Schichtarbeit und Familie - eure Erfahrungen

[queen]

Mein Mann wird einen neuen Job antreten, der im Schichtbetrieb (3 Schichten) ist. Keiner von uns beiden hatte bisher je Schicht gearbeitet, und ein bisschen mulmig ist mir schon, wenn ich mir überlege, wie es wohl sein wird, insbesondere als Familie.
Unsere Kinder sind schon grösser und schon ein wenig selbständiger, aber bisher hatten wir immer die Wochenenden als Familie. Ich würde uns jetzt zwar nicht als überaus aktive Familie bezeichnen, wir sind auch gerne an den Wochenenden mal zuhause. Aber dennoch wird ja doch einiges anders.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Schichtarbeit und Familienleben gemacht? Welche Vorteile seht ihr, welche Nachteile hat es?

Nur zum Verständnis: der Jobwechsel ist beschlossen (der Job an und für sich ist eben sehr interessant).

[Joeyita]

Was für Zeiten hat er denn im Schichtbetrieb?

Mein Mann arbeitet an 2 Samstagen im Monat und freitags oft von mittags bis 21.00 Uhr. Anfangs war ich auch nicht super begeistert, aber tatsächlich erleichtern uns seine Arbeitszeiten im Alltag Vieles. Er kann sich beispielsweise morgens um die Kinder kümmern, bis diese in Schule und Kindergarten sind, ich kümmere mich ums Abholen. Wenn er am Samstag arbeitet, hat er dafür einen zusätzlichen Tag unter der Woche frei. Das hat auch Vorteile.

Die Samstage, an welchen ich alleine bin, finde ich vor allem im Winter anstrengend, weil ich das Gefühl habe, dass ich die Kinder bespassen muss, da es zuhause irgendwann mühsam wird. Deshalb schaue ich an diesen Tagen, dass wir Programm haben. Meine Kinder sind aber noch etwas Kleiner als deine.

[danci]

Mein Mann arbeitet seit eh und je Schicht (Gastro). Nun mehr oder weniger gleichmässig, jedoch jeweils über den Mittag ein paar Stunden und dann ab 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr und zwar Di-Sa, also weit weg von "normalen" Arbeitszeiten. Früher waren es aber ganz verschiedene Schichten und oftmals nicht voraussehbar, sondern eher kurzfristig.

Unsere Kinder sind inzwischen 14,5, fast 12 und 8. Den grössten Vorteil sehe ich, dass obwohl wir 180% arbeiten, sehr oft jemand zu Hause ist. Auch kann er dadurch, dass er untertags da ist, so manche Termine wahrnehmen wie Kinderarzt, Taxi für Hobbies etc. Auch morgens finde ich es praktisch, dass ich einfach gehen kann und er schaut, dass alle in die Schule kommen. Der Nachteil ist klar weniger Familienzeit und schwierigere Planung, auch z. Bsp. bei Treffen mit Kollegen etc. heisst es von uns oft, dass wir noch nicht wissen, ob er mitkommt.

Die Wochenenden plane ich seit langem für mich und die Kinder. Wir unternehmen recht viel. Und wenn er da ist, kommt er mit. Das freut uns immer, aber wenn nicht, habe ich nicht das Gefühl, etwas nicht machen zu können. Klappt bei uns recht gut. Ich habe auch einige Freundinnen, die entweder alleinerziehend sind oder deren Männer am WE arbeiten und so sind wir oft als Frauen mit Kindern unterwegs.

[aimée]

Als die Kinder noch klein waren, arbeiteten wir beide Schicht, idealerweise so, dass wir aneinander vorbei kamen und die Kids möglichst wenig fremdbetreut werden mussten.
Nun arbeitet GG im Büro mit den entsprechenden Zeiten. Als dies änderte, vermisste ich schon zuerst die gemeinsamen freien Vormittage (wenn ich frei hatte), wo wir gerne mal "Zmörgelen" oder in Ruhe Dinge erledigen konnten. Die WE nahmen wir wie sie kamen, der Dienstplan war immer schon früh bekannt, da liess sich gut auch mal was planen. Ansonsten habe ich einfach was mit den Kindern unternommen oder die Zeit genossen.
Am Schichtdienst gefällt mir, dass es Abwechslung gibt: mal am Morgen frei, bei Nachtdienst den Tag durch frei und nicht immer derselbe "Trott".

[AnCoRoJe]

Ich arbeite seit immer Schicht. (Gesundheitswesen) Drei Schicht System und unregelmässig. Kein Problem bei uns. Die Kids kennen es nicht anders und es ist normal dass ich halt mal länger schlafe, vorschlafe oder am WE nicht da bin. Auch als sie kleiner waren war das easy. Mein Mann har dann öfters allein was mit ihnen gemacht und wir haben gemeinsame WEs sehr geschätzt. Inzwischen mit tw schon Erwachsen ist es eh kein Thema mehr. Da ist hier immer ein kommen und gehen. Wir geniessen unser unregelmässiges Leben und so ein „stierer“ Mo-Fr Job würde mich glaub recht einschränken.

[Mialania]

Ich arbeitete vor den Kindern Schicht, mein Mann auch. Jetzt arbeit er nur noch "normal", einmal sieben Tage am Stück, danach 7 Nächte. Da es so meist doch etwas regelmässiges hat, kann ich trotzdem irgendwie planen. Was ich schön finde, ist, dass wir unter der Woche mal was unternehmen können und nicht fix aufs Wochenende beschränkt sind, wo eh die meisten Leute frei haben.