Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Mit Tempolimit könnten sich Bürger Milliarden sparen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mit Tempolimit könnten sich Bürger Milliarden sparen

Neulich fuhr ich von der Hohen Leite
Wieder zurück auf Ansbach zu,
Fuhr 70, leere Straße, große Weite,
Meine Nerven hatten Ruh'.

Fünf Verbrenner haben mich überholt,
Die traf ich fast alle wieder an der Stadtampel,
Habe sie trotz Elektroauto dort eingeholt –
Ganz ohne Rasen und schimpfendes Gestrampel.

Und als ich auf meine Verbrauchsanzeige sah,
Traute ich meinen Augen kaum als E-Fahrer:
Da waren plötzlich drei Kilometer mehr da –
Durch Rekuperation – ich war Energiesparer!

Würde man europaweit auf Autobahnen 100 fahren,
Käme es kaum mehr zu tödlichen Unfällen,
Die Bürger könnten dadurch Milliarden sparen,
Wir könnten auf die Natur wieder zählen!

Der Luftwiderstand wäre auch bei 70 viel geringer,
Verzicht auf Rasen schonte den Asphalt,
Es gäbe auch keine üblen Stinkefinger,
Endlich wären verbannt Aggression und Gewalt.

Sonnen- und Windkraft sind doch frei zu haben,
Sind nachhaltig und können die Umwelt retten.
Würde der Anspruchswahnsinn nicht weiter rasen,
Könnten wir uns auf sanfte Ruhekissen betten.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Nach der Pandemie

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nach der Pandemie

Ach unsere lieblichen Freuden
Halten sich nicht gern in der Einsamkeit.
Menschsein braucht keine Leiden,
Es will doch lieber Geselligkeit.

Deshalb sieht man sie jetzt wieder:
Menschen gehen, schauen, parlieren,
In Einkaufszentren hört man Lieder,
Wo Menschen wieder Gespräche führen.

Und wieder reisen sie, ja, sie reisen,
Als hätte man nie etwas abbekommen.
Viele wollen wieder aushäusig speisen –
Nicht mehr von der Angst eingenommen.

Es ist uns Menschen doch aufgetragen,
Dass wir miteinander friedlich auskommen.
Deshalb darf man wieder Gesellung wagen –
Und nichts ist uns damit wirklich genommen...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Urlaubssehnen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Urlaubssehnen

Schon checke ich mein Smartphone,
Erhoffe mir die Informationen,
Um mit den Enkeln, einem Sohn
Zu finden die preisgünst'gen Zonen.

Denn Sommerzeit ist Urlaubszeit
Und jeder ist damit beschäftigt:
Die Erde groß, der Himmel weit –
Auf dass das Netz uns ja belästigt...

Dann lass' ich doch das Senden ruh'n,
Fahr' mit dem Fahrrad in die Stadt,
Suche dort nach Sommerschuh'n,
Damit man seinen Auslauf hat.

Wir finden uns gern traut daheim,
Wo kinderlos sich Ruhe findet.
Wegfahren ist ein Sehnsuchtsschein,
Der im Gemüt sich wiederfindet.

Man muss nicht reisend sich erholen,
Wenn man den Heimatwillen stärkt.
Prospektentspannung darf man sich holen,
Preiswert, indem man chillt und werkt...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Leber, pfannengebraten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Leber, pfannengebraten

Wie oft schon hab' ich Leber gegessen,
Die viel zu trocken war – oder zu hart.
Mancher Koch hatte dabei leider vergessen,
Dass man's langsam angeht, mit Hitze spart.

Manchmal war die Leber auch totgebraten,
Hatte stundenlang in der Pfanne gelegen.
Sie nicht anzurühren, da ist man gut beraten,
Denn solch ein Essen ist wirklich kein Segen.

So kann niemand wirklich mit Freude genießen,
Freunde haben mich davor immer schon gewarnt:
Lebern wie Mimosen wir braten müssen,
Kein Koch sei entschuldigt, nichts sei entwarnt!

Bleiben Neugierde, Gelüstigkeit als Joch,
Treiben mich immer wieder zum Leberessen.
Als Genießer suche und hoffe ich doch,
Dass in der Pfanne sie entfalten ihr Wesen.

Wie oft sah ich in vielen Kochsendungen
Sterneköche, die immer wieder dasselbe sagten:
Das falsch Gegarte führt zu jenen Wendungen,
Bei denen auch früher schon Gourmets verzagten.

Deshalb ging ich dorthin, wo zwei sehr alte
Gastwirte Lebern für Gäste bereiten,
Kam dahin ohne alle Vorbehalte –
Und durfte die Köstlichkeit begleiten.

Da gibt es bis heute die weltbeste Leber,
Am Sonntag ist in der Gaststätte alles voll,
Wo sie gern kochen, ganz ohne Sternestreber
Und das Essen einfach – und wirklich ganz toll!

So weich, so zart, so im Saft gebraten
Kommen die Lebern aus der Pfanne.
Man ist deshalb vorher sehr gut beraten
Zu reservieren am Weinberg, bei Huhn und der Tanne.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Enttäuschung und Glückseligkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Enttäuschung und Glückseligkeit

Nah liegen sie oft beieinander:
Enttäuschung und Glückseligkeit.
Mitunter leidet auch der Ganter,
Das Leben hält auch das bereit.

Er war ein wackerer, feiner Mann,
Vom ersten Tag an tief verliebt.
Sie, eher spröde, doch irgendwann
Sie einsah, dass man Partner liebt.

Sonst wär' das Leben vorübergegangen,
Denn ohne Partner lebt sich's schlecht.
Also lässt sie sich von ihm fangen,
So dass Hochzeit ihr gutes Recht.

Sie war ihm Sonne, Augenstern
Und blieb doch immer distanziert.
Er hatte sie so schrecklich gern,
Die Liebe hat ihn früh verführt.

In ihren Augen war er dick,
Ihr Ideal blieb stets der Schlanke.
Pflicht war für sie halt das Geschick,
Doch gab es da die innere Schranke.

Er fuhr mit ihr überall hin,
Hatte mit ihr auch seine Kinder.
Doch sie sah mit dem Augensinn
Spähend nach andern – er ein Blinder.

Und nach den vielen Ehejahren
Lernte sie auf der Einkaufstour
Den Mann, der da flott vorgefahren,
Der passte ihr in die Richtschnur.

Auch war der schön, schlank, reich,
Sie war von ihm schwer fasziniert,
Kam nicht mehr los und ging sogleich
Mit ihm, weil sanft die Stimm' er führt.

Als hätte sie ihn schon gekannt,
So sehr vertraut wurde der Weg,
Auf dem Vertrauen nun das Pfand –
Für sie schönster Liebesbeleg!

So kamen sie sich immer näher,
Die Ehe schien nur noch Ballast,
Er freier, sportlich, Wandergeher,
Der Alte nur noch Bettenlast.

Davon merkte ihr Mann ja nichts,
Kam stets devot den Pflichten nach,
War für sie da und angesichts
Der Ehe gab's kein Ungemach.

Doch sie fühlte sich hingezogen
Zum Schlanken, Großen, den sie liebte,
Sah sich nur noch seelengewogen,
Wo nichts die Harmonien trübte.

Schließlich gab sie dem Drängen nach
Und ging zum Neuen, ließ sich lieben,
Kam in sein Haus, unter sein Dach,
Wollte Glück nicht längerzu aufschieben.

Es war wie immer, doch das Glück
Sprang höher, ließ ihr Herze jagen.
Nur noch für ihn hatte sie Blick,
Musste ihn herzen, Liebes sagen.

Ihr Mädchentraum ging in Erfüllung,
Hatte sie doch endlich, was sie wollte.
Leicht fiel ihr deshalb die Enthüllung,
Die ihr Mann nicht glauben wollte.

Auf Händen hatte er getragen
Sie, alles für sie stets getan.
Da konnte Dank sie ihm zwar sagen,
Doch blieb er nur ein Ehemann.

Und Dankbarkeit reicht scheinbar nicht,
Die Sehnsuchtsbilder zu enthüllen,
Wenn Amors Macht darauf erpicht,
Das Herz mit Liebe zu erfüllen.

So ging die Ehe auseinander,
Einsam blieb ein Mann zurück,
Weil ein schöner, schlanker Ganter
Sie führte in ihr neues Glück.

Beim Neuen war's schon wie bisher,
Nur dass er schlank war, ihr gehörte,
So dass es leichter, nicht mehr schwer:
Wenn sie sprach, er auf sie hörte.

Körper und Geist flossen zusammen,
Verschmolzen zu dem Seelenkissen,
So dass sie selig nun beisammen –
Keiner wollte den anderen missen.

Und ihrem nun verlassenen Mann?
Ihm blieb zwar lebenslanges Wähnen,
Doch hatte er sich umgetan,
Fand ein Mädchen für sein Sehnen...


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Schwer ist's

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Schwer ist's

Schwer ist's
alle unter einen Hut zu bringen,
Feiern terminlich einzuplanen,
wenn viele nur noch Häuptling sind
und keiner mehr ein Indianer.

Leichter ist's
im Pool zu chillen –
und abends ganz allein zu feiern.
Da hat man seinen freien Willen
und keiner kann da herumeiern.

Ganz leicht ist's,
wenn man das Glas hebt,
vor dem Spiegel sich zuprostet,
nicht mehr nach Gesellung strebt,
weil nichts G'scheites mehr gepostet.


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Wundertüten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wundertüten

Wenige Menschen sehen's nicht gern,
Wenn andere Gedichte schreiben.
Sie kritisieren manchen Herrn,
Würden ihn am liebsten schneiden.

Doch Dichter sind auch Wundertüten,
Die Worte schaffen, Sätze bilden,
Weil sie sich meistens ja bemühten
Um's Sprachverbessern bei den Milden.

So manches scheint dann lesenswert,
Mitunter sind Worte auch selten, groß,
Wirken gar wie ein blitzend' Schwert,
Das fällt den Herren in den Schoß.

Das weiß man und spürt seine Größe,
Wo Dichtkunst oft einmalig wird:
Der Dichter gibt sich auch die Blöße,
Deshalb: Sei Du ein guter Hirt!

Mit allen Menschen muss man leben,
Gott hat ja einen großen Garten.
Doch nur wer toleranzergeben,
Der darf gute Worte erwarten.

Zum Defizitfahnder wird er nicht,
Wenn er sich in Verse einlebt,
Sich aufschwingt nicht zum Wortgericht,
Als Überheld die Welt beschwebt.

Triffst Du auf eine Wundertüte,
Dann lese dort viele Gedichte
Und gib Dir Mühe mit viel Güte,
Klatsch' Beifall, lobend dann berichte...


©Hans Hartmut Karg
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Kleines Missverständnis

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kleines Missverständnis

„Wehret den Anfängen!“ rief laut der Wurm
Und bäumte sich unter einem Baume auf.
Doch er spürte nicht: Vorbei war der Sturm,
Es wurde heller, Amseln zogen in Scharen auf.

Der Wurm wusste nicht mehr, wo sein Versteck
Und auch nicht, was er eigentlich sagen wollte.
So wurde er gefangen, gefressen, war weg,
Weil ihn sich gnadenlos das Amselvolk holte.


©Hans Hartmut Karg
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Dankbar bereitet sich das Jahr

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Dankbar bereitet sich das Jahr

Dankbar bereitet sich das Jahr
Längst auf die zweite Hälfte vor:
Die Sonne schwächer, Himmel klar,
Doch treten Wolkenfelder jetzt hervor.

Der Mensch will leider immer mehr:
Kontakte, Nähe, Lustbarkeiten.
Mit Seinen nervt er sich oft sehr –
Kann ihn das Jahr lieblich begleiten?

Die Dankbarkeit bleibt freie Größe,
Von Größenwahn ist sie bedroht:
Wer sich entäußert, gibt sich Blöße,
Dessen Gesellung gerät in Not...

Schau auch auf jene, die sich einigeln,
Die Welt dort ist gar nicht gefährdet.
Man muss auch keinen niederbügeln,
Wenn glücklich man – und sehr geerdet.

Kann Politik den Ausgleich schaffen,
Wenn sie zusieht, wie Geld verschwendet?
Fahnder haben längst jene Waffen,
Mit denen man dies zum Guten wendet.

Der Dankbare wird Dich nicht nerven,
Auch nicht auf Seelenkrisen drängen,
Begehrlich niemanden verwerfen,
Sich an Dein Güteherz gar hängen,

Denn ihm geht es um Menschenglück:
Er will, dass Du als Mensch entlastet,
Kennt Freuden mit Dir, freien Blick,
Dass Dein Gemüt im Herzen rastet.


©Hans Hartmut Karg
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Warum unzufrieden sein?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Warum unzufrieden sein?

Warum unzufrieden sein?
Nur weil wir Menschen sind?
Leben wir denn mit Leid und Pein
Nicht objektiv im Schicksalswind?

Manche jammern ganze Tage,
Können keine Freude leben,
Werden eigene Seelenplage,
Müssen sich so die Kante geben.

Warum denn unzufrieden sein?
Das war kein Mozart, Shakespeare, Bach,
Vergruben sich nicht im Jammerschein,
Gefangen gar im Weh und Ach.

Denke daran, wie reich wir leben,
Auch wenn von manchem wir bedroht,
Denn immer noch werden unsere Reben
Im Herbst abgeerntet – ganz ohne Not!

Wenn wir nur auf die Mängel sehen,
Nicht auf Reichtümer der Natur,
Welche für unsere Freiheit stehen,
Dann trauern wir – und weinen nur.


©Hans Hartmut Karg
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Unser Elektroauto

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Unser Elektroauto

Unser Elektroauto
fährt immer, stinkt nimmer,
erschließt Schönheit uns: Man riecht wieder Blütenduft.

Unser Elektroauto
braucht kein Geratter, kein Gewühl, denn mit viel Gefühl
schweben wir über die wieder ergrünenden Lande.

Unser Elektroauto
ist ein Traum, es raucht nicht, man hört es kaum –
und auch unsere Jugend ist davon begeistert.

Unser Elektroauto
holt sich die Energie vom Dach, hat zum Ziel
mit unserer lieben Sonne Strom zu tanken.

Unser Elektroauto?
Vorwärts geht’s immer, rückwärts auch immer,
wo Nachhaltigkeit und Fortschritt Freiheit bedeuten.


©Hans Hartmut Karg
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Es halten sich Warmtage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es halten sich Warmtage

Es halten sich Warmtage,
Der Goldene Oktober kündigt sich an
Und Erntedank klärt die Lebenslage,
Mit der man wieder aufatmend leben kann.

Da erscheint erneut die späte Sonnenkraft,
Um menschliche und technische Anlagen zu betanken,
Weil diese nachhaltige Energien schafft,
Für die wir dem wunderbaren Himmel gern danken.

Und so halten sich diese Warmtage
Hoffentlich den ganzen Oktober hindurch,
Erlösen uns von der quälenden Frage,
Ob der Mensch mehr ist, als ein verelendeter Lurch.

Das Leben braucht diese späten Strahlen für sich,
Für die Seelenwärme und liebendes Dasein.
Dann sagt man viel leichter: „Ich liebe Dich!“
Und weiß, man ist im Oktober nicht mehr allein.


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Tabuisierung des Wahnsinns

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Tabuisierung des Wahnsinns

Nirgendwo höre oder lese ich davon,
Dass Verbrennungsmotoren die Heißzeit beflügeln,
Doch niemand will diesen Hitzelohn –
Lassen sich die Verbrennungsorgien global nicht zügeln?

Weltweit gibt's 1,3 Milliarden Autofahrzeuge,
Von Kleinverbrennern und Heizungen ganz zu schweigen,
Damit sich das Klima zur Sauna beuge,
Womit sich Landschaften künftig zur Dürre neigen.

Gerade bewegen sich 90000 Schiffe auf den Weltmeeren,
200000 Flugzeuge fliegen, 70 Kreuzschiffe fahren!
Sie können mit ihren Emissionen das Klima verheeren,
Weil wir nicht verzichtend viele Verbrenner einsparen.

Mindestens 20 Millionen spritfressende Autos täglich,
Allein in Deutschland sind am Tag 50000 Autos auf den Straßen.
Unter ihnen leidet die Natur und alles Leben kläglich
Mit Giftspritzen, die uns emittierend verpesten und begasen.

Wenn es uns nicht endlich global gelingt,
Die Verbrenner rasch durch Umweltfreundliches zu ersetzen,
Weil unsere Vernunft nicht auf eine heile Zukunft aufspringt,
Werden wir mit Schweiß und Tränen unsere Antlitze netzen.


©Hans Hartmut Karg
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Verwerfungen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Verwerfungen

Nehmen sich Befindlichkeiten zu viel heraus,
Kann es zu Verwerfungen kommen:
Mimosenhaft holen sich dann Leber und Laus,
Was a priori nur voreingenommen.

Das tragen und treiben die Animositäten voran,
Welche längst als Teufelsintrigen bekannt –
Selbst wenn man sich ihrer nicht erwehren kann,
Weil das Unterschwellige immer reichlich verkannt.

Dadurch ist die Liebe global bedroht,
Wenn die Glückseligkeit nur ausersehen
Als Vergleich, weil anderswo aus dem Lot
Das Eigene in verfallenem Geschehen.

Man darf sich niemals schönreden,
Was der Himmel nicht akzeptiert,
Denn Spiegelfechtereien und Fehden
Haben Feindschaften immer herbeigeführt.

Verworfene Herzen können nicht lieben,
Nicht tolerieren fremdes Liebesband,
Denn gefangen in ihren unreifen Trieben
Rivalisieren sie – gebrochen im Unverstand.


©Hans Hartmut Karg
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Ein kleiner Plausch

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ein kleiner Plausch

Ein kleiner Plausch, das ist kein Rausch,
Wirkt weitgehend lebensverlängernd,
Wirkt sanft wie ein Seelenflausch,
Ist auch nicht nervenhämmernd.

Der Nachbar hat sein Fenster offen
Und dort steht er mit seiner Frau.
Lange haben wir uns nicht getroffen,
Deshalb jetzt diese Fensterschau.

Wir lassen es dort leicht angehen,
Reden und hören abwechselnd zu.
Zwar ist's nicht leicht, so ganz im Stehen
Frei zu kommunizieren ganz ohne Schuh...

Die Pandemie ließ alles ruhen,
Kontakte schienen eingeschlafen:
Wir hatten mit uns selbst viel zu tun,
Begegnungen konnte man nicht schaffen.

Jetzt rettet der Plausch die wertvolle Nähe,
Man sieht auch, wer da noch am Leben,
Damit man mit Worten nun Freuden säe,
Weil wir doch allesamt an Gesellung kleben.


©Hans Hartmut Karg
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Zärtliches Wissen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zärtliches Wissen

Erspüre der Menschen Befindlichkeit,
Denn viele sind doch sehr einsam.
So schlüpft man denn in ein weites Kleid,
Man gewandet sich ehrlich zweisam.

Zärtliches Wissen sucht handlungsbeehrt
Mit Sprache danach, wie man helfen kann,
Zeigt, dass das Dasein erstrebenswert:
Es kommt dabei auf die Kontaktnahme an.

Also geh' ich nicht zum PoetrySlam,
Weil ich nach den Einsamen sehe
Und es für mich human und bequem,
Wenn ich personal zum Miteinander gehe.

Denn leichter ist's, in Massen aufzugehen,
Als einen Einsamen persönlich zu retten.
Doch sittlich kann ich vor mir nur bestehen,
Wenn ich dialogisch mich begebe zu Netten.

Dankbarkeit flutet dort mein Herz,
Gemütswallungen begleiten den Lauf,
Wo ein kleiner Besuch, ein lachender Scherz
Den Einsamen richtet wieder feinsinnig auf.


©Hans Hartmut Karg
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Wie Liebe dauerfinden?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wie Liebe dauerfinden?

Der Neugier ist geschuldet wohl,
Dass man den Wechsel gern anstrebt,
Weil ja der Mensch nicht ruhen will.
Doch manches Finden wird zum Soll,
Weil es von Dauer nicht belebt
Und so glücklich erreicht kein Ziel.

Ach, wie freuen sich Suchkinder,
Wenn sie im Netz den Menschen finden,
Der eben über ein Partnerportal
Sich aufmacht, um als Liebesfinder
Distanzen kann so überwinden,
Was zuvor Einsamkeit und schal.

Liebe braucht immer noch Verlässlichkeit
Mit Treue, Bindungslust, Verzicht,
Denn wer nur sucht, geht lange irr.
Dauer bringt jedoch die Zweisamkeit,
Auch jeder Monitor braucht Licht,
Zum Finden aus Seelengewirr.

Liebe wechseln, suchen, finden?
Da hilft doch nie Fluktuation,
Denn Ernstes ist da schon im Spiel.
Doch wer ehrlich bindungsbereit,
Sieht Liebe auch als Lebenslohn,
Weil zuwächst ihm das Glücksgefühl.


©Hans Hartmut Karg
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Mafiaverwandtschaft

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mafiaverwandtschaft

Da holen sich die reichen Granden
Hervor die Tanten, Anverwandten
Mit denen sie leider verfahren,
Als wären sie die größten Zaren.

Sie müssen immer danach streben,
Dass alle ihnen kadaverergeben
Befolgen stets den Rat der Paten,
Die vorgeben – auch jeden Faden.

Familie, das ist der Boss,
Er macht sich ja für alle groß.
So sichert er sich Hierarchie,
Lebt weiter in Herrschsuchtsmanie.

Wir brauchen keine Clans und Banden,
Dann kommt die Freiheit nicht abhanden.
Wir brauchen Sicherheit, Sanktionen,
Keine Tyrannen, die oben thronen.


©Hans Hartmut Karg
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Frustration einer Dichterin

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Frustration einer Dichterin

Sie füttert weiter hochentrückt
Die Botschaft, dass ihm nichts geglückt,
Dem Dichter, den nicht Fürst sie nennt,
Weil sie das Einfühlen nicht kennt,
Mit dem man ein Gedicht begleitet
Und nicht Philippikas nur reitet.

Jaja, sie ärgert sich gar sehr,
Weil dieser Dichter immer mehr
Gedichte schreibt und dazu steht,
Während sie von ihm nichts versteht.
So bleibt deshalb sehr aggressiv
Und kritisiert ihn ganz massiv.

Da das Verstehen sie nicht mag,
Rumpelt sie lauthals Jahr und Tag,
Muss ganz pauschal so kritisieren,
Weil sie halt nur Kriege will führen,
Mit denen sie nicht mehr begreift,
Dass damit kein Verständnis reift.

So rat' ich der frustrierten Dame,
Damit ihr eigener Stolz nicht lahme,
Sich endlich doch selbst aufzumachen,
Lachend schreiben bessere Sachen,
Um bei sich selber auszurichten
Glückselige Worte – in Gedichten!


©Hans Hartmut Karg
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Nichts ist perfekt!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nichts ist perfekt!

Immer wieder frag' ich mich:
Soll Perfektion ein Ideal sein?
Wahre Dichtkunst bekennt sich
Zu Fehlern und wird nicht gemein.

Wer Metrik, Zoll, Normen vermisst,
Der wandelt nicht wirklich im Leben,
Weil er Rechthaben nicht vergisst –
Hans Sachs muss ihm den Laufpass geben!

Denn wer nur den Olymp besteigt,
Bei andern Niedriges ergründet,
Weil er zur Arroganz sich neigt,
Der wird keiner, der Kunst erfindet.

Man halte sich an Provisorien,
Brecht sah sie ja als menschgemacht,
Errichte deshalb nie Sensorien,
Wo man für Dichter Knüppel macht.


©Hans Hartmut Karg
2022

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