Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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princessoftheörps
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Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von princessoftheörps »

Hallo zusammen
Durch die trennung von meinem ex bin ich leider unter das existenzminimum gerutscht und erhalte ergänzungsleistungen vom sozialamt zu meinem 70% job.
Nun überlege ich mir meinen job zu kündigen weil ich erstens überfordert bin mit so viel arbeiten, zwei jungs usw, zweitens die kinder jedwn tag nicht zur tagesmutter wollen und am abend 2h weinen bis ich zuhause bin und drittens weil ein zwischenmenschliches problem zwischen mir (stv) und der geschäftsführerin besteht.

Weiss jemand ob das konsequenzen vom sozialamt für mich hat wenn ich den job kündige bevor ich was neues habe? Ich möchte auf jedenfall wieder arbeiten aber nicht mehr zu diesen arbeitszeiten. (Zt. Bis 22.30) meine jungs sind erst 6&4..

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Berlin
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Berlin »

Grundsätzlich wirst Du verpflichtet, Dich beim RAV anzumelden, Stellen zu suchen, evtl. an Arbeitsintegrationsprogrammen teilzunehmen. Falls Du das nicht tust, kann Dir der Grundbedarf gekürzt werden.

Und Du erhältst im Moment wohl einen Einkommensfreibetrag (d.h. ein Teil Deines Einkommens wird Dir nicht an den Grundbedarf angerechnet, das darfst Du zusätzlich behalten). Dieser Betrag wird wegfallen, wenn Du nicht mehr arbeitest.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

Lunida
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Lunida »

Wie Berlin geschrieben hat: Finanziell würdest Du so einen Schritt sicherlich recht stark spüren, denn Du hättest dann sicher einiges weniger Geld, als Du es jetzt hast. Und: Du müsstest wie geschrieben auch auf's RAV und Dir einen neuen Job suchen (allerdings hättest Du wohl 60 Tage Sperrfrist, d.h. würdest mal in dieser Zeit von der Arbeitslosenkasse gar nichts kriegen und vom Soz dann auch nur das Minimum). Und wenn Du dann ohne Job wirklich zu 100% vom Sozialamt abhängig bist, werden dann auch recht schnell mal Deine Kosten (Wohnung, etc) angeschaut werden - da bist Du dann nicht mehr so frei, wie Du es jetzt bist.

Ich würde mir an Deiner Stelle so einen Schritt - der doch recht massive (finanzielle) Konsequenzen hätte - gut überlegen. Wenn es geht, versuche noch durchzuhalten und Dir parallel was neues zu suchen. So einfach ins Blaue zu kündigen, ist halt immer recht heikel - grad in Deiner Situation.

Aber schlussendlich musst Du das natürlich selber entscheiden. Alles Gute.

Miu
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Miu »

Ja das was Berlin sagt. Die Wohnungskosten werden allerdings nicht nach Gutdünken bezahlt. Da hat jede Gemeinde einen eigenen Ansatz wieviel die Miete kosten darf, abhängig von der Personenzahl, ganz egal ob du arbeitest oder nicht. Ist die Miete darüber, wird das Geld vom Grundbedarf abgezogen.

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Frozen_Yoghurt
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Frozen_Yoghurt »

Wäre es denn keine Option, etwas neues zu suchen, während du noch am alten Job bleibst?

Fledermaus

Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Fledermaus »

Wenn du unglücklich im Job bist, dann würde ich unbedingt zuerst eine neue Stelle suchen. Genaueren Bescheid über Kürzungen der Sozialleistungen etc. bekommst du bestimmt von deinem Berater auf dem Soz. Weniger arbeiten und dafür mehr Geld vom Sozialamt zu beziehen, wäre sicherlich möglich, würde aber mit grosser Wahrscheinlichkeit auch bedeuten, dass du dann weniger Geld zur Verfügung hast und ihr allenfalls sogar in eine kleinere Wohnung ziehen müsstet. Das kann dir aber niemand vorraussagen, wie gross die Einschränkungen konkret wären. Am ehesten aber wird dir dein Berater Auskunft geben können.

Bzgl der Kinder würde ich mal versuchen zu überlegen: spüren die Kinder vielleicht, dass du unglücklich bist mit der Situation und wehren sich deshalb gegen die Betreuung durch die Tagesmutter oder geht es ihnen dort effektiv nicht gut? Wenn es an zweitem Punkt liegt, dann würde ich allenfalls überlegen, die Tagesmutter zu wechseln.

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naima81
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von naima81 »

hab dir ne pn gemacht.
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Akinom
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Akinom »

Sehe es wie Fledermaus. Liegt es an der Tagesmutter oder an deiner Einstellung? Denn auch wenn du deine Stelle kündigst - was ich erst machen würde, wenn du eine neue hast - benötigst du eine Betreuung für deine Kinder. Einerseits für allfällige RAV Kurse und dass du eine neue Stelle per sofort Antreten kannst. Also wenn dort die Betreuung für deine Kinder nicht stimmt, suche eine neue Betreuungslösung.
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Christa
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Christa »

Selber hab ich keine Erfahrung,aber ich würde dir Raten mal das Gespräch mit dem Sozialamt zu suchen.
Sicher Optimal ist die alte Stelle zu behalten und eine neue zu suche.
Aber so wie du schreibst bist du schon mit deinen Kräften am ende und dann eben neben diesem
auch noch gleichzeitig eine neue Stelle zu finden ist sicher auch nicht optimal.

Was sicher auch schwer ist für deine Kinder sind die Abende wo du bis 22.30 Uhr arbeitest.
Holst du da erst die Kinder von der Tagesmutter ab ? Wenn es so ist sind da halt die kInder sicher total
übermüdet und Weinen darum auch noch. Evtl. könntest du dir ja da ein Babysitter suchen der die Kinder ins
Bett bringt, oder weiss halt nicht wie es mir dem EX-Mann aussieht, aber die Kinder an diesen Abenden nehmen
könnte oder ins Bett bringen.
Auch würde ich diesen Punkt beim Sozialamt und evtl. auch beim Rav (könntest auch da mal anrufen) ansprechen ob dies so zumutbar ist für die Kinder.

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Stella*
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Stella* »

Vor einer allfälligen Kündigung würde ich das Gespräch mit der Sozialarbeiterin suchen. Wenn irgendwie möglich würde ich aber zuerst einen neuen Job suchen und erst danach kündigen.

Kann dein Ex ev. abends in die Kinderbetreuung miteinbezogen werden, so dass es die Tamu weniger braucht?

Lunida
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Lunida »

wipsi hat geschrieben:Lass dich beraten...
Mit zwei so kleinen Kindern bist du nicht verpflichtet 70% zu arbeiten.
Warst du verheiratet oder wie ist das zu verstehen mit dem Ex...?
Lieber Gruss wipsi
Das ist richtig - theoretisch kann sie auch den ganzen Tag Zuhause sitzen und gar nicht arbeiten ;-). Fact ist nur: Wenn sie weniger oder gar nicht mehr arbeitet, ist sie noch mehr von Sozialhilfe abhängig. Und je mehr man davon abhängig ist, je mehr redet einem das Sozialamt rein (Wohnung, Auto, etc.) - da muss man dann wirklich jeden Franken rechtfertigen. Und: Es wird je länger je weniger geduldet, dass junge, gesunde Frauen und Männer von Sozialhilfe leben, weil sie nicht arbeiten WOLLEN (können täten sie ja...). Das heisst, heute kann man da auch nicht mehr einfach nach Lust und Laune arbeiten und sich ansonsten vom Soz-Amt finanzieren lassen, um so weniger Stress zu haben.

Von daher: Je weniger man vom Sozialamt abhängig ist, je besser. Und eben: Einfach ins Blaue zu kündigen (nachdem die Userin ja glaub vorher schon 1-2 Jobwechsel hatte und nicht überall ein gutes Verhältnis mit dem Vorgesetzten) ist ziemlich riskant... da kann man dann ziemlich schnell mit abgesägten Hosen da stehen....

Lunida
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Lunida »

wipsi hat geschrieben:@ Lunida
Meine Gedanken gingen weniger Richtung Sozialhilfe sondern eher ihren Partner finanziell zur Verantwortung zu ziehen. Sofern sie verheiratet waren oder er der Vater der Kinder ist.
Wer sagt, dass immer die Mutter mit dem ganzen organisatorischen und finanziellen alleine dastehen muss?

Natürlich soll das kein Freibrief sein die Beine hochzulegen und sich aushalten zu lassen :wink:
aber die Verantwortung dass es den Kindern gut geht, haben nun mal Vater und Mutter - egal ob getrennt oder nicht!
allen frohe Festtage wipsi :)
Yep, gebe ich Dir recht - und auch die finanzielle Verantwortung für die Kinder sollte in erster Linie bei den Eltern und nicht beim Staat (bzw. der steuerzahlenden Allgemeinheit :wink: ) liegen.

Wenn man unverschuldet (durch Trennung, Jobverlust bzw. lange Arbeitslosigkeit, Krankheit, etc.) in eine finanzielle Notlage gerät, dann soll die Sozialhilfe greifen - tut sie ja bei Princessofthethethoerps auch schon (sonst müsste sie 100% arbeiten). Aber wenn man einen Job hat und diesen einfach ins Blaue kündigt, statt vorher etwas neues zu suchen und so in eine finanzielle Schieflage gerät, finde ich es nicht wirklich ok.

Umso mehr: Wenn sie nun einfach ohne Job selber kündigt, dann wird sie das Maximum der Sperrfrist beim RAV bekommen (60 Tage), d.h. rund 2 Monate kein Geld von der Arbeitslosenkasse. Und zwei Monate ohne jegliche Einnahmen - da ist man dann wirklich ein Fall für's Soz-Amt :? .

Drag-Ulj
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Re: Sozialamt Ergänzungsleistungen- Kündigung

Beitrag von Drag-Ulj »

Autor
Ich frage mich: was bedeutet überfordert? Ich erlebe es als eher eine Seltenheit, dass sich das jemand so zugesteht... und wenn, dann ist es schon sehr fortgeschritten! Wenn du deswegen auszubrennen drohst oder eine Depression bekommst ... dann stehst du vllt finanziell besser da - aber wem sonst ist denn gedient?
ich würde dir auch raten, ein Gespräch zu suchen - Sozialamt oder eine Beratungsstelle!
Alles Gute.

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