Emotionen bei Filmen

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Benutzeravatar
Finchen
Vielschreiberin
Beiträge: 1875
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 16:19
Geschlecht: weiblich

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Finchen »

Ich war auch so. Retrospektiv finde/fand ich das aber gar nicht schlimm. Wir hatten daheim keinen Fernseher, weswegen wir oft ins Kino sind. Ich erinnere mich, dass ich beim Dschungelbuch mit etwa 6 oder 7 vor lauter Angst vor dem Tiger bei meiner Mama unter Kinosessel sass. Und dass ich später zum Teil, wenn wir alleine ins Kino sind (mein Bruder ist 1,5 Jahre jünger als ich), manchmal raus bin aus dem Saal. Habe dann sogar mal Popcorn geschenkt bekommen ;-) Andere Filme, die wir früh im Kino geschaut haben, gingen problemlos (die ganzen Astrid-Lindgren-Filme zum Beispiel). Heute kann ich fast alles sehen (was nicht heisst, dass ich alles gern schaue). Bin aber immer noch eine, die gerne auch heult bei traurigen Filmen. Das wiederum empfinde ich aber überhaupt nicht als negativ.
Winzling 21.10.2014
Wichteline, 14.3.2017

Benutzeravatar
Ariadne
Vielschreiberin
Beiträge: 1132
Registriert: Di 8. Jan 2008, 13:26

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Ariadne »

An sich finde ich es ja nicht schlimm, wenn Kinder bei einer Geschichte mitleben und auch mal weinen, wenn es traurig ist. Das ist empathisch und normal, und das passiert ja auch, wenn man vorliest. Auch Spannung wird erzeugt, wenn man vorliest. Es soll aber einfach nicht so sein, dass sie es nicht ertragen, und schon gar nicht, dass sie es ertragen müssen, weil sie in der Schule etwas schauen müssen. Von daher ist es einfach wichtig, dass man als Eltern dabei ist und einschätzen kann, ob das Kind nun normal empathisch ist, oder es das Gesehene wirklich nicht erträgt. Und dass man das Kind dazu ermutigt, auszudrücken, was es empfindet und es dabei Ernst zu nehmen. So wird es später auch dann, wenn man selber nicht dabei ist, zu seinen Reaktionen stehen und sich wehren können.
LG,
Ariadne

There is a crack in everything - that's how the light gets in.
Leonard Cohen

Benutzeravatar
Dillon
Member
Beiträge: 187
Registriert: Do 7. Okt 2010, 15:42
Geschlecht: weiblich

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Dillon »

Keinesfalls sind deine Kinder schräg drauf! Was in der Schule Filme schauen??? Was schauen die denn da? (Was kommt denn da noch alles auf mich zu :roll: ). Meine Kinder dürfen bis jetzt nur die einfachsten Sachen schauen (Barbapappa oder ähnliches) und das sind ein paar Minuten pro Woche ... Der Junge (Kiga) würde wohl mehr "ertragen" was den Inhalt angeht die Kleine (Spielgruppenalter) ist wohl so wie Deine. Thomas die Lokomotive ist für die Kleine schon zuviel.

Ich selbst bin auch nicht "besser". Filme mit dem roten Balken darunter (also diese ab 16 Jahren - ertrage ich die meisten nicht). Wenn es ein Film ist, der mich interessieren würde, muss mein Mann den Film zuerst anschauen und dann mitteilen, ob ich den ertrage :roll: ; auch diese furchtbar hektischen Schnitte liegen mir nicht.. Spiegelt wohl den allgemeinen Zeitgeist wieder :roll: . Wenn ich mir so Filme von früher ansehe (bsp. die Strassen von San Francisco, da geht doch alles viel ruhiger und ich kann mich darauf einlassen). Ebenso Doks - da sind wir doch bei den Leuten, und ich kann mir das Zeugs in Ruhe anschauen. Ebenso bei den Actionfilmen. Mein Mann hat mittlerweile so ein Teil, dass die Lautstärke beim "Knallen" begrenzt. Das kann doch wirklich nicht angehen, das ich bei einer Explosion aus dem Sofa springe :roll: - also echt, das geht nicht mehr mit rechten Dingen zu... Bücher mag ich deutlich mehr Brutalität ertragen habe aber auch dort meine Grenzen und lege es weg. Also scheint es ein Empfindungsding zu sein ob man es erträgt oder nicht (ich scheine im Alter eher noch empfindlicher geworden zu sein...)

Filme bei Geburtstagsparty (auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setze...): Auch so ein Unding. Wer, als Erwachsener lädt sich Leute am Geburtstag ein und schaut dann Filme??? Die Leute kommen doch extra um einen zu sehen und dann glotzt man??? Kino als Erwachsener ist für mich etwas anderes. Erstens älter und zweitens spricht man über den Film. Oder sprechen die Kleinen nach einem Film über den selbigen?

Liebe Helena, Du hast hier glaubs grad eines meiner Lieblingsthemen aufgegriffen :mrgreen:

Benutzeravatar
Ariadne
Vielschreiberin
Beiträge: 1132
Registriert: Di 8. Jan 2008, 13:26

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Ariadne »

Erstens älter und zweitens spricht man über den Film. Oder sprechen die Kleinen nach einem Film über den selbigen?
Sprechen wohl eher weniger, aber sie spielen! Sie spielen die Figuren, machen Rollenspiele, erfinden neue Geschichten mit den Figuren, denken sich Verkleidungen aus, etc. Habt ihr das früher nicht getan? Also wenn wir mal an einem Sonntagnachmittag "Winnetou" schauen durften, waren danach alle Kinder draussen und haben Winnetou gespielt. Natürlich BRAUCHT man nicht unbedingt Filme, um auf solche Sachen zu kommen. Aber trotzdem; auch bei den Kindern lösen sie etwas aus, und das finde ich also nicht nur schlecht :wink:
LG,
Ariadne

There is a crack in everything - that's how the light gets in.
Leonard Cohen

Benutzeravatar
stella
Moderatorin
Beiträge: 8274
Registriert: Do 6. Nov 2003, 10:45
Geschlecht: weiblich
Wohnort: zuhause

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von stella »

Dillon
Bei uns gibt es Kinderkinonami vom kleinen Kindergarten an. Der wird von der Schule organisiert, ist freiwillig. Pfunzi ging da erst in der 3. Klasse hin.
Und sie haben von der 1. Klasse an so ein unsinniges Bonus-/Malussystem. Wenn die ganze Klasse über eine längere Zeit "gut" war, dann schauen sie als Belohnung einen Film (anstatt z.B. einen Spielmorgen zu machen oder ins Schwimmbad zu gehen, oder, oder...)

Und bei uns ist Kultur sehr gross geschrieben. Sie gehen immer einmal im Jahr vom Kiga bis zur 4. Klasse in ein Theater. Und das ist für unsere auch sehr schwierig. Da habe ich einfach die LP jeweils informiert und meine Kinder durften neben ihr sitzen. Pfunzi sass vom kleinen Kiga bis zur 1. Klasse bei solchen Anlässen so oder so auf dem Schoss der LP...

Ja, und in einem gewissen Alter sind "Filmgeburis" inn. Ich würde mal so sagen, bei uns um 10 Jährig rum. Ich habe das einmal gemacht... Habe da aber Ostwind gewählt und die Kids waren 11 Jahre alt. Vorher haben wir aber zusammen Minigolf gespielt und Hamburger gegessen. Und nach dem Film haben alle bei uns geschlafen. So haben sie noch lange in ihren Schlafsäcken über den Film, den Geburi getratscht...

Es gibt also nix, was es nicht gibt. Und ich empfinde es mit meinen Sensibelchen, was Filme und Theater anbelangt, schon eher schwierig. Gerade in der Schule... Die LP bis zur 2. Klasse hatten noch Verständnis. Später nicht mehr. Und jedes Jahr werden ein, zwei Filme geschaut.
Zum Glück sind meine Kinder stark genug, sich darin einen eigenen Weg zu suchen... Und zwar sehr unauffällig. Gumsi meinte letztens, dass sie bei einem Belohnungsfilmli (dauern jeweils 15 Minuten) die ganze Zeit die Augen geschlossen gehabt hätte - das würde nicht auffallen. Es würde so aussehen, als ob sie trotzdem schauen würde.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Benutzeravatar
Helena
Foren-Queen
Beiträge: 7884
Registriert: Do 9. Okt 2014, 23:09
Geschlecht: weiblich

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Helena »

Danke euch für den Zuspruch.

Dillon: sie haben vor den Sommerferien, am Schulsilvester und vor diesen Ferien je einen Film geschaut. Madagaskar, Eiskönigin und Zoomania. Also 2mal in der 1. Klasse und jetzt in der 2.

Benutzeravatar
Hausdrache
Vielschreiberin
Beiträge: 1094
Registriert: Mo 22. Aug 2005, 10:04
Wohnort: Zentralschweiz

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Hausdrache »

Hier, auch jetzt mit fast 16 schaut unsere Zweite nur wenig Filme. Und in der Schule fand die Oberstufenlehrerin einmal, sie sei doch nicht normal, weil sie die Augen schloss, als sie einen Kriegsfilm schauten. Auch Museen mit Puppen darin sind der Horror, oder Gefängnisse in Burgen, oder Folterkammern in Mittelaltermuseen. Auch Bunker aus dem zweiten Weltkrieg gehen nur, wenn eine gute Freundin dabei ist und Händchen hält.

Auch hier mussten sie in der Schule schauen, das extremste war, als sie total konfus nach Hause kamen, eine in der ersten Klasse, die andere in der zweiten, sie hatten den Polarexpress geschaut. Danach war hier die Hölle los, weil sie nicht mehr schlafen konnten. Einmal hatten sie einen Mstr. Bean Film geschaut. Da dachte ich, dass das doch nicht schlimm sein könne, sie meinten dann, das sei so ein Gangsterfilm gewesen. Als ich googelte sah ich, dass der in der Schweiz ab zehn freigegeben war, hier haben ihn alle Kinder ab dem KIGA geschaut. Unsere sind dann anscheinend aus dem Zimmer raus. Die Lehrerin fand dann ebenfalls, sie hätte ja Verständnis, wenn das Kindergartenkinder nicht schauen wollen, aber in der vierten Klasse? Jänu. Ich habe meine Kinder darin bestärkt, dass sie sagen sollen, wenn es ihnen zu viel wird.

Die Altersangaben geben ja das unterste Limit an, nicht wirklich das ideale Alter ;) Und nicht jedes Kind ist in jedem Alter gleich weit und verkraftet dasselbe gleich gut.
Wir schauten in der 5. /6. Klasse immer vor den Ferien einen Film. Entweder ein James Bond, oder Bud Spencer und Terence Hill, oder wie man die schreibt. Das waren immer die schlimmsten zwei Lektionen für mich. Ich habe zwar keine schlaflosen Nächte gehabt, aber es war für mich einfach nur schlimm, sowas schauen zu müssen und dann noch so oft. Auch war ich selber erst mit zehn zum ersten Mal im Kino und in meinem Leben vielleicht zwanzig mal. Mir ist das zu laut und viele Filme gefallen mir gar nicht. Auch zu Hause schaue ich vieles nicht. Krimis mag ich nicht, Harry Potter lese ich lieber, auch wenn den die Kinder zum Teil noch schauen möchten. Bin froh, schaut mein Mann mit ihnen solche Sachen, ich bin dafür nicht wirklich zu haben. Trotzdem finde ich es noch wichtig, dass jemand mitschaut, zumindest bei der Jüngsten, die erst zehn ist. Sie brauchen jemanden, mit dem sie danach darüber sprechen können. Auch das fand ich bei den Schulfilmen immer schwierig, oft kannten wir die Filme gar nicht und konnten sie nicht auffangen. Ich konnte zwar zuhören, aber Dinge, die ihnen zu schnell gingen, konnte ich nicht erklären oder aufarbeiten.

Also, zweifelt nicht an euren Kindern, sondern an unserer Zeit, die voraussetzt, dass man heute Filme erträgt. Gerade Disneyfilme sind sehr schnell geschnitten und können durchaus grosse Angst machen. Sie sind nicht so harmlos, wie man das glauben könnte, wo doch die Figuren an sich so niedlich sind.
Ich mache sehr gute Erfahrungen damit, dass Kinder Filme dann sehen dürfen, wenn sie die Geschichten dazu kennen. Harry Potter mussten sie erst lesen, bevor er geschaut wurde. Auch in der Schule lese ich oft das Buch vor, oder sie lesen es selber und dann kann man auch den Film schauen. Einfach so zum Vergnügen schaue ich eigentlich nie Filme. Das machen die Kinder oft genug zu Hause, dafür müssen sie nicht in die Schule kommen. Da gibt es andere Belohnungen.
Bild

Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

Benutzeravatar
Hausdrache
Vielschreiberin
Beiträge: 1094
Registriert: Mo 22. Aug 2005, 10:04
Wohnort: Zentralschweiz

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Hausdrache »

Ach ja und nochwas. Als ich noch Unterstufenlehrerin war, wurde ich von Eltern immer wieder gefragt, warum ihr Kind zwanzig Minuten ruhig sitzen muss in der Schule, es sei doch noch so jung und könne noch nicht so lange an etwas dran bleiben. Aber dann finden wir es normal, dass sie 90 Minuten einen Film schauen, oder noch länger? Das kann es ja dann irgendwie auch nicht sein, finde ich.
Kinder im Kindergarten und Jünger würde ich gar nicht so lange schauen lassen.
Unsere haben nur Filme gehabt, die kur waren, Bob der Baumeister, Feurwehrmann Sam, das war schon Action genug. Die haben sie zigmal geschaut, keine Ahnung, wie oft ich dieselben Folgen sah ;) Und CDs haben sie gehört, heute noch können sie Stunden im Zimmer sitzen, malen und Cds hören.

Unsere Zweite hat mal gesagt, dass schon Bücher schlimm seien, weil die Bilder im Kopf auch in der Nacht noch weiterlaufen, aber beim Film könne sie sie nicht verändern, die kämen dann einfach, die Bilder, die sie sich zum Buch mache, die würden sich verändern und damit vereinfachen lassen ;) Sie ist extrem fantasievoll und hat ein gutes Auge und ist auch gestalterisch begabt.

Ach ja und unsere Grosse konnte bald einmal alles schauen und unserer Jüngste. Sie verträgt eigentlich alles, keine Ahnung. Die Zweitjüngste nur ein Jahrgang älter hat viel grössere Probleme und läuft heute noch davon. Hat also nichts damit zu tun, dass sie von den Grossen abgehärtet wären, oder dass wir bei den Grossen nicht genug "geübt" hätten mit solchen Dingen klar zu kommen, sondern sie sind einfach so.
Bild

Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

millou
Stammgast
Beiträge: 2264
Registriert: Mi 26. Jan 2011, 10:15
Geschlecht: weiblich

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von millou »

Bei meiner Grossen (6) geht fast nichts, da sind schon gewisse Szenen von Barbapapa oder Der kleine Maulwurf zu viel. Im Kino war sie letztes Jahr mal für Rabe Socke, das ging erstaunlicherweise noch relativ gut. Nemo, Eiskönigin und solche Sachen gehen nur bis zur 1. gefährlichen Szene dann läuft sie weg, hält Augen/Ohren zu. Allerdings möchte sie auch wieder mal ins Kino, aber ist halt schwer einen passenden Film zu finden.
Die Kleine (4) ist ganz anders, war auch grad mit Papi im Kino für Finding Dorie und findet das alles toll.

nera
Senior Member
Beiträge: 946
Registriert: Di 14. Aug 2007, 18:20

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von nera »

Ich hab auch ein solches Kind hier und eins das Filme ohne Probleme erträgt.
Sohnemann (8.5) darf wggehen wenn er etwas nicht gucken will, hält sich die Augen zu oder textet uns voll zum Film. Natürlich will er neben oder auf mir sitzen, dann geht es knapp.
Ich mochte Filme und TV auch lange nicht und bin kein Fan von zu viel Action, Gewalt oder so Monstern.

Zum Glück haben sie bis jetzt noch wenig in der Schule Filme geschaut, nur einmal im Kiga und der Film war ab 6... da war meine aber erst knapp 5 und hatte vorher noch nie so was gesehen... da hab ich mich vielleicht geärgert gehabt, aber anscheinend war die LP krank und so wurden sie mit einem Film beschäftigt.
Ich hab mich auch gefragt ob das normal sei, unsere Kids haben von klein auf nur sehr wenig TV geschaut und dann nur so SRF bi de Lüt und Dokumentationen. Die Kleine hat aber kein Problem damit, nur der Grosse.

Vor kurzem waren wir in den Universal Studios und seither versteht er das Thema Film viel besser, er weiss dass es nicht echt ist und nur gespielt oder sagt sich das auf jeden Fall immer wenn er Angst bekommt. Da haben wir ihn aber auch nicht überall mitgenommen und vorher besprochen um was es geht und was eben echt ist und was nicht.
Bin gespannt ob das so bleibt oder nicht. Mich stört es nicht und wir haben der LP bis jetzt nichts gesagt, falls sie mal einen Film gucken kann er sich ja melden und ihr sagen dass er das nicht mag oder weggehen.

Benutzeravatar
carina2407
Stammgast
Beiträge: 2979
Registriert: Fr 5. Jan 2007, 20:50
Wohnort: am Bodensee

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von carina2407 »

Also bei uns schauen sie keine Filme in der Schule, bis jetzt jedenfalls nicht, der Grosse ist in der 3.Klasse und die Kleine in der 1. Für sie wäre es sicher kein Problem, aber ich sehe es trotzdem kritisch gerade wegen der Kinder die da empfindlicher sind, und es ist auch total unnötig. Bin froh wird das bei uns nicht gemacht. Meine kommen in der Hinsicht nämlich nicht zu kurz, dürfen oft genug schauen und da braucht's ja nicht noch die Schule dazu.
2007 Schliefer
2010 Diva

Benutzeravatar
dede
Vielschreiberin
Beiträge: 1768
Registriert: Sa 13. Okt 2012, 20:32
Geschlecht: weiblich

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von dede »

Da gibt es wirklich grosse Unterschiede unter den Kindern. Bei uns kenne ich etliche Familien, bei denen es völlig normal ist, dass ihre Kinder mit 8-9 Jahren sämtliche Harry Potter und Star Wars Filme gesehen haben und dies scheinbar auch verkraften. Bei unseren Kindern geht das gar nicht. Unsere Kinder schauen nicht täglich fern, mir ist es lieber, sie gehen draussen spielen und so haben wir keine fixen Fernsehzeiten. Gut gehen Disney Pixar Filme wie Cars, deutlich schlechter gehen Filme wie Eiskönigin und ähnliches von Disney. Am besten geht es, wenn sie die Geschichte kennen und wir Eltern den Film kennen und kritische Szenen im Voraus ankündigen können und die Kinder dann entscheiden, ob sie die Szene sehen wollen oder nicht. So kommt es auch vor, dass wir einen Film an einer bestimmten Stelle stoppen und später (auch mal ein paar Wochen später) dann weiterschauen. Im Kindergarten und in der Schule sind solche Sachen enorm schwierig. Bei uns werden schon im Kindergarten regelmässig Filme (2-3x/Jahr) gezeigt, meist sind die Filme nicht altersentsprechend (FSK 6 oder höher). Auch werden in der Schule als Belohnung immer wieder Musikvideos gezeigt und viele davon finde ich nicht geeignet für Erstklässer wie z.B. die offiziellen Videos von Monsters (Rihanna/Eminem) oder Astronaut (Sido/Andreas Bourani). Der schnelle Bilderwechsel und die Darstellungen von Paarstreitigkeiten und Kriegsszenen finde ich für so junge Kinder zu taff (zumindest für meine trifft dies zu). Das Verständnis in der Schule dafür ist kaum vorhanden und ich finde es auch nicht ok, dass die Kinder wegschauen/ sich die Augen zuhalten müssen, nachts deswegen Albträume haben, weil sie in der Schule nicht einfach davonlaufen können.

Eine gute Seite finde ich: kinderfilmwelt.de

Benutzeravatar
carina2407
Stammgast
Beiträge: 2979
Registriert: Fr 5. Jan 2007, 20:50
Wohnort: am Bodensee

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von carina2407 »

@dede: ui, Musikvideos? Oh mann, also ich hoffe wirklich die fangen bei uns nicht auch noch damit an. Zu Hause habe ich ja die Kontrolle, kann entscheiden ob ich das für meine Kinder geeignet finde oder nicht, in der Schule ist das ja überhaupt nicht der Fall, viele LPs sind ja auch noch jung und haben selbst keine Kinder, die können das doch überhaupt nicht einschätzen. Also ich hätte da auch so meine Probleme damit.
2007 Schliefer
2010 Diva

Benutzeravatar
Dillon
Member
Beiträge: 187
Registriert: Do 7. Okt 2010, 15:42
Geschlecht: weiblich

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Dillon »

Total spannende Diskussion hier!

@Helena: Disney Filme schauen. Ich sehe schon, die Disney Filme bringen es also richtig weit... Kürzlich hat mir eine Kollegin erzählt, Ihre 3 jähriger spinnt auch so auf die Figuren (das Kind hat noch gar nie ferngeschaut) und sie könne sich nicht erklären, von was das kommt. Für mich kein Wunder. Also überall sind die Eisköniginnen präsent. Egal ob H & M Migros, usw. überall. Für mich die totale Konditionierung. 30x mal gesehen (wohl eher mehr, da noch viele mit Taschen und Kleidern davon rumlaufen) dann sind ihnen die Gesichtchen vertraut, sie empfinden sie als schön und wollen sie dann auch :shock: ; hier leistet die Werbung ganze Arbeit auch mit dem Unterbewusstsein. Und falls es bis dahin nicht geklappt hat, spätestens dann ab Schulalter in der Schule??? Und kaum jemand hinterfragt es oder macht sie nur ein paar Sekunden Gedanken darüber. Dabei, "gopfridstutznamal" noch nie war es so einfach auf tolle bsp. Docs zurückzugreifen, diese aufzunehmen und abzuspielen (wenn es dann wirklich etwas Digitales sein soll). Die gibt es doch echt ganz tolle Filme die ruhig gefilmt sind, wunderbare Bilder, die auch Kindern gefallen.

@Stella
Ja, vermutlich so ab 10 jährig könnte ich damit leben, dass sie sich an Geburtstagen einen kindgerechten Film anschauen dürfen. Das war aber ein schöner Geburtstag den ihr da gefeiert habt :D !

@Hausdrache
Ich lese Deine Beiträge immer total gerne und kann viel dabei lernen!

@Ariadne
Ja, den Winnetou kenne ich natürlich auch :D ; ich denke aber da war ich etwa 10 jährig als ich den schauen durfte oder noch älter. Wie man dann allerdings einen Eiskönigin oder Nemo Film nachspielen soll, stelle ich mir etwas schwierig vor. Aber ich lass mich dann da überraschen (wenn die Kinder älter sind) :wink: .

@Dede
Genannte Musikvideos :shock: ; also echt... Boahhhh... Jetzt kommt zum gedankenlosen Konsumieren noch das gedankenlose Anbieten und das von der Schule.... und kaum jemand hinterfragt es.

Ich bin auf jedenfall jetzt froh, und weiss wie Strategien zu entwickeln um die Kinder dann schützen zu können und merke auch, dass ich nicht die einzige bin, die so gewisses Medienzeugs an der Schule nicht befürwortet.

Benutzeravatar
Dillon
Member
Beiträge: 187
Registriert: Do 7. Okt 2010, 15:42
Geschlecht: weiblich

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Dillon »

...und keine Ahnung wieso ich jetzt so viele Zeilenumbrüche habe... Ich schreibe immer vom gleichen Ort aus...

Benutzeravatar
carina2407
Stammgast
Beiträge: 2979
Registriert: Fr 5. Jan 2007, 20:50
Wohnort: am Bodensee

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von carina2407 »

@dillon: Also ich bin erwachsen und stehe trotzdem total auf das Zeug. Es muss ja nicht per se schlecht sein, man muss den Kindern auch nicht alles kaufen, aber alles als schlecht zu bezeichnen nur weil einem die Figuren selbst nicht gefallen, damit habe ich Mühe. Die Disneyfilme erzählen immer eine hoch emotionale Geschichte, und ja meine Tochter spielt die Eiskönigin nach mit ihren Puppen. Ich finde es eine wundervolle Geschichte über Geschwisterliebe und Loyalität. Das kann man anders sehen, muss aber nicht jeden als Volltrottel hinstellen dem diese Art von Film gefällt.
2007 Schliefer
2010 Diva

Benutzeravatar
Dillon
Member
Beiträge: 187
Registriert: Do 7. Okt 2010, 15:42
Geschlecht: weiblich

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Dillon »

@carina
Nein, so war das sicher nicht gemeint als Volltrottel oder ähnliches :wink: ; das kam jetzt wohl wirklich falsch rüber. Was ich damit meinte war, das man es auch hinterfragen darf und es nicht per se als gut einstufen, nur weil es einfach an jeder Ecke erhältlich ist. Also alle haben es und darum ist es gut ohne weiteres für sich selber hinterfragen. Etwa so :wink:

Benutzeravatar
carina2407
Stammgast
Beiträge: 2979
Registriert: Fr 5. Jan 2007, 20:50
Wohnort: am Bodensee

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von carina2407 »

@dillon, ok so sehe ich das auch;-). Es soll den Kindern ja einfach gefallen, ich würde meiner Tochter kein Sofia-Nachthemd kaufen, wenn sie nicht absolut darauf stehen würde. Und die Figuren müssen ja dann auch nicht überall drauf sein, ich mag es auch wenn sie noch "normale" Sachen anhat. Aber mal ein Shirt, Turnsack oder Portemonnaie darf's auch sein, wenn es ihnen wirklich so gefällt. Das kann man steuern, und es sind ja auch Phasen, die vergehen wieder. Ich bin generell eine die nicht immer mit dem Trend schwimmt, aber wenn es mir gefällt, warum nicht? Wenn mir etwas nicht gefällt, dann kann ich da gut dran vorbei gehen, und ich beobachte diese Fähigkeit auch bei meinen Kindern. Da ist es sicher gut, auch mal etwas zu hinterfragen, und nur weil es jeder hat oder macht muss man da nicht immer mit schwimmen, das finde ich auch wichtig dass man das den Kindern vorlebt und ihnen zeigt, das Geschmäcker und Interessen unterschiedlich sein dürfen. Ich mag dafür diese ganzen Reality-Shows nicht, wie z.b Der Bachelor, oder diese ganzen deutschen Shows am abend, aber vielen gefällt so eine Sendung, sonst wären sie schon längst abgesetzt, verstehen muss ich das ja nicht, aber wem's gefällt der soll sich das halt ansehen. Ich hab drum digitales TV damit ich dem nicht ausgeliefert bin und mir auf Wunsch einen Film oder eine Doku ansehen kann.
2007 Schliefer
2010 Diva

Clau
Member
Beiträge: 247
Registriert: Di 4. Nov 2003, 16:53

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von Clau »

Das hatten/haben wir auch.
Mein Grosser konnte mit 3 Jahren noch keine Tom & Jerry Filme anschauen, da zu gewalttätig.
Bis vor etwa 3-4 Jahren konnte er auch keine Disney Filme sehen.
Pixar Filme (Cars und Planes) waren dagegen nie ein Problem, wohl weil weder Menschen noch Tiere betroffen waren.
Alte Filme wie Pippi Langstrumpf und Lassie gingen ebenfalls problemlos.

Inzwischen geht es besser. Was bei uns geholfen hat:
Zuerst Buch (vor-)lesen: Ratatouille, König der Löwen, Bärenbrüder, Bambi usw. konnten wir danach problemlos anschauen.
Film zusammen anschauen und über die heiklen Szenen reden (Nemo).
Von Harry Potter hat unsere Leseratte schon länger alle Bücher gelesen. Seit er 12 ist macht immer wieder Anstalten, die Filme anzuschauen (DVD in der Bibliothek ausleihen), ist aber noch nie "zur Tat geschritten".
Auch sonst werden oft ausgeliehene DVD unbenutzt der Bibliothek zurückgegeben.

Schwierig war/ist für ihn, wenn in der Schule Filme gezeigt werden, für die er (im Gegensatz zum Rest der Klasse) noch nicht bereit ist. Er kann dann weder weggehen, noch sich vom Anlass abmelden (dies macht er bei Filmvorführung an Kindergeburtstagen, mit der Jugendgruppe usw.). Nach Filmen in der Schule hatten wir schon einige schlaflose Nächte. Andererseits kann ich der Lehrperson keinen Vorwurf machen, wenn mein Sohn empfindlich ist und keine Filme erträgt, die für seine Altersklasse freigegeben wurden.

Wir gehen langsam Schritt für Schritt vorwärts. Ich will ihn nicht zwingen, sich etwas anzuschauen, was er nicht will. Erst kürzlich, mit 12 Jahren, konnte ich ihn ins Kino bringen. Wir haben Schellenursli angeschaut und er war begeistert.
Clau und zwei Buben (Mai 2004, Juni 2006)

stella79
Newbie
Beiträge: 11
Registriert: Di 6. Dez 2011, 10:11
Geschlecht: weiblich

Re: Emotionen bei Filmen

Beitrag von stella79 »

Bei meinen Kindern (Junge 7, Mädchen 4.5) ist es genau gleich - erst vor 2 Wochen haben wir versucht "Nemo" zu schauen und wir mussten nach ca. 10 Min. abbrechen, v.a. der Grosse hat geweint und die Kleine hatte Angst. Wir waren im Heidi-Film mit dem Grossen und mussten das Kino nach 20 Min. verlassen. Die vier Filme, die wir bisher schauen konnten und die sie toll fanden sind: Shaun das Schaf (Film), Minions (mit Spulen von ein paar Szenen), Weihnachten mit Caillou und das kleine Gespenst (diesen Film hat der Grosse mit 6 Jahren gesehen).
Habt Ihr evtl. auch noch Filmtipps für die etwas sensibleren Gemüter;)? Danke euch schon im Voraus!

Antworten