Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

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aryu
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von aryu »

ausländerin hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 17:54 Ich kann es nur von Stadt Zürich reden. Weil übertritt von einer Sek ins Kurzzeitgymi in Seefeld gar kein Problem darstellt, ist es an manchen Sek in Zürich Nord nur mit noch viel mehr Aufwand möglich. Für Gymi gilt auch freies Schulwahl weil ins Sek wird das Kind Wohnortbezogen eingeteilt, und in so manchen Quartiren gibt es Problem Schulhäuser. Ich kenne leider Kinder für die das Lösung am Ende eine private Sek gewesen. Und Das kostet einiges mehr als Gymivorbereitungskurs.
Die Aufnahmeprüfung ist ja zentral. Wenn das in Zürich Nord so viel schwieriger ist als in Zürich Seefeld, dann liegt das ja wohl an einer gewissen Ghettoisierung, die erst recht noch verstärkt würde, gäbe es an der Volksschule freie Schulwahl (anderes Thema... Wäre vielleicht etwas für die Heissen Themen...). Etwas provokativ: Dann geht es also beim Bestreben, ans Gymi zu kommen, in diesem Fall gar nicht in erster Linie darum, das für das Kind geeignete Bildungsangebot zu finden, sondern darum, sich sozial in höheren Sphären zu bewegen?

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falabella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von falabella »

Ja, das Problem wäre mit der Abschaffung der Prüfung nicht gelöst.

Ausländerin, nehmen wir mal an, du hast ein intelligentes, wissbegieriges Kind. Es ist in der sechsten und will an's Gymi. Es hat gute Noten in Mathe und Deutsch (die Vornoten), es lernt fleissig und ist organisiert und hat Spass (so grundsätzlich ;-)). Du bleibst easy und beruhigst es, wenn es Panik schiebst. Freizeit hat es noch genug, glaube mir. Dann wird es die Prüfung bestehen. Wenn nicht, ist das grosses Pech und schlimm, klar (wenn die Unterforderung an der Sek schlimm wäre).
ABER, es wird die Prüfung bestehen und hat dann am Gymi dafür ein schönes Niveau.
Schaffst du die Prüfung ab, dann kannst du das vergessen, bei dem Groove, der hier zZ besteht, weil du die SEK A gleich abschaffen kannst oder alternativ das Gymi.
(Hab's jetzt ev. leicht übertrieben geschrieben.)

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stella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von stella »

falabella
Was willst du damit sagen?
Hier gibt es keine Prüfungen... Also nur, wenn Eltern und Schule sich nicht einigen können oder wenn das Kind nicht empfohlen wird.
Damit das Kind aber empfohlen wird, muss es durch ein ganzen Jahr Selektions- und Beobachtungszeit. Und dort wird das Tempo logisch gesteigert, die Aufgaben werden komplexer, so dass, wer diese Zeit geschafft hat und in eine weiterführende Schule eintreten darf, sicher sein kann, dass er oder sie alle Anlagen hat, um diese Herausforderung zu meistern. Also mit oder ohne Prüfung - es bleibt das gleiche.
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*snowflake*
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von *snowflake* »

In Zürich ists auch nicht einheitlich. Resp. da wird noch zwischen privaten und öffentlichen Schulen unterschieden. Privat Schüler haben keine Vornoten, müssen an der Prüfung eine 4 schreiben (neu wollen sie eine 4.5 ohne Vornote, ist aber noch micht durch). Sus von öffentlichen Schulen haben eine Vornote und brauchen im Schnitt eine 4,5 (neu wäre dann 4.75).
Ich finde Vornoten ein schwieriges Thema, da je nach Lehrer und Schule die Notengebung sehr unterschiedlich ist. Und für die Privatschüler find ichs ehrlich gesagt etwas unfair...
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falabella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von falabella »

stella, ich habe mich jetzt schon mehrere Male darauf bezogen, auf die Situation hier. Es ist wegen der Kultur hier - der Run auf dieses Langgymi ist enorm geworden - in manchen Regionen oder Stadtteilen weniger, in anderen dafür umso mehr. Dass das immer kritisiert wird, und die Lehrerinnen zum Teil richtiggehend dagegen arbeiten (wie zum Beispiel von Neonova beschrieben), ändert nichts daran, und macht es nur noch schlimmer.
Man muss eine harte Selektion haben.
Bei euch ist diese Kultur jetzt lange gewachsen, und es geht gut so, das glaube ich dir!
Bei uns könnte man nicht (von heute auf morgen) die Prüfung abschaffen...

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falabella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von falabella »

*snowflake* hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 18:57 In Zürich ists auch nicht einheitlich. Resp. da wird noch zwischen privaten und öffentlichen Schulen unterschieden. Privat Schüler haben keine Vornoten, müssen an der Prüfung eine 4 schreiben (neu wollen sie eine 4.5 ohne Vornote, ist aber noch micht durch). Sus von öffentlichen Schulen haben eine Vornote und brauchen im Schnitt eine 4,5 (neu wäre dann 4.75).
Ich finde Vornoten ein schwieriges Thema, da je nach Lehrer und Schule die Notengebung sehr unterschiedlich ist. Und für die Privatschüler find ichs ehrlich gesagt etwas unfair...
Genau, und so gibt es Leute, die wollen in die andere Richtung. Also nicht die Prüfung abschaffen, sondern die Vornoten, da nicht die Prüfung das Problem darstelle, sondern die Vornoten. Man wird sich nicht so schnell einig.
Der Föderalismus wird bleiben :mrgreen:

Malaga1
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Malaga1 »

falabella hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 13:49 Ich möchte noch sagen, dass so viele Kinder zu ihrem Schaden durch die privaten Kurse, in das Gymnasium und durch die Probezeit geschleift und gepusht werden, ist nicht ein Fehler des Systems. Es ist ein Fehler der Menschen, vor allem von uns Eltern, sorry. Was kann da das System dafür, das System bietet so viele Chancen! Es sind die Eltern, die finden (oft nicht mal offen), "wir wollen unser Kind am Gymi". Das ist nicht rational. Sie wollen das beste für die Kinder? Vielleicht wollen sie es, tun es aber nicht. Sie machen das nicht für ihre Kinder, sie machen das für SICH. Für ihre Prestige. Es ist nichts anderes.
Das stimmt nicht. Der Kurs in unserem Schulhaus beginnt nach den Herbstferien und findet am Mittwochnachmittag statt. Ich weiss nicht, wer diesen Kurs gibt (die ehem. Lehrerin wurde pensioniert), ich weiss nicht, wie lange er dauert, ich weiss nicht, was unterrichtet wird. Ich weiss nur, dass es in den letzten Jahren sehr selten ein Kind ans Gymi geschafft hat mit dem öffentlichen Kurs unserer Schule. Meine Tochter muss diese Prüfung nicht bestehen. Ich will aber, dass sie von der Vorbereitung profitiert, wenn sie schon 16 freie Nachmittage opfert und dazu noch viel Freizeit für die Ufzgi. Ich pushe meine Tochter nicht ins Gymi. Solche Unterstellungen machen mich echt hässig. Sie will ins Gymi und wir unterstützen sie bestmöglich.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Malaga1 »

falabella hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 13:36 Neonova, das sehe ich nicht als so tragisch an. Dazu gibt es die Gymivorbereitungskurse an den Primarschulen. Diese Kurse finden während der Schulzeit statt - der reguläre Stoff muss nachgeholt werden, was auch nicht tragisch ist - und daneben werden nach der Schule Hausaufgabenstunden angeboten, und dort machen die Kinder die Hausaufgaben für den Gymivorbereitungskurs. (Zumindest ist das an unserer Schule so, ich weiss nicht, wie das an anderen Schulen ist?)
Es ist gut machbar.
Ich wollte eigentlich diesen Beitrag zitieren. Der macht mich auch hässig. In unserem Schulhaus erhalten die schwachen Schüler DAZ, IF, Psychomotorik, Logo und weiss der Geier was während den Schulstunden und die starken Schüler müssen am Mittwochnachmittag in die Gymivorbereitung. Das soll noch einer verstehen....
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aryu
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von aryu »

@Malaga
Dann musst du dir diesen Schuh auch nicht anziehen. Ich verstehe deine Situation. Aber ich nehme an, deine Tochter weiss das alles und ihr habt das mit ihr gesprochen, und sie versteht, dass ihr sie unterstützt, aber dass auch keine Welt zusammenbricht, wenn sie nicht besteht. Ich glaube nicht, dass du stellvertretend stehst für die Eltern, die Falsbella meint.

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stella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von stella »

Malaga
Vielleicht ist die Intention, dass dann die zeitliche Belastung im Gymer eben viel höher ist und die Kids das stemmen müssen können?
Ich weiss es nicht.
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aryu
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von aryu »

Wie soll denn der Vorbereitungsstoff auf Kosten der Schulzeit gehen, da wird ja noch prüfungsrelevanter Stoff vermittelt?

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falabella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von falabella »

Malaga, das ist mühsam so!
Ich habe geschrieben, dass so viele Kinder ZU IHREM SCHADEN blablabla. Ich habe geschrieben, DIEJENIGEN Kinder, die durch die privaten Kurse und den permanenten Druck GESTRESST sind blablabla.
Dann habe ich auch noch geschrieben, dass es, wenn die Schulkurse zu schlecht sind, das auf den Tisch müsse (denn das ist ein Misstand).
Wenn es NORMAL läuft, so wie es gedacht ist, dann muss ein Kind nicht gestresst sein. Ein Kind muss nicht WEGEN DES SYSTEMS gestresst sein. Das war meine Aussage. Und dass der ganze Gymihype, diese ungute Situation, nicht am System liegt, sondern an uns.

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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von ausländerin »

falabella hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 20:08 stella, ich habe mich jetzt schon mehrere Male darauf bezogen, auf die Situation hier. Es ist wegen der Kultur hier - der Run auf dieses Langgymi ist enorm geworden - in manchen Regionen oder Stadtteilen weniger, in anderen dafür umso mehr. Dass das immer kritisiert wird, und die Lehrerinnen zum Teil richtiggehend dagegen arbeiten (wie zum Beispiel von Neonova beschrieben), ändert nichts daran, und macht es nur noch schlimmer.
Man muss eine harte Selektion haben.
Bei euch ist diese Kultur jetzt lange gewachsen, und es geht gut so, das glaube ich dir!
Bei uns könnte man nicht (von heute auf morgen) die Prüfung abschaffen...
Und was ist so schlimm daran dass in Kanton Zürich mehr Kinder in der Gymi kommen wenn sie dazu fähig sind? Es ist nicht Aufgabe der Staat oder Kanton zu entscheiden welche Kinder welches Bildungsweg einschlagen wollen. Wenn es in Schwyz 14% sind ist es gut so. Wenn es in Zürich 40% sind - so what? Warum sollen die Lehrerinnen dagegen arbeiten? Stoff geprüft dass gar nicht in der Lehrplan vorkommt? Mich nervt dass sie Quote durch unmögliche Anforderungen zurückgehalten wird. Warum? Was bringt das? Und was ist falsch an der Kultur in deren Gymi und Hochschulabschlüss hohes Stellenwert hat? Ist die Stärke der Schweiz nicht in Bildung?

angelparis
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von angelparis »

falabella hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 16:49 Aha, dann fährt "unsere" Schule so ein Extrazügli :lol: (findest du das schlimm?)
Der Kurs findet während der Schulzeit statt, die Hausaufgabenstunden dazu ausserhalb.
Nein, finde es nicht schlimm. Aber nach bald 20ig Jahren im städtischen Schuldienst jedesmal etwas seltsam und uneinheitlich- ohmmmm :roll:

angelparis
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von angelparis »

@all: deponiere (einmal mehr) im Stadtkonvent einen Antrag auf eine einheitliche Regelung!

ausländerin
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von ausländerin »

falabella hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 21:11
Wenn es NORMAL läuft, so wie es gedacht ist, dann muss ein Kind nicht gestresst sein. Ein Kind muss nicht WEGEN DES SYSTEMS gestresst sein. Das war meine Aussage. Und dass der ganze Gymihype, diese ungute Situation, nicht am System liegt, sondern an uns.
Sind alle Kinder gleich? Nur weil dein Kind nicht an der System gestresst ist, sind es alle so? Sorry, aber meine Tochter war schon an der System Kindergarten so gestresst dass sie in die Hose wieder machte und wegen Bauchweh ständig abgeholt werden müsste. Nach überspringen einer Klasse geht dem Kind wieder super. Unterforderung kann sehr schmerzvoll sein - ich habe es genug lang mitschauen müssen. Es ist schlecht für Kinder die nicht geeignet für Gymi sind dort zu landen. Aber es ist auch schlecht für Kinder die für Gymi bestimmt sind in schwachen Sek zu landen, weil sie mal schlechtes Tag hatten und in falschem Kanton wohnen. Die System so wie es ist unterstützt beides. Ich vertraue die Lehrerinnen hier dass sie viel besser wissen welche Kinder wohin gehören als eine Prüfungsmomentaufnahme. Und wenn schon eine Prüfung - dann bitte Stoff dass in Lehrplan vorkommt und nicht was anderes das separat und mit Aufwand gelernt werden muss.

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aryu
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von aryu »

@Ausländerin
Mir ist sowas von unglaublich egal, wie hoch die Gymiquote in ZH ist. Aber Berlin und Falabella haben weiter oben sehr schön beschrieben, was genau die Stärke des Schweizer Bildungssystem ist, da gehört eben auch die Berufsbildung. Ebenfalls ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Ausland als mögliche Folge der hohen Maturaquote erwähnt worden. Du magst da gar nicht drauf eingehen.

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falabella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von falabella »

ausländerin hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 21:32
falabella hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 20:08 stella, ich habe mich jetzt schon mehrere Male darauf bezogen, auf die Situation hier. Es ist wegen der Kultur hier - der Run auf dieses Langgymi ist enorm geworden - in manchen Regionen oder Stadtteilen weniger, in anderen dafür umso mehr. Dass das immer kritisiert wird, und die Lehrerinnen zum Teil richtiggehend dagegen arbeiten (wie zum Beispiel von Neonova beschrieben), ändert nichts daran, und macht es nur noch schlimmer.
Man muss eine harte Selektion haben.
Bei euch ist diese Kultur jetzt lange gewachsen, und es geht gut so, das glaube ich dir!
Bei uns könnte man nicht (von heute auf morgen) die Prüfung abschaffen...
Und was ist so schlimm daran dass in Kanton Zürich mehr Kinder in der Gymi kommen wenn sie dazu fähig sind? Es ist nicht Aufgabe der Staat oder Kanton zu entscheiden welche Kinder welches Bildungsweg einschlagen wollen. Wenn es in Schwyz 14% sind ist es gut so. Wenn es in Zürich 40% sind - so what? Warum sollen die Lehrerinnen dagegen arbeiten? Stoff geprüft dass gar nicht in der Lehrplan vorkommt? Mich nervt dass sie Quote durch unmögliche Anforderungen zurückgehalten wird. Warum? Was bringt das? Und was ist falsch an der Kultur in deren Gymi und Hochschulabschlüss hohes Stellenwert hat? Ist die Stärke der Schweiz nicht in Bildung?
Also, ich habe folgendes geschrieben: dass viele ans Gymnasium (speziell das Langgymnasium) wollen oder sollen, die das Niveau überfordern würde oder eigentlich überfordert. Und das ist einfach der Fall.
Du könntest ohne Selektion das Niveau nicht halten, war meine Aussage. Es haben im Kanton Zürich nicht 40% die Fähigkeit für dieses Niveau, nein.

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falabella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von falabella »

ausländerin hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 21:45
falabella hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 21:11
Wenn es NORMAL läuft, so wie es gedacht ist, dann muss ein Kind nicht gestresst sein. Ein Kind muss nicht WEGEN DES SYSTEMS gestresst sein. Das war meine Aussage. Und dass der ganze Gymihype, diese ungute Situation, nicht am System liegt, sondern an uns.
Sind alle Kinder gleich? Nur weil dein Kind nicht an der System gestresst ist, sind es alle so? Sorry, aber meine Tochter war schon an der System Kindergarten so gestresst dass sie in die Hose wieder machte und wegen Bauchweh ständig abgeholt werden müsste. Nach überspringen einer Klasse geht dem Kind wieder super. Unterforderung kann sehr schmerzvoll sein - ich habe es genug lang mitschauen müssen. Es ist schlecht für Kinder die nicht geeignet für Gymi sind dort zu landen. Aber es ist auch schlecht für Kinder die für Gymi bestimmt sind in schwachen Sek zu landen, weil sie mal schlechtes Tag hatten und in falschem Kanton wohnen. Die System so wie es ist unterstützt beides. Ich vertraue die Lehrerinnen hier dass sie viel besser wissen welche Kinder wohin gehören als eine Prüfungsmomentaufnahme. Und wenn schon eine Prüfung - dann bitte Stoff dass in Lehrplan vorkommt und nicht was anderes das separat und mit Aufwand gelernt werden muss.
Dazu habe ich schon geschrieben.
Dein Kind wird wahrscheinlich die Prüfung bestehen (habe die Voraussetzungen beschrieben) und ich habe geschrieben, dass, ja, es schlimm ist, wenn es trotzdem an der Prüfung scheitert. Diese Problematik ist mir sehr wohl bewusst.
Ich habe dann aber beschrieben, was meines Erachtens die Konsequenzen sind (hier, im jetzigen Kontext), wenn man die Prüfung (plötzlich) abschafft.
Ich bin nicht blöd.

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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von mamily »

falabella hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 21:59
ausländerin hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 21:32
falabella hat geschrieben: Do 10. Sep 2020, 20:08 stella, ich habe mich jetzt schon mehrere Male darauf bezogen, auf die Situation hier. Es ist wegen der Kultur hier - der Run auf dieses Langgymi ist enorm geworden - in manchen Regionen oder Stadtteilen weniger, in anderen dafür umso mehr. Dass das immer kritisiert wird, und die Lehrerinnen zum Teil richtiggehend dagegen arbeiten (wie zum Beispiel von Neonova beschrieben), ändert nichts daran, und macht es nur noch schlimmer.
Man muss eine harte Selektion haben.
Bei euch ist diese Kultur jetzt lange gewachsen, und es geht gut so, das glaube ich dir!
Bei uns könnte man nicht (von heute auf morgen) die Prüfung abschaffen...
Und was ist so schlimm daran dass in Kanton Zürich mehr Kinder in der Gymi kommen wenn sie dazu fähig sind? Es ist nicht Aufgabe der Staat oder Kanton zu entscheiden welche Kinder welches Bildungsweg einschlagen wollen. Wenn es in Schwyz 14% sind ist es gut so. Wenn es in Zürich 40% sind - so what? Warum sollen die Lehrerinnen dagegen arbeiten? Stoff geprüft dass gar nicht in der Lehrplan vorkommt? Mich nervt dass sie Quote durch unmögliche Anforderungen zurückgehalten wird. Warum? Was bringt das? Und was ist falsch an der Kultur in deren Gymi und Hochschulabschlüss hohes Stellenwert hat? Ist die Stärke der Schweiz nicht in Bildung?
Also, ich habe folgendes geschrieben: dass viele ans Gymnasium (speziell das Langgymnasium) wollen oder sollen, die das Niveau überfordern würde oder eigentlich überfordert. Und das ist einfach der Fall.
Du könntest ohne Selektion das Niveau nicht halten, war meine Aussage. Es haben im Kanton Zürich nicht 40% die Fähigkeit für dieses Niveau, nein.
??? Aber in den anderen Kantonen, wo die gymiquote deutlich höher liegt, sind die Kinder dann so viel gescheiter? Oder anders formuliert, in den Kantonen, wo sie deutlich tiefer liegt, dümmer?

Das Problem liegt doch in der kantonalen Regelung / Quoten der Kantone. Das macht so einfach keinen Sinn und benachteiligt (oder bevorteilt) Kinder auf Grund ihres Wohnortes.
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mit sternchen 01/2010

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