ausländerin hat geschrieben: ↑Fr 8. Jan 2021, 14:43
dede hat geschrieben: ↑Fr 8. Jan 2021, 00:13
mimetta hat geschrieben: ↑Do 7. Jan 2021, 22:58
Und Risikogruppen schützen funktioniert nicht, hat nirgends funktioniert. Tiefe Fallzahlen= Schutz für alle.
Genau das ist der Punkt. Risikoleute leben mitten unter uns allen, mit allen und nicht einfach isoliert irgendwo hinter den sieben Bergen. Diese Menschen sind Teil unserer Gesellschaft und haben das gleiche Recht wie alle anderen auch, am Leben in unserer Gesellschaft teilzuhaben. Der Risikopatient ist eben der Papi vom Schulkind, das Grosi, das im gleichen Haus(halt) lebt oder der Ehepartner von der Verkäuferin.
Dann werde ich es nächstes mal die Ferien in einem Hotel nur für Erwachsene buchen und dann so sagen "die Kinder haben gleichen Recht wie alle andere auch". Nicht alle haben hier die gleiche Rechte obwohl sie Teil derer Geselschaft sind. Einfach die die meisten Rechte haben sind nicht mehr in der Lage daran zu verzichten. Und haben riesige Politische Lobby hinter seinen Rücken die selber dazu gehören oder bald gehören werden.
Stellt ihr mal kurz vor - wir hatten COVID-19 der nur für Kinder gefährlich ist und grossteils zwischen Kinder verbreitet wird. Was würden wir machen? Schule schliessen, Hobbys schliessen, Kinder werden zu Hause eingesperrt, aus Einkaufsladen verbannt (geht ja auch ohne), aus Restaurants, Hotels, Flugzeugen, usw. Würde die Leben sonst weiter gehen wie sonst? Ja. Ich hatte das als Kind - Scharlach konnte damals noch tödlich verlaufen, Diptherie Impung war noch nicht flachendekend - es gaben noch Ausbrüche wo ganze Schulklassen und Schulen ins Quarantene geschickt wurden - die Erwachsene haben sein Leben weiter ohne Rücksicht gelebt. Da hat sich niemand Gedanken gemacht "Oh, die kleine Meinschen sind Teil unserer Gesellschaft und haben das gleiche Recht wie alle anderen auch, am Leben in unserer Gesellschaft teilzuhaben".
"Risikogruppen schützen funktioniert nicht, hat nirgends funktioniert."
Ich kann es nicht einfach so stehen lassen da es ist einfach ein Fakt dass Schutz der Risikogruppen der Standardverfahren dass in ALLEN Epidemien vor COVID umgesetzt wird. Egal ob die Risikogruppen Kinder, Schwangere, Leute ohne sauberes Wassser zu Hause, Unterernährte, Leute in Gefängissen, Mitarbeiter der Gesundheitseinrichtungen, usw sind.
Das einzige unterschied zu COVID ist dass bei COVID ein Teil der Risikogruppe nicht geschützt werden will. Und daran scheiterts es, weil niemand Mut hat dagegen vorzugehen. Mehr als der hälfte aller COVID hospitalisierungen sind über 70 Jahren. Und übrigens - Risikogruppen zu Impfen ist eine Schutzmassnahme die nur auf Risikogruppen gerichtet ist, also da geht es aber, weil es niemandem hindert sein leben so weiter zu leben wie bisher.
Und wenn jemand noch kommt mit arme Grosi die ihre Enkeln 3 Monate nicht gesehen hat und vereinsamt - bitte hört auf damit,es geht nicht um die Grosi, es gibt viel mehr andere Leute in Risikogruppen, als die arme Grosi. Die mesiten 70 jahrigen sind noch voll in Leben - 20% der gebuchten Kanaren reisen sind über 70 Jahre alt. Und wer fährt jetzt noch Ski, wo alle Schulen offen sind? Nicht die Eltern mit Kinder, oder? Und wer ist gerade jetzt in Glattzentrum am einkaufen, weil es doch so viel spass macht als in Volg nebenbei? Da gibt es sehr viel potenzial...
Und wie soll es denn gehen, diese Risikogruppen zu schützen? Gerade die alten Leute sind auf Unterstützung angewiesen, man kann sie gar nicht abschotten. Im übrigen gibt es ganz viele aus der Risikogruppe, die nicht alt sind. Ev. auch Kinder haben, etc. Was macht man mit diesen?
Oder kannst du mir ein Land sagen, wo das funktioniert hat? Auch asiatische Länder, die einerseits geübt und andererseits sehr rigid gegen die Pandemie vorgehen (und auch erfolg haben), hatten nicht diese Strategie, sondern eine 0-Fall-Strategie.
Im übrigen: wenn es die Kinder treffen würde, könnte man sie auch nicht einfach schützen und der Rest macht normal weiter. Weil man sie gar nicht isolieren kann. Auch dann müssten alle mitziehen, weil einfach gilt: Tiefe Fallzahlen = Schutz für alle. Und ich frage mich auch, ob man Scharlach und Diphtherie wirklich mit Covid vergleichen kann (Neuartig, Übertragungsweg, Mortalität, etc.). Denke eher nicht, oder? (keine rhetorische Frage, ich weiss es wirklich nicht)
Und Fallbeispiele von Epidemien, wo die Strategie "Risikogruppen schützen, der Rest normal weiter" funktioniert hat würden mich (ehrlich) interessieren. Ich könnte mir vorstellen, dass es in diesen Fällen sich um nicht so vergleichbare Krankheiten wie Covid handelt. Aber ich werde auch gerne belehrt.
Und schlussendlich: Was soll das eigentlich immer mit diesem Beschuldigen von Einzelpersonen oder Gruppen, die dieses und jenes falsch machen? (ich meine nicht nur dich, Ausländerin). Das finde ich echt ganz schlimm. Es ist Sache der Politik, die Bevölkerung zu schützen und wir sind nun nicht in dieser blöden Lage, weil die Leute nicht mitmachen. Wir hatten im Frühling eine Handvoll Fälle. Dieser (teuer erarbeitet) Vorteil wurde von der Politik einfach verspielt durch schnelle Öffnungen bei gleichzeitig nicht funktionierendem CT und praktisch keinen auch sehr locker einzuhaltenden Massnahmen (nicht mal Masken!). Der Anstieg der Fallzahlen wäre verhinderbar gewesen, aber nicht durch ungeführtes, selbstverantwortliches Verhalten der Bevölkerung, bzw von Einzelpersonen. Ich meine: die Politik hat Grossveranstaltungen erlaubt. Man hat den Leuten vermittelt, dass praktisch alles wieder möglich ist. Dann ist es klar, dass sich die Leute auch wieder so verhalten, als wäre nichts. "Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben" wurde immer wieder wiederholt. Wie man nun sieht, geht das aber nicht. Mir ist klar, dass Corona nicht einfach verschwindet. Aber das Ziel der Strategie muss sein, die Fälle gegen 0 zu drücken. Dann ist auch wirklich wieder viel möglich, man sieht es in diversen anderen Ländern. Und die Leute sind geschützt. Es einfach ohne Plan mehr oder weniger laufen zu lassen, und dann wenn die Zahlen steigen mal beginnen zu überlegen, was man denn so machen könnte, ist keine Strategie. Auch jetzt ist mir (und ich habe das Gefühl vielen anderen auch) völlig unklar, was eigentlich das Ziel der CH Corona-Strategie ist. Die Menschen zu schützen? Hat nicht geklappt, sehr viele Tote, viele Menschen, die auf Operationen warten müssen. Die Spitäler nicht zu überlasten? Hat nicht geklappt. Die Wirtschaft zu schützen? Klappt wie man sieht ja auch nicht, oder zumindest nicht für alle. Was ist nun das Ziel? Keine Ahnung... Und ich denke, das macht die Leute extrem hoffnungslos. Gleichzeitig wird aber dauernd suggeriert, dass wenn nur alle wirklich wollten, es viel besser wäre. Es stimmt nicht! Es funktioniert nicht ohne die Bevölkerung, ja. Aber es funktioniert vor allem nicht, wenn es keine klare Strategie, keinen Plan gibt. Und diese Strategie muss von der Regierung kommen, nicht von 8 Mio. EinwohnerInnen. Also hört doch auf, auf Einzelpersonen zu schimpfen, reklamiert bei der Politik!