Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Eine kleine Geschichte Deiner Zeit
Eine kleine Geschichte Deiner Zeit
©Hans Hartmut Karg
2017
Vergiss nie das Kind,
das Du einmal warst.
Stellt sich ein Kind vor Dich und redet mit Dir,
denke daran, wie es war, als Du in seiner Lage warst.
Vergiss' niemals,
dass alles Leben nur kurz sein wird.
Selbst hundert Lebensjahre
sind im Vergleich zum Kosmos wenig.
Nutze die Tage, nutze die Stunden, nutze die Minuten,
um Dein Herz nicht für Nebensächlichkeiten zu öffnen,
wer den Müll hinunterträgt, wer welche Fehler gemacht hat.
Öffne Dein Herz für die Welt, für Menschen,
denn Liebe braucht Aufmerksamkeit und Zeit,
sie braucht Freiwilligkeit und Freiraum,
sie braucht das Bewusstsein für Gnade.
Kindheit und Jugend sind rasch vorbei,
noch ehe Du richtig durchatmest.
Dann stehst Du irgendwann im Zentit Deines Lebens.,
Deinem doch für Dich so wichtigen Lebenslauf.
Ehe Du Dich versiehst und Du noch von mehr träumst,
hat Dich die Zeit schon in den Ruhestand versetzt,
hinaus getragen aus den wilden Tagesgeschäften
und Bedeutsamkeiten der vorherigen Lebensabschnitte.
Sie wird Dich auch weiter hinaus tragen,
in Deine letzten Jahre dann.
Sie können sicher noch schön werden:
Du kannst noch recht viel bekommen,
was Du nicht brauchst und nichts willst.
Im Alter wird Dich die Milde erfassen,
denn ohne sie wären die Tage düster.
*
©Hans Hartmut Karg
2017
Vergiss nie das Kind,
das Du einmal warst.
Stellt sich ein Kind vor Dich und redet mit Dir,
denke daran, wie es war, als Du in seiner Lage warst.
Vergiss' niemals,
dass alles Leben nur kurz sein wird.
Selbst hundert Lebensjahre
sind im Vergleich zum Kosmos wenig.
Nutze die Tage, nutze die Stunden, nutze die Minuten,
um Dein Herz nicht für Nebensächlichkeiten zu öffnen,
wer den Müll hinunterträgt, wer welche Fehler gemacht hat.
Öffne Dein Herz für die Welt, für Menschen,
denn Liebe braucht Aufmerksamkeit und Zeit,
sie braucht Freiwilligkeit und Freiraum,
sie braucht das Bewusstsein für Gnade.
Kindheit und Jugend sind rasch vorbei,
noch ehe Du richtig durchatmest.
Dann stehst Du irgendwann im Zentit Deines Lebens.,
Deinem doch für Dich so wichtigen Lebenslauf.
Ehe Du Dich versiehst und Du noch von mehr träumst,
hat Dich die Zeit schon in den Ruhestand versetzt,
hinaus getragen aus den wilden Tagesgeschäften
und Bedeutsamkeiten der vorherigen Lebensabschnitte.
Sie wird Dich auch weiter hinaus tragen,
in Deine letzten Jahre dann.
Sie können sicher noch schön werden:
Du kannst noch recht viel bekommen,
was Du nicht brauchst und nichts willst.
Im Alter wird Dich die Milde erfassen,
denn ohne sie wären die Tage düster.
*
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Schlimmbimber
Schlimmbimber
©Hans Hartmut Karg
2017
Manches wird medial längst vorgelebt,
Was vorbildhaft die Menschen treibt,
So dass gar mancher Zeitgenosse strebt
Nach Ungutem, womit der dann Geschichte schreibt.
Entgeht geschriebener Dalog
Denn auch gespielter Machtbegierde?
Ergreift so nicht den Hengst der Sog,
Entkleidet aller Blumenzierde?
Da findet sich manches im Netzwerk,
Es fördert Mobbing und den Silberrücken,
Bringt manchen Guten ab vom schönen Werk
Und weg von allem Lustentzücken.
Vorführen nur und Starke niedermachen
Bleibt Ziel in manchem Lebenslauf.
Ein solches Unterfangen kann ja niemals lachen,
Der Täter, er gebraucht Peitsche und Knauf.
Schlimmbimber gibt es leider überall,
Doch selten wird jemand dort Freunde finden,
Wo niederknüppelt er mit Rauch und Schwall
Die Lebenden, die sich tagtäglich schinden.
In Foren gibt es auch die dubiosen Mächte,
Die nicht annehmen wollen, was doch schicklich.
Das Hirn, vielleicht gesteuert vom Gemächte,
Bleibt grausam, egoman, im Leben unerbittlich.
*
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Umgang mit Geschichte
Umgang mit Geschichte
©Hans Hartmut Karg
2017
Das Alte betrachten, ablegen?
Nur Neues sehen, bewerten?
Sich von dort aus in die Welt bewegen,
Nichtforschend, was Ahnen begehrten?
Aus Gewesenem human zu lernen:
Wäre das ein Ziel der Geschichte?
Wollen wir uns nicht ständig entfernen
Von allem, was für uns Gerüchte?
Verdrängung ist oftmals das Ziel,
Mit dem Ängste wir erschlagen,
Vergessen, was einst Aufgewühl –
Kein Morden mehr seelisch ertragen.
Im Nachhinein ist es dann leicht,
Den Überblick reflektierend zu wahren,
Wo man geistig doch viel erreicht:
Die Tyrannen, die Mörder, Cäsaren.
Wer Zeitzeuge und Quellenreiter,
Der mag verstehen, was war.
Doch wer nur im Heute lebt heiter,
Der nimmt Geschichte nicht wahr.
Wer jedoch das Leid erfahren hat,
Der will aus Geschichte lernen.
Für wen nur die Theorie die Tat,
Wird sich gern lehrend erwärmen.
Doch das Verdrängen bleibt gefährlich,
Wenn Lehrpläne so manches schönen,
Im Unterricht Verbrechen spärlich
Gelehrt werden, wir uns verwöhnen.
Lässt Dir Vergangenheit ausrichten,
Du solltest sie ruhen lassen,
Wird sich Jugend gerne entpflichten
Und die Geschichtslehrer hassen.
Denn die Geschichte sagt Dir nur,
Was Du selbstkritisch da aufnimmst.
Das Humane wäre Richtschnur
Wenn Du Dein Gemüt darauf trimmst.
*
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Sommernachtsträume
Sommernachtsträume
©Hans Hartmut Karg
2017
Wären da nicht tausend Träume
In der lauen Sommernacht,
Gäbe es Ideenräume
Auch nicht, wenn ich aufgewacht.
Zwischen drei und vier Uhr zeigen
Mir die Musen, wo es langgeht.
Da kann ich Berge besteigen,
Spüren, wo der Wind noch weht.
Ja, ich mag träumendes Wachen,
Das tut gut, ist geistmassierend.
Da sind Sinne und ein Lachen
Seeleneinend – und moussierend!
Dann hebt auch die Sprache ab,
Öffnet unbegangene Räume,
Bis den Schlaf ich wieder hab´
Und mich tragen milde Träume.
*
©Hans Hartmut Karg
2017
Wären da nicht tausend Träume
In der lauen Sommernacht,
Gäbe es Ideenräume
Auch nicht, wenn ich aufgewacht.
Zwischen drei und vier Uhr zeigen
Mir die Musen, wo es langgeht.
Da kann ich Berge besteigen,
Spüren, wo der Wind noch weht.
Ja, ich mag träumendes Wachen,
Das tut gut, ist geistmassierend.
Da sind Sinne und ein Lachen
Seeleneinend – und moussierend!
Dann hebt auch die Sprache ab,
Öffnet unbegangene Räume,
Bis den Schlaf ich wieder hab´
Und mich tragen milde Träume.
*
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Bogenfreiheit
Bogenfreiheit
©Hans Hartmut Karg
2017
Spann' Deinen Lebensbogen,
dass er Dir Mut zuspricht
nur für Dein eigenes Dasein,
doch ziele nicht auf Menschen!
Dein eigenes Schicksal
wird kriegsfrei bleiben,
erkennst Du in den vielen Dus
Gesprächspartner, Mitmenschen,
hast Neugier mit Interesse aufgebaut,
allzeit das Ich spiegelnd im Du parat.
Du brauchst
kein eigenes Pferd,
nicht Giftpfeile und
nicht gespannten
Bogen.
Um wieviel
reicher
wird
Dein
Horizont,
Dein
Dasein,
wenn
Du
vom
Zielen
auf
andere
ablässt.
*
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Morgen
Morgen
©Hans Hartmut Karg
2017
Die frühe Morgenröte hat noch nicht den Tag erreicht,
Jedoch sind ihre Strahlen schon am Werke.
Noch ehe sie die Sonnenlast der späten Stunden bleicht,
Zeigt frühe Strahlenlust schon neue Stärke.
So bringen frühe Strahlen Lebensgeister hier auf Trab,
Fallen auch dorthin, wo die Anmut werbend wach,
Wie es des Menschen Sehnsucht und die Stunde mag.
Und manches Tagtraumbild lebt schon im frühen „Ach“.
Besonderes kann auch im Wiederholten treiben,
Wo Augen sich im nahen Lächeln wiederfinden.
Auf unsere Agenda werden wir so ewig schreiben,
Was eingeritzt in unsere Herzen und in Rinden.
Die frühe Morgenröte hat noch nicht den Tag erreicht,
Und doch ist dieses Licht schon voller Stärke.
Noch ehe sie die Sonnenlast der späten Stunden bleicht,
Geht sie mit uns behutsam doch zu Werke.
*
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Punktlandung
Punktlandung
©Hans Hartmut Karg
2017
Am Morgen zur Heilpraktikerin,
Sie kann gesundheitlich umsorgen,
Den Tag erleichtern mit viel Sinn –
Und trösten, wo zuvor nur Sorgen.
Sie therapiert und misst genau,
Was sie mit ihren Mitteln kann.
Sie ist halt eine gute Frau,
Weil sie auf Menschen sich besann.
Je mehr sie forscht, je mehr sie misst,
Desto mehr wird ihr schon gewahr,
Dass sie Bedrohliches da liest,
Was bisher kaum beim Kranken war.
Doch anders wird das nun erklärt,
Weil sie die Hoffnung speisen will.
Die Hoffnung bleibt ihr Standgefährt
Und Aufbauendes ihr wahres Ziel.
„Ich kann kaum Krankes bei Dir finden.
Ich wunder' mich: Du bist gesund!
Wir können alles überwinden,
Was bisher drohender Befund!“
Sie weiß, was Kranke hören wollen:
Erbauung, Tröstung – und Zuspruch!
Sie wollen aus den Krankenrollen,
Befreit vom Makel und von Ruch.
Der Patient hat schon begriffen:
Selbstheilungskräfte sind es auch,
Mit denen Krankes wir umschiffen
Und pflegen so den Seelenbauch.
„Ich habe längst Urlaub gemacht,
Wo Sonnenkraft ist bei den Größen
Und wo sich dann so über Nacht
Geschwülste vielleicht doch auflösen.
Das war in der Thermenregion,
Wo wir Gesundheit immer tanken
Und wo Italiens schönster Lohn
Uns lässt aus unserer Rolle wanken.“
*
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Es gibt so viele Selbstgerechte
Es gibt so viele Selbstgerechte
©Hans Hartmut Karg
2017
Es treibt so vielen Selbstgerechten
Die Senfwürze ins Hirn im Leben,
Nur selbst auf eigene Aura spechtend,
Dem Nächsten einen Stoß zu geben.
Sie dichten besser, als Herr Goethe,
Sind besser, als Herr Reich-Ranicki.
Sie zeigen, wo des Dichters Nöte
Und fahren dabei Abfahrtswitzki.
Communities beschweren kann,
Wer Stigmata gerne verteilt,
Wer eine Front aufrichtet dann,
Weiß, wo man bei Kumpanen weilt.
Der Selbstgerechte weiß im Team,
Wen immer er verderben will:
Er schleift ihn an den Pranger hin,
Denn die Zerstörung bleibt sein Ziel.
Der Selbstgerechte sucht nicht Schätze,
Er muss nach Defiziten fahnden,
Betreibt deshalb nur schlimme Hetze,
Die niemals die Kumpane ahnden.
*
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Götter und Halbgötter
Götter und Halbgötter
©Hans Hartmut Karg
2017
Auf der Erde laufen wollen
und sich schwebend geben:
Die vielen Halbgötter, sie suchen
– ganz mit vollem Ehrgeiz angetrieben –
nach Kumpanen, Mitläufern, Bewunderern,
nach ständiger und dauerhafter Anerkennung.
Über weißen Wolken schweben nur die unsichtbaren, echten Götter.
Diese brauchen nicht mehr unsere Anerkennung,
denn sie wissen um den tiefen Glauben.
Trägst Du sie mit, musst Du sie
zu Dir in die stille
Seele bitten.
*
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Es wird Zeit
Es wird Zeit.
©Hans Hartmut Karg
2017
Der Mond geizt mit den Strahlen
Und bleicht nun alles kühler.
Er kann jetzt fahler malen,
Wird für uns Zeitenfühler.
Das Jahr kippt mit der Sonne
Schon wieder langsam ab,
Beschert uns späte Wonne,
Wo es die Wärme hat.
Allein die Rebenhänge,
Sie füllen sich mit Saft
In Nächten voller Länge,
Weil noch die Wärme schafft.
Zeit wird’s, Korn einzufahren
Und so gelbreifes Feld
In frühem Herbstgebahren
Öffnen für Pflügewelt.
Die kühlen Nächte reifen,
Selbst wenn wir's noch nicht spüren,
Weil Heizungen jetzt greifen,
Das Jahr zur Spätzeit führen.
*
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Der lange Sommer
Der lange Sommer
©Hans Hartmut Karg
2017
Der Sommer war so lang,
so daseinströstend reibend,
kam so gut bei ihr an,
erwartend alles,
pflichtend nichts.
Wie hatte sie herbei gesehnt,
was nun ihr Liebeslächeln trug,
tief eingegraben in die junge Mädchenseele,
die erstmals hoffend sehnte und Erfüllung lebte!
Nie soll er enden ihr,
der lange Sommer, treibend,
sehnlichst erfüllt ihr,
wo das Jugendalter ihr
ein wenig reifend blieb.
*
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Hühnerleitern
Hühnerleitern
©Hans Hartmut Karg
2017
Man kommt und feiert seine Feste
und hört, was stehend alle wissen:
Die Hierarche besetzt den Ankerplatz!
Kein Windgemach kann daher retten,
was turtelnd manche Seelen ausbaldovert,
um ihre Leitern klar zu etablieren.
Da gibt es jene, die von vornherein schon anerkannt.
Die dürfen auch beleidigen und alles sich erlauben.
Sie werden sogar für die ausgebrachten Ohrfeigen gelobt!
Die Zwischenmitläufer, die sorgen für Applaus:
Sie binden schwankende Gemüter ein
und überzeugen mit den Nadelstichen.
Natürlich sind die Intriganten dann wohlfeil,
denn unterschwellig und verdeckt agieren sie,
weil nichts mehr heilig, alles ausgeheckt.
Die Fußabstreifer müssen dann ertragen,
wo sie gerollt der Häme nicht entgehen
und wo ihr Leidwesen nur ausgeweidet.
Sie sind und bleiben meine wahren Helden,
weil sie von niemandem sich biegen lassen
im Horizont der allergrößten Intriganzen.
Getreten und gerupft bleichen die Seelen,
es leiden dabei die sozialen Ränder,
die ausfransen in allen Weltregionen.
*
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Verwandtentreffen im Alter
Verwandtentreffen im Alter
©Hans Hartmut Karg
2017
Es ist halt wie seit 50 Jahren,
Wenn alle beieinander sind
Und sich um warmes Essen scharen:
Genussfreude im Zeitenwind.
Und die sich mögen, mögen sich,
Und die sich hassen, schneiden sich.
Mag man uns und mag man auch mich?
Hat manche Seele einen Stich?
So sitzt man lange heute, hier
Und weiß sich manches zu erzählen
Bei Knabbereien, Wein und Bier
Und kann sein eigenes Thema wählen.
Manches bricht auf, was längst verschollen,
Manche flüstern, sind halbseiden.
Manche reden, manche schmollen,
Sind auch uralt unbescheiden.
Die mit der allergrößten Klappe
Decken das Treffen mächtig zu.
Sie übertünchen Lebensschlappe,
Lassen die Feinen nicht in Ruh'.
Und plötzlich streiten alte Kämpfer,
Wer wohl am meisten Geld gehortet.
Der Alkohol ist da kein Dämpfer,
Man führt sich vor, ist kampfgenordet!
Da blüht im Grund die Rivalität,
Die all die Jahr' verschüttet lag.
Den Alten ist das nie zu spät,
Man streitet, wie man das halt mag!
Es ist fast wie im Hühernstall,
Die Hierarchie muss dominieren.
Verdeckt bleibt mancher sanfte Schall,
Nur unsere Zeit kann da wegführen.
Denn bald sind wirklich alle tot,
Die heute noch am Tische streiten.
Weshalb verursachen sie Not,
Wo Freude sie könnten bereiten?
*
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Der Trick
Der Trick
©Hans Hartmut Karg
2017
Mit dem Wetter war er immer unzufrieden:
Die Winter viel zu kalt, die Sommer viel zu heiß.
Ihm schien sein Lebensjahr hienieden
Nur Klimaunglück, keine Seelenreis'.
Das nervt' die Freundinnen an ihm,
So dass die eine nach der Lösung suchte,
Denn dieses Dauernörgeln war so schlimm,
Dass sie mit ihm auch keine Reisen buchte.
So kaufte sie viermal ein großes Schild,
Auf das sie je ein Kauffoto aufzog,
Mit Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterbild,
Das die extremen Wetterlagen einbezog.
War's heiß, hing sie das Eisbergbild ins Zimmer,
Gab's Schnee, kamen Saharadünen wohl zu Ehren.
Im Herbst blühte die Frühlingswiese immer,
Das Herbstbild musste Frühlingsnot entschweren.
Das alles führte langsam und gezielt
Den Dauernörgler aus der Klimanot heraus.
Deshalb war er auch nach und nach gewillt,
Den Jahreszeitenwechsel sehen als den Gnadenlauf.
*
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Bösartigkeit
Bösartigkeit
©Hans Hartmut Karg
2017
Bösartigkeit kann ja Untugend sein,
Hodgkin-Lymphome sind Krankheit:
Wo bin zum reichen Leben ich bereit,
Wenn schon erwählt der Totenschein?
Bedrohung meines Lebens, jetzt ganz nah!
Ach, übersät ist mein Uraltgesicht!
Wie klein wird doch der Menschenwicht,
Wenn mir der Todeshauch so nah?
Einstmals, als nur die Sonne lachte,
Da war mein Leben Licht und Wärme.
Nichts zwickte, auch nicht die Gedärme,
Der Tag ward glücklich mir entfacht.
Wie kann ich frei denn noch verhandeln,
Wie noch mit der belegten Zunge
Bei schrecklich wasserreicher Lunge
Im Leben und im Glücke wandeln?
*
©Hans Hartmut Karg
2017
Bösartigkeit kann ja Untugend sein,
Hodgkin-Lymphome sind Krankheit:
Wo bin zum reichen Leben ich bereit,
Wenn schon erwählt der Totenschein?
Bedrohung meines Lebens, jetzt ganz nah!
Ach, übersät ist mein Uraltgesicht!
Wie klein wird doch der Menschenwicht,
Wenn mir der Todeshauch so nah?
Einstmals, als nur die Sonne lachte,
Da war mein Leben Licht und Wärme.
Nichts zwickte, auch nicht die Gedärme,
Der Tag ward glücklich mir entfacht.
Wie kann ich frei denn noch verhandeln,
Wie noch mit der belegten Zunge
Bei schrecklich wasserreicher Lunge
Im Leben und im Glücke wandeln?
*
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Warum wird es wärmer?
Warum wird es wärmer?
©Hans Hartmut Karg
2017
Ja, wir alle wissen es:
Straßenverkehr, Fabrikschornsteine,
Wärmekraftwerke und Wohnungsheizungen
lassen die Polkappen abschmelzen.
Hat jemand jemals bedacht,
was bei uns in den immer heißer
werdenden Sommern noch geschieht?
Strahlen nicht Photovoltaikanlagen,
strahlen nicht auch Solaranlagen
mit ihren großen, dunklen Flächen
erhebliche Wärmelasten zum Himmel?
Blasen nicht in den Sommern
die Millionen Autoklimaanlagen,
die Kühlaggregate der Wohnhäuser,
der Discounter, der Einkaufspassagen,
der Kühlhäuser und der Geschäfte
zu viel heiße Luft in die bereits
überhitzte Atmosphäre?
*
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Schwimmender Juli
Schwimmender Juli
©Hans Hartmut Karg
2017
Die Schleusen weit geöffnet,
den Tag, die Nacht verregnet.
Und Sonne? Rare Hoffnung...
So wendet diese Juliwoche
im Antlitz sich zur Trockenerde
und spendet Übermaß mit Überdruss.
Die Badefreunde mit dem Sonnenhunger
beklagen immerzu die grauen Regentage,
denn Juli, das war für sie bisher Sommer.
So werden künftig Trockenzeiten
mit den Starkregentagen streiten.
Wer weiß, wer da gewinnen kann?
Doch unsere fleiß'gen Bauersleute,
die längst Getreide in die Scheuer eingebracht,
begrüßen diesen Segen unseres Himmels.
*
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IMMER
IMMER
©Hans Hartmut Karg
2017
Das Wörtchen IMMER macht nur alles schlimmer,
Dieses wussten doch die alten Weisen schon.
Denn das IMMER, es erschlägt den Glimmer,
Stößt das Freundliche von seinem weichen Thron.
„Das war doch schon IMMER so“
Ist und bleibt ein Totschlagargument.
Gar mancher ist darüber gar nicht froh,
Wenn er aus solchen Redereien rennt.
„Das haben wir schon IMMER so gemacht“
Wendet sich gegen jeden Wandel, die Reformen.
Ja, man starrt auf eigene Herrschermacht,
Immunisiert sich gegen neue Daseinsformen.
„Warum störst Du mich denn IMMER nur?“
Fragt so manches Elternteil das Kind,
Erteilt der Disziplin nur die Abfuhr,
Weil antiautoritär man bleibt gesinnt.
„IMMER machst Du, was Du willst“
Ist ein recht' Beziehungskiller.
Weil Du die Kritiklust stillst,
Wird es um die Liebe stiller.
„Du glaubst nur IMMERZU, Du bist im Recht“
Erstickt im Keim jedwede Kommunikation,
Denn die Kritik vertragen manche schlecht,
Fliehen, landen auf selbst gewählter Fluchtstation.
Das Wörtchen IMMER kann nicht retten,
Was meist schon überwältigt oder krank.
Das Wort gebrauchen selten unsere Netten,
Denn für sie bleibt Gespräch Neugier – und Dank.
*
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Sommertage
Sommertage
©Hans Hartmut Karg
2017
Die taghelle Sommerzeit
bleibt als Lichtmeer erinnerlich,
bescheint unser Erdenleben,
in dem wir so gerne weilen.
Kürzer werden die Tage,
wie die meinen – auch die
einer jedweden Generation.
Noch hoffen wir auf Sonne.
Weil sie nun kürzer erscheint,
seltener Lebenstage bereichert,
wird unser Blick begehrlicher,
den wir zum Himmel senden.
*
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Zauberhände
Zauberhände
©Hans Hartmut Karg
2017
Willig winkeln sich die Knie,
Schmiegen eng sich an die Brüste,
Denen Jugend Straffheit lieh
und ergründen neue Lüste.
Schmal die Hüften, dünn die Strähnen,
Fein die Finger an den Fäden.
Muss man da denn noch erwähnen,
Wie fragil die Fensterläden?
Näherin kann handarbeiten,
Weiß, wie sie den Mann bewegt,
Kann ihn wunderbar verleiten
Und weiß, wo sich alles regt.
Flinke Hände treiben weiter
Dieses Spiel bewegter Nähe
Und verkünden mild und heiter,
Wie es um die Lüste stehe.
Sind die Fluren erst bereitet,
Wenn sich beide dann vereinen,
Wird alles dorthin geleitet,
Wo sich Harmonien reimen.
Nichts kann jetzt die Wogen glätten,
Sturm, komm´ ganz zu uns herein,
Will der Näherin, der netten,
Gatte, Freund, Erzeuger sein.
*
©Hans Hartmut Karg
2017
Willig winkeln sich die Knie,
Schmiegen eng sich an die Brüste,
Denen Jugend Straffheit lieh
und ergründen neue Lüste.
Schmal die Hüften, dünn die Strähnen,
Fein die Finger an den Fäden.
Muss man da denn noch erwähnen,
Wie fragil die Fensterläden?
Näherin kann handarbeiten,
Weiß, wie sie den Mann bewegt,
Kann ihn wunderbar verleiten
Und weiß, wo sich alles regt.
Flinke Hände treiben weiter
Dieses Spiel bewegter Nähe
Und verkünden mild und heiter,
Wie es um die Lüste stehe.
Sind die Fluren erst bereitet,
Wenn sich beide dann vereinen,
Wird alles dorthin geleitet,
Wo sich Harmonien reimen.
Nichts kann jetzt die Wogen glätten,
Sturm, komm´ ganz zu uns herein,
Will der Näherin, der netten,
Gatte, Freund, Erzeuger sein.
*