So sind wir also mit Herzklopfen am besagten Donnerstag in der Geburtenabteilung eingetrudelt, wo ich gleich ans CTG gehängt wurde. Nachher gabs noch einen Ultraschall mit Doppler und einen vaginalen Untersuch. Befund war okay - man sagte mir wir “dürfen auslesen” ob wir gleich am nächsten Morgen zum Einleiten kommen wollten, oder ob wir lieber dafür am Samstag zum gleichen Marathonuntersuch (3 Stunden) kommen wollten, und es riskierten noch zu warten. Wir baten um etwas Zeit uns zu beraten - so eine Entscheidung fällt sich nicht leicht. Wir entschieden uns nichts zu riskieren und gleich am nächsten Tag einzuleiten.
Am 16.03.2007 sind wir also um 06.45 erneute ins Bruderholz “eingereist” und natürlich wurde ich gleich an meinen guten Freund, das CTG Gerät, angehängt - es sollte der Auftakt von endlos langen CTG Messungen sein, alle 2 Stunden tagsüber, insgesamt hatte ich 19 CTG’s (ohne Donnerstag), das letzte war ein konstantes Monitoring über 10 Stunden hinweg. Der Grund dafür war eben einerseits mein weniges Fruchtwasser, man wollte auf keinem Fall den Zeitpunkt verpassen an dem es Ashley nicht mehr gutginge. Der andere Grund war natürlich die vielen wehenanregenden Medikamente.
Mir wurde am ersten Tag um 07.40 das erste Zäpfchen (höchste Dosis) vor den Muttermund gelegt. Das Zäpfchen sollte Wehen anregen - solche die mein Muttermund öffnen sollten. Naja. Sollten. Zudem wurde mir ein Venenzugang ins Handgelenk gelegt, was recht schmerzhaft war - normalerweise hätte ich es ja aber nur bis nach der Geburt drin haben müssen. Ein bisschen Blut wurde mir auch abgezapft, das übliche Programm halt. Um 14.30 wurde ich untersucht, noch keine Änderung, ausser eine ganz leichte Verkürzung des Gebärmutterhalses. Also legte man mir Zäpfchen 2 vor den Muttermund. Abends bekam ich dann endlich Wehen, aber von der sanften Sorte. Ich frohlockte, endlich ging was !!
Am nächsten Morgen (um 06.50 von der Hebamme geweckt und gleich ans CTG gehängt) gabs wieder eine Untersuchung, und siehe da - nichts hat sich getan Dann halt Zäpfchen 3, meinte man, und war noch guter Dinge. Ich fragte schon mal ganz scheu nach dem Einleitungsrekord und man lachte und sagte “keine Sorge, den haben Sie noch laaaange nicht”. Am Samstag war dann aber in der Geburtenstation die Hölle los und es gab insgesamt 9 Geburten - man entschied dann am Samstag Mittag (nachdem bei mir immer noch alles status quo war) eine Pause einzulegen, es sei nicht verantwortbar bei mir die Einleitung fortzusetzen weil sie so viel Arbeit hätten und sich nicht richtig um mich kümmern könnten.
Sonntag Morgen: CTG um 08.25, Untersuchung ergab dass Muttermund weich war, und der Gebärmutterhals auf 1cm verkürzt war, Muttermund noch fest zu. Also wieder Zäpfchen rein - Nummer 4. Um 15.30 Untersuchung (keine Änderung) und Zäpfchen Nummer 5. Interessant wurden langsam die Gesichter der jeweiligen Ärzteschar (jeweils Morgens zwei Oberärzte und zwei Assistenzärzte, Nachmittags ein Oberarzt und Assistenzarzt, meistens noch die Hebamme dabei) zu beobachten, die doch immer ein wenig konsternierter und ratloser wurden…….
Am Montag Morgen kam dann die Aerztebattaglion und wir berieten wie wir fortfahren wollten, weil es doch langsam “sehr ungewöhnlich” sei dass ich auf solche hohe Dosen des Medikaments einfach nicht reagierte. Man fragte nach wie ich denn andere Sachen, Medikamente und Alkohol, vertrug und schätze dann dass ich wohl einfach das Medikament zu schnell abbaue bevor es seine Wirkung entfalten konnte. Am Montag gabs denn noch Zäpfchen 6 - und da dies nichts bewirkte brach man die Zäpfcheneinleitung ab und entschied am Dienstag Morgen mit dem Wehentropf weiterzumachen. Man hatte den Wehentropf bisher nicht benutzt weil der üblicherweise nur Wehen verursacht, aber den Muttermund nicht zu öffnen vermochten. Aber eben, was gabs dann noch ?
Also wurde ich am Dienstag Morgen, den 20.3.2007, um 06.45 bereits in den Gebärsaal gebracht, an mein geliebtes CTG gehängt (wo ich die nächsten 10 Stunden verbringen sollte), mir wurde ein neuer Venenzugang im Handrücken gelegt, weil der “alte” nicht mehr brauchbar war (hab ich mich genervt, das Teil hat mich 4 Tage lang geplagt) und dann wurde ich an den Wehentropf gehängt, wo die Dosis im 20-Minuten Takt erhöht wurde. Frühstück gabs dann auch endlich mal

Schwuppdiwupp gings dann und ich wurde vom Narkoseteam empfangen und in den Ops gefahren. Andy musste sich umziehen und dann draussen auf dem “Strafbänkchen” (nicht meine Worte, sondern die des Narkosechefarztes



Ich muss sagen, das ganze Bruderholzteam war grossartig, die ganzen Hebammen und Aerzte die uns über die Tage begleitet hatten waren super und ich fühlte mich so gut aufgehoben. Das ganze war ein Nervenkrieg, aber durch alles hindurch wurde ich super begleitet, natürlich von meinem geliebten Mann Andy, ohne den ich die Kraft nicht gehabt hätte. Aber auch die aufmunternden Worte, Besuche, Anrufen und SMS von Familie und Freunden haben mir super geholfen nicht den Mut zu verlieren und optimistisch weiterzukämpfen.
Nun pendelt sich langsam das Familienleben bei uns ein, Andy macht sich grossartig als Papi und ich fühle mich auch schon richtig als Mami und liebe meine kleine Tochter über alles, sie ist unsere Sonnenschein und bereichtert unser Leben und macht es vollkommen.
Nachtrag: Ashely wog 2790 gramm bei Geburt, war 49cm lang und hatte einen Kopfumfang von 34 cm.