Termine abmachen für eure Teenies

[5erpack]

Danci ja 14 ausziehen oder dann gleich ins Ausland für ein zwischenjahr nicht. Ist lustig wie sich das entwickelt.
Meine älteste Träumt schön von ausziehen und Familie gründen, wärend mein zweites Kind wohl für ewig zuhause bleibt
Die einten haben schon das ganze Leben verplant und die anderen spielen noch Lego am Boden

[Nette]

Also gewisse Termine mache ich ab, wenn ich dabei sein muss. Denn ich kenne meinen Terminkalender besser wie meine Jungs.

Zum Coiffeur gehen sie selbständig ohne Termin. Aber wenn sie einen Termin abmachen müssten, müssten sie dies tun. Den ich persönlich finde, genau scheue Kinder sollen dies zu Hause lernen und nicht in der Lehre. Denn da ist es nochmals unangenehmer, schwieriger und viel peinlicher... Manchmal muss man unsere Kinder zum Glück zwingen.
Denn, auch für eine Schnupperlehre müssen ja die Jugendlichen selber anrufen oder macht ihr dies für die Kinder? Mein just 13 jähriger hat selber angerufen, ob er bei der Firma xy am Zukunftstag schnuppern gehen darf. Wir haben vorher besprochen was er ungefähr sagen soll und was nicht und das hat geklappt. Mein älterer Sohn hatte da beim ersten Mal mehr Mühe und hat dem Herrn den falschen Namen gesagt und sich sonst verhaspelt. Aber was solls? Heute ist er dabei viel routinierter

[naura]

Ich bin ab 8jährige alleine zu meinen Terminen gegangen und mit 16 ausgezogen. Meine Tochter ist 12 und derzeit mache ich die Termine noch für sie, sie besucht diese dann aber meist alleine. Aber ich bin gerade froh um diesen Input, sie könnte das locker alleine mit dem Ausmachen.. ich werde ihr das jetzt glaube ich übergeben.

Beim Thema selbstständig werden bin ich also schon etwas unsicher, ob wir da nicht mehr beeinflussen können, als uns bewusst ist. Wenn ich in meinem Umfeld schaue, sehe ich da also die Unterschiede schon und ehrlich gesagt gehen diese gefühlt schon von den Müttern aus. Aber natürlich ist auch mein Kind nicht überall gleich selbstständig, morgens z.B. hat sie ein Brett vor dem Kopf, da unterstütze ich sie noch. Die gleichen Sachen kann sie sobald sie wirklich wach ist super selber, so dass ich weiss, ich unterstütze hier wirklich nur punktuell und nehme ihr nicht ihre Eigenständigkeit ab. Als Einzelkindmama habe ich mich auf dieses Thema sehr sehr bewusst geachtet, weil ich habe immer beide Hände frei gehabt und habe ja auch mehr Zeit, als eine Mama von 3 z.B... also habe ich mein Kind ab 7 Jahren in Lager geschickt, oft war sie 3x im Jahr in einem... ihr haben diese Lager wirklich gut getan im Bezug auf die Selbstständigkeit und Abnabelung. Ausserdem achte ich mich bewusst darauf was sie selber machen will und lasse sie eigentlich alles machen, das sie sich zutraut.. ohne links und rechts zu schauen wie es andere machen. Der Vorteil an unserem 2er Gespann, wir sind inzwischen oft ein Team, auch was Hausarbeit, Hundebetreuung etc. anbelangt. Meiner Tochter macht das Freude und es macht sie stolz, natürlich auch weil ich sie auch so behandle und nicht "als kleines Kind". Ich traue ihr zu, dass sie nebst viel Schule und Lernen mir noch unter die Arme greifen kann und ich nehme ihr wirklich nicht viel ab. Meine Mutter hat z.B. manchmal noch mein Zimmer aufgeräumt, ich habe das auch als starke Grenzverletzung empfunden. Ich erinnere mich nicht einmal, dass ich Meite's Zimmer für sie aufgeräumt habe... als sie klein war zusammen und seit langem macht sie das alleine, auch das Ausmisten alle 6 Monate.

Das Argument: du kannst es besser als ich - das finde ich ein ganz schwaches.. logo, wir sind Erwachsen und können und wissen vieles besser...

Ein Kind selbstständig sein lassen, ihm etwas zuzutrauen, das bedeutet ja nicht, dass wir nicht mehr gebraucht werden oder die Verbindung verlieren. Im Gegenteil. Die Beziehung kann so doch in eine viel gleichwertigere, freiwilligere, unabhängigere Form kommen... meiner Meinung nach.

[jupi2000]

Danci
Er ist 16 und im 2. Gymijahr.

[danci]

Ach, ok. Dann noch eher ja: Es ist kein Geheimnis, dass Gymeler und Akademiker später erwachsen werden. Einfach weil sie es später müssen. Was für mich persönlich einer der Hauptgründe für das Gymnasium war. Ich war noch nicht bereit für die Arbeitswelt. Aber immer kann man es ja nicht aufschieben

[Moreen]

Ach, ok. Dann noch eher ja: Es ist kein Geheimnis, dass Gymeler und Akademiker später erwachsen werden. Einfach weil sie es später müssen. Was für mich persönlich einer der Hauptgründe für das Gymnasium war. Ich war noch nicht bereit für die Arbeitswelt. Aber immer kann man es ja nicht aufschieben

Kann ich so nicht bestätigen . Mein Sohn ist jetzt im letzten Kanti-Jahr vom Langzeitgymi - und ist SEHR selbständig. Er macht sämtliche Termine selber ab, organisiert aktuell diverse Gesprächstermine, die er für seine Maturaarbeit braucht etc. Auch meine 14jährigen Zwillinge machen schon vieles selbständig, so u.a. eben auch Coiffeurtermine... Mein Ziel ist ganz klar, meine Söhne als reife, selbständige Persönlichkeiten ins Erwachsenenleben zu "entlassen" (fürs Bibäbelen bin ich definitiv nicht gemacht)

[Ariadne]

Ich finde das ehrlich gesagt nicht so schlimm, wenn (gewisse) Gymeler (und auch andere Jugendliche) halt gewisse Dinge noch nicht können, weil sie es in ihrem Leben einfach nicht brauchen. Dann lernen sie halt, wie eine Steuererklärung geht, sobald sie es müssen, das ist doch echt nicht tragisch. Mich haben solche Sachen jeweils null interessiert (Steuererklärungen habe ich zwar schon früh gemacht), wenn ich sie nicht für mein eigenes Leben brauchte. Ich hätte das sicher nicht gelernt, nur weil meine Eltern gefunden hätten, ich müsse das nun in dem Alter können und es mir hätten zeigen wollen (haben sie zum Glück nie gemacht). Und wenn dann jemand gefunden hätte, das sei peinlich, dass ich das noch nicht kann (ist vielleicht sogar vorgekommen, weiss ich nicht mehr), wäre mir das echt herzlich egal gewesen
Ich finde es ziemlich übertrieben, Jugendlichen unbedingt Sachen beibringen zu wollen, obwohl sie's für ihr Leben noch gar nicht brauchen. Man kann ja auch darauf vertrauen, dass das Kind es sich dann schon selber beibringen wird, wenn es dann mal nötig ist. Diese Art von Selbständigkeit wäre mir viel wichtiger, als dass unbedingt ich als Elternteil dem Kind alles beibringen muss.

Im übrigen denke ich, das wichtigste ist, das Kind gut zu kennen, dann weiss man von selber wann man ihm was zutrauen kann. Ich habe eigentlich immer darauf gewartet, dass meine Kinder mir signalisiert haben, dass sie etwas können WOLLEN, und dann ist es meist sowieso gar kein Problem und muss ich ihnen kaum etwas beibringen, weil sie es eben von sich aus wollen. Aber natürlich muss man dafür auch offen sein und das Kind nicht etwa bremsen, das gibt es ja vielleicht auch. Ich habe es immer sehr schön gefunden, wenn meine Kinder Selbständigkeit gezeigt haben. Aber das war bei meinen beiden Kindern fast immer bei gleichen Sachen in jeweils ganz unterschiedlichem Alter. Von daher halte ich da - wie praktisch immer - nichts von Pauschalisierungen.

[danci]

@ Moreen
Ok, ich korrigiere: Im Schnitt sind sie wohl langsamer

@ Ariadne
Grundsätzlich ja, aber das Kind muss/will ja zum Zahnarzt oder zum Coiffeur. D.h. der Augenblick, wenn es das braucht, ist jetzt. Das ist doch die Frage. Du kannst auch deinem 45jährigen Kind (völlig übertrieben gesagt) die Steuererklärung machen, dann braucht es das auch mit 45 nicht. Nur, bist Du dazu bereit? Ich nicht. Brauchen tun es die Kinder daher schon, aber man darf auch als Mutter sagen, man sei vielleicht nicht mehr bereiten, diese Dienstleistung zu bieten, weil sie es grundsätzlich alleine könnten. Es muss ja nicht pauschal am 16 Geburtstag sein oder unter Zwang, aber ich finde die Frage durchaus berechtigt.

Das mit der Steuererklärung habe übrigens ich eingeworfen. Und zu dem Augenblick, eben im Praktikum in einer Anwaltskanzlei (da sind sie ja ca. 25 und nicht 16!) hätten sie eine Steuererklärung verstehen müssen, da die finanzielle Situation der Klienten ermittelt werden musste. Das wäre eben der Augenblick, wo es benötigt wird. Und ist es dann wirklich Aufgabe der Vorgesetzten, dem Kind das zu zeigen, weil es bisher eben keine Lust hatte, etwas grundlegendes und nicht fachspezifisches zu lernen?

[Ariadne]

@ Danci
Ich sehe das Ganze halt von einer anderen Perspektive: Wenn ein "Kind" mit 45 Jahren immer noch die Steuererklärung durch die Eltern machen lässt, ist grundsätzlich etwas schiefgelaufen. Ich denke nicht so sehr in einzelnen Bereichen (Steuererklärung, Telefonat, etc.), die man dem Kind einen nach dem anderen beibringen muss, sondern ich denke ganz allgemein von der natürlichen Entwicklung eines Kindes aus. Ich denke, wenn man dem Kind von Anfang an immer wieder zeigt, dass man ihm etwas zutraut, und es ermuntert, auf sich selber zu hören und zu wissen, wann es für Sachen bereit ist, dann ergibt sich das mit dem Lernen irgendwann sowieso. Und jedes Kind will irgendwann selbständig sein.

Und ist es dann wirklich Aufgabe der Vorgesetzten, dem Kind das zu zeigen, weil es bisher eben keine Lust hatte, etwas grundlegendes und nicht fachspezifisches zu lernen?

Nein. Ein Kind, das gelernt hat, dass es dazu fähig ist, sich Sachen beizubringen in dem Moment, in dem es das benötigt, wird das dann natürlich selber lernen. Warum geht man denn bloss davon aus, dass es für all diese Dinge (erwachsene) Lehrpersonen braucht? Ich habe mir so viele Sachen selber beigebracht, vielleicht auch mal Leute nach etwas gefragt etc., aber ich habe doch nicht darauf gewartet, dass man mir beim Arbeitsplatz etwas erklärt hat, was ich für diese Arbeit eigentlich hätte können sollen. Da war ich selbständig genug, um das selber in die Hand zu nehmen und brauchte weder Arbeitgeber noch Eltern dazu. Das ist eben das, was ich meine.

Wenn Lehrlinge oder PraktikantInnen etwas Grundlegendes nicht können, denke ich halt, dass es an etwas anderem liegt, als dass die Eltern ihnen genau das nicht beigebracht haben. Es geht da mehr um eine Haltung, eine Einstellung, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Und nicht darum, ob mein Mami mit 16 mit mir hingesessen ist und mir eine Steuererklärung erklärt hat (gähn...) So richtig begreifen wird man es sowieso erst, wenn man es wirklich sinnvoll braucht.

Und nein, natürlich müssen Eltern nicht alles immer und jederzeit für die Kinder tun, wenn diese es selber noch nicht wollen oder können. Wenn mein Kind zum Coiffeur will, aber nur mit mir, dann muss das Kind sich an meine Agenda anpassen. Aber sobald dem Kind meine Konditionen nicht mehr passen, wird es von selber darauf kommen, es selber zu tun, weil es sich nicht immer an mich anpassen will. Und wenn es wirklich noch nicht bereit ist, wird es sich lieber anpassen, was für mich dann auch ok ist. Ich denke, solche Sachen regeln sich doch von selber, da muss man nicht so sehr denken, dass man das alles für das Kind steuern muss.

[aryu]

Meine sind 14 und 12.

Ich mache Arzttermine ab und gehe mit, wenn sie krank sind.

Kontroll- und Impftermine mache ich ab, gehe aber nicht mehr mit, es sei denn, ich werde eh auch grad geimpft.

Coiffeur und Kieferortho machen die Kids selber, d.h. Kieferortho verabreden sie vor Ort den nächsten Termin, und Coiffeur schauen sie selber nach Bedarf selbständig.

Wäre ihnen wichtig, dass ich mitgehe, würde ich das tun.

LGRU

[5erpack]

Ich frag mich gerade warum es Steuerberater gibt
Sollte sich jeder selber können

Seit 22 Jahren, hab ich nur einmal eine ausgefüllt...
Nie wieder

[Ariadne]

Ich frag mich gerade warum es Steuerberater gibt
Sollte sich jeder selber können

Seit 22 Jahren, hab ich nur einmal eine ausgefüllt...
Nie wieder

Na, da haben deine Eltern aber ihren Job nicht so gut gemacht...

[Stella*]

Ich frag mich gerade warum es Steuerberater gibt
Sollte sich jeder selber können

Seit 22 Jahren, hab ich nur einmal eine ausgefüllt...
Nie wieder

Bei einer einfachen Steuererklärung ist dies meiner Meinung nach hinausgeworfenes Geld. Mit guter Vorbereitung habe ich trotz eigenen Liegenschaften und einem relativ umfangreichen Wertschriftenverzeichnis nie länger als einer Stunde. Als Angestellte(r) ohne Wohneigentum schafft man es locker in max. 30 Min.

@jupi
Danke für diesen Thread. Auch wenn dieses Thema für uns noch nicht so aktuell ist, finde ich eure Inputs sehr interessant

[Zwacki]

Ich finde das Thema auch interessant.
Generell stelle ich fest, dass auch die Lehrlinge bei uns im Geschäft nicht gerne telefonieren. Sehr wahrscheinlich ist sich das die Generation mit WhatsApp und Sprachnachrichten nicht mehr so gewohnt. Kind 1 (13 J) telefoniert auch nicht gerne und rennt weit weg, wenn das Telefon läutet. Telefongespräche mit Grossmutter oder Götti gestalten sich recht schwierig (ja... nein... hmmm.... ja...tschüss...). Aktuell ist sie froh, wenn ich Coiffeur-, Arzt- und andere Termine für sie vereinbare, sie ist sich aber bewusst, dass sie das auch mal bald selber machen muss. Aber sie getraut sich dafür, beim Lehrer nachzufragen, wenn sie mit einer Note nicht zufrieden ist, das finde ich positiv, denn sie ist sonst recht schüchtern. Ich denke auch, jedes zu seiner Zeit, einige brauchen länger etwas Begleitung und andere nicht.

[5erpack]

Nein ich finde die hundert Fr gut investiert.
Denn Steuererklärung ausfüllen bedeutet bei uns zuhause Krieg.
Daher einmal und nie wieder!

Ariadne, doch meine Mutter hat uns das gezeigt, sie füllt das ja auch jedes Jahr selber aus.
Aber wenn mein Mann und ich uns wochenlang Fetzen, nur wegen so einem scheiss, outscore ich das lieber. Denn den Steuerberater anschreien, ist ja nicht grad anständig

[jupi2000]

Also ich verstehe jetzt nicht, warum ein 16jähriger eine Steuererklärung ausfüllen können muss?! Das lernt man doch, wenn die erste Steuererklärung ins Haus flattert? Dann kann man ja die Eltern fragen, ob sie einem helfen? Alles zu seiner Zeit, finde ich.
Und zu meinem Sohn. Er ist ein durchaus selbständiger und pflichtbewusster junger Mann. Sonst wäre er wohl nicht im Gymi gelandet. Er organisiert sich sehr gut selbst in schulischen Dingen und auch im Alltag meistert er vieles von sich aus selbst. Heute gelingt halt alles per Mail, so bleibt das telefonieren auf der Strecke. Aber ich vertraue darauf, dass er mit 45 telefonieren kann... und er auch ohne mich zum Doc geht!

[danci]

Oh Mann, Leute, NIEMAND hat gesagt, ein 16jähriger muss eine Steuererklärung kennen oder ausfüllen können
Aber wenn man die These "dann, wenn man es braucht" vertritt und sie mit 25 noch nicht kennt, dann ist etwas schief gelaufen, weil man sie ja bereits seit 7 Jahren hätte ausfüllen sollen Es hat auch niemand gesagt, mit 16 müsse man alleine zum Arzt oder Coiffeur. Das Alter ist ja ganz flexibel.
Nur funktioniert eben dieses "dann, wenn man es braucht" nicht, wenn dann, wenn man es braucht, es abgenommen wird. Denn dann braucht man es eben lange nicht. Und warum sollte man als Elternteil nicht sagen, ich mag das nicht mehr, nun kannst Du es selber. Ich sehe da kein Problem im motivieren, ermuntern. "Du machst das alleine oder läufst halt als Langhaardackel durch die Gegend" würde ich eher nicht empfehlen.

@ 5er Pack
Sei mir nicht böse, aber dass sind dann die, die bei mir in der Kanzlei sitzen und wenn ich eine Frage zur Steuererklärung stelle, wie zum Beispiel ob es Belege zu den Liegenschaftskosten gibt etc., mich anschauen, als hätte ich eine hochkomplexe Aufgabe in Nuklearphysik gestellt Ich finde es gut, Fachpersonen beiziehen, aber es geht ja um die eigenen Finanzen und da sollte man zumindest einen ungefähren Überblick haben. Auch wenn Steuerberater natürlich einiges günstiger sind als Eheberater oder Scheidungsanwälte

@ Ariadne
Nach der Logik habe ich 5 Jahre für nichts studiert und hätte gleich mit einem Praktikum anfangen können Da geht es nämlich um das Anwenden des Gelernten, dafür muss es aber zuerst gelernt werden. Fachspezifische Dinge lernt man nicht einfach so im Selbststudium, sondern weil jemand einem das im Einzelnen zeigt. Und sei es durch Vorbild. Ich sage das, weil ich sehe, dass es auch ausgelernte Fachpersonen (Anwälte, Gerichtsschreiber etc.) gibt, denen das offensichtlich nie gezeigt wurde. Oder würdest Du Assistenzärzte einfach mal operieren lassen und sie lernen es dann schon, wenn sie das erste Mal einen Blinddarm entfernen oder ein Gehirn aufschneiden? Kaum. Ich zeige dem Praktikanten gerne, wie man einen Eigenmietwert in ein Berechnungsblatt überträgt und erkläre auch gerne, was ein Eigenmietwert ist, weil diesen wohl die meisten 25jährigen nicht in ihrer Steuererklärung haben. Und ganz so einfach, dass man das dann schon irgendwie herausfindet, ist das nicht. Logisch, gerade zu diesem Lernzweck gibt es Praktikas, Lehren etc. Aber gerade dabei will man nicht unbedingt bei Adam und Eva anfangen und den Unterschied zwischen einer Steuerrechnung, Steuererklärung und Steuerveranlagung erklären müssen. Oder wie man telefoniert. Oder eine Briefmarke aufklebt. Das gehört für mich ins Allgemeinwissen, das zu Hause mitgegeben werden sollte.

[5erpack]

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[jupi2000]

Naura
Du bist mit 8 Jahren alleine zu all deinen Terminen? Da staune ich schon. Wolltest du das oder hatten deine Eltern keine Zeit/Lust dich zu begleiten? Ich finde, alleine zum Bäcker gehen gut, aber mit 8 alleine zum Arzt oder Zahnarzt? Das grenzt für mich schon fast an Vernachlässigung
Mit 8 Jahren ist ein Kind alleine beim Doc doch überfordert??

[naura]

@Jupi
Unser Arzt war in der gleichen Strasse, ich musste nicht krank mit dem Bus umherfahren oder so.. zudem war ich oft krank, daher war das eher Routine. Ich war aber tatsächlich ab diesem Alter eigentlich für mein Leben und meine Dinge mehr oder weniger selbst verantwortlich. Wieso das so war, war eine Mischung aus meiner Natur und der familiären Situation. Ich konnte es und wollte es auch so, war damit aber natürlich überfordert und hätte zumindest Begleitung im Hintergrund gebraucht.
Ich habe das mehr erzählt um aufzuzeigen, dass es auch Extreme in die andere Richtung gibt. In meiner Arbeit mit Familien aus unterschiedlichsten Kulturkreisen habe ich gemerkt, dass dies gar nicht so unüblich sind in anderen Ländern. Kids aus Grossfamilien übernehmen z.B. oft viel Verantwortung in der Familie und das schon sehr früh.. ich denke das war in der Schweiz vor 100 Jahren auch noch so.