Und weiter gehts mit dem Wundern...

[sonrie]

@Akademikerbashing:
da muss man drüber stehen, nutzt nix. Ich hab die volle Unterstützung meiner Eltern (Automechaniker und Sozialarbeiterin) in der Berufswahl erhalten, dennoch war mein Vater jahrelang der Meinung, dass man am Schreibtisch nicht richtig arbeitet (weil nciht körperlich). Er hat auch jahrelang gesagt dass ich "im Büro" arbeite (find ich nach wie vor eine lustige Bezeichnung- als ob der Arbeitsort etwas über die Tätigkeit verrät ) ABER er hat über die Jahre hinweg halt doch auch dazu gelernt und weiss mittlerweile mehr was ich mache und dass das halt auch eine grosse Verantwortung mit sich bringt, wenn man Entscheidungen treffen muss die Arbeitsplätze erhalten oder eben nicht.


@ Verdienst ist wichtig:
ich glaube, dass auch die Herkunft da eine Rolle spielt. Wenn Kinder so aufwachsen, dass ein EFH, 2 Autos, 3 Urlaube im jahr und sonstiger Wohlstand (Klamotten, handy, Hobbies, etc) drin liegen, dann werden sie vielleicht auch eher erpicht sein, in Zukunft ein gewisses Einkommen zu erwirtschaften um später auch so leben zu können. Nicht um jeden Preis, aber ich denke es spielt mit rein. Meine Kinder nehmen viele DInge als Selbstverständlichkeit, die bei uns damals der pure Luxus waren (Ferien am Meer, Skiurlaub, etc.)
Zudem sehen sie ja an den Eltern wie diese arbeiten, was sie machen und wie das so läuft - und welche Möglichkeiten das bietet. Meine Tochter findet es zb total beeindruckend, dass Firmen manchen Mitarbeitern Handy, Auto und Laptop GRATIS zur Verfügung stellen, das will sie auch mal haben, dann muss sie es sich nicht selber kaufen Sie will übrigens Tierärztin oder Sanitäterin werden

[danci]

@Akademikerbashing:
da muss man drüber stehen, nutzt nix.

Grundsätzlich hast Du ja recht, aber das lässt sich mit 30/40-Jahren auch einfach sagen. Wenn du 16/17 bist und mit den Eltern, die bashen, unter einem Dach lebst, finanziell von ihnen abhängig bist, ist es schwieriger. Mein Mann hat aber auch schon den Spruch fallen lassen, dass ich doch locker noch abends haushalten kann, denn ich sei ja den ganzen Tag gesessen. Das habe ich schnell abgestellt , aber das Vorurteil eines "lockeren Bürojobs mit Gleitzeiten" hält sich hartnäckig bei vielen. Meistens natürlich bei Leuten ohne Bürojob.
Ich erlebe es in Kroatien im Zusammenhang mit unserem Restaurant allzu oft, dass gerade ältere Leute Unverständnis zeigen, dass ich an meinem Bürojob festhalte, wo ich doch meinen Mann unterstützen und in der Küche, im Service oder bei Reinigungsaufgaben aushelfen könnte. Bis hin zum Kommentar, dass er dafür jemanden bezahlen muss, nur weil ich nicht bereit bin, es zu machen. Dass er dieses Restaurant niemals aufbauen könnte, würde ich in meinem Job, den ich aus purem Egoismus und Faulheit ausübe, nicht gut verdienen, ignorieren wir dann mal

[5erpack]

Es muss euch nicht leid tun. Ihr seid ja nicht schuld an dem allen
Dafür sind keine Eltern verantwortlich und niemand anderes.

Allegra ja hin und wieder braucht mein einen reeboot.
Ab und zu hat man aber auch einfach keine Zeit.

@ Jobs und Geld. Ja das diskutier immer.
Da hilft auch mal der lohnbarometer. Da sehen dann die Kinder auch, was in etwa drinne liegt.
Aber auch, wieviel KK, Miete etc kosten.
Hatten gerade am Wochenende das Thema Kredite.
Fand es gut, das das Gymnasium das grad durch nimmt.
Leider etwas spät. Ich fände das sollte noch Platz in der Oberstufe haben.
Manchmal sind die Teenager halt schon noch etwas in einer anderen Welt

[sonrie]

@danci: wenn Eltern dagegen sind ists schwierig. Ich meinte diese abfälligen Bemerkungen aus dem Umfeld. Oder siehst du eine andere Möglichkeit?

[danci]

@ Sonrie
Je nach Person und Situation erklären, diskutieren oder freundlich nicken und schweigen Bei Menschen in meinem engsten Umfeld, mein Mann als Beispiel, ist es mir durchaus wichtig, dass es ihm klar ist, dass mein Job, wenn auch sitzend am PC machbar, anstrengend sein kann, gerade auch psychisch. Wenn wir das Leben zusammen planen und verbringen, braucht es da dieses Verständnis. Auch ansonsten bei meiner Familie ist es mir wichtig. Einem sehr guten Freund (er ist Koch) habe ich mal gesagt, ob er eigentlich auch mal arbeiten gehen wolle. Kochen ist ja keine Arbeit, sondern etwas, das jede Mutter einfach noch so neben ihrem Job erledigt. Er hat mich angesehen, als sei ich von allen guten Geistern verlassen und dann kapiert, dass es eine reine Retourkutsche war und genauso unsinnig wie sein "Du sitzt ja nur am PC". Bei Menschen, die ich max. einmal pro Jahr sehe, ist es mir völlig egal. Sollen die doch denken, was sie wollen. Ihre Meinung hat ja Null Einfluss auf mein Leben.

[stella]

@ Jobs und Geld. Ja das diskutier immer.
Da hilft auch mal der lohnbarometer. Da sehen dann die Kinder auch, was in etwa drinne liegt.
Aber auch, wieviel KK, Miete etc kosten.
Hatten gerade am Wochenende das Thema Kredite.
Fand es gut, das das Gymnasium das grad durch nimmt.
Leider etwas spät. Ich fände das sollte noch Platz in der Oberstufe haben.
Manchmal sind die Teenager halt schon noch etwas in einer anderen Welt

Das ist neu im LP21 im WAH drin. Aktuell habe ich gerade das Thema Geld mit meiner 9. Klasse. Dort drin: Zahlungsmittel, Budget, was kostet das Leben?, Schuldenfallen bei Jugendlichen, Schuldenfallen bei Erwachsenen...

[ChrisBern]

Bei uns war es beispielsweise so, dass die Eltern ein Studium unterstützt haben, aber der Staat reglementiert hat, ob man Abitur machen durfte und was man studiert. Ich hätte vermutlich gar kein Abi machen dürfen, trotz top Noten, da meine Eltern Akademiker waren, damals aber gerade der Trend war, dass nur Arbeiterkinder studieren sollen. Auch schräg. Studieren, was man wollte, durfte man eh nicht, es sei denn, die Eltern waren brav in der Partei. Ausser Lehrer, das durfte man glaub immer studieren - was erklärt, dass wir super viele unmotivierte Lehrer hatten, weil sie nie Lehrer werden wollten. Zum Glück kam die Wende und damit ging auch ein Abitur. Bin ich froh! Zum Glück haben meine Eltern mich immer unterstützt, obwohl sie meine Studienwahl doof fanden. ich hätte eher das gegenteilige problem gehabt: eine Lehre wäre für meine eltern gar nicht gegangen. Und kein Abi, nicht vorstellbar! Da hätte es zu Hause Krieg gegeben...

[Savuti]

@ Jobs und Geld. Ja das diskutier immer.
Da hilft auch mal der lohnbarometer. Da sehen dann die Kinder auch, was in etwa drinne liegt.
Aber auch, wieviel KK, Miete etc kosten.
Hatten gerade am Wochenende das Thema Kredite.
Fand es gut, das das Gymnasium das grad durch nimmt.
Leider etwas spät. Ich fände das sollte noch Platz in der Oberstufe haben.
Manchmal sind die Teenager halt schon noch etwas in einer anderen Welt

Das ist neu im LP21 im WAH drin. Aktuell habe ich gerade das Thema Geld mit meiner 9. Klasse. Dort drin: Zahlungsmittel, Budget, was kostet das Leben?, Schuldenfallen bei Jugendlichen, Schuldenfallen bei Erwachsenen...

Cool, das dies nun angeschaut wird. Im Gymer hatten wir ja nie so etwas behandelt. Als ich Wirtschaft, Recht und Staatskunde an der FMS unterrichtet habe, hatten wir dies immer behandelt, weil wir es als wichtig erachtet hatten.

[stella]

Savuti
Zumindest die Steuern, Abzahlungs- und Leasingverträge waren aber schon lange im Mathbuch 9. Klasse drin...

Meine SuS sind recht erschrocken, als sie realisiert haben, wie viel etwas kostet, was man auf Raten kauft.

[5erpack]

Stella das freut mich grade.
Meine beiden grossen sind ja aus der Schule raus und das dritte Kind ist aktuell in der ersten Oberstufe ( glaubs 7 bei euch).
Es ändert sich grad einiges.
Aktuell gibt es ab diesem Sommer hier einen Hort für die Kinder im Dorf. 6:30-18:30 wenn man will.

[stella]

5erPack
Seid ihr den auch mit LP21 unterwegs? Nicht, oder? Ihr seid doch aus dem französischsprachigen Teil der Schweiz?

[Savuti]

Savuti
Zumindest die Steuern, Abzahlungs- und Leasingverträge waren aber schon lange im Mathbuch 9. Klasse drin...

Meine SuS sind recht erschrocken, als sie realisiert haben, wie viel etwas kostet, was man auf Raten kauft.

Meine obligatorische Schulzeit ist halt über 2. Jahrzehnte her. Ich hatte es auf jeden Fall erst wirklich gelernt, als ich es den Schülern erklären musste. (Meine Steuererklärung als Studentin hat glaub’s noch mein Papi vorbereitet und ich musste nur unterschreiben).

[Moreen]

Spannend, eure Erfahrungsberichte zu lesen. Ich selber (und auch mein verstorbener Mann) kommen aus "Büezer-Familien". Mein Mann wusste schon früh: ich will kein Büezer werden, ich will Karriere machen. Er hat miterlebt, wie seine Eltern schuften (krüppeln) mussten, um ihren Kindern einen gewissen Standard zu ermöglichen. Er hat tatsächlich Karriere gemacht, mit Erfolg! Mir war es damals etwas weniger wichtig; Hauptsache eine abgeschlossene Ausbildung - habe ich gemacht (plus später noch die Erwachsenenmatura nachgeholt). Uns Beiden war es wichtig, unseren Kindern die bestmöglichen Bildungsangebote ermöglichen zu dürfen. Einer meiner Jungs ist inzwischen im Studium, die beiden Jüngeren werden eine Lehre machen. Sie wissen aber Beide schon jetzt, dass sie sich nach der Lehre spezialisieren müssen mittels Abendschulen & Co.; das habe ich ihnen wirklich dringend ans Herz gelegt...

[stella]

savuti
Meine bereits über 30!!!
Ich habe es auch nicht in der Schule gelernt und auch nicht in der Ausbildung. Ich musste dann einfach die Steuererklärung eingeben. Da habe ich das dann gelernt. Und kam schön auf die Welt, weil ich nicht einberechnet habe, dass man ja Steuerraten bezahlen musste. Es hat mir ja niemand gesagt.

[Melia]

savuti
Meine bereits über 30!!!
Ich habe es auch nicht in der Schule gelernt und auch nicht in der Ausbildung. Ich musste dann einfach die Steuererklärung eingeben. Da habe ich das dann gelernt. Und kam schön auf die Welt, weil ich nicht einberechnet habe, dass man ja Steuerraten bezahlen musste. Es hat mir ja niemand gesagt.

Das habe ich erst mit über 30 gelernt, als ich vom Kanton Zürich in einen anderen Kanton gezogen bin. Dort kam plötzlich eine Mahnung für die Steuerrate, die ich nicht bezahlt habe. In Zürich habe ich dafür nie eine Mahnung erhalten und die Steuern meistens zum Jahresende hin bezahlt (war als Student eh nicht viel). Ich dachte, das sei überall so

[5erpack]

Stella ja haben wir.
Aber das ganze Programm ist erst vom Jahrgang von meiner ältesten angelaufen.
Da gab es noch zig Änderungen und gibt es immer noch.
Aber das war noch nicht dabei. Ich sehe es gerade bei meinen Dreien. Da ist vieles anders, als es die zwei grossen erlebten.

Ich bin Jahrgang 80. noch jemand aus dieser Zeit?

@ steuerraten, kann man muss man aber hier nicht zahlen. Hauptsache Ende Jahr ist die Steuer dann gezahlt. Sonst gibt’s dann mächtig Probleme.

Ich wusste damals aber nicht, wie man eine Rechnung bezahlt etc. Zum Glück gab es schon erwachsene Geschwister die mir dann einen Craschkurs im erwachsen sein gaben.
Und ich hab da dann plötzlich auch gesehen das es noch andere always Produkte gibt und nicht nur die mini Slipeinlagen die meine Mutter als ausreichend empfunden hatte...
Heute Kauf ich alle möglichen Produkte für die Mädchen und auch genug Schmerzmittel

[stella]

5erPack
Ich bin eine Chutte älter als du...

[millou]

Hier auch Jahrgang 1980

[stella]

1980 galt noch das alte Eherecht. Der Mann war das Oberhaupt der Familie und konnte der Frau die Erwerbsarbeit verwehren. Das neue Eherecht kam 1988 oder 1989. und es dauerte noch lange, bis Dinge, die heute selbstverständlich sind, sich entwickelt haben. Ruth Metzler wurde 1999 in den Bundesrat gewählt. Sie war erst die 3 Frau überhaupt. Appenzell hat das Stimmrecht für Frauen erst 1991 eingeführt. Kein Wunder also, dass viele Eltern damals konservative Ansichten hatten, als ihr Ende Schulzeit gewesen seid.

[5erpack]

Stella ja ich weis das meine Mutter mit der Scheidung wartete bis 1989. erst da konnte sie sich von meinem Vater scheiden lassen, ohne das sie Angst haben musste, das ihre Kinder ins Heim kommen würden.