Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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dede
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von dede »

@ausländerin
Ich denke, dass man mit Vorleben mehr erreicht als mit Vorwürfen. Keine Kampagne erreicht die Unbelehrbaren. Und jeder entscheidet sowieso für sich und von aussen sieht es dann manchmal ganz anders aus.
Es sind nicht die Unbelehrbaren und die Egoisten, die das System am Laufen halten. Jeder entscheidet für sich, auf welche Seite er sich stellen will.
Ich selber sehe den Sinn hinter der Grobrichtung, also mache ich mit, weil ich es für sinnvoll halte. Die Ungerechtigkeiten sehe ich auch, sie nerven mich auch, aber das ändert nichts an meiner Grundeinstellung. Ich mag mich nicht gegen die Massnahmen wehren, allenfalls setze ich mich für die Kinder und Jugendlichen ein, damit es für sie leichter wird. Für mich macht es einen grossen Unterschied zwischen für etwas zu kämpfen und gegen etwas zu kämpfen. Das Ziel ist wichtiger als die Nebenschauplätze wie "Maskenverweigerer" usw.

ausländerin
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von ausländerin »

Nele - du findest dass sie gut informieren weil du ihnen zuhörst. Viele hören nicht zu - (Ignoranz, Unlust usw ) warum nicht? Genau die müssen wir erreichen - alle andere halten ja schon an die regeln, oft mehr als nötig. Da können wir etwas von Verschwörungstheoretiker lernen - wie man die Leute erreicht und für sich gewinnt. Es gibt das ganze Forschungsfeld "behaviour change Psychologie" die muss BAG schon lange an Bord haben - sonst kommen wir nicht weiter.

ausländerin
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von ausländerin »

Dede - Menschen entscheiden für sich was sie machen aufgrund von Informationen die sie haben, Normen, Möglichkeiten, Persönliche subjektive Risiko Einschätzung, Persönlichen Erfahrungen, use. Bei einer teil der Bevölkerung kann Mann die Entscheidung beeinflussen, bei anderen nicht. Die jetzigen Kampagnien erreichen die "Low hanging Fruits". Ich finde es ist Zeit weiter zu gehen - und das geht nicht nur durch schärferen Massnahmen, aber auch durch grösseren Compliance zu jetzigen Massnahmen.
Ich bin auch dafür für etwas zu kämpfen - für Rückkehr der Normalität.

Elen
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Elen »

@ausländerin
Könnte, sollte, müsste...gäbig vor dem Compi :mrgreen:

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sonja32
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von sonja32 »

stella hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 08:54 Manana
Ich glaube, es geht uns besser, wenn wir nicht schauen, was andere tun.
Und wir haben über die Weihnachtstage Familienprojekte. Gemeinsam den Keller ausmisten, dann die Kleiderschränke ausräumen und putzen. Wir wollen jeden Tag ein Gesellschaftsspiel spielen. Wir wollen jeden Tag gemeinsam auf der Wii tanzen. Wir wollen verschiedene Dinge produzieren, die wir einfrieren (Spätzli, Saucen..) Die Ältere will ihr Franz aufpolieren, die Jüngere will ihr Zimmer streichen.. Es wird uns nicht langweilig.
Vielleicht ist das eine Anregung für dich?
also wenn Manana die selben jugendlichen zu hause hat wie ich, dann wird das schwierig.
Sonja mit iceprincess (20) und kleinronaldo (16)

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von ausländerin »

Nele - weisst du, ich leite Projekte um denen es meistens um Epidemie Prävention geht - Cholera, Ebola, Durchfall Erkrankungen. Aber eben nicht in der Schweiz. Oft kann eine Teil der Bevölkerung gar nicht lesen und hat kein Fernsehen um Medienkonferenzen zu schauen. Es geht auch - sonst hätte die ganze Westafrika schon ausgestorben gewesen an Ebola.
Normen ist etwas was alle beeinflussen können - du muss nicht ein Maskenverweigerer ansprechen - bin verbale Kommunikation kann schon effizient sein - Platz wechseln, Blick, Kopfschütteln, - machst du es alleine, bringt es nichts. Machen das viele - dann schon. Machst du es heute alleine - sehen das die andere und finden es gut - getrauen sie es auch sich nächstes mal auch zu machen. Ich kann brav ins Büro kommen oder auf Homeoffice bestehen. Mache ich es alleine, oder macht es das ganze Team macht es ein unterschied. Machen es mehrere Teams - entsteht ein Druck. Es ist eben nicht nur von Compi hocken. Aber eben - man kann auch sagen ich kann ja sowieso nichts machen dann schaue ich halt weg (habe ich ja auch gemacht).

Desroches
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Desroches »

@ausländerin
Vielleicht liegt es gar nicht am Nichtwissen - sondern daran, dass sich viele dieser Generation gar nicht zur Risikogruppe zählen? Gem. Pro Senectute ist es ja diskriminierend, automatisch ab 65 zur Risikogruppe zu gehören...

ausländerin
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von ausländerin »

Desroches hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 19:34 @ausländerin
Vielleicht liegt es gar nicht am Nichtwissen - sondern daran, dass sich viele dieser Generation gar nicht zur Risikogruppe zählen? Gem. Pro Senectute ist es ja diskriminierend, automatisch ab 65 zur Risikogruppe zu gehören...
Das denke ich auch - es gibt unterschiedliche Gründe und es wäre gut zu wissen welche und an denen zu arbeiten. Speziell gerichtet auf Risikogruppen.

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Berlin
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Berlin »

@auslänerin,
Ich bin täglich mit dem ÖV unterwegs zur Arbeit, gehe auch einkaufen und habe noch NIE eine/n Maskenverweigerer gesehen.
Aber ich sehe meine Eltern und unsere Nachbarn über 70, die weiterhin ein recht aktives Sozialleben pflegen und viel unterwegs sind. Sie alle sind gebildet, informieren sich, schätzen ihre persönliche Situation aber als nicht riskant ein.
Und nein, ich sage meinen Eltern nicht, dass sie keine Bekannten mehr treffen sollen und bitte zu Hause bleiben. Sie wissen was sie tun und ich weiss, dass für sie eine Isolation moralisch schwierig wäre. Sie halten sich alle an die Vorschriften des BAG. Aber halt auch nicht mehr.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)

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Papa68
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Papa68 »

Ich denke, dass es gerade für ältere Menschen sehr schwierig ist, auf Gewohnheiten zu verzichten. Dies nicht nur in Bezug auf Corona, sondern z. B. auch das Autofahren. Man hat es jahrzehnte lang gemacht, jetzt soll es plötzlich nicht mehr gehen? Ich sehe es an meinem Schwiegervater. Er ist über 90, hat (zu) viel erlebt und überlebt inkl. Krieg und alles erdenkliche. 90 Jahre lang ist ihm nichts passiert, warum sollte es ihn jetzt treffen? Also geht er weiterhin ins Restaurant usw.
Natürlich heisse ich dieses Verhalten nicht gut, kann es aber dennoch ein Stück weit nachvollziehen.
Dies trifft wohl auf etliche Senioren zu. Sie sehen nicht die Einschränkungen der Kinder. Sie leben in ihrer Welt und können oder wollen ihre Scheuklappen nicht ausziehen. Leider.
@nicht schauen, was andere tun: wenn es mich betrifft, und das tut es bei Corona, dann ist es mir nicht egal, was Herr und Frau XY tut!
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von sonrie »

Warum nicht einfach mal davon ausgehen, dass die Leute im grossen und ganzen einfach das tun, was im Bereich des möglichen liegt? Klar, es gibt immer einen gewissen Prozentsatz Idioten die aus Prinzip gegensteuern oder verweigern, aber die gibts überall (Raser, Systemschmarotzer, etc.) und die verkraftet eine Gesellschaft auch.

Anstatt sich darauf zu konzentrieren was andere falsch machen bzw. anders machen sollten macht es vielleicht durchaus Sinn, sich zu überlegen, ob es nicht ok ist, selber das zu leisten was man kann und den anderen zuzugestehen, dass sie vielleicht schwacher, weniger gebildet, geforderter etc. sind, nicht? Vielleicht ist man sich dessen nicht bewusst, aber oftmals kommt man in den Genuss von Privilegien (Bildung, Gesellschaftsschicht, Einkommen, Wohnort, etc.) die es einem ermöglichen, Dinge zu verstehen und umzusetzen.

Mein Schwiegervater ist 86 und war heute sehr verwundert, dass sein Seniorentreffen abgesagt wurde - er versteht es einfach nicht und ist munter mit Öv unterwegs und geht ins Coop Restaurant essen.... wir haben es ihm erklärt, haben alles mögliche angeboten, aber es ist für ihn schlichtweg nicht "real", seine Gedanken gehen nicht weiter als bis zu "was soll ich dann zu mittag essen"?
Aber es ist ok, diese Gesellschaft kann solche Leute mittragen, wir können sie mittragen - genauso wie irgendwelche Querdenker und Maskenverweigerern. Diese sind in der MInderheit, auch wenn sie uns viel mehr auffallen als all die anderen, die tagtäglich mithelfen, überstunden machen, ihre Kinder beschulen, für Nachbarn einkaufen gehen, auf kreative Art und Weise ihr Geschäft retten, einen extra Service anbieten für alle die den grad benötigen, etc.
Es ist viel heilsamer, sich auf die Leute zu konzentrieren als auf die anderen.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von ausländerin »

Warum machen wir dann nicht der Coop Restaurant zu statt Sportklub oder Förderunterricht der Kinder? Sollen die Massnahmen nicht dazu führen dass weniger Intensiv betten belegt werden. Kinder belegen keine Intensivstationen, Coop Restaurant Besucher schon.

Manana
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Manana »

Wenn ihr jugendliche habt, die mit Kochen und Gesellschaftsspielen mit den Eltern zufrieden sind und das mitmachen, dann habt ihr ja Glück.
Wir haben das meiste davon im Frühling bereits gemacht. (Zimmer neu streichen und einrichten; da der Lockdown auf die jeweiligen Geburtstage gefallen ist keine Geburiparty; Gesellschaftsspiele spielen etc.). Die Kids sind schon wieder total genervt, weil sie praktisch keine sozialen Kontakte pflegen dürfen ausser in der Schule etc. und die Eltern ständig nerven.....
Noch vor zwei Jahren wäre das bei uns ganz anders gewesen. Da konnten sie noch stundenlang spielen oder basteln. Das hat sich aber diesen Frühling fast von einem Tag auf den andern geändert.

Und meine Teenies genau in der jetzigen Entwicklungsphase ständig einsperren finde ich schon sehr hart und es nimmt sie psychisch auch mit. Der ältere zeigte schon im Frühling depressive Tendenzen. Er hatte sich eben erst im Herbst etwas erholt. Wie andere schon geschrieben haben, für sie ist das ganze ein langer Teil in ihrem Leben und wird sie vermutlich auch noch lange prägen.
Es trifft sie voll in der Ablösungs- und Auflehnungsphase. Wenn ich dran denke, wie ich zwischen 13 und 16 war....
Genau deswegen wären für sie die Freizeitaktivitäten sehr wichtig.

Wir waren dieses Jahr genau einmal im Restaurant etwas trinken. Sonst nicht mehr.
Die Schwiegereltern fahren ständig ÖV und gehen ins Restaurant essen.
Da kann ich jetzt eben nicht mehr wegschauen. Meine Konsequenz wird diese sein, dass ich sie an Weihnachten nicht einlade, da ich mich nicht bei ihnen anstecken möchte....... Sie finden alles nicht so problematisch, machen ihre Aktivitäten alle soviel sie dürfen.

@ausländerin:
Genau das wäre auch meine Idee. Das Problem ist einfach, dass die Kinder sich da nicht wehren können, die Restaurants aber melden sich schon zu Wort.

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tiwa
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von tiwa »

@manana, das, finde ich auch schlimm.
Wir sind gerade in Quarantäne und v.a meinem 13jährigen stinkt es gewaltig. Und grössten Teil des Tages am Compi und Handy.
Auch sonst, ihr Sport wurde auch wieder eingestellt.
Mir geht es ehrlich auch langsam zu weit, das zehrt sehr an der seelischen Gesundheit.
chline brüeder okt 07
grosse brüeder mai 05

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bodega
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von bodega »

Ich sage meinem Sohn immer: Nur na es paar Wuche.... sobald die Risikogruppe die Möglichkeit hat sich zu impfen, sieht alles anders aus. (So hoffe ich). Bis dahin müssen wir noch sorge tragen.

Malaga1
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Malaga1 »

Was ich nicht verstehe: Warum sucht ihr denn nicht so weit wie irgendwie möglich euren Weg durch die Krise? Es ist ja recht offensichtlich: Das was Geld bringt, darf weiterlaufen (Coop Restaurant), das was kein Bedeutung für die Wirtschaft hat oder nur der Freizeit und dem Spass dient, wird eingestellt (Sporttraining Kinder, Museen, Kino...). Wir dürfen arbeiten und in die Schule gehen und sonst sollen wir gefälligst daheim sitzen. Da hilft nur ziviler Ungehorsam. Warum können die Jugendlichen keine Sozialkontakte mehr pflegen? Sie sollen ihre Kumpels nach Hause einladen. Klar ist das nicht das gleiche wie Ausgang, aber besser wie nichts. Mir geht diese Zwei-Hauahaltregel am Allerwertesten vorbei. Bei uns dürfen beide Kinder Gspändli einladen, dann sind wir halt 6 aus drei Haushalten. So what? Das merkt niemand. In der Schule sitzen sie 8 Lektionen zusammengepfercht im Schulzimmer. Blinder Gehorsam ist nicht angesagt. Wir haben alle ein Hirn, um selber zu denken. Ich fühle mich langsam in die Aufklärung zurückversetzt. Vielleichtsollten wir unter dem Tannenbaum Kant lesen „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne die Leitung eines anderen zu bedienen.“ Top aktuell, oder?
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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von 5erpack »

Wo in dreiteufelsnamen steht das wir die Kinder einsperren?
Hab ich irgendwo etwas nicht mitbekommen?
Gibt es dazu eine Verordnung?
Nun wenn nein, dann redet doch nicht von einsperren!!!
Mensch Meier, die Kinder können auch zu fünft draussen rumblödeln!
Genauso wie sie zu fünft abmachen können.
Oder sie organisieren sich halt anders...
Also meine älteste geht heute zu ihrer Freundin essen. Anschliessend in der Stadt bummeln...
Und auch die anderen Kinder machen ab, gehen halt andere Wege. Oder man trifft sich virtuell...( muss mein Kind so oder so, da er 1 Stunden weg hätte zu den anderen).

Aber wenn es steht das wir die Kinder einsperren müssen, dann Entschuldigung. Hab das wohl noch nicht mit bekommen...
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von Moreen »

@5erpack, vielleicht meint @Manana mit einsperren, dass ihr Kind in Isolation ist? Ich habe gerade gestern mit einem Mami gesprochen, deren 14-jährige Tochter seit Dienstag in ISO ist; der blanke Horror für das Mädchen - und auch für die Mutter. Sie sagte, sie kämen sich vor wie Aussätzige. Und es käme ihr vor, als sei ihre Tochter ein ganz böses, giftiges Tier, dem man das Essen vor die Tür stellt und dann schnell wieder weg - bevor das "böse Tier" sein Zimmer verlässt und sich über sein "Futter" hermacht... Ich finde diese Vorstellung schon noch krass; das geht wohl keinem spurlos vorbei :|
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von ChrisBern »

Ja, ich glaube, sobald man einen Krankheitsfall in der Familie hat, wird es hart. Zumal sich durch die Kontakte die Quarantäne verlängert, man sitzt damit mindestens 20 Tage zu Hause (ich kann weder meinem 3 Jährigen noch der 8 Jährigen das Essen vor die Tür stellen). Wir haben keinen Garten, immerhin Balkon, aber nach 20 Tagen ist man da glaube einfach am Ende. Davor graut mir auch am meisten.

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Re: Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

Beitrag von dede »

5erpack hat geschrieben: Do 10. Dez 2020, 06:48 .
Also meine älteste geht heute zu ihrer Freundin essen. Anschliessend in der Stadt bummeln...
Mit der 5er-Regel geht das für viele Familien nicht mehr! 2 Erwachsene und 3-4 eigene Kinder plus ????? geht gar nicht, bis Ende Januar, ausser an den besagten 4 Feiertagen...... Jedes Kind, das in einen anderen Haushalt geht, hat automatisch mit allen dort Anwesenden Kontakt, auch wenn es nur eine Person dort "trifft". Die anderen sind trotzdem da und auch deren Aerosole.... Also trifft sich ein Besucher immer mit allen Haushaltmitgliedern.
Das Abstellen sämtlicher Freizeitaktivitäten und vor allem aller Sportaktivitäten für Kinder und dann Skitourismus zulassen, wo sich zig Menschen aus verschiedenen Orten treffen und einen Sport betreiben, der zu vielen Unfällen mit Verletzungen führt, die dann oft auch wieder im Spital behandelt werden müssen und die Betten in den Spitälern verknappen und dadurch dann noch mehr geplante Operationen abgesagt werden müssen..... Das finde ich echt absurd. Da wird für ein paar wenige Reichere eine Freizeitaktivität ermöglicht und für die meisten anderen wird alles geschlossen und sie sollen brav zu Hause bleiben. Da ist es schon nicht verwunderlich, dass es wahrscheinlich immer mehr Leute gibt, die sich vor allem im Privaten nicht mehr an die Regeln halten wollen.

Also ich denke auch, dass sehr viele Kinder und Jugendliche echt unter der Krise leiden und ihre Bedürfnisse zu wenig wahr genommen werden. Da sehe ich schon Handlungsbedarf. Auch in privilegierteren Familien hat man wahrscheinlich kaum eine Idee wie es für andere aussieht. Ich betrachte uns als eine privilegiertere Familie. Wir haben akut keine richtigen finanziellen Nöte, wir haben wahrscheinlich mehr Platz zu Hause als viele andere und wir haben wahrscheinlich auch mehr Zeit als viele andere. Wir werden das schon packen. Der Sport fehlt den Kindern aber enorm, sie leiden wirklich darunter. Er ist ihr einziges richtiges Hobby, das sie intenstiv betreiben mit normalerweise mehreren Trainings pro Woche. Natürlich gehen wir viel raus, können workouts machen usw. Es ist aber nicht dasselbe. Da braucht es schon einiges von uns Eltern, um das alles auffangen zu können. Wir können das. Aber nicht alle Eltern haben diese Zeit und andere Eltern sind vielleicht auch angespannter und gereizter, weil sie finanzielle Nöte haben. Ich denke, dass diese Situation schon von vielen unterschätzt wird. Ich denke, dass es wichtig wäre, die Turnhallen für Kinder und Jugendliche zu öffnen und auch Jugendtreffs zu ermöglichen. Das alles über Monate nicht zuzulassen, finde ich nicht in Ordnung.

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