Einleitung - und jetzt?

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Moderator: Phönix

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ragusa
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Einleitung - und jetzt?

Beitrag von ragusa »

Hätte mir jemand im 7. Monat gesagt, dass ich übertragen würde und am Schluss sogar einleiten müsse, hätte ich ihm die Zunge rausgestreckt und gesagt, dass dies nicht möglich sei, da ich ja bereits liegen würde mit Wehenhemmer.

Tja, was soll ich sagen? Mein Bewohner wollte und wollte nicht kommen und schlussendlich wurde der Entscheid gefällt, dass wenn die Wehen bis zum nächsten Tag nicht einsetzen würde, ich zum einleiten kommen würde. Wenigstens kann ich mir jetzt im nachhinein sagen, dass ich vieles versucht habe, um die Wehen in Gang zu bringen, aber nichts half....

Also rückte ich um 9 Uhr morgens ins Spital ein, vorerst noch allein, GG hatte noch Tiere zu versorgen, und am Anfang würde sowieso noch nicht allzu viel laufen.

CTG zeigte keine Wehen, Junior ging es wie immer wunderbar und mir auch. Um halb 11 war dann alles bereit, das Wehenmittel via Infusion wurde mir gegeben. Dabei kam ich an den mobilen Wehenmesser. Dazwischen schaute meine Belegärztin noch vorbei, GG kam und wir plauderten miteinander, während nach 12 Uhr langsam aber sicher die Wehen regelmässiger kamen und mit der Zeit etwas stärker wurden, jedoch immer noch gut aushaltbar ohne bewusst atmen. Um 13.30 platzte dann die Fruchtblase im Schwall und ich habe nach der Hebamme geruft und sie mit den Worten "Meine Blase ist geplatzt" begrüsst. Dass sie etwas anderes verstand als ich, ging mir erst nach ihrer erstaunten Rückfrage auf. :lol:
Nach 14 Uhr wurde das Wehenmittel abgestellt, man hoffte, dass die Wehen von alleine stärker werden würden und ich ging mit GG eine Stunde gemütlich spazieren, kaufte mir etwas Nervennahrung und genoss die Zeit. Zurück im Gebärraum wurde ich etwas vor 16 Uhr wieder an das CTG angehängt, wusste jedoch bereits zu diesem Zeitpunkt, dass die Wehen rückläufig waren. Um halb 5 kam dann auch die Bestätigung der Hebamme und dass das Wehenmittel wieder angehängt werden würde.
Ich schickte also GG nach Hause, da ich wusste, irgendwann müsste er die Tiere noch versorgen müssen und das dauert mit Hin- und Rückweg etwa 2.5h. Also ging er um viertel vor 5, während ich wartete, dass bei mir das Wehenmittel wieder angehängt werden würde. Ich ging ja davon aus, dass wir noch etwas Zeit hätten und das Kind sicher nicht vor 21 Uhr kam..

Aber es kommt ja immer anders, als man denkt. Das Wehenmittel war keine 20 Minuten dran, da wurden die Wehen wieder intensiver und kurz vor 18 Uhr rief ich GG an, er solle stressen, es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis die Presswehen kommen würden. Gleichzeitig hat die Hebamme meine Belegärztin vom Heimweg zurückgeholt, die nämlich auch davon ausging, dass es sicher noch zwei Stunden dauern würde, bis bei mir die Wehen und der Mumu soweit wären15 Minuten später waren (jedenfalls gefühlsmässig) der Anfang der starken Wehen da, also entweder Presswehen oder diese kurz vor den Presswehen. Der Mumu vollständig offen.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Hebamme zusammengestaucht, einen Kaiserschnitt oder PDA lautstark verlangt und am Schluss bekam ich die PDA. Ich denke, es dauerte sicher keine 10 Minuten, bis die Anästhesistin da war, ich habe diese jedoch in der Zeit massiv verflucht, wieso die sich so viel Zeit lassen würde.. :oops: Ich muss meinem Ärger halt immer Luft machen.. Und ich hatte wirklich das Gefühl, dass es wahnsinnig lange gedauert hatte..
Kurz vor 19 Uhr wurde mir die PDA dann gemacht, währenddessen rief GG an. Die Hebamme nahm das Telefon ab und meinte ganz diplomatisch zu ihm, er solle doch möglichst schnell kommen.
Und kaum war die Anästhesistin draussen, wurde mir mitgeteilt, ich dürfe pressen. Also fing ich an und hoffte nur, dass es GG rechtzeitig schaffen würde. Zu diesem Zeitpunkt nahm ich trotz wenig Schmerzen fast nichts um mich wahr. Ich befolgte nur die Anweisungen der Hebi und bekam nur mit, dass mir die Gyni noch sagte, sie würde mit der Saugglocke etwas nachhelfen, was mir zu diesem Zeitpunkt piepegal war und ich auch nicht wusste und mir auch keine GEdanken machen, wieso.
Also kam die Saugglocke zum Einsatz und während ich meine letzte Presswehe durchwürgte, öffnete sich die Tür und GG kam rein. Also er kam rein und der Kleine war gerade vollständig draussen und fing an zu weinen.
Für uns war das ein völliger Glücksmoment und für mich war das ganze total stimmig, nach meinem Kaiserschnitt habe ich es trotz Einleitung sehr genossen, eine natürlich Geburt noch erleben zu dürfen. Die Nachgeburt flutschte praktisch nur so raus, die Werte vom Kleinen waren super und ich bekam jetzt auch mit, wieso die Saugglocke zum Einsatz kam, weil nämlich plötzlich die Herztöne nicht mehr optimal waren, deswegen wollte man etwas nachhelfen, obwohl sie im nachhinein auch sagen konnten, dass es nicht nötig gewesen wäre.

Für mich war der ganze Tag total stimmig, insgesamt war es eine kurze Geburt, der Kleine kam ja um 19.19 Uhr, also war ich knapp 8h in den Wehen, wobei diese ja die meiste Zeit ohne Probleme aushaltbar waren. Der einzige Wermutstropfen für mich war, dass GG wirklich erst zum Schluss wieder dazu kam zum Finale, ich wusste aber bereits zum voraus, dass dies so kommen könnte, war also auch auf diesen Fall psychisch vorbereitet gewesen. Meine Hebamme war toll und hat mir extrem geholfen, meine Belegärztin war sehr ruhig, wusste auch durch sämtliche Kontrollen der SS, wie ich tickte und wie sie mich zu nehmen hatte.
Meitli 07/2011
Bueb 02/2016

Astin
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Re: Einleitung - und jetzt?

Beitrag von Astin »

Wow ragusa, herzliche Gratulation zu eurem Wunder und danke für den tollen Geburtsbericht! :-)
Wirbelwind (Sommer 2013) und Wundernas (Februar 2016)

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ashu
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Re: Einleitung - und jetzt?

Beitrag von ashu »

So schön
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5 Sternli im Himmel
MÖWE (Feb 16) macht die Familie komplett

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Fritzi
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Re: Einleitung - und jetzt?

Beitrag von Fritzi »

Ganz herzlichen Glückwunsch und vielen Dank fürs Teilen.
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Baby-Fritz: Ende Januar 2016
und
Zwergentochter: Ende Oktober 2017

angelina-a
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Re: Einleitung - und jetzt?

Beitrag von angelina-a »

Vielen Dank für deinen Bericht, Ragusa!
Büebli: Mitte Februar 2016

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ragusa
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Re: Einleitung - und jetzt?

Beitrag von ragusa »

Danke euch!
Meitli 07/2011
Bueb 02/2016

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