Aufsatz schreiben, ab welcher Klasse? und später Gymiprüfung...

[Persephone]

Hallo zusammen

Mein Kind ist nun in der 5. Klasse und ich frage mich, wann sie beginnen, Aufsätze zu schreiben. Sie müssen vielleicht einmal einen kurzen Text zu etwas schreiben, aber einen richtigen Aufsatz haben sie noch nie geschrieben.
Von den Leistungen her und Wunsch des Kindes ist die Gymiprüfung (Langzeitgymi ab 6. Kl.) ein Thema. Wie soll das Kind in einem guten Jahr dort bloss einen vernünftigen Aufsatz schreiben können? Das braucht doch Übung..!??

Schreiben Eure Kinder in der Mittelstufe Aufsätze? Ab welcher Klasse? Wird es systematisch geübt oder einfach mal losschreiben, was in den Sinn kommt? Übt jemand zuhause? Wie?

Danke für Eure Erfahrungen
Persephone

[Sternli05]

Nein, bei uns werden praktisch nie Aufsätze geschrieben. Vielleicht 1-2 in der Mittelstufe. Die Grosse ist in der 2. Oberstufe, auch hier wurde erst 1 Aufsatz geschrieben. Zuhause übe ich das nicht mit den Kindern. Aber sie haben auch keine Ambitionen an die Kanti zu gehen.

[AnCoRoJe]

Bei uns gibt und gab es auch praktisch kei e Aufsätze.
Für die Kanti Prüfung musste das gebüffelt werden, war aber nicht so schwer. Wenn man den Aufbau eines Aufsatzes mal checkt gehts zügig.

[Helena]

Ab wann gilt es denn als Aufsatz? Bei uns müssen sie seit der 2. pro Woche einen Text von 1-3 Seiten schreiben. Aber natürlich ohne Aufbau eines Aufsatzes (3. Klasse).

Wir haben aber vor 30 Jahren bereits fast keine Aufsätze geschrieben, mein Lehrer fand auch, Gymi sei was unnötiges.
Musste dann zu Hause die Aufsätze schreiben lernen und meine Mutter korrigierte sie.

[Trio]

@ Persephone
Unser Kind musste in der Primarschule genau einmal einen Aufsatz schreiben - und nein, danach konnte er es noch nicht, auch wenn er dann knapp wusste, dass man einen Einstieg, einen Mittelteil und einen Schluss setzen sollte . Es waren auch noch andere Themenbereiche, die in der Klasse unseres Kindes nicht durchgenommen, die an der Gymiprüfung aber verlangt wurden (du siehst ja auf Grund der alten Prüfungen, was sie können sollten).

Wunderst du dich noch, warum die Gymi-Vorbereitungskurse derart boomen..?

Tipp: Viele Gemeinden bieten für gute Schüler während der 6. Klasse kostenlose Vorbereitungskurse am Mittwoch Nachmittag an. Das wäre ja vielleicht was?

[Sternli05]

Ach ja, bei uns gibt es in der Oberstufe ein Freifach wo sie Dinge üben die sie für weiterführende Schulen brauchen. Besser gesagt für dessen Prüfung.

[huckepack]

Bei uns fing es in der 4. Klasse an mit dem Erlernen der Aufsatzgliederung.
Erste Aufsätze Ende 4. Klasse.

[Nuuneli]

Ich meine, dass bei uns in der 6. Klasse mal ein "richtiger" Aufsatz geschrieben werden musste - sie lernen das im Rahmen des Lernmittel "Die Sprachstarken". Wobei die 4. Klässler auch schon lernen, kleine Geschichten zu schreiben.

[Averi]

An unserer Schule arbeiten sie auch mit "die Sprachstarken" wobei meine beiden Kinder (6. und 3. Klasse) noch nie einen Aufsatz geschrieben haben....

[Nuuneli]

Es war glaub' nur einmal in der 6. Klasse...wobei : sie nennen das auch nicht mehr "Aufsatz".

[carina2407]

Bei uns heisst das Aufschrieb, und das haben sowohl meine Tochter jetzt in der 2.Klasse, so wie auch mein Sohn jetzt in der 4.Klasse (seit der 2.). Ich habe mich gerade in einem anderen Thread gewundert warum meine Kinder keine Matheblitztest's haben, und hier wundere ich mich warum andere keine Aufsätze mehr schreiben müssen. Ich glaube es bleibt einem nichts anderes übrig als mit den Kindern solche Sachen zu Hause selbst zu üben, wenn sie es in der Schule nicht vermittelt bekommen. Bei meinem Sohn z.b. war die Rechtschreibung 3 Jahre lang kein Thema, jetzt in der 4. legt die LP wert darauf. Bei meiner Tochter wird bereits jetzt in der 2. darauf geachtet. Ich finds ehrlich gesagt ein bisschen mühsam grad zur Zeit, wenn es so unterschiedlich gehandhabt wird.

[Barfüesslerin]

Ich schreibe hier als ehemalige Gymnasiastin.
So weit ich mich zurückerinnern kann, haben wir im Gymnasium kein einziges Mal einen sogenannten "Aufsatz" mit Einstieg, Hauptteil und Schluss geschrieben. Zu üben angefangen wurde das bei uns in der Sek (im Kanton Bern gibt es in der Oberstufe die Unterteilungen Real, Sek und ggf. Spez.-Sek).
Zurück zum Deutschunterricht im Gymnasium: unser Lehrer war ein eingefleischter Germanist. Für ihn mussten Texte fliessend sein. Floskeln wie "zum Einstieg wird beschrieben...", "abschliessend bleibt zu sagen..." und vieles mehr war ihm ein Gräuel. Ein Text sollte also ohne das alles auskommen und trotzdem Sinn machen. Hohe Ansprüche aber eigentlich entstehen so viel "schönere" Texte.
Diskussionen über ein Thema oder ein Gedicht kommen nunmal auch ohne diese Pro -und Kontradiskussion aus.
Aber eben, hängt alles vom Lehrer ab, den man im Gymnasium erwischt...

[Manana]

WIr haben auch Sprachstarken.
Bei uns beginnen sie in der 4. Klasse mit Aufsätzen und dieser Einteilung mit Hauptteil etc.
Texte schrieben sie aber schon in der 3. Klasse sehr viele. Nur "ohne" Rechtschreibung. Die kommt erst jetzt dran.
Die Anzahl Aufsätze oder Schreibanlässe die sie schreiben ist auch hier sehr unterschiedlich je nach Lehrerin.
(Wie halt alles andere auch. Tochter hatte schon in vielen Fächern Tests. Sohn hat in der 5. erst 1 Test gehabt).

[AnCoRoJe]

Ich schreibe hier als ehemalige Gymnasiastin.
So weit ich mich zurückerinnern kann, haben wir im Gymnasium kein einziges Mal einen sogenannten "Aufsatz" mit Einstieg, Hauptteil und Schluss geschrieben. Zu üben angefangen wurde das bei uns in der Sek (im Kanton Bern gibt es in der Oberstufe die Unterteilungen Real, Sek und ggf. Spez.-Sek).
Zurück zum Deutschunterricht im Gymnasium: unser Lehrer war ein eingefleischter Germanist. Für ihn mussten Texte fliessend sein. Floskeln wie "zum Einstieg wird beschrieben...", "abschliessend bleibt zu sagen..." und vieles mehr war ihm ein Gräuel. Ein Text sollte also ohne das alles auskommen und trotzdem Sinn machen. Hohe Ansprüche aber eigentlich entstehen so viel "schönere" Texte.
Diskussionen über ein Thema oder ein Gedicht kommen nunmal auch ohne diese Pro -und Kontradiskussion aus.
Aber eben, hängt alles vom Lehrer ab, den man im Gymnasium erwischt...

Das Problem ist zb im Kanton Zürich dass es keinen prüfungsfreien Übertritt gibt, sondern eine in meinen Augen fragwürdige Gymiprüfung. Und dort wird für ins Langzeitgymi eben ein Aufsatz geschrieben dann (neben Deutsch Grammatik und Mathe) Und da hilft dann nicht, was für einen Lehrer du danach hast sondern ob man die Prüfung besteht. Und da verstehe ich schon, dass man froh ist wenn das in der Schule vermittelt würde was dann an der Prüfung kommt. Aber das ist leider nicht so.

[Christa]

Bei uns auch das Problem das es für die Kanti und die FMS und BMS eine Aufnahmeprüfung gibt mit einem Aufsatz.
Meine Tochter hatte in der Schulzeit einmal einen Aufsatz in der Oberstufe.Gibt bei uns noch so Kurse für die Aufnahmeprüfung aber nicht von der Schule aus und müssen daher auch bezahlt werden.Aber auch da wird der Aufsatz einmal durchgenommen und das nächste Thema kommt.Wenn mann hier so rumfragt haben die meisten bei der Aufnahmeprüfung eine Ungenügend oder höchstens eine vier.
Ist mir auch ein Rätsel,aber es kann auch nicht genau gesagt werden wie er korrigiert wird.
Ich finde auch das sollte vermehrt geübt werden und es geht ja auch darum mit verschiedenen Themen umzugehen, es liegt einem ja nicht alles.Ich selber hab auf jedenfall in meiner Schulzeit immer wieder mal Aufsätze geschrieben, ja wir hatten sogar ein Heft für
die Aufsätze.

Etwas ähnliches hab ich in Mathematik erlebt.Bei uns gibt es von der 4-6.Klasse jede Woche als Hausaufgaben ein Kopfrechnungsblatt und
alle drei Woche eine Prüfung davon in der Schule.Da wird dann die Textaufgaben im Kopf gelöst. In der Kantiaufnahmeprüfung
tja da ist dann plötzlich auch der Lösungsweg ein Thema.Das ist dann auch sehr schwierig da bei einer Prüfung unter Zeitdruck nicht ins
alte Muster zu fallen und nur das Resultat oder nur ein Teil aufzuschreiben.
Mein Sohn hatte letzthin oder Berufsschule auch alles richtig in Mathe aber nein er hatte vergesse die Formeln aufzuschreiben.
Stand auch nicht in Text und er ist es ja gewohnt dann nur das Resultat reinzuschreiben.

[Berlin]

@ persepone
Mein Sohn, aktuell im 2. Langzeitgymijahr, hat ab der 4. Klasse Primär bei seinem Lehrer Aufsatz schreiben geübt. Das hat ihm durchaus sehr geholfen bei der Prüfung. In der Gymivorbereitung an der Schule haben sie nur wenig Aufsatz geübt, zu Hause haben wir mit ihm nicht geübt.
Meine Tochter ist aktuell in der 6. Klasse. Sie will auch die Gymiprüfung machen. Sie schreiben in der Schule nur Texte, keine richtigen Aufsätze. Ich denke, wir müssen das zu Hause mit ihr üben.

[Phase 1]

Hm meine beidengrossen haben nur etwa 1-3 Aufsätze bis jetzt gehabt. Ist also auch bei uns selten.
Wesentlich häufiger müssen sie jetzt aber Zusammenfassungen schreiben über bestimmte Themen oder jetzt über Bücher die sie lesen.
Find es schon etwas Uni mässig wie die in mehrere Abschnitte gegliedert ein Vorwort, eine Zusammenfassung und am Ende noch das Schlusswort schreiben müssen.

Sie machen es aber sehr gut finde ich.

[Tullia]

"Das Problem ist zb im Kanton Zürich dass es keinen prüfungsfreien Übertritt gibt, sondern eine in meinen Augen fragwürdige Gymiprüfung."

Warum findest du diese fragwürdig?

Ich korrigiere AP-Aufsätze, zwar für das Kurzzeitgymnasium, aber trotzdem. Was ist mir dabei wichtig? Dass ein Schüler lebendig erzählen kann, dass er Fantasie und Interesse hat, dass er einen grossen Wortschatz hat, dass er sich seinem Alter entsprechend ausdrücken kann, dass er die Grammatik und Rechtschreibung beherrscht. Das alles kann man lernen ohne stupide Aufsätze immer und immer und immer wieder zu schreiben.
Wenn dein Kind viel liest - Gut!, Wenn dein Kind gerne einfach schreibt, egal was - Gut! Wenn dein Kind die Rechtschreibung und die Wortarten und den Satzbau beherrscht - Gut!

[Lisa-Maria]

Also im Kanton BL/BS und im AG gibt es keine Gymiprüfung. Im BL/BS muss man im P genügend sein und im Kanton AG braucht es einen gewissen Schnitt in den Hauptfächer ( glaubs eine 4.75) dass man ans Gymi zugelassen wird.
Unsere Kinder hatten aber ab ca 4. Klasse immer mal wieder einen Aufsatz.

[Zwacki]

Tullia: das würde mich jetzt grad interessieren - ich habe mich nämlich kürzlich gewundert, wieso man die "klassischen" Aufsätze nicht mehr so macht. Meine Tochter schrieb in der 5. Klasse vielleicht zwei "Geschichten", wie sie dem sagen. Ihr fällt das Schreiben sehr leicht, da sie viel liest (Rechtschreibung ist ein anderes Thema...) aber eben, ich habe mich gefragt, wieso man nicht häufiger etwas längere Texte schreibt. Wieso findest Du Aufsätze stupid? Geht zu viel Zeit verloren mit dem Schreiben und dann Reinschreiben?