Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Vogelsang

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vogelsang

Schon morgens in den vielen Pinien
Hör ich am Pool Vögel singen,
Muss nicht bis nach Abessinien,
Hör' in Italien Zwitschern erklingen.

Flach ist das Land, vollgelaufen
Die Wasserstellen, reich an Nahrung.
Da sieht man dann Vögel laufen,
Welche Spassen, manche in Paarung.

Dann sind sie wieder in Baumkronen
Der Pinien am warmen Pool,
Denn dort sind ihre Lieblingszonen,
Das finden die Tierchen cool.

Sie begleiten uns wie die Sterne
Alljährlich zur Urlaubszeit.
Wir erholen uns mit ihnen gerne,
Sind zum Hören des Gesangs bereit.

Doch in den Monaten und Jahren,
In denen wir nicht südwärts fahren,
Müssen wir uns den Gesang ersparen,
Dürfen ihn aus Filmen erfahren.

Da trägt die Sehnsucht das Hoffen,
Doch bald wieder reisen zu können,
Nicht mehr von Pandemie betroffen
Uns den Vogelsang südwärts zu gönnen.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Hans Hartmut Karg
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Der Aspirant

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Aspirant
(Satire)

Zuvor war er ein Präsident,
Minister wollt' er werden,
Und jeder, der den Guten kennt
Wusste: Es gibt kein Werden.

Was hat er doch alles getan,
Um schnell voran zu kommen.
Schließlich war er ein starker Mann,
Hat sich viel vorgenommen.

Er ist immer schon viel gereist,
Hat mit allen geredet,
Mit hohen Herren gern gespeist,
Sich auch niemals verspätet.

Doch hat er mit denen geredet,
Die nur aussteigen wollten?
Hat er vielleicht darum gebetet,
Dass Gutes sie erhalten sollten?

Denn wer in einem hohen Amt,
Der muss Kräfte schon bündeln.
Das hat er schließlich in der Hand,
Da darf er auch nicht schwindeln.

Doch wer nur tafelt, nichts bewegt,
Darf sich gar nicht aufregen,
Wenn Sympathien nun verlegt,
Weil er nichts konnt' bewegen.

So muss er wohl aufs Altenteil,
Obgleich er doch noch rüstig.
Im Essen sucht er nun sein Heil,
Da bleibt er doch gelüstig...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Europa wandelt sich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Europa wandelt sich

Es erodieren alte Mächte
Und neue stehen langsam auf –
Weil das wohl Sicherheiten brächte
In unseren weiteren Weltenlauf?

Es kapituliert die frühere Macht,
Denn sie hat es gar nicht verstanden,
Dass Demokratie als Ziel erdacht,
Dem viele Menschen sich zuwandten.

So treten neue Hoffnungsträger
Im Erdkreis wiederum herauf,
Doch sieh' mir auch Bedenkenträger,
Die Herrschsucht nehmen nicht in Kauf.

Für Wortdampf sind wir nicht geboren,
Sehen will man doch auch Erfolge!
Werden Grundrechte nur beschworen,
Verdunsten sie wie eine Wolke.

Alles wird am Ertrag gemessen,
Ist weiter nichts, als ein Papier.
Wir dürfen darin nicht nur lesen,
Sondern sie umsetzen mit Gespür.

Der Kontinent hat den Vorteil,
Dass man auf Menschenrechte pocht:
Umsetzungen zeigen so ihr Heil,
Weil man nicht auf die Machtsucht pocht.

Die Wissenschaft wird sehr bemüht:
Man will sich informieren lassen,
Denn wo der Geist des Forschens sprüht,
Kann sinnvoll man Lösungen fassen.

Human wird diese Welt dann sein,
Wenn man sie dahin auch entwickelt
Und nicht nur diplomatisch fein
Laviert – und Menschenrechte stückelt...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Bis zur Lust

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Bis zur Lust

Man glaubt nicht, was der Mensch so kann,
Wenn er aufblüht als Frau und Mann,
Der gut weiß, wie er programmiert,
Wenn er viel Nähe da verspürt
Bei jemandem, der ihn doch mag
Am Abend und sogar am Tag,
In Stunden, wo er bildverzückt
Mit seinen Sehnsüchten hinrückt,
Befreit von Seelenlast und Pein –
Dann darf er auch mal lüstern sein,
Er, der auf blütenreicher Wiese
Nun spürt, dass man ihn gerne ließe
Zu anderem, als nur zum Tragen,
Denn lieber soll er nicht mehr fragen,
Wie dieses Tagwerk ohne Liebe
Noch als Erinnerung ihm bliebe,
Wenn die Berührungen als Kur
Herauskitzeln die Mannsnatur.
Ach, nichts ist leichter zu ertragen,
Als Liebe mit dem Mann zu wagen...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Multitasking

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Multitasking

Den Kindern das Essen geben,
Sie schulisch ja immer puschen,
Zufriedenheit anzustreben,
Schnell noch zum Einkaufen huschen,
Ja nicht nachlassen im Ermahnen,
Behutsam mit allen umgehen,
Die Wünsche stets vorausahnen,
Allzeit zur Fröhlichkeit stehen
Und nicht nachlassen im Reden,
Ansprechbar für alle bleiben,
Anhören, was es gibt an Nöten,
Nichts vergessen, viel aufschreiben,
Dabei auch immer freundlich sein
Und jedermann ein Lächeln schenken,
Sich nicht zurückziehen, nie allein,
Auf Menschen die Blicke lenken
Und als Zentralgestirn fungieren,
Weil alle das immer erwarten,
Sparsam die Haushaltskasse führen,
Malochen im Gemüsegarten,
Vielleicht aufpeppeln, auch verwöhnen
Die Lieben, weil man sie alle mag,
Die Gegensätze gut versöhnen,
Dasein für alle nachts und am Tag,
Somit jederzeit verfügbar bleiben,
Wenn jemand noch etwas auf Lager hat,
Sich zärtlich an der Schulter reiben
Bis hin zu des Liebsten süßlieber Tat:
Das kann doch nur – ich weiß es genau! –
Erfüllen dem Manne die beste Frau.


©Hans Hartmut Karg
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Löwenmäulchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Löwenmäulchen

Ach Löwenmäulchen,
bleib' noch ein Weilchen
meinen Sinnen zugetan,
dass sie aufleben,
wir ohne Nöte,
ohne Angst und ohne Wahn.

Wie oft hab' ich
bei Dir gesessen,
als Kind immer gehofft
zu fassen dies bunte Wesen
voller Erwarten
in Großmutters Garten.

Niemand wird gefressen
von Deinem Mäulchen.
Du hast es in der Hand,
uns sonnennah zu erfreuen
mit diesen uralten Farben,
wo einst leuchteten Garben.

Ach, Du stehst,
weil da gestanden
jene große, freundliche Frau,
welche die Zeit längst verweht.
Allmählich kommt dort abhanden
die Wunderwelt meiner Verwandten.


©Hans Hartmut Karg
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Gelingende Wendungen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gelingende Wendungen

Manche haben nur gelernt:
Sich ja nichts gefallen lassen,
immer direkten Streit suchen
und dauernd zurückschlagen.

Zurückschlagen!!!

Zurückschlagen?

Ach, ändert sich dadurch etwas?

Selbst unsere Zeit ist in der Lage,
Bosheiten und deren Protagonisten
mit langem Atem hinweg zu fegen.

Zurückschlagen?

Sinnlosigkeit!!!

Die Sonne steht im Herzen nur auf,
wenn die Nachtmahre vertrieben
und uns die milderen Tage
auflebend anzeigen,
dass gelingende
Wendungen
erfolgreich
sind.


©Hans Hartmut Karg
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Frühmorgens

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Frühmorgens

Frühmorgens weckt ihn schon das Licht,
Weil dort der Sonnenwagen leuchtet.
Das wärmt die Blicke, das Gesicht,
Wo Wald und Flur liegen gefeuchtet.

Dem Wanderer erschließt sich dann
Ein dunstschwebender Frühtalblick
Vom Berg, wo frei er atmen kann
Und er allein genießt sein Glück.

Er muss da keine Maske tragen,
Saatkrähen ihn gar sanft umkreisen:
Ausladend kann er Schritte wagen,
Die nur bieten die Wanderreisen.

Von fern hört er die Hähne krähen,
Die es immer weniger gibt.
Er darf auf freie Wege sehen,
Weil er das Schauen doch so liebt.


©Hans Hartmut Karg
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Februarwelt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Februarwelt

Volle Knospen tragen Bäume,
Ragen in schneeige Tage,
Öffnen so geschlossene Räume
Trotz der harten Winterlage.

Kalt ist es im Krähenkrächzen,
Das herschallt von weißen Feldern.
Äste tragen unter Ächzen
Schnee in unseren Winterwäldern.

Weißblüher tau'n Flächen weg
Zeigen schon den Lebensreigen,
Säumen unseren Lebensweg,
Wo sie Lebensmut uns zeigen.

So sind wir aufs Jahr gespannt,
Wenn der Februar aufsteht,
Trägt viel Mut ins weite Land,
Damit doch der Winter geht.


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Ach Schwesterlein, ach Schwesterlein

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ach Schwesterlein, ach Schwesterlein

Ach Schwesterlein, ach Schwesterlein,
Du sollst mir niemals traurig sein.
Denke doch an die Großmama,
Die war für uns auch immer da!

Die fünfzig Jahr' lebt' sie allein,
Durfte davor nur Dienstmagd sein,
Die unter schwerster Arbeit litt –
Das macht zu heut' den Unterschied!

In einem Jahr verlor sie beide,
Den Mann, den Sohn, so dass im Leide
Sie fortan einsam stand im Schmerz –
Dennoch schaute sie himmelwärts...

Und dann stand sie energisch auf,
Rüstete zum neuen Lebenslauf,
Hätte die Hundert fast erreicht,
Das Schicksal ihr das Händchen reicht'.

Denk' an sie heute, wenn Du fragst
Und Deinen Enkelinnen sagst,
Dass Du bist doch des Glückes Gast,
Weil Du in Ruhe Freiheit hast.

Ach Schwesterlein, ach Schwesterlein,
Du sollst mir niemals traurig sein.
Denke zurück an Großmama,
Die ist für uns auch heut' noch da!


©Hans Hartmut Karg
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Rückkehr

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Rückkehr

Immer wenn ich mich erbarme,
Wiederholt sie auch umarme,
Schein' ich manches zu vermissen,
Da gibt es kein Ruhekissen.

Weil ich um ihr Leben weiß,
Sie auf ihrer neuen Reis',
Komme ich mit Trauerblick
Auf die Trennung doch zurück.

Uns sind doch bald ausgegangen
Unsere Reize, das Verlangen,
Treiben uns aus schönem Tal,
Denn die Liebe wird zur Qual.

Ja, so manche Jugendbünde
Erweisen sich als frühe Sünde.
Doch nicht jeder Übermut
Bringt hervor die Dauerglut.

Dennoch seh' ich nun mein Glück
Aufscheinen, als ich zurück,
Weil ich ihr ja nicht verhehlt',
Dass sie mir anscheinend fehlt.

Deshalb trägt so manche Trennung
Uns dorthin, wo Liebesnennung
Weiß um den frühen Genuss
Und um unseren ersten Kuss...


©Hans Hartmut Karg
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Ortungsfragen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ortungsfragen

Wäre nur ein Ort
meine einzige Heimat,
wie könnte er mich dann
mit Welthorizonten verbinden?

Wäre die Begegnung
immer nur ein und dieselbe,
könnte diese mir dann helfen,
Neugiergründe aufzuspüren?

Wäre diese meine Zeit
allein die von mir erwählte,
wäre sie nicht viel zu eng,
ohne gönnerhafte Öffnung?


©Hans Hartmut Karg
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Weltoffensein

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weltoffensein

Als jung kam er in neue Welt,
Hatte er nur sein Hemdchen an,
Kam er in dieses Hier und Heute,
Die Herkunft war ihm keine Freude.

Er stellt' sich vor, er wäre nackt,
Der halbe Leib im Jetzt versackt.
Wie hätte er dann hier sein können,
Sich an das Fremde zu gewöhnen?

Nur wer sich öffnet ohne Wahn,
Weil Neugierde ihn führen kann,
Wird auf ein Hemdchen niemals seh'n,
Denn er will ja die Welt versteh'n.


©Hans Hartmut Karg
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Menschheit in Gefahr

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Menschheit in Gefahr

Brauchen wir immer nur Events,
Sehen wir nicht die Natur, den Lenz?
Wollen wir nur nach Medien greifen,
Nicht mehr zur Gesundung reifen?

Brauchen wir immer ein Ereignis,
Um unsere Schuld so auszublenden?
Sehen wir nicht den tiefen Riss,
Wenn wir die Natur verschwenden?

Ist nicht die Menschheit in Gefahr,
Wenn Amüsements uns nur ablenken?
Sind denn die Ursachen nicht mehr wahr,
Nur weil wir scheuen das Umdenken?


©Hans Hartmut Karg
2021

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Sterblich sein

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sterblich sein

Leicht ist es, vom Sterben zu reden,
Wenn selbst man nicht betroffen ist.
Es sagt sich mahnend in den Veden:
Bedenke, dass Du sterblich bist!

Kam nicht zu uns Gevatter Tod,
Der Ackermann aus Böhmen?
Treibt er uns in die alte Not,
Will an die Endlichkeit gewöhnen?

Verlass' die Welt, vergiss die Deinen,
Du hast doch lang genug geliebt!
Lass andere jetzt um Dich weinen,
Keiner, der den Tod aufschiebt!

Da rief an der Italienerfreund:
„Komm doch zu mir in meinen Süden,
Dort, wo die Lust, das Leben streunt
Und aufweckt alle Kranken, Müden!“

So ging ich hin, wo herrlich Pasta,
Der Vino rosso, Parmigiano.
Dem Sensenmann gebot er: „Basta!“
Mir gab er Grappa aus Bassano.

So kann der Tod mich nicht verwirren,
Wo alles steht in prallem Leben.
Dann müssen Grauengel entschwirren,
Weil wir uns Trost und Freude geben.

Natürlich bleiben wir auf Abstand,
Aha-Regel gilt – und Hygiene!
Wo Menschen tafeln mit Verstand,
Bleibt der Gesundbrunnen das Schöne...

Verjagen wir den Knochenmann,
Wenn wieder öfter Sonne, Meer,
Wo ich endlich gesunden kann,
Weil alles selig und unschwer.

Leicht ist es, vom Sterben zu reden,
Wenn selbst man nicht betroffen ist.
Es sagt sich ausdauernd in Veden:
Bedenke, dass Du sterblich bist!


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Ohne Reue

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ohne Reue

Paradiesisch, sibyllengleich
verdreht sie mir die müden Augen.
So können diese langsam lächeln,
aufgehen still und hell und weich,
müssen sich an Reizen festsaugen,
um mir mehr Mut nun zuzufächeln.

Ja, es ist wirklich an der Zeit,
dass Zukünftiges wir ausmalen,
erkennen, was bisher versäumt,
denn endlich sind wir doch soweit,
dass wir uns in die Arme fallen,
wo leicht die Liebe schäumt...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Herzlieblichkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Herzlieblichkeit

Hell strahlt der Mond zur Nacht,
Die frühe Sonne wärmt den Tag
Und freischwebend erwacht die Seele,
Denn immer, wenn Dein Auge lacht,
In das ich so gern schauen mag,
Öffnet es mir Mund und Kehle.

Wir können reden, singen, lachen,
Weil mein Wesen dann eingehaust
Am lichten Tage darf gesunden,
Wo aufgeweckt die Liebessachen,
Da unsere Zeit ja weiterbraust
Und kostbar unsere Stunden.

Herzlieblichkeit braucht die Bewegung,
Mein Seelenfenster schon Dein Lachen,
Gestaltungslust dann viel Gesellung:
Verbindungen sind Lebenssegnung,
Wenn unsere Freuden erst erwachen
Als Teil glücklicher Liebeshellung...


©Hans Hartmut Karg
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Ohne Worte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ohne Worte

Wäre die Sprache wortlos,
ihr Bedarfshorizont namenlos,
genutzt als Schweigegelöbnis,
tabuisiert auch wenige Informationen,
so müsste sie doch den Waffenwetzern
Grenzen auferlegen, den Gewalttätigkeiten
mit den menschlichen Möglichkeiten
immer wieder Einhalt gebieten,
denn auch das Schweigen
kennt ein Übermaß
an Gewalt.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Hans Hartmut Karg
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Vielleicht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vielleicht

Vielleicht kehre ich doch wieder zurück,
Vielleicht bleib' ich verloren, wo ich bin,
Wende mich gegen das Bubenstück,
Denn mich trägt der Freiheitssinn.

Vielleicht höre ich auch vollständig auf,
Warum sollte ich mich denn noch mühen?
Das Leben nimmt auch so seinen Lauf,
Lieber wandere ich zu den Kühen.

Schon grasen sie am Haus die Wiesen ab,
Ihre Glocken sind friedensgebunden.
Alpler haben ja wenig Gut und Hab,
Doch sind sie ins Glück eingebunden.

Ihrem Land, ihrem Tun, der Endlichkeit,
Denen sind sie immer verpflichtet,
Denn Natur bedeutet Verbindlichkeit –
Ganz auf den Himmel gerichtet.

Vielleicht wächst Nachhaltigkeit nur,
Wo das Glück auch die Wurzeln hat
Und uns nicht fesselt eine Richtschnur,
Die nichts weiter, als lebenssatt.

Doch warum den Schädigern überlassen,
Was mir so viel Freude bereitet?
Ich wehre mich weiterhin gegen das Hassen:
Friedenszeiten sind eingeläutet!


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Dem Neuen eine Chance!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Dem Neuen eine Chance!

Nie darf man einen Geist ausgrenzen,
Der anders lebt und anders liebt,
Sich einhaust bei Fragen im Lenzen
Bei Innovationen, die es gibt.

Sich über ihn dann her zu machen,
Weil unterlegen man sich fühlt,
Das führt nur zu gefrorenem Lachen,
Wenn sich die Bosheit höherspült.

Ungeist, der immer nur verneint,
Weil rivalisierend er gern lebt,
Führt dazu, dass die Seele weint,
Die nach den höchsten Höhen strebt.

Dem Schöpfertum gebührt Freiraum,
Dass es sich fair entfalten kann.
Real wird doch nur jener Traum,
Der mit der Neuidee begann.

Lass' deshalb Neues auf Dich wirken
Und gib dem Unbekannten Kraft,
Denn die Erfindung kann bewirken,
Dass Rettung auch das Neue schafft.


©Hans Hartmut Karg
2021

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