Als Reinigungsangestellte bis wann arbeiten/ reduzieren?

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Artemis88
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Als Reinigungsangestellte bis wann arbeiten/ reduzieren?

Beitrag von Artemis88 »

Hallo zusammen :D

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, denn ich bin doch etwas verwirrt bei all den Gesetzen und Bestimmungen...

Also mal zu mir:
Ich bin gerade Anfangs 16. SSW, also im 4. Monat. Ich arbeite zu 70% in der Reinigung in einem Pflegeheim und bin bei 7.5 Arbeitsstunden/Tag unter der Woche und 4.5h am Wochenende. Je nach Arbeitsplan habe ich normalerweise um die 2-3 Tage frei.

Meine Tätigkeiten sind die tägliche Zimmerreinigung inkl. Dusche/WC, das Reinigen des Korridors, den Aufenthalts- und den Diensträumen sowie den WCs. Ausserdem entsorge ich täglich 3 grosse 110L Abfallsäcke mit jeweils ca. 5 bis ü10 kg (welche ich aber nicht hoch in den Container werfen muss - ich darf sie daneben stellen wenn sie sehr schwer sind). Zur Arbeit benutze ich Handschuhe, trage Coronabedingt eine Maske und benutze neutralen Reiniger und Sanitärreiniger (beides hochverdünnt), mit denen ich bisher keine Probleme hatte und die auch nicht als besonders gefährliche Chemikalien gelten.

Ich arbeite eigentlich noch ganz gut, die Müdikeits- und Übelkeitsphase ist praktisch hinter mir :)
Neuerdings muss ich einfach total oft aufs WC und ich bekomme sehr schnell Rückenschmerzen vom vielen Bücken , wischen mit dem Mop und bekomme Beinschmerzen vom laufen/stehen.

Zu den für mich relevanten Bestimmungen:
Ich weiss zb. dass ich ab jetzt alle 2h 10min Pause machen darf (was ich aber selten überhaupt mal nutze).
Ausserdem weiss ich, dass ich ab dem 6. Monat nur noch maximal 4h gehen/stehend arbeiten darf.
Ausserdem fängt der Mutterschaftsurlaub ab ET an und dauert 14 Wochen. OK soweit.

Was bedeutet das aber nun für mich? Ich habe gelesen, dass viele von euch bis am Schluss arbeiten, ein paar Wochen vorher Ferien beziehen oder sich je nachdem Krank schreiben lassen müssen.

Aber wie soll das denn bei mir gehen, wenn ich ab dem 7. Monat nur noch 4h stehend/gehend arbeiten soll?

Ich meine, meine Arbeit dauert 7.5h, nur für das Nötigste schon 4.5h, und ich kann das nicht einfach kürzen, sonst schaffe ich es nicht die Abteilung sauber zu bekommen. Ausserdem kann ich mich auch nicht einfach nach 4h hinsetzen, meine Tätigkeit wird im stehen/gehen ausgeübt...

Ausserdem hat mich meine Chefin bereits gefragt ob und wann ich gedenke weniger zu arbeiten, aber das weiss ich ja selbst noch nicht, ich fühle mich ja gut...
Ah und dann meine ich noch irgendwo gelesen zu haben, dass wenn ich mein Pensum vor ET herunterschraube, das ja auch finanzielle Folgen nach dem ET mit sich zieht. :?:

Ich will echt nicht in irgendeine Falle tappen, sondern möglichst lange arbeiten (so lange es mir medizinisch gesehen gut geht und möglich ist). Ausserdem möchte ich möglichst wenig finanzielle Einbussen haben, alles bedenken was es zu bedenken gibt.

Kennt sich jemand von euch gut aus und kann mir hier weiterhelfen?
Oh und falls ihr auch in einem ähnlichen Job gearbeitet habt, wie ging das bei euch so und wie habt ihr das gehandhabt?

Liebe Grüsse

Artemis

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Maman2020
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Re: Als Reinigungsangestellte bis wann arbeiten/ reduzieren?

Beitrag von Maman2020 »

Hallo Artemis,

Normalerweise sollte deine Chefin mit Dir eine Risikobeurteilung erarbeiten (grössere Betriebe haben solche Risikobeurteilungen in ihren Standards, wie z.b. auch das Vorgehen bei einem Mitarbeitergespräch). Darin soll stehen, welche Arbeiten du noch erledigen kannst/darfst und auch wie lange (inkl. Pausen). Die Risikobeurteilung muss dann je nach SS-Monat/Beschwerden angepasst werden.
Ich habe auch einen körperlich-belastenden Job, der nicht ungefährlich ist. Bin momentan am Ende meiner 2. SS. Bis zur Woche 25 ist mir jeweils mein Arbeitgeber etwas entgegen gekommen, indem ich zwar normal gearbeitet habe, aber gewisse, gefährliche Sachen von meinen Kolleginnen gemacht wurden. War halt manchmal etwas umständlich beim Einteilen der Arbeit, hat aber immer geklappt. Meine 80% habe ich dann so aufgeteilt, dass ich jeweils 2 Nachmittage frei hatte, um mich zu erholen. Ca. ab der 20. SSW habe ich je nachdem, wenn nicht viel zu tun war, auch mal einen Halbtag Ferien genommen.
Ab der 25. SSW hat mich meine Frauenärztin jeweils 50% krank geschrieben, somit hatte ich nur noch die Vormittage. Und ab der 32. bzw. 34.SSW war ich jeweils zu 100% krank geschrieben.
Ich hatte das Glück, dass mein Arbeitgeber und auch meine Frauenärztin viel Verständnis zeigten. Es war irgendwie klar, dass ich mit zunehmend grossem Bauch und deutlicher Erschöpfung nicht einfach 100% weiterarbeiten konnte, auch wenn dies nicht schwerwiegende Komplikationen waren. In der 2. SS kamen zudem ab der 29. SSW Rückenschmerzen dazu.
Ich glaube, es gibt den Grundsatz, dass du min. die Hälfte deiner SS arbeiten musst, damit du nachher Mutterschaftsgeld bekommst. Aber das kommt sicher auch noch auf die Arbeitsbranche an. Am besten erkundigst du dich bei der Verantwortlichen des Personalwesens in deinem Betrieb.

Ich wünsche Dir weiterhin eine tolle SS und hoffe, du findest eine passende Lösung für dich.

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