Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Neujahrsspaziergang

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Neujahrsspaziergang

Felder, Wiesen strahlen heute:
Feuerwerk hat nichts verwüstet!!!
Spazieren gehen viele Leute,
Weil nach Frischluft sie gelüstet.

Vom Wald, vom Berg fällt sie herunter,
Voll Sauerstoff und feiner Kühle.
Da werden Lebensgeister munter,
Es wachsen wieder Glücksgefühle.

Virtuell war man eingesperrt
Durch Viren und früher mit Dämpfen.
Das hat an Nerven schwer gezerrt,
Weil Lungen schwer dagegen kämpfen.

Als jung ich war, heizte man kaum,
Da gab es herrlich-frische Lande.
Man hielt sich auf in einem Raum,
Freut' sich auf Nachbarn, auf Bekannte.

Fähig, in die Natur zu schauen
Musste man sich nicht abzuriegeln,
Um Feuerwerke zu verbauen,
Sich nach Krachblitzen einzuigeln.

Endlich ist weg der Pulverdampf,
Frei kann der Bürger wirklich schnaufen:
Die Frischluft bleibt ihm ohne Krampf,
Man kann in Wälder wieder laufen.

Felder, Wiesen strahlen heute:
Feuerwerk hat nichts verwüstet!!!
Spazieren gehen viele Leute,
Weil nach Frischluft sie gelüstet.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Hoffnungsjahr

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hoffnungsjahr

Nie war ein Jahr so voller Hoffnung,
Als heuer dieses Neue Jahr.
Es gibt uns wieder jenen Schwung,
Wie das in früheren Zeiten war.

Endlich nicht feuerwerksbelastet
Zeigt sich ein blanker Horizont,
Weil nun entspannt wir, niemand hastet
Gern schutzsuchend man innen wohnt.

Die Tiere wurden nicht erschreckt,
Das Neujahr zeigt' die beste Seite:
Ein Glückwunsch hat uns früh geweckt,
Womit das Jahre die Flügel breite.

Obstbäume finden guten Willen,
Schieben die Knospen schon heraus,
Woran wir unsere Sehnsucht stillen,
Wenn wir gern gehen da hinaus.

Wird uns der Impfstoff retten können?
Werden wir neue Freunde finden?
Kann uns die Nähe noch versöhnen,
Wenn wir dem Virus uns entwinden?

Dies Jahr kann uns schon Segen bringen,
Wenn Todeszahlen weiter sinken:
Möge es uns erneut gelingen,
Von des Lebens Quell zu trinken!


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Einen Kosmos schaffen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Einen Kosmos schaffen

Es ist nicht leicht,
angesichts der Größe des Alls
sich auf den Weg zu begeben,
um einen eigenen Kosmos zu schaffen.

Wenige Weggefährten
werden diesen Herkulesplan begleiten
und manche Neider werden
ohnedies Dein Unterfangen nur belächeln.

Dennoch zeigen mir neuerdings zunehmend
die vielen Begleiter meiner Poesie,
dass das großartige Wagnis
endlich Chance werden darf.

Wofür denn?
Ja, schon auch für das Überleben
und für ein ehrliches, gutes Leben,
das ausbauende Fürsorge beinhaltet.

Es sei nicht vergessen,
dass für die Bedingungen
verantwortbarer Kosmosanstrengungen
auch überzeitlicher Lohn winken könnte...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Schon wieder heller

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Schon wieder heller

Schon wieder heller wird der Tag,
Das Sonnenlicht bescheint die Fluren,
Wenn wieder gehen unsere Uhren
Dorthin, wo man den Frühling mag.

Schon lichtgeborene Morgenröte
Muss in die kalte Nacht vordringen,
Will Frost und Reif gar ganz verschlingen,
Um wegzuwärmen unsere Nöte.

Noch reicht die Kraft dazu nicht aus,
Um mit der frühen Tageswärme
Die Lasten und die Kummerschwärme
Zu treiben aus dem eigenen Haus.

Doch Hoffnung trägt das Augensehnen:
Als Glückskinder sind wir geboren,
Im Jahrwerk dazu auserkoren,
Das Sonnenlicht blind zu erwähnen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Trolle

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Trolle

In Norwegen kamen sie uns entgegen,
Die Trollgläubigen auf all unseren Wanderwegen.
Immer haben sie gehofft und sie haben gebangt,
Ob der Trollsegen weiterhin zu ihnen gelangt,
Wenn andere nicht an die Naturkräfte glauben
Und den Möglichkeiten ihre Chancen rauben,
Weil meist überkritisch alles wird nur durchdacht
Und dadurch keine Fantasiewelt entfacht.


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Hans Hartmut Karg
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Nachweihnachtsfreuden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nachweihnachtsfreuden

Als ich im Elternhaus noch weilte,
besuchte die Großmütter ich oft
und habe bis auf den heutigen Tag
den Weihnachtsplätzchenduft in der Nase.

Damals haben sie noch gebacken –
mindestens zwölf Sorten Plätzchen
und edel mussten jährlich auch
die vielen Christstollen werden.

Bis tief in den Januar hinein
bekamen wir bei jedem Besuch
die herrlichen Plätzchen serviert –
manche schmeckten da immer besser!

Besonders die Lebkuchen
und die vielen Vanillehörnchen
waren so gut in Dosen verpackt,
dass sie zum Gaumenschmaus gerieten.

Alle Geschmacksrichtungen gab es ja
und die raffinierten Feingerüche,
fast alle mit Zucker und Butter gepaart,
vermehrt um Weihnachtsgewürze.

Noch heute sind die Wunderdüfte
mir als Erinnerungsspur lebendig,
haben sich in mein Gemüt eingegraben,
werden mich nicht mehr verlassen...

Draußen gab es früher den Schnee,
Der die Helligkeit auferstehen ließ.
Als Kinder rannten wir meistens dorthin,
Wo für Schlitten die Hänge ganz steil.

Wer heute gesund bleiben will –
so posaunen es die Apostel aus –,
der nascht nicht oder nur ganz verhalten
und zieht seine Gelüstigkeiten zurück.

Das Alter kennt seine eigenen Grenzen
und weiß im Voraus, wann büßen es muss
für seine sündigen Naschereien,
wenn das Blut wieder dicker geworden.

Weise wird er sich daher bescheiden,
nur noch ein einziges Plätzchen probieren,
es lange am Gaumen verweilen lassen,
um seiner Erinnerung selig zu frönen.


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Trostbirnen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Trostbirnen

Wann immer ich zur Großmutter kam,
Sah von Weitem den hohen Baum ich,
Den uralten Birnbaum, voll behangen
Und jährlich mein heimliches Ziel.

Birnen fielen herab und zersprangen,
Manche landeten auch in hohem Gras.
Besuchsweise hob ich sie eilig auf
Und verschlang die nachbitternde Süße.

Dabei waren sie klein, die Grießbirnen,
Mit hartledriger Haut überzogen,
Hatten viele Grießkörnchen innen,
Das Fruchtfleisch, es war gering.

Doch immer bekam ich im Winter
Die getrockneten, süßen Birnteile,
Welche die Oma ins Rohr gelegt,
Um im Winter Gesundes zu haben.

War ich traurig, bekam ich von ihr
Aus der Dose getrocknete Trostbirnen.
Das Gemüt hellte sich so bei mir auf,
Brachte Lachen ins Leben zurück.


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Leuchtblüten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Leuchtblüten

Die Amaryllis am Fensterbrett
Lag lange Zeit in unserem Keller.
Dort, wo es dunkel war, trieb sie nett,
Die Blüten kamen dadurch schneller.

Jetzt steht sie mit ihren roten Sternen
Dort, wo sie unsere Blicke verwöhnt.
Sie kann die Trostlosigkeit entkernen
Und hat uns mit dem Winter versöhnt.

Stände sie nicht bei uns im Wohnzimmer
Mit Leuchtblüten als seliger Himmelsmacht,
Stände es um unser Gemüt schon schlimmer,
Wir wären um Blütensegen gebracht.


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Manche Rosen blühen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Manche Rosen blühen

Manche Rosen blühen so wunderbar,
Dass Neider ihnen dies missgönnen,
Denn einmalig stellen sie für uns dar,
Was mit der Welt uns kann versöhnen.

Doch wenn die kleinste Rose
Daraufhin erbost Dornen ausfährt,
Damit man ihre Blüten auch liebkose,
Hat kein Neid mehr Seelen versperrt.

Ja, manches Mal muss dieser Schmerz
Das Kleingemüt langsam dazu bewegen,
Dass es das trübe Auge leitet hin zum Herz
Und dadurch erst erkannt der wahre Segen.


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Gerechtigkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gerechtigkeit

Chancengleichheit kann es nicht geben,
Zu unterschiedlich sind die Personen.
Jeder führt doch sein eigenes Leben,
Dennoch will sich jeder belohnen.

Chancengerechtigkeit ist der Versuch,
Über Gesetze jene Rechte zu schaffen,
Dass von der Gesellschaft geht der Ruch,
Der Stärkere könne sich alles beschaffen.

Ist Gerechtigkeit denn nur ein Wort
Aus den Frühzeiten der Philosphenkultur,
Ein zurück gebliebener Resthort,
Noch immer ein Sklave der eig'nen Statur?

Wie würde der Mensch denn gerecht,
Könnte er daran nicht mehr glauben?
Wäre die Lebenswelt nicht schlecht,
Wollte sie sich alles erlauben?

Es bleibt ja die Ungleichheit
Zwischen allen Lebewesen,
Die Natur ist so gar nicht bereit,
In Gesichtern Freude zu lesen.

Deshalb muss es menschlicher Wille sein,
Den Ausgleich ein wenig herzustellen.
Der schwache Mensch für sich allein
Könnte Normen ja nicht durchstellen.

Allerdings muss erkannt auch werden,
Dass Menschen sich in Hängematten legen,
So vermehren das Sittenverheeren,
Weil sie sich nicht zur Arbeit bewegen.

Es ist leichter, den Feind auszumachen,
Um von sich selbst abzulenken:
Feigheit und Faulheit lässt man krachen
Und trägt immer nur vor seine Bedenken.

Das wäre zu leicht, zu banal,
Würde man selbst nicht aufstehen:
Der Mensch hat doch immer die Wahl,
Um in Verantwortung zu gehen.

Hier ist Politik in der Pflicht,
Kann Gerechtigkeit schon erreichen,
Nimmt sie ernst der Leidenden Sicht,
Um Herzen ausgleichend zu erweichen.


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Hasardeure

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hasardeure

Nichts holt uns zurück
in die bunte Welt der Lebenden,
wenn wir uns wie Hasardeure gebärden
und meinen, gottgleich Glücksritter zu spielen.

Das Risiko, sich weiterhin anzustecken,
bleibt hoch – auch für alle Glücksritter,
die irrtümlich meinen, sie wären gefeit
und nichts könnte sie jemals treffen.

Da steigert Distanz doch das Überleben
und treibt die Zahlen nicht mehr hoch,
denn das Virus bleibt weiterhin tödlich,
selbst wenn man es permanent ignoriert.

Glauben wir nicht den Statistiken?
Wieso sterben dann weltweit so viele?
Sind wir denn noch bei Verstand und Sinnen,
wenn aus der Verantwortung wir uns so stehlen?

Das Hasardieren wird zur Todesfuge:
„Ach, Risiko! Wen's trifft, den trifft's halt!“
Doch wird die Pandemie dadurch nicht größer,
wenn man Ignoriersüchte weiterhin kultiviert?

Sollen die Erben nicht doch noch warten,
selbst wenn sie die Alten ständig besuchen,
um das Ansteckungsrisiko weiter zu steigern
und deren Ableben damit zu befördern?


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Die große Frau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die große Frau

Den schmalen Weg kam sie herunter
Und da erschien sie mir noch größer
Mit klarer Stimme und recht munter,
Federnd im Gang mein Tagerlöser!

Sie war sofort für mich zu sehen,
Recht bunt gewandet, gar nicht grau,
Beweglich, niemals blieb sie stehen,
So liebte ich die große Frau.

Von Anfang an spürte bei ihr
Ich Vornehm- und Erhabenheit.
Sie war bescheiden, eine Zier,
Stets zu Begegnungen bereit.

Denn offenbar auf Augenhöhe
Konnte den Männern sie vertrauen,
War offen für die schönste Nähe
Und lächelnd immer anzuschauen.

Doch mit der Arbeit ging sie dann
An einen weit entfernten Ort,
Wo man sie zwar erreichen kann,
Doch nur im Bild mit fernem Wort.

So musst' ich auf die Suche gehen,
Die Welt war hart, die Welt blieb rau
Und mich im Tagwerk nun umsehen
Nach einer schönen, großen Frau.

Tatsächlich blieb das Glück mir hold,
Bald fand ich dieses Haarewehen:
Ein Mädchen, frei und rein wie Gold,
Darf jetzt mit ihm durch's Leben gehen.


©Hans Hartmut Karg
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Zahlenwerke

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zahlenwerke

Wenn Zahlen nur dem Zwecke dienen,
Dass sie des Mammons Schärpe tragen,
Könnten sie Felder schwer verminen,
Wenn ungerecht Dornen vorragen.

Es darf nicht sein, dass nackte Zahlen
Ohne Wort führen Regiment,
Entscheidungen sich daran krallen,
Die man als Eseleien kennt.

Zahl ist Zahl und Geld ist Geld!
Da muss der Geist sich schon erheben,
Sinn mit Vernunft bringen zur Welt,
Um Sachgründe wahr anzugeben.

Abwägungen und Kompromisse
Nehmen Entscheidungen die Spitze:
Gerechtigkeit wird das gewisse
Etwas, damit man sie nicht nur aussitze.

Wenn Summen immer größer werden,
Wachsen sie zum Abstrakten hin:
Wo früher schon sich Schulden mehrten,
Macht das für Bürger keinen Sinn!

In Notzeiten wird man zwar retten,
Wenn man den Ausgaben kann frönen,
Können wir uns auf Rosen betten,
Wenn wir uns daran nur gewöhnen?

Es bleibt zwar schon des Staates Stärke,
Die Spitzen damit abzumildern.
Auf Dauer reichen Zahlenwerke
Nicht aus, um Freiheit zu beschildern.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Warme Farben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Warme Farben

Es sind die warmen Farben,
Die zeitnah Seelen streifen,
Damit Gemüter reifen,
Die lang' im Winterdarben.

Das weiche Rot und Grün
In den vielen Wohnzimmern
Will kein Gemüt verschlimmern,
Denn Freude woll'n sie sprüh'n.

Das weiche Rot und Braun
Auf vielen Hausfassaden
Mit altem Fensterladen
Lässt uns ins Neujahr schau'n:

Morbides lebt dort auf,
Wo an Lagunen und Palästen
Kein Baum steht, dafür viele Gäste
Bestimmen diesen Tageslauf

Mit Gondeln und mit Motorbooten,
Vorbei an diesen Warmfassaden,
Die alle zum Besuch einladen,
Wo auch die Autos sind verboten.

Die schönste Stadt der Welt
Braucht keine Kreuzfahrtschiffe,
Auch nicht die Übergriffe,
Weil dort die Liebe zählt.


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Unser Versprechen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Unser Versprechen

Wenn wir von dannen ziehen,
Liebste, zieh'n wir nicht mehr weiter:
Wir bleiben in stetem Bemühen,
Nur so gelingen Zeiten uns heiter.

Das Leben kann uns nicht enteilen,
Denn alles, was wir doch wollen,
Ist unser ehrliches Mitteilen,
Um Gewissheiten uns zu holen.

So tragen wir oft miteinander
Auch Lächerlichkeiten aus,
Die Reibungen gegeneinander,
Weil wir in gemeinsamem Haus.

Schmachtendes ist nicht das Ziel,
Offenheit nimmt unser Blick,
Denn mit kontrolliertem Gefühl
Wächst auch ein eheliches Glück.

So ziehen, Liebste, wir weiter
Als Bildsucher zur Zeitenwende,
Als Diener, Knechte, Begleiter
Der Liebe, die noch kein Ende.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Venedigs Tänze

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Venedigs Tänze

Ach, wie schön wäre es doch,
Alle Hürden abzulegen,
Zu entfernen jedes Joch,
Um sich in den Tanz zu legen.

Brauchen wir nicht Zukunftsblicke,
Um Zeiten jetzt durchzustehen,
In denen die Weltgeschicke
Nicht auf unser Leben sehen?

Wird uns nicht ums Herze leichter,
Wenn der Reisesprung gelingt,
Sorgen wegbrechen und seichter
S'Auge mit Südblicken winkt?

Brauchen die befreiten Herzen
Denn noch mehr Venedigs Welt?
Dort strahlen Säle mit Kerzen,
Die mehr sind, als Schottergeld.

Vivaldis Traum mit Violinen
Feuchtet sogar Männeraugen,
Hebt dort an mit allen Sinnen,
Was der Liebeslust darf taugen.

Ja, uns trägt schon die Musik
Und vielleicht ein Maskenball
Hin zu manchem süßen Blick,
Wenn der Winter kommt zu Fall...


©Hans Hartmut Karg
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Januarwelt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Januarwelt

Hecken tragen weiße Hauben,
Wie gezuckert alles Strauchwerk,
Wohl behütet scheinen Gauben,
Schneewolken zieh'n her vom Berg,
Bringen uns die Januarwelt,
Wie wir sie schon früher hatten
Und, wie sehnsuchtsvoll bestellt
Liegen Weißtuche auf Matten.

Man merkt's: Weniger gefahren!
Da können Schneewolken treiben
Die bekannt aus Kinderjahren,
Und die dann auch lange bleiben.
Flugzeuge steh'n still am Boden
Und es gibt das Schlittenfahren.
Dann zieh'n an wir unsere Loden,
Wie das schon vor vielen Jahren.

Dennoch sind wir gern zuhause,
Weil das Virus uns bedroht
Und der Urlaubswahn macht Pause,
Erde kommt ins rechte Lot:
Klima, Schnee können versöhnen,
Wenn das Fahren nicht mehr Ziel.
Das lässt häuslich uns verwöhnen
Mit Ruhe, Nähe – und viel Spiel.


©Hans Hartmut Karg
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Gesegnetes Land!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gesegnetes Land!

Gesegnetes Land! Vulkangottesland!
Von allen Elementen umschlossen,
Als wär' der Himmel ausgegossen
Auf südländisches Heimatland!

Wo Erde, Wasser und Sonne präsent
Lassen sie keine Wünsche mehr offen.
Selbst Kranke dürfen Heilung erhoffen,
Weil Fango, Wärme man da noch kennt.

Der Wein wächst auf endlosen Feldern,
Wasser ist überall den Rebstöcken nah,
Wo man die Maskierten auf Booten sah
Und im Herbsten das reichliche Keltern.

Pfirsich- und Obstbäume trotzen den Blitzen,
Hartweizen gedeiht bei feinstenTomaten,
Von denen sie immer schon überreich hatten:
Im Ernten war dort göttlich zu schwitzen!

Festlich bleibt im Süden die Tafel gedeckt,
Das Meer, die Felder erbringen die Nahrung,
Wo die Kunst gedeiht als Gotteserfahrung
Und das Antlitz man mit Masken bedeckt.

Gesegnetes Land! Erdbebenbedroht,
Doch voll Freude mit Anmut und Kunst,
Dabei lebensfroh und in göttlicher Gunst –
Als Zeichen der Liebe und ganz ohne Not.


©Hans Hartmut Karg
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Das Neujahrswünschen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Neujahrswünschen

In den Bauernstuben war es noch Brauch,
Den Älteren gutes Neujahr zu wünschen.
Dann gab es Plätzchen und meistens auch
Den Braten, verbunden mit besten Wünschen
Für das noch junge Jahr, für die reichen Ernten,
Ganz ohne Dürrezeiten und Überschwemmung,
Weil damals Glückwünsche Menschen besternten
Und man ohne Gier lebte und ohne Enthemmung.

Die bäuerliche Welt, sie war meist sehr klein,
Doch herzlich das Lachen und die Umarmung.
Man wollte miteinander allzeit selig sein –
In Ruhe und stets mit Gottes Erbarmung.
Heute sind wir zwar alle medial gut vernetzt
Und können uns jederzeit virtuell auch sehen.
Haben wir nicht verlernt, was früher geschätzt,
Weil wir einsamer damit ins neue Jahr gehen?


©Hans Hartmut Karg
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G5-Strahlung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


G5-Strahlung

Offenbar macht sich niemand Gedanken,
Ob eine solche Strahlung gefährdet
Und unsere Neuzeitapostel wanken,
Weil sie vielleicht nicht richtig geerdet.

Es geht doch um unser Menschenwohl,
Die Strahlung beeinflusst alles Leben.
Gar manche finden das Internet toll,
Wollen Informationen schnell weitergeben.

Natürlich mag diese Strahlung auch dienen,
Um Wissenschaft und Wirtschaft zu entlasten,
Doch kann man mit Strahlung nicht auch verminen,
Was dann zurückkommt mit Krankheitslasten?

Es ist so leicht, Neues zu schaffen,
Dessen Folgen man noch nicht benennt.
Doch ist unser Körper auch so beschaffen,
Dass er Gesundheitsgefahren erkennt?


©Hans Hartmut Karg
2021

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