Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Moderator: conny85
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Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Meine Lieben
Ein bisschen MIMIMI zu einem Luxusproblem - und trotzdem beschäftigt es mich sehr.
Für meinen GG und mich war es schon immer klar, dass wir mal Kinder (Mehrzahl) wollen. Jetzt heiraten wir dieses Jahr und ab 2024 würde es langsam konkret werden.
"würde"...
Je konkreter und näher es rückt, je mehr sehen wir die Vorteile des Lebens zu Zweit bzw. wird uns bewusst, auf was wir alles verzichten müssten.
Das Doppelverdienerleben, die Spontanität, die Flexibilität im Job, das Reisen, die Hobbies, das "Geniessen" einfach mal nix zu tun, ausschlafen, sich nur um unsere Bedürfnisse zu kümmern....
Gerne würden wir beide dieses Saus-und-Braus-Leben noch ein paar Jahre weiter so führen, weil wir uns halt wirklich 100% im Klaren sind, dass es mit Kinder komplett anders sein wird. Wir sind beide 33ig und irgendwo tickt dann halt schon die biologische Uhr und klappen muss es dann ja auch noch....
Wann wusstet ihr, jetzt ist der richtige Zeitpunkt?
Was macht ihr im "Kinder-Alltag" um euer "Leben davor" noch so ein Stückchen aufrecht zu erhalten?
Ich bin im Moment etwas im Gefühls-Chaos und nerv mich ab der biologischen Uhr, nerv mich, dass man sich bereits mit +/- 35j für ein Leben mit oder ohne Kinder entscheiden muss, dabei hat das Leben doch gerade erst begonnen (Ausbildungen fertig, angekommen im Beruf, stabile Partnerschaft...)
Ihr merkt, ich hadere...
Vielleicht ist es ja der ein oder Anderen hier gleich ergangen.
Ein bisschen MIMIMI zu einem Luxusproblem - und trotzdem beschäftigt es mich sehr.
Für meinen GG und mich war es schon immer klar, dass wir mal Kinder (Mehrzahl) wollen. Jetzt heiraten wir dieses Jahr und ab 2024 würde es langsam konkret werden.
"würde"...
Je konkreter und näher es rückt, je mehr sehen wir die Vorteile des Lebens zu Zweit bzw. wird uns bewusst, auf was wir alles verzichten müssten.
Das Doppelverdienerleben, die Spontanität, die Flexibilität im Job, das Reisen, die Hobbies, das "Geniessen" einfach mal nix zu tun, ausschlafen, sich nur um unsere Bedürfnisse zu kümmern....
Gerne würden wir beide dieses Saus-und-Braus-Leben noch ein paar Jahre weiter so führen, weil wir uns halt wirklich 100% im Klaren sind, dass es mit Kinder komplett anders sein wird. Wir sind beide 33ig und irgendwo tickt dann halt schon die biologische Uhr und klappen muss es dann ja auch noch....
Wann wusstet ihr, jetzt ist der richtige Zeitpunkt?
Was macht ihr im "Kinder-Alltag" um euer "Leben davor" noch so ein Stückchen aufrecht zu erhalten?
Ich bin im Moment etwas im Gefühls-Chaos und nerv mich ab der biologischen Uhr, nerv mich, dass man sich bereits mit +/- 35j für ein Leben mit oder ohne Kinder entscheiden muss, dabei hat das Leben doch gerade erst begonnen (Ausbildungen fertig, angekommen im Beruf, stabile Partnerschaft...)
Ihr merkt, ich hadere...
Vielleicht ist es ja der ein oder Anderen hier gleich ergangen.
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Ich glaube nicht, dass man sich mit 35 entscheiden muss, ich kenne viele die erst mit 40 Mutter wurden eben weils vorher nicht so ganz klar war. Klar tickt die biologische Uhr, aber du hast auch mit 33 keine Garantie dass es klappt.
Wann wir wussten dass wir bereit sind für Kinder? Wir waren in Indonesien auf Tauchurlaub und uns wurde bewusst, dass wir den ganzen Luxus dort sofort gegen Campingurlaub mit Kindern eintauschen würden.
Reisen, Luxus, Karriere etc. haben auf einmal ein bisschen an Reiz verloren
Geniesst doch eure Zeit zu zweit in vollen Zügen und vielleicht ergibt es sich dann auf einmal ganz von alleine dass euch klar wird "ja wir wollen Familie" oder aber "nein, es ist gut wie es ist".
Wann wir wussten dass wir bereit sind für Kinder? Wir waren in Indonesien auf Tauchurlaub und uns wurde bewusst, dass wir den ganzen Luxus dort sofort gegen Campingurlaub mit Kindern eintauschen würden.
Reisen, Luxus, Karriere etc. haben auf einmal ein bisschen an Reiz verloren

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Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Liebe Miss Diamond
Du bist ja schon länger im Forum präsent, und weisst deshalb natürlich sehr genau um die Vor- und Nachteile des Kinderhabens bescheid
, sicher besser als die meisten. Vielleicht haderst du gerade deshalb mehr als mache 20-järhige, die sich in das Abenteuer Kind stürzt.
Ich war in einer ähnlichen Lebenssituation wie du, als wir Kinder bekamen. Lange Ausbildung (bis fast 30), Hochzeit mit 31, das erste Kind kam ca. zum 36. Geburtstag, mit 38 das zweite. Ich kann dir trotzdem nicht wirklich einen Rat geben, ausser auf das Bauchgefühl zu hören. Ich konnte es mir auch erst mit 35 langsam vorstellen, Kinder zu haben.
Man wächst dann auch in die Situation hinein und die Abstriche fühlen deshalb gar nicht so schlimm an. Das Leben wurde für mich automatisch anders (obwohl ich mir vorgenommen hatte, dass ich auch mit Kindern reisen und ausgehen würde etc.). Vielleicht ändert sich deine Einstellung auch automatisch in ein bis zwei Jahren.
.
Und momentan kann ich wiederum sagen, dass eigentlich die Zeit, in der man die Abstriche für die Kinder macht, sehr kurz ist. Eben erst waren sie noch Babys und jetzt sind sie schon so weit, dass GG und ich sie für ein WE alleine lassen, wenn wir über Nacht weggehen oder an ein Konzert. Oder dass die Kinder uns an Konzerte mitschleppen, an die sie wollen (aber noch nicht allein dürfen...). 16 Jahre nach dem ersten Kind haben wir unser altes Leben mehr oder weniger wieder zurück. Und vieles was wir früher zu zweit machten, können wir jetzt zu viert machen. Und die Zeit ist extrem schnell vergangen.
So, keine Ahnung, ob dir meine Gedanken helfen, aber ich weiss genau, wie du dich fühlst.
Du bist ja schon länger im Forum präsent, und weisst deshalb natürlich sehr genau um die Vor- und Nachteile des Kinderhabens bescheid

Ich war in einer ähnlichen Lebenssituation wie du, als wir Kinder bekamen. Lange Ausbildung (bis fast 30), Hochzeit mit 31, das erste Kind kam ca. zum 36. Geburtstag, mit 38 das zweite. Ich kann dir trotzdem nicht wirklich einen Rat geben, ausser auf das Bauchgefühl zu hören. Ich konnte es mir auch erst mit 35 langsam vorstellen, Kinder zu haben.
Man wächst dann auch in die Situation hinein und die Abstriche fühlen deshalb gar nicht so schlimm an. Das Leben wurde für mich automatisch anders (obwohl ich mir vorgenommen hatte, dass ich auch mit Kindern reisen und ausgehen würde etc.). Vielleicht ändert sich deine Einstellung auch automatisch in ein bis zwei Jahren.

Und momentan kann ich wiederum sagen, dass eigentlich die Zeit, in der man die Abstriche für die Kinder macht, sehr kurz ist. Eben erst waren sie noch Babys und jetzt sind sie schon so weit, dass GG und ich sie für ein WE alleine lassen, wenn wir über Nacht weggehen oder an ein Konzert. Oder dass die Kinder uns an Konzerte mitschleppen, an die sie wollen (aber noch nicht allein dürfen...). 16 Jahre nach dem ersten Kind haben wir unser altes Leben mehr oder weniger wieder zurück. Und vieles was wir früher zu zweit machten, können wir jetzt zu viert machen. Und die Zeit ist extrem schnell vergangen.
Spoiler:
So, keine Ahnung, ob dir meine Gedanken helfen, aber ich weiss genau, wie du dich fühlst.
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Es hat seine zwei Seiten. Je älter du bist, wenn du Kinder hast, desto älter wirst du sein, wenn sie selbständig sind, dafür kannst du vorher die Zeit zu zweit länger geniessen.
Ist man noch jünger, kann man evtl. nachher bald wieder Zeit geniessen, aber...
es ist immer die Gefahr vorhanden, dass man kein 0815 Kind bekommt und dann viel länger hat als andere, bis es selbständig ist.
Dieses Risiko steigt teils mit dem Alter der Eltern.
Ich finde es eine sehr schwierige Entscheidung. Selber beneide ich diejenigen, die gar keine Kinder haben, recht oft. Auch wenn man wieder Zeit hat zu zweit, so wie vorher wird es dennoch nicht wieder.
Aber ob jetzt 33 oder 40 spielt da eher weniger eine Rolle mehr, man ist eh dann schon älter wenn sie gross sind und macht nicht mehr alles was man mit 30 getan hätte.
Ist man noch jünger, kann man evtl. nachher bald wieder Zeit geniessen, aber...
es ist immer die Gefahr vorhanden, dass man kein 0815 Kind bekommt und dann viel länger hat als andere, bis es selbständig ist.
Dieses Risiko steigt teils mit dem Alter der Eltern.
Ich finde es eine sehr schwierige Entscheidung. Selber beneide ich diejenigen, die gar keine Kinder haben, recht oft. Auch wenn man wieder Zeit hat zu zweit, so wie vorher wird es dennoch nicht wieder.
Aber ob jetzt 33 oder 40 spielt da eher weniger eine Rolle mehr, man ist eh dann schon älter wenn sie gross sind und macht nicht mehr alles was man mit 30 getan hätte.
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Ich finde es super, dass ihr euch diese Gedanken macht und das Für und Wider genau abwägt; Chapeau. Ein Freundespaar von uns hat sich diese Gedanken auch gemacht - die Beiden haben dann bewusst auf Kinder verzichtet und bereuen es bis heute nicht. Sie sagen ganz klar: Uns ist die Unabhängikeit, der Job, das Reisen, der (Leistungs)Sport etc. zu wichtig, als dass wir darauf verzichten wollen würden. Für mich klingt dies nach einer sehr vernünftigen Entscheidung, denn sind die Kinder erst mal da, gibt es kein Zurück. Und keiner kann einem sagen, welches Kind / welche Kinder zu einem kommen; jedes einzelne Kind ist ein Überraschungs-Ei. Ich finde, man darf dazu stehen, wenn einem ein unabhängiges Leben lieber ist als die Elternschaft. Es muss einzig und alleine für euch stimmen - ihr seid niemandem verpflichtet, insbesondere nicht euren Eltern, welche sich vielleicht Enkelkinder wünschen 
Ich selber wusste schon sehr früh, dass ich Kinder haben wollte; eine berufliche Karriere schwebte mir nie vor (ist ja keine Pflicht
). Mein Mann und ich waren uns schnell einig, dass wir nach der Hochzeit mit dem Üben anfangen (wir waren damals mitte zwanzig). Auch war für uns klar, dass wir unsere Kinder nicht fremdbetreuen lassen wollten. Dies war vorallem meinem Mann wichtig: Er wurde von verschiedenen Tagesmüttern betreut (Kitas gab es zu jener Zeit noch nicht) und er erlebte diese Zeit als recht traumatisch. Leider klappte es dann mit dem Kinder kriegen nicht so easy; nach vielen Jahren unerfülltem KiWu wurde ich dann 10 Jahre nach der Hochzeit dank ICSI zum ersten Mal schwanger - die Zwillinge kamen 3 1/2 Jahre später dazu.
Ich bin dankbar, dass ich Mutter werden durfte - für mich hätte es sich nicht richtig angefühlt, kinderlos zu bleiben. Aber eben: MIr war Karriere machen, lange Reisen unternehmen etc. nie wirklich wichtig - da tickt halt jeder Mensch anders. Klar: Während der kinderlosen Zeit haben mein Mann und ich viele Reisen unternommen, aber so richtig wichtig war dies für mich nie. Ich habe die Zeit als kinderloses Paar zwar sehr genossen und möchte nichts missen - aber genau so habe ich es genossen, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. In meinen Augen gibt es kein Richtig oder Falsch, kein Besser oder Schlechter…

Ich selber wusste schon sehr früh, dass ich Kinder haben wollte; eine berufliche Karriere schwebte mir nie vor (ist ja keine Pflicht

Ich bin dankbar, dass ich Mutter werden durfte - für mich hätte es sich nicht richtig angefühlt, kinderlos zu bleiben. Aber eben: MIr war Karriere machen, lange Reisen unternehmen etc. nie wirklich wichtig - da tickt halt jeder Mensch anders. Klar: Während der kinderlosen Zeit haben mein Mann und ich viele Reisen unternommen, aber so richtig wichtig war dies für mich nie. Ich habe die Zeit als kinderloses Paar zwar sehr genossen und möchte nichts missen - aber genau so habe ich es genossen, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. In meinen Augen gibt es kein Richtig oder Falsch, kein Besser oder Schlechter…
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Auch ich finde es toll, wie du dir Gedanken machst, die habe ich mir nie gemacht. Wie Moreen habe ich schon im jugendlichen Alter gewusst, dass ich Kinder will und zwar so früh, wie möglich. Eine Karriere schwebte mir nie vor. Meinem GG, 2 Jahre jünger als ich, hat da genauso gedacht. Wir haben uns als Teenager kennengelernt, Mitte Zwanzig geheiratet und danach mit Üben gestartet. Nach 3.5 Jahren kam dann unsere erste und nochmals 3 Jahre später unsere jüngere Tochter zur Welt. Ich wäre zwar sehr gerne mehr gereist, aber mein Mann ist leider kein "Reisefüdli", egal ob mit oder ohne Kinder. Wir haben die Kinder "nur" durch die Grosseltern fremdbetreuen lassen, bzw. ich war 13 Jahre mehr oder weniger Hausfrau und Mutter. Heute sind wir beide noch keine 50 und sind mehr oder weniger wieder frei, sprich unsere Mädels werden flügge. Das geniessen wir sehr, auch wenn wir uns zuerst wieder etwas finden müssen. Ja, wir haben unser Leben umgestellt, als die Kinder kamen, haben uns aber nicht verbogen. Die Kinder kamen halt einfach mit und wir hatten enormes Glück, dass unsere Kinder sehr pflegeleicht waren und dies alles mitgemacht haben. Zudem haben wir uns mind. 1x im Jahr ein Wochenende gegönnt, wo wir zwei alleine weggefahren sind. Auch durften die Mädels 1x pro Woche bei meinen Schwiegis übernachten und wir hatten einen Abend für uns. Unsere Mädels haben diese Übernachtungen jeweils sehr geliebt.
Im Moment können wir gerade noch nicht alleine in die Ferien, da unsere 16 jährige nicht gerne alleine zu Hause ist. Aber das ist nur noch eine Frage der Zeit, bzw. wir nehmen sie einfach mit. Mit 16 macht sie mittlerweilen alles mit und wir müssen kein "Kinderprogramm" mehr haben.
Schlussendlich muss es für euch stimmen, ob ihr Kinder wollt oder nicht und auch ich kenne doch etliche Frauen, die noch später Mutter geworden sind.
Im Moment können wir gerade noch nicht alleine in die Ferien, da unsere 16 jährige nicht gerne alleine zu Hause ist. Aber das ist nur noch eine Frage der Zeit, bzw. wir nehmen sie einfach mit. Mit 16 macht sie mittlerweilen alles mit und wir müssen kein "Kinderprogramm" mehr haben.
Schlussendlich muss es für euch stimmen, ob ihr Kinder wollt oder nicht und auch ich kenne doch etliche Frauen, die noch später Mutter geworden sind.
LG KarinL
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Wir (oder zumindest ich) wussten ebenfalls recht früh, dass wir irgendwann in unserem Leben unbedingt Kinder (Mehrzahl) wollten. Ich hätte es nur sehr schwer akkzeptieren können, diesen Lebensplan aufgeben zu müssen, falls es nicht geklappt hätte.
Es ist ja leider eine biologische Tatsache ist, dass die Chance auf eine Schwangerschaft bei Frauen bereits ab Ende 20 zurückgeht und ab 35 relativ rasch und gleichzeitig das Risiko für Gendefekte steigt. Falls eine Kinderwunschbehandlung nötig sein sollte, sinken auch hier die Erfolgschancen ab 35.
Deshalb haben wir relativ früh mit der Familienplanung angefangen, d.h. eigentlich ab dem Zeitpunkt, wo wir uns ein Kind in unserem Leben konkret vorstellen konnten. Das war bei uns der Fall, nachdem ich meine sehr lange Ausbildung abgeschlossen habe und mein Mann beruflich Fuss gefasst hatte (wir waren da Ende 20). Da Kinder zu meinem Lebensplan gehörten, wollte ich nicht in die Situation geraten, dass es plötzlich "sehr/zu spät" ist und mein grosser Wunsch nicht mehr oder nur noch schwer realisierbar wird.
Dies gesagt: Ich kenne selbstverständlich auch (sehr) viele Frauen, die mit 35+ noch problemlos ein oder mehrere gesunde Kinder beommen haben. Schlussendlich sind es einfach Wahrscheinlichkeiten, die natürlich auf die eigene Situation nicht zutreffen müssen. Trotzdem war es mir wichtig, das Risiko, dass sich mein Lebensplan nicht (mehr) umsetzen lässt, möglichst zu minimieren.
Es ist ja leider eine biologische Tatsache ist, dass die Chance auf eine Schwangerschaft bei Frauen bereits ab Ende 20 zurückgeht und ab 35 relativ rasch und gleichzeitig das Risiko für Gendefekte steigt. Falls eine Kinderwunschbehandlung nötig sein sollte, sinken auch hier die Erfolgschancen ab 35.
Deshalb haben wir relativ früh mit der Familienplanung angefangen, d.h. eigentlich ab dem Zeitpunkt, wo wir uns ein Kind in unserem Leben konkret vorstellen konnten. Das war bei uns der Fall, nachdem ich meine sehr lange Ausbildung abgeschlossen habe und mein Mann beruflich Fuss gefasst hatte (wir waren da Ende 20). Da Kinder zu meinem Lebensplan gehörten, wollte ich nicht in die Situation geraten, dass es plötzlich "sehr/zu spät" ist und mein grosser Wunsch nicht mehr oder nur noch schwer realisierbar wird.
Dies gesagt: Ich kenne selbstverständlich auch (sehr) viele Frauen, die mit 35+ noch problemlos ein oder mehrere gesunde Kinder beommen haben. Schlussendlich sind es einfach Wahrscheinlichkeiten, die natürlich auf die eigene Situation nicht zutreffen müssen. Trotzdem war es mir wichtig, das Risiko, dass sich mein Lebensplan nicht (mehr) umsetzen lässt, möglichst zu minimieren.
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Diese Gedabken haben wir uns auch gemacht. Finde ich absolut ok.
Unsere Kids sind nun bald 9 und 12 Jahre alt. Und die Freiheiten kommen langsam aber sicher wieder
. Aber grosse Reisefüdlis oder Ausgänger waren wir nie. Von daher haben wir auch nichts verpasst.
Es stimmt, du weisst nicht was du für Kinder bekommst. Wir hatten als erstes ein Anfängerkind, das Zweite war auch gesund aber ein sehr anstrengendes Kind, bis heute noch. Aber alles kannst du nicht planen im Leben. Schlussendlich kannst du krank werden, dein Partner, dein Kind und dein Leben kann sich komplett ändern.
Wir haben im Bekanntenkreis auch Paare ohne Kinder. Zum Teil gewollt, zum Teil ungewollt. Ist aber gar kein Problem, auch kein Vor- und Nachteil.
Liebe Grüsse
Marissa
Unsere Kids sind nun bald 9 und 12 Jahre alt. Und die Freiheiten kommen langsam aber sicher wieder

Es stimmt, du weisst nicht was du für Kinder bekommst. Wir hatten als erstes ein Anfängerkind, das Zweite war auch gesund aber ein sehr anstrengendes Kind, bis heute noch. Aber alles kannst du nicht planen im Leben. Schlussendlich kannst du krank werden, dein Partner, dein Kind und dein Leben kann sich komplett ändern.
Wir haben im Bekanntenkreis auch Paare ohne Kinder. Zum Teil gewollt, zum Teil ungewollt. Ist aber gar kein Problem, auch kein Vor- und Nachteil.
Liebe Grüsse
Marissa
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Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Aus meiner Sicht ist der richtige Zeitpunkt gekommen, wenn man einen starken Kinderwunsch verspürt. Bei den einen früh, bei anderen spät und bei manchen nie. Die äusseren Umstände werden dann eben passend gemacht. Bei euch klingt es so, als seid ihr nicht parat und die Idee "heiraten und dann Kinder kriegen" sei eine Art Glaubenssatz, der bisher nicht gross hinterfragt wurde.
Bezüglich Lebensgestaltung mit Kind(ern) würde ich mir vorher nicht allzu viele Gedanken machen. Je nach konkreter Situation fällt das ganz unterschiedlich aus, und du hast ev. Bedürfnisse, die du jetzt noch gar nicht kennst. Ich war/bin manchmal ganz froh, wenn ich einfach meine Ruhe habe und habe gar keine Lust wegzugehen. Wenn ständig ein Kind an dir hängt (im Babyalter durchaus wörtlich, wenn man ein Tragling hat), ist es Luxus einfach nur alleine zu sein...
Bezüglich Lebensgestaltung mit Kind(ern) würde ich mir vorher nicht allzu viele Gedanken machen. Je nach konkreter Situation fällt das ganz unterschiedlich aus, und du hast ev. Bedürfnisse, die du jetzt noch gar nicht kennst. Ich war/bin manchmal ganz froh, wenn ich einfach meine Ruhe habe und habe gar keine Lust wegzugehen. Wenn ständig ein Kind an dir hängt (im Babyalter durchaus wörtlich, wenn man ein Tragling hat), ist es Luxus einfach nur alleine zu sein...
Grosse Schwester 08/13
Kleine Schwester 10/16
Kleine Schwester 10/16
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Ich finde es einerseits gut, macht ihr euch diese Gedanken und andererseits ist diese Entscheidung sicher schwer zu treffen. Denn man kann sich ja nicht wirklich vorstellen, wie es ist, bis es dann soweit ist.
Wir hatten noch keinen wirklichen Kinderwunsch, als unserer erste Tochter reinschneite.
Ab da war unser Leben auf den Kopf gestellt, im positiven Sinne.
Ich war überrascht, wie viel Instinkt noch in uns Menschen steckt oder zumindest in mir. Obwohl ich eigentlich ein Mensch mit wenig Geduld bin und nie gut mit (fremden) Kindern konnte, hatte ich eine ganz starke Stimme in mir, die nun einfach so weitermachen wollte mit schwanger, stillen, schwanger,.... Rational nicht sehr logisch aber mein Körper hatte seine Bestimmung gefunden.
Nun sind die Kinder älter und mit etwas Abstand zu den Hormonen, sehe ich durchaus nicht nur positives am Kinderkriegen.
Ich finde es sehr schmerzhaft und belastend und das obwohl ich nie eine Fehlgeburt hatte und alle 3 Kinder gesund sind.
Aber die Sorge um sie wird mich ein Leben lang begleiten, die Angst das ihnen etwas passieren könnte. Das Wissen das alles vergänglich ist. Die Welt die ich ihnen bieten kann und dabei kommen Babys so voller Urvertrauen und Zufriedenheit auf die Welt und realisieren dann, dass die Welt nicht das Paradies ist. Ich finde das alles schwer zu ertragen.
Wir hatten noch keinen wirklichen Kinderwunsch, als unserer erste Tochter reinschneite.
Ab da war unser Leben auf den Kopf gestellt, im positiven Sinne.
Ich war überrascht, wie viel Instinkt noch in uns Menschen steckt oder zumindest in mir. Obwohl ich eigentlich ein Mensch mit wenig Geduld bin und nie gut mit (fremden) Kindern konnte, hatte ich eine ganz starke Stimme in mir, die nun einfach so weitermachen wollte mit schwanger, stillen, schwanger,.... Rational nicht sehr logisch aber mein Körper hatte seine Bestimmung gefunden.
Nun sind die Kinder älter und mit etwas Abstand zu den Hormonen, sehe ich durchaus nicht nur positives am Kinderkriegen.
Ich finde es sehr schmerzhaft und belastend und das obwohl ich nie eine Fehlgeburt hatte und alle 3 Kinder gesund sind.
Aber die Sorge um sie wird mich ein Leben lang begleiten, die Angst das ihnen etwas passieren könnte. Das Wissen das alles vergänglich ist. Die Welt die ich ihnen bieten kann und dabei kommen Babys so voller Urvertrauen und Zufriedenheit auf die Welt und realisieren dann, dass die Welt nicht das Paradies ist. Ich finde das alles schwer zu ertragen.
2010, 2013, 2015
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Ich unterschreibe komplett bei maple: der Wunsch, dh das Bauchgefühl sollte da sein. Wenn es soweit ist, merkt man das schon.
ich würde da mal den Druck rausnehmen und abwarten, ob sich das Gefühl einstellt. Vielleicht ja, vielleicht nein. Ihr seid ja nur euch selbst "verpflichtet" und keinem anderen, dh fur euch zwei muss der Entscheid stimmen und für niemanden sonst.
Zwei Beobachtungen noch hier im thread: ich glaube, wenn man schon immer Kinder wollte, kann man sich das nicht vorstellen, dass jemand diesen Wunsch einfach (im Moment) nicht verspürt. Ein bisschen geht es hier schon eher gen "Kinder" - ist in einem Mütterforum vielleicht auch logisch.
und: Kinder kann man nicht rückgängig machen. Ich finde es besser, dass man kein Kind bekommt, wenn man nicht überzeugt ist.
Zweitens: man kann mit Kindern auch sehr gut Karriere machen. Dieses "entweder oder" empfinde ich als sehr schweizerisch (sorry). Ich höre ganz viel von Leuten: du zeigst mir, dass man sich im Beruf entwickeln kann und auch Kinder haben kann- das finde ich schön. Das möchte ich gern unterstreichen - ganz viele Begrenzungen existieren nur in unserem Kopf. Ich habe einen tollen Job, konnte mich indem auch weiterentwickeln (Karriere finde ich ein komisches Wort, was ist das schon) und habe Kinder. Das ist vereinbar. Also ausser heute: nach zweimal Scharlach im letzten Monat und gerade eben einem Notfallbesuch inkl Gips habe ich gerade eine kurze Sinnkrise.





die ist aber morgen wieder vorbei.

Zwei Beobachtungen noch hier im thread: ich glaube, wenn man schon immer Kinder wollte, kann man sich das nicht vorstellen, dass jemand diesen Wunsch einfach (im Moment) nicht verspürt. Ein bisschen geht es hier schon eher gen "Kinder" - ist in einem Mütterforum vielleicht auch logisch.

Zweitens: man kann mit Kindern auch sehr gut Karriere machen. Dieses "entweder oder" empfinde ich als sehr schweizerisch (sorry). Ich höre ganz viel von Leuten: du zeigst mir, dass man sich im Beruf entwickeln kann und auch Kinder haben kann- das finde ich schön. Das möchte ich gern unterstreichen - ganz viele Begrenzungen existieren nur in unserem Kopf. Ich habe einen tollen Job, konnte mich indem auch weiterentwickeln (Karriere finde ich ein komisches Wort, was ist das schon) und habe Kinder. Das ist vereinbar. Also ausser heute: nach zweimal Scharlach im letzten Monat und gerade eben einem Notfallbesuch inkl Gips habe ich gerade eine kurze Sinnkrise.
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Es ist grundsätzlich nicht so schwarz-weiss wie man es sich oft vorstellt und es ist viel mehr "normales Leben" (
) mit Kindern möglich als man glauben möchte. Mir wurde alles mögliche prophezeit was dann mit Kindern alles eintreten oder nicht mehr möglich sein wird, so gut wie nichts davon hat sich bewahrheitet, dafür wurden wir mit anderen Dingen konfrontiert.
Aber ja, es kommt auf sehr viele Dinge an, ob man seine Pläne dann auch mit Kindern umsetzen kann, flexibel bleiben heisst die Devise
Aber ja, es kommt auf sehr viele Dinge an, ob man seine Pläne dann auch mit Kindern umsetzen kann, flexibel bleiben heisst die Devise
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Das macht mir im Moment auch sehr zu schaffen. Auch, dass ich evtl. Trauer hinterlassen werde, wenn ich sterbe und ich hoffe, dass sie bereit sein werden, ohne mich ihren Weg zu gehen.Leela hat geschrieben: ↑Mi 28. Jun 2023, 13:29 Aber die Sorge um sie wird mich ein Leben lang begleiten, die Angst das ihnen etwas passieren könnte. Das Wissen das alles vergänglich ist. Die Welt die ich ihnen bieten kann und dabei kommen Babys so voller Urvertrauen und Zufriedenheit auf die Welt und realisieren dann, dass die Welt nicht das Paradies ist. Ich finde das alles schwer zu ertragen.
Mein Herz ist teilweise sehr schwer, wenn ich daran denke und wenn ich sie anschaue, platzt es fast vor Liebe.
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Ich bin eigentlich froh, dass ich (bevor ich Kinder bekommen habe) hier nicht mitgelesen habe. Denn hier geht es ja meisten um Themen, wo es eben gerade schwierig oder belastend ist, wo Mütter Rat suchen, unsicher sind, Probleme auftreten. Das kann einem ja schon das Gefühl geben, das Leben mit Kindern sei nur stressig und problembeladen.
Ich finde, das Leben mit Kindern ist einfach sehr sehr intensiv, und halt in alle Richtungen: Angst, Sorge, aber auch Glück, Liebe, Zugehörigkeit, Bindung. Diese Gefühle habe ich in dieser Intensität eigentlich vor den Kindern nicht gekannt.
Und es ist unglaublich spannend und faszinierend zu sehen, wie aus den kleinen Würmchen erwachsene Persönlichkeiten heranreifen. Für sie da zu sein und ihnen - eben inmitten einer Welt, die eben kein Paradies ist - das Gefühl zu vermitteln, dass ich da bin und sie liebe, empfinde ich als erfüllende und wunderbare Aufgabe.
Ich finde, das Leben mit Kindern ist einfach sehr sehr intensiv, und halt in alle Richtungen: Angst, Sorge, aber auch Glück, Liebe, Zugehörigkeit, Bindung. Diese Gefühle habe ich in dieser Intensität eigentlich vor den Kindern nicht gekannt.
Und es ist unglaublich spannend und faszinierend zu sehen, wie aus den kleinen Würmchen erwachsene Persönlichkeiten heranreifen. Für sie da zu sein und ihnen - eben inmitten einer Welt, die eben kein Paradies ist - das Gefühl zu vermitteln, dass ich da bin und sie liebe, empfinde ich als erfüllende und wunderbare Aufgabe.
Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Und genauso ist das ok, das nicht als wundervolle Aufgabe zu empfinden.
manchmal finde ich schade, dass man fast nicht sagen darf: ich möchte keine Kinder haben oder ich würde mich nicht wieder für Kinder entscheiden, wenn ich noch einmal wählen könnte. Das muss genauso Platz haben, wie dass man in dieser Rolle total aufgeht.
Ich persönliche kann nachvollziehen, dass man sich Gedanken macht. Ich kenne einige im Umfeld, wo die Kinder eher nicht ganz "normgemäss" sind und das Alltagsleben sehr anstrengend ist, bis hin zum Ende der Beziehung. Ich kenne auch Leute, die total auf die Welt gekommen sind, wie anstrengend oder anders das Leben mit Kindern ist. Und dann gibt es natürlich die, wo die Erwartungen ungefähr eingetroffen sind und die zufrieden sind.
Und schlussendlich weiss man nicht, was einen erwartet, was das Kind mit einem macht und was für ein Kind man bekommt. Ganz ehrlich: ich würde den Entscheid für das 2. Kind so nicht mehr treffen, vermutlich. Und andererseits: es ist da und wir leben alle gut zusammen. Aber ich wäre beinahe daran kaputt gegangen - und bin froh, bin ich das nicht (ehrlich: zum Glück hatte ich einen tollen Job, das war zu der Zeit mein Anker, nicht aus dem Leben zu fallen) und sind mein Mann und ich sehr glücklich zusammen trotz der sehr anstrengenden Zeit. Ich verstehe jeden, der das ggf nicht riskieren will oder auch keine Energie dafür aufwenden möchte.

Ich persönliche kann nachvollziehen, dass man sich Gedanken macht. Ich kenne einige im Umfeld, wo die Kinder eher nicht ganz "normgemäss" sind und das Alltagsleben sehr anstrengend ist, bis hin zum Ende der Beziehung. Ich kenne auch Leute, die total auf die Welt gekommen sind, wie anstrengend oder anders das Leben mit Kindern ist. Und dann gibt es natürlich die, wo die Erwartungen ungefähr eingetroffen sind und die zufrieden sind.
Und schlussendlich weiss man nicht, was einen erwartet, was das Kind mit einem macht und was für ein Kind man bekommt. Ganz ehrlich: ich würde den Entscheid für das 2. Kind so nicht mehr treffen, vermutlich. Und andererseits: es ist da und wir leben alle gut zusammen. Aber ich wäre beinahe daran kaputt gegangen - und bin froh, bin ich das nicht (ehrlich: zum Glück hatte ich einen tollen Job, das war zu der Zeit mein Anker, nicht aus dem Leben zu fallen) und sind mein Mann und ich sehr glücklich zusammen trotz der sehr anstrengenden Zeit. Ich verstehe jeden, der das ggf nicht riskieren will oder auch keine Energie dafür aufwenden möchte.
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Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Ich bin gerade überwältigt ab so vielen Nachrichten.
Vielen herzlichen Dank - ich habe jede einzelne gelesen und mich wunderbar abgeholt gefühlt.
Herzlichen Dank.
Ich glaube es ist schon der Punkt, dass ich mich mit der Mutter-Rolle schon sehr intensiv auseinander setze, sei es die Geschichten hier im Forum, aber auch die Mütter in meinem Umfeld, die dann bei mir (ähnlich wie hier im Forum) einfach mal den Balast abladen. Zitat "was würde ich dafür geben, mal in Ruhe ein Buch zu lesen, nicht nach der Arbeit in die Kita stressen zu müssen etc.).
Wahrscheinlich haben viele Freiheiten nebst dem individuellen Kindesbedürfnissen auch viel mit Familien-Organisation zu tun.
Davor haben mein Partner und ich irgendwie Angst, dass wir das nicht hinkriegen oder wir uns streiten, weil jeder das Gefühl hat, zu kurz zu kommen. Der Kinderwunsch ist bei uns beiden da, aber das Geniessen der Freiheiten halt auch.
Ich ertappe mich beim Googeln von Ferndestinationsurlauben und Kinderwagenmarken. Es ist so paradox.
Ich bin ein wahnsinniger Planungsfreak und weiss gerne, was auf mich zukommt. Unsicherheiten (wie wird es mit Kindern sein, wie wird UNSER Kind mal sein, was macht es mit unserer Beziehung) beschäftigt mich sehr - vielleicht lässt mich auch dieser Punkt zögern. Weil aktuell kann ich mein/unser Leben grösstenteils Selbstbestimmen. Ich bin ein steh-auf-männchen und kann mich sehr gut auf neue Situationen einstellen, aber trotzdem mag ich Pläne sehr
Aber schreibt gerne noch ein bisschen weiter - ehrliche und reelle Darstellungen des Alltags tun mir und meinem Gedankenchaos grad sehr gut.
Vielen herzlichen Dank - ich habe jede einzelne gelesen und mich wunderbar abgeholt gefühlt.
Herzlichen Dank.
Ich glaube es ist schon der Punkt, dass ich mich mit der Mutter-Rolle schon sehr intensiv auseinander setze, sei es die Geschichten hier im Forum, aber auch die Mütter in meinem Umfeld, die dann bei mir (ähnlich wie hier im Forum) einfach mal den Balast abladen. Zitat "was würde ich dafür geben, mal in Ruhe ein Buch zu lesen, nicht nach der Arbeit in die Kita stressen zu müssen etc.).
Wahrscheinlich haben viele Freiheiten nebst dem individuellen Kindesbedürfnissen auch viel mit Familien-Organisation zu tun.
Davor haben mein Partner und ich irgendwie Angst, dass wir das nicht hinkriegen oder wir uns streiten, weil jeder das Gefühl hat, zu kurz zu kommen. Der Kinderwunsch ist bei uns beiden da, aber das Geniessen der Freiheiten halt auch.
Ich ertappe mich beim Googeln von Ferndestinationsurlauben und Kinderwagenmarken. Es ist so paradox.
Ich bin ein wahnsinniger Planungsfreak und weiss gerne, was auf mich zukommt. Unsicherheiten (wie wird es mit Kindern sein, wie wird UNSER Kind mal sein, was macht es mit unserer Beziehung) beschäftigt mich sehr - vielleicht lässt mich auch dieser Punkt zögern. Weil aktuell kann ich mein/unser Leben grösstenteils Selbstbestimmen. Ich bin ein steh-auf-männchen und kann mich sehr gut auf neue Situationen einstellen, aber trotzdem mag ich Pläne sehr

Aber schreibt gerne noch ein bisschen weiter - ehrliche und reelle Darstellungen des Alltags tun mir und meinem Gedankenchaos grad sehr gut.
- Petite Souris
- Senior Member
- Beiträge: 759
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Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
An dem Punkt wo du jetzt stehst, stehen wir mit der Überlegung, ob wir noch ein drittes Kind wollen, oder nicht.
Momentan sind wir uns noch nicht sicher, also warten wir, bis beide wieder zu 100% sagen können: "wir wollen!"
Wenn sich dieses Gefühl bei euch einstellt, dann werdet ihr es merken.
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Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Ich habe ja geschrieben, dass ICH diese Aufgabe so empfinde. Wenn andere Menschen keine Kinder möchten, finde ich das weder schade noch komisch. Und dass über "Regretting motherhood" offener gesprochen wird, finde ich eine wichtige, gute Sache. Ich verurteile das keineswegs. Oder wo hast du jetzt aus meinem Post etwas wertendes bezüglich Kinder/keine Kinder herausgelesen?ChrisBern hat geschrieben: ↑Mi 28. Jun 2023, 16:21 Und genauso ist das ok, das nicht als wundervolle Aufgabe zu empfinden.manchmal finde ich schade, dass man fast nicht sagen darf: ich möchte keine Kinder haben oder ich würde mich nicht wieder für Kinder entscheiden, wenn ich noch einmal wählen könnte. Das muss genauso Platz haben, wie dass man in dieser Rolle total aufgeht.
Ich weiss ja auch nicht, ob ich ohne Kinder glücklicher wäre als mit - es gibt kein Paralleluniversum, in dem ich das ausprobieren kann. Ich denke eher nein, aber wissen tue ich es definitiv nicht.
- carina2407
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Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
"Während man Pläne macht, fällt das Schicksal hinterrücks lachend vom Stuhl", das trifft es eigentlich schon ziemlichMissDiamond hat geschrieben: ↑Mi 28. Jun 2023, 17:00
Ich ertappe mich beim Googeln von Ferndestinationsurlauben und Kinderwagenmarken. Es ist so paradox.
Ich bin ein wahnsinniger Planungsfreak und weiss gerne, was auf mich zukommt. Unsicherheiten (wie wird es mit Kindern sein, wie wird UNSER Kind mal sein, was macht es mit unserer Beziehung) beschäftigt mich sehr - vielleicht lässt mich auch dieser Punkt zögern. Weil aktuell kann ich mein/unser Leben grösstenteils Selbstbestimmen. Ich bin ein steh-auf-männchen und kann mich sehr gut auf neue Situationen einstellen, aber trotzdem mag ich Pläne sehr
Aber schreibt gerne noch ein bisschen weiter - ehrliche und reelle Darstellungen des Alltags tun mir und meinem Gedankenchaos grad sehr gut.


Du kannst Pläne machen, musst aber immer damit rechnen dass dir dein Kind einen Strich durch die Rechnung macht



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Re: Kinderwunsch Hin-und Hergerissen
Liebe Miss Diamond! Heute Nacht bin ich aufgewacht, weil mich dieser Thread dermassen beschäftigt, dass ich nicht mehr einschlafen konnte... Hier wird viel von Vereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Kinder zu haben gesprochen. Ich selbst bin mit meinem Bruder in einer Kleinfamilie aufgewachsen, in der das Wohlbefinden meines Vaters über allem stand. Gefühlt bin ich auf der Quartierstrasse und bei den Nachbarn ganz am Ende derselbigen aufgewachsen. Meine Mutter stand mit meinem Vater frühmorgens auf, um mit ihm zu frühstücken. Uns stellte sie eine Eieruhr hin und ging wieder ins Bett.
Meine Eltern waren weder an unserer Schulaufführung der modernen Version des Aschenputtels noch an irgendeiner meiner Sportveranstaltungen. Ich muss etwa 14 gewesen sein, als meine Mutter mir einmal sagte, dass mein Vater gar nie Kinder gebraucht hätte, für ihn hätten sie zwei als Paar ausgereicht. Als ich kurz vor der Ausbildung war, zogen wir in ein Haus am See. Ich verlor von heute auf Morgen meinen ganzen Freundeskreis, und wenn man nicht mehr zur Schule geht, findet man auch nicht so schnell einen neuen. Im Winter bevor ich meine LAP hatte, kauften sich meine Eltern ein Haus in Portugal und vor meinen Prüfungen, Ende April, sind sie weggezogen. Mein Vater informierte mich darüber, dass er mir meine Wohnung bis im Oktober zahlen würde, dann müsse ich für mich selbst schauen. Ich hatte weder die LAP in der Tasche noch einen Job in Aussicht. Die folgenden Jahre bekam ich meine Eltern vielleicht ein- bis zweimal im Jahr zu Gesicht, meist wenn ich sie in meinen Ferien besucht habe. Selbstverständlich musste ich die Feiertage alleine oder bestenfalls mit Freunden feiern, ganze 14 Jahre lang.
Was ich damit sagen möchte: Kinder zu haben bedeutet mehr, als sie grosszuziehen, sie zu ernähren und zu erziehen. Meine Eltern haben mich nicht vernachlässigt im eigentlich Sinn, aber ganz sicher emotional. Es hat meine Beziehungen und meine Bindungsfähigkeit massiv negativ beeinflusst. Ich bin sozusagen ein emotionaler Krüppel geworden und erst der Tod meines Vaters hat mir die Augen geöffnet. Meine Eltern haben sich für mich, als Individuum, einen feuchten Furz interessiert. Meine Gefühle waren ihnen völlig schnurz, ich war halt da und sollte so funktionieren, dass es möglichst in ihr Leben passte.
Niemand sollte Kinder haben, wenn das Hauptaugenmerk darauf liegt, dass das Leben möglichst so weitergeht wie vor den Kindern und man nach 15 Jahren möglichst wieder ein Leben hat wie vorher.
Es tut mir leid, aber irgendwie musste das einfach raus. Wenn ihr glücklich seid mit dem Leben, so wie es jetzt ist: dann lebt es doch einfach so weiter! Niemand muss Kinder haben, ich habe mehrere Freundinnen in meinem Umfeld die sehr glücklich sind ohne.
Meine Eltern waren weder an unserer Schulaufführung der modernen Version des Aschenputtels noch an irgendeiner meiner Sportveranstaltungen. Ich muss etwa 14 gewesen sein, als meine Mutter mir einmal sagte, dass mein Vater gar nie Kinder gebraucht hätte, für ihn hätten sie zwei als Paar ausgereicht. Als ich kurz vor der Ausbildung war, zogen wir in ein Haus am See. Ich verlor von heute auf Morgen meinen ganzen Freundeskreis, und wenn man nicht mehr zur Schule geht, findet man auch nicht so schnell einen neuen. Im Winter bevor ich meine LAP hatte, kauften sich meine Eltern ein Haus in Portugal und vor meinen Prüfungen, Ende April, sind sie weggezogen. Mein Vater informierte mich darüber, dass er mir meine Wohnung bis im Oktober zahlen würde, dann müsse ich für mich selbst schauen. Ich hatte weder die LAP in der Tasche noch einen Job in Aussicht. Die folgenden Jahre bekam ich meine Eltern vielleicht ein- bis zweimal im Jahr zu Gesicht, meist wenn ich sie in meinen Ferien besucht habe. Selbstverständlich musste ich die Feiertage alleine oder bestenfalls mit Freunden feiern, ganze 14 Jahre lang.
Was ich damit sagen möchte: Kinder zu haben bedeutet mehr, als sie grosszuziehen, sie zu ernähren und zu erziehen. Meine Eltern haben mich nicht vernachlässigt im eigentlich Sinn, aber ganz sicher emotional. Es hat meine Beziehungen und meine Bindungsfähigkeit massiv negativ beeinflusst. Ich bin sozusagen ein emotionaler Krüppel geworden und erst der Tod meines Vaters hat mir die Augen geöffnet. Meine Eltern haben sich für mich, als Individuum, einen feuchten Furz interessiert. Meine Gefühle waren ihnen völlig schnurz, ich war halt da und sollte so funktionieren, dass es möglichst in ihr Leben passte.
Niemand sollte Kinder haben, wenn das Hauptaugenmerk darauf liegt, dass das Leben möglichst so weitergeht wie vor den Kindern und man nach 15 Jahren möglichst wieder ein Leben hat wie vorher.
Es tut mir leid, aber irgendwie musste das einfach raus. Wenn ihr glücklich seid mit dem Leben, so wie es jetzt ist: dann lebt es doch einfach so weiter! Niemand muss Kinder haben, ich habe mehrere Freundinnen in meinem Umfeld die sehr glücklich sind ohne.