Die zweite Schwangerschaft verlief eigentlich rein aus der Sicht des Kindes problemlos ab. Mir ging es einfach nicht so toll. Ich war dauerkrank (immer wieder alles mögliche wo rumging bekam garantiert ich) und die ersten drei Monate war mir sehr oft übel. (was ich von der ersten Schwangerschaft gar nicht kannte).
Der errechnete Geburtstermin war der 10. Mai 09. Die Tage vergingen wie im Flug, ich war ja schliesslich noch Mami von einer kleinen aktiven Tochter die bei der Geburt von unserem kleinen 18 1/2 Monate alt war.

Schon in der 14 ten Woche war das Geheimniss gelüftet, unser kleines ist ein Junge.


Immer wieder gegen Schluss der Schwangerschaft hatte ich Übungswehen. Der kleine Racker hat auch schon ganz früh sehr weit unten gelegen..die Startpositon hat er aber erst in der 34. Woche eingenommen. Bei unserer Tochter passierte das schon Anfang der 20. Woche.

Und so kam es, dass ich am 6. Mai am Abend regelmässige Wehen hatte und wir desshalb ganz nach Plan die kleine bei Bekannten abgegeben haben. Im Spital eingetroffen wurde ich ans CTG gemacht und man untersuchte mich. Leider war es aber Fehlalarm.....





Die Wehen wurden dann wieder unregelmässig und es wurde wieder etwas Ruhig. Inzwischen wurde ich immer ungeduldiger und ich hatte einfach genug von meinem Schwangerendasein und den ganzen Beschwerden die man gegen Schluss halt leider so hat.

Freitag den 8. Mai hatte ich über den Mittag noch FA termin mit CTG und anschliessend gleich im Spital die geburtsvorbereitende Akupunktur. Ich hatte irgendwie aufgegeben immer zu hoffen, dass es nun bald los geht..dachte schon ans Übertragen oder Einleiten.

Hierbei möchte ich noch ganz kurz erwähnen, dass mich immer wieder Ängste und Erinnerungen von der ersten Geburt (die ja auch noch nicht allzu lange zurückliegt) plagen und verfolgen. die Geburt meiner Tochter war für mich nicht NUR toll und auch vergessen hatte ich noch lange nicht diese krasse Anstrengung und die Schmerzen. Die Geburt dauerte 8 1/2 Stunden und davon waren 1 1/2 stunden nur Presswehen....




Schön und gut, alles nach Programm.. zuerst FA mit CTG und danach Aku. Schon bei der Aku bemerkte ich wieder diese typischen Wehen und dann als ich nach Hause kam gegen 17 Uhr warens dann regelmässige Wehen schon mit 15 Minuten Abstand. Dieses Mal wollte ich nicht schon wieder Fehlalarm auslösen und hab es dann einfach gar nicht mehr so ernst genommen mit den Wehen. Beim Znacht essen konnte ich nur noch in Unterbrüchen essen, musste jetzt also schon jede Wehe richtig veratmen und musste mich konzentrieren. Da kam der Moment wo GG sagte "Schatz jez wirds ärnscht"





Im Spital gegen 20.45 Uhr angekommen (diesmal hat GG gleich den Koffer und die Sektflasche mit genommen...obs wohl wirklich ernst war????


Irgendwann gegen 21.30 Uhr hat man noch herausgefunden, dass mein Blutgruppenausweis nicht mehr gültig ist, weil der noch auf meinen Ledigen Namen ausgestellt ist.




Das Wasser konnte gerade noch rechtzeitig in die Wanne gelassen werden..zack zack musste ich mich ausziehen und in die wanne steigen..
Gegen 21.45Uhr huschte ich dann zwischen einer Wehe (knapp 1 Minute Pause) in die Wanne. GG wollte mir immer die Hand halten oder mich unterstützen aber diesmal wollte ich das irgendwie überhaupt nicht.



Kaum in der Wanne, gings dann effektiv los und die Presswehen kamen unerbittlich und fast ohne Pause. Es war wieder sehr anstrengend und natürlich schmerzhaft. Nicht weniger Schmerzhaft als bei der ersten Geburt. Aber irgendwie fühlte ich mich besser, ich fühlte mich besser unterstützt von der Hebamme. Sie hat mein Wunsch auch absolut untestützt, ich wollte um nichts in der Welt einen Dammschnitt. Sie machte ihr bestmögliches und stützte mit der Hand das Gewebe, damit auch ein Riss eher verhindert werden konnte.
Um 22.15 zückte sie dann ihr Telefon und informierte dann die Ärztin und eine weitere Hebamme (bei einer Wassergeburt muss anscheinend immer eine Ärztin und eine weitere Hebamme anwesend sein). Die zwei kamen dann auch wie gebeten ziemlich zügig und schon war der Kopf unseres kleinen Jungen geboren! Wobei ich dafür leider zwischen zwei Wehen ausharren musste, weil der Kopf noch nicht ganz durch war. (war zimlich schmerzhaft..) Mit der nächsten Wehe war dann auch der Körper da..und der Komentar der Hebamme "ui, dä isch ja einiges grösser als ich gmeint han"




Ich sah unser kleiner Bursche unter Wasser schwimmen und schon reichte mir die Hebamme unseren Sohn zu mir auf die Brust. Ein unvergesslicher Moment in meinem Leben!! Ein Wunder unsere Natur, einfach unfassbar. Mir flossen die Tänen. Dann der erste Schrei und sein Blick!!!

GG wollte dann wie schon bei unserer Tochter die Nabelschnur durchtrennen. Dies konnte er vom Wannenrand aus tun. Noch im Wasser durfte ich den kleinen Erdenbürger stillen und nach längerer Zeit kam dann auch die Plazenta im Wasser. Danach durften wir noch über eine Stunde einfach das neue Wunder geniessen und haben darauf auch gleich angestossen. Man hat uns nie "gestört", erst viel später wurde dann mal gemessen, gewogen und untersucht.
Unser Devyn Morgan; gebohren am 8.Mai 2009; 22.21Uhr mit 51cm und 3430g

An dieser Stelle möchte ich mich wieder an meinen GG wenden und ihm einfach DANKE sagen..Wieder war er dabei und er war für mich eine riesen Unterstützung !!! Danke Schatz, lieb di.
