschieden zu haben, und ein weiteres gesundes, wunderschönes Familienmitglied geschenkt bekommen zu haben.