Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Wenn ständig überall alles angeboten wird

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wenn ständig überall alles angeboten wird

Wenn ständig überall alles angeboten wird,
Dann kaufen immer weniger Menschen etwas,
Denn wo nur noch Wareninflation in Medien schwirrt,
Vertreibt dies selbst den Kauffreudigsten ihren Spaß.

Einige Unkontrollierte mag das noch erfassen,
Das Gros der Bürger aber wendet sich ab,
Wird sich kaum noch in den Strudel reißen lassen
Und sieht lieber auf sein Gut und seine Hab'.

Im Internet bietet heute jeder überall alles an,
Es gibt Vertrautes, kaum Fremdes, seltene Nischen.
So treibt keine Neugier den suchenden Mann,
Er wird sich durch hundertfache Bilder wischen.

Man hat ja alles schon irgendwo gesehen,
Das schmälert natürlich jegliche Kauflaune:
Wieso sollte man noch zum Einkaufen gehen,
Wo es nichts Neues mehr gibt, keine Alraune?

Es ist das omnipräsente Angebot,
Das jede Kauflaune erschlägt.
Daraus erwächst keine innere Not,
So gibt’s nichts, was die Wirtschaft trägt.


©Hans Hartmut Karg
2023

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Hans Hartmut Karg
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Jahrestreffen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Jahrestreffen

Da standen sie zusammen, haben Geschenke verteilt
Wie Kinder in Feierlaune mit viel Reden.
Es waren Erwachsene, den frühen Jahren enteilt,
Aus fernen Orten und den vielen Städten.

Einmal im Jahr, so war ausgemacht, da treffen sie sich,
Beschenken sich mit liebevoll-kleinen Präsenten.
In immer demselben Hotel, da erinnern sie sich
An die Jugendzeit, an den Jahrmarkt mit Verkaufständen.

Denn damals, als noch die Glückszeiten zählten,
Als man noch jugendvertraut beieinander war,
Sich Mädchen und Jungen zum Tanzen gesellten,
Da erschien ihnen alles strahlend und sonnenklar.

Die damals sich schon sehr gut verstanden,
Die verstehen sich auch noch auf den Tag heute,
Weil sie miteinander gemeinsame Themen fanden,
Empfinden sie das jetzt noch mit große Freude.

Nun haben sie im hohen Alter alle erkannt,
Dass in den Jahrestreffen Wertschätze liegen,
Dass noch Lebende, ihren Erinnerungen zugewandt,
Alter und Ferne durch Freundschaft besiegen.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Hans Hartmut Karg
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Es ist der Liebe große Zeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es ist der Liebe große Zeit

Es ist der Liebe große Zeit,
Wenn sich die Welt zur Mitte dreht,
Zwei Seelen stehen kussbereit,
Sich finden, weil sie glücksbewegt.

Wenn sich die Erde friedvoll dreht
Wird sie als solche wahrgenommen.
Ein jeder Tag, der neu aufsteht,
Zeigt an: Hier ist die Zeit geronnen.

Die Stunde fließt nicht von der Uhr,
Das Augenpaar kennt keine Pause,
Wenn Beider Sinne in freier Natur
Sich treffen in der kleinen Klause.

Selbstvergessen zählt kein Raum,
Er schützt vor unerwünschten Blicken,
Denn was dort ausliebt seinen Traum,
Das ist Umarmung und Verzücken.

Es ist der Liebe große Zeit
In der die Beiden sich vergessen,
Nur noch zum Lieben ganz bereit,
Nur aufeinander noch versessen.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Hans Hartmut Karg
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Kühlwirkungen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kühlwirkungen

Wenn in Wohnungen und Geschäften
Nichts mehr gekühlt werden kann,
Mögen die Maschinen als Kühlkräfte
Einspringen und dies nachholen sodann,

Doch diese heizen ja zusätzlich auf
Und verstärken so die Heißzeiten.
Könnte man nicht im Kühlverlauf
Sie in Kälte verwandeln und rückleiten?

Da gibt’s sehr viel Forschungsbedarf,
Auch Gesetze müssen wir hierzu ändern,
Das Heißzeiten nicht hoffnungslosscharf
Menschen treiben zu kühleren Ländern.

Das Kühlende muss ausgeklügelt sein,
Um die Atmosphäre nicht aufzuheizen,
Sondern erdnah für uns alle ganz allgemein
Mit Temperaturerniedrigung nicht darf geizen.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Fr 9. Feb 2024, 09:21, insgesamt 1-mal geändert.

Hans Hartmut Karg
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Ach, da schleppen sie

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ach, da schleppen sie

Ach, da schleppen sie Tische heran,
Grill, Kohle und ihre Fleischmassen.
Obwohl man hitzebedingt kaum atmen kann,
Will man sich's üppig gutgehen lassen.

Erde, Luft, Wasser, sie leiden am Feuer,
Doch das mindert die Genusssucht nicht:
Obwohl die Gesundheit uns lieb und teuer
Verliert Grillleidenschaft nicht an Gewicht.

Man will sie eigentlich schon herunterfahren,
Die Heißzeiten und deren Temperaturen.
Doch am Luxusmahl will fast keiner sparen
Und so hinterlassen wir unsere Spuren.......


©Hans Hartmut Karg
2024

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Hans Hartmut Karg
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"Man muss dem Weisen seine Weisheit erst entreißen."(Bert Brecht)

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


„Man muss dem Weisen seine Weisheit erst entreißen.“

Immer wieder hört man unten die Klagen,
Weise lebten nur in ihren Parallelwelten.
In ihren Blasen gäbe es nur ihre Fragen,
Mit denen sie sich zurückgezogen stellten.

Auf vielen Kongressen sieht man sie,
Fast nur eingemauert zwischen Genossen,
Entfalten alleine mehr oder weniger Genie
Und referierten, meist lobend begossen.

Ist der einfache Mensch nicht selber schuld,
Wenn er den Weisen nicht ausfragt,
Ihn lieber übergeht mit Neid, Ungeduld,
Weil bei ihm wahre Neugier versagt?

Auch wenn man einfacher getaktet
Muss man sich umfassend informieren:
Was ein Forschergeist betrachtet,
Dafür sollte sich der Bürger interessieren.

Demokratie braucht diese Bürgergesinnung,
Welche dem Weisen sein Wissen entreißt,
Denn nur durch umfassende Kenntnisgewinnung
Der Mensch zum Vernunfthandeln reist.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Das Internet ist nicht nur gefährlich, es ist eben auch demokratisch.

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Internet ist nicht nur gefährlich,
es ist eben auch demokratisch

Es gibt im Internet schon diese Beleidigungen,
Deren Schäden verheerend sind weil global.
Anonym verleitet das manchen in Schwingungen,
Für die kein Menschenrecht mehr steht zur Wahl.

Doch das Internet ist eben auch demokratisch,
Ein jeder kann sich im Netz einloggen,
Schön, wer nicht ablehnend und antipathisch
Sich hinwendet auf den toxischen Socken.

Ein jeder kann sich global informieren,
Alles lesen, selbst schreiben, schauend wählen,
Für sich das Notwendige dort aufspüren,
Als Influenzer gar die Nutzer zählen.

Egal in welcher Position man steht,
Ob blaublütig oder am Gesellschaftsrand:
Wenn einer ins Netz neugierig geht,
Kann er das in jedem freien Land.

Das hat zur Folge, dass es oftmals gelingt,
Dass Wildfremde neue Kontate knüpfen
Und so die große Freundschaft winkt,
Der Geist über Grenzen so erst kann hüpfen.

Freilich muss man schon sein Selbst überwachen,
Was Menschen und Staaten gefährden könnte,
Denn es ist für niemanden zum Lachen,
Wenn man auf Dauer sich an fake news gewöhnte.


©Hans Hartmut Karg
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Die geheimnisvollsten Beziehungen sind die intimen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die geheimnisvollsten Beziehungen
sind die intimen

Normabweichende Beziehungen
Gelten seit jeher als Stein des Anstoßes:
Seltsame Lebensbemühungen
Erreichen oft nur für sich selbst Großes.

Sie sollten nicht um Anerkennung buhlen,
Wenn ihnen in Zweisamkeit Glück beschieden:
Bei Lebensdingen gibt es keine Schulen,
Das Große muss man schon selbst aufbieten.

Zwei Menschen, die herzend sich nahe sind
Dürfen einfühlend aufeinander achten
Und Freuden kultivieren, wie das liebe Kind,
Sich guttun, Außenurteile nicht beachten.

Das Mögliche sollte Geheimnis bleiben,
Denn liebende Intimitäten sind Privatsache,
Sollten sich selig ins Lebensbuch einschreiben,
Dass allein ihnen gebührt, wie man weine und lache.


©Hans Hartmut Karg
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Schatzsucher

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Schatzsucher

Schatzsucher werden nicht nach Defiziten fragen,
Sondern danach, wo ein Mensch wertvoll ist.
Sie werden sich Außenurteile versagen,
Bei denen ein Opfer schutzlos ist.

Also werden sie mit dem Menschen sprechen
Und ihn nicht automatisch ins Abseits führen,
Denn oftmals wollen sich Außenstehende nur rächen
Und Dich nachhaltig zu ihrem Fehlurteil verführen.

Sei auf der Hut und suche selbst nach Schätzen,
Miesepetereien hat doch die Welt schon genug.
Lass' Dich niemals von anderen verhetzen,
Denn das ist Lebens- und Würdebetrug.


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Wert der Erinnerung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wert der Erinnerung

Meinen lieben Anverwandten,
Enkel, Kinder, Geschwister, Tanten:
Bleibt gewogen mir und gut,
Das steigert unseren Lebensmut.

Lasst das üble Kritikastern,
Das gehört zu größten Lastern!
Seid zu niemandem gemein,
Wählt lieber uns den Sonnenschein.

Das Leben gibt uns beste Gaben,
Von denen wir so reichlich haben.
Deshalb seid gut zu Alt und Jung
Im Verarbeiten von Erinnerung.

Manches wird schon sehr verklärt,
Gar manches scheint zu sehr verschwärt:
Kritisch halte Deinen Geist in Schwung –
Auch hinsichtlich jeglicher Erinnerung!

„Weißt Du noch, als im Hotel
Der Aufzug runterfuhr zu schnell,
Oma ihre Kontaktlinsen verlor,
Von da an nicht mehr aufs Reisen schwor?“

Das sind die schönsten Episoden,
Zur Lebensschwere Antipoden,
Mit denen wir bereichern können
Ein Leben – um es zu verwöhnen!


©Hans Hartmut Karg
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Meinst Du, es wäre an der Zeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Meinst Du, es wäre an der Zeit

Meinst Du, es wäre an der Zeit
Wieder uns freundlicher zu begegnen,
Entfliehen dem Entfremdungsleid,
Mit Begegnungen uns zu segnen?

Ich weiß ja, Du magst mich nicht,
Aber damit muss ich halt leben.
Das fällt mir auch nicht ins Gewicht,
Sprachlosigkeit müssen wir beheben!

Dazu haben wir ja unsere Medien,
Um auf Abstand zu kommunizieren,
Da braucht es keine Tragödien,
Leere sollten wir gar nicht erst aufspüren.

Oft ist's nur Stolz, der uns davon abhält,
Den ersten Schritt zu gehen:
Wo Eigensinn die Beziehung verstellt,
Sollten wir davon doch absehen.


©Hans Hartmut Karg
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Petrarcas Gesetz

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Petrarcas Gesetz

Die Unruhe bleibt Lebenserfahrung,
Wenn aus den vielen Wünschbarkeiten
Drängende Neugierde in Verwahrung
Ansammelt seine Möglichkeiten.

Dann ist's nach Petrarcas Naturgesetz,
Dass nur zur Ruhe kommt das Herz,
Wenn das Wahrnehmbare den Geist benetz',
Die Umsetzung ist Ernst, nicht Scherz.

Unruhiges Herz darf Ruhe finden
Und schadlos hin zum Gotte geh'n,
Das Zeitliche leicht überwinden,
Wenn in Erreichtem Ewiges zu seh'n.


©Hans Hartmut Karg
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Gratulation dem 87-jährigen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gratulation dem 87-jährigen

Ich weiß: Man gratuliert zu runden
Geburtstagen, dreht seine Runden
Und nicht eigentlich so zwischendrin,
Dies habe traditionellen Sinn.

Doch ich will heute gratulieren,
Ehre jenem Menschen zuführen,
Der mir ins Leben Gutes gebracht,
Weil bei ihm meine Seele lacht.

Es ist dem Geiste lang bekannt,
Dass Menschen, die seelenverwandt
Auf ein gemeinsames Leben blicken
Und dennoch nicht himmelsentrücken.

An Floridas Strand steht der Jubilar,
Freundlich gesinnt und wunderbar,
Präsentiert mit großer Heiterkeit
Viel Weisheit – und Gelassenheit.

Drei Dinge sind ihm stets gelungen:
Versöhnung zwischen Alten, Jungen,
Studenten zur bester Erziehung zu bringen,
Der Seelengesundung ihr Liedlein singen.

Noch heute gibt er Menschen Kraft
Zurück, denn als Psychiater schafft
Er Hilfe für die neuen Lebenswege,
Wodurch das Grauen sich weglebe.

Er will vor seinen Schöpfer treten,
Nicht einen Sermon herunterbeten,
Sondern sagen: „Stets geistbesprüht
Habe um Rettung ich mich bemüht.“


©Hans Hartmut Karg
2024

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Ich glaube

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ich glaube

Ich glaube an die Kraft der Intuition,
An die Kraft geistigreicher Größe.
Natürlich führt diese auch zu Spekulation
Und gar oft zur Einsicht in leere Blöße.

Ich glaube an die Gottesebenbildlichkeit,
Denn ohne den Höchsten gäbe es nichts,
Keinen Lebensmut und keine Glückseligkeit,
Der Seele am Hoffnungsziel gebricht's.

Ich glaube so froh an mein eigenes Leben,
Jedoch nur im Horizont der Liebesbereitschaft
Und nicht an das Fordern, stets an das Geben,
So erlangt die Auferstehung ihre Ewigkeit.


©Hans Hartmut Karg
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Uns beste Freundlichkeiten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Uns beste Freundlichkeiten

Dein Mitfühlen darfst Du mir senden,
Lachend sollen sich Augen weiten!
Lass es damit ja nicht bewenden,
Wenn wir an den Momenten leiden.

Das Ziel bleib' Unbestechlichkeit
In aufgehender Liebesbindung,
Mit der Herzen in Seelenwindung
Hingehen zur Vertraulichkeit.


©Hans Hartmut Karg
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Zum Weltfrieden rufe ich auf

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zum Weltfrieden rufe ich auf!

Zum Weltfrieden rufe ich auf,
Kriege kann ich nicht länger ertragen,
Denn in unserem Menschheitsverlauf
Müssen wir das Überleben wagen,
Wollen wir nicht nur beurteilen und richten,
Uns am Ende gar selber vernichten!

Auch wenn es keinen Gott gäbe
So bliebe uns doch aufgetragen,
Weil wir auf der Handlungstreppe,
Um uns in Lösungen zu wagen
Mit dem tiefen Glauben daran,
Dass der Mensch sich retten kann.

Den Frieden braucht unsere Erde,
Denn sie ist unsere einzige Welt:
Nur wer sich zum Frieden bekehrte,
Der ist auch auf Zukunft gestellt
Mit dem Wunsch auf Ebenbildlichkeit,
Dann erst sind wir zur Rettung bereit.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Helfersyndromopfer

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Helfersyndromopfer

Man will Dir helfen, ja Dir,
Der Du doch keine Hilfe willst,
Denn was hilft es uns, was mir,
Wenn Du selbst Dein Bedürfnis stillst?

Dann will ich in Ruhe gelassen werden,
Du sollst, Du darfst mich nicht ständig bekritteln,
Denn eigentlich interessieren Dich keine Gelehrten –
Und doch willst Du mir Deine Leidansprüche vermitteln.

Du steckst doch gefangen in Deiner Blase,
Meinst, alles emotionalisieren zu müssen
Und glaubst, so würde die Säure zur Base,
Weil Dich Deine Vorstellungen nur grüßen.

Du willst nicht, dass Dir geholfen wird,
Da komme ich mir nichtsnutzig vor,
Wenn Du, als so groß formal gekürt
Nicht mehr siehst das geöffnete Tor.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Hans Hartmut Karg
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Wohin der Wettergott uns wohl führt?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wohin der Wettergott uns wohl führt?

Emsig suchen im Garten die Eichhörnchen,
Wo sie ihre vielen Nüsse vergraben,
Finden und holen heraus sie mit Sandkörnchen.
Und verzehren bevorratete Gaben.

Immer früher startet nun das Taghelle,
Nicht mehr lange ist's bis zum Frühlingswind.
Manches Tierchen grab da ganz schnelle,
Wo es manche findet, die vergraben sind.

Der Rest ist aber nicht verloren,
Sondern keimt langsam in der Erde:
Ein Haselstrauch wird neu geboren,
Weil ein Tierchen den Bestand mehrte.

Mild ist es bereits, fast ist es übermild,
Die Luft verweht schon jegliche Kühle,
Denn der Wettergott scheint gar nicht gewillt
Zu überwintern: Er schickt uns lieber Schwüle.

Es wird jetzt im Jahr bereits viel wärmer,
Schneecken lassen sich noch nicht ausmachen,
Doch die Winter werden jährlich ärmer,
Kein Weiher vereist, keine Schlittschuhe krachen.

Wohin der Wettergott uns wohl führt,
Wenn mit Kälte er nur noch will geizen
Und dennoch bislang nicht verbot,
Dass Husten und Schnupfen uns reizen?


©Hans Hartmut Karg
2024

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Hans Hartmut Karg
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Februarsonne

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Februarsonne

Kräftig strahlt sie heut' ins Jahr,
Viel Wärme gibt die Februarsonne,
Kriecht hin, wo gestern Schnee noch war
Und wird für uns zur Wochenendwonne.

Es ist gar nicht so lange her,
Dass die tockene Kälte uns überrannte,
Ein graudunkelndes Wolkenmeer
Sich von dem Lichte streng abwandte.

Jetzt strahlt es, das Zentralgestirn,
Hilft Wärme wieder auf die Beine,
Nimmt Wäldern kalten Nebelfirn,
Gibt Hoffnung uns, erste, kleine.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Er käme mir so vielleicht näher

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Er käme mir so vielleicht näher

Der ferne Gott wird es nicht richten,
Was Menschen hier verursacht haben.
Er wird auch keinen Streit uns schlichten,
Zur Friedensliebe bot er uns Gaben.

Und er gab das: Hilf Dir lieber selbst,
Dann hilft Dir schon Dein Gott,
Wenn Du Dich gegen Kriegswahn stellst,
Gegen Opferung, Jammer und Tod.

Er käme mir so vielleicht näher,
Der Helfergott, wenn ich aktiv
Mich doch betätigte als Späher
Für Friedenslösungen im Narrativ.

Auf Erlösung dürfen wir nicht warten,
Lösungen müssen selbst wir finden.
Gott gab uns doch die besten Karten:
Zum Frieden müssen wir uns winden.


©Hans Hartmut Karg
2024

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