% richtig gelöst --> Note?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Papa68
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von Papa68 »

Bei uns ist es nicht mal bei jedem Lehrer gleich. Manche geben in der 2. Klasse Noten, manche später.
Unsere Grosse (4. Klasse) hat schon Prüfungen mit Fehlern nach Hause gebracht und trotzdem die Höchstnote erhalten. Ich glaube, sie schauen hier auf die Durchschnittleistung der Klasse.
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mamily
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von mamily »

So, habe mich jetzt im entsprechenden abschnitt im lehrplan21 schlau gemacht:

um neu auf eine 5.5 oder 6 zu kommen muss man, also um die "Transferaufgaben" zu lösen, "ein jahr voraus" sein - zumindest sind die kompetenzen dafür im zyklus 2 aufgelistet, und zwar nicht im übergangsbereich zyklus 1-2, sondern klar im Bereich des 2.
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swisscanmom
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von swisscanmom »

Mamily das ist richtig. Grundanforderungen des Jahrgangs geben höchstens eine 4.5. Erweiterte Anforderungen heisst, das Kind löst Aufgaben, die über das hinausgehen, was in dem Schuljahr erwartet wird. Für eine 5 muss man also bereits teilweise Aufgaben lösen können, die Grundanforderungen des nächsten Schuljahres sind. An der PH wurde uns empfohlen, dass ca. 60% der Aufgaben in einem Test Grundanforderungen prüfen sollen.

mamily
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von mamily »

@ swisscanmom
sorry wenn ich dumm frage, aber was ist denn der grund dafür?
mir ist schon klar, dass kinder, die eine bessere note bekommen, "mehr" können, aber doch nicht nur beschleunigt. die langweilen sich ja dann irgendwann zu tode. und/oder die schere wird immer grösser? was passiert dann mit den kindern?
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Helena
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von Helena »

Hmmmm.
Bei uns ist das Lernziel der 4er. Dann ist doch alles was drüber ist eben ein Plus an Wissen oder eben Transferaufgaben?

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bodega
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von bodega »

So wie ich das verstanden haben, ist eine 4 die reine Reproduktion, das heisst, das reine auswendig Gelernte wiedergeben. (Z.B. Voci) Die Rekonstruktion ist dann die Erweiterung, braucht schon etwas eigenes Denken (z.B. einen Lückentext mit gelernten Wörter ergänzen) und die Konstruktion ist dann nochmals erweitert, dort sollten die Kinder z.b. Sätze selber bilden können.

So wie ich das bei den LP21 Einführungen verstanden habe, geht es nicht darum, bereits den Stoff von der nächsten Klasse zu beherrschen (das wäre ja total doof), sondern es geht darum, dass die Kinder lernen den gelernten Stoff anzuwenden und nicht einfach Wissen im Kopf haben, das sie nicht anwenden können.

Sooo schlecht finde ich das nicht, die Lehrpersonen brauchen aber sicher Zeit, bis sie diese Art von Prüfungen intus haben.

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stella
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von stella »

bodega
Wunderbar und sehr bildlich erklärt! Danke.
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mamily
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von mamily »

so wie bodega das geschrieben hat finde ich das echt super (und kenne es auch vom älteren kind her).
aber aktuell - mit lp21 - geht es wirklich nur darum, schlustoff aus dem nächsten zyklus (reporoduzieren) zu können.

@ swisscanmom
kannst du kurz erklären was der grund ist, dass das von der PH so empfohlen wird (also das vorgreifen im stoff)? oder gibt es dazu irgendwelche offiziellen richtlinien, inklusive erklärung? es erschliesst sich mir wirklich nicht was da der sinn dahinter sein soll...
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stella
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von stella »

mamily
Der Ursprungsgedanke war, dass die Kinder in den Kompetenzen verschieden weit sind. Die Spannbreite einer Kompetenz kann in einer Schulklasse bis zu 6 Jahre betragen. Daher kommt das wohl.
Eigentlich müsste man die Jahrgangsklassen auflösen. Das wäre viel ehrlicher.
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mamily
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von mamily »

stella hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 19:11 mamily
Der Ursprungsgedanke war, dass die Kinder in den Kompetenzen verschieden weit sind. Die Spannbreite einer Kompetenz kann in einer Schulklasse bis zu 6 Jahre betragen. Daher kommt das wohl.
Eigentlich müsste man die Jahrgangsklassen auflösen. Das wäre viel ehrlicher.
danke stella
aber eben weil die fähigkeiten dermassen weit auseinander liegen bringt es ja nichts, die schere noch weiter zu öffnen, indem die kinder in das nächste niveau "prügelt" (was logischer weise jetzt viele eltern anfangen werden, wenn sich die praxis so weiter durchsetzen wird). da ist ja frust vorprogrammiert, und zwar an allen seiten.
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Papa68
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von Papa68 »

stella hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 19:11 mamily
Der Ursprungsgedanke war, dass die Kinder in den Kompetenzen verschieden weit sind. Die Spannbreite einer Kompetenz kann in einer Schulklasse bis zu 6 Jahre betragen. Daher kommt das wohl.
Eigentlich müsste man die Jahrgangsklassen auflösen. Das wäre viel ehrlicher.
Genau, Stella! Ich finde Jahrgangsklassen nicht gut. Niveaufächer wären mir viel lieber. Dann könnte ein Kind seine Stärken ausleben, anstatt sich zu langweilen.
Eine Frage zum Thema "Stoff des nächsten Jahres": der wird ja nicht vermittelt, oder? Wie soll ein Kind denn die Chance auf eine 6 haben? Einfach von alleine wissen ja auch die "gescheiten" Kinder den Stoff nicht. Sonst müssten sie ja gar nicht zur Schule gehen.
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Neonova
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von Neonova »

Hat da jemand ein konkretes Beispiel was in einer Prüfung der Unterstufe gefragt wird, das nicht dem Stoff der jeweiligen Klasse entspricht? In Mathe rechnet unser Sohn bis 1000 in der dritten Klasse. Vielleicht gibts mal eine Rechnung, die über 1000 geht, aber etwas anderes ist mir noch nie begegnet.
Ich kanns mir irgendwie nicht so recht vorstellen. Bei uns scheint das nicht so zu sein, obwohl wir auch LP 21 haben.
Ich merke auch keinen Unterschied zur Unterstufe der Grossen, bei der LP 21 noch nicht galt.
Aber ev wird das regional sehr unterschiedlich gehandhabt... wär ja nichts Neues.
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aryu
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von aryu »

Es geht wohl eher nicht um den „Stoff“ des nächsten Jahres. Sondern eben darum, auf welcher Verarbeitungstiefe und auf welchem Transferniveau sich das Kind befindet. Für Transfer braucht das Kind nicht mehr Wissen, sondern die Fähigkeit, zu beurteilen, welche Werkzeuge, die das Kind schon kennt, es einsetzen und kombinieren muss, um ein Problem, das es genau so noch nie gesehen hat, lösen zu können. Ein Beispiel aus meinem Fachbereich, Mathematik an der Oberstufe: Thema Teilbarkeit von Zahlen. Behandelt wurden die Teilbarkeitsregeln, die Kinder wissen z.B. dass eine Zahl durch 3 teilbar ist, wenn ihre Quersumme durch 3 teilbar ist sowie weitere Teilbarkeitsregeln für 2, 4, 5, 6, 9, 11.
  • Niveau 1, Reproduktion: Welche dieser Zahlen sind durch 3 teilbar? 47, 84, 143, 9372, 129812
  • Niveau 2, Zusammenhänge herstellen: Welche dieser Zahlen sind durch 15 teilbar? 245, 14925, 76410, 392615
  • Niveau 3, Verallgemeinern und Reflektieren: Formuliere eine Teilbarkeitsregel für 12. Wende sie auf zwei eigene Zahlen mit mindestens fünf Stellen an.
Nichts davon ist Stoff, der erst in einem Jahr beigebracht wird. Es geht eher darum, zu sehen, wie die vorhandenen Kenntnisse auf neue Situationen angewendet werden können.

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Neonova
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von Neonova »

Danke Aryu. In den höheren Klassen oder ab Mittelstufe kann ich mir das gut vorstellen.
In der Unterstufe bin ich so etwas allerdings noch nie begegnet.
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bodega
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von bodega »

Neonova, vielleicht bist du dem noch nie so begegnet, weil auch die Lehrpersonen Zeit dazu brauchen dies umzusetzen? Nicht alle sind da gleich schnell unterwegs und es braucht ein Umdenken.

Mich wundert, dass immer wieder über den LP21 geschumpfen wird. Ich finde es gibt gute und spannende Neuerungen, wie gesagt, es muss noch umgesetzt werden. Zudem ist auch das nicht alles gold was glänzt. Man sollte dem Lehrplan mit Neugier und etwas Pragmatismus begegnen. Ich persönlich bemängle an unserem Schulsystem viel mehr, dass wir zwei Fremdsprachen in der Primar haben, dass die Kinder zu jung sind, dass noch viel zu wenige auf die Haltung der Lehrperson geachtet wird. Unsere Gesellschaft erwartet immer mehr Leistung, das setzt alle (viele ;-) ) unter Druck.

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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von mamily »

ich finde den lp21 auch nicht schlecht, und ich finde es auch grundsätzlich nicht schlecht, dass man, wenn man an einem thema dran ist, das dann auch in die tiefe durchnimmt bzw durchnehmen würde. und genau da ist der haken denke ich im moment - es wird nur das, was im lehrplan steht, durchgenommen, gefragt wird aber "wie früher" --> und das ergibt einen gap.

und gleich vorweg, nicht dass ihr denkt es geht mir um eine (bessere) note unseres kindes: es konnte das mit links, erstens weil es deutscher muttersprache ist, und sprache liebt, aber auch weil es das letztes jahr mit kind 1 (damals in der 4. klasse) "zwangsläufig" mitgelernt hat. viele hatten aber keine ahnung was überhaupt gefragt war.

aktuelles beispiel: grammatik - verben, 2. klasse

test: kinder müssen in einem text verben erkennen (grundanforderung)
gefundene verben in den infiniv setzen (transfer)
konjugieren in geübte und nicht geübte personalformen (grundanforderung & teilweise transfer)
gefundene verben ins präteritum setzen (transfer)
es waren alles mehr oder weniger regelmässige verben aus dem täglichen sprachgebrauch, zumindest aus unserem ;)

geübt haben sie: verben suchen und einzelne konjugationsformen der verben im präsens, weiss aber nicht mehr welche, ich vermute ich/du/wir/sie (plural) (ich bin aber klar der meinung dass man grad alle lernen sollte).

infinitiv, präteritum und die nicht geübten personalformen waren demnach wohl "transferaufgaben" -- das ist aber "Können", das, so wie ich den lehrplan gelesen habe, klar im 2. zyklus angesiedelt ist.

wie gesagt, ich finde sie können etwas ruhig a) öfter hören und üben, auch in den kommenden zyklen wiederholen und festigen und b) wenn man schon an einem thema dran ist, gleich eine breite basis bilden. aber es nicht während des unterrichts durchzunehmen, und dann in der prüfung zu verlangen, das finde ich einfach nicht fair - entspricht aber in der praxis offensichtlich dem, was swisscanmom an der PH gelernt hat...
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von aryu »

Neonova hat geschrieben: Di 11. Feb 2020, 21:51 Danke Aryu. In den höheren Klassen oder ab Mittelstufe kann ich mir das gut vorstellen.
In der Unterstufe bin ich so etwas allerdings noch nie begegnet.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es auf der Unterstufe deutlich schwieriger ist, Aufgaben auf diese Weise zu differenzieren, das "Werkzeugsortiment" der Kinder ist ja schon noch sehr limitiert. Ich denke auch, dass die Differenzierung für die Unterstufenlehrerinnen und -lehrer eine anspruchsvolle Aufgabe darstellt. Und ich finde es auch nicht abwegig, dass "Transfer" auf der Unterstufe beispielsweise heissen kann, dass man die Addition, die man auf der Reproduktionsebene in einem Zahlenraum bis 20 und ohne Zehnerübergang bereits gelernt hat, ohne Anleitung auf einen grösseren Zahlenraum und auf den Zehnerübergang übertragen kann. Wer ein tiefgründiges Verständnis von der Addition entwickelt hat, kann das. Zu einem späteren Zeitpunkt, z.B. ein Jahr später, ist das kein Transfer mehr, sondern auf der Reproduktionsstufe für alle Schüler.

Wenn ich "meine Methoden" auf die Unterstufe übertragen würde, dann würden meine Prüfungsaufgaben zu rund 60% aus Reproduktion bestehen, zu 20% aus der Herstellung von Zusammenhängen und zu 20% aus Verallgemeinerung. Grob gesagt erreicht man eine genügende Note, wenn man die reproduktiven Aufgaben lösen kann, Note 5, wenn man darüber hinaus Zusammenhänge herstellen kann und Note 6, wenn man auch noch die Verallgemeinerung schafft.

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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von aryu »

@mamily
Der Gap, den du beschreibst, was das "gefragt wird wie früher" betrifft, ist bestimmt vorhanden, das kann ich mir gut vorstellen.

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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von Malaga1 »

@mamily: Jetzt müssen wir uns dann wirklich mal zum Kaffee treffen - so als eine Art Selbsthilfegruppe. Etwas Tiefgründiges kann ich zu deiner Frage leider nicht beitragen, ausser, dass sie meine Überzeugung einmal mehr stärkt: Zumindest im Kanton Zürich kann jede Lehrperson machen was sie will und wie sie es will. Sie muss das, was sie macht, nicht begründen und hat immer Recht. Der Lehrplan 21 eignet sich super gut, um für ALLES eine Rechtfertigung zu haben. Meine Tochter hatte in der Unterstufe eine übermotivierte Quereinsteigerin, die ihre erste eigene Klasse übernahm. Das war eine wirklich tolle und engagierte Frau, aber ihre Anforderungen waren jenseits. Aber der zweiten Klasse gab es tonnenweise Hausaufgaben, Deutschdiktate, die selbst Eltern forderten und mehrstündige Matheprüfungen. Meine Tochter hatte in der Mathe recht Mühe, ich habe stundenlang mit ihr zu Hause gelernt und war überzeugt, dass dieses Kind Diskalkulie hat. In der 4. dann ein neuer Lehrer und seither kümmere ich mich äusserst selten um Matheknöpfe - "Weisch Mami, dä Herr xx erklärts ebä und mehr dörf fröge". Ähm ich dachte eigentlich, deswegen geht man in die Schule... Heute sind beide Kinder in der Mittelstufe und nur ein Schuljahr auseinander. Ihre Lehrpersonen bewegen sich aber in unterschiedlichen Galaxien. Ich kann nicht den Ansatz einer gemeinsamen Philosophie erkennen. Das Glück ist, dass meine Kinder zu den Galaxien ihrer Lehrer passen - umgekehrt wäre es eine Katastrophe. Ich habe echt resigniert und meine Kinder werden aber der Oberstufe in eine Privatschule gehen. Vor zwei Wochen hat der Lehrer meiner Tochter wieder mal den Vogel betreffend Hausaufgaben abgeschossen: 12 Deutschblätter in einer Woche - neben Englisch, Französisch und Mathe. Ich habe die letzten vier Blätter dann halt einfach selbst gelöst.

Noch zu deinem Beispiel mit den Verben: Warum soll es eine Transferleistung sein, ein Verb vom Präsens ins Präteritum zu setzen? Das weisst du oder das weisst du nicht und gerade Kinder, die noch nicht so sattelfest im Hochdeutschen sind, haben da ein Problem, da es im Schweiterdeutsch kein Präteritum gibt. Es nützt für diese Übung auch nichts, wenn du zu den Gescheiteren in der Klasse gehörst, denn wenn du es nicht kannst, kannst du es nicht. Mein Sohn gehört zu den Obergescheiten und musste das jetzt in der 4. schlicht und einfach LERNEN - mit Kärtchen zum Umdrehen wie zu guten alten Zeiten.
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Re: % richtig gelöst --> Note?

Beitrag von aryu »

Ein Verb ins Präteritum setzen, nachdem man das Präsens gelernt hat, ist tatsächlich keine Transferleistung...

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