Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Gas und Strom
Gas und Strom
©Hans Hartmut Karg
2017
Holz und Kohle, Redisfeder
Und dazwischen ein Katheder:
So sah wahre Schule aus,
Teil im frühen Lebenslauf.
Ist denn das wohl gar so wichtig,
Dass man ankommt, fein und züchtig
Mit dem Schulsack, voll bepackt,
Damit jeder drüber lacht?
Gas und Strom und kein Katheder,
Handy statt der Redisfeder:
So sieht Schule heute aus,
Teil im Bildungsdauerlauf.
Viele heizen Schule an,
Damit jeder lernen kann
Mit den PISA-Arroganten,
Die sich Avantgarde nannten.
Welche Bildung ist denn wichtig?
Ist nicht manches Null und nichtig?
Haben wir auf Sand gebaut?
Ist die Bildung nun ganz out?
*
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Sei kein Fußabstreifer!
Sei kein Fußabstreifer!
©Hans Hartmut Karg
2017
Lass Dich nicht zum Fußabstreifer machen,
Man wird Dich sonst missbrauchen, verlachen!
Manche wollen Dich gezielt vorführen
Und Deine Offenheit instrumentalisieren!
Je mehr in dieser überinformierten Welt
Die einen nur noch trachten nach ´nem Haufen Geld,
Nur dazu ihre Intelligenz ausschließlich nutzen
Um Mitmenschen vereinnahmend und unfair zu verputzen,
Desto verdammter wird Wissensgesellschaft sein,
Denn Missbrauch gilt als clever und als fein.
Es gibt längstens doch viel zu viele Missetäter,
Die als Schwerenöter nur eitel Verräter!
Gesundes Misstrauen, wenig von Dir verraten –
So kannst Du alt werden und geistreich gut geraten.
Achte ja darauf, dass kein Geisttöter je weiß,
Dass ein Rumpelstilzchen auch diskret und weis'.
*
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Nachtorientierung
Nachtorientierung
©Hans Hartmut Karg
2017
Der große Wagen hängt am Himmel,
Der Große Bär reitet den Schimmel,
Mit dem die Richtung angezeigt,
Wenn müde meine Seele schweigt.
Nur Augenlichter, schmal und bleiig,
Sagen, das Leben wäre reuig,
Wenn wir den Weg nicht kennen würden
Und immerzu nur Wegeshürden.
Wohlan, die Himmelsleuchte lockt,
Wenn unser Auge dort andockt,
Wo Nacht für Nacht das Sehnen hockt
Und Wunschbereitschaft niemals stockt.
Deshalb, o Großer Bär und Wagen,
Befreie uns von dem Verzagen,
Denn so erschafft das Himmelstier
Viel Sterntraummär' – und Hoffnung mir.
*
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Nachtruch
Nachtruch
©Hans Hartmut Karg
2017
Eisenbahnen höre ich schon laut
im Unterbewusstsein,
eine Autotür wird zugeschlagen.
Stadtlärm halt!
Dann laute Stille,
gelochte Zeitverschwendung,
unerhört und ungehört.
Wer sollte da vermessen,
wie es war, wie es gewesen,
wenn Vermessenheit aufkäme?
Geblendet von Sternhaufen
ist der Traumgeweckte
zum Morgen hin
den rätselhaften
Lichtern
hörig.
Weltfähige Traumlasten
fallen mir langsamer zu
und bestreuen,
was zuvor
anstrengend
gewintert.
*
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Im Weingut
Im Weingut
©Hans Hartmut Karg
2017
Wo Weinfelder eben wachsen,
Bis zu den Hügeln Reben stehen,
Werde ich nie ganz erwachsen,
Wenn zum Weine wir dort gehen.
Sonne satt und immer Wasser,
Schwemmland, reich an Humuserden,
Da spürt mancher Altersblasser,
Dass sein Paradies ein Werden.
Denn, im Weingut, Riesenfreude,
Hektoliter, viele Sorten.
Da probieren manche Leute –
Besonders die aus kaltem Norden.
Wein in jeder Farbe, Form,
Saures und auch Liebliches!
Versumpfen droht, da keine Norm,
Da gibt’s nur Ersprießliches...
Nach solchen Bacchanalgelagen
Wird Fahrradfahren ziemlich lang.
Im Winter kann man fröhlich sagen,
Wo dieses Paradies begann.
*
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Landneurotiker
Landneurotiker
©Hans Hartmut Karg
2017
Alle fünf Minuten wechselt die Aktion,
Gar nichts soll zum Stillstand kommen.
Man ist nicht mehr Tochter, nicht mehr Sohn
Und muss alles ständig immer mitbekommen.
Oberflächliches bleibt so Programm,
Nur ja nichts zuende bringen!
Erhalten unbedingt den schrillen Wahn,
Eigne Größe könne so perfekt gelingen!
Zappler leben ständig in Unruhe,
Dauerreden wetzt die kranke Zunge.
Nichts bleibt dabei mehr in Seelenruhe,
Nur belebt sind Kreislauf, Herz und Lunge.
Wer in seinem Leben stets so flüchtig rührt,
Dem bleibt leider mittags keine Kraft,
Dass er tiefere Gespräche führt,
Weil Substanz allein nur Ruhe schafft.
*
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Pauline zur Konfirmation
Pauline zur Konfirmation
©Hans Hartmut Karg
2017
Das kleine Mädchen wurde Zwei
Und fuhr in Endingen Holzrädchen,
Freundlich und ohne viel Geschrei –
Ein wunderbares, liebes Mädchen!
Die Umzüge ging sie gern mit
Und half den guten Eltern immer.
Sie hielt mit der Familie Schritt,
Unfreundlich war sie dabei nimmer.
Heut' spielt Posaune sie, lernt gern,
Beliebt ist sie und freundschaftsoffen,
Geschwistern nah und niemals fern
Kann sie auf volles Leben hoffen.
Dabei treibt sie auch gerne Sport,
Pokale hat sie schon geholt.
Und Wissbegierde ist ein Hort,
Den sie freiwillig gern gewollt.
Heute wird sie nun konfirmiert,
Gottteil auch der Erwachsenenwelt.
Ein jeder in der Nähe spürt:
Sie ist wirklich gut aufgestellt.
Omas und Opas wünschen Dir
Ein rundum reich erfülltes Leben,
Gesundheit, Würde und ein Wir,
Das Mitmenschen mag Freude geben.
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In den Katakomben des Glücks
In den Katakomben des Glücks
©Hans Hartmut Karg
2017
In den Katakomben des Glücks gibt es keine höhere Weihe,
Als dass ich Dir, Liebes, stets lächelnd verzeihe.
Nicht Rechthaben und nur nehmen, nicht gehen und streben
Sind Ziele da, mit denen wir manniglich leben.
Es ist alles hier, weil wir nicht vorab verzagen,
Wo wir keinesfalls nur dem Glücke nachjagen.
Du, Freundin, halte mir stets die Treue,
Damit ich mit Dir immer wieder aufs Neue
Die Zärtlichkeiten empfangend vernehme
Und damit keine Mitmenschen lähme.
Du kennst der Katakomben Leben und Tod
Und Du kennst längst Deine und meine Not.
So wollen wir die Liebe dort verweilend annehmen,
Wo kein Tod und keine Teufel unsere Wege beschämen.
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Aprildürre
Aprildürre
©Hans Hartmut Karg
2017
Im Garten starten - und auf den Segen warten:
Der kommt von oben, hängt hoch da droben.
Sehnende Herzen nach zu mildem Märzen
Sind nur gestresst und nicht benässt.
Wärmetage werden stetige Plage,
Wenn die Frühjahrssonne voller Wonne
Mit hellem Glitter den schneeweißen Flieder
Austreiben lässt und leider nicht nässt.
Erst wenn Ostern weltet und wieder kältet
Die staubtrockenen Gassen und gleißenden Straßen,
Können uns locken die nässenden Flocken,
Gibt es Tauendes und weniger Lauendes.
So ist denn vorbei die Durstquälerei,
Wenn dunkel leuchtet, was nun befeuchtet
Und in Landschaftsbuchten milde wird fruchten
Mit Triebbegierde zu unsrer Zierde.
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Farinelli
Farinelli
©Hans Hartmut Karg
2017
Die gute alte Zeit war keine gar so gute,
Sonst hätte es Kastraten schon damals nicht gegeben.
Es galt damals ja auch noch Rute, Knute –
Und für die Armen nur ein Hundeleben.
Auch Haydns Vater musste so verhindern,
Dass man den eigenen Sohn kastrieren konnte,
Denn wenn der Stimmbruch einsetzte bei Kindern
War der Kastrat gefragt – weil es sich lohnte!
So wurde Farinelli auch Kastrat,
Um seine Knabenstimme zu erhalten.
Man führte aus verstümmelnd die Untat,
Um Hörgenuss für Fürsten zu gestalten.
Was hat dem Mann man damit angetan,
Der künftig den Sturm makellos besang?
Schrie nicht Verzweiflung aus dem Mann,
Dem musikalisch alles groß gelang?
Da ist doch unsere Zeit bedeutend besser,
Die mit der Kopfstimme dasselbe wohl erreicht
Und nicht als Leibversehrer mit dem Messer
Den schönen Körper und die liebe Seele bleicht!
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Dem Lenni
Dem Lenni
©Hans Hartmut Karg
2017
Und wieder ist ein Lenni-Tag,
Geburtstag doch, Dein Wiegenfest!
Weil Lenni gerne Kuchen mag,
Drum feiern wir mit ihm ganz fest!
Als Keeper glänzt er groß im Tor,
Jetzt wird er auch noch Gymnasiast,
Zieht sportlich sein Fahrrad hervor,
Streift ab beim Fahren Seelenlast.
Im Herbst darfst Du dann zu uns kommen
Mit den Geschwistern, vom Theresien.
Geistvoll hast Du Fahrt aufgenommen,
Wie stark erblüht jetzt Freesien.
Lern' weiter gut und bilde Dich,
Das freut die Oma – und auch mich.
Bleibe gesund und sei glücklich,
Wir freuen uns, wir lieben Dich!
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Ach, Bayern, Ihr!
Ach, Bayern, Ihr!
©Hans Hartmut Karg
2017
Einen Elfmeter ohne Not zu verschießen,
Wegen Fouls einen Spieler verlieren
Und den Mut der Fans nicht verdrießen,
Weil die Gegner ihn vorführen –
Bayern München kann transzendieren,
Was anderen Clubs längst das Aus.
Es kann die Massen verführen
Und kommt immer gut da heraus.
So schlecht hab' ich sie selten gesehen,
Auch wenn der Reporter noch lobt.
Der Gegner lenkt das Geschehen –
Und niemand pfeift und tobt...
Ist es gar Angst, ist es Heidenrespekt,
Mit dem man Spaniern begegnet?
Die sind agil und recht aufgeweckt
Und mit Königlichkeit reich gesegnet.
Und der schönste Fußballer heutiger Welt,
Ronaldo, entzaubert die Bayern.
So haben beide Clubs genügend Geld,
Um ihr Mantra von Größe zu feiern.
Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen,
Wer fällt, steht wieder auf.
Denn viel Geld sichert Verliererlachen,
Hebt jedes Desaster auf.
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Ostertage im Süden
Ostertage im Süden
©Hans Hartmut Karg
2017
Kaltschnäuzig weht nördlich der Wind,
Noch nicht ist es außer Haus lind.
Doch heller erstrahlt das Licht
Auf unser Abschiedsgesicht.
Sturmwetter und Graupelschauer,
Ewiggrau Todestrauer:
So fehlt bei uns alles Funkeln
Und öfter scheint es zu dunkeln.
Kalt die Nächte und Tage,
Kindern bleibt die bange Frage,
Ob der Osterhasenmann
Wohl Eier verstecken kann.
Nur im Süden – welch eine Wonne! –
Ist längst alles voller Sonne.
Da verblühen schon erste Obstbäume,
Überformen grünende Räume.
Ja, das ist der Sonne Lohn:
Ostern feiert sie hier immer schon
In dem Land, das grüner und schöner,
Verwöhnt Gäste – und Italiener.
Ostersonntag in Feierlaune!
Essende, trinkende, tanzende Faune
In südlicher Thermenwelt
Unter bläuendem Himmelszelt.
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Karfreitag
Karfreitag
©Hans Hartmut Karg
2017
Im hohen Norden kriecht jetzt
der Dämmerschein langsam
über die Wälder.
Es ist noch mächtig kalt da.
Auch bei uns ist es kalt.
Es kam der Tod des Menschensohnes
über uns, um leidend auszumerzen,
was wir sündig angesammelt haben.
Das ist die Karfreitagsnot:
Geißeln, peinigen, schlagen, verletzen, töten.
Und doch:
Zum Lutherjubiläumsjahr müssen wir bedenken,
dass nur und allein des Gottessohnes Liebe
unseren Hoffnungsglauben trägt,
mit dem der Tod überwunden wird,
Sünde und Sünden getilgt werden,
so dass wir Gläubigen am Jüngsten Tag
an der Seite des Vaters sitzen dürfen.
Erinnerte uns nicht Julia Fischer heute
mit der Bach-Partita Violine Solo
an diese unsere Lebenshoffnung?
Am Nordkap wird der Polartag
wieder Sonnenschein verkünden,
rund um den Tag, die Nacht, die Uhr –
nach den Oster- und Pfingsttagen.
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Auferstehungsglaube
Auferstehungsglaube
©Hans Hartmut Karg
2017
Für manche schwer zu glauben,
dass Jesus auferstanden ist.
Sie zweifeln auch an den
vielen Zeugen in der Schrift.
Wer hat solches schon erlebt?
Warum bedarf es denn
so vieler Beweise,
wo der Glaube doch
ganz fest steht?
Das Befremden
kann nicht verstehen,
wie die Seele
den verwesenden Körper
verlassen hat,
um dann im
unversehrten Körper
mit ihm zusammen
wieder zu erscheinen.
Auferstehungsglaube
halt.
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Zwischentag
Zwischentag
©Hans Hartmut Karg
2017
Ein eigenartiger Tag doch
jedweder Karsamstag,
nicht warm und nicht kalt,
nicht Fisch, nicht Fleisch,
nicht Tag, nicht Nacht –
als gäbe es ihn gar nicht.
Ist er ein Brückentag,
nur Einkaufstag für alle?
Führt er uns nicht
vom Tod zum Leben?
Ist er nicht auch
ein Tag des Herrn,
verschleiert gar,
wo der Verstorbene
hinabgestiegen ist
in das Reich des Todes?
Bleibt der Tag uns fern?
Hoffen und sehen wir
ihn nicht mehr als einen
Sieg über den Tod?
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Auferstanden
Auferstanden
©Hans Hartmut Karg
2017
Er, der mit Nächsten- und mit Feindesliebe
die Gegnerschaften überwunden hat,
zeigt in der Liebe, Gnade und Barmherzigkeit,
wie sündenfrei wir werden können.
Den Tod hat er schon überwunden.
Wir dürfen endlich auferstehen,
Gefolgschaft leisten ihm,
jenem Wunderheiland,
dem Menschenretter.
Aller Glaube, alle Liebe, alle Hoffnung
in einem einzigen Wort:
Auferstanden – was für ein Wort!
Und die Herzen brennen,
wenn er mit uns redet.
Und wir erkennen ihn
an den Wundmalen.
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Kirchgang
Kirchgang
©Hans Hartmut Karg
2017
Die Alten gingen noch zu Gott,
Weil Kirchgang ihnen wichtig war.
Er gab Kraft gegen Alltagstrott,
Für manche Nächstenliebe gar.
Doch dann kam etwas bei uns auf,
Das Gotteszweifel stärken sollte,
Weil Geld, Betrug im Lebenslauf
Dem Misstrauen Tribut nun zollte.
Wo man die Menschen nicht mehr schützt,
Nicht mehr Eliten kontrolliert,
Weil Gutes nicht mehr unterstützt,
Da fühlt man sich schon ausgeschmiert!
Wie soll der noch zur Kirche gehen,
Der um Besitztum ward gebracht?
Wo sollte der noch Segen sehen,
Den übermannt Habgier und Macht?
Nur wo man Bürger unterstützt
Und sie vor diesen Geiern schützt,
Sieht mancher, dass der Kirchgang nützt,
Wenn auch der Staat aktiv beschützt.
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Buona Pasqua, Abano!
Buona Pasqua, Abano!
©Hans Hartmut Karg
2017
Der Tod ist nicht das Ewigleben
Hat mir Italien längst gelehrt.
Wir müssen selbst nach Leben streben:
Auf, sattle mir mein träges Pferd!
Wenn Kinderlachen in den Hügeln
Bei Abano zum Picknick lädt,
Der Frühling schlägt mit leichten Flügeln
Und guter Wein fließt früh und spät,
Ist Ostern wieder eingekehrt
Mit seinen Riesenostereiern,
Und alles hat Familienwert,
Wenn unsere Italiener feiern.
Man lässt es sich gar wohl ergehen,
Wenn Jesus endlich auferstanden
Und viele schöne Blumen wehen,
An den Hotels bunte Girlanden.
Landtiere zeigen uns dort auch,
Wie wunderbar ein Jahr beginnt
Und wie mit einem schönen Brauch
Die Freiheit ihren Anfang nimmt.
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Wahrnehmungssuche
Wahrnehmungssuche
©Hans Hartmut Karg
2017
Nicht alles, was unsere Sinne erkunden,
Ist auch mit der Wahrnehmung frei erfunden!
Halte mich, o Satyr, in Deinen starken Armen,
Hab´ mit meiner Trägsehnsucht Erbarmen,
O Satyr, Du meisterhafter Schmeichler,
Entkleide mich, Du lieber Herzensstreichler,
Denn heftig sind in mir suchsüchtige Schmerzen....
Doch wenn wir uns jetzt fein und zärtlicher herzen
Vergehen, wenn wir uns so langsam aufwerten
Das schlimme Sehnen – und alle Beschwerden!
Komm´ zu mir, zeig´ mir doch, o Satyr,
Wie wohlig sich auf dem Sofa hier
Die Lustperlen vom Bauch bis zur Stirn
Sich mischen mit den Düften, dem feinen Firn,
Wo wir uns endlich zusammenfinden,
Sich unsere Sinne dann selig winden.
Ich baue auf Dich, lass´ mir den Willen,
Spiele mit mir, um Lüste zu stillen.
Wenn ich sehe, was ich ergreifen kann,
Bist Du für mich der richtige Mann!
*