Nachtzug mit kleinen Kindern

Moderator: stella

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Netterl
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Netterl »

Ist in Italien wohl anders als in D. Wir haben 1.000 Baustellen, zu wenig Personal in den Stellwerken, zu wenig Lokführer, die Infrastruktur Bahn jahrzehntelang vernachlässigt - es funktioniert nicht mehr besonders gut hier.

Wobei die Nightjets ja ÖBB sind.
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Netterl
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Netterl »

Nachtrag: Ich empfehle Sebastian Wilken, Ersteller des Newsletters https://zugpost.org/ Dort gibt’s Infos
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ChrisBern
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von ChrisBern »

sonrie hat geschrieben: Mi 11. Okt 2023, 20:43 @ChrisBern: ja die sehen toll aus, aber die öbb ist eine Katastrophe. Zugausfälle, Schienenersatzverkehr und wirkliche Verspätungen sind normal..
Wir standen letztes jahr um 21h in Feldkirch um das Auto zu verladen und mit dem Nachtzug nach Wien zu fahren. Zug wurde aufgrund technischer Probleme gecancelled, dies wurde am Bahnsteig von einem Gleisarbeiter verkündet, null Service, kein Ersatz, nix. Ich hab 10 jahre öbb Erfahrung quer durch österreich, ich glaube pünktlich war der Zug in einer Handvoll Fälle..... meistens war eine Katastrophe. On Ö fährt zb. niemand mit dem Zug zum Flughafen oder wenn, dann 2h früher, weil man nie weiss wie lange die Verspätung ist ;-)
Ja, mein letztes Zugerlebnis mit der ÖBB war auch recht zum Vergessen, 3 h Verspätung auf dem Weg nach Salzburg und anders als bei der DB gibt es noch nicht mal Geld zurück...und wer die App programmiert hat, den sollte man...

sonrie
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von sonrie »

geeenau so ... 😂
Sowas ist immer mühsam, aber nachts mit drei kleinen Kindern ....nein danke.
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Mialania
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Mialania »

Ui, Ihr habt ja viel geschrieben.

Also, ich bin früher viel Zug gefahren, mein Mann ist auch viel mit dem Zug unterwegs gewesen und wir waren mit nur einem Kind mal mit dem Zug unterwegs für 8 oder 9h tagsüber. Er hat damals steinhart auf dem Tischchen zwischen uns geschlafen, mit meinem Tragepulli zugedeckt. Die Heimfahrt ging auch gut, obschon der Zug dann rappelvoll war und der Grosse auf dem Schoss mitfahren musste.

Ansonsten sind wir mit drei Kindern max. 1h mit dem Zug unterwegs, also, für einen Weg. Umsteigen geht schon auch, auch Bus fahren. Schiff fahren kennen sie auch.

Wir sind nur am Überlegen, wie wir uns mal Urlaub leisten könnten und wohin. Wir haben auch an einen Kurzflug gedacht oder eine Strecke mit dem Nachtzug, die andere mit dem Flugzeug. Autofahren sehe ich für uns aktuell gar nicht. Deshalb bin ich freiwillig mit dem Zug unterwegs. Aber beim Fliegen muss man je nach je noch einen Kindersitz haben.

Die Kinder schlafen in der Nacht eigentlich alle gut, wenn sie mal schlafen. Deshalb dachte ich an einen Nachtzug. Tagsüber haben sie Bewegungsdrang und irgendwann wird es ihnen langweilig.

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Nea
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Nea »

Wir waren 2x mit dem Nachtzug (ÖBB) und 3 Kindern in Wien. Mein Mann und die Kinder liebens, ich hasse es und mache es nicht nochmals. Ich kann kein Auge zutun. Ich habe Angst, dass die Kinder rausfallen (einmal hatten wir einen Rausfallschutz, der vielleicht 10 cm über der Matratze war. Bei einer abrupten Bremsung wäre das Kind rausgefallen). Mit dem Kleinsten schlief ich jeweils zusammen. Es ist aber extrem eng. Und wenn du auch noch einen Buggy mitnehmen musst, kannst du dich im Abteil nicht mehr bewegen. Für mich ist es purer Stress.

Beim Fliegen musst du keinen Kindersitz dabei haben. Es gibt das Cares-Gurtsystem, das ist aber freiwillig.

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Netterl
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Netterl »

Fliegen ist bei mir persönlich aus ökologischen Gründen raus, daher kann ich nur vom Zug fahren berichten.

Im Urlaub will ich mich erholen, möglichst auch schon bei An-und Abfahrt. Bzw diese sollte nicht zu fordernd sein. Solange die Kids so klein und anstrengend sind, würde ich keine zu langen Reisen unternehmen, (wenn es mit Deinen Kids bei längeren Fahrten anstrengend wird.)
PS: Es ist nur eine Phase, ehrlich. Wenn sie größer sind, könnt ihr vermutlich solche weiten Reisen auch mehr genießen. Oder man macht sowas auch mal ohne Kids oder mit weniger.
Guck doch mal, was so Eure Bedürfnisse sind und wie man die am besten unter einen Hut bekommt.

Mein Chef war auch ein Reisefüdli, hat sich immer gewundert, wo wir Urlaub machen (in D oder CZ, viel draußen in der Natur, in kleinen Orten) und mit Familie hat er dann auf einmal auch ähnliche Urlaube genossen und gemeint, nun könne er mich verstehen. :lol:

Meine Kids sind allerdings von jeher gerne und auch lange gerne Zug gefahren. (Mein Profilbild kommt nicht von ungefähr :lol: Daher waren bei uns häufige Umstiege toll, weil es dann zumeist eine andere Baureihe war. Kann sein, dass das bei Euch ähnlich ist oder kann aber auch in Stress ausarten. Das musst Du wissen.)
PS2: Gepäck haben wir bei längeren (14 Tage) Urlauben per Post vorausgeschickt.
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Joeyita
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Joeyita »

Wir sind im Sommer 2022 von Basel nach Hamburg und retour mit dem ÖBB Nightjet gefahren. Unsere Kinder waren damals 4 und 6.5 und wir haben ein 6er-Abteil für uns zu viert gebucht. Bei uns hat (noch) alles tiptop geklappt, die Züge waren erstaunlich pünktlich und die Kinder haben super geschlafen, im Gegensatz zu uns Eltern :lol: . Die Kinder lagen in den mittleren Betten, dort hatte es super Auffanggurte, die man am oberen Bett befestigen konnte. Wir Eltern lagen zuoberst und mein Mann (1.83 gross) konnte seine Beine nicht strecken. Ich schlafe jeweils aufgrund des ganzen Geruckels einfach nicht tief und bin am nächsten Tag nicht grad erholt. Ich finde aber, für eine Nacht geht's und die Kinder fanden es ein tolles Erlebnis. Unser Grosser will unbedingt wieder mit dem Nachtzug in die Ferien-

Mit so kleinen Kindern wie deine noch sind, hätte ich es aber glaube ich noch nicht gewagt. Und wenn, dann würde ich euch eher eine Destination in Deutschland oder vielleicht Holland vorschlagen.

Gepäck hat wirklich kaum Platz und es war eng. Für unseren kleineren Sohn haben wir so einen Rollkoffer zum Draufsitzen, mit welchem wir ihn jeweils beim Umsteigen durch den Bahnhof ziehen konnten. Das hat super geklappt und so wussten wir immer, wo er ist :wink: -
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danci
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von danci »

Wir sind schon oft mit dem Nachtzug und den Kindern (auch drei :wink: ). Und mit "wir" meine ich, dass in den meisten Fällen einer alleine mit den Kindern fuhr. Gehen wir alle zusammen, nehmen wir das Auto. Wir fuhren bisher immer Richtung Osten (Graz, Budapest, Ljubljana, Zagreb), daher waren es meistens die ÖBB-Züge. Die Jüngste war beim ersten Mal ca. 1,5. Es ging immer problemlos, ich muss dazu aber auch sagen, dass wir zu denen gehören, die einfach davon ausgehen, dass es klappt und uns Verspätungen etc. nicht gross stressen. Man muss ja auch ein bisschen der Typ dafür sein.

Verspätungen gibt es zwischendurch, das ist so. Am mühsamen finde ich es da, dass sie relativ schlecht kommuniziert werden. Für uns war es bisher kein Problem, einmal bekam ich es aber mit, wie eine Mutter, ihre beiden noch sehr kleinen Kindern um 5.00 Uhr weckte, halb im Schlaf anzog und bereit machte (inkl. Jacke, Mütze etc.) um dann festzustellen, dass sie erst in 2 Stunden am Zielort sein werden.... :shock: Die Kinder waren müde und haben nur noch geweint, und sie tat mir so unendlich leid. Dem kann man entgegenkommen, indem man selber auf dem Handy kurz prüft, wo man sich befindet und sich nicht auf die (teilweise undeutlichen und teilweise ganz abgeschalteten) Durchsagen verlässt. Wenn man es denn weiss. :roll: Dass es trotz Buchung keinen Platz im Liegewagen gab, erlebte mein Mann nur einmal. Sie bekamen dann aber einen Schlafwagen und mussten nicht auf die Sitze.

Die engen Liegen und Kleinkind sehe ich als die grösste Schwierigkeit. Ich habe es damals beim ersten Mal mit der Kleinen versucht, sie zu mir zu nehmen, ging gar nicht. Es war einfach zu wenig Platz. Habe dann kurzerhand aus den Jacken (war zum Winter) ein Bett am Boden gemacht und sie da drauf gelegt. Sie hat so sehr gut geschlafen. Später haben wir es dann so gemacht, dass sich zwei Kinder ein Bett teilten: Jedes den Kopf auf eine Seite und sie berührten sich nur bei den Füssen und hatten genug Platz. So war dann auch das kleinere Kind etwas geschützt. Zusätzlich war der Koffer vor dem Bett. Bei uns schliefen die Kinder immer unten, denn es gab auch oben keine Netze, sondern einfach 3-4 Gurte senkrecht, das bringt aber erst ab einer gewissen Grösse etwas. Eine Freundin von mir nimmt jeweils diese aufblasbaren Tubes mit. Diese werden dann durch die Gurte gehalten und das Kind ist hinter der Tube sicher. Das wäre bei Euch sicher auch eine gute Idee und man kann sie auch in der Unterkunft brauchen.

Bucht man ein 4-er-Abteil ist es einfach zumindest bei unseren Zügen so, dass es dann einfach zuunterst und weit oben Betten gibt. Die mittleren Betten werden nicht aufgeklappt. Das macht zwar fürs sitzen Sinn, ist aber mit kleinen Kindern ungünstig. Und ich bin absolut nicht schwindelfrei und kann dort oben unmöglich schlafen. Wir konnten das aber immer mit dem Zugbegleiter lösen und er klappte die mittleren auch auf.

Ansonsten finde ich (Nacht-) Zugfahrten mit Kindern, kleinen und grossen, sehr angenehm und einfacher als das Flugzeug oder das Auto.
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Netterl
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Netterl »

@danci: Bei Mialanias Kindern ist ein Kind nicht neurotypisch. Das kann problematisch sein, muss aber nicht. Ich finde, es kommt halt schon sehr auf einen selbst an und auch wie die Kinder drauf sind.
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Savuti
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Savuti »

Bezüglich 3 Kindern: Dancis Kinder haben einen grösseren Altersabstand und so weit aus dem Forum zu entnehmen ist, keine „Special effects“.
Reisen mit Kindern mit Special effects ist gemäss meiner Erfahrung anstrengender, v.a. bei nicht planbaren Vorkommnissen, weiss man nicht, wie sie reagieren werden.
Letztes Jahr hatten wir Zugsausfall und ein Kind ist total ausgetickt und nicht nur 5 Minuten.

Ich an deiner Stelle, würde Ferien mit nicht all zu langer Anreise wählen.

Antwort hat sich mit der von netterl gekreuzt, mit „Special Effects“ meine ich wie netterl nicht neurotypische Kinder.
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sonrie
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von sonrie »

Die Anzahl Kinder ist wohl nicht das Problem, eher das Alter oder eben die Tatsache, dass manche Kinder stark reagieren.

Wir sind sehr reiseerprobt, sowohl ohne als auch mit Kindern, sind auch mit 3 Kindern öfters pro Jahr unterwegs und die Kinder machen sowohl lange Autofahrten als auch Zugfahren etc. mit, allerdings sind sie nah beieinander und mich hätte es gestresst, mit 3 Kleinkindern/Babys in einem Schlafwagen zu reisen, schlichtweg weil die Kinder nachts öfters weinten. Es hilft schon, wenn ein Kind selbständig ist.
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danci
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von danci »

Savuti hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 11:13 Bezüglich 3 Kindern: Dancis Kinder haben einen grösseren Altersabstand und so weit aus dem Forum zu entnehmen ist, keine „Special effects“.
Reisen mit Kindern mit Special effects ist gemäss meiner Erfahrung anstrengender, v.a. bei nicht planbaren Vorkommnissen, weiss man nicht, wie sie reagieren werden.
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Netterl hat geschrieben: Do 12. Okt 2023, 11:10 @danci: Bei Mialanias Kindern ist ein Kind nicht neurotypisch. Das kann problematisch sein, muss aber nicht. Ich finde, es kommt halt schon sehr auf einen selbst an und auch wie die Kinder drauf sind.
Da habt Ihr beide natürlich völlig recht. Ich habe lediglich meine Erfahrungen mitgeteilt. Inwiefern sich dies auf die eigenen Kinder und Situationen übertragen lässt, muss m.M.n. Mialania als Mutter, die ihre Kinder am Besten kennt, selbst entscheiden. Da sie ja gefragt hat, ist es offensichtlich eine Option, die durchgedacht werden soll. Ich habe aber nie gesagt: "Tue es!" :mrgreen:

Meine Kinder waren bei der 1. Nachtzugreise mit 3 Kindern 8, 5 und 1,5 (für die beiden Grossen war es aber nicht das erste Mal). Ich weiss jetzt nicht auswendig, wie alt Mialanias Kinder sind, sie schreibt es ja auch nicht. Ich hatte jetzt so ca. 6, 3 und knapp 1 im Kopf (@ Mialania: Stimmt das?). Einen Unterschied finde ich jedoch schon, dass ich alleine mit ihnen unterwegs war. Sie sind zu zweit, was umgekehrt auch einiges erleichtert. Meine Kinder haben keine Special Effect oder Neurodivergenzen (zur Zeit nur recht typische Pubertätsanwandlungen, zumindest zwei von drei :lol: ) Ich weiss nicht, wie Mialanias Kinder auf gewisse Dinge reagieren. Ich habe zwar ein Kind, das sehr gerne genau Bescheid weiss, was läuft und auch zu Austickern oder völliger Verweigerung neigte, wenn Pläne geändert wurden, aber ich wusste, dass ich das irgendwie auffangen kann, sollte es ein Problem geben. Und auch, dass sich die anderen nicht davon anstecken lassen würden. Dinge wie Verspätungen haben sie damals gar nicht gross mitbekommen. Abe nochmals: Da ist jede Mutter die Expertin für ihre persönliche Situation. Ich kann von meiner Erfahrung berichten, aber nicht Mialania raten, ob sie es wagen soll oder nicht :mrgreen:
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maple
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von maple »

Wir sind das erste Mal Nachtzug gefahren, als die Kinder 6 und noch nicht ganz 3 waren. Sie fanden das super und haben auch lange später noch davon erzählt und darum gebeten, wiedermal mit dem Nachtzug zu reisen. Rausfallschutz ist bei ganz Kleinen sicher ein Thema, aber wenn sie unten schlafen und man noch einen Koffer davor schiebt oder Jacken als Polster auf den Boden legt, finde ich es unproblematisch. Wir sind erst letzten Monat nach Hamburg in einem der neuen Nightjets, da gab es oben wirklich ein gutes Netz, das man oben an der Decke verankert. Schien mir sehr sicher auch für kleinere Kinder. Es gab aber kein Restaurant (mehr?). Man sollte sicher ausreichend Snacks dabei haben.

Für mich ist die Frage eher, wie lange man mit drei noch kleinen Kinder und einem nicht neurotypischen Kind unterwegs sein will. Generell ist Zug doch viel angenehmer als Auto? Im Auto ist man angeschnallt, muss ununterbrochen an seinem Platz sitzen und kann auch als Elternteil nur bedingt eingreifen, wenn es auf der Rückbank Theater gibt. Ich stelle mir das sehr unangenehm vor, muss aber zugeben, dass wir noch nie mit dem Auto verreist sind.
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sonrie
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von sonrie »

Ist wohl eine Gewohnheitssache, Autofahrten sind bei uns meistens sehr entspannt und friedlich, früher haben die Kinder einen Grossteil der Fahrt geschlafen, wir konnten die Reisezeit ja auf sie abstimmen. Man ist halt flexibler was Pausen angeht, kann zwischendurch was anderes machen, Zwischenstops einlegen und ist nicht mit anderen Leuten zusammen (also wenn eines schreit, dann hört mans nur selber ;-))
Aber auch hier gibts Pannen oder Stau oder sonst einen Mist der passieren kann, das kanns immer mal geben. Lange Reisen sind per se anstrengend mit Kindern, ganz egal welches Verkehrsmittel man wählt, finde ich, kommt halt immer darauf an was man bereit ist in Kauf zu nehmen.

Das Gute ist ja, dass man gar nicht so weit fahren muss um Ferien zu machen, man erreicht aus der Schweiz in wenigen Stunden wunderschöne Gegenden im In- und Ausland, würde daher empfehlen für den ersten Urlaub zu fünft ein Ziel zu wählen welches keine 12h Anreise benötigt.
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Schwups
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Schwups »

Wir sind vor paar Jahren mit dem Nachtzug inkl. Auto von Lörrach nach Hamburg gefahren. Die Kinder schliefen sehr gut. Es war ein 6er Abteil und es hatte noch zwei fremde Personen drin. Diesen Sommer wollten wir den Nachtzug nach Hamburg nehmen, um nach Schweden weiterzureisen. Aber 3 Monate vorher war schon alles ausgebucht. Wir fuhren auch mehrmals mit Cars nach Italien, Spanien und Kroatien. Da sie noch klein waren, mussten wir Autositzli mitnehmen. Ich finde es sehr praktisch, wenn man über Nacht mit Zug oder Car fährt und dann morgens schon am Ferienort ist.
Meitli 12/05
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Mialania
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Mialania »

Also, meine Kinder sind fünf, bald drei und ein Jahr alt, für die, die es eine Rolle spielt. Der fünfjährige ist nicht neurotypisch und beim Mittleren mache ich mir auch so meine Gedanken.

Grundsätzlich ist es aber so, das sie gerne mit den ÖV unterwegs sind. Bus, Bahn, Schiff, alles super. Autofahren sehr bedingt. Alle drei. Mein Mann träumt von Wohnmobilferien... Ich sehe das in absehbarer Zeit nicht. Gerade wegen den Autofahrten. Vor Flügen habe ich Respekt, weil ich nicht weiss, wie der Älteste reagieren wird und da kann man ja nicht einfach anhalten und aussteigen. Deshalb, wenn, nur was ultra kurzes. Oder ich frage einen Bekannten, ob wir einen Testflug machen könnten. Da wiederum weiss ich dann halt nicht, ob die Grösse des Fliegers nicht doch auch eine Rolle spielen würde...

Sie sind sehr neugierig, Umsteigen in einem grossen Bahnhof geht sehr gut und ich traue ihnen das zu. Mit Verspätungen etc. können wir umgehen, das macht uns nicht wirklich nervös. Pläne verstehen sie noch nicht, höchstens "Zug fahren" und mit einem Fahrplan und 3x Umsteigen und Hotel etc. können sie nichts anfangen. Hauptsache, Mami ist da.

Ich lese interessiert Eure Reiseerfahrungen, scheinbar ist alles dabei, von tu es, ich tat es auch zu ich würde es nicht empfehlen, hätte ich in dem Alter nie gewagt.
Ich sortiere alles mal für mich und überdenke es. Der Rollkoffer fürs Kind klingt nach einer super Sache, ich studiere an einer Tragehilfe fürs Kleinste. Zum Reisen tendiere ich eher zum Rucksack, als zum Rollkoffer. Wie gesagt, es ist eine Idee für nächstes Jahr, vielleicht sogar übernächstes. Und dann sind die Kinder schon wieder älter. Bis dahin hoffentlich sogar windelfrei :lol:

Wie gesagt, ich finde Eure angeregte Diskussion spannend, bitte weiter machen.

Ach ja, wegen Ferien in der Schweiz habe ich mit meinem Mann schon mal gesprochen. Ist sicher auch eine Option. Da eher Graubünden als Tessin, aber wieso nicht.

Joeyita
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Joeyita »

Ich denke, in einem Jahr oder noch später klingt das durchaus realistisch und ganz unerfahren seid ihr ja nicht. Wie habt ihr denn bis jetzt Ferien gemacht?

Unser älteres Kind ist ja möglicherweise auch nicht ganz neurotypisch und ich hatte mir letztes Jahr im Vorfeld viele Gedanken gemacht, wie er reagieren würde, vor allem da unsere Anreise nach Schweden in 4 Etappen aufgeteilt war. Für ihn ist vor allem wichtig, dass er weiss, was kommt. Also habe ich ein "Reisebüchlein" gebastelt mit Fotos der verschiedenen Destinationen und Transportmitteln für jeden Tag. Dieses habe ich laminiert und mitgenommen und wenn die Kinder nicht mehr wussten, wie es weitergeht, konnten wir es zusammen anschauen. Keine Ahnung, ob es daran lag, aber es ging erstaunlich gut. Mitten in Kopenhagen hatte er zwar eine grosse Krise und wollte davonrennen, aber eben, solche Reaktionen von ihm sind für uns nicht neu.

Mein Mann findet oft, dies und jenes (z.B. Wohnmobilferien) gehe mit unseren Kindern nicht, aber ich finde, mit der entsprechenden Vorbereitung ist vieles möglich.
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Mialania
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von Mialania »

Mit den Kindern haben wir eben noch nie so Ferien gemacht. Zuerst vor allem wegen der Weglauftendenz des Grossen.

Wir selber sind zusammen per Flugzeug, (Miet)Auto, Zug, Autoverlad, Bus verreist und unerwartete Dinge konnten wir meist gut meistern.

Meine Kinder brauchen keine Vorbereitung, eher mehr Zeit, zum etwas anschauen oder selber machen. Probleme seh ich mehr, wenn sie plötzlich keine Lust mehr haben, auf dem Platz zu sitzen oder Bewegung brauchen.

Der Grosse hat eben einen grossen Sprung gemacht und rennt nicht mehr so weg. Wenn es stressig mit Umsteigen war, konnte man auch zusammen zum nächsten Anschluss rennen. Früher hätte ich Angst gehabt, dass er mir auf die Geleise klettert, jetzt kann ich ihm erklären, dass er nur bis zur weissen Markierung geht.

Jetzt können wir uns beide vorstellen, weg zu fahren. Aber halt nicht einen 5h Flug oder so. Aber auch nicht mit dem Auto. Deshalb klappern wir mal die Optionen ab.

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ChrisBern
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Re: Nachtzug mit kleinen Kindern

Beitrag von ChrisBern »

Ich persönlich fand Wohnmobilferien mit den Kindern immer supertoll und wir gehen nächstes Jahr 2 Monate, alle freuen sich schon. Das erste Mal machten wir wohnmobilferien in den USA, als die Grosse 2.5 Jahre alt war, das letzte mal war der Kleine 2 und die Grosse 6.5. Ich habe selten so entspannte Ferien gehabt. Beim ersten Mal hatte ich Respekt vor langen Autofahrten - bis mir ein Kollege sagte: mach doch Mini-Etappen und stress dich nicht! Das haben wir dann gemacht, wir sind in sehr kleinen Etappen gegangen und haben oft zwei Nächte an einem Ort verbracht. Da das Zuhause/Bett immer gleich blieb, hatte es viel Konstanz. Man kann anhalten und schlafen/Picknicken, wie es passt. Ich hatte zweimal Kinder mit Mittagsschlafnotwendigkeit dabei: haben im Nationalpark einen ruhigen Platz gesucht, Mann hat draussen gelesen, ich drinnen mit Kind geschlafen. Oder eben während der Fahrt. Ging tiptop. Auch fanden sie alles total spannend, also Wasser ablassen, Wasser holen, Strom anschließen. Wir suchten immer Plätze mit Bademöglichkeit (meine sind Wasserratten) und so ging es jeden Tag baden (Pool auf Camping oder See/Fluss/Meer am Weg).

Die kinder waren damals mit 2 auch in einem Alter, wo sie nicht lange still sitzen konnten. Wir sind daher oft während der Mittagszeit gefahren. Und haben die Kinder auf Hörspiele "trainiert" (nervig für uns, aber die Kinder mochten es). Oder halt auch mal ipad - meinen wird aber nur ganz selten schlecht.

In Europa kenne ich mich nicht so gut aus, aber ich kann mir vorstellen, dass auch das eine Möglichkeit ist zumindest würde ich das nicht sofort verwerfen.

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