Dr. Karg Gedichte / Teil 2

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Hans Hartmut Karg
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Frühmorgens

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Frühmorgens

Frühmorgens geht die Sonne auf,
Die liebe Frau, sie murmelt: „Sechse!“
Der Mann sieht sie, meint: „Sexy!“
So nimmt der Tag denn seinen Lauf...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Hast Du gesehen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hast Du gesehen

Hast Du gesehen, wie der Tag erwacht,
Voll sich die Sonne mächtig aufmacht,
Um alles mit ihrem Licht zu erhellen.
Schon tragen die ersten Wärmewellen
Früh die Insekten zu den Pflanzen,
Wo sie zahlreich Blüten umtanzen.
Sie geben erst ihre fleißigen Flüge auf,
Wenn Heißhitze wallt in den Tageslauf.

Nie ist der Tag mehr so herrlich frisch
Wie am Morgen, wo auf den alten Tisch
Milch, Kaffee und die Teekanne gestellt,
Alle Häuser und Dächer strahlend erhellt,
Es nach den feinsten Brötchen riecht
Und ein Käfer über das Weiße kriecht,
Dennoch das Kühle noch voll im Walten,
Weshalb es sich da lässt gut aushalten.

Der Frühaufsteher weiß um diese Kunst,
Mit der noch die sanfte Klimagunst
Ihn umfängt und den Tag aufleben lässt,
Noch keine Hitze die Lungen stresst
Und das Frühstück deshalb noch so heißt,
Weil nach dem Aufstehen der Wille reist,
Zu übersehen am Himmel die Streifen,
Weil die Hand strebt, um Marmelade zu greifen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Die drei Todbringer

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die drei Todbringer

Sigmund Freud konnte noch von Kränkungen sprechen
Bei den geistesgeschichtlichen Beleidigungsfragen,
Für die sich angeblich sogar manche Götter rächen,
Womit wir Schuldfragen auf Schultern zu tragen.

Und die Bibel kannte noch regionale Plagen,
Mit denen Gläubige an ihren Gott gekettet.
Den Verständigen konnte man so Trost zusagen:
Wer reumütig umkehrte, der war errettet.

Doch hört man immer wieder den dummen Satz:
„Menschheitsplagen hat es schon immer gegeben!“
Bis heute ist das nichts als ein Totschlagsatz,
Der sich entfernt von aktuellem Erleben.

Denn heute haben wir die drei Todbringer,
Die nicht mehr regional wirken, sondern global,
Mit denen der ewige Sensenschwinger
Die Menschheit schwer bedroht jetzt, radikal.

Corona hat von China her die Welt überschwemmt
Und bereits Millionen an Opfern gefordert.
Natürlich hat man das Virus forschend gehemmt,
Indem man in großen Mengen Impfdosen geordert.

Doch dieses Virus mutiert unkontrollierbar,
Ständig bildet es überall neue Varianten,
Bleibt gefährlich und todesverführbar,
So dass der bleibt in allen Weltlanden.

Der Ukrainekrieg treibt den zweiten Todbringer voran,
Vernichtet Menschenleben und Getreideregionen,
Nur, weil ein Despot offenbar nicht anders kann,
Als täglich zu errichten weitere Todeszonen

In denen Menschenleben ausgelöscht,
Nur weil er in eine Staatsideologie vernarrt
Und er sich nicht hin zum Christenfrieden erlöst,
Da er mehr Panzer und Raketen herkarrt.

Und über diesem allem schwebt das Damoklesschwert,
Das ist der dritte Todbringer: Heißzeit und Brutofenhitze.
Wenn der Golfstrom gar noch seine Fließrichtung umkehrt,
Verschwinden letzte Ignoranten und die plumpen Witze.

Heute jagen viele Klimakonferenzen einander,
Doch Kondensstreifen verschandeln weiterhin den Zenit
Und mancherorts kämpfen Laberhühner mit dem Ganter,
Vertreiben Friedenstauben, bringen nur Reden mit.

Natürlich gibt es auch ein Tempolimit nicht
Und die Welt verzichtet auf keinerlei Flüge.
Containerriesen durchpflügen der Ozeane Plastikgesicht
Und tagtäglich fahren Millionen Autos, Busse und Züge...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wieder lachen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wieder lachen

Wenn wir uns wirklich lieben könnten,
Uns endlich Hassformen abgewöhnten,
Ersparte das der Menschheit viel Leid
Und wir wären gern zum Frieden bereit.

Nur im Frieden geht die Forschung voran,
Weil dann der Geist ganz frei sein kann,
Der Menschenrücken frei von Gefahren,
Die bisher doch nur überflüssig waren.

Wir wären bereit unsere Probleme lösen,
Würden die Nachhaltigkeit nicht verdösen
Und könnten wieder viel befreiter lachen,
Weil wir uns zur Bescheidung aufmachen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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IMMER DASSELBE SCHREIBEN

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


IMMER DASSELBE SCHREIBEN

Man hat mir schon einmal vorgeworfen,
Ich würde immer dasselbe schreiben.
Doch so ist des Dichters Wille halt mal:
Er darf hoffentlich noch weltnah bleiben,
Geerdet und nicht entflohen ins All.

Warum denn in die Ferne schweifen,
Wenn das Unglück und das Glück so nah,
Seele und Gemüt die Grundfesten erschüttern,
Weil ich doch auf das Erlebte stets sah,
Auf das Seligsein – wie aufs Verbittern?

Soll ich den Tatsachen denn entfliehen,
Nichts Negatives auf Erden mehr entdecken
Und wie ein Buddha ganz in mir ruh'n,
Mich dispensieren von humanen Zwecken,
Hätte nichts mehr mit der Wahrheit zu tun?

Würde ich unserer wirklichen Welt enteilen,
Käme mir mein Naturell selbst abhanden,
Denn geerdet stehe ich auf beiden Beinen,
Sehe auch, wo sich Hoffnungen einfanden
Und Retter es so gut mit uns meinen.


©Hans Hartmut Karg
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"Ach, Freunde, uns geht es gut!"

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


„Ach, Freunde, uns geht es gut!“

Immer wenn sie zu uns kam
Und vom Rotwein sehr viel nahm,
Erfasste sie Frohsinn und Mut:
„Ach, Freunde, uns geht es gut!“

Als Kind hat sie ja noch erfahren,
Wie man in Armut musste sparen.
Da gab es keinen Blumengruß,
Kein Tortenstück, keinen Genuss.

Durstige hatten zum Brunnen zu gehen,
Schwer pumpen, um Wasser zu sehen
Und auch für ihren jungen Po
Gab es am Mist nur ein Plumpsklo.

Hungrig eilte sie in den Keller,
Da war es dunkel, kein Lampenheller
Erlöste die Furcht im kleinen Kind:
Kartoffeln, die holte sie geschwind!

Fleisch gab's nur an Feiertagen,
Da wurde wenig aufgetragen.
Deshalb blieb sie frohgemut:
„Ach, uns geht es wirklich gut!“


©Hans Hartmut Karg
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Glücksfall

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Glücksfall

Alles war bei ihr vorhanden
Und er, er genoss das sehr,
Liebte sie nur umso mehr,
Dass sie ihm nicht kam abhanden.

Sie konnten miteinander lachen,
Wenn sie von Paarproblemen hörten,
Deren sie früher sich erwehrten,
Belastet nur von Siebensachen.

So etwas kennen sie jetzt nicht,
Kein Tag lebt mehr in Langeweile:
Die Liebe weiß um Rettungsseile,
Mit denen Lust ins Leben bricht.

Schließlich war alles noch vorhanden,
Was ihren Freuden Freude gibt.
Wenn man sich ganz innig liebt,
Findet man zu engen Banden.

Da braucht es keine Fremdgeleise,
Auch kein Ausreden hin zum Wandern:
Man respektiert den Wert des Andern,
Umgarnt ihn still, freudig und leise.


©Hans Hartmut Karg
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Was sich bewährt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Was sich bewährt

Was sich bewährt, soll man nicht lassen,
Nicht immerzu nach Neuem fassen,
Denn nicht ein jedes schöne Pferd
Ist tatsächlich des Wechselns wert.

Denn so entsteht gar manche Pfründe,
Da helfen keine Entschuldigungsgründe,
Wenn Du erst an der Angel zappelst
Und Dich dann nicht mehr frei berappelst.

Der Alten Weisheit hat gelehrt:
Was bisher gut ist man auch ehrt!
Lasst uns Bewährtes doch ausbauen,
Nicht immerzu nach Besserem schauen.

Im Nachhinein sind Nöte groß,
Damit verändert man kein Los
Wenn Neugier die Vernunft erschlägt,
Nicht mehr den Seelenfrieden trägt.


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Erfahrung kennt das wahre Spiel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Erfahrung kennt das wahre Spiel

Er wusst' es: Sie ist ungefährlich,
Doch leider ist sie nicht ganz ehrlich,
So dass er bei ihr langsam spürte:
Die Liebe sein nicht mehr verführte...

Da stand sie mit den späten Jahren,
In sich ruhend, mit grauen Haaren,
Als man sie zur Feier abholte,
Die eigentlich sie gar nicht wollte.

Gern lebt' sie in Erinnerungen,
Ließ Feierzeit lieber den Jungen,
Blieb gern für sich, in sich gekehrt,
Hat so die Innenschau vermehrt.

Mit Abstand sah sie bei der Feier,
Dass manche leben wie die Geier,
Weil mancher nichts als nur Boss ist,
Erzählt deshalb den eigenen Mist.

Die Dame mit den vielen Jahren,
Jugend-, ehe- und liebeserfahren,
War früher zweimal männerverschossen
Und hat die Freuden schon genossen.

Die Liebe war einstmals ihr heilig,
Die Männer hatten es auch eilig
Und so band sie sich viel zu früh,
Weil die Natur ihr alles verlieh:

Verlangen und den schönen Leib,
Also wurde es ihr Zeitvertreib
Zu flirten und dann anzubandeln,
Abwehr in Lüste zu verwandeln.

Stets wusste sie: Schlaf ist mir heilig
Und nichts ist drängend, wirklich eilig!
Nur wenn der Tag mit Liebe gerettet,
Ist auf Segen auch die Nacht gebettet.

Deshalb wussten ihre Liebhaber:
Keinen steche zu früh der Haber!
Und selbst ihr alter, lieber Ex
Wusste: Vor Sechs gibt’s keinen Sex!

Jetzt konnte sie es sich aussuchen
Und mit Erfahrung jene buchen,
Der alles machten, was sie wollte,
Weshalb sie diese sich auch holte.

Im Alter spürte sie genau:
Entscheidungen trifft nur die Frau!
Männer muss man kommen lassen
Und sagen, wo sie anzufassen...


©Hans Hartmut Karg
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Wie bescheiden ist doch

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wie bescheiden ist doch

Wenn meine Seele morgens langsam erwacht,
Der Morgentau noch in ihr schlummert,
Kann es mitunter schon sein,
Dass langsam dem Unbehagen
Ein Behagen weicht.

Die Frühfliegenden tanzen bereits lange
Von Lavendelblüte zu Lavendelblüte,
Wo vor dem Schlafzimmerfenster
Zwei große, sehr alte Rundbüsche
Farblockungen und Duftangebote verbreiten.

Wie bescheiden ist doch die Insektenwelt!
Die Schwebenden kommen ganz früh geflogen,
Haben sich längst umfassend informiert
Und ergötzen sich an Kleinblüten, dem Immergleichen
In der sonnengetragenen Nahregion unseres Daseins.


©Hans Hartmut Karg
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Im Paradiesgarten des Friedens?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Im Paradiesgarten des Friedens?

Einst spielte ich sinnenverloren im Sandkasten
Und ganz früh auch an den Bombentrichtern,
Als nach meiner Geburt keine Panzer mehr rasten
Und die Übeltäter endlich vor den Richtern.

Siebzig Jahre habe ich Frieden erlebt,
Kindheit, Jugendzeit, Lebenszeit hindurch,
Weil man weltweit nach Frieden gestrebt,
Abrüstung entdeckt als wahren Demiurg.

Ist die Erde ein Paradiesgarten geblieben?
Jetzt kennt sie Antworten wieder:
Raketen, Panzer, Truppenerwarten,
Verstummt sind die friedfertigen Lieder!

Wie hatte ich es bisher weitgehend so gut,
Dass ich wirklich niemals gedacht hätte,
Wieder würde entfacht eine neue Kriegsglut,
Womit die Menschheit sich auf Gräber bette!


©Hans Hartmut Karg
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Gartengespräche

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gartengespräche

Wenn Du merkst,
Es gäbe zu wenig Gespräche,
Weil Du nur werkst,
Nicht mehr Blumen siehst und Bäche,
Dann wird es Zeit, mit selbst gezogenen Pflanzen
Des Nachbars Augen zu umtanzen.

Damit gibt es so viel mehr an Freuden,
Wenn wir mit den kleinen Tomaten
Sommergespräche einläuten
Und zum Kultivieren raten:
Niemand wird Schlimmes denken,
Wenn wir reden und uns Früchte schenken.


©Hans Hartmut Karg
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Gekränkte Seele

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gekränkte Seele

Schwer wird's, die Freuden einzufordern,
Wenn die gekränkte Seele führt.
Zuneigung kannst Du da nicht ordern,
Wo Gutes nur höllengeführt.

Verdreht, verkorkst, in Unterlage
Wähnt sich der Mensch, feindlich zu leiden,
Gelangt so in schräge Schieflage
Und muss deshalb mit allen streiten.

Nicht Faulheit und Feigheit verhindern
Das Edle in menschlichem Sein,
Sondern das sich stärkende Versintern,
Mit dem die Minderwertigkeit allein.

Der Minderwertige glaubt sich geschwächt
Durch das Gefühl, heruntergezogen
Zu sein, man gönn' ihm nur Unrecht –
Kränkungen wirken wie Dauerdrogen.

Gefühlt droht so Ohnmächtigkeit,
Man muss sich auflehnen und strecken,
Hält sich immer abwehrbereit
Wird deshalb gern überall anecken.

Die Welt treibt in Beziehungsnot,
Der Mensch meint, er kann nichts dafür
Dass angesammelt Seelenkot,
Schlägt deshalb zu rettende Tür.


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Götterkind

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Götterkind

Mild heran wächst die Seele dem,
Der in Friedenszeiten als Kleinkind
Mit Roller und buntem Wimpelemblem
Auf der Straße gefahren in frischem Wind.

Geführt von liebender Elternhand,
In den Arm genommen, ans Herz gedrückt
Im Leben mit Neugierde und wachem Verstand,
Da diese Welt als Interessenland erblickt.

Der geliebte Mensch ist ein Götterkind,
Nichts verhockt sich, keine kranke Seele,
Wo er fündig aufwächst, nicht augenblind,
Weil auf Fragen man auf Lösbares zähle.

Denn wer von sich selbst absehen kann,
Weil die Seele nicht kränkungsblockiert,
Der wird erwachsen, wird Frau oder Mann –
Ohne Affekte und gar nicht egoverführt!

Bescheiden und interessiert bleibt weit offen,
Wer schon in der Kindheit zur Welt getragen,
Kann deshalb leichter auf eine Welt hoffen,
Die Antworten findet, nicht immer nur Fragen.


©Hans Hartmut Karg
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Ich mache die Rechnung auf:

Beitrag von Hans Hartmut Karg »



Wenn zehntausend Stadt- oder Dorfbewohner
Jetzt jeden Tag pro Woche einmal duschen,
Ich milde zwanzig Liter Verbrauch berechne,
Vernutzen sie 511 Millionen Liter Wasser pro Jahr!

Duschen sie dagegen nur noch dreimal pro Woche,
Dann sind sie natürlich auch ausreichend sauber,
Wenn sie nicht beruflich Schwerstarbeit leisten
Und verbrauchen stattdessen nur 219 Millionen Liter!

So ließen sich allein an diesem relativ kleinen Ort
Wöchentlich 292 Millionen Liter Trinkwasser sparen,
Ja, Trinkwasser und damit reines Süßwasser erretten.
Das würde auch Kanäle, Kläranlagen und Flüsse entlasten!

Würde man gar noch auf die Energiekosten sehen,
Die durch das geringere Duschverhalten erspart,
Könnten wir stolz als Schöpfungsretter gehen,
Hätten mehr Geld und auch wieder mehr Grundwasser!


©Hans Hartmut Karg
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Einen Kosmos

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Einen Kosmos

Ein Kosmos fällt nicht ohne Fleiß
Auf die Erde, nie zufallsgeboren,
Wenn er ehrlichkeitsverschworen
Aufgebaut, bescheiden und leis'.

Einen Kosmos hab' ich erschaffen
Aus Wörtern, die Welt so erweitert,
Manche damit auch erheitert –
Doch ächte ich Sprachwaffen.

Manches floss leicht aus der Feder,
Selbst, wo das Herze mir schwer,
Selbst, wo man fiel über mich her:
Menschen zogen schwer vom Leder!

Gerade da vermählte sich mein Geist
Mit den Wundern der Worthorizonte,
Bei denen gern die Ironie heimisch wohnte
Und wo keine Willensleistung entgleist.

Und so bau' ich denn stetig weiter
An dem Kosmos meiner eigenen Welt,
Habe dabei manches ins Netz gestellt,
Hoffe auf Lesende, die ernst – und heiter.


©Hans Hartmut Karg
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Wassermanien

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wassermanien

Da fragen sich doch manche tatsächlich,
Ob sie etwas ausrichten könnten,
Wo diese Heißzeit doch ursächlich
Und wir uns an Zerstörungen gewöhnten.

Es ist so einfach: Es liegt am Handeln,
Wenn die Umwelt nicht mehr intakt,
Wir naiv, wie beim Schlafwandeln
Und keiner die Wendung wirklich wagt.

Würden wir keine Wassermelonen kaufen,
Mit ihnen teures Grundwasser aus Spanien,
Müssten dort keine Brunnen leerlaufen,
Wäre man nicht Sklave von Wassermanien.

Würden wir nicht jeden Tag duschen,
Sondern wöchentlich höchstens dreimal,
Könnte vielleicht die Heißzeit verhuschen
Und wir hätten wieder mehr Lebenswahl.

Stattdessen verschwenden wir weiterhin
Unser wertvollestes Nass in Europa,
Werden Wüstenbereiter ohne Sinn,
Denn der Trinkwasserverlust ist längst da.


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Großelternaura

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Großelternaura

Weit entfernt sind Enkel aufgewachsen,
Lebten die Kindheit von Großeltern fern,
Wurden ohne deren Nähe langsam erwachsen,
Doch Sehnsucht blieb der naturwüchsige Stern.

Nur zweimal trafen die Großeltern im Jahr
Mit den vielen Enkelkindern zusammen,
Weil die Entfernung doch zu groß war
Und nicht alle Termine zueinander kamen.

Dann entschieden sich Enkel für Ausbildungsorte,
Jetzt, ganz nah bei Oma und Opa,
Denn ihre Sehnsucht suchte nach heiler Pforte,
Um zu lösen dieses Beziehungsdilemma.

Wenn großelternfrei eine ganze Kindheit
Wächst den Enkeln übermächtig zu als Bedürfnis,
Sind sie trotz Widerständen zur Nähe bereit,
Riskieren sogar mit Eltern ein Zerwürfnis.

So weit muss es allerdings nicht kommen,
Großelternklugheit kann das verhindern,
Indem sie nicht Enkel in Besitz genommen,
Orte gemeinsam tragen mit Liebesfindern.

Denn das ganze Geheimnis des prallen Lebens
Will sich harmonisch in Generativem entfalten.
Widerstand ist dann unnötig und vergebens,
Wenn liebende Sterne der Alten walten.


©Hans Hartmut Karg
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Die höchste Form der Freiheit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die höchste Form der Freiheit

Das ist die höchste Form der Freiheit:
Man niemanden und nichts schädigen.
Auch das Tötungsverbot ist universell
und Grundnorm fast jeder Religion.

Das ständige Bestreben muss deshalb
darin bestehen, mit Freiheit als Wertschatz
die Bedingungen und Möglichkeiten für Freiheit
zu erweitern, zu sichern und zu schützen.

Die höchste Form der Freiheit wird aber sein:
Ein unabhängiger, vorausschauender Geist zu werden,
der sich lebenslang darum bemüht, Freiräume zu schaffen.
Dahin wollte ich für die Jugend und zu meiner Zeit kommen.


©Hans Hartmut Karg
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Denkraumbesetzungen

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Denkraumbesetzungen

Die Menschheit muss auf der Hut sein:
Wer bestimmt und besetzt welche Denkräume?
Denn Freiheit ist nichts vom Himmel Gefallenes,
sondern muss immer wieder überprüft werden,
ob sich nicht etwas breit zu machen versucht,
das unser Denken überwältigt und besetzt.

Wo allerdings nur noch notorische Fahndung
nach Defiziten das Denken vereinnahmt hat
und die vielen mitwirkenden Gemütskräfte
negativ oder gefühlskalt besetzt sind,
da wird auch die Schatzsuche zerbrochen
und keinen Wert mehr für uns alle haben.

Denkraumbesetzungen verhindern,
dass die Synapsen ihrem Lebensauftrag
nachkommen können, grenzenlos sinnend,
weil ihre Vernetzung die Freiheit aufgegeben hat,
mit ihrem Zugriff alles unter die Lupe zu nehmen,
denn Denkräume brauchen keinen Frageverbote.


©Hans Hartmut Karg
2022

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