Stich um Stich...
Moderator: Phönix
Stich um Stich...
Seit der Geburt meiner Tochter im 2012 sind nun 1.5 Jahre vergangen und ich bin immer noch an der Aufarbeitung. Ich hoffe, dass ich mit dem Niederschreiben meines Geburtsberichts das Erlebte wieder ein Stückchen weit verarbeiten kann.
Ängstliche Personen, die einen Kaiserschnitt vor sich haben, sollten ab hier besser nicht mehr weiterlesen. Das was mir passiert ist, ist anscheinend sehr selten und ich hatte wirklich einfach Pech. Dennoch möchte ich auch mit diesem Bericht einmal mehr sagen, dass ein Kaiserschnitt (auch wenn er normal verläuft) kein Zuckerschlecken ist und die Ausheilung der Bauchwunde je nach Person/Verfassung/Durchtrennung der Nerven etc. ein schmerzhafter, längerer Prozess sein kann. Zu leichtfertig wird meiner Meinung nach heute von den sogenannten „Wunschkaiserschnitten“ gesprochen – es ist und bleibt eine Operation mit Risiken und einer tiefen Bauch-Wunde.
Mein Geburtsbericht:
Drei Monate vor der Geburt sagte mir meine Gynäkologin, dass meine Tochter in der BEL (Kopf oben) in meinem Bauch sitzt und sie hofft, dass sie sich bis zum Schluss noch drehen wird. Trotz indischer Brücke, gut zureden, mit Licht auf den Bauch halten blieb meine Kleine bis zum Schluss in BEL und so empfahl mir meine Gyno einen Kaiserschnitt, was für mich verständlich und völlig ok war. Eine äussere Wendung kam für mich nicht in Frage, zu gross war meine Angst, dass dem Kindlein etwas passieren könnte.
Ich hatte also bei ET -10 einen geplanten Kaiserschnitt. Am Abend vorher gingen mein Mann und ich fein essen und es kam uns so unwirklich vor, dass wir schon am nächsten Abend wohl ein kleines Menschlein in unseren Armen halten würden. Am Nachmittag hatte ich noch den obligaten Untersuch beim Anästhesisten (es war ein anderer als am nächsten Tag bei der OP dabei sein würde), der mir Blut abnahm und mich genau untersuchte.
Um 8h hiess es dann nüchtern einrücken im Spital. Es kam mir vor wie beim Check-In in ein Hotel. Mit Köfferchen ins Zimmer, einrichten und dann parat machen. Danach ging es liegend auf dem Spitalbett runter in die „OP-Katakomben“ des Spitals. Mein Mann war dabei und er musste sich dann Spitalkleidung anziehen, bevor er in den OP kam.
Im OP waren ca. 7 Personen anwesend (2 Gynäkologen, 1 Kinderarzt, 1 Hebamme, 1 Anästhesist, 2 Helfer. Für die Spinalanästhesie musste ich mich auf dem Schragen aufsetzen und den Katzenbuckel machen (das ging erstaunlich gut, trotz dem grossen Bauch). Das Setzen der Nadel klappte beim ersten Versuch und der Pieks war auch ganz erträglich. Danach wurde ich hingelegt und ich spürte wie meine Beine warm und ein wenig dumpf wurden. Dann wurde der Blasenkatheter gesetzt, was ich fast nicht mehr spürte. Meine beiden Arme wurden fixiert (damit sie während der Op nicht herunterfallen und die Nadeln nicht herausgerissen werden) und die nötigen anderen Vorkehrungen getroffen.
Anschliessend hat man mit einer Metallrolle an meinem linken Oberschenkel getestet, ob ich die Kälte spüre. Ich sagte klar, dass ich sie sehr gut spüre. Man sagte mir, dass die Anästhesie sehr bald wirken würde. An einen zweiten Test auf dem Oberschenkel kann ich mich nicht erinnern.
Die Operation begann. Den ersten Schnitt auf der Bauchoberfläche spürte ich gar nicht. Die weiteren Schritte danach spürte ich sehr gut und ich konnte auch sagen welche Form die eingesetzten Instrumente hatten – ich spürte z.B. ein gerundetes Metall, das am Rand des Schnittes angebracht wurde. Dies teilte ich auch dem Anästhesie-Arzt mit, weil ich wollte, dass er wusste was ich alles genau spürte. Doch er machte nicht den Anschein, dass das abnormal sein könnte. Also versuchte ich weiterhin die Schmerzen zu ertragen. Es war ja mein erster Kaiserschnitt und ich konnte nicht aus Erfahrung wissen wie stark die Schmerzen sein können. Ich versuchte stark zu sein, denn ich wollte doch nicht als Jammertante abgestempelt werden. Am liebsten hätte ich geschrien, aber irgendwie ging das nicht. Ich war recht belämmert von den Medikamenten und hatte irgendwie nicht die Kraft mich richtig zu wehren.
Beim Vordringen in die inneren Schichten fühlte ich verschiedene Schmerzen. Zum einen gab es sehr dumpfe Schmerzen, die sich wie ständige, sehr starke Magenboxe anfühlten (die einem vor Schmerz die Luft abklemmten) und zum anderen gab es stechende Schmerzen die sich anfühlten als würde jemand mit ziemlich spitzigen dünnen Klemmen mir Gewebe im Bauchraum einklemmen. Ich spürte das „Herumguseln“ in meinen Eingeweiden – es war hässlich.
Vor Schmerzen musste ich immer wieder die Luft anhalten. Dann folgte das Herausdrücken des Kindes. Man hat mich vorgewarnt, dass es unangenehm werden könnte, weil man sehr weit oben drücken muss (wahrscheinlich bei BEL noch viel mehr). Der dumpfe Schmerz war sehr stark und die Luft wurde mir (für mein Gefühl) etwas zu lange abgedrückt. Ich versuchte darauf gefasst zu sein und durchzuhalten. Ich war sehr froh, als der Druck nachliess und ich wieder atmen konnte.
Mein Mann verliess danach mit meiner Tochter den Operationssaal. In den weiteren ca. 20-30 Minuten wurde ich wieder zugenäht (ich konnte die Uhr im Op sehen und es waren die längsten 30 Minuten meines Lebens). Durch die dumpfen und zwickenden Schmerzen (wieder wie sehr starke Magenboxe und wie zwickende Klemmen) wurde mir dann zusehends übler. Ich sagte dem Anästhesisten, dass es mir vor Schmerzen übel wird und ich jetzt erbrechen müsse. Er sagte mir, dass er mir etwas verabreichen würde und es bald besser werden würde. Die Übelkeit liess zum Glück recht schnell nach. Die Schmerzen blieben jedoch bestehen. Durch dieses Medikament wurde ich so stark beduselt, so dass ich mich gar nicht mehr wehren konnte – ich konnte keinen einzigen Satz mehr aussprechen. Schon nach 3 Worten brach ich jeden Satz ab. Die Schmerzen waren aber genau noch so da wie vorher. Mir ging durch den Kopf: „Die haben mich mit dem Medikament „abgeschossen“, so dass ich mich nicht mehr wehren kann und jetzt machen die einfach weiter.“ Ich wollte mich wehren aber es ging nicht. Und mein Mann war weg mit dem Baby. Vor mir das grosse Tuch, meine Gynäkologin dahinter (sie bekam davon nichts mit) und bei mir der Anästhesist, dem es egal war wie es mir geht. Warum der keine Vollnarkose gemacht hat, nachdem das Baby ja schon draussen war, ist mir bis heute unerklärlich.
Schicht um Schicht wurde genäht und ich konnte leider immer noch alle einzelnen Schritte (Stiche und Manipulationen) spüren. Ich bin mir sicher, wenn ich mitgezählt hätte, hätte ich genau sagen können wie viele Stiche im Inneren total vorgenommen wurden. Die äussersten Klammern spürte ich wiederum nicht. Es schien mir, als wäre mein Körper nur recht oberflächlich so richtig betäubt gewesen.
Auch im Aufwachraum hatte ich immer noch grosse Schmerzen; man gab mir wohl sehr viel Schmerzmittel. Ich kann mich erinnern, dass ich versuchte zu sprechen, es mir jedoch bis spät abends nicht gelang, einen ganzen Satz vollständig zu formulieren. Ich fing an zu sprechen und mitten im Satz schlief ich wieder ein. So hat das auch mein Mann erlebt.
Erst am nächsten Morgen konnte ich wieder sprechen und erst so richtig realisieren was passiert war. Ich wollte dieses Erlebnis jedoch nicht mehr näher an mich herankommen lassen, denn ich wollte mich voll und ganz auf die neue Rolle als Mutter einstellen und nicht mehr über Vergangenes nachdenken, das man ja sowieso nicht mehr rückgängig machen kann. Ich sagte mir, dass das Baby die OP überlebt hat und ich ja auch und dass doch somit alles in Ordnung wäre. Den Anästhesie-Arzt wollte ich auch lieber nie mehr sehen.
Drei Wochen nach der Geburt zogen wir in eine neue Wohnung um und ich wollte mich auf den Umzug konzentrieren und versuchte das Erlebte einfach zu vergessen und kehrte es unter den Teppich. Nach ein paar Monaten kam jedoch alles wieder hoch. Sobald ich am Spital vorbeifuhr oder eine Freundin nach einem KS im Spital besuchte oder einfach so an die OP erinnert wurde, brach ich sofort in Tränen aus. Ich hatte 4 Gespräche mit einer Psychologin, die mir nicht viel halfen. So versuche ich nun einfach selbst irgendwie darüber hinwegzukommen. Zeit heilt bekanntlich alle Wunden…
Nun bin ich wieder schwanger und in ein paar Monaten steht die zweite Geburt an. Für mich ist klar – ich muss nochmals einen Kaiserschnitt haben. Ich brauche die Konfrontation mit der Situation, die bei mir vor 1.5 Jahren in der Psyche einen Knick verursacht hat. Es muss diesmal besser kommen (gut, es kann ja gar nicht mehr sehr viel schlechter kommen…).
Warum die Op so verlaufen ist, weiss ich leider nicht. Evtl. war das Anästhesie-Mittel für meine Körper falsch berechnet, die Nadel vielleicht nicht richtig gesetzt oder mein Körper reagiert evtl. anders auf das Mittel. Ich weiss es leider nicht. Unerklärlich ist dennoch, warum man keine Vollnarkose gemacht hat, sobald das Baby ja nach 8 Minuten da war und ich dann noch 30 Minuten leiden musste.
Meiner Gyno tut es sehr leid, dass mir das passiert ist und sie setzt nun alles daran mit mir eine gute, nächste Geburt vorzubereiten. Sie versprach mir auch ein Gespräch mit einem Anästhesie-Spezialisten zu organisieren, der dann während der Op dabei sein wird. Meine Gyno sagte auch, dass es für eine nächste Op besser sei, wenn wir ein Codewort abmachen, bei welchem sofort eine Vollnarkose gemacht wird. Und mein Mann darf nächstes Mal auch bis zum Schluss bei mir bleiben.
Ich versuchte im Internet herauszufinden wie oft solche Anästhesie-Fehler bei Kaiserschnitten passieren, konnte aber praktisch nichts dazu finden. Ich weiss nur, dass es sehr selten ist. Und meistens sind dann die Frauen so wenig betäubt, so dass sie laut schreien und man sie dann zum Glück meist gleich vollnarkotisiert.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Bericht meine Geburt wieder ein Stückchen mehr verarbeiten kann und dass es mir wieder ein bisschen mehr die Angst vor der bevorstehenden Geburt nimmt.
Und es tut mir auch an dieser Stelle leid, wenn ich jetzt der einen oder anderen von Euch Angst eingejagt habe. Die Wahrscheinlichkeit, dass das so bei Euch passiert ist fast gleich Null. Macht Euch also keine Sorgen.
Ängstliche Personen, die einen Kaiserschnitt vor sich haben, sollten ab hier besser nicht mehr weiterlesen. Das was mir passiert ist, ist anscheinend sehr selten und ich hatte wirklich einfach Pech. Dennoch möchte ich auch mit diesem Bericht einmal mehr sagen, dass ein Kaiserschnitt (auch wenn er normal verläuft) kein Zuckerschlecken ist und die Ausheilung der Bauchwunde je nach Person/Verfassung/Durchtrennung der Nerven etc. ein schmerzhafter, längerer Prozess sein kann. Zu leichtfertig wird meiner Meinung nach heute von den sogenannten „Wunschkaiserschnitten“ gesprochen – es ist und bleibt eine Operation mit Risiken und einer tiefen Bauch-Wunde.
Mein Geburtsbericht:
Drei Monate vor der Geburt sagte mir meine Gynäkologin, dass meine Tochter in der BEL (Kopf oben) in meinem Bauch sitzt und sie hofft, dass sie sich bis zum Schluss noch drehen wird. Trotz indischer Brücke, gut zureden, mit Licht auf den Bauch halten blieb meine Kleine bis zum Schluss in BEL und so empfahl mir meine Gyno einen Kaiserschnitt, was für mich verständlich und völlig ok war. Eine äussere Wendung kam für mich nicht in Frage, zu gross war meine Angst, dass dem Kindlein etwas passieren könnte.
Ich hatte also bei ET -10 einen geplanten Kaiserschnitt. Am Abend vorher gingen mein Mann und ich fein essen und es kam uns so unwirklich vor, dass wir schon am nächsten Abend wohl ein kleines Menschlein in unseren Armen halten würden. Am Nachmittag hatte ich noch den obligaten Untersuch beim Anästhesisten (es war ein anderer als am nächsten Tag bei der OP dabei sein würde), der mir Blut abnahm und mich genau untersuchte.
Um 8h hiess es dann nüchtern einrücken im Spital. Es kam mir vor wie beim Check-In in ein Hotel. Mit Köfferchen ins Zimmer, einrichten und dann parat machen. Danach ging es liegend auf dem Spitalbett runter in die „OP-Katakomben“ des Spitals. Mein Mann war dabei und er musste sich dann Spitalkleidung anziehen, bevor er in den OP kam.
Im OP waren ca. 7 Personen anwesend (2 Gynäkologen, 1 Kinderarzt, 1 Hebamme, 1 Anästhesist, 2 Helfer. Für die Spinalanästhesie musste ich mich auf dem Schragen aufsetzen und den Katzenbuckel machen (das ging erstaunlich gut, trotz dem grossen Bauch). Das Setzen der Nadel klappte beim ersten Versuch und der Pieks war auch ganz erträglich. Danach wurde ich hingelegt und ich spürte wie meine Beine warm und ein wenig dumpf wurden. Dann wurde der Blasenkatheter gesetzt, was ich fast nicht mehr spürte. Meine beiden Arme wurden fixiert (damit sie während der Op nicht herunterfallen und die Nadeln nicht herausgerissen werden) und die nötigen anderen Vorkehrungen getroffen.
Anschliessend hat man mit einer Metallrolle an meinem linken Oberschenkel getestet, ob ich die Kälte spüre. Ich sagte klar, dass ich sie sehr gut spüre. Man sagte mir, dass die Anästhesie sehr bald wirken würde. An einen zweiten Test auf dem Oberschenkel kann ich mich nicht erinnern.
Die Operation begann. Den ersten Schnitt auf der Bauchoberfläche spürte ich gar nicht. Die weiteren Schritte danach spürte ich sehr gut und ich konnte auch sagen welche Form die eingesetzten Instrumente hatten – ich spürte z.B. ein gerundetes Metall, das am Rand des Schnittes angebracht wurde. Dies teilte ich auch dem Anästhesie-Arzt mit, weil ich wollte, dass er wusste was ich alles genau spürte. Doch er machte nicht den Anschein, dass das abnormal sein könnte. Also versuchte ich weiterhin die Schmerzen zu ertragen. Es war ja mein erster Kaiserschnitt und ich konnte nicht aus Erfahrung wissen wie stark die Schmerzen sein können. Ich versuchte stark zu sein, denn ich wollte doch nicht als Jammertante abgestempelt werden. Am liebsten hätte ich geschrien, aber irgendwie ging das nicht. Ich war recht belämmert von den Medikamenten und hatte irgendwie nicht die Kraft mich richtig zu wehren.
Beim Vordringen in die inneren Schichten fühlte ich verschiedene Schmerzen. Zum einen gab es sehr dumpfe Schmerzen, die sich wie ständige, sehr starke Magenboxe anfühlten (die einem vor Schmerz die Luft abklemmten) und zum anderen gab es stechende Schmerzen die sich anfühlten als würde jemand mit ziemlich spitzigen dünnen Klemmen mir Gewebe im Bauchraum einklemmen. Ich spürte das „Herumguseln“ in meinen Eingeweiden – es war hässlich.
Vor Schmerzen musste ich immer wieder die Luft anhalten. Dann folgte das Herausdrücken des Kindes. Man hat mich vorgewarnt, dass es unangenehm werden könnte, weil man sehr weit oben drücken muss (wahrscheinlich bei BEL noch viel mehr). Der dumpfe Schmerz war sehr stark und die Luft wurde mir (für mein Gefühl) etwas zu lange abgedrückt. Ich versuchte darauf gefasst zu sein und durchzuhalten. Ich war sehr froh, als der Druck nachliess und ich wieder atmen konnte.
Mein Mann verliess danach mit meiner Tochter den Operationssaal. In den weiteren ca. 20-30 Minuten wurde ich wieder zugenäht (ich konnte die Uhr im Op sehen und es waren die längsten 30 Minuten meines Lebens). Durch die dumpfen und zwickenden Schmerzen (wieder wie sehr starke Magenboxe und wie zwickende Klemmen) wurde mir dann zusehends übler. Ich sagte dem Anästhesisten, dass es mir vor Schmerzen übel wird und ich jetzt erbrechen müsse. Er sagte mir, dass er mir etwas verabreichen würde und es bald besser werden würde. Die Übelkeit liess zum Glück recht schnell nach. Die Schmerzen blieben jedoch bestehen. Durch dieses Medikament wurde ich so stark beduselt, so dass ich mich gar nicht mehr wehren konnte – ich konnte keinen einzigen Satz mehr aussprechen. Schon nach 3 Worten brach ich jeden Satz ab. Die Schmerzen waren aber genau noch so da wie vorher. Mir ging durch den Kopf: „Die haben mich mit dem Medikament „abgeschossen“, so dass ich mich nicht mehr wehren kann und jetzt machen die einfach weiter.“ Ich wollte mich wehren aber es ging nicht. Und mein Mann war weg mit dem Baby. Vor mir das grosse Tuch, meine Gynäkologin dahinter (sie bekam davon nichts mit) und bei mir der Anästhesist, dem es egal war wie es mir geht. Warum der keine Vollnarkose gemacht hat, nachdem das Baby ja schon draussen war, ist mir bis heute unerklärlich.
Schicht um Schicht wurde genäht und ich konnte leider immer noch alle einzelnen Schritte (Stiche und Manipulationen) spüren. Ich bin mir sicher, wenn ich mitgezählt hätte, hätte ich genau sagen können wie viele Stiche im Inneren total vorgenommen wurden. Die äussersten Klammern spürte ich wiederum nicht. Es schien mir, als wäre mein Körper nur recht oberflächlich so richtig betäubt gewesen.
Auch im Aufwachraum hatte ich immer noch grosse Schmerzen; man gab mir wohl sehr viel Schmerzmittel. Ich kann mich erinnern, dass ich versuchte zu sprechen, es mir jedoch bis spät abends nicht gelang, einen ganzen Satz vollständig zu formulieren. Ich fing an zu sprechen und mitten im Satz schlief ich wieder ein. So hat das auch mein Mann erlebt.
Erst am nächsten Morgen konnte ich wieder sprechen und erst so richtig realisieren was passiert war. Ich wollte dieses Erlebnis jedoch nicht mehr näher an mich herankommen lassen, denn ich wollte mich voll und ganz auf die neue Rolle als Mutter einstellen und nicht mehr über Vergangenes nachdenken, das man ja sowieso nicht mehr rückgängig machen kann. Ich sagte mir, dass das Baby die OP überlebt hat und ich ja auch und dass doch somit alles in Ordnung wäre. Den Anästhesie-Arzt wollte ich auch lieber nie mehr sehen.
Drei Wochen nach der Geburt zogen wir in eine neue Wohnung um und ich wollte mich auf den Umzug konzentrieren und versuchte das Erlebte einfach zu vergessen und kehrte es unter den Teppich. Nach ein paar Monaten kam jedoch alles wieder hoch. Sobald ich am Spital vorbeifuhr oder eine Freundin nach einem KS im Spital besuchte oder einfach so an die OP erinnert wurde, brach ich sofort in Tränen aus. Ich hatte 4 Gespräche mit einer Psychologin, die mir nicht viel halfen. So versuche ich nun einfach selbst irgendwie darüber hinwegzukommen. Zeit heilt bekanntlich alle Wunden…
Nun bin ich wieder schwanger und in ein paar Monaten steht die zweite Geburt an. Für mich ist klar – ich muss nochmals einen Kaiserschnitt haben. Ich brauche die Konfrontation mit der Situation, die bei mir vor 1.5 Jahren in der Psyche einen Knick verursacht hat. Es muss diesmal besser kommen (gut, es kann ja gar nicht mehr sehr viel schlechter kommen…).
Warum die Op so verlaufen ist, weiss ich leider nicht. Evtl. war das Anästhesie-Mittel für meine Körper falsch berechnet, die Nadel vielleicht nicht richtig gesetzt oder mein Körper reagiert evtl. anders auf das Mittel. Ich weiss es leider nicht. Unerklärlich ist dennoch, warum man keine Vollnarkose gemacht hat, sobald das Baby ja nach 8 Minuten da war und ich dann noch 30 Minuten leiden musste.
Meiner Gyno tut es sehr leid, dass mir das passiert ist und sie setzt nun alles daran mit mir eine gute, nächste Geburt vorzubereiten. Sie versprach mir auch ein Gespräch mit einem Anästhesie-Spezialisten zu organisieren, der dann während der Op dabei sein wird. Meine Gyno sagte auch, dass es für eine nächste Op besser sei, wenn wir ein Codewort abmachen, bei welchem sofort eine Vollnarkose gemacht wird. Und mein Mann darf nächstes Mal auch bis zum Schluss bei mir bleiben.
Ich versuchte im Internet herauszufinden wie oft solche Anästhesie-Fehler bei Kaiserschnitten passieren, konnte aber praktisch nichts dazu finden. Ich weiss nur, dass es sehr selten ist. Und meistens sind dann die Frauen so wenig betäubt, so dass sie laut schreien und man sie dann zum Glück meist gleich vollnarkotisiert.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Bericht meine Geburt wieder ein Stückchen mehr verarbeiten kann und dass es mir wieder ein bisschen mehr die Angst vor der bevorstehenden Geburt nimmt.
Und es tut mir auch an dieser Stelle leid, wenn ich jetzt der einen oder anderen von Euch Angst eingejagt habe. Die Wahrscheinlichkeit, dass das so bei Euch passiert ist fast gleich Null. Macht Euch also keine Sorgen.
- Allegra85
- Vielschreiberin
- Beiträge: 1337
- Registriert: Do 5. Feb 2009, 15:37
- Geschlecht: weiblich
- Wohnort: Umgebung Bern
Re: Stich um Stich...
Hallo Annabelle
Dein Bericht hat mich gerade stark bewegt... im neativen Sinne. Bin geschockt, dass du das so erleben musstest!
Mein zweiter Kaiserschnitt war in deiner ersten Hälfte des Berichtes ähnlich. Hier die Kurzfassung:
Ich hatte keinen geplanten Kaiserschnitt, aber wie beim ersten gings nicht vorwärts und das Kind ist überhaupt nicht in den Beckenbereich gerutscht. Also würde die PDA aufgespritzt (ich habe bereits eine, aber schrie trotzdem bei jeder Wehe) und ich wurde im OP vorbereitet. Endlich wirkte die PDA und ich beruhigte mich. Als sie dann zu schneiden begonnen. Habe ich immer wieder dem Anästhesisten gesagt, dass ich's spüre und der Hebamme die mich betreut hatte auch. leider waren Sie aber schon bald so weit, dass sie den Kaiserschnitt nicht unterbrechen konnten. Mir wurde einfach gut zugeredet und mich darum gebeten durch zu halten.... Aber es wurde auch nicht richtig dem Gynokologen mitgeteilt! Das nähe inwenig oder die Klammern am Schluss habe ich dann kaum mehr gespürt. Hatte dann auch etwas mühe mit der Sitation und konnte aber das am nächsten Tag mit der Gynokologin besprechen.
Was ich bei beiden Kindern extrem unangehm gefunden habe, ist das Gefühl vom auf der Lunge knien zum das Kind raus zuholen. Das wirst du kurzzeitig also auch beim nächsten Kaiserschnitt ertragen müssen, aber wahrscheinlich wird es dir absolut harmlos vorkommen nach diesem Erlebnis!
Ich wünsche dir alles Gute!
Dein Bericht hat mich gerade stark bewegt... im neativen Sinne. Bin geschockt, dass du das so erleben musstest!
Mein zweiter Kaiserschnitt war in deiner ersten Hälfte des Berichtes ähnlich. Hier die Kurzfassung:
Ich hatte keinen geplanten Kaiserschnitt, aber wie beim ersten gings nicht vorwärts und das Kind ist überhaupt nicht in den Beckenbereich gerutscht. Also würde die PDA aufgespritzt (ich habe bereits eine, aber schrie trotzdem bei jeder Wehe) und ich wurde im OP vorbereitet. Endlich wirkte die PDA und ich beruhigte mich. Als sie dann zu schneiden begonnen. Habe ich immer wieder dem Anästhesisten gesagt, dass ich's spüre und der Hebamme die mich betreut hatte auch. leider waren Sie aber schon bald so weit, dass sie den Kaiserschnitt nicht unterbrechen konnten. Mir wurde einfach gut zugeredet und mich darum gebeten durch zu halten.... Aber es wurde auch nicht richtig dem Gynokologen mitgeteilt! Das nähe inwenig oder die Klammern am Schluss habe ich dann kaum mehr gespürt. Hatte dann auch etwas mühe mit der Sitation und konnte aber das am nächsten Tag mit der Gynokologin besprechen.
Was ich bei beiden Kindern extrem unangehm gefunden habe, ist das Gefühl vom auf der Lunge knien zum das Kind raus zuholen. Das wirst du kurzzeitig also auch beim nächsten Kaiserschnitt ertragen müssen, aber wahrscheinlich wird es dir absolut harmlos vorkommen nach diesem Erlebnis!
Ich wünsche dir alles Gute!
Allegra85 with boys 2009 & 2011
Re: Stich um Stich...
Hoi Allegra
Oje, Dein KS klingt auch nicht ganz toll...
Warum die keine Vollnarkose machen, obwohl ja das Baby schon da ist, verstehe ich einfach nicht...
Die hätten ja zumindest fragen können?!
Zu erwähnen ist auch noch an dieser Stelle, dass sich die ganze Szene in einem der besten Spitäler von Zürich zugetragen hat - und nicht in einem Drittweltland!
Oje, Dein KS klingt auch nicht ganz toll...
Warum die keine Vollnarkose machen, obwohl ja das Baby schon da ist, verstehe ich einfach nicht...
Die hätten ja zumindest fragen können?!
Zu erwähnen ist auch noch an dieser Stelle, dass sich die ganze Szene in einem der besten Spitäler von Zürich zugetragen hat - und nicht in einem Drittweltland!
Re: Stich um Stich...
Liebe Allegra
Vielen Dank für deinen Bericht. Auch ich war etwas schockiert, aber beeindrucktend finde ich vorallem, dass du den Bericht sehr neutral geschrieben hast. Du erwähnst zu Beginn, dass es etwas sehr seltenes ist, du beschuldigst niemanden und du machst kein riesen Drama (was ich warscheinlich machen würde
). Ich bewundere dich für diese Stärke und für deinen Mut, einem erneuten Kaiserschnitt entgegen zu sehen!
Ich wünsche dir ein gutes zweites Erlebnis und hoffe, dass dich diese Geburt etwas mit der ersten versöhnen kann!
liebe Grüsse
Ana
Vielen Dank für deinen Bericht. Auch ich war etwas schockiert, aber beeindrucktend finde ich vorallem, dass du den Bericht sehr neutral geschrieben hast. Du erwähnst zu Beginn, dass es etwas sehr seltenes ist, du beschuldigst niemanden und du machst kein riesen Drama (was ich warscheinlich machen würde

Ich wünsche dir ein gutes zweites Erlebnis und hoffe, dass dich diese Geburt etwas mit der ersten versöhnen kann!
liebe Grüsse
Ana
Re: Stich um Stich...
Liebe Ana
Danke, für Deine lieben Worte.
Ich versuchte so neutral wie möglich zu schreiben, weil ich die ganze Situation bis heute nicht ganz verstehe.
Ist es der Fehler meines Körpers, weil er einfach nicht richtig auf die Anästhesie angesprochen hat? Ist es der Fehler des Anästhesisten, weil er falsch berechnet hat oder einfach, weil er mich nicht genug ernst genommen hat? Ist es mein Fehler, weil ich mich nicht genug gewehrt habe? Ist es der Fehler von meinem Mann, weil er nicht bei mir blieb? Ist es der Fehler meiner Gynäkologin, weil sie auch mal nach mir hätte schauen sollen? Fragen über Fragen. Ich weiss es einfach nicht.
Das Einzige was ich sicher weiss ist, dass es nächstes Mal eindeutig besser werden muss!
Liebe Grüsse
Annabelle
Danke, für Deine lieben Worte.
Ich versuchte so neutral wie möglich zu schreiben, weil ich die ganze Situation bis heute nicht ganz verstehe.
Ist es der Fehler meines Körpers, weil er einfach nicht richtig auf die Anästhesie angesprochen hat? Ist es der Fehler des Anästhesisten, weil er falsch berechnet hat oder einfach, weil er mich nicht genug ernst genommen hat? Ist es mein Fehler, weil ich mich nicht genug gewehrt habe? Ist es der Fehler von meinem Mann, weil er nicht bei mir blieb? Ist es der Fehler meiner Gynäkologin, weil sie auch mal nach mir hätte schauen sollen? Fragen über Fragen. Ich weiss es einfach nicht.
Das Einzige was ich sicher weiss ist, dass es nächstes Mal eindeutig besser werden muss!
Liebe Grüsse
Annabelle
Re: Stich um Stich...
Sowieso : es nützt jetzt niemandem mehr darüber zu sinnieren wessen Fehler es war. Es ist so passiert, es war schrecklich und ich muss jetzt damit leben und damit fertig werden...
Ganz am Anfang kurz nach der Geburt hatte ich wirklich kurz überlegt, ob ich mir einen Anwalt nehmen und gegen den Anästhesisten/das Spital vorgehen soll. Da ich aber umziehen musste, sagte ich mir, dass ich mir diesen Stress nun nicht auch noch aufhalsen wollte und liess den Gedanken sofort wieder fallen...
Ohne handfeste Beweise wäre ich ja sowieso machtlos gewesen... und nochmals in einem wehrlosen Zustand mit den Füssen getreten zu werden, wollte ich nun wirklich nicht mehr...
Ganz am Anfang kurz nach der Geburt hatte ich wirklich kurz überlegt, ob ich mir einen Anwalt nehmen und gegen den Anästhesisten/das Spital vorgehen soll. Da ich aber umziehen musste, sagte ich mir, dass ich mir diesen Stress nun nicht auch noch aufhalsen wollte und liess den Gedanken sofort wieder fallen...
Ohne handfeste Beweise wäre ich ja sowieso machtlos gewesen... und nochmals in einem wehrlosen Zustand mit den Füssen getreten zu werden, wollte ich nun wirklich nicht mehr...
Re: Stich um Stich...
Schon richtig... Aber ich an Deiner Stelle würde zumindest Antworten wollen.Annabelle hat geschrieben:Sowieso : es nützt jetzt niemandem mehr darüber zu sinnieren wessen Fehler es war. Es ist so passiert, es war schrecklich und ich muss jetzt damit leben und damit fertig werden...
Nicht im Sinne einer Anklage oder wer hat was falsch gemacht, sondern dass ich verstehe: Was ist da abgelaufen, warum habe ich so reagiert, was ist das für ein Phänomen, was ich da an mir gespürt/erfahren habe, etc.
Ich denke, ein/e souveräner Arzt/Ärztin würde ein Gespräch nicht verweigern und könnte auch eingestehen, wenn etwas von ihrer Seite her nicht gut gelaufen ist.
Das wäre mir im Zuge einer Verarbeitung wichtig, aber das bin ich.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles erdenkliche Gute.
orion
Re: Stich um Stich...
Liebe Orion
Meine Gynäkologin ist zum Glück auch sehr verständnisvoll und hat sich letztes Mal viel Zeit für mich genommen. Sie hat mir auch sofort gesagt,dass sie mir einen Termin bei einem Anästhesie-Spezialisten besorgen wird.
Heute hat soeben das Spital angerufen und mich zu einem Gespräch mit einem Anästhesie-Spezialisten eingeladen. Bin froh darum.
Eigentlich hätte ich das ja wohl besser letztes Jahr schon machen sollen, aber ich hatte damals einfach keine Energie mehr dafür.
Jetzt habe ich wieder Kraft und Energie mich damit auseinanderzusetzen und die Verarbeitung anzugehen.Und ich hoffe fest, dass mir das gelingt!
Meine Gynäkologin ist zum Glück auch sehr verständnisvoll und hat sich letztes Mal viel Zeit für mich genommen. Sie hat mir auch sofort gesagt,dass sie mir einen Termin bei einem Anästhesie-Spezialisten besorgen wird.
Heute hat soeben das Spital angerufen und mich zu einem Gespräch mit einem Anästhesie-Spezialisten eingeladen. Bin froh darum.
Eigentlich hätte ich das ja wohl besser letztes Jahr schon machen sollen, aber ich hatte damals einfach keine Energie mehr dafür.
Jetzt habe ich wieder Kraft und Energie mich damit auseinanderzusetzen und die Verarbeitung anzugehen.Und ich hoffe fest, dass mir das gelingt!

Re: Stich um Stich...
Liebe Annabelle,
Das ist super zu hören
.
Dann wünsche ich Dir alles alles erdenkliche Gute. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn Du das erst jetzt angehst.
Wie Du selber sagst, es ist sicher besser, dem mit der nötigen Energie zu begegnen.
Liebe Grasse
orion
Das ist super zu hören

Dann wünsche ich Dir alles alles erdenkliche Gute. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn Du das erst jetzt angehst.
Wie Du selber sagst, es ist sicher besser, dem mit der nötigen Energie zu begegnen.
Liebe Grasse
orion
Re: Stich um Stich...
Liebe annabelle
Es tur mir leid dass du das erleben musstest. Ich habe leider vor einer woche fast das gleiche erlebt. Es war mein zweiter kaiserschnitt und der anästhesiearzt war nicht der gleiche wie beim letzten mal. Ich spührte leider wirklich alles. Beim zusammennähen musste ich aufschreien und verkrampfte mich sodass das zusammennähen nicht möglich war. So mussten sie mich in vollnarkose versetzen. Ich fand es schrecklich, aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, die verarbeitung jedoch dauert wohl länger..
Es tur mir leid dass du das erleben musstest. Ich habe leider vor einer woche fast das gleiche erlebt. Es war mein zweiter kaiserschnitt und der anästhesiearzt war nicht der gleiche wie beim letzten mal. Ich spührte leider wirklich alles. Beim zusammennähen musste ich aufschreien und verkrampfte mich sodass das zusammennähen nicht möglich war. So mussten sie mich in vollnarkose versetzen. Ich fand es schrecklich, aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, die verarbeitung jedoch dauert wohl länger..
Re: Stich um Stich...
Liebe Lilio
Oh das tut mir sehr leid zu hören. Schrecklich was Dir passiert ist...
Gut, dass sie Dich dann wenigstens in Vollnarkose versetzt haben - aber dann war es für Dich wahrscheinlich auch schon fast wie zu spät?
Je länger ich überlege, desto mehr wird mir bewusst, dass bei mir vor allem das "Wehrlos-ausgeliefert-sein" (ohne Möglichkeit mehr mich mündlich zu wehren, angebunden, Tuch vor mir, mein Mann weit weg) wohl am meisten zugesetzt hat.
Ich hoffe fest für Dich, dass Du die Verarbeitung gut hinbekommst und nich so lange leiden musst. Eine Freundin hat mir Tetha-Reading empfohlen. Ich werde das nächste Woche ausprobieren.
Liebe Grüsse und alles Gute!
Annabelle
Oh das tut mir sehr leid zu hören. Schrecklich was Dir passiert ist...
Gut, dass sie Dich dann wenigstens in Vollnarkose versetzt haben - aber dann war es für Dich wahrscheinlich auch schon fast wie zu spät?
Je länger ich überlege, desto mehr wird mir bewusst, dass bei mir vor allem das "Wehrlos-ausgeliefert-sein" (ohne Möglichkeit mehr mich mündlich zu wehren, angebunden, Tuch vor mir, mein Mann weit weg) wohl am meisten zugesetzt hat.
Ich hoffe fest für Dich, dass Du die Verarbeitung gut hinbekommst und nich so lange leiden musst. Eine Freundin hat mir Tetha-Reading empfohlen. Ich werde das nächste Woche ausprobieren.
Liebe Grüsse und alles Gute!
Annabelle
- Regenbogen12
- Junior Member
- Beiträge: 96
- Registriert: Mo 30. Jan 2012, 08:18
- Geschlecht: weiblich
Re: Stich um Stich...
Liebe annabelle
Diesen Sommer ist im Beobachter ein Aritkel über Narkosen gekommen, die nicht wirken. Bin mir nicht sicher, ob es nur Vollnarkosen waren oder auch teilnarkosen. Bei schwangeren kommt es öfters vor, weil man versucht die Mittel möglichst gering zu halten. Ev. Hilft es dir zu wissen, dass du nicht alleine bist.
Wünsche dir eine gute 2.Geburt.
Regenbogen
Diesen Sommer ist im Beobachter ein Aritkel über Narkosen gekommen, die nicht wirken. Bin mir nicht sicher, ob es nur Vollnarkosen waren oder auch teilnarkosen. Bei schwangeren kommt es öfters vor, weil man versucht die Mittel möglichst gering zu halten. Ev. Hilft es dir zu wissen, dass du nicht alleine bist.
Wünsche dir eine gute 2.Geburt.
Regenbogen
Re: Stich um Stich...
Hoi Regenbogen
Danke für den Hinweis.
Ja, den Artikel habe ich leider auch gelesen und es ist mir grad wieder alles hoch gekommen...
Es ging aber hauptsächlich um Vollnarkosen und nicht um Spinalanästhesien.
Bei den Vollnarkosen nennt man das dann "Awareness", d.h. wenn der Patient doch noch recht viel von der OP mitbekommt und sich nicht mündlich melden kann.
Ich hoffe, dass ich die Verarbeitung bald durch habe. Angst vor der 2. Geburt habe ich eigentlich nicht (schlimmer kann es ja gar nicht werden...). Aber ich möchte einfach endlich mein Trauma überwinden und nicht immer mal wieder in Tränen ausbrechen müssen, wenn ich an die Op erinnert werden. Ich finde das sehr peinlich, wenn mir das passiert. Letztes Mal bei meiner Gynäkologin in der Praxis. Oh das war mir ja so was von peinlich! Klar ist es nicht mein Fehler aber eine solche Situation passt einfach nicht zu mir. Ich bin sonst eine starke, gefestigte Person.
Danke fürs Glück-Wünschen für die 2. Geburt. kann ich brauchen!
Liebe Grüsse
Annabelle
Danke für den Hinweis.
Ja, den Artikel habe ich leider auch gelesen und es ist mir grad wieder alles hoch gekommen...
Es ging aber hauptsächlich um Vollnarkosen und nicht um Spinalanästhesien.
Bei den Vollnarkosen nennt man das dann "Awareness", d.h. wenn der Patient doch noch recht viel von der OP mitbekommt und sich nicht mündlich melden kann.
Ich hoffe, dass ich die Verarbeitung bald durch habe. Angst vor der 2. Geburt habe ich eigentlich nicht (schlimmer kann es ja gar nicht werden...). Aber ich möchte einfach endlich mein Trauma überwinden und nicht immer mal wieder in Tränen ausbrechen müssen, wenn ich an die Op erinnert werden. Ich finde das sehr peinlich, wenn mir das passiert. Letztes Mal bei meiner Gynäkologin in der Praxis. Oh das war mir ja so was von peinlich! Klar ist es nicht mein Fehler aber eine solche Situation passt einfach nicht zu mir. Ich bin sonst eine starke, gefestigte Person.
Danke fürs Glück-Wünschen für die 2. Geburt. kann ich brauchen!
Liebe Grüsse
Annabelle
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Re: Stich um Stich...
Liebe Annebelle
Oje oje, mir kommen auch die Tränen! Mich erstaunt, dass du nix zu anderen betroffenen findest. Ich hab zwei Frauen in meinem Bekanntenkreis die ganz ähnliches erlebt haben
Viel Kraft wünsch ich dir!
Oje oje, mir kommen auch die Tränen! Mich erstaunt, dass du nix zu anderen betroffenen findest. Ich hab zwei Frauen in meinem Bekanntenkreis die ganz ähnliches erlebt haben
Viel Kraft wünsch ich dir!
Manchmal übertrifft die Wirklichkeit den schönsten Traum!
Re: Stich um Stich...
Liebe Ueberraschungs
Im Internet findet man wirklich praktisch nichts darüber. Ich habe in einem deutschen Forum eine Frau gefunden, die es ähnlich hatte.
Bei all den anderen Frauen (die ich im Internet fand) war es immer so, dass sie geschrien haben und man sie danach sofort in Vollnarkose versetzt hat. Ich konnte mich ja aber gar nicht mehr richtig wehren. War wie gelähmt....
Gestern hatte ich ein Gespräch bei einer sehr netten Anästhesie-Ärztin der Klinik (als Vorbereitung auf die 2. Geburt). Sie hat mir vorgelesen wie der damals anwesende Narkose-Arzt die OP beschrieben hatte. Er hat nichts bemerkt und von einer erfolgreichen OP gesprochen (das hat mich recht verärgert). Die Ärztin hat aber meinen Bericht gelesen und gesagt, dass da etwas ziemlich schief gelaufen sei und man eine so detailgetreue OP-Beschreibung nur machen könne, wenn man leider zu viel gespürt hätte. Sie sagte, dass das ihrer besten Freundin in einem Spital in Basel auch passierte und sie sich damals für ihre Berufsgattung sehr geschämt hatte. Sie sagte, dass man eigentlich immer gleich eine Vollnarkose machen muss, wenn der Patient (auch nur einmal) von Schmerzen während der OP spricht. Warum der Arzt das bei mir nicht gemacht hat, versteht sie auch nicht.
Sie hat sich dann während dem Gespräch mehrmals für das Geschehene entschuldigt und mir garantiert, dass es bei der nächsten OP perfekt ablaufen wird.
Dieses Gespräch hat mir sehr gut getan und ich kann jetzt positiv in die Zukunft blicken.
Hinzuzufügen ist, dass ich am Vormittag eine telefonische Thetareading-Sitzung hatte. Hat mir eine Freundin empfohlen und ich habe das zum ersten Mal gemacht. Ich bin eigentlich nicht so der esoterische Typ aber ich dachte mir, dass ein Versuch ja nicht schaden könnte. Ich fand das Gespräch total gut und ich merkte wirklich wie mich dieser OP-Schock immer weniger belastet. Ich fand es unglaublich das so zu spüren. Die Frau sagte auch, dass es ein Kunstfehler war und ich einen Schock davon trug.
Interessant war vor allem, dass ich dann am Nachmittag bei der Anästhesie-Ärztin nicht mehr in Tränen ausbrach. Normalerweise wäre mir das sofort passiert. Ist all die letzten Male immer so geschehen, wenn ich über die OP sprach. Ich war baff, dass ich das Gespräch mit der Ärztin so gefasst und klar führen konnte. Und ich bin überzeugt, dass das Thetareading irgendetwas in mir zum Positiven verändert hat. Bin total froh, dass ich es ausprobiert habe.
Also falls Deine Freundinnen auch immer noch unter dem Geschehenen zu leiden haben, kann ich diese Methode sehr empfehlen.
Liebe Grüsse
Annabelle
Im Internet findet man wirklich praktisch nichts darüber. Ich habe in einem deutschen Forum eine Frau gefunden, die es ähnlich hatte.
Bei all den anderen Frauen (die ich im Internet fand) war es immer so, dass sie geschrien haben und man sie danach sofort in Vollnarkose versetzt hat. Ich konnte mich ja aber gar nicht mehr richtig wehren. War wie gelähmt....
Gestern hatte ich ein Gespräch bei einer sehr netten Anästhesie-Ärztin der Klinik (als Vorbereitung auf die 2. Geburt). Sie hat mir vorgelesen wie der damals anwesende Narkose-Arzt die OP beschrieben hatte. Er hat nichts bemerkt und von einer erfolgreichen OP gesprochen (das hat mich recht verärgert). Die Ärztin hat aber meinen Bericht gelesen und gesagt, dass da etwas ziemlich schief gelaufen sei und man eine so detailgetreue OP-Beschreibung nur machen könne, wenn man leider zu viel gespürt hätte. Sie sagte, dass das ihrer besten Freundin in einem Spital in Basel auch passierte und sie sich damals für ihre Berufsgattung sehr geschämt hatte. Sie sagte, dass man eigentlich immer gleich eine Vollnarkose machen muss, wenn der Patient (auch nur einmal) von Schmerzen während der OP spricht. Warum der Arzt das bei mir nicht gemacht hat, versteht sie auch nicht.
Sie hat sich dann während dem Gespräch mehrmals für das Geschehene entschuldigt und mir garantiert, dass es bei der nächsten OP perfekt ablaufen wird.
Dieses Gespräch hat mir sehr gut getan und ich kann jetzt positiv in die Zukunft blicken.
Hinzuzufügen ist, dass ich am Vormittag eine telefonische Thetareading-Sitzung hatte. Hat mir eine Freundin empfohlen und ich habe das zum ersten Mal gemacht. Ich bin eigentlich nicht so der esoterische Typ aber ich dachte mir, dass ein Versuch ja nicht schaden könnte. Ich fand das Gespräch total gut und ich merkte wirklich wie mich dieser OP-Schock immer weniger belastet. Ich fand es unglaublich das so zu spüren. Die Frau sagte auch, dass es ein Kunstfehler war und ich einen Schock davon trug.
Interessant war vor allem, dass ich dann am Nachmittag bei der Anästhesie-Ärztin nicht mehr in Tränen ausbrach. Normalerweise wäre mir das sofort passiert. Ist all die letzten Male immer so geschehen, wenn ich über die OP sprach. Ich war baff, dass ich das Gespräch mit der Ärztin so gefasst und klar führen konnte. Und ich bin überzeugt, dass das Thetareading irgendetwas in mir zum Positiven verändert hat. Bin total froh, dass ich es ausprobiert habe.
Also falls Deine Freundinnen auch immer noch unter dem Geschehenen zu leiden haben, kann ich diese Methode sehr empfehlen.
Liebe Grüsse
Annabelle
Re: Stich um Stich...
Liebe Annabelle
Es ist schön zu lesen dass dir diese therapie geholfen hat.
Ich muss die geburt zuerst noch selber verarbeiten.
Hast du eigentlich einen geburtsbericht eingefordert? Habe mir gedacht ob es mir hilft wenn ich den geburtsbericht lesen kann.
Lg
Es ist schön zu lesen dass dir diese therapie geholfen hat.
Ich muss die geburt zuerst noch selber verarbeiten.
Hast du eigentlich einen geburtsbericht eingefordert? Habe mir gedacht ob es mir hilft wenn ich den geburtsbericht lesen kann.
Lg