Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Einem lieben Paar zum Geleit
Einem lieben Paar zum Geleit
©Hans Hartmut Karg
2017
Wenn alle Stränge reißen
Und es bei uns nur regnet,
Müsst unbedingt Ihr reisen,
Wo Sonne Leben segnet.
Dort lebt die Sonne auf
Und alles grünt und blüht.
Es bleibt des Tages Lauf
Für Euch wärmebemüht.
Das muss Italien sein,
Wo heiße Wasser strömen.
Legt Euch da oft hinein,
Um alles zu verwöhnen.
Mit Pasta und mit Parmesan,
Mit Moschuskrake und mit Wein
Lockt man gern gute Laune an,
Flaniert in schönstem Sonnenschein.
Und üppig ist dort die Natur,
Zeigt Blumen, Pinien, Jasminhecken,
Dazu echt-alte Bildkultur,
Die kann den Geist, die Sinne wecken.
Mögen Euch dort noch viele Jahre
Gesegnet und beschieden sein,
Damit die Liebe Euch bewahre
Vor Kummer, dem Alleinesein.
*
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Halt!
Halt!
©Hans Hartmut Karg
2017
Halt!
Beibehalt,
Selbstbehalt,
Lebensbehalt,
Unterhalt,
X
X
X
X
X
X
Hinterhalt!
Halt!
*
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Verschwisterung?
Verschwisterung?
©Hans Hartmut Karg
2017
Die USA sind natürlich ein großes Land,
Dort leben so viele und kluge Köpfe,
Geben der Welt durchaus reichlich Verstand
Für Freiheiten – und für vollere Töpfe.
Sie waren Garant für einen langen Frieden,
Weil Freiheit sie weltweit schützen konnten,
Damit den Menschen Wohlstand beschieden
Und sie angenehm in Häusern wohnten.
Doch haben die USA auch Falsche gefördert,
Sind denen naiv in die Fallen getappt!
Haben nicht Ausgebildete die Ausbilder gemördert,
Dort der Frieden sich bis heut' nicht berappt?
Hat man von dort nicht Papiere verteilt
Und damit viele Anleger betrogen?
Wer fröhlich sich am Scheitern aufgeilt,
Hat der nicht verraten, gelogen?
Wir sind keine Feinde der USA,
Doch lassen wir uns auch nicht gängeln.
Auf Augenhöhe sind wir immer gern da,
Unsere Ethik muss sich nicht schlängeln.
*
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Wie wir es sehen
Wie wir es sehen
©Hans Hartmut Karg
2017
Wir wollen doch Gast auf Erden bleiben,
Leben schützen und Frieden suchen,
Humanität auf unsere Fahnen schreiben
Und unsere Hilfen sozial verbuchen.
Dem Tag folgt die Nacht,
Der Flüchtling dem Speck!
Das ist ausgemacht:
Die Flucht bringt ihn weg!
Die Reichenregionen werden Zulauf erhalten,
Die Flüchtlinge werden sich nicht aufhalten lassen.
Da heißt es dann wirklich: Politik muss gestalten,
Muss aufbauend wirken, verhindern das Hassen.
Wie ist das mit Werten,
Welche unsere sind?
Die wir einst mehrten
Im Duldungswind?
Wenn Menschen nur kommen, die Hand aufhalten
Unsere Religion, die Traditionen verachten,
Muss auch ein Ausweisungsrecht nun walten,
Das erklärt: Traditionen sind hier zu achten!
Allzu viele Köpfe,
Wollen ja genießen
Wollen volle Töpfe,
Weil sie Not verließen.
Politik und Poesie kommen ja nur zusammen,
Wenn alle versuchen, die Toleranz zu retten.
Wir müssen auch sagen, woher wir stammen
Und welche Gesetze wir hier gern hätten.
So klärt sich der Tag,
Schreitet voran,
Nimmt uns die Plag',
Friedet sodann.
Wir können niemals alle aufnehmen,
Die zu uns millionenfach kommen wollen.
Wir müssen uns nicht für Abschiebungen schämen,
Wenn Abgeschobene verwerfen das Sollen.
Blockaden und Hetztiraden
Gegen den guten Staat
Sind im Speck nur jene Maden,
Die man schon überall hat!
Die Gnade der späten Geburten
Darf man nicht mehr mit Hitler erpressen.
Längst sind wir es, die dagegen murrten,
Das Schlimme ist damals gewesen!
Geschichte war,
Wir haben gelernt
Und unser Haar
Ist längst besternt....
Zu uns darf kommen, wer arbeiten will
Und unsere Systeme nicht ausbeutet.
Er verhalte sich tolerant und still,
Nicht aggressiv gehäutet!
Gastrecht kennt
Auch Gastes Pflicht,
Wenn anerkennt
Er Staat, Gericht!
*
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Lebe Deinen eigenen Traum!
Lebe Deinen eigenen Traum!
©Hans Hartmut Karg
2017
Nicht die Waghalsigen und die Mutigen,
Nicht die Begüterten und Reichen seien Dir Vorbild?
Winkt dem Bescheidenen allein das Paradies?
Wird er der dauernden Gnade teilhaftig?
Leider stehen immer schon jene in den Startlöchern,
Die eigentlich noch in den Silen ruhen.
Selbst wenn die Wohnungsumrisse gleich bleiben:
Die Bewohner sehen sich als dennoch einzigartig.
Ein Kartenhaus mag zusammenbrechen –
Und doch wirst Du es wieder aufbauen.
Lass´ andere in deren Visionen stehen,
Du aber kultiviere Deine guten Träume!
Mit ihnen steigt Dein Bildnis sommerwärts,
Lehnt sich an die Sonnenstrahlen an
Und bleibt doch Dein Geist und Deine Welt
Im Trubel nachwachsender Eitelkeiten.
*
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Die Vogelpredigt
Die Vogelpredigt
©Hans Hartmut Karg
2017
Sie ist so schön und jung an Jahren,
Als Pfarrerin gründlich und offen,
Muss heut' Beurteilung erfahren
Und darf auf Installation nun hoffen.
Zehn Stunden hat sie fast gebraucht,
Bis ihr zusagt ihr Predigttext.
Verworfen ward manches, verraucht,
Was ihr nicht in den Glauben wächst.
Verwandte, Freunde reisen an,
Die Dorfkirche ist leidlich voll.
Der Kantor stimmt die Orgel an,
Der Chor, er intoniert ganz toll.
Doch wird den Hörern bald gewahr,
Dass da im hohen Kirchenschiffe
Ein Vogel zwitschernd, fliegend gar
Umfliegt die Säulen, Schnitzeriffe.
Doch sie bezieht geistgegenwärtig
Den lieben, kleinen Vogel ein
In ihre Predigt, die jetzt fertig
Spontan den Vogel bringt herein.
Denn wie der Vogel sitzt und fliegt,
So ändert sich der Predigtlauf.
Wie sie den Bibeltext hinbiegt,
So will das Leben seinen Lauf.
Franz von Assisi hätte Freude
An dieser Predigt wohl gehabt.
Es schmunzeln auch die vielen Leute,
Wo die Natur sich glaubenslabt.
Und als der Vogel sich hinsetzt,
Um ihrem Predigttext zu lauschen,
Ist sie es, die ihn nicht weghetzt,
Spricht leise, bis die Flügel rauschen.
Als unsere Pfarrerin geendet,
Die Lieder langsam klingen aus,
Hat sich der Vogel umgewendet –
Und fliegt zum Dachfenster hinaus!
Da endlich hält es die Gemeinde
Nicht länger – und sie applaudiert.
Hier haben selbst die Vogelfeinde
Den Sinn der Predigt wohl verspürt.
Und Lob kommt von der Urteilsmacht,
Die das Spontane honoriert,
Weil Hören, Beten und Andacht
Mit Vogelwacht zum Glauben führt.
*
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Junisonne
Junisonne
©Hans Hartmut Karg
2017
Schon ganz früh
schiebt die Junisonne
alles Schleiernde vom Himmel.
Erste, rosavage Horizonte
fließen über fernere Wälder
und bläuen zenitwärts.
Tage hindurch war es nur schwül.
Tomaten und Zucchinipflanzen
explodierten förmlich
in der Dampfigkeit,
im Wärmebrei.
Wie grandios
wächst und blüht uns
die treibende Natur
hinauf zum
Höhepunkt
dieses
halben
Jahres!
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Querdenker
Querdenker
©Hans Hartmut Karg
2017
Querdenker haben viele Henker,
Denn sie sind so unbequem.
Und so manche Forenlenker
Finden das unangenehm.
Denn die seltnen Quergedanken
Erschließen eine eigene Welt.
Die sollte sich dafür bedanken,
Denn was anders ist – das zählt!
Beharken sich dagegen Hähne,
Ist das keinesfalls Querdenken.
Wer sich wappnet an die Zähne
Kann doch keinen Frieden schenken!
Querdenker sind sachorientiert,
Brauchen keinen üblen Streit:
Wer den Geist zum Denken führt,
Allein der wird diskursbereit.
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Samstagmorgen
Samstagmorgen
©Hans Hartmut Karg
2017
Vogelgezwitscher
schon im Halbdunkel.
Was für ein schöner Tag!
Lautes Taubengurren weckt
früh die Lebensgeister
und die Liebenden.
Alle Rollos bleiben
recht lange unten.
Ein Verdacht:
Amor hat sich
in unserem
Wohnviertel
eingenistet
und lässt
Liebende
naheng
liegen.
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Able and Baker
Able and Baker
©Hans Hartmut Karg
2017
Vor achtundfünzig Jahren flogen
sie in einer Kapsel um die Erde,
nicht länger als eine Viertelstunde –
in fünfhundert Kilometer Höhe.
Wer kennt ihre Namen noch,
wer weiß, dass es Äffchen waren?
Wer kennt die Leistungen
der intelligenten Tierchen,
die Morsetasten drückten,
wann immer sie dies sollten
und Blinklichter dies wollten?
So trugen diese Tiere
zur Raumfahrtforschung bei.
Sie waren Pioniere
und machten Raumfahrt frei
für weitere Raumflüge –
und im Landungsgefüge
kehrten gesund sie heim.
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Es sommert!
Es sommert!
©Hans Hartmut Karg
2017
Überstrahlende Sonnenflut
leuchtet die Morgenwinkel aus
und weist den Schlagschatten
ihre wenigen Räume zu.
Es sommert, es wabert
die Hitze bald im Flimmern.
Schon wachsen Gewitterängste
und die Furcht vor Fluten.
Sieh' doch hin, wie die Blumen
ihre Blütenknospen öffnen.
Sie allein tragen ihre Freude
furchtlos in den jungen Tag.
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Wo sind sie denn?
Wo sind sie denn?
©Hans Hartmut Karg
2017
Wo sind denn die Verständigen,
Die Menschen wie meine Großeltern?
Wo sind die Anerkennenden,
Die nicht immer alles ausdeuten müssen?
Wo bleiben die Freundlichen,
Die jede Beleidigung ächten?
Wo sind anderswo die Zusammenkünfte,
Bei denen niemand belauert wird?
Wo sind die offenen Netzforen,
In denen nicht beleidigt wird,
Nicht bewertet von Dauerbewertern,
Nicht verbessert von Dauerverbesserern?
Sich in Ton und Wort selbst einfühlen,
Sich etwas selbst erklären, vielleicht ergänzen –
Das wären wunderbare Morgengaben,
Mit denen die Glückseligkeit inspiriert,
Die Lobgesänge der Liebenden
Wahrschöne Schätze begleiten könnten.
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Sommerschätzchen
Sommerschätzchen
©Hans Hartmut Karg
2017
Weggepackt
die dunklen Winterkleider!
Jetzt wird es luftig und leicht,
wenn die kurzärmeligen
und kurzbeinigen
Sommerschätzchen
endlich aus dem Schrank
kommen!
Die Leitfragen:
„Was habe ich
schon lange nicht mehr
getragen?
Was muss weg?“
Und die Frage
der eitlen, edlen Frau kommt:
„Gefällt Dir das?“
Manches
muss gespendet werden
für all jene,
die auch schön
in den jungen Sommer
gehen wollen.
Sonst wäre ja
kein Platz für
neue
Sommerschätzchen....
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Laurianns Konfirmation
Für Lauriann
zur Konfirmation
©Hans Hartmut Karg
2017
Wo ist die liebe Zeit geblieben?
In München hatten wir Dich einst getragen
Zum Taufsteine, alle Deine Lieben,
In Deinen ersten Großstadttagen.
Dann kamst Du her nach Mittelfranken,
Hast laut geweint, als Du uns da gesehen.
Der Papa half im Klinikum den Kranken,
Und Mama kann als Pfarrerin man sehen.
Im Haus der Uroma die weiteren Schritte,
Die Großeltern, die Brüder kamen
Und sorgten hier für Deine Lebensmitte,
Für einen wunderbaren Lebensrahmen.
Heut' bist Du groß und schon 'ne richt'ge Dame,
Als Schülerin erfolgreich – und jetzt konfirmiert:
Die Lauriann, das ist ein echter Gottesname,
Der Dich zu einem feinen Leben hingeführt.
Von Herzen wünschen wir Dir eine gute Zeit,
Viel Lebensfreude und das große Glück.
Doch sei auch für die Mitmenschen bereit
Zu helfen denen, die leben ohne Geschick.
Es ist das Privileg der Starken,
Die eigene Stärke nicht allein für sich zu nutzen.
Wo diese Welt noch immer liegt im Argen,
Da müssen wir den Geist, die Hände nutzen.
*
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Holunderblüten
Holunderblüten
©Hans Hartmut Karg
2017
Wenn zum halben Jahr
der wartende Ackerrittersporn
seine langen Knospenrispen öffnet,
wird es wohl wieder einmal Juni sein.
Bei uns sind wir ganz sicher aber erst,
wenn der grünende Holunderstrauch
als zuverlässiger Monatsanzeiger
seine herrlich weißen Blüten
in die Landschaft stellt
und uns verkündet,
wie hell im
Jahr doch
Reinheit
noch
wachsen
darf.
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Pfingstmontag auf dem Hesselberg
Pfingstmontag auf dem Hesselberg
©Hans Hartmut Karg
2017
Von weit her, von sehr weit her
kommen die Menschen am Pfingstmontag.
Ja, als der Geist über den Wassern schwebte,
bestimmte der Schöpfer noch alles.
Heute treffen sehr viele Menschen
oft mit Verwandten auf dem Berg zusammen,
um zuzuhören, zu singen und zu beten.
Manchen fällt das nicht mehr so leicht,
wenn der Geist über den Häuptern schwebt
und so Vieles anders geworden ist.
Hoffnung und Sehnsucht
nach göttlichem Beistand
hat gleichwohl auf dem Berg
die gläubigen Besucher ergriffen.
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Unmäßig
Unmäßig
©Hans Hartmut Karg
2017
Nicht die Hunnen und Tataren
Waren es, die gierig waren.
Auch Germanen, wild am Grill,
Aßen, brieten – ohne Ziel!
Da glaubt man sich zurück versetzt,
Wo einst der Jäger Fleisch gehetzt
Und heute dreht in weißem Schuh
Die Würste – er trägt auch Tatoo(!),
Auch Glatze, Bart und Bauch mit Shirt.
Ganz braun gebrannt, bei kurzem Flirt
Beherrscht er nun das schöne Land,
Wenn jeder Grill wird angebrannt.
Rupffleisch, Steak und Bier in Massen
Dürfen Esser jetzt begaffen.
Unter ihnen nur Experten,
Die alles lautstark gleich bewerten.
Selbst am Grill noch Oberlehrer,
Deren Magen wird nun schwerer,
Bis er vollständig gefüllt
Und man nur Gelüste stillt.
So geht am Abend manches Schwein
Ganz artgerecht zum Mund hinein.
Alles, was gewürzt und warm
Füllt nun Magen und den Darm.
Sag' ja nicht, dass es Hunnen waren,
Die bei uns einst als Barbaren
Die Bauchsorge betrieben haben,
Um sich nur am Fleisch zu laben!
Da sind wir heute doch viel weiter,
Denn wenn das Wetter mild und heiter
Erinnert uns Grillmeisters Macht
An Hunnenstürme in der Nacht.
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Hurrajubeleien
Hurrajubeleien
©Hans Hartmut Karg
2017
Fallen wir wieder einmal
geschichtlich zurück?
Es mag schon so sein,
dass solidarisches Wollen
wir klatschend bejubeln.
Den Kürkandidaten treibt das an.
Er kommt ja aus einfachen Verhältnissen.
Er selbst mag die Näheren
zu Begeisterungsstürmen
hinreißen können.
Der Applaus bleibt nicht aus!
Doch was ist mit den Ferneren,
die im Geldumverteilen
nur den Anreiz zur
Gier nach ständiger
Alimentierung
sehen?
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Erste Augenblicke
Erste Augenblicke
©Hans Hartmut Karg
2017
Von heißem Schwalle übergossen
glühten mir meine roten Wangen,
wann immer ich zuerst sie sah
und sie leicht öffnend ihr Lippen
zu einem Wunderlächeln formte,
mit dem für mich, noch ungewiss,
sie lockte – und auch noch nicht lockte,
weil sehnend mir mein Blick verhieß,
dass sie auf kurzem Abstand blieb.
Wie waren diese ersten Augenblicke
doch leidvoll meinem jungen Herzen!
Erst wenn ich in den starken Arm
sie nahm und ganz umschlang,
reichte sie kuschelnd mir
den roten Mund zum Kusse.
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Schafskälte
Schafskälte
©Hans Hartmut Karg
2017
Es schüttet tagelang in Strömen
und es wird langsam kälter.
Daran will niemand sich gewöhnen,
Wenn dieses Jahr wird älter.
Im Juni grauen wieder Himmel
Nach erster, riesengroßer Hitze.
Und niemand im Tropfengewimmel
Sage mir, dass er jetzt noch schwitze!
Doch wer die Pflanzen angeschaut,
Der sieht, wie Kälte sie erst treibt;
Dass knospend sich zur Blüte baut,
Was feucht und kühl im Wetter bleibt.
Aufspringen jetzt die großen Blüten,
Die an den Blattkakteen hängen.
Nichts muss im Juni sie behüten,
Frei leuchten sie von allen Zwängen
*