18.-24.8.2008: Zahnärztin

[kiss]

ach, ich hatte so viel geschrieben und dann wars plötzlich weg.... ich versuchs nochmal etwas kürzer...

1. meine kleine ist eben sechs geworde und hat sich heute fast den unteren linken schneidezahn rausge"rissen", mit einem playmobil-gummiteil (grrr!).es hat etwas geblutet, er ist noch drin, etwas schräger nach aussen als vorhin. sie hat einen nervenzusammenbruch erlitten (totale panik, keine ahnung woher das kommt). ich konnte/durfte auch nicht viel sehen. sie sagt auch, es hätte gekracht. es hat anscheinend auch höllisch wehgetan. sie hat für die nacht ein schmerzmittel bekommen. sie hat noch alle milchzähne, aber ich denke dass ist genau der, er schon ganz ganz wenig sich bereits bewegte.
ist ein schneller zahnarzt besuch nötig?

nein, es ist kein Besuch nötig, ausser sie kann nicht mehr zusammenbeissen. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt kommt der neue Zahn unten in der Front. Ich vermute sie hat das "Herauswackeln" dieses Milchzahnes jetzt ein bisschen beschleunigt - das hat keinerlei Konsequenzen - auch wenn es geknackt hat.
Diese Unfallart ist recht bekannt: Schur von Schlitten oder einem Spielzeug im Mund und jemand anders steht aus versehen darauf - kann grad die Unterkieferzähne rausreissen... - aber eher selten, keien Angst, aber ev. daran denken, wenn man die Kinder mit den Schnüren im Mund sieht!

2. bei ihr wurde eine ankylose am 5. rechts festgestellt, man sieht nur etwa die kaufläche, er war auch nie ganz raus. der schulzahni meint: zahnaufbau so schnell wie möglich, warten bis der 6. kommt, 5. rausziehen und lückenhalter einsetzen, warten bis zweiter 5. kommt.
eine zweitmeinung besagte mir, den zahnaufbau könne man auch bleiben lassen und vorerst noch weiter beobachten. sie war auch der meinung, der zahnaufbau würde nicht gut halten, unter umständen.
tja ich weiss nun nicht was besser ist... möchte was möglich ist, vermeiden, da ihr in zukunft weitere zahngeschichten blühen... (extrem breites lippenbändchen, zum schmaler unterkiefer...)

eine Ankylose in diesem Alter nennen wir eine Frühankylose. Die kann dazuführen, dass der Kiefer in dieser Region nicht mehr mitwächst, so dass er sich etwas verzieht. Darum muss schln etwas gemacht werden - nicht zuletzt weil zwischen 6-8 ein mittlerer Wachstumsschub zu erwarten ist. Der Zahnaufbau (hält nicht immer wahnsinnig gut) würde helfen, dass die Zähne vorne und hinten vom Zahn nicht über den Zahn kippen und dass der obere Zahn nicht nach unten wächst, weil alle Zähne immer so weit nach unten, bzw. nach oben wachsen, bis sie einen Gegenspieler haben. Diese Massnahme würde mal im ersten Moment die Situation halten wie sie ist. Es ist aber durchaus möglich, dass sich die Ankylose von alleine löst... seufz, aber niemand kann das voraus sagen - und wenn man zu lange zuschaut, kann es dann wirklich etwas blöd sein. Auf jeden Fall braucht es eine Überwachung der Situation mit Röntgenbildern - am Besten mit Panoramaröntgenbildern.
Was soll ich Ihnen raten: nehmen Sie den Rat desjenigen Zahnarztes an, der mit Kinderzahnmedizin oder mit Kieferothopädie mehr Erfahrung hat... schwierig, gell, äxgüsi, ich müsste es halt auch sehen, tendenziell neige ich aber dazu zur 1. Meinung zu raten.

übrigens denke ich, dass ihr "nervenzusammenbruch" bereits etwas mit dem damaligen zahnarztbesuch zu tun hatte... bereits schon "schlechte erfahrungen"? hmm, schade, aber Sie schaffen es bestimmt Ihr Kind zu beruhigen, Sie kennen es ja am Besten - es ist wichtig, dass Sie daran glauben, sie haben die Beste Wirkung auf Ihr Kind!
danke herzlichst für eine antwort

[rhyka]

Guten Abend Frau Saxer

Ich hätte eine Frage: Unser Sohn ist 31 Monate alt.
WIr hatten schon immer sehr grosse Mühe Ihn die Zähne zu putzen und jetzt ist es immernoch ein Kampf 3 mal im Tag.
Ich habe vor ein paar Monate gesehen dass mein Sohn auf die untere Zähne so eine gräuliches Belag hat der sich nicht entfernen lässt.
Viele Leuten sagen mir es würde von alleine wieder weggehen aber ich habe das Gefühl dass es Plaque sein kann.
Ist es möglich bei so kleine Kinder eine Reinigung durchzuführen oder was würden sie mir empfehlen?
Ich schaue sehr auf die Ernährung und unseren Sohn bekommt sehr wenig süsses und zum trinken fast ausschliesslich Wasser. Das einzige Fehler den wir gemacht haben, war von seinen ersten Geburtstag bis er ungefähre 18 Monate alt war, haben wir ganz wenig Fruchtsaft mit den Wasser gemischt (ohne Zucker aber trotzdem Fruchtsaft) und ich frage mir ob das nicht der Grund ist für seine Verfärbung. Er hat auch relativ viel Osa Zahngel bekommen als er am Zahnen war. Kann das einen Einfluss haben?
Ich wäre Ihnen dankbar für Ihre Antwort.
Ich wünsche noch einen schönen Abend
Mfg
Rhyka

Die unteren Zähne sind sehr gut von Speichel geschützt, da würde ich nicht auf Karies tippen, auch wenn er eine Weile lang Fruchtsaft im Wasser getrunken hat. Das Zahngel Osa ist sofern ich es recht in Erinnerung habe, wirlich nur künstlich gesüsst.... es könnte wirklich eine Verfärbung sein. In diesem Alter muss man sich überraschen lassen, ob eine Zahnreinigung funktionieren würde oder nicht... ev. auch erst beim 2. Versuch... versuchen Sie's. Und wenn er nicht hinhalten will, dann lernt er doch wenigstens, dass man ihn respektiert und dann halt nichts macht - das kann das Vertrauen oft auch sehr stärken!
Bereiten Sie ihn auch vor mit einem Bilderbuch! - wenns geht, gehen Sie ganz alleine mit ihm mit und lassen Geschwister zu Hause, damit Sie sich ganz auf ihn einstellen können.

[Brigitte]

Noch ein Gruss von Frau Dr. Saxer:

Liebe Userinnen

herzlichen Dank für all die Fragen. Es hat mich wieder auf Ideen gebracht und was mir besonders gefiehl - in diesem Expertenforum kann ich "Prävention" betreiben dort wo sie am sinnvollsten ist: dort wo noch kein Schaden entstanden ist! Viele Kinder, die zu mir in die Praxis kommen, haben schon einen "Schaden" - am schönsten ist es doch, wenn man wirklich Vor-beugen kann und nicht "Nachbeugen" muss.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche (ins neue Schul-/Chinzgijahr)

Claudia Saxer