ich kam eben überhaupt nicht draus, was Du meinst. Fand es auch seltsam, Dein Post, weil du sonst anderer Meinung bistDrag-Ulj hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 10:14 Nein, ich werte auch nicht - habe nur den Vergleich gemacht, um aufzuzeigen, dass eine Wertung eben NICHT nötig ist.
So wie die Reaktion meiner Kinder gewertet wurde... ich habe meine Meinung mit deinem Beispiel nur untermauert, nicht dir widersprochen
Rassismus im Keim ersticken
Moderator: conny85
Re: Rassismus im Keim ersticken
Re: Rassismus im Keim ersticken
Ich hoffe, jetzt ist alles klar
Mein Kritik ging eigentlich an den Menschen, der die Diskussionen angezettelt hat... phuu... kompliziert, das Schreiben hat manchmal seine Tücken
Mein Kritik ging eigentlich an den Menschen, der die Diskussionen angezettelt hat... phuu... kompliziert, das Schreiben hat manchmal seine Tücken
- danci
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Re: Rassismus im Keim ersticken
Ich finde es spannend, wie hier zwischen "Rassismus" und "Unbehagen gegenüber Unbekanntem/Fremden" unterschieden wird. Und auch über die Frage diskutiert, ob man das von zu Hause mitbekommen hat oder nicht. Ich finde nicht, dass die Grenze so klar ist. Im Gegenteil, sie ist sehr fliessend. Man muss zu Hause auch nicht unbedingt offenen Rassismus mitbekommen. Wenn aber Menschen anderer Hautfarben unbekannt sind, könnte man sich ja selber fragen: Wieso? Weshalb ist mein Umfeld rein weiss? Weshalb hatte mein Kind bisher keinen Kontakt? Weshalb kennt es das nicht? Huckepack schreibt es ja schön, dass es Kindern nicht auffällt, wenn es normal ist. Offenbar hat das Kind, das Unbehagen vor dem Unbekannten hat, aber zu Hause auch nicht mitbekommen, dass es Menschen anderer Hautfarben gibt.
Zur Zeit wird, wie Du richtig schreibst, Fallaballa viel über Rassismus gesprochen. Aber es ist ja kein neues Thema. Viele Menschen, in erster Linie Betroffene, aber nicht nur, haben sich aber zuvor schon eindringlich mit diesem Thema beschäftigt. Es ist ja ein Privileg der Weissen, wählen zu können, ob sie sich damit beschäftigen oder nicht. People of Color haben dieses oftmals nicht. Warum aber nicht solche Erlebnisse als Anlass nehmen, nicht nur das Kind, sondern auch sich selber zu hinterfragen und zu sensibilisieren? Das ist ein Prozess.
Ich kenne es von mir selber: Ich habe einen Migrationshintergrund, allerdings weisse Hautfarbe, und mir würden ohne gross nachzudenken 20 Situationen einfallen, wo ich Opfer von Rassismus wurde. Als selber Betroffene und dazu noch ein "linker Gutmensch" war ich aber stets davon überzeugt, niemals Täterin geworden zu sein. Ich und rassistisch? Sicher nicht! Als ich vor ein paar Jahren begann, mich genauer damit zu beschäftigen, kamen mir aber auch locker 20 Situationen in den Sinn, in denen ich nicht darüber nachgedacht habe, die aber im Nachhinein klar rassistisch waren. Ich hatte eine sehr gute Freundin, sie ist Inderin und wir haben jeweils lange über Gott und die Welt gesprochen. So viele Dinge, die sie mir damals mit etwa 13-15 Jahren schon gesagt hat, kann ich erst heute gut einordnen und verstehe, was sie meinte. Und für so manche meiner Bemerkungen würde ich mich sehr gerne entschuldigen, weil sie aus heutiger Sicht unmöglich waren, wenn auch meiner Unwissenheit und Naivität geschuldet und nicht meiner Einstellung.
Gerade aus dem Grund finde ich heute, man sollte nicht immer mit einer solchen Abwehrhaltung reagieren, wenn jemand etwas rassistisch bezeichnet. Sondern sich überlegen, was diese Person denn dazu bewegt hat, das zu äussern. Vielleicht weiss sie über das Thema mehr, vielleicht hat sie recht und mein Verhalten war unbewusst falsch. Etwas Selbstkritik schadet nicht, man muss sich ja darum nicht geisseln.
@ Drag-Ulj / Huckepack
Zum nicht bemerken:
Wenn ein 7jähriges Kind nicht bemerkt, welche Hautfarbe das Gegenüber hat, ist das selbstverständlich kein Problem. Das Problem fängt da an, wo durch die "Wir sind alle nur Menschen"-Einstellung Rassismus, den viele Menschen jeden Tag erleben, einfach verneint resp. weggewischt wird. Und damit natürlich auch die eigenen Privilegien. Natürlich sollte man alle Menschen als gleichwertig betrachten. Aber dazu gehört u.a. auch zu sagen: "Ich sehe, Du bist Schwarz und ich weiss resp. kann mir vorstellen, dass Du durch diesen Umstand Erlebnisse und Nachteile hast, die ich als weisser Mensch nicht habe und die mir oftmals nicht einmal bewusst sind.". Darum wird inzwischen colorblindess auch als rassistisch bezeichnet. Denn ja, es wäre schön, wir würden in einer Welt leben, wo es keine rolle spielt, aber das tun wird nicht und da hilft auch nicht, wo tun als ob. Aber das gilt sicher nicht bei einem Kind, das dieses Wissen noch nicht hat/haben kann.
Zur Zeit wird, wie Du richtig schreibst, Fallaballa viel über Rassismus gesprochen. Aber es ist ja kein neues Thema. Viele Menschen, in erster Linie Betroffene, aber nicht nur, haben sich aber zuvor schon eindringlich mit diesem Thema beschäftigt. Es ist ja ein Privileg der Weissen, wählen zu können, ob sie sich damit beschäftigen oder nicht. People of Color haben dieses oftmals nicht. Warum aber nicht solche Erlebnisse als Anlass nehmen, nicht nur das Kind, sondern auch sich selber zu hinterfragen und zu sensibilisieren? Das ist ein Prozess.
Ich kenne es von mir selber: Ich habe einen Migrationshintergrund, allerdings weisse Hautfarbe, und mir würden ohne gross nachzudenken 20 Situationen einfallen, wo ich Opfer von Rassismus wurde. Als selber Betroffene und dazu noch ein "linker Gutmensch" war ich aber stets davon überzeugt, niemals Täterin geworden zu sein. Ich und rassistisch? Sicher nicht! Als ich vor ein paar Jahren begann, mich genauer damit zu beschäftigen, kamen mir aber auch locker 20 Situationen in den Sinn, in denen ich nicht darüber nachgedacht habe, die aber im Nachhinein klar rassistisch waren. Ich hatte eine sehr gute Freundin, sie ist Inderin und wir haben jeweils lange über Gott und die Welt gesprochen. So viele Dinge, die sie mir damals mit etwa 13-15 Jahren schon gesagt hat, kann ich erst heute gut einordnen und verstehe, was sie meinte. Und für so manche meiner Bemerkungen würde ich mich sehr gerne entschuldigen, weil sie aus heutiger Sicht unmöglich waren, wenn auch meiner Unwissenheit und Naivität geschuldet und nicht meiner Einstellung.
Gerade aus dem Grund finde ich heute, man sollte nicht immer mit einer solchen Abwehrhaltung reagieren, wenn jemand etwas rassistisch bezeichnet. Sondern sich überlegen, was diese Person denn dazu bewegt hat, das zu äussern. Vielleicht weiss sie über das Thema mehr, vielleicht hat sie recht und mein Verhalten war unbewusst falsch. Etwas Selbstkritik schadet nicht, man muss sich ja darum nicht geisseln.
@ Drag-Ulj / Huckepack
Zum nicht bemerken:
Wenn ein 7jähriges Kind nicht bemerkt, welche Hautfarbe das Gegenüber hat, ist das selbstverständlich kein Problem. Das Problem fängt da an, wo durch die "Wir sind alle nur Menschen"-Einstellung Rassismus, den viele Menschen jeden Tag erleben, einfach verneint resp. weggewischt wird. Und damit natürlich auch die eigenen Privilegien. Natürlich sollte man alle Menschen als gleichwertig betrachten. Aber dazu gehört u.a. auch zu sagen: "Ich sehe, Du bist Schwarz und ich weiss resp. kann mir vorstellen, dass Du durch diesen Umstand Erlebnisse und Nachteile hast, die ich als weisser Mensch nicht habe und die mir oftmals nicht einmal bewusst sind.". Darum wird inzwischen colorblindess auch als rassistisch bezeichnet. Denn ja, es wäre schön, wir würden in einer Welt leben, wo es keine rolle spielt, aber das tun wird nicht und da hilft auch nicht, wo tun als ob. Aber das gilt sicher nicht bei einem Kind, das dieses Wissen noch nicht hat/haben kann.
Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
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Die Kleine, 2015
Re: Rassismus im Keim ersticken
Danci
Ich unterscheide zwischen Rassismus, der eben durch die Angst vorm Unbekanntem entsteht - bei Kindern - und bewusstem, angelerntem Rassismus, wo dem Kind schon mitgegeben wird "der ist dunkel, das ist nicht gut". Wie möchtest du denn die Frage beantworten "wieso kennt das Kind das nicht?" - wo ich wohne hat es sehr wohl Menschen aus allen möglichen Kulturen, der Freundeskreis - rein zufällig rein weiss - kommt aus meiner Schulzeit, da war ich noch der Oberexot. Bei uns hat es sich einfach so ergeben, aber wäre es nicht so, hätte ich es denn fördern sollen? Und wie?
Im letzten Abschnitt hast du sehr schön formuliert, was ich mit diesem Menschen eigentlich diskutieren wollte. Es kam dann aber zu keiner richtigen Diskussion, weil eben meine Kinder falsch lagen mit dem was sie sahen
zu deinem vorletzten Abschnitt:
find ich super, sich Gedanken zu machen. Etwas von Beginn an den Titel "rassistisch" zu geben, kann uns aber auch gern in eine falsche Richtung bewegen. Stempel geben und gut ist, aber eben nicht herausfinden, woher es kommt und was wir draus lernen/machen könnten.
Ich unterscheide zwischen Rassismus, der eben durch die Angst vorm Unbekanntem entsteht - bei Kindern - und bewusstem, angelerntem Rassismus, wo dem Kind schon mitgegeben wird "der ist dunkel, das ist nicht gut". Wie möchtest du denn die Frage beantworten "wieso kennt das Kind das nicht?" - wo ich wohne hat es sehr wohl Menschen aus allen möglichen Kulturen, der Freundeskreis - rein zufällig rein weiss - kommt aus meiner Schulzeit, da war ich noch der Oberexot. Bei uns hat es sich einfach so ergeben, aber wäre es nicht so, hätte ich es denn fördern sollen? Und wie?
Im letzten Abschnitt hast du sehr schön formuliert, was ich mit diesem Menschen eigentlich diskutieren wollte. Es kam dann aber zu keiner richtigen Diskussion, weil eben meine Kinder falsch lagen mit dem was sie sahen
zu deinem vorletzten Abschnitt:
find ich super, sich Gedanken zu machen. Etwas von Beginn an den Titel "rassistisch" zu geben, kann uns aber auch gern in eine falsche Richtung bewegen. Stempel geben und gut ist, aber eben nicht herausfinden, woher es kommt und was wir draus lernen/machen könnten.
Re: Rassismus im Keim ersticken
Genau danci.. ich habe beim Lesen hier ein paar mal gedacht, dass wer sich momentan Zeit nehmen möchte, um zu erfahren worum es in der aktuellen Diskussion um Rassismus den Menschen wirklich geht, der hat sooooooo viele gute Möglichkeiten dies zu erfahren. Im Netz gibt es unzählige gescheite Menschen, die sich die Zeit wieder und wieder nehmen und es uns erklären.
Es geht nicht um eine Diskussion über Bezeichnungen, ob, was und wer jetzt rassistisch gewesen ist und Rechtfertigungen und Beispiele wie offen wir Weissen doch sind. Es geht z.B. darum anzuerkennen, dass die Ausgrenzung, Ausbeutung, Unterdrückung und Ablehnung gegen PoC Realität ist und eine lange, schlimme systematische Geschichte hat, in der die ganze (westl.) Welt ihre Finger mit im Spiel hatte und die bis heute andauert und weitgehend stillgeschwiegen wurde von Weissen. Wie viel habt ihr über Kolonialisierung in der Schule gelernt? Über die Rolle der Schweiz?
Dann geht es darum anzuerkennen, dass so eine lange, "intensiv falsche" Geschichte in einer Gesellschaft immer tiefe Spuren hinterlässt, die sich jedoch für viele gar nicht falsch anfühlen, weil sie gefühlt schon immer so waren... und es geht darum diese Spuren in uns selbst zu erkennen, Verantwortung dafür zu übernehmen und uns selbst immer und immer wieder zu beobachten und zu hinterfragen.
Auch in der Schweiz haben wir ein massives Rassismus-Problem, das noch weit weg ist von solchen feinen Beobachtungen.. weit weit weg, ich arbeite in diesem Bereich und habe das Ziel in den nächsten Jahren ein Projekt zu entwickeln, um gerade in ländlichen Regionen weiterzukommen.
Rassismus ist tief in unserer Gesellschaft verankert und ich finde, wir tragen eine grosse Mitverantwortung dafür, auch weil wir heute in der westlichen von vielen Privilegien profitieren, die nur durch die Unterdrückung anderer möglich wurden. Darum sollte jeder, auch der linke Gutmensch, sich wieder und wieder beobachten, wo denn die Spuren dieser systematischen Unterdrückung in seinen Zellen noch hockt..
Und wegen diesen Spuren in uns, sollten wir schon gaaaanz fein hinschauen, wie unsere Kinder unterwegs sind..
OT:
Für mich geht das sogar noch weiter, ich finde wenn man sich der Geschichte bewusst wird, dann sollte man selbstverständlich alles teilen wollen.. und ich überlege immer mehr in diese Richtung, dass wenn den Menschen bewusst wird, wie wir hier in der Schweiz zu unseren Privilegien kamen in der Geschichte, dass vielleicht die Bereitschaft etwas wächst, diese auch zu teilen..
Es geht nicht um eine Diskussion über Bezeichnungen, ob, was und wer jetzt rassistisch gewesen ist und Rechtfertigungen und Beispiele wie offen wir Weissen doch sind. Es geht z.B. darum anzuerkennen, dass die Ausgrenzung, Ausbeutung, Unterdrückung und Ablehnung gegen PoC Realität ist und eine lange, schlimme systematische Geschichte hat, in der die ganze (westl.) Welt ihre Finger mit im Spiel hatte und die bis heute andauert und weitgehend stillgeschwiegen wurde von Weissen. Wie viel habt ihr über Kolonialisierung in der Schule gelernt? Über die Rolle der Schweiz?
Dann geht es darum anzuerkennen, dass so eine lange, "intensiv falsche" Geschichte in einer Gesellschaft immer tiefe Spuren hinterlässt, die sich jedoch für viele gar nicht falsch anfühlen, weil sie gefühlt schon immer so waren... und es geht darum diese Spuren in uns selbst zu erkennen, Verantwortung dafür zu übernehmen und uns selbst immer und immer wieder zu beobachten und zu hinterfragen.
Auch in der Schweiz haben wir ein massives Rassismus-Problem, das noch weit weg ist von solchen feinen Beobachtungen.. weit weit weg, ich arbeite in diesem Bereich und habe das Ziel in den nächsten Jahren ein Projekt zu entwickeln, um gerade in ländlichen Regionen weiterzukommen.
Rassismus ist tief in unserer Gesellschaft verankert und ich finde, wir tragen eine grosse Mitverantwortung dafür, auch weil wir heute in der westlichen von vielen Privilegien profitieren, die nur durch die Unterdrückung anderer möglich wurden. Darum sollte jeder, auch der linke Gutmensch, sich wieder und wieder beobachten, wo denn die Spuren dieser systematischen Unterdrückung in seinen Zellen noch hockt..
Und wegen diesen Spuren in uns, sollten wir schon gaaaanz fein hinschauen, wie unsere Kinder unterwegs sind..
OT:
Für mich geht das sogar noch weiter, ich finde wenn man sich der Geschichte bewusst wird, dann sollte man selbstverständlich alles teilen wollen.. und ich überlege immer mehr in diese Richtung, dass wenn den Menschen bewusst wird, wie wir hier in der Schweiz zu unseren Privilegien kamen in der Geschichte, dass vielleicht die Bereitschaft etwas wächst, diese auch zu teilen..
mit Meite (07)
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela
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Mandela
- mariposa_2
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Re: Rassismus im Keim ersticken
Ich habe mich erst vor ein paar Monaten auf den Weg gemacht, mich bzg. Rassismus zu hinterfragen.
Es fing mit einer ganz harmlosen Diskussion an (online), in der ich mich als Weltoffen und links positionier sah und keinesfalls als rassistisch. Ich wurde dann von jemandem "geohrfeigt", wie rassistisch mein Verhalten ist.
Es hat gesessen und mich wochenlang beschäftigt, bis ich anschliessend bereit war, mich damit auseinanderzusetzten. Dieser Weg ist schmerzhaft und ich schäme mich für meine rassistische Prägung. Ich bin weiss und priviligiert. Ich muss mich jetzt erst mit 37 Jahren mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen (eigentlich könnte ich es auch ignorieren bis ich alt bin) . Schwarze und People of Colour müssen mit ihren Kindern schon von ganz klein auf darüber sprechen .
Es spielt keine Rolle wie wir weisse etwas sehen und empfinden und definieren. Es zählt nur das, was Betroffene sagen und fühlen. Diese Diskussionen wie sie immer wieder geführt werden, müssen sehr schmerzhaft sein für Betroffene. Viele sagen einfach lieber nichts mehr.
Ich habe dann mal meinen ganzen Mut zusammengenommen und eine PoC Frau von meinen Unsicherheiten erzählt. Ich weiss nicht was ich sagen darf und was nicht, wie soll ich jemanden bezeichnen. Wie soll ich reagieren wenn mein Sohn etwas sagt.
Sie war mein Jackpot! Sie kannte sich mit Rassismus aus und hatte einen Namen für meine Gefühle und gleichzeitig auch für die Abwehrhaltung von weissen Menschen, wenn sie das Wort Rassismus hören: White fragility
Ich kopiere hier mal eine Definition rein, die mich anspricht (und viele andere hoffentlich auch):
White Fragility – weiße Fragilität ist ein Status, in dem schon geringe Auseinandersetzungen mit *race oder eigenen Privilegien für weiße Menschen nicht zu ertragen sind. Zuschreibungen auf der Basis von rassistischer Sozialisation können dabei stark triggern, werden defensiv abgeblockt, relativiert und emotionalisiert. Menschen reagieren oft wütend aber auch ängstlich oder schuldig, sind geneigt, die Situation zu verlassen oder entziehen sich verbal der Konversation, weil es so unangenehm, ja quasi unerträglich ist. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Hautfarbe und race im Allgemeinen besteht darin, dass Weißsein als Dynamik, als quasi zugeschriebene Lebensrealität zu verstehen, in welcher weiße Menschen übergeordnet handeln, entscheiden, agieren und reagieren. Es muss mit der Prämisse starten, dass Rassismus und weiße Privilegien sowohl traditionelle als auch moderne Lebensrealitäten sind, die es aufzudecken und aufzuzeigen gilt.
© thisisjanewayne 2010 – 2017
Und Rassismus vor Unbekanntem entsteht nur dann, wenn die Kinder Schwarze und PoC eben nicht kennen. Deshalb finde ich es wichtig, Bücher und Spielsachen mit Diversität zu kaufen. Das ist einer der Wege, dem Rassismus entgegenzuwirken.
Es fing mit einer ganz harmlosen Diskussion an (online), in der ich mich als Weltoffen und links positionier sah und keinesfalls als rassistisch. Ich wurde dann von jemandem "geohrfeigt", wie rassistisch mein Verhalten ist.
Es hat gesessen und mich wochenlang beschäftigt, bis ich anschliessend bereit war, mich damit auseinanderzusetzten. Dieser Weg ist schmerzhaft und ich schäme mich für meine rassistische Prägung. Ich bin weiss und priviligiert. Ich muss mich jetzt erst mit 37 Jahren mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen (eigentlich könnte ich es auch ignorieren bis ich alt bin) . Schwarze und People of Colour müssen mit ihren Kindern schon von ganz klein auf darüber sprechen .
Es spielt keine Rolle wie wir weisse etwas sehen und empfinden und definieren. Es zählt nur das, was Betroffene sagen und fühlen. Diese Diskussionen wie sie immer wieder geführt werden, müssen sehr schmerzhaft sein für Betroffene. Viele sagen einfach lieber nichts mehr.
Ich habe dann mal meinen ganzen Mut zusammengenommen und eine PoC Frau von meinen Unsicherheiten erzählt. Ich weiss nicht was ich sagen darf und was nicht, wie soll ich jemanden bezeichnen. Wie soll ich reagieren wenn mein Sohn etwas sagt.
Sie war mein Jackpot! Sie kannte sich mit Rassismus aus und hatte einen Namen für meine Gefühle und gleichzeitig auch für die Abwehrhaltung von weissen Menschen, wenn sie das Wort Rassismus hören: White fragility
Ich kopiere hier mal eine Definition rein, die mich anspricht (und viele andere hoffentlich auch):
White Fragility – weiße Fragilität ist ein Status, in dem schon geringe Auseinandersetzungen mit *race oder eigenen Privilegien für weiße Menschen nicht zu ertragen sind. Zuschreibungen auf der Basis von rassistischer Sozialisation können dabei stark triggern, werden defensiv abgeblockt, relativiert und emotionalisiert. Menschen reagieren oft wütend aber auch ängstlich oder schuldig, sind geneigt, die Situation zu verlassen oder entziehen sich verbal der Konversation, weil es so unangenehm, ja quasi unerträglich ist. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Hautfarbe und race im Allgemeinen besteht darin, dass Weißsein als Dynamik, als quasi zugeschriebene Lebensrealität zu verstehen, in welcher weiße Menschen übergeordnet handeln, entscheiden, agieren und reagieren. Es muss mit der Prämisse starten, dass Rassismus und weiße Privilegien sowohl traditionelle als auch moderne Lebensrealitäten sind, die es aufzudecken und aufzuzeigen gilt.
© thisisjanewayne 2010 – 2017
Und Rassismus vor Unbekanntem entsteht nur dann, wenn die Kinder Schwarze und PoC eben nicht kennen. Deshalb finde ich es wichtig, Bücher und Spielsachen mit Diversität zu kaufen. Das ist einer der Wege, dem Rassismus entgegenzuwirken.
Chline Buddha 2017
Re: Rassismus im Keim ersticken
Ich habe eben nie einen Unterschied gemacht, wie jemand aussieht und bin mit dem Selbstverständnis, dass alle Menschen gleich sind, aufgewachsen, und wie du weisst, war ich sehr erstaunt darüber, WIE sehr Betroffene eben betroffen sind Wenn ich zurück an meine Schulzeit denke, könnte ich gar nicht sagen, wer welche Hautfarbe oder Herkunft hatte, weil es schlicht in meinem Umfeld kein Thema war - und das vor 30 (!) Jahren. Schade sind da einige noch nicht längst drüber hinweg und weiter gekommen. Irritiert mich immer wiederDrag-Ulj hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 10:41 Danci
Ich unterscheide zwischen Rassismus, der eben durch die Angst vorm Unbekanntem entsteht - bei Kindern - und bewusstem, angelerntem Rassismus, wo dem Kind schon mitgegeben wird "der ist dunkel, das ist nicht gut". Wie möchtest du denn die Frage beantworten "wieso kennt das Kind das nicht?" - wo ich wohne hat es sehr wohl Menschen aus allen möglichen Kulturen, der Freundeskreis - rein zufällig rein weiss - kommt aus meiner Schulzeit, da war ich noch der Oberexot. Bei uns hat es sich einfach so ergeben, aber wäre es nicht so, hätte ich es denn fördern sollen? Und wie?
Ansonsten zum Thread, ich finde den Titel (für diese Frage/Thema) schrecklich
Zuletzt geändert von Lotus am Mo 17. Aug 2020, 12:44, insgesamt 3-mal geändert.
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain
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Re: Rassismus im Keim ersticken
@lotus bist du weiss? Was genau erstaunt dich, WIE betroffen Betroffene sind?
Chline Buddha 2017
Re: Rassismus im Keim ersticken
Vielleicht so: es erstaunt mich, wieviele Betroffene es gibt, und dass sie das so erleben, weil ich das aus meinem Umfeld nicht kenne. (Wofür ich natürlich auch dankbar bin, dass ich keine solchen Menschen um mich rum habe und das gar nicht erst diskutiert werden muss!) Weiss mit kunterbuntem Umfeld,..also nicht "kunterbunt" wegen der Hautfarben, sondern wegen der Art der Menschenmariposa_2 hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 11:38 @lotus bist du weiss? Was genau erstaunt dich, WIE betroffen Betroffene sind?
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain
Re: Rassismus im Keim ersticken
LotusLotus hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 11:33...das (hervorgehobene) erstaunt mich, denn ich weiss ja, wie du aussiehst. Ich habe eben nie einen Unterschied gemacht, wie jemand aussieht und bin mit dem Selbstverständnis, dass alle Menschen gleich sind, aufgewachsen, und wie du weisst, war ich sehr erstaunt darüber, WIE sehr Betroffene eben betroffen sind Wenn ich zurück an meine Schulzeit denke, könnte ich gar nicht sagen, wer welche Hautfarbe oder Herkunft hatte, weil es schlicht in meinem Umfeld KEIN Thema war - und das vor 30 (!) Jahren. Schade sind da einige noch nicht längst drüber hinweg und weiter gekommen. Irritiert mich immer wiederDrag-Ulj hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 10:41 Danci
Ich unterscheide zwischen Rassismus, der eben durch die Angst vorm Unbekanntem entsteht - bei Kindern - und bewusstem, angelerntem Rassismus, wo dem Kind schon mitgegeben wird "der ist dunkel, das ist nicht gut". Wie möchtest du denn die Frage beantworten "wieso kennt das Kind das nicht?" - wo ich wohne hat es sehr wohl Menschen aus allen möglichen Kulturen, der Freundeskreis - rein zufällig rein weiss - kommt aus meiner Schulzeit, da war ich noch der Oberexot. Bei uns hat es sich einfach so ergeben, aber wäre es nicht so, hätte ich es denn fördern sollen? Und wie?
Ansonsten zum Thread, ich finde den Titel (für diese Frage/Thema) schrecklich
Hast du wirklich mich (dragulj) angesprochen und nicht danci? Sonst muss ich echt nachfragen, woher du weisst, wie ich aussehe
Ich bin leider nicht so aufgewachsen, komme aus dem Land, wo versch. Völker zusammengelebt haben, der Unterschied jedoch wirklich bewusst gemacht wurde. Nicht im Sinne "ihr seid minderwertig", sondern im Sinne "ich respektiere dich, mische mich aber nicht mit dir". Ja, wirklich, tatsächlich. An der OS wo ich zur Schule ging, gabs meines Wissens nach damals ein einziges dunkelhäutiges (adoptiertes) Kind, alle anderen Gspähnli waren weiss, jedoch versch. Herkünfte. Ich habe auch Rassismus/Diskriminierung erfahren & genau diese Erfahrung hat zur Veränderung meiner Einstellung geführt. Wäre trotzdem schön, wäre es nicht so gewesen.
In der Mittelschule waren in der Klasse auch alle weiss, bis auf mich und ein italienisches Mädel sogar alles SchweizerInnen. So ist mein Freundeskreis entstanden, also mit und durch Menschen, die mich umgeben haben.
Deshalb meine Frage: wie hätte ich es meinen Kindern - ausser über Bücher - "zeigen" sollen? Ich meine das ernst... vermutlich durch das Privileg weiss zu sein, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dies bewusst zu fördern. Zum Glück entstehen in normalen Leben sowieso schon solche Diskussionen... aber eben... wie hätte es machen sollen, würde ich rein zufällig in einer rein weissen Umgebung leben?
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Re: Rassismus im Keim ersticken
@Lotus Was meinst du genau mit "solchen Menschen"? Meinst du Schwarze und PoC die scheinbar nicht betroffen sind oder meinst du Rassisten? Sorry ich stehe gersde auf dem Schlauch.....
Aber du selber bist weiss?
Aber du selber bist weiss?
Chline Buddha 2017
Re: Rassismus im Keim ersticken
Ui nein, hab dich verwechselt, hier schreiben einige mit, von denen ich ein Bild habeDrag-Ulj hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 11:47LotusLotus hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 11:33...das (hervorgehobene) erstaunt mich, denn ich weiss ja, wie du aussiehst. Ich habe eben nie einen Unterschied gemacht, wie jemand aussieht und bin mit dem Selbstverständnis, dass alle Menschen gleich sind, aufgewachsen, und wie du weisst, war ich sehr erstaunt darüber, WIE sehr Betroffene eben betroffen sind Wenn ich zurück an meine Schulzeit denke, könnte ich gar nicht sagen, wer welche Hautfarbe oder Herkunft hatte, weil es schlicht in meinem Umfeld KEIN Thema war - und das vor 30 (!) Jahren. Schade sind da einige noch nicht längst drüber hinweg und weiter gekommen. Irritiert mich immer wiederDrag-Ulj hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 10:41 Danci
Ich unterscheide zwischen Rassismus, der eben durch die Angst vorm Unbekanntem entsteht - bei Kindern - und bewusstem, angelerntem Rassismus, wo dem Kind schon mitgegeben wird "der ist dunkel, das ist nicht gut". Wie möchtest du denn die Frage beantworten "wieso kennt das Kind das nicht?" - wo ich wohne hat es sehr wohl Menschen aus allen möglichen Kulturen, der Freundeskreis - rein zufällig rein weiss - kommt aus meiner Schulzeit, da war ich noch der Oberexot. Bei uns hat es sich einfach so ergeben, aber wäre es nicht so, hätte ich es denn fördern sollen? Und wie?
Ansonsten zum Thread, ich finde den Titel (für diese Frage/Thema) schrecklich
Hast du wirklich mich (dragulj) angesprochen und nicht danci? Sonst muss ich echt nachfragen, woher du weisst, wie ich aussehe
Ich bin leider nicht so aufgewachsen, komme aus dem Land, wo versch. Völker zusammengelebt haben, der Unterschied jedoch wirklich bewusst gemacht wurde. Nicht im Sinne "ihr seid minderwertig", sondern im Sinne "ich respektiere dich, mische mich aber nicht mit dir". Ja, wirklich, tatsächlich. An der OS wo ich zur Schule ging, gabs meines Wissens nach damals ein einziges dunkelhäutiges (adoptiertes) Kind, alle anderen Gspähnli waren weiss, jedoch versch. Herkünfte. Ich habe auch Rassismus/Diskriminierung erfahren & genau diese Erfahrung hat zur Veränderung meiner Einstellung geführt. Wäre trotzdem schön, wäre es nicht so gewesen.
In der Mittelschule waren in der Klasse auch alle weiss, bis auf mich und ein italienisches Mädel sogar alles SchweizerInnen. So ist mein Freundeskreis entstanden, also mit und durch Menschen, die mich umgeben haben.
Deshalb meine Frage: wie hätte ich es meinen Kindern - ausser über Bücher - "zeigen" sollen? Ich meine das ernst... vermutlich durch das Privileg weiss zu sein, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dies bewusst zu fördern. Zum Glück entstehen in normalen Leben sowieso schon solche Diskussionen... aber eben... wie hätte es machen sollen, würde ich rein zufällig in einer rein weissen Umgebung leben?
wow, krass!!! Das tut sicherlich weh, das glaube ich, wenn man solche "gut formulierten" Sätze hört, die einem aber dann doch verletzen. Ich stelle mir vor, es ist dann nochmals schwerer sich überhaupt zu wehren, als wenn jemand was offensichtlich Gemeines sagt, oder?
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain
- mariposa_2
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Re: Rassismus im Keim ersticken
Denkst du dass die PoC das Selbe sagen über die Schulzeit? Denkst du wirklich, dass es für deine PoC Mitschüler KEIN Thema war?
Frag doch mal einen Schwarzen Menschen, wie die Schulzeit für ihn war.
Chline Buddha 2017
Re: Rassismus im Keim ersticken
Aber du kannst doch gar nicht beurteilen, wie nicht-weisse dein Umfeld erleben... nur weil ihr euch kunterbunt findet heisst das nicht, dass ihr nicht geprägt seid von diesen tief sitzenden Unterscheidungen und der Geschichte. Ich sehe und lese solche Tendenzen eigentlich überall (und habe ein sehr linkes, multikulturelles Umfeld), das ist auch nicht wirklich "ein Fehler" oder es sind dann schlechte, grundsätzlich nicht offene Menschen o.ä. es ist einfach eine Realität, die tief sitzt und mir kommt das immer ein wenig komisch rein, wenn dann behauptet wird "bei uns" "in meinem Umfeld" gibt es das nicht.. und das muss gar nicht erst diskutiert werden. Das finde ich sehr kurzsichtig und da wurde eben den betroffenen Menschen überhaupt nicht zugehört.. und darum geht es für mich jetzt, dass endlich mal den wirklich Betroffenen zugehört wird und nicht seine eigene Wahrnehmung für einzig wahr gehalten wird.Lotus hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 11:41Vielleicht so: es erstaunt mich, wieviele Betroffene es gibt, und dass sie das so erleben, weil ich das aus meinem Umfeld nicht kenne. (Wofür ich natürlich auch dankbar bin, dass ich keine solchen Menschen um mich rum habe und das gar nicht erst diskutiert werden muss!) Weiss mit kunterbuntem Umfeld,..also nicht "kunterbunt" wegen der Hautfarben, sondern wegen der Art der Menschenmariposa_2 hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 11:38 @lotus bist du weiss? Was genau erstaunt dich, WIE betroffen Betroffene sind?
mit Meite (07)
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela
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Wir sind da um zu strahlen, wie es die Kinder tun.
Mandela
Re: Rassismus im Keim ersticken
Ich habe einige nahe Freunde, die nur an ganz bestimmten Orten angefeindet wurden, nicht aber in der Schule. (Wir sind Anfang 30). Ich glaube, das kommt auch sehr auf den Ort an, wo man lebt! Aber ja, ich weiss, man kann als POC nicht einfach überall hin und davon ausgehen, dass alles gut ist und nichts passiert.mariposa_2 hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 11:53Denkst du dass die PoC das Selbe sagen über die Schulzeit? Denkst du wirklich, dass es für deine PoC Mitschüler KEIN Thema war?
Frag doch mal einen Schwarzen Menschen, wie die Schulzeit für ihn war.
Aber für nur ein wenig ältere Personen in meinem Umfeld, Bekannte, die auch eher ländlich aufgewachsen sind, oder halt nicht das Glück hatten, an einer tollen Schule, würde ich das nicht behaupten! (Aber eben, darüber war ich schon erstaunt, dass das noch so ein Thema ist... )
@naura, natürlich kann ich das nicht BEURTEILEN, aber ich kann miterleben, wie es meinen Freunden geht, was sie erzählen. Und diese Erzählungen, die ich immer wieder lese, kenne ich NICHT aus meinem privaten Umfeld. Was ist denn so schlimm daran, dass es Gruppen von jungen Menschen gibt, die sich NICHT benachteiligt fühl(t)en...?
Wollte auch nur berichten, dass es mich daher erstaunte, und dass ich es schön fände, würde man schon weiter sein...weil es mich entsetzt, dass wir noch auf dem Niveau von vor 30 Jahren sind. Manche sehen alle gleich und manche wollen einfach nicht.
Zuletzt geändert von Lotus am Mo 17. Aug 2020, 12:46, insgesamt 3-mal geändert.
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain
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- Registriert: Mi 20. Feb 2019, 09:38
Re: Rassismus im Keim ersticken
@Lotus von Nationalität ist hier gar nicht die Rede. Hier geht es um die Hautfarbe. Farbe und (andere) Nationalität in einem Topf zu werfen nennt sich Alltagsrassismus.
Fühl dich bitte nicht angegriffen, ich möchte es lediglich aufzeigen.
Fühl dich bitte nicht angegriffen, ich möchte es lediglich aufzeigen.
Chline Buddha 2017
Re: Rassismus im Keim ersticken
@danci + naura: fettes like!!!
Ging / geht mir genau so!
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Re: Rassismus im Keim ersticken
Das verstehe ich überhaupt nicht?mariposa_2 hat geschrieben: ↑Mo 17. Aug 2020, 12:13 @Lotus von Nationalität ist hier gar nicht die Rede. Hier geht es um die Hautfarbe. Farbe und (andere) Nationalität in einem Topf zu werfen nennt sich Alltagsrassismus.
Fühl dich bitte nicht angegriffen, ich möchte es lediglich aufzeigen.
Ich habe gemeint, dass mir Herkunft egal ist, weil viele behaupten, ich hätte keine Ahnung
weil a) ich weiss bin
und b) ich eine Schweizerin bin und mir darum das Multikulturelle sowieso abgeht...
Das höre ich so oft, nicht speziell hier. Bitte, niemand angesprochen fühlen hier! (Es war eine andere Diskussion )
Deshalb kam ich überhaupt darauf das zu schreiben...aber nein, ich fühle mich nicht von dir angegriffen, ich interpretiere das halt oft rein, weil ich werde aber wirklich angegriffen, weil eben siehe oben. Es wird diskutiert, ob man reinfühlen kann, ob der Freundeskreis wirklich in echt bunt ist, ob dies ob das. Man kann nicht einfach guter Dinge sein, dass es Orte gibt, wo sich die Menschen wohl fühlen und sagen, hey wow, das freut mich.
Ich bin weiss. Ich darf nicht sagen, dass ich tolle Freunde haben, die sich nicht diskriminiert >fühlen<??? ...denn ich weiss ja wsl gar nicht, wie sich meine Freunde fühlen, weil ...und da verliere ich dann den Faden und fange an mich prophylaktisch zu rechtfertigen
Zuletzt geändert von Lotus am Mo 17. Aug 2020, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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- mariposa_2
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Re: Rassismus im Keim ersticken
Du verstehst nicht was ich meine? Ich mache ein Beispiel:
Wenn wir nicht von Rassismus sondern von Diskriminuerung von Zürcher gesprochen hätten (wie ein Zürcher seine Schulzeit im Aargau erlebt hat etc. ), hättest du dann im gleichen Satz auch die Nationalitäten erwähnt?
Ich glaube nicht.
Und darüber mal nachzudenken schadet nicht.
Ich glaube dir, dass du tolle Freunde hast. Ich glaube aber auch, dass viele Schwarze und PoC sich nicht getrauen, etwas zu sagen, weil Rassismus von den weissen abgestritten und ignoriert wird. Es ist sicher sehr anstrengend und zermürbend, diese Diskussion immer und immer wieder zu führen und Menschen darüber aufzuklären, wie es ihnen dabei geht.
Naura schreibt es oben schon so schön: es ist Zeit, dass wir den Betroffenen zuhören.
Und sie fragen was WIR tun können, damit wir unsere rassistische Prägung ändern können. Es zu ignorieren wird für die Betroffenen gar nichts ändern.
Wenn wir nicht von Rassismus sondern von Diskriminuerung von Zürcher gesprochen hätten (wie ein Zürcher seine Schulzeit im Aargau erlebt hat etc. ), hättest du dann im gleichen Satz auch die Nationalitäten erwähnt?
Ich glaube nicht.
Und darüber mal nachzudenken schadet nicht.
Ich glaube dir, dass du tolle Freunde hast. Ich glaube aber auch, dass viele Schwarze und PoC sich nicht getrauen, etwas zu sagen, weil Rassismus von den weissen abgestritten und ignoriert wird. Es ist sicher sehr anstrengend und zermürbend, diese Diskussion immer und immer wieder zu führen und Menschen darüber aufzuklären, wie es ihnen dabei geht.
Naura schreibt es oben schon so schön: es ist Zeit, dass wir den Betroffenen zuhören.
Und sie fragen was WIR tun können, damit wir unsere rassistische Prägung ändern können. Es zu ignorieren wird für die Betroffenen gar nichts ändern.
Chline Buddha 2017
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Re: Rassismus im Keim ersticken
Hier wird alles mögliche in einen Topf geworfen. Ich habe wirklich Mühe damit, und ich habe Mühe mit schwarz-weisse denken - weiss die immer als privilegiert , schwarze als benachteiligt. Ihr könnt gerne jetzt Menschen die in Gefängnissen in Weissrussland verplügelt werden sagen - ihr seit weiss und deshalb privilegiert. Es geht um Diskriminierung grundsätzlich dass in der Europa leider noch stark verankert ist. Dies auf Farbe zu reduzieren ist für mich kontraproduktiv und richtet mehr Schaden an als es etwas bringt. Es werden wie immer die Sachen und Konzepte aus der USA übernommen (mit ganz anderen Kultur und Geschichte) ohne dass sie kritisch hinterfragt werden. Die Leute werden hier aus hundert unterschiedlichen Gründen diskriminiert, es ist nur auf Farbe der Haut zu reduzieren ist nicht OK, allen Gruppen gegenüber. Und übrigens - die Ausbeutung den anderen Ländern mit schwächeren Gesetzten die eigene Bevölkerung nicht schützen können heisst nicht Rassismus. Es heisst Privatwirtschaft.