Zeugnisnote 6

[millou]

Ich hatte vor 30 Jahren in der 1. Klasse eine Lehrerin, die aus Prinzip keine 6 gemacht hat. Ich fand und finde das idiotisch und habe die Welt nicht verstanden.
Wenn es Noten gibt, die Kinder immer eine 6 haben in jeder Prüfung und zusätzlich in die Begabtenförderung geschickt werden, dann finde ich es umso trauriger und vor allem sehr demotivierend. Auf die 'schlechten' wird da immer Rücksicht genommen und die 'begabten' werden künstlich gebremst.
Später hatten wir dann eh mathematisch gerundete Noten und da war es eh klar.
Tochter hat noch kein Zeugnis gebracht, sie ist in der 1. Klasse und ich weiss nicht ob es das erst Ende Schuljahr gibt (Kt. SO). Aber ich seh es dann am Abend. Ab Morgen sind Ferien

[Neonova]

Bei uns (3. Klasse) gibt's auch 6er im Zeugnis, das kriegen aber bisher nur die Kinder, die auch in die Begabtenförderung gehen.
Im Nachbardorf wurde den Eltern allerdings kommuniziert, dass 6er nie und 5-6er sehr selten gegeben würden, damit die Kinder nach dem Übertritt in die 4. Klasse (wo die Noten anscheinend eh runter gehen würden???) nicht frustriert seien. Find ich also auch etwas speziell.

Zu meiner Zeit wurde vor allem im Gymi das Mündliche extrem stark gewichtet, also nicht nur in den Sprachfächern auch in Geschichte etc. Die mündliche Beteiligung zählte 50% und wenn man wie ich zu den ruhigen, eher schüchternen Schülern zählte, die nicht ständig die Hand oben hatten hatte man natürlich das Nachsehen. Die Zeugnisnote entsprach dann überhaupt nicht dem Schnitt der Prüfungsnoten.

[chöngi79]

also unsere kinder (3. und 6. klasse) haben beide mehrere 6er im aktuellen zeugnis, ab 5,75 wird aufgerundet und wenn man alles 6er in den prüfungen hatte, macht es ja gar keinen sinn, im zeugnis eine 5,5 zu setzen?!?!

[Sternli05]

Unsere Tochter hatte in den Prüfungen nur 6-er, beim mitmachen eine 5,8, trotzdem im Zeugnis keine 6. Obwohl gesagt wurde das mitmachen in der Oberstufe keinen Einfluss auf die Note habe und das bei einem Schnitt von z.B. 5,75 aufgerundet wird. Tja, ist nur Hauswirtschaft, trotzdem war meine Tochter enteuscht.

[Nina08]

Tochter in der 3. Primar hatte bis jetzt schon mehrere 6er im Zeugnis.

[AnnaMama]

Bei uns (3. Klasse) gibt's auch 6er im Zeugnis, das kriegen aber bisher nur die Kinder, die auch in die Begabtenförderung gehen.
Im Nachbardorf wurde den Eltern allerdings kommuniziert, dass 6er nie und 5-6er sehr selten gegeben würden, damit die Kinder nach dem Übertritt in die 4. Klasse (wo die Noten anscheinend eh runter gehen würden???) nicht frustriert seien. Find ich also auch etwas speziell.

Ich kann nicht bestätigen, dass die Noten ab der 4. Klasse zwangsläufig runter gehen. Unsere beiden Älteren konnten das hohe Level bis in die 6. Klasse halten. Sie hatten nicht mehr so viele 6er wie in den unteren Klassen, aber immer noch einige. Der Jüngste ist in der 4. Klasse, hat aber sein Zeugnis noch nicht bekommen. Ich denke aber, dass seine Leistungen nicht gross schlechter sind als in der 3. Klasse. Ein gutes Kind kann doch auch in den oberen Klassen gut bleiben. Verstehe die Erklärung dieser Lehrerin überhaupt nicht.

[Sommer08]

Uns wurde die gleiche seltsame Begründung kommuniziert. Damit unser Sohn in der 4. nicht enttäuscht wird, hat sie die Note abgerundet. Hä? Wir wollen den Noten keine grosse Bedeutung geben aber waren doch erstaunt, dass es anscheinend nicht für eine 6 gereicht hat, obwohl er gemäss Aussage Lehrerin ein sehr starker Schüler sei, er in die Förderung darf und bla bla bla. Bis jetzt habe ich an dieser Schule von niemandem erfahren, dass es eine 6 gab. Naja, who cares, ist ja nur eine Zahl.

[Neonova]

Annamama: Ich verstehs auch nicht. Gemäss meiner Freundin habe die Lehrerin gesagt, dass praktisch alle Kinder Noten zwischen 4 und 5 haben werden, im Extremfall ein 5-6. Da kann ja die Notengebung nicht sehr differenziert sein...

[AnnaMama]

Diese Vorgehensweise von gewissen Lehrpersonen zeigt mir noch mehr, dass Noten rein gar nichts aussagen. Es bewegen sich doch nicht alle Kinder leistungsmässig zwischen 4 und 5. Das kann ich jetzt echt nicht verstehen und finde diese Erklärung sehr komisch.
Die Spannbreite in einer Klasse ist so riesig und darum gibt es ja dann in der Oberstufe auch verschiedene Niveaus. Da kann man doch unmöglich alle Leistungen einander angleichen. Wenn das wirklich so wäre hätte ja kein Kind eine Chance in ein Gymnasium zu gehen (bei uns braucht es einen Schnitt von einer 5,2).

[Neonova]

Also das gilt anscheinend nur für die Unterstufe, aber ich bin voll deiner Meinung.

[AnnaMama]

Und dann sollten sie in der 5./6. Klasse plötzlich so viel besser sein, wenn es ja anscheinend so viel strenger wird. Ich verstehe diese Sichtweise nicht. Jä nu, ich bin froh ist bei uns die Benotung nicht so.

[Helena]

Bei uns gibts die offiziell nicht. Weil man absolut unfehlbar sein müsste plus Extraarbeit leisten. Und die Kinder gibts nicht.

[naura]

Wie denn abschaffen? Und dann gehts nur noch bis 5?? Ich check die Frage nicht. In Meites Klasse stehen 6er im Zeugnis bei entsprechendem Schnitt, das ist ja nichts willkürliches. Und ja Meite hatte bisher meist ein bis zwei 6er im Zeugnis und es gibt noch 3,4 Schüler mit höherem Gesamtschnitt in der Klasse.

[samyna]

In der Unterstufe haben sie mir sogar gesagt, dass sie nur die 5 als Höchstnote vergeben. Ich hatte gefragt, weil Sohnemann nur 6er schrieb und trotzdem nur eine 5 bekam. Dann hatte er an einem schweizweiten Mathewettbewerb den 5. Platz gemacht und da gab es dann doch plötzlich eine 6 in Mathe im Zeugnis. Die anderen Schüler verstanden es dann auch gar nicht mehr, warum die Lehrer da eine Ausnahme machten. Der Rest war aber weiterhin eine 5... Mir war es schlussendlich egal, da es eh nichts aussagt. Es war halt einfach irgendwie eine Alibiübung. Jetzt in der Mittelstufe wird genau der Schnitt berechnet und da hat er nun überall eine 5.5...

[stella]

Diese Vorgehensweise von gewissen Lehrpersonen zeigt mir noch mehr, dass Noten rein gar nichts aussagen. Es bewegen sich doch nicht alle Kinder leistungsmässig zwischen 4 und 5. Das kann ich jetzt echt nicht verstehen und finde diese Erklärung sehr komisch.
Die Spannbreite in einer Klasse ist so riesig und darum gibt es ja dann in der Oberstufe auch verschiedene Niveaus. Da kann man doch unmöglich alle Leistungen einander angleichen. Wenn das wirklich so wäre hätte ja kein Kind eine Chance in ein Gymnasium zu gehen (bei uns braucht es einen Schnitt von einer 5,2).

Das ist aber ein alter Zopf!
Meistens wissen abnehmende Schulen, welche Schule, ja gar welche LP wie benotet.

Und als wir hier im Kanton Bern mit dem LP 95 ein neues Beurteilungssystem bekommen haben, haben wir schnell gemerkt, dass es die Mittelmässigkeit fördert.

Hinzu kommt, dass wir auf der OS im Zeugnis kaum 5.5 oder 6 verteilen dürfen, sonst rennen die Eltern uns sofort die Bude ein, damit das Kind das Niveau wechseln kann. Oft ist es gar so, wenn ein Kind in einer Beurteilung mal eine 5.5 hat, dann rufen die Eltern sogleich an für den Niveauwechsel.

Noten gehören abgeschafft. Punkt.

[lunita]

ich finde es unmöglich, wenn die notengebung nicht transparent und auch für die eltern, und hoffentlich ja für die schüler, nachvollziehbar ist!

solche geschichten, von wegen, ich gebe keine 6, denn im nächsten semester wirds strenger, dann ist das kind dann enttäuscht, wenn es keine 6 mehr hat, haben wir auch erlebt! , ja, wofür soll denn eine aktuelle note stehen? für die zukunft? oder für die leistung der vergangenen 6 monate? solche geschichten sind einfach der absolute motivations-killer. warum um himmels gott willen soll sich denn ein kind noch anstrengen, wenn solche argumente kommen? das ist völlige willkür und küchen-psychologie

mein grosser hatte in der primar wie auch die ersten 2 jahre in der sek immer wieder 6. sein 2. sekzeugnis hatte einen 5.75-schnitt.
auch im gym wurden 6 verteilt.

GsD ist es auch beim jüngeren jetzt im gym jetzt nachvollziehbar, weil einfach klar ist, dass mathematisch gerechnet wird und die gewichtung der schrifltichen und mündlichen note deklariert ist. klar, jeder fachlehrer kann seine eigene gewichtung angeben. die einen gewichten die mündliche note mit 1, andere mit 0.5 und noch andere mit 0.3. aber, man weiss es zum voraus und kann sich darauf einstellen.
6 gibt es im gym ganz klar. und die ist auch nicht bei 0 fehlern angesetzt.

[Lisa-Maria]

Und ein Schüler der eine 6 im Zeugnis hat oder mehrere ist ja vielleicht wirklich parat für den Niveau Wechsel.
Verstehe die Argumentationen allgemein warum keine 6er im Zeugnis stehen sollen wirklich nicht!

[Pinie]

Die Benotungssysteme lesen sich teilweise sehr eigenartig. Ich habe erst ein Kind mit Noten, werde sehen ob die Lehrer beim Zweiten es gleich handhaben.
Der Sinn von Noten ist doch das "Messen" der Fach-/Sachkompetenz. Dann spielt keine Rolle ob ein Schüler faul ist aber trotzdem Mathe einfach kann. Der müsste die 6 bekommen weil er den Stoff mehr als verstanden hat. Die Faulheit oder was auch immer, gehört dann in den Teil von Sozial- und Selbstkompetenz in beschreibenden Sätzen!?

Ich habe nichts gegen Noten, aber was ich hier lese irritiert mich.
Was mich auch immer wundert: Mütter zu hören die wissen, ob ihr, dieses oder jenes Kind Klassenbeste sei oder Drittbeste etc. Ich unterhalte mich nicht mit andern über die Noten meiner Kinder, wüsste nicht weshalb. Die Kids erzählen auch nicht alle Details zuhause. Die Schwächen/Stärken ihrer Gspänlis merke ich sonst auch. Aber die Noten, ich finde das brauche ich nicht zu wissen von anderen.

[naura]

@pinie
Das weiss ich nicht von meiner Tochter, sondern von der Tabelle, die ich jeweils an den Elterngesprächen zu sehen bekomme

[lunita]

@pinie
Das weiss ich nicht von meiner Tochter, sondern von der Tabelle, die ich jeweils an den Elterngesprächen zu sehen bekomme

no comment diesbezüglich....


und doch: ich habe schon oft gehört, was andere für noten haben. das bekommen auch die kids mit... entweder läuft das verteilen der prüfungen in etwa so dezent ab wie obengenanntes elterngespräch bei naura, oder die kids unterhalten sich sowieso miteinander über die noten.