Tic-Störung

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Antworten
baldmami
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: So 26. Sep 2010, 21:06
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kt. Zürich

Tic-Störung

Beitrag von baldmami »

Hallo Alle
Mein Sohn hat seit Jahren wiederkehrende Ticstörungen. Motorisch und verbal. Diese kommen und gehen. Wenn er sie hat, dann gehen sie so in der Regel 3-4 Monate, danach hat er wieder ein paar Monate Ruhe.Wir haben es immer nur beobachtet, es soll sich ja in den meisten Fällen auswachsen. Wir wollten kein grosses 'Drama' daraus machen und versuchten es zu ignorieren, was man ja auch soll?! Leider ist es nun aber so schlimm, dass mein Mann und ich (im Moment gerade) nervlich am Ende sind. Auch die letzte Phase letzten Winter war mehr als heftig. Er und auch wir haben keine ruhige Minute mehr und unsere Geduld ist sowas von im Keller.
Mein Sohn leidet auch darunter und sagt das auch, das erste Mal seit Jahren.
Inzwischen reden wir recht offen darüber, wir können es einfach nicht mehr ignorieren und so tun, als sei nichts.
Nach langem hin -und her gehen wir nun zu einem TCM Therapeuten, mit psychiatrischer Behandlung tue ich mich etwas schwer, da ich befürchte, dass er in die klassische ADHS Schublade geschoben wird und er Medis bekommt und das will ich nicht. Es muss einfach auch ohne gehen. Ich weiss nicht, ob es an mir liegt... Er hat viele Freiheiten aber es gibt auch strenge Regeln. Ich frage mich sogar, ob ich in Therapie muss?!
Inzwischen sind wir so fertig mit den Nerven, dass das ganze Familienleben darunter leidet, mein Mann ist gereizt, ich bin gereizt, das überträgt sich mit Sicherheit auch auf unseren Sohn, was sich wiederum auf uns überträgt. Ein Teufelskreis!
Er macht Sport, kann sich also auspowern. In der Schule hatte er noch nie Probleme, seine Noten sind gut, sogar sehr gut. Noch nie hat uns jemand darauf angesprochen, als aussenstehender kann man es fast nicht glauben.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie extrem sich seine Tics zur Zeit äussern, er verbiegt sicht körperlich permanent und gibt pausenlos alle Art von Geräusche von sich.
Ganz ehrlich? Es gibt Momente, da würde ich ihm am liebsten den Mund zukleben und an einem Stuhl festbinden :?:
Bitte schreibt nicht, wie schrecklich das ist, ich weiss es selber. Es tut mir sososo unendlich leid, dass er sowas durchmachen muss und ich hoffe und bete, dass sich das rauswächst... und bis dahin die TCM etwas hilft.
Vielleicht gibt es ja noch andere, die genau dasselbe Problem haben, so nach dem Motto; geteiltes Leid ist halbes Leid.
In diesem Sinne Euch allen eine schöne Weihnachtszeit und liebe Grüsse, Baldmami

Benutzeravatar
Nea
Senior Member
Beiträge: 872
Registriert: Mi 20. Okt 2010, 20:11
Geschlecht: weiblich

Re: Tic-Störung

Beitrag von Nea »

Das tönt wahnsinnig schwierig und anstrengend bei euch. Unser Jüngster hat auch immer wieder Tics, aber nur vokale. Mich stören sie eigentlich nur, wenn ich ihm vorlese, die Geschwister stört es beim Autofahren. Bei euch scheint es aber viel extremer zu sein. Ich an deiner Stelle würde mir medizinischen Rat holen. Auch bei einer ADHS Diagnose müssen keine Medis gegeben werden. Das entscheidet allein ihr Eltern. Im aktuellen ElternMagazin hat es übrigens einen Artikel zu Tics: https://www.fritzundfraenzi.ch/entwickl ... n-tic-hat/ Interessant finde ich, dass Tics oft mit anderen "Erkrankungen" oder Syndromen einhergehen. Vielleicht wäre es einfacher für euch, wenn ihr da Klarheit hättet.

Benutzeravatar
enjel
Vielschreiberin
Beiträge: 1045
Registriert: Mi 8. Okt 2008, 10:37

Re: Tic-Störung

Beitrag von enjel »

Liebes Baldmami
Ich würde euch auch raten, dies abklären zu lassen. Wenn es sich bei ihm um eine neurologische Ursache handelt, sei es nun Tourette oder ADHS/Autismus, dann habt ihr Klarheit, und auch das Wissen, dass sich dies nicht "weg therapieren" lässt oder sich auswächst. Und falls es eine Zwangsstörung ist, kann auch Verhaltenstherapie helfen (ohne Medis).
Hingegen lässt sich mit diesem Wissen ein besserer Umgang damit finden, und vielleicht auch gewisse Trigger eleminieren, z.B. Stressfaktoren minimieren, welche die Tics zunehmen lassen .... Gerade dass es in der Schule gut klappt, und es zu Hause umso mehr ausbricht könnte darauf hinweisen, dass er neurodivergent ist und auswärts gut "maskiert". Haben die Tic's mit Schuleintritt zugenommen?
Und wie Nea sagt, Medikamente müssen da nicht die Folge sein, obwohl: wenn alle leiden, und diese helfen, dann können sie durchaus ein Segen sein. Körperliche Schmerzen wollen wir ja auch nicht chronisch "aushalten", wenn es medikamentöse Hilfe gibt?
Aber auf jeden Fall: ihr leidet! Und zwar alle: du, dein Mann, dein Kind. Sucht euch Hilfe, und Klarheit! Hat er denn sonst auch Anzeichen von ADHS? Weshalb hast du Angst vor dieser "Schublade" (die vielleicht gar keine ist)? Sei dir bewusst, dass man meist erst passende Lösungen finden kann, wenn man die Ursache kennt. Und es können verschiedene Ursachen sein, nicht nur ADHS😉
Zuletzt geändert von enjel am Di 26. Dez 2023, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)

Sternli05
Plaudertasche
Beiträge: 5027
Registriert: Di 15. Dez 2015, 08:15

Re: Tic-Störung

Beitrag von Sternli05 »

Ich wünsche euch einfach viel Kraft! Lasst es abklären, ganzheitlich, auch eurem Sohn zu liebe. Für Kinder ist eine Diagnose wichtig. Sie wissen dann was los ist, warum sie das haben und denken nicht, dass sie einfach „falsch“ sind. Ich habe einen Sohn mit ADS und einen mit Autismus. Keiner von beiden nimmt Medikamente. Es kann aber für das Kind durchaus eine Erleichterung sein. Wenn es ein Medi gäbe, das ihm Erleichterung bringt, würdest du ihm das verweigern? Ich habe sooft gesagt in den letzten Jahren, dies oder das käme für uns nicht in Frage. Es ist heute noch extrem schwer das mein ASS Kind unter der Woche im Internat ist, auf gar keinen Fall wollte ich das. Aber für ihn ist es das Beste.
Hab Mut! Alles Liebe auf eurem Weg.

FrauMüller
Junior Member
Beiträge: 88
Registriert: Mo 15. Nov 2021, 23:12

Re: Tic-Störung

Beitrag von FrauMüller »

TCM Therapeuten
Was soll der machen?

lipbalm
Vielschreiberin
Beiträge: 1555
Registriert: Fr 13. Aug 2010, 20:55
Geschlecht: weiblich

Re: Tic-Störung

Beitrag von lipbalm »

Mein Sohn hat nur kleinere Tics, ich bin deswegen bei einem Homöopathen in Behandlung.
Es ist schon besser geworden, und manchmal haben wir Tage ohne Tics.

Ob es der richtige Weg ist, kann ich noch nicht sagen. Aber vielleicht wäre es auch eine Idee für euch.

baldmami
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: So 26. Sep 2010, 21:06
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kt. Zürich

Re: Tic-Störung

Beitrag von baldmami »

Hallo Alle, vielen Dank für Eure lieben Worte.
Ich werde mich wohl Anfangs Jahr bei der neuen Kia melden, der Nachfolgerin meines 'alten' und fragen, ob eine neurologische Untersuchung, Hirnstrommessung oä Sinn macht?!
Weiterhin werde ich in die TCM gehen.
Ich habe ebenfalls eine Liste mit gefühlt 10000 Adressen von Psychiatern bekommen, aber für wenn soll man sich denn da entscheiden?! Aber wie gesagt, kommt für mich zur Zeit nicht in Frage.
Heute war wieder so ein schlimmer Tag, am morgen nur geheult. Und ich kann nicht mal sagen, was seine Tics verschlimmert?! Alles und nichts.....

Libli
Member
Beiträge: 314
Registriert: Di 19. Jul 2016, 21:04
Geschlecht: weiblich

Re: Tic-Störung

Beitrag von Libli »

Ich finde es dem Kind gegenüber nicht fair, einen Weg, von dem wissenschaftlich erwiesen ist dass er in der Behandlung einer Ticstörung, nicht einzuschlagen, aus Angst vor Schubladisierung. Es zwingt euch niemand, Dinge mitzumachen die ihr nicht wollt. Aber ich finde schon, dass man Fachpersonen anhören könnte, um dann einen informierten Entscheid treffen zu können. Psychotherapie, insb. Verhaltentherapie, kann helfen. In manchen Fällen alleine, in anderen in Kombi mit Medis. Je länger du wartest, desto schlimmer wird es, desto schweiriger die Behandlung. Die Auswirkungen der Situation, wie du sie beschreibat, sind heftig und beziehen sich auf sehr viele Bereiche (Selbstwert, Selbstbild, Sozialleben usw.). Übrigens sind Psychotherapeuten stark ausgebucht. Ich würde eine Anmeldung veranlassen, parallel dazu kannat du ja alternativ versuchen zu behandeln, wenn es bessert ist ja gut, wenn nicht habt ihr Aussicht auf einen Psychotherapieplatz. Alles Gute.

Benutzeravatar
Netterl
Posting Freak
Beiträge: 3538
Registriert: Fr 4. Feb 2005, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Tic-Störung

Beitrag von Netterl »

Hier auch viel Erfahrung mit Neurodiversität. Und ich schüttele gerade den Kopf, freundlich gesagt.

Ich finde es ja toll (ohne Ironie) dass bzw wie ihr zunächst versucht habt, so mit Eurem Kind umzugehen.

Aber jetzt ist das Maß voll. Du willst also, dass sich Dein Kind weiter quält (mit massiven Folgen wie Libli es sehr gut beschrieben hat) und dass es für Euch weiter qualvoll sein wird? Das ist doch keine Kleinigkeit, die man alternativ behandeln kann!
Das merkt ihr doch gerade selbst, dass ihr komplett an der Grenze seid. Man kann sowas von mir aus mit alternativen Methoden unterstützen, aber lass doch um Himmels Willen mal endlich jemand richtig fachliches ran. Wirst eh lange genug auf einen Termin warten müssen vermutlich.

Für wen man sich entscheiden soll? Ich finde ja schon mal den KiA einen guten Ansprechpartner. Weiterhin bitte die gefühlt 1.000 Psychotherapeuten abtelefonieren und das Problem schildern. Die werden Dir nämlich schon sagen, ob sie dafür Ansprechpartner sind bzw wer dafür Ansprechpartner sein könnte.
Mal endlich über den eigenen Schatten springen.

Edit: Neurodiversität kann man nicht mit Hirnströmen messen. Dann wären die Diagnosen Autismus etc ja einfach. Bei Tourette weiß ich es nicht. Btw Tics können beispielsweise im Autismusspektrum vorkommen (nicht nur!!!) und können ein Warnsignal sein, weil die Reize der Umwelt so verdammt anstrengend zu kompensieren sind. Kann dann auch zu Zusammenbrüchen führen, die dann noch weniger lustig sind. Nur als Beispiel.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design

Benutzeravatar
enjel
Vielschreiberin
Beiträge: 1045
Registriert: Mi 8. Okt 2008, 10:37

Re: Tic-Störung

Beitrag von enjel »

Liebes baldmami
Ein Termin bei der Kinderàrztin ist sicher mal gut. Neurologische Entwicklungsstörungen werden primär von Kinder- und Jugendpsychiatern/-psychologen abgeklärt, manchmal noch von Fachärzten/-innen der Entwicklungspädiatrie. Falls du nicht die 1000 Adressen abtelefonieren willst, dann melde dich beim KJPD deines Kantons. Oder eure KiA kann euch überweisen. In welchem Kanton bist du denn zu Hause? Vielleicht könnte auch hier dir jemanden empfehlen? Und wie meine VorschreiberInnen auch von mir die Bitte: mach einen Termin!
Ich mag TCM auch, aber ich glaube hierfür ist es nicht die richtige Wahl. Falls es dir so wichtig ist, kannst die Behandlung ja auch nebenher weiterlaufen lassen, während ihr auf die Abklärung wartet - denn die Wartelisten sind lang! Ein Grund mehr nicht länger zuzuwarten, damit du oder sonst jmd. von der Familie dann gar nicht mehr "können". Wenn du täglich weinst, dann ist es eigentlich bereits jetzt nicht mehr gut. Gestehe dir dies ein ....
Zuletzt geändert von enjel am Mi 27. Dez 2023, 12:08, insgesamt 1-mal geändert.
Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)

Benutzeravatar
Stella*
Wohnt hier
Beiträge: 4518
Registriert: So 15. Mär 2009, 22:06
Geschlecht: weiblich

Re: Tic-Störung

Beitrag von Stella* »

Nebstdem, was bisher schon geschrieben wurde (und ich gut finde), frage ich mich gerade, wieso ihr euch gegen Medis wehrt, wenn ihr total am Anschlag seid. Es muss ja keine Dauerlösung sein, aber kann vorübergehend trotzdem helfen, bis etwas anderes greift.

Bei Schmerzen würdest du ja wohl auch nicht zögern, oder?

Benutzeravatar
help
Member
Beiträge: 203
Registriert: Do 25. Nov 2004, 15:04
Wohnort: Thurgau

Re: Tic-Störung

Beitrag von help »

Ich schliesse mich den Vorschreiberinnen an. Zwar keine Erfahrung in Sachen Tics; aber mit KJPD, psychiatrischer Behandlung etc (notfallmässig nach Zusammenbruch/andere psych. Diagnose).
Wie alt ist dein Sohn, wenn ich fragen darf?
Ich höre viele Hilferufe aus deinem Post. Dein Sohn leidet (er sagt es sogar), das Familienleben leidet, du fragst dich, ob du daran Schuld bist, ob du Therapie brauchst......
Spätestens jetzt wo er sagt, dass er leidet, ist es höchste Zeit für professionelle Hilfe. Ich wünschte, unsere Tochter hätte es früher sagen können :cry:
Äs liebs Grüessli
help mit Sohn (2001) und Tochter (2004)

frausteiner
Senior Member
Beiträge: 535
Registriert: Di 4. Feb 2014, 14:09
Geschlecht: weiblich

Re: Tic-Störung

Beitrag von frausteiner »

baldmami hat geschrieben: Mo 25. Dez 2023, 23:43
Mein Sohn leidet auch darunter und sagt das auch, das erste Mal seit Jahren.
Inzwischen reden wir recht offen darüber, wir können es einfach nicht mehr ignorieren und so tun, als sei nichts.
Nach langem hin -und her gehen wir nun zu einem TCM Therapeuten, mit psychiatrischer Behandlung tue ich mich etwas schwer, da ich befürchte, dass er in die klassische ADHS Schublade geschoben wird und er Medis bekommt und das will ich nicht. Es muss einfach auch ohne gehen. Ich weiss nicht, ob es an mir liegt... Er hat viele Freiheiten aber es gibt auch strenge Regeln. Ich frage mich sogar, ob ich in Therapie muss?!

In diesem Sinne Euch allen eine schöne Weihnachtszeit und liebe Grüsse, Baldmami
An dir liegt es ganz sicher nicht - Ticstörungen gibt es sehr häufig. Es hat nichts mit der Erziehung etc zu tun. Gerade wegen solchen Gedanken fände ich es eine sehr gute Idee, wenn zuerst du in eine Therapie gehst und dich langsam damit anfreunden könntest, deinen Sohn abklären zu lassen.

Lies doch zuerst mal darüber nach, was überhaupt abgeklärt wird, was getestet wird und welche Diagnosen es geben könnte?

Da er gut in der Schule ist, macht auch eine IQ-Abklärung Sinn (wird bei Abklärungen fast immer gemacht). Es ist doch auch stärkend zu sehen, wo er gut ist? Und es ist doch ebenfalls stärkend, wenn du ECHTE Hilfe bekommst und dich bei einer guten Fachperson ausheulen kannst, statt zuhause in den Ferien, wo dein Sohn es womöglich mitbekommt?

Eine Abklärung, wo einfach die ADHS-Diagnose gestellt wird und dein Sohn Media bekommt, wäre sicher keine grosse Hilfe für alle. Ich wüsste jetzt auch nicht, warum das ADHS sein sollte, wie kommst du darauf? In der Schule läuft es ja gut.

Hör dich um, wo gibt es gute Praxen. Eventuell hat elpos.ch eine Adresse für dich? Sie kennen die besten Kinder- und Jugendpsychiaterinnen der Region.

Und ja, wie die anderen auch geschrieben haben: Probleme werden grösser, wenn man sie nicht angeht.

Sei mutig und schau hin.

baldmami
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: So 26. Sep 2010, 21:06
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Kt. Zürich

Re: Tic-Störung

Beitrag von baldmami »

Hallo Alle

Melde mich auch mal wieder. Entschuldigt bitte, aber die letzten paar Wochen waren für alle Beteiligten schlimm.
Unser Sohn ist 10 Jahre alt, wird im Mai 11.
Seit er wieder in der Schule ist, sind die Tics ein bisschen besser, aber immer noch sehr schlimm, motorisch und verbal.
Weiterhin gehe ich mit ihm in die TCM Behandlung, in's Shiatsu und seit letzten Freitag gebe ich ihm einen auf ihn speziell abgestimmte Bachblüten-Essenz Spray. Kommenden Mittwoch gehen wir ausserdem zu unserer neuen Kinderärztin und packen das Ganze nun auch medizinisch richtig an.
Wir werden auf eine neurologische Abklärung bestehen und dann wird der Gang zu einem Psychiater/Psychotherapeuten wohl der nächste Schritt sein. Inzwischen wächst die Angst, dass er am Tourette Syndrom leiden könnte. Die Ängste packen mich vor allem abends, ich fühle mich so hilflos und wünschte, ich könnte ihm sofort helfen. Diese TCM, Shiatsu und Bachblüten 'Sachen' tun mir insofern gut, weil es das Einzige ist, was ich ihm JETZT anbieten kann. Meine Hoffnung ist natürlich, dass es eine kleine Entspannung mit sich bringt. Und auch falls das der Fall sein sollte, werden wir ihn dennoch von Kopf bis Fuss abklären lassen. Der Zenit ist überschritten, die Hoffnung schwindet, dass es von alleine besser wird.
Ich halte Euch auf dem laufenden.

Ach ja, habt ihr Erfahrungen mit Kinderhypnose? Das habe ich auch noch im Peto, ich möchte ihn (wie ihr ja inzwischen herauslesen konntet) auch mit 'sanften' Mitteln unterstützen. Vielen Dank für Eure lieben Worte, zumindest von den meisten...
Diejenigen die Kritik an mir oder meinem Verhalten äussern wollen; lasst es sein und spart Euch die Mühe zum schreiben. Auf solche unnötigen Äusserungen von den Übermamis hier kann ich getrost verzichten, ich/wir haben schon genug zu 'kämpfen.'

Liebe Grüsse Baldmami

Joeyita
Vielschreiberin
Beiträge: 1742
Registriert: Mi 22. Okt 2014, 10:28

Re: Tic-Störung

Beitrag von Joeyita »

Liebes Baldmami

Ich finde euren Plan sehr gut und bin auch froh zu lesen, dass du den Gang zu einem Psychologin/Psychiaterin nicht mehr per se ablehnst. So kann wirklich ganzheitlich abgeklärt werden, was ihm fehlt und wie ihm geholfen werden kann.

Ich denke auch nicht, dass seine Symptome auf ADHS hindeuten (wir lassen unseren Sohn in den nächsten Wochen auf ADHS abklären). Ich kann jedoch nachvollziehen, dass du Angst hast, er könnte an Tourette leiden, obwohl ich mich damit nicht im Detail auskenne. Du schreibst aber, in der Schule habe er diese Tics kaum? Hat er sie denn nur zuhause oder ausser Haus weniger stark?

Ich wünsche euch einfach ganz viel Kraft und Zuversicht und dass euch bald geholfen werden kann. Es muss unglaublich belastend sein, was ihr durchmacht.
Stolzes Buebemami - November 2015 und März 2018

Benutzeravatar
Netterl
Posting Freak
Beiträge: 3538
Registriert: Fr 4. Feb 2005, 18:16
Wohnort: Bayern

Re: Tic-Störung

Beitrag von Netterl »

Keine Erfahrung mit Hypnose, aber Erfahrung mit Diagnostik. Unsere Kids sind special editions, verschiedene Diagnosen, extrem verschiedene Charaktere. Glaub mir, ich weiß was es heißt wenn der Alltag 24/7 anders als normal ist.

Sehr gut, dass ihr das angeht.

Ich habe kritisiert, dass Du weiterhin allein auf bestimmten Methoden trotz des immensen Leidensdrucks aller Beteiligten bestehen wolltest. Manchmal braucht man von außen einen kräftigen Impuls, damit sich etwas bewegt.
Alternative Methoden können unterstützen, aber ersetzen niemals eine fachlich fundierte Diagnostik, die dann ihrerseits wiederum Möglichkeiten und Ansatzpunkte liefert.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design

Benutzeravatar
Neonova
Vielschreiberin
Beiträge: 1858
Registriert: Mi 18. Jun 2008, 21:04

Re: Tic-Störung

Beitrag von Neonova »

Wir haben mit Hypnosetherapie sehr gute Erfahrungen gemacht, allerdings gings um Themen wie Selbstakzeptanz, Selbstbewusstsein, Selbstreflexion. Unser Kind profitiert sehr davon und ist auch viel offener geworden und hat sich selber viel besser kennengelernt. Es kennt und würdigt nun seine Stärken und die Schwierigkeiten werden akzeptiert und der Umgang damit verbessert.
2008, 2010, 2013

Benutzeravatar
help
Member
Beiträge: 203
Registriert: Do 25. Nov 2004, 15:04
Wohnort: Thurgau

Re: Tic-Störung

Beitrag von help »

Liebes Baldmami
Oh ja, diese Hilflosigkeit kenne ich auch sehr gut :cry: . Ich finde euren angestrebten Weg gut und ich wünsche euch, dass ihr von der neuen Kinderärztin gut unterstützt und an entsprechende Fachstellen weiterüberwiesen werdet.
Wie weiter oben geschrieben, haben wir eine andere (psychische) Diagnose und Tochter war bereits 16 (lief aber noch über das KJPD)
Wir kamen nicht um eine Medikation herum, haben aber begleitend auch alternativ unterstützt (Spagyrik, Kinesiologie etc)
Auch mit Hypnose hat sie gute Erfahrung gemacht (ihr Hypnose-Therapeut behandelt auch Kinder). Ich kann mir gut vorstellen, dass es eurem Sohn helfen könnte, innere Anspannungen zu lösen etc. Aber auch hier begleitend und nicht anstelle von medizinischer/psychologischer Behandlung.
Viel Kraft euch allen!
Äs liebs Grüessli
help mit Sohn (2001) und Tochter (2004)

lipbalm
Vielschreiberin
Beiträge: 1555
Registriert: Fr 13. Aug 2010, 20:55
Geschlecht: weiblich

Re: Tic-Störung

Beitrag von lipbalm »

Wie geht es deinem Sohn inzwischen?
Bei meinem Sohn ging es nach dem Homöopathischen Mittel sehr viel besser… doch dann hatte er eine Bindehautentzündung und die Zuckungen im Gesicht sind sehr schlimm geworden.
Ach….
Würde mich über ein Update freuen

Antworten