Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Moderator: conny85
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
@sonrie
Bin ganz bei dir! Leider passiert es mir manchmal selber, dass ich "er ist schwierig" denke und er merkt das sofort. Oft bin ich in den Momenten zu ungeduldig, gestresst. etc.(Mütter sind ja auch nur Menschen). Auch hilft es überhaupt nicht, wenn ich von allen Seiten höre "heute war es schwierig mit ihm". Meist sind diese Bezugspersonen mit Kindern, welche sich nicht in die klitzekleine Schublade des definierten Normbereiches der Gesellschaft pressen lassen, überfordert. Andere Bezugspersonen empfinden mein Kind als eine Bereicherung und wissen mit ihm umzugehen. In anderen Kulturen z. Bsp. gelten unsere "schwierigen" Kinder als normal. Keiner denkt sich was dabei.
Bin ganz bei dir! Leider passiert es mir manchmal selber, dass ich "er ist schwierig" denke und er merkt das sofort. Oft bin ich in den Momenten zu ungeduldig, gestresst. etc.(Mütter sind ja auch nur Menschen). Auch hilft es überhaupt nicht, wenn ich von allen Seiten höre "heute war es schwierig mit ihm". Meist sind diese Bezugspersonen mit Kindern, welche sich nicht in die klitzekleine Schublade des definierten Normbereiches der Gesellschaft pressen lassen, überfordert. Andere Bezugspersonen empfinden mein Kind als eine Bereicherung und wissen mit ihm umzugehen. In anderen Kulturen z. Bsp. gelten unsere "schwierigen" Kinder als normal. Keiner denkt sich was dabei.
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Mein Sohn ist auch ein herausfordendes Kind. Schon immer. Was war ich neidisch auf die Eltern, deren Kinder 12 Stunden schliefen, zurückkamen wenn sie gerufen wurden etc.
Und doch haben mein Mann und ich uns immer wieder angeschaut und gesagt „ich bin sooo froh, haben wir nicht so ein angepasstes Kind bekommen“
Er ist meine tägliche Herausforderung und auch ich habe schon viel von ihm gelernt.
Unser Sohn ist auch gar nicht empfänglich für Strafen oder Drohungen, das interessiert ihn nicht. Seit wir nur noch sehr wenige Regeln haben, bzw. ein „nein“ nur noch dann verwendet wird, wenn es wirklich sein muss, führen wir ein deutlich entspannteres Leben.
(Das tönt jetzt so, als würde er ALLES bestimmen, das ist so aber nicht
)
Und um ehrlich zu sein, ich bin froh, denkt er mit und hinterfragt (auch wenn es für alle sehr anstrengend ist) und rebelliert oder verweigert halt auch, wenn ihm die Begründung nicht einleuchtet.
Aber, um zur Titelfrage zu kommen. Warum? Ich denke, dass die Richtung des Charakters vorgegeben ist und je nach „Umwelt“ stärker oder schwächer beeinflusst wird.
Und doch haben mein Mann und ich uns immer wieder angeschaut und gesagt „ich bin sooo froh, haben wir nicht so ein angepasstes Kind bekommen“
Er ist meine tägliche Herausforderung und auch ich habe schon viel von ihm gelernt.
Unser Sohn ist auch gar nicht empfänglich für Strafen oder Drohungen, das interessiert ihn nicht. Seit wir nur noch sehr wenige Regeln haben, bzw. ein „nein“ nur noch dann verwendet wird, wenn es wirklich sein muss, führen wir ein deutlich entspannteres Leben.
(Das tönt jetzt so, als würde er ALLES bestimmen, das ist so aber nicht

Und um ehrlich zu sein, ich bin froh, denkt er mit und hinterfragt (auch wenn es für alle sehr anstrengend ist) und rebelliert oder verweigert halt auch, wenn ihm die Begründung nicht einleuchtet.
Aber, um zur Titelfrage zu kommen. Warum? Ich denke, dass die Richtung des Charakters vorgegeben ist und je nach „Umwelt“ stärker oder schwächer beeinflusst wird.
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Ach, wenn du ein angepasstes Kind hättest, würdest du es genau so lieben und wärst genau so glücklichUnd doch haben mein Mann und ich uns immer wieder angeschaut und gesagt „ich bin sooo froh, haben wir nicht so ein angepasstes Kind bekommen“

Ich selber habe beides und finde beide Kinder ganz toll. Mein Kinder sind beide prima, genau so wie sie sind. Darum geht es doch hier nicht, zu sagen, was nun besser ist. Keins ist besser, jedes Kind ist in seinen besondern Eigenheiten gut, genau so wie es ist.
Es geht einfach darum, dass wir mit diesen Kindern in der Gesellschaft leben, und wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir es schaffen, dass unsere Kinder glücklich, oder zumindest zufrieden sind, und mit all ihren Eigenheiten anerkannt werden. Das ist halt bei den angepassten Kindern einfacher, bei den unangepassten herausfordernder.
Was allerdings stimmt, ist, dass ich an dieser Herausforderung auch gewachsen bin und viel Positives habe lernen können, was auch meinem angepassten Kind zugute kommt.
Aber ich selber finde Kritisch-Sein und Hinterfragen sowieso wichtig, und das hätte ich auch meinem angepassten Kind sowieso mitgegeben. Bei ihr muss ich eher darauf schauen, dass sie sich wehrt und sich eben nicht unnötig viel anpasst, dass sie mehr zu sich selber steht.
Kindern mitgeben, zu sich selber zu stehen und ihnen zu verstehen zu geben, dass sie gut sind, so wie sie sind, ist von daher schon etwas vom wichtigsten. Und ihnen dann auch helfen, ihre Eigenschaften positiv zu nutzen, wenn sie diese Hilfe brauchen.
LG,
Ariadne
There is a crack in everything - that's how the light gets in.
Leonard Cohen
Ariadne
There is a crack in everything - that's how the light gets in.
Leonard Cohen
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Ariadne, da hast du zu 100% recht, dass wir ein charakterlich anderes Kind genau so lieben würden.
Mein Sohn (7) beginnt eigentlich erst jetzt zu spüren, dass es Konsequenzen geben kann, wenn „man“ nicht in allem der gesellschaftlichen Norm entspricht. Namentlich in der Schule- und er hat sich in diesen paar Monaten doch auch schon in einigen Dingen angepasst. Jedoch nicht so, dass er darunter leidet.
Mein Sohn (7) beginnt eigentlich erst jetzt zu spüren, dass es Konsequenzen geben kann, wenn „man“ nicht in allem der gesellschaftlichen Norm entspricht. Namentlich in der Schule- und er hat sich in diesen paar Monaten doch auch schon in einigen Dingen angepasst. Jedoch nicht so, dass er darunter leidet.
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Sehr spannendes Thema, da bin ich auch wieder dran, und unsere Kinder sind auch total unterschiedlich in einigen Belangen, da könnte ich auch einiges darüber erzählen... Ich habe jetzt auch noch nicht alles gelesen, werde das noch nachholen.
Ich denke auch, dass es mit dem eigenen Charakter zu tun hat. Halt auch insofern, als dass jedes Kind aus seiner Position mit seinen aktuellen Möglichkeiten heraus agiert und reagiert. Es deutet eine Situation u.U. ganz anders als sein Geschwister, obwohl es in der selben Familie aufwächst. Und dabei zieht es andere Schlüsse, eben weil es eine ganz eigene Persönlichkeit hat und ist. Je nachdem wie es eine Situation deutet und damit umgeht, entstehen dann auch ganz persönliche "Muster", die in vielen Fällen neutral oder positiv sind, in anderen dann halt eher negativ konnotiert sind. Da ists auch wichtig, dass man als Eltern versuchen kann, solch "Negativmustern" etwas zuvor zu kommen, damit die sich nicht so einfräsen und dann ein lebenslanges Thema werden... Aber ganz umgehen kann man das nicht, ich finde ausserdem auch, dass sehr viele negative Aspekte eines Charakters durchaus auch ihre positive Seite hat, wo halt dann einfach versucht werden muss, auf diese Seite der Medaille den Schwerpunkt zu setzen.
Unsere Jüngste ist zum Beispiel im Verhalten eher wenig empathisch. Sie hat sich aus ihrer Nische heraus den Umgang mit Mitmenschen so zurecht gelegt, dass es ihr am wohlsten ist, wenn sie nur eine einzige Bezugsperson hat. Das muss durchaus nicht immer dieselbe sein. Aber wenn sie eine hat, kann sie sehr unangenehm und ausschliessend zu anderen Gspänli sein. Hat sie mal niemanden, dann ist sie schnell etwas arg gefordert, dann muss sie sich selber beschäftigen und selber mit vielen Situationen zurecht kommen. Im engen Freundinnenmodus schert sie sich dann auch nicht drum, wie es anderen Kindern geht, kann sich mässig einfühlen. Selber ist sie beliebt, weil sehr phantasievoll, humorvoll, "stark". Sie braucht aber ein Gspänli an ihrer Seite, damit sie sich wohl und "stark" fühlt. Dieses "Muster", sag ich jetzt auch mal, hat sie nicht in unserer Familie abgeschaut. Von uns anderen Vieren ist niemand so, wir vermitteln auch niemandem, dass er oder sie nur unter bestimmten Umständen wertvoll etc ist. Das hat sie sich im Laufe der Zeit selber zurechtgelegt für sich und ihre Situation, aus ihrem Erfahrungs- und eben Deutungshorizont heraus. Generell heisst das ja nicht, dass die Welt so IST, nein, sie nimmt sie oft einfach durch diese Brille wahr. Und weil das im Kindsgi - zu Hause merken wir davon nix, da ist sie im Familienverband - doch ab und an sehr mühsam ist und unser Mädel auch selber sehr einschränkt in ihren Möglichkeiten, versuchen wir jetzt auch mit Hilfe der Kindergärtnerin, da sanft zu schauen, dass sich dieser Zug nicht verfestigt, sonst könnte das für sie sicher in einigen Situationen zukünftig eher mühsam werden.
Eben, ich denke, jedes Kind deutet die Welt anders, durch seine Erfahrungen, seinen Platz, auch sein genetisches Rucksäckli, das gibt dann die Billen, durch die man die Welt sieht. Das kennen wir Erwachsene ja auch oft zu gut. Ein Brillenwechsel resp. die Bereitschaft dazu, mal aus seinen Lieblingsmustern rauszugucken, ist oft sehr wertvoll und hilft auch, neue Wege zu gehen.
Ich denke auch, dass es mit dem eigenen Charakter zu tun hat. Halt auch insofern, als dass jedes Kind aus seiner Position mit seinen aktuellen Möglichkeiten heraus agiert und reagiert. Es deutet eine Situation u.U. ganz anders als sein Geschwister, obwohl es in der selben Familie aufwächst. Und dabei zieht es andere Schlüsse, eben weil es eine ganz eigene Persönlichkeit hat und ist. Je nachdem wie es eine Situation deutet und damit umgeht, entstehen dann auch ganz persönliche "Muster", die in vielen Fällen neutral oder positiv sind, in anderen dann halt eher negativ konnotiert sind. Da ists auch wichtig, dass man als Eltern versuchen kann, solch "Negativmustern" etwas zuvor zu kommen, damit die sich nicht so einfräsen und dann ein lebenslanges Thema werden... Aber ganz umgehen kann man das nicht, ich finde ausserdem auch, dass sehr viele negative Aspekte eines Charakters durchaus auch ihre positive Seite hat, wo halt dann einfach versucht werden muss, auf diese Seite der Medaille den Schwerpunkt zu setzen.
Unsere Jüngste ist zum Beispiel im Verhalten eher wenig empathisch. Sie hat sich aus ihrer Nische heraus den Umgang mit Mitmenschen so zurecht gelegt, dass es ihr am wohlsten ist, wenn sie nur eine einzige Bezugsperson hat. Das muss durchaus nicht immer dieselbe sein. Aber wenn sie eine hat, kann sie sehr unangenehm und ausschliessend zu anderen Gspänli sein. Hat sie mal niemanden, dann ist sie schnell etwas arg gefordert, dann muss sie sich selber beschäftigen und selber mit vielen Situationen zurecht kommen. Im engen Freundinnenmodus schert sie sich dann auch nicht drum, wie es anderen Kindern geht, kann sich mässig einfühlen. Selber ist sie beliebt, weil sehr phantasievoll, humorvoll, "stark". Sie braucht aber ein Gspänli an ihrer Seite, damit sie sich wohl und "stark" fühlt. Dieses "Muster", sag ich jetzt auch mal, hat sie nicht in unserer Familie abgeschaut. Von uns anderen Vieren ist niemand so, wir vermitteln auch niemandem, dass er oder sie nur unter bestimmten Umständen wertvoll etc ist. Das hat sie sich im Laufe der Zeit selber zurechtgelegt für sich und ihre Situation, aus ihrem Erfahrungs- und eben Deutungshorizont heraus. Generell heisst das ja nicht, dass die Welt so IST, nein, sie nimmt sie oft einfach durch diese Brille wahr. Und weil das im Kindsgi - zu Hause merken wir davon nix, da ist sie im Familienverband - doch ab und an sehr mühsam ist und unser Mädel auch selber sehr einschränkt in ihren Möglichkeiten, versuchen wir jetzt auch mit Hilfe der Kindergärtnerin, da sanft zu schauen, dass sich dieser Zug nicht verfestigt, sonst könnte das für sie sicher in einigen Situationen zukünftig eher mühsam werden.
Eben, ich denke, jedes Kind deutet die Welt anders, durch seine Erfahrungen, seinen Platz, auch sein genetisches Rucksäckli, das gibt dann die Billen, durch die man die Welt sieht. Das kennen wir Erwachsene ja auch oft zu gut. Ein Brillenwechsel resp. die Bereitschaft dazu, mal aus seinen Lieblingsmustern rauszugucken, ist oft sehr wertvoll und hilft auch, neue Wege zu gehen.
- danci
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Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Danci letzte Woche zu ihrer Tochter: "Könntest Du nicht einfach einmal das machen, was ich Dir sage, ohne dass wir es erst lange über den Sinn und Zweck diskutieren müssen? Ein einziges Mal? Einfach so zur Abwechslung?"
Dancis Tochter: "Nein. Denn so hast Du mich nicht erzogen!"
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir die Diskussion auf Kinder beschränken müssen. Menschen sind verschieden. Wie es dazu kommt?
- Gene
- Charakter
- Umfeld
- Erziehung
- Erfahrungen
- Geschwisterkonstellation
- Geschlecht (wobei ich da v.a. soziale und nicht unbedingt das biologische Gründe meine. von Mädchen und Jungs werden von Anfang an anders sozialisiert)
aber auch temporäre Sachen wie Alter oder Phase.
Das zwei Kinder in einer Familie aufwachsen heisst nicht immer viel, denn auch innerhalb einer Familie gibt es Rollen und verständlicherweise reagieren die Eltern anders auf verschiedene Eigenschaften der Kinder. Ich versuche jedem meiner Kinder das zu geben, was es braucht, damit behandle ich sie aber gerade nicht gleich. Denn sie brauchen nicht das Gleiche. Und ihre Prägung findet ja nicht nur zu Hause statt.
"Schwierig" ist tatsächlich immer schwierig
zu definieren. Ich bin da auch der Meinung, dass das nicht nur eine gesellschaftliche Komponente hat, sondern auch eine persönliche. Manche Charaktere harmonieren besser miteinander und bei andere "chlepft" es mehr. Das ist in jeder zwischenmenschlichen Beziehung so, also warum nicht zwischen Mutter/Vater und Kind? Ich weiss nicht, ob ich eines meiner Kinder als schwierig betrachten würde, sie sind jedoch sehr verschieden und es gibt Eigenschaften, mit denen komme ich besser klar als mit anderen. Mein Mann hingegen findet gerade andere Eigenschaften schwierig als ich, was uns die Relation gut vor Augen führt.
Dancis Tochter: "Nein. Denn so hast Du mich nicht erzogen!"

Ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir die Diskussion auf Kinder beschränken müssen. Menschen sind verschieden. Wie es dazu kommt?
- Gene
- Charakter
- Umfeld
- Erziehung
- Erfahrungen
- Geschwisterkonstellation
- Geschlecht (wobei ich da v.a. soziale und nicht unbedingt das biologische Gründe meine. von Mädchen und Jungs werden von Anfang an anders sozialisiert)
aber auch temporäre Sachen wie Alter oder Phase.
Das zwei Kinder in einer Familie aufwachsen heisst nicht immer viel, denn auch innerhalb einer Familie gibt es Rollen und verständlicherweise reagieren die Eltern anders auf verschiedene Eigenschaften der Kinder. Ich versuche jedem meiner Kinder das zu geben, was es braucht, damit behandle ich sie aber gerade nicht gleich. Denn sie brauchen nicht das Gleiche. Und ihre Prägung findet ja nicht nur zu Hause statt.
"Schwierig" ist tatsächlich immer schwierig

Die Grosse, 2008
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Der Mittlere, 2011
Die Kleine, 2015
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
De Hammer!!! Um deine Tochter musst du dir keine Sorgen machen. Die wird sich durchschlagen.danci hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 13:02 Danci letzte Woche zu ihrer Tochter: "Könntest Du nicht einfach einmal das machen, was ich Dir sage, ohne dass wir es erst lange über den Sinn und Zweck diskutieren müssen? Ein einziges Mal? Einfach so zur Abwechslung?"
Dancis Tochter: "Nein. Denn so hast Du mich nicht erzogen!"![]()
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Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Ich finde Nora Imlau hat ein schönes Begriff gefunden für manche "schwierige" Kinder - gefühlsstarke Kinder. Es ist eher positiv als negativ beladen und entspricht recht gut dem Wesen meiner Tochter.
Ich habe auch schon über schwierige Kinder geschrieben und meine Tochter als schwierig bezeichnet. Grundsätzlich meine ich dabei nicht das Kind selber aber mein Leben mit ihr. Und hier finde ich auch dass eigenes empfinden wichtig ist. Ich weiss nocht gut wie wir eine Flasche Sekt getrunken sind um zu feiern der erste Nacht dass meine Tochter nur 3 mal aufgewacht ist. Da nach 15 monaten jeder Stunde wach, war es eine riese Erleichterung mal 3 Stundem am Stück schlafen zu können. Andere Menschen würden es aber immer noch als sehr schwierig bezeichnen.
Ich finde dass die Vielfahlt für unseres Überleben als Geselschaft und als Art immense wichtig ist. Wenn es nur angepasste oder nur gefühlsstarke oder nur xxx kinder brauchte, hätten die andere schon langst mehrheitlich ausgestorben (Evolutiontechnisch gesehen). Aber da es schätzungsweise 10-15% solche Kinder gibt (gemäss Imlau) macht der Viefahlt auch Sinn.
Ich habe auch schon über schwierige Kinder geschrieben und meine Tochter als schwierig bezeichnet. Grundsätzlich meine ich dabei nicht das Kind selber aber mein Leben mit ihr. Und hier finde ich auch dass eigenes empfinden wichtig ist. Ich weiss nocht gut wie wir eine Flasche Sekt getrunken sind um zu feiern der erste Nacht dass meine Tochter nur 3 mal aufgewacht ist. Da nach 15 monaten jeder Stunde wach, war es eine riese Erleichterung mal 3 Stundem am Stück schlafen zu können. Andere Menschen würden es aber immer noch als sehr schwierig bezeichnen.
Ich finde dass die Vielfahlt für unseres Überleben als Geselschaft und als Art immense wichtig ist. Wenn es nur angepasste oder nur gefühlsstarke oder nur xxx kinder brauchte, hätten die andere schon langst mehrheitlich ausgestorben (Evolutiontechnisch gesehen). Aber da es schätzungsweise 10-15% solche Kinder gibt (gemäss Imlau) macht der Viefahlt auch Sinn.
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Vielleicht ist dein Kind ein "autonomes Kind"? Eines von dreien ist bei uns so
Mir hat dieser Begriff enorm geholfen...

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Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Ich arbeite seit 25 Jahren als Reallehrerin... Selber habe ich zwei Kinder, eines davon mit special Effects...
Mich dünkt, es gibt Menschen, die sich gut anpassen können. Die haben es dadurch einfacher im Leben. Dann gibt es Kinder die sich gar nicht anpassen können. Für sie müssen die Umgebung, die Anforderungen genau passen, ansonsten werden sie unsicher, unruhig und hibbelig. Und dazwischen gibt es natürlich die ganze Palette.
Mir gefällt darum das "Fit-Konzept" von Remo Largo, in dem er versucht zu erklären, wie die Umgebung für ältere Kinder und Jugendliche passen muss und dass es eben einige gibt, die sich schlecht anpassen können.
Wenn es mir als Lehrerin gelingt, dem Jugendlichen das Umfeld ein wenig zu entspannen und anzupassen, dann wird dieser Jugendliche meistens weniger "schwierig".
Solche Menschen sind dann auch darauf angewiesen, dass die Umwelt auf ihre speziellen Bedürfnisse, die vielseitig sein können, eingeht.
Mich dünkt, es gibt Menschen, die sich gut anpassen können. Die haben es dadurch einfacher im Leben. Dann gibt es Kinder die sich gar nicht anpassen können. Für sie müssen die Umgebung, die Anforderungen genau passen, ansonsten werden sie unsicher, unruhig und hibbelig. Und dazwischen gibt es natürlich die ganze Palette.
Mir gefällt darum das "Fit-Konzept" von Remo Largo, in dem er versucht zu erklären, wie die Umgebung für ältere Kinder und Jugendliche passen muss und dass es eben einige gibt, die sich schlecht anpassen können.
Wenn es mir als Lehrerin gelingt, dem Jugendlichen das Umfeld ein wenig zu entspannen und anzupassen, dann wird dieser Jugendliche meistens weniger "schwierig".
Solche Menschen sind dann auch darauf angewiesen, dass die Umwelt auf ihre speziellen Bedürfnisse, die vielseitig sein können, eingeht.
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Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Ich arbeite seit Jahrzehnten mit Kindern. Immer wieder bekam ich in der Vergangenheit Kinder, an denen man sich die Zähne ausbeisst, die schwierig waren oder die als nicht Schul-tauglich beschriebe wurden. Auch Kinder aus Institutionen, die man reintegrieren wollte, aber alle waren der Meinung, dass das nie klappt, weil das Kind doch schwierig ist.
Heute bin ich so weit, dass ich sage, es gibt keine schwierigen Kinder per se. Es gibt für mich schwierige Kinder. Entweder weil sie Eigenschaften haben, die ich von mir kenne, die ich nicht so prickelnd finde und vor denen ich sie bewahren möchte, oder weil sie so ganz anders sind als ich, oder weil ich keinen Zugang zu ihnen schaffen kann.
Unsere Kinder haben alle den Stempel "schwierig" mindestens einmal in der Schulkarriere erhalten. Wenn ich an die Gespräche mit den Lehrern zurückdenke kann ich nur den Kopf schütteln. So verschieden, wie unserer Grosse beschrieben wurde, da würde niemand drauf kommen, dass es dasselbe Kind ist. Ich denke, der Berufsschullehrer hat es am besten ausgedrückt: Sie ist ein Teufel, ein kleiner Satan, ausser man hat es gut mit ihr, dann bekommt man extrem viel zurück und man könnte von ihr das letzte Hemd haben.
Was macht es aus? Ich denke, es ist im Kind schon angelegt. Temperament, der Drang im Mittelpunkt zu stehen, oder sich lieber zurück zu ziehen, ob sie Plappermäuler sind, oder schweigsam, mutig und forsch oder abwarten und schüchtern. Auch der Gerechtigkeitssinn ist nicht bei allen gleich ausgeprägt und ob es das Kind reizt, das Gegenüber an seine Grenzen zu bringen und zu sehen, was passiert, oder ob es das gar nicht spannend findet, das sind alles Dinge, die ein Kind für uns schwieriger oder einfacher machen.
Ich selber mag vorlaute, klevere Kinder die Grenzen suchen. Ich tue mich eher schwer mit den ruhigen, schüchternen, abwartenden. Sie fordern Geduld, die ich nicht immer habe. Aber, laute, bewegungsfreudige Kinder haben nicht wirklich viel Platz in unserer Gesellschaft. Auch Kinder, die Querdenker sind, die gerne diskutieren und Schlupflöcher suchen sind für uns oft schwierig. Aber eigentlich sind sie es, die die Welt neu denken.
Und was sicher ist, das Umfeld macht ein Kind schwieriger oder weniger schwierig. Letztlich muss das Umfeld mit dem Kind einen Weg gehen und das Kind muss vom Umfeld lernen können. Einen Hitzkopf kann man schon dahin bringen, dass er sich nicht im Eifer des Gefechts zu Dingen hinreissen lässt, die ihm das Leben erschweren, sondern dass er lernt, sich erstmal abzukühlen und dann zu schauen, wie er das Problem löst. Das braucht Zeit, Geduld und Verständnis. Nur das fehlt in unserer heutigen Zeit. Schüchterne Kinder können positiv bestärken und ihren Mut loben, wenn sie über den Schatten gesprungen sind. Aber dafür muss man aufmerksam sein, geduldig und sorgfältig hinschauen, damit es nicht verpasst. Nur, wer hat dafür schon Zeit? Oft sehen wir nur, was nicht gut läuft und vergessen zu bestärken, was doch alles ganz toll ist am Kind.
Auch ist es halt so, man kann viele Kinder haben, jedes braucht eine andere Erziehung. Ich habe mal eine Aussage von einem Vater gehört, der fand, an der Erziehung könne es nicht liegen, die Tochter sei so pflegeleicht und problemlos, den Sohn hätten sie gleich erzogen. Ich habe ihm dann gesagt, vielleicht sei genau das nicht gut für den Sohn. Er war ziemlich schockiert.
Ich mache schon die Erfahrung, dass das Umfeld sehr viel ausmacht. Mut macht mir, dass ich schon "schwierigste" Kinder hatte, die heute ganz tolle Erwachsene sind, einen tollen Beruf haben, ein zufriedenes Leben führen. In der Primarschule aber sind die Lehrer reihenweise verzweifelt.
Wichtig ist, glaubt an die Kinder, sie gehen die meisten ihren Weg. Selten sind die für uns anstrengendsten die, welche untergehen im Leben, oder keinen Weg finden. Auch Umwege sind O.K. und auf ein Leben gesehen doch nicht problematisch. Viel wichtiger ist, dass sie den Glauben an sich nicht verlieren, spüren dürfen, dass sie mit allen Ecken und Kanten geliebt werden und dass wir ihnen zutrauen, ihren Weg gehen zu können. Und denkt doch mal zurück. Wer in euren Familien war ähnlich? Wer war auch "schwierig" oder gar das "schwarze Schaf" der Familie? Wer muss zugeben, dass er oder sie sich selber im Kind sieht? Und was ist aus all diesen ehemals "schwierigen" Kindern geworden? Oft kann das ganz viel Mut machen. Unsere Kinder haben die Schule gewechselt und auf einen Schlag waren die Probleme weg. Auch ein Lehrerwechsel kann sehr hilfreich sein, oder eine andere Klasse. Letztlich gibt es so viele Menschen, da passt immer jemand. Man muss nur seine Nische und sein Plätzchen finden. Und klar, manchmal wünschte ich, meine Kinder würden sich nicht ständig selber im Weg stehen, oder sich an Steinen aufreiben, die im Weg liegen. Aber hey, daran werden sie hoffentlich immer mehr wachsen.
Was ich definitiv gelernt habe, es gibt keinen Schalter, ich kann mein Kind nicht passend machen und wenn sie nicht in das Umfeld passen, dann muss das Umfeld sich damit irgendwie arrangieren. Ich muss es ja auch und ich muss mich auch mit mir auseinandersetzen und mit dem, was mich umtreibt, wenn das Kind für mich "schwierig" wird.
Heute bin ich so weit, dass ich sage, es gibt keine schwierigen Kinder per se. Es gibt für mich schwierige Kinder. Entweder weil sie Eigenschaften haben, die ich von mir kenne, die ich nicht so prickelnd finde und vor denen ich sie bewahren möchte, oder weil sie so ganz anders sind als ich, oder weil ich keinen Zugang zu ihnen schaffen kann.
Unsere Kinder haben alle den Stempel "schwierig" mindestens einmal in der Schulkarriere erhalten. Wenn ich an die Gespräche mit den Lehrern zurückdenke kann ich nur den Kopf schütteln. So verschieden, wie unserer Grosse beschrieben wurde, da würde niemand drauf kommen, dass es dasselbe Kind ist. Ich denke, der Berufsschullehrer hat es am besten ausgedrückt: Sie ist ein Teufel, ein kleiner Satan, ausser man hat es gut mit ihr, dann bekommt man extrem viel zurück und man könnte von ihr das letzte Hemd haben.
Was macht es aus? Ich denke, es ist im Kind schon angelegt. Temperament, der Drang im Mittelpunkt zu stehen, oder sich lieber zurück zu ziehen, ob sie Plappermäuler sind, oder schweigsam, mutig und forsch oder abwarten und schüchtern. Auch der Gerechtigkeitssinn ist nicht bei allen gleich ausgeprägt und ob es das Kind reizt, das Gegenüber an seine Grenzen zu bringen und zu sehen, was passiert, oder ob es das gar nicht spannend findet, das sind alles Dinge, die ein Kind für uns schwieriger oder einfacher machen.
Ich selber mag vorlaute, klevere Kinder die Grenzen suchen. Ich tue mich eher schwer mit den ruhigen, schüchternen, abwartenden. Sie fordern Geduld, die ich nicht immer habe. Aber, laute, bewegungsfreudige Kinder haben nicht wirklich viel Platz in unserer Gesellschaft. Auch Kinder, die Querdenker sind, die gerne diskutieren und Schlupflöcher suchen sind für uns oft schwierig. Aber eigentlich sind sie es, die die Welt neu denken.
Und was sicher ist, das Umfeld macht ein Kind schwieriger oder weniger schwierig. Letztlich muss das Umfeld mit dem Kind einen Weg gehen und das Kind muss vom Umfeld lernen können. Einen Hitzkopf kann man schon dahin bringen, dass er sich nicht im Eifer des Gefechts zu Dingen hinreissen lässt, die ihm das Leben erschweren, sondern dass er lernt, sich erstmal abzukühlen und dann zu schauen, wie er das Problem löst. Das braucht Zeit, Geduld und Verständnis. Nur das fehlt in unserer heutigen Zeit. Schüchterne Kinder können positiv bestärken und ihren Mut loben, wenn sie über den Schatten gesprungen sind. Aber dafür muss man aufmerksam sein, geduldig und sorgfältig hinschauen, damit es nicht verpasst. Nur, wer hat dafür schon Zeit? Oft sehen wir nur, was nicht gut läuft und vergessen zu bestärken, was doch alles ganz toll ist am Kind.
Auch ist es halt so, man kann viele Kinder haben, jedes braucht eine andere Erziehung. Ich habe mal eine Aussage von einem Vater gehört, der fand, an der Erziehung könne es nicht liegen, die Tochter sei so pflegeleicht und problemlos, den Sohn hätten sie gleich erzogen. Ich habe ihm dann gesagt, vielleicht sei genau das nicht gut für den Sohn. Er war ziemlich schockiert.
Ich mache schon die Erfahrung, dass das Umfeld sehr viel ausmacht. Mut macht mir, dass ich schon "schwierigste" Kinder hatte, die heute ganz tolle Erwachsene sind, einen tollen Beruf haben, ein zufriedenes Leben führen. In der Primarschule aber sind die Lehrer reihenweise verzweifelt.
Wichtig ist, glaubt an die Kinder, sie gehen die meisten ihren Weg. Selten sind die für uns anstrengendsten die, welche untergehen im Leben, oder keinen Weg finden. Auch Umwege sind O.K. und auf ein Leben gesehen doch nicht problematisch. Viel wichtiger ist, dass sie den Glauben an sich nicht verlieren, spüren dürfen, dass sie mit allen Ecken und Kanten geliebt werden und dass wir ihnen zutrauen, ihren Weg gehen zu können. Und denkt doch mal zurück. Wer in euren Familien war ähnlich? Wer war auch "schwierig" oder gar das "schwarze Schaf" der Familie? Wer muss zugeben, dass er oder sie sich selber im Kind sieht? Und was ist aus all diesen ehemals "schwierigen" Kindern geworden? Oft kann das ganz viel Mut machen. Unsere Kinder haben die Schule gewechselt und auf einen Schlag waren die Probleme weg. Auch ein Lehrerwechsel kann sehr hilfreich sein, oder eine andere Klasse. Letztlich gibt es so viele Menschen, da passt immer jemand. Man muss nur seine Nische und sein Plätzchen finden. Und klar, manchmal wünschte ich, meine Kinder würden sich nicht ständig selber im Weg stehen, oder sich an Steinen aufreiben, die im Weg liegen. Aber hey, daran werden sie hoffentlich immer mehr wachsen.
Was ich definitiv gelernt habe, es gibt keinen Schalter, ich kann mein Kind nicht passend machen und wenn sie nicht in das Umfeld passen, dann muss das Umfeld sich damit irgendwie arrangieren. Ich muss es ja auch und ich muss mich auch mit mir auseinandersetzen und mit dem, was mich umtreibt, wenn das Kind für mich "schwierig" wird.
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Naja, da wird frau immer ein wenig esoterisch, wenn über das Thema gesprochen wird aber ja. Einerseits, Menschen sind unterschiedlich auch schon als Kinder. Andererseits sind in jungen Jahren ja wirklich alle Kleinigkeiten dazu geeignet, sich Tief in Kopf und Herz der Kleinen einzugraben. Sofern ein paar Jahre zwischen 2 Geschwistern liegen, kann auch schon die Tatsache, dass es einfach ein Geschwisterkind gibt da die Entwicklung stark beeinflussen, Aufmerksamkeit teilen und so. Es wird immer Kinder geben, die etwas "anstrengender" sind und mehr von uns Eltern und ihrer Umwelt fordern. Teilweise muss man das als Elternteil natürlich begrenzen aber teilweise heißt das auch einfach, dass die Persönlichkeit noch in Bewegung ist und keine Ruhe gefunden hat. Brauchen eben besonders viel Liebe und Verständnis neben den Grenzen...
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
@Hausdrache: wie schön, was du da alles geschrieben hast und wie wahr.
Man kann diese "Aussetzer" ganz anders nehmen, wenn man erst einmal erkannt hat, dass es nicht schlimm ist, wenn man "schwierig" ist
Man kann diese "Aussetzer" ganz anders nehmen, wenn man erst einmal erkannt hat, dass es nicht schlimm ist, wenn man "schwierig" ist

Hausdrache hat geschrieben: ↑Do 28. Mär 2019, 19:34 Wichtig ist, glaubt an die Kinder, sie gehen die meisten ihren Weg. Selten sind die für uns anstrengendsten die, welche untergehen im Leben, oder keinen Weg finden. Auch Umwege sind O.K. und auf ein Leben gesehen doch nicht problematisch. Viel wichtiger ist, dass sie den Glauben an sich nicht verlieren, spüren dürfen, dass sie mit allen Ecken und Kanten geliebt werden und dass wir ihnen zutrauen, ihren Weg gehen zu können.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
...
Zuletzt geändert von venezuela am Di 10. Aug 2021, 08:03, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Interessant finde ich, dass unsere drei Kinder, jetzt fast 10, fast 8 und 4 Jahre alt, schon als Babys genauso waren wie jetzt. Damals wie jetzt grundverschieden, aber jedes seinem Charakter von Anfang an treu. Ich denke, dass man mit Erziehung nichts an einem Kind ändern kann, ausser man bricht es. Die Dinge, die in unserer Erziehung bei Kind nr. 1 gut sind, gehen beim Zweiten überhaupt nicht. Somit kann ich nicht sagen, dass wir sie gleich erziehen. In den Grundsätzen schon, aber trotzdem individuell. Die Grosse findet es nicht immer gerecht, dass ich beim Sohn in derselben Situation anders reagiere als bei ihr. Doch mittlerweile kann sie verstehen, dass er etwas anderes braucht als sie.
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
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- Hausdrache
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Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Papa
das ist eine Schwierigkeit, die ich auch in der Schule immer wieder habe. Gerecht ist nicht, wenn ich es für alle gleich mache. Das müssen die Kinder halt auch lernen. Ist aber oft eine schwierige Gratwanderung, wieviel Individualität geht und wo muss man halt doch gewisse Dinge gleich machen. Das finde ich eigentlich der schwierigste Punkt in der Erziehung meiner Kinder.
das ist eine Schwierigkeit, die ich auch in der Schule immer wieder habe. Gerecht ist nicht, wenn ich es für alle gleich mache. Das müssen die Kinder halt auch lernen. Ist aber oft eine schwierige Gratwanderung, wieviel Individualität geht und wo muss man halt doch gewisse Dinge gleich machen. Das finde ich eigentlich der schwierigste Punkt in der Erziehung meiner Kinder.
Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
Da hast du recht, Hausdrache!
SCHWEIGEN IST GOLD.
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
ES SEI DENN, DU HAST KINDER. DANN IST SCHWEIGEN VERDÃCHTIG!
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- Registriert: Do 11. Mär 2004, 23:24
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Re: Warum gibt es "schwierige" Kinder?
warum schwierig: ich persönlich denke, es ist hauptsächlich charakter, oder wie man das nennen will. zum grossen teil angeboren. und weil wir in einer sicheren umwelt leben und alles haben, können sich kinder auch den "luxus" göhnen und schwierig sein. meine ich ernst, jedes noch so schwierige kind würde ziemlich schnell sich anpassen und sein schwieriges verhalten weglegen, wenn es hunger hätte, angst vor bomben oder einem tiger hätte.
definition schwierig: klar, die diskussion darüber kann sehr lange werden, was schwierig ist etc. trotzdem, mein erster sohn war in meinen - und nicht nur - augen extrem schwierig. er war ein sehr herausfordendes kind, das extrem anstrengend tun konnte, wenn es nicht nach seinen vorstellungen lief, die er aber nicht immer kommunizieren konnte oder nicht mal selber sich über die klar war.
konkret ein paar beispiele: beim gehen auf den spielplatz konnte er eine halbe stunde ein rieses theater veranstalten - damit meine ich ausrasten, schreien, hauen, umstände herumwerfen etc. - nur weil ich eine andere jacke anzog als sonst. oder wenn ich beim nach hause kommen das lich angemacht habe und er hätte gewollt, das selbe in einem lift in einem einkaufszentrum. oder er sich fürs falsche glace entschied. klar habe ich versucht, daran zu denken, ihn den knopf im lift drucken zu lassen. aber manchmal dachte ich einfach auch nicht daran oder er wollte zuerst nicht. da gäbe es sehr viele beispiele. ich hätte mir damals ein kind gewünscht, das einfach kurz vor dem schoggi-regal in migros auf dem boden liegt und schreit, weil es keins bekommt. also ich emfand ihn als schwierig und war öfters am ende meiner kräfte.
geschwister: und auch ich habe ein zweites kind, das ganz anders ist. war eigentlich ganz einfach bis zu der vorpubertät.
phasen: und auch bei uns hat es sich extrem geändert. je älter, desto besser. jetzt ist mein grosser 14 und klar gibt es mal ausnahmen, aber alles in allem ist er ein wunderbarer teenager und im moment bringt mich sein 11 jähriger bruder viel mehr auf die palme.
definition schwierig: klar, die diskussion darüber kann sehr lange werden, was schwierig ist etc. trotzdem, mein erster sohn war in meinen - und nicht nur - augen extrem schwierig. er war ein sehr herausfordendes kind, das extrem anstrengend tun konnte, wenn es nicht nach seinen vorstellungen lief, die er aber nicht immer kommunizieren konnte oder nicht mal selber sich über die klar war.
konkret ein paar beispiele: beim gehen auf den spielplatz konnte er eine halbe stunde ein rieses theater veranstalten - damit meine ich ausrasten, schreien, hauen, umstände herumwerfen etc. - nur weil ich eine andere jacke anzog als sonst. oder wenn ich beim nach hause kommen das lich angemacht habe und er hätte gewollt, das selbe in einem lift in einem einkaufszentrum. oder er sich fürs falsche glace entschied. klar habe ich versucht, daran zu denken, ihn den knopf im lift drucken zu lassen. aber manchmal dachte ich einfach auch nicht daran oder er wollte zuerst nicht. da gäbe es sehr viele beispiele. ich hätte mir damals ein kind gewünscht, das einfach kurz vor dem schoggi-regal in migros auf dem boden liegt und schreit, weil es keins bekommt. also ich emfand ihn als schwierig und war öfters am ende meiner kräfte.
geschwister: und auch ich habe ein zweites kind, das ganz anders ist. war eigentlich ganz einfach bis zu der vorpubertät.
phasen: und auch bei uns hat es sich extrem geändert. je älter, desto besser. jetzt ist mein grosser 14 und klar gibt es mal ausnahmen, aber alles in allem ist er ein wunderbarer teenager und im moment bringt mich sein 11 jähriger bruder viel mehr auf die palme.