Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

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Moderator: conny85

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enjel
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von enjel »

jupi2000 hat geschrieben: Sa 26. Nov 2022, 12:56 Ursi, über 3000.- Betreuungskosten im Monat?! Das sind über 36000.- im Jahr. Für EIN Jahr! Da würde ich persönlich nicht arbeiten und die ersten Jahre mit den Kinder zuhause geniessen und das Geld einfach so sparen.
So wäre auch ein Eigenheim zu realisieren einfacher, so spart man nachhaltig Geld.
Ich wage zu behaupten, dass aus rein finanzieller Perspektive (mit PK und zukünftigen Berufschancen berücksichtigt) NICHT zu arbeiten, die teuerste Variante ist :wink:
Zudem jupi: meine Grosse ist 18, und mir war schon vor dem Entscheid zur Familiengründung klar, dass ich nur Kinder haben wollen würde in einer Gemeinde, wo es auch eine vernünftige Kinderbetreuung gibt. Das war dazumal halt tatsächlich fast nur in städtischen/Agglogemeinden möglich. Es war aber ein Killerkriterium bei der Wohnortswahl für mich, und konnte schon beeinflusst werden (wenn einem das wichtig war).
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ausländerin
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ausländerin »

Ich mache wieder Werbung für Zürcher Tagesschule. Alle Kinder einer Klasse essen zusammen an allen Tagen mit Nachmittags Schule. Es kostet 8 CHF pro Mittag und wird zusätzlich subwentioniert für die die es brauchen. Ich hoffe dass dieses Konzept sich weiter durchsetzt in der Schweiz.

uetliberg
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von uetliberg »

ausländerin hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 10:54 Ich mache wieder Werbung für Zürcher Tagesschule. Alle Kinder einer Klasse essen zusammen an allen Tagen mit Nachmittags Schule. Es kostet 8 CHF pro Mittag und wird zusätzlich subwentioniert für die die es brauchen. Ich hoffe dass dieses Konzept sich weiter durchsetzt in der Schweiz.
Ich finde das auch toll. Leider sind aber nicht alle Quartiere in der Stadt so weit, bei uns dauert es noch einige Jahre.

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Savuti
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Savuti »

Wir haben Kinderbetreuung von der Gemeinde über Mittag und Nachmittags bis 17 Uhr angeboten. Essen kostet 9 CHF. Betreuung ist einkommensabhängig: Max. Tarif ca. 13 Franken/h.

Wir haben damit nach 2 Jahren wieder aufgehört, weil Kind 2 einfach nicht wohl war. Jeden Abend vorher Tränen. Daher sind wir nun bei der privaten Lösung, wo wir uns gegenseitig helfen. Sicher 1x / Woche noch Tageseltern zu machen, ist eine Mehrbelastung, aber dafür ein zufriedenes Kind zu haben, ist auch was Wert.
Ich finde die Angebote gut, aber sie passen nicht zu allen Kindern, v.a. Nicht zu Kindern, die nicht 08:15 sind.
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enjel
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von enjel »

Savuti hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 11:30 Wir haben damit nach 2 Jahren wieder aufgehört, weil Kind 2 einfach nicht wohl war. Jeden Abend vorher Tränen. Daher sind wir nun bei der privaten Lösung, wo wir uns gegenseitig helfen. Sicher 1x / Woche noch Tageseltern zu machen, ist eine Mehrbelastung, aber dafür ein zufriedenes Kind zu haben, ist auch was Wert.
Ich finde die Angebote gut, aber sie passen nicht zu allen Kindern, v.a. Nicht zu Kindern, die nicht 08:15 sind.
Gut, diese Problematik kenne ich von unserem Kind 2 auch, aber da ging dann sogar Tagesfamilie nicht mehr .... Das ist aber eine andere Ausgangslage, und unabhängig von Angebot.
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Helena
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Helena »

ausländerin hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 10:54 Ich mache wieder Werbung für Zürcher Tagesschule. Alle Kinder einer Klasse essen zusammen an allen Tagen mit Nachmittags Schule. Es kostet 8 CHF pro Mittag und wird zusätzlich subwentioniert für die die es brauchen. Ich hoffe dass dieses Konzept sich weiter durchsetzt in der Schweiz.
Mein Kind hätte das nicht ertragen. Ein Migräneanfälliges Kind, welches bei zu viel Trubel Mühe bekommt und mal runterfahren muss, wäre an dem zu Grunde gegangen. Ist def nicht für alle geeignet.

ausländerin
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ausländerin »

Helena hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 11:44
ausländerin hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 10:54 Ich mache wieder Werbung für Zürcher Tagesschule. Alle Kinder einer Klasse essen zusammen an allen Tagen mit Nachmittags Schule. Es kostet 8 CHF pro Mittag und wird zusätzlich subwentioniert für die die es brauchen. Ich hoffe dass dieses Konzept sich weiter durchsetzt in der Schweiz.
Mein Kind hätte das nicht ertragen. Ein Migräneanfälliges Kind, welches bei zu viel Trubel Mühe bekommt und mal runterfahren muss, wäre an dem zu Grunde gegangen. Ist def nicht für alle geeignet.
Dann kannst du ruhig dein Kind abmelden. Es ist freiwilliges Angebot. Du darfst aber nicht die Tage wählen. Entweder macht man mit an 3 Tagen (oder 4 Tagen ab 5 Klasse) oder schickt das Kind in Hort (um 35 CHF pro Mittag ohne Subventionen).

Drag-Ulj
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Drag-Ulj »

Kein Modell passt auf alle Kinder, schön wärs, hätten wir die Wahl....

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maple
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von maple »

Helena hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 11:44
ausländerin hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 10:54 Ich mache wieder Werbung für Zürcher Tagesschule. Alle Kinder einer Klasse essen zusammen an allen Tagen mit Nachmittags Schule. Es kostet 8 CHF pro Mittag und wird zusätzlich subwentioniert für die die es brauchen. Ich hoffe dass dieses Konzept sich weiter durchsetzt in der Schweiz.
Mein Kind hätte das nicht ertragen. Ein Migräneanfälliges Kind, welches bei zu viel Trubel Mühe bekommt und mal runterfahren muss, wäre an dem zu Grunde gegangen. Ist def nicht für alle geeignet.
Klar, Kinder mit speziellen Bedürfnissen haben es allgemein schwierig in Strukturen, die für die Mehrheit ausgerichtet sind. Aber ich finde es schon seltsam, wie Leute, die nicht aus der Stadt Zürich kommen oder keine Kinder in einer stadtzürcher Tagesschule haben immer wissen, wie schwierig und schlimm das alles sei. Beim Essen selbst ist es natürlich wie in einer Mensa, wenn 500 Schüler:innen verpflegt werden. Aber danach können sie in verschiedene Mittagsangebote. Da ist von der Ruheecke bis zum Auspowern in der Sporthalle alles mögliche dabei.

Und wie äusländerin sagt: Man kann sein Kind ja abmelden. Neu gehen übrigens auch einzelne Tage, das war Teil der letzen Abstimmung, weil es offenbar einem Bedürfnis der Eltern entspricht.
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sonrie
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Naja, um eine Wahl zu haben benötigt es erst mal ein Angebot.... sich privat organisieren kann eine Alternative sein, aber von "Wahl haben" sind wir da auch weit entfernt.
Ich glaube, es gibt kein Angebot das auf alle Kinder und Familien und Situationen passt, aber es würde helfen wenn es zumindest überall Angebote gäbe, die man in Anspruch nehmen KANN. WIrd ja niemand dazu gezwungen es auch zu nutzen - könnte aber vielen anderen helfen.

Meine Kinder gehen gerne an den Mittagstisch, weil sie sich den Weg nach Hause und zurück sparen und dort mehr Zeit zum spielen haben ;-)

@ChrisBern: um 17 CHF bekommst du keine Nanny, bestenfalls einen babysitter. Die Nanny Stundenlöhne beginnen bei 25 CHF bis ca. 35CHF (sicher auch höher), die machen das aber auch beruflich und nicht wie ein babysitter so nebenher.
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Berlin
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

sonrie hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 12:17 Naja, um eine Wahl zu haben benötigt es erst mal ein Angebot.... sich privat organisieren kann eine Alternative sein, aber von "Wahl haben" sind wir da auch weit entfernt.
Das sehe ich nicht so. Es gibt inzwischen in sehr vielen Schweizer Gemeinden ein Betreuungsangebot. Natürlich passt das nicht für alle Eltern und Konstellationen. Da kann man sich aber auch selber organisieren: Tagesmutter, Nanny, private Mittagstische im Wechsel, Familienangehörige etc. Ich habe grosse Mühe damit, dass immer verlangt wird, dass "der Staat" (resp. die Steuerzahler) jedes mögliche Modell und jedes mögliche Problem organisieren und abdecken muss. Wo bleibt in unserer Gesellschaft die Eigeninitiative? Und danci, nein, ich finde es nicht rückständig, sich selber zu organisieren, wenn das bestehende Angbot für sich oder seine Familie nicht passt. Ich habe dies immer so gehandhabt und finde das persönlich ganz normal.

PS: Ich finde das Zürcher Tagesschulmodell auch super. Aber: Alleine die flächendeckende Einführung in allen Zürcher Schulen kostet (einmalig) Fr. 174 Mio. (da nicht einberechnet sind die Schulen, die bereits Tagesschulen sind). Dazu kommen jährliche Betriebskosten von Fr. 126 Mio. (die günstigen Tarife für das Mittagessen sind massiv subventioniert, für alle, das wollte der Gemeinderat so). Ich finde das sinnvoll, aber da muss man sich dann paralell nicht auch noch über die hohen Steuerrechnungen aufregen. Irgendwer muss das Ganze schliesslich bezahlen.....
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

@Berlin: EIN Angebot würde bereits reichen - ich bin da super flexibel. Wer spricht denn von mehreren Angeboten? Ich sehs wie du - wer andere Bedürfnisse hat als das was angeboten wird, MUSS es nicht annehmen bzw. kann sich anderweitig organisieren.

Sehr viele Gemeinden haben ein Angebot, aber auch sehr viele haben keines. Gerade im ländlichen Bereich gibts oft genau nix. Hier wurde mittlerweile ein Mittagstisch privat von Müttern organisiert (Verein) - thats it (nur Mittagessen, keine Nachmittagsbetreuung). Wer arbeiten will muss sich selber organisieren.

Kein Hort, keine KiTa, nix. Es bleibt nur die private Variante. Uns war das klar bevor wir hier her gezogen sind, wir waren aber auch in der glücklichen Lage eine Nanny bezahlen zu können, das kann nicht jeder. Ergo bleiben viele zu Hause oder arbeiten niederprozentig oder machen den Spagat zwischen arbeiten und Kinderbetreuung.
Wir leben übrigens nicht im hinterletzten Dorf entfernt sondern nur 5km von der nächsten Stadt weg ;-)

Aber ja sicher, wir hätten auch in die Stadt ziehen können 🙂
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

@ Berlin
Wo habe ich etwas von rückständig geschrieben? Meine Meinung war und ist, dass es viel verlangt ist, Frauen (in den meistems Fällen!), die bereits 3 oder mehr Tagen pro Woche auswärts arbeiten, an den 2 Tagen zu Hause noch immer weitere Kinder zu betreuen, um es sich zu verdienen, arbeiten gehen zu dürfen! Aber ja, eigentlich finde ich das nicht zeitgemäss. Erst recht nicht, da wir als Gesellschaft (wir sind der Staat!) daran interessiert sein sollten, dass Frauen eben arbeiten gehen. Kinderbetreuungsangebote (die es überhaupt noch nicht überall gibt!) müssen vorhanden sein. Wer diese so nicht in Anspruch nehmen will, warum auch immer, der muss nicht, und kann sich immer noch privat organisieren. Tue ich ja z. Bsp. auch dadurch dass ich eine private Tamu bezahle, weil mein Kind nicht in die Tagesschule will, aber es kann nicht von vornerein die einzige Option sein.

@ maple
Ich gebe dir recht. Ich denke in den meisten Fällen ist es doch einfach so, dass man es nicht kennt….in vielen Ländern funktioniert das doch seit Jahrzehnten so und die allermeisten Kinder kennen nichts anderes und es geht ihnen ganz gut so.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von ausländerin »

Die Realität ist so dass in meisten grossen Städten sind die fix Kosten so hoch dass es nur wenige sich Leisten können zu Hause zu bleiben (wenn sie sich das langfristig überlegen). Wo ich wohne sind Frauen die über 60-70 Prozent arbeiten in Mehrheit. Und dann passt die alte System mit langen Mittagszeiten gar nicht mehr und verursacht viel mehr Stress für Kinder (weil die Kinder in normalem Hort nicht in seiner Klasse aber in ständig wechselnden Gruppen betreut werden). Seit dieTagesschule bei uns eingeführt wurde können wir uns so organisieren (beide arbeiten 80 Prozent) dass die Tochter gar nicht mehr ins Nachmittagsbetreuung muss. Vorher war es unmöglich. Und die Kosten für Steuerzahler finde ich wirklich nicht schlimm im Vergleich was da für Gelder für Sinnlose Bauprojekte, Militär, Unterstützung von Banken usw. ausgegeben werden....

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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

ausländerin hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 18:13 Und die Kosten für Steuerzahler finde ich wirklich nicht schlimm im Vergleich was da für Gelder für Sinnlose Bauprojekte, Militär, Unterstützung von Banken usw. ausgegeben werden....
Das sieht ja der Grossteil der Stadtzürcher Stimmberechtigten wie Du. Glücklicherweise haben wir ja eine direkte Demokratie. Bei Grossbauprojekten, Militärausgaben oder Unterstützung von Banken oder Energiekonzernen übrigens auch (nicht immer muss oder kann das Stimmvolk entscheiden, aber zumindest das gewählte Parlament und dann gibt es immer noch die Referendumsmöglichkeit des Stimmvolkes).

Ich verstehe aber auch, dass Bürger:innen, die selber keine Kinder haben, dies anders sehen….
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

danci hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 17:52 @ Berlin
Wo habe ich etwas von rückständig geschrieben? Meine Meinung war und ist, dass es viel verlangt ist, Frauen (in den meistems Fällen!), die bereits 3 oder mehr Tagen pro Woche auswärts arbeiten, an den 2 Tagen zu Hause noch immer weitere Kinder zu betreuen, um es sich zu verdienen, arbeiten gehen zu dürfen! Aber ja, eigentlich finde ich das nicht zeitgemäss.
Ich bin mit Dir einig, dass es nicht mehr zeitgemäss ist, gar keine Kinderbetreuung anzubieten. Aber die Diskussion startete hier ja am Punkt, dass nicht alle mit den angebotenen Betreuungsmöglichkeiten zufrieden sind. Da finde ich schon, dass es für Alternativen auch durchaus Eigeninitiative geben kann und soll. So sind in der Schweiz auch die meisten privaten Kitas entstanden. Eltern, die sich zusammengetan haben, einen Raum gemietet und Betreuungspersonen angestellt.
Wir hatten übrigens eine Nanny, die unsere Schulkinder über Mittag bei uns zu Hause bekocht hat. Nach und nach sind noch verschiedene Kinder aus unseren privaten Umfeld dazu gekommen, jeweils für einzelne Mittage, welche die Eltern nicht abdecken konnten. Unsere Nanny hat es geliebt, eine Schar Kinder am Tisch zu haben.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

Nichts anderes hab ich geschrieben (siehe oben) - aber du meintest du siehst das nicht so? Ich verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht, was du meinst?
Private Lösungen als Alternative zu Betreuungsangeboten sind eh super, aber nicht als "einzige Möglichkeit arbeiten zu gehen" sondern eben als Alternative für all jene, die - warum auch immer - andere Lösungen vorziehen.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von Berlin »

@sonrie,
Sorry, es war nicht auf Dich bezogen, da mir nicht bewusst war, dass Du in einer Gemeinde wohnst, in der es noch gar keine Betreuungsangebote gibt. Das ist nicht zeitgemäss….wenn es genügend Familien gibt, welche solche Angebote benötigen und diese auch politischen Druck machen, dann passiert auch was. Aber ich verstehe, dass man in der heutigen Zeit nicht mehr um sowas ‚kämpfen‘ will, weil es grundsätzlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von sonrie »

ja gell, könnte man meinen - in einer perfekten Welt wäre das so. Man macht Druck und es wird geändert.Oder eben auch nicht.
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danci
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Re: Eine weitere Runde Wunder über wunderiges Gewunder

Beitrag von danci »

Berlin hat geschrieben: So 27. Nov 2022, 20:35 Ich bin mit Dir einig, dass es nicht mehr zeitgemäss ist, gar keine Kinderbetreuung anzubieten. Aber die Diskussion startete hier ja am Punkt, dass nicht alle mit den angebotenen Betreuungsmöglichkeiten zufrieden sind. Da finde ich schon, dass es für Alternativen auch durchaus Eigeninitiative geben kann und soll. So sind in der Schweiz auch die meisten privaten Kitas entstanden. Eltern, die sich zusammengetan haben, einen Raum gemietet und Betreuungspersonen angestellt.
Da sind wir uns absolut einig, ich hatte es nur auf den Vorschlag von jupi bezogen, man könnne einander gegenseitig die Kinder hüten. Das geht m.M.n. maximal die Lösung für Kleinstpensen und/oder Hausfrauen sein, um etwas Freizeit zu bekommen, was auch ok ist, ersetzt aber nicht die eigentlichen Betreuungsangebote. Ich habe nie gemeint, dass jede Gemeinde verschiedene Alternativen braucht.
Ich weiss auch, dass viele Kitas so entstanden sind, aber ich kann auch gut verstehen, wenn Eltern diese Ressourcen nicht haben, noch etwas anzureissen. Finanziell, zeitlich oder einfach nur das Wissen wie das geht. Familie und Beruf ist streng genug. Und es sollte wirklich auch nicht ihre Aufgabe sein, dafür zu sorgen, dass überhaupt ein Angebot besteht.
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