@Arya: Uff, ich glaube, dein GG ist echt recht gefordert, mit den Kindern. Vielleicht sogar auch etwas überfordert?
An dieser Stelle solltest du dir vielleicht ernsthaft überlegen, ob seine Zweifel nicht vielleicht begründet sind. Und er tatsächlich kein weiteres Kind mehr verkraften kann.
Mein Mann ist also auch kein klassischer Sandkastenpapa, wenn du verstehst, was ich meine. Er kann mit den Kindern erst was anfangen, wenn es ums Töffli flicken geht. Das ist natürlich ein kleines bisschen übertrieben, aber auf dem Boden Bauklötze umwerfen ist einfach nicht seins. Er kommuniziert das auch ganz offen und macht da kein Geheimnis draus. Da ich weiss, dass gewisse Situationen ihn einfach überfordern würden, vermeide ich es, ihm solche Momente zu überlasse. Er wäre z.B. absolut überfordert, wenn er Nachts aufstehen müsste, um zu den Kids zu schauen. Da ich das weiss, erwarte ich es auch erst gar nicht von ihm - Die Nachtschichten gehören ganz mir allein.
Wegen deiner Frage, ob du am Ball bleiben sollst:
Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass man den Gedanken an den Kinderwunsch sähen kann, und er danach wachsen muss. Es hätte rein gar nichts gebracht, wenn ich meinen GG jeden Tag mit dem Thema genervt hätte. Das hätte nur zu Ablehnung geführt. Der Gedanke musste bei ihm in Ruhe reifen können. So wurde aus: "Ich will auf keinen Fall noch ein Kind." langsam ein: "Ich will EIGENTLICH kein Kind mehr." und schliesslich: "Ich muss mich an den Gedanken erst noch gewöhnen."

Jedoch habe ich ihm sehr deutlich gemacht, dass es nichts ist, was er einfach "aussitzen" kann, wie eine lästige Krankheit, die irgendwann wieder vergeht. Ich habe ihm sehr klar gemacht, dass ich diesen Wunsch nicht einfach abstellen kann, selbst dann nicht, wenn ich es wollte. Ich musste ihm ehrlich sagen, dass ich, falls wir uns gegen ein viertes Kind entscheiden würden, definitiv professionelle Hilfe würde in Anspruch nehmen müssen. Eine Familientherapie wäre also unumgänglich gewesen. Ausserdem musste ich ihn einfach bitten sich zu überlegen, für wen der Schaden am Ende tatsächlich grösser wäre, wenn derjenige von seinem Standpunkt abweicht. Für ihn? Oder für mich?
Es ist auch keinesfalls so, dass mein GG ein einfacher Verhandlungspartner gewesen wäre. Er hat einiges in die Wagschale geworfen. Am Ende hat er ziemlich viel für sich ausgehandelt. Ich musste ihm z.B. versprechen, dass er sich auch bei einem weiteren Kind in keinster Weise in seinen Hobbies wird einschränken müssen. Ausserdem hat er zwei Wochen Singleferien pro Jahr für sich erkämpft. Ohne Kinder und ohne mich. Und zu guter Letzt hat er noch einen grösseren Geldbetrag in eines seiner Hobbies investiert, womit ich so normal nie einverstanden gewesen wäre. Du siehst, es war wirklich für beide Seiten ein Kompromiss.
Du hast jetzt im Prinzip zwei Möglichkeiten. Entweder, du vermeidest das Thema und lässt dem Schicksaal seinen Lauf. In der Hoffnung, dass dein GG weiterhin auf die Verhütung pfeift und du "versehentlich" schwanger wirst. (Hier läufst du aber immer Gefahr, dass er dir irgendwann vorwerfen kann, dass du ihm das Kind willentlich untergeschoben hast, obwohl du seine Meinung kanntest...) Oder, du suchst das Gespräch und bittest ihn um eine Stellungnahme, mit allen Konsequenzen. Hier läufst du einfach Gefahr, dass er sich endgültig gegen ein weiteres Kind ausspricht, und auch auf eine definitive Verhütungsmethode zurückgreift. Aber, du wüsstest dann wenigstens endgültig woran du bist, und kannst deinen Weg dann darauf ausrichten.
Für mich war dieser Schwebezustand einfach nichts, und ich bin sehr froh, dass ich die offene Konfrontation gesucht habe. Auch, wenn es natürlich hätte anders ausgehen können.
Sorry, für den Roman. Vielleicht hilft es dir ja aber ein bisschen auf deinem Weg.