6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

eileen123
Newbie
Beiträge: 49
Registriert: Do 30. Okt 2014, 09:10
Geschlecht: weiblich

6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von eileen123 »

Hallo Zusammen

ich wäre sehr froh um eure Erfahrungen Tipps.
Es geht um unsere Tochter, sie ist 6.5 Jahre alt und im 2. Chindsgi.
Es gab immer mal wieder recht schwierige Phasen mit ihr, allerdings erst seit sie ca. 4 jährig ist. Ich bin ganz ehrlich, sie raubt mir so viel Energie. Ich habe das Gefühl, dass einfach gar nichts funktioniert. Egal was ich von ihr verlange, es wird immer nein gesagt. Jede Entscheidung die sie treffen soll dauert ewigs oder sie kann sich gar nicht entscheiden. Ich versuche wirklich so gut es geht ihr entgegen zu kommen. Sie darf mittlerweile anziehen, was sie möchte. Ausser bei Regen/Schnee bestehe ich auf die richtige Kleidung. Oft reisst sie sich die (selbstausgesuchten) Kleider wieder vom Leib. Es passt ihr irgendwie einfach nicht. Beim Zmorgen gehts weiter, sie motzt rum, es passt ihr eigentlich nie. Wenn ihre beste Freundin an einem Regentag keine Regenhose anhat, setzt sie sich auf die Strasse und zieht die Hose aus. Obwohl ich daneben stehe und ihr sage, sie soll sie bitte anlassen, bei uns gelten halt andere Regeln. Es scheint ihr oft egal zu sein, was ich sage, Hauptsache sie kann es so machen, wie sie es sich vorstellt. Wenn es nicht genau so läuft, dann flippt sie sofort aus. Sie hat keinerlei Stresstoleranz. Sie bekommt nicht was sie will, sie brüllt sofort rum, haut oft den kleinen Bruder, holt sich, was sie möchte. Sie merkt, dass sie ein Spiel verlieren wird, sie flippt sofort aus.
Aktuell versuche ich oft die Situationen einfach "verstreichen" zu lassen und es im Nachhinein mit ihr zu klären. Sie fühlt sich dann aber unverstanden, immer benachteiligt und meint auch immer sie sei die Allerärmste. Ganz allgemein hat sie immer das Gefühl zu kurz zu kommen.
Im Chindsgi war sie eigentlich von Anfang an ein "Vorzeigekind". Alles funktionierte einwandfrei beim Start. Ich denke da ist immer noch alles in Ordnung. Aber auch bei anderen zuhause oder draussen brüllt sie oft rum, wenn es ihr nicht passt. Es scheint sie nicht zu stören, dass andere da sind oder sie sich daneben benimmt. Es ist mir sehr oft unangenehm bei anderen, wenn sie so austickt. Macht ihre Freundin bei irgendwas nicht gleich mit, dann heisst es sofort; dann bist du nicht mehr meine Freundin, du bist so blöd.
Sie hatte als Kleinkind keine Trotzphase... Steckt sie nun voll drin?
Wir waren auch mal bei einer Familienberaterin, weil sie plötzlich immer wieder sagte, dass sie eigentlich nicht mehr leben wolle. Wir konnten das relativieren, es ging hauptsächlich darum, dass sie überfordert ist. Oft möchte sie wieder ein Baby sein, da sei alles noch gut gewesen und wir hätten nie mit ihr geschimpft. Wir schimpfen wirklich viel... Oft sind wir mit unserem Latein am Ende.

Ein sehr langer Text sorry. Ich könnte noch seitenweise schreiben. Ich mache mir Sorgen, weil unsere Tochter so hässig und unzufrieden ist die ganze Zeit. Fröhliche Stunden sind aktuell ziemlich rar. Ich bin aktuell sehr oft aggressiv und werde extrem laut (war ich früher nie), weil sie mich wirklich teilweise in den Wahnsinn treibt.
Kennt jemand ähnliche Phasen und hat Tipps, wie wir damit umgehen können? Vielen Dank!
Bild

Benutzeravatar
Helena
Foren-Queen
Beiträge: 7887
Registriert: Do 9. Okt 2014, 23:09
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von Helena »

Nur kurz, was mir so einfällt, wenn ich deinen Text lese:
Vielleicht braucht sie so viel Energie im Kiga, zum Angepasst sein, dass es für zu Hause dann nicht mehr reicht?
Vielleicht ist sie total unterfordert? Vom Alter her wäre sie doch in der 1. Klasse?

Benutzeravatar
Savuti
Vielschreiberin
Beiträge: 1279
Registriert: Sa 12. Jul 2014, 10:05

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von Savuti »

Könnte vielleicht die Familienberaterin oder im Kt Bern die Erziehungsberatung weiterhelfen? Erziehungsberatung im Kt Bern ist kostenlos. Könnte Sie mit 6.5 im Kindergarten auch unterfordert sein?

Wir hatten auch schon davon Gebrauch gemacht, weil der Kleine seine strengen Phasen hat.

Teilweise haben wir ähnliche Situationen wie du, wobei es bei dir noch schlimmer tönt. Wir lassen ihn nun abklären und ich habe schon einige gute Tipps bekommen. Wir führen nun zusammen Tagebuch. Er beurteilt den Tag: Tag ohne Anfälle = 5 Kleber, Tage mit Anfällen, beurteilt er, wie viel Abzug es gibt. Dann besprechen wir die Situation zusammen und ich habe auch schon gelernt, was ich anders machen muss (übermüdet, hungrig).
Er hat auch ein grosses Autonomie-/Entscheidbedürfnis. Nun versuche ich ihn um Entscheide besser einzubeziehen, frühzeitig ankündigen, wenn es keine Optionen gibt: wir machen alle zusammen am Wochenende ca, ich weiss, dass dir das nicht so viel Spass macht, aber für uns ist es wichtig. Das letzte Wochenende haben wir dafür mit dir auf dem Fussballplatz verbracht. Seit einem Monat ziehe ich das so durch und es gab keine grösseren Dramen mehr zur Wochenendgestaltung.

In der Schule gibt es keine Probleme.
Grosse 10/12
Kleiner 04/15

Benutzeravatar
Savuti
Vielschreiberin
Beiträge: 1279
Registriert: Sa 12. Jul 2014, 10:05

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von Savuti »

Der Text von Helena und mir hat sich gekreuzt.
Grosse 10/12
Kleiner 04/15

eileen123
Newbie
Beiträge: 49
Registriert: Do 30. Okt 2014, 09:10
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von eileen123 »

Lieber Helena, danke für deinen Kommentar.
Sie ist wirklich kognitiv sehr weit, sie war schon immer auffällig wortgewandt und diskutiert mit uns wie eine 10jährige. Sie ist ein Juli-Kind und wir haben sie bewusst zurückbehalten, weil sie mit knapp vier noch nicht trocken war und sozial noch "nicht so reif". Wir dachten wir tun ihr und uns einen Gefallen, wenn wir ihr noch etwas Zeit geben. Der Kiga-Eintritt verlief dann auch super! Sie war wirklich fast überreif, aber sie fand es toll und hat auch schnell Anschluss gefunden.
Ich denke auch oft, dass sie unterfordert ist. Sie wird wütend, wenn die Freundinnen irgendwie nicht so schnell denken wie sie. Aber interessanterweise scheint sie nicht wirklich Interesse zu haben "Neues" zu lernen. Sie ist weder grossartig an Buchstaben und Zahlen interessiert, noch will sie sich länger mit Rätseln oder so auseinandersetzen. Am liebsten spielt sie Rollenspiele und Malt. Sie malt extrem gut. Sie ist sehr kreativ. Aber eben, wenn es nicht genau so wird, wie sie es sich vorstellt, tickt sie aus.
Bild

Benutzeravatar
Helena
Foren-Queen
Beiträge: 7887
Registriert: Do 9. Okt 2014, 23:09
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von Helena »

Was sagt denn die Kigä zu der Sache? Ich würde da die Profis fragen.

eileen123
Newbie
Beiträge: 49
Registriert: Do 30. Okt 2014, 09:10
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von eileen123 »

@ savuti: Danke für die Tipps. Wir waren bereits für 3 Termine bei der Familienberatung. Sie hatte einige wertvolle Tipps, aber irgendwie scheint es nicht so zu fruchten. Wir hatten vereinbart, dass wenn sich die Situation nicht bessert, die Familienberaterin unsere Tochter mal alleine sieht, um ihr Verhalten besser zu analysieren. Das wäre dann der nächste Schritt. Zwischenzeitlich fand ich es dann natürlich besser, so wie meistens, wenn man einen Schritt weiter gehen sollte :-) Ich dachte mir auch... die sieht das ja nicht, dort verhält sie sich doch völlig anders. Im Kiga ist sie ja auch eine ganz Andere.
Dein Tipp bezüglich Entscheidungs-/Autonomiebedürfnis ist sehr gut. Ich muss mir vornehmen sie frühzeitig in Entscheidungen miteinzubeziehen. Vielleicht nimmt das etwas Druck raus.
Es ist einfach schwierig. Man bietet ihr 3 Optionen an: Ihre Antwort ist, keine!! Das geht jeweils so lange, bis der Zeitdruck so gross ist, dass ich wütend und laut werde. Sie meint dann jeweils ganz cool; dann geh ich halt nicht in den Kiga. Da komm ich jeweils echt unter Druck, weiss nicht mehr was ich machen soll.
Bild

eileen123
Newbie
Beiträge: 49
Registriert: Do 30. Okt 2014, 09:10
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von eileen123 »

@ Helena: Die hat recht ungläubig reagiert. Wenn ich ihr Situationen schildere, dann kann sie kaum glauben, dass ich von meiner Tochter spreche. Im Kiga scheint echt alles super zu funktionieren.
Bild

ausländerin
Stammgast
Beiträge: 2319
Registriert: Mi 28. Jan 2015, 15:09
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von ausländerin »

Ich denke auch dass sie in Kiga unterfordert ist und sie versucht sich anzupassen was ihr sehr viel Energie verlangt. Meine Tochter hat auch viel ausgeflippt bevor es dann bei ihr zu psychosomatischen Beschwerden gekommen ist und wir dann reagiert haben. Wird es besser in den Ferien? Habt ihr schon versucht in einem schönen Moment (bevor ins Bett gehen, bei Kuscheln) anzusprechen dass du Gefühl hast dass ihr es nicht so gut momentan geht. Ob es so ist? Wenn sie wie 10 jahrige diskutiert, eventuell kann sie selbst erklären was ihres Problem ist? Frag sie ob Kiga langweilig ist und ob die lieber in der Schule wäre und höre einfach zu was sie sagt.
Hat sie Freunde die älter sind? Spielt sie gerne mit denen? Ich würde auch schauen dass ihr miteinander ein Hobby sucht wo sie unabhängig von Alter aufgehen kann - Instrument lernen, Reiten, Kampfsport, Turnen , Malkurs - etwas was sie gerne machen würde.
Und dann meine beste Strategie war - ganz genau überlegen welche Kämpfe mir wichtig sind und nur dann durchziehen. Rest - einfach ignorieren. Will sie Regenhose abziehen - ok. Will sie nicht ins Kiga - kann sie es gerne selbst Kiga- Lehrerin erklären am telefon. Macht sie extra Drama am Morgen weil sie nicht ins Kiga will?

Benutzeravatar
Savuti
Vielschreiberin
Beiträge: 1279
Registriert: Sa 12. Jul 2014, 10:05

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von Savuti »

eileen123 hat geschrieben: Do 9. Dez 2021, 21:44 @ Helena: Die hat recht ungläubig reagiert. Wenn ich ihr Situationen schildere, dann kann sie kaum glauben, dass ich von meiner Tochter spreche. Im Kiga scheint echt alles super zu funktionieren.
Das kenne ich, Lehrerin war sehr überrascht, dass der kleine herzige Bub so heftig reagieren kann. Er sei doch immer so aufgestellt.

Unserer ist vom April, einer der Jüngsten in der Klasse. Weil aber immer relativ weit war, war zurückstellen nie ein Thema. Tochter hätte ich zurück gestellt als April Kind.

Schau mal in den Thread über Hochbegabung rein. Da haben Ausländerin, Draht-Ji und weitere ganz viele Tipps geschrieben. Vielleicht hilft dir das auch weiter. Wir sind nun an dieser Abklärung dran.
Zuletzt geändert von Savuti am Do 9. Dez 2021, 22:28, insgesamt 1-mal geändert.
Grosse 10/12
Kleiner 04/15

Benutzeravatar
Savuti
Vielschreiberin
Beiträge: 1279
Registriert: Sa 12. Jul 2014, 10:05

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von Savuti »

Ich konnte hier einiges hilfreiches rausnehmen:
viewtopic.php?t=204499&start=720
Grosse 10/12
Kleiner 04/15

Benutzeravatar
Savuti
Vielschreiberin
Beiträge: 1279
Registriert: Sa 12. Jul 2014, 10:05

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von Savuti »

Beim ersten Gespräch mit der Erziehungsberatung vor ca. 2.5 Jahren hat sie uns den Tipp gegeben, Exklusivzeit einzuführen. Z.B. einmal pro Woche 15-30‘ nur Zeit mit Junior und er bestimmt, was wir dann mit ihm machen. In dieser Zeit kein Haushalt etc. Das hat er sehr geschätzt und hat damals auch Erleichterung gebracht.
Wenn sie kognitiv weit ist, könnte der kleine Bruder, der immer da ist, auf den sie immer Rücksicht nehmen muss, mit dem du weniger schimpfst, einfach nur nerven.
Mein Junior kann nicht sehr gut auf Kleinere eingehen. Interessiert ihn nicht. (Bin daher noch froh, ist seine Schwester älter).
Grosse 10/12
Kleiner 04/15

Benutzeravatar
Allegra85
Vielschreiberin
Beiträge: 1322
Registriert: Do 5. Feb 2009, 15:37
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Umgebung Bern

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von Allegra85 »

Liebe eileen
Mein Sohn war immer sehr bestimmend und schwierig zu händeln. Bei uns hat es gebessert, als ich ihm viele Entscheidungen abgenommen habe. Tönt seltsam, aber wenn ich morgens von 3 Frühstücksmöglichkeiten auswählen könnte, wäre mir das auch schon zu viel. ich habe also meinen Kindern gesagt, dass ich ab jetzt mehr entscheide, weil ich sie gern habe und ich nicht möchte, dass sie zu viel Energie auf sinnlose Entscheidungen verbrauchten. Wir haben die Kinder auf eine Privatschule gewechselt und ich wusste, dass dieser Wechsel mir viel abverlangt. Auch weil er gegen meine Überzeugung war, dass die Volksschule gut ist.

Mein Sohn (12) hat auch heute noch 'Scheiss'-Tage. Wir sagen dem so, dass ist aber eigentlich unser Codewort für Verstopfung. Sobald er sich Zeit genommen hat und stuhlgang hatte. Geht die Laune hoch und der Tag kann noch gut werden.

Ich konnte mir ihm auch schon immer wieder mit einer ebenbürdigen Person sprechen, aber wenn es um seine Ausscheidungen geht wusste er nie was Sache ist. Vielleicht kann dir deine Tochter sagen, was sie plagt, aber vielleicht geht es auch nicht.

Alles Gute!
Allegra
Allegra85 with boys 2009 & 2011

5erpack
Wohnt hier
Beiträge: 4418
Registriert: Do 12. Sep 2019, 10:10
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von 5erpack »

Kognitiv weites Kind und dann noch im Kindergarten.
Das kann nur schief gehen.
Mein jüngster ist auch weit, das letzte halbe Jahr im Kindergarten war die Hölle!
Im Kindergarten hab es nie Probleme aber zuhause war es nicht zum aushalten.
Ich würde also definitiv mit der Kindergärtnerin reden. Vielleicht wäre gar ein Sprung möglich?

Bei uns bessserte es im
Übrigen jetzt in der ersten Klasse, aber sein Perfektionismus ist halt auch schwierig.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

ausländerin
Stammgast
Beiträge: 2319
Registriert: Mi 28. Jan 2015, 15:09
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von ausländerin »

Und vielleicht helfen dir Begriffe Zahnlückenpubertät und Autonomes Kind (Jesper Juul). Einfach mal googeln. Ich denke hier trifft beides zu.

Benutzeravatar
dede
Vielschreiberin
Beiträge: 1768
Registriert: Sa 13. Okt 2012, 20:32
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von dede »

eileen123 hat geschrieben: Do 9. Dez 2021, 21:44 @ Helena: Die hat recht ungläubig reagiert. Wenn ich ihr Situationen schildere, dann kann sie kaum glauben, dass ich von meiner Tochter spreche. Im Kiga scheint echt alles super zu funktionieren.
Dann scheint sie auch anders zu können. War bei einem unserer Kinder auch so. Das Anpassen im Kindergarten kann viel Energie verbrauchen. Wenn du sagst, dass dein Kind sprachlich gut ist, versuche doch zu fragen, wie deine Tochter den Kindergarten erlebt. Ist sie wohl dort, findet sie es spannend oder eher langweilig und welche Dinge sind spannend oder eben langweilig. Welche Dinge sind mühsam oder voll easy. Die Kindergärtnerin kann dir vielleicht auch etwas erzählen, wie sie deine Tochter erlebt. Das könnte dir in der Einschätzung einer Unter- oder Überforderung helfen. Vielleicht ist es auch eine Kombi, in gewissen Dingen unterfordert und in anderen überfordert.

Zu Hause hilft vielleicht, wenn sie mit anpacken kann bzw. muss. Was willst du, also hilf auch beim Vorbereiten. Beim Entscheiden auch etwas Verantwortung übernehmen lassen. Sie käme ja zu spät in den Kindergarten, nicht du. Die Diskussion mit der Kindergärtnerin soll dann aber deine Tochter führen.
Das Rummotzen deiner Tochter lässt dich tanzen, das kann auch ein Spielchen sein. Ich würde etwas weniger tanzen, d.h. weniger Kämpfe austragen, aber deiner Tochter auch erklären, für welche Dinge sie dann verantwortlich ist, wenn's schief läuft, einfach altersentsprechend.

Benutzeravatar
AnnaMama
Vielschreiberin
Beiträge: 1638
Registriert: Di 10. Jan 2006, 14:35

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von AnnaMama »

5erpack hat geschrieben: Fr 10. Dez 2021, 09:36 Kognitiv weites Kind und dann noch im Kindergarten.
Das kann nur schief gehen.
Diese Aussage kann ich absolut nicht teilen!!! Es muss überhaupt nicht sein, dass ein kognitiv weites Kind im Kindergarten Probleme hat. Unsere drei Kinder waren alle schon im Kindergartenalter sehr weit (zwei sind HB, ein Sohn ist im Bereich einer Höchstbegabung). Der Jüngste war den anderen Kindern Jahre! voraus. Trotzdem ging es allen Kinder sehr gut im Kindergarten. Das kommt sehr auf die Arbeitsweise der Kindergärtnerin an. Es gibt jenste Kindergärtnerinnen, die den Vorsprung der Kinder auffangen können. Unser Jüngster durfte sehr viele Projekte durchführen. Seine Kindergärtnerin war top! Die anderen gibt es natürlich auch :wink: .

Es kann sein, dass das auffällige Verhalten von Eileens Tochter aufgrund Unterforderung aufgetreten ist, muss aber nicht. Vielleicht passt auch sonst etwas nicht. Ich würde aber bezüglich Unterforderung sicher wachsam sein.

5erpack
Wohnt hier
Beiträge: 4418
Registriert: Do 12. Sep 2019, 10:10
Geschlecht: weiblich

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von 5erpack »

AnnaMama aber deine Kinder sind regulär eingeschult worden oder?
Ich hätte noch „ und zurück gestellt“ dazu schreiben müssen.
Entschuldigung!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

jupi2000
auf Wunsch deaktiviert
Beiträge: 7350
Registriert: So 5. Apr 2015, 00:02

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von jupi2000 »

AnnaMama
Kann ich bestätigen. Unser Sohn war auch einer der ältesten Kinder im Kiga und ziemlich schlau aber er ist nie negativ aufgefallen im Kiga. Zuhause eigentlich auch nicht.
Man sollte einfach nicht sofort immer alles pauschalisieren.

Benutzeravatar
AnnaMama
Vielschreiberin
Beiträge: 1638
Registriert: Di 10. Jan 2006, 14:35

Re: 6 jähriges Mädchen; alles ein Kampf

Beitrag von AnnaMama »

Ja, sie sind regulär eingeschult worden. Beim Jüngsten wurdd aber schon nach dem ersten Kindergartenjahr über einen Sprung in die erste Klasse nachgedacht. Wir haben uns aber damals wegen dem emotionalen Bereich gegen einen Sprung entschieden ... das war in etwa die gleiche Ausgangslage wie bei Eileen.

Ich arbeite in verschiedenen Kindergärten und selten ist es ein Problem, wenn Kinder zurückgestellt werden ... auch wenn sie kognitiv fit sind.

Antworten