Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Blühtage
Blühtage
©Hans Hartmut Karg
2018
Wunderbehangene Fliedertage
im wachsenden, lieblichen Lenz.
Überall blühreiche Saumseitenränder
mit den kleinen Zwitschergesellen.
Wer könnte denn da noch schlafen,
wenn die Sonne ihn wandernd treibt?
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Wunderbehangene Fliedertage
im wachsenden, lieblichen Lenz.
Überall blühreiche Saumseitenränder
mit den kleinen Zwitschergesellen.
Wer könnte denn da noch schlafen,
wenn die Sonne ihn wandernd treibt?
*
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Fremdenöffnung
Fremdenöffnung
©Hans Hartmut Karg
2018
Auf dem Riesenkreuzfahrtschiff
Sind Begegnungen immer möglich,
Wenn die Ober mit ihrem sicheren Griff
Zusammensetzen, was geistig beweglich.
Wildfremde Menschen sitzen an Tischen
Und versuchen sich näher zu kommen,
Wollen Vorurteile beiseite wischen –
Da bleibt ihnen nichts unbenommen.
So lernen wir ferne Menschen kennen
Aus Slowenien, Haifa, Italien.
Das Englische lässt sie Sätze nennen,
Damit sie fliehen aus Manien.
Australier, gar Argentinier
Bevölkern den irrgroßen Kahn.
Man isst dort mit feinem Spanier –
Und vergisst allen Größenwahn:
Klein sind die Menschlein in wogendem Meere,
Sehen nur noch ihr Gegenüber.
Diese Fahrt erlöst uns von Erdenschwere,
Die Brecher sind bald vorüber.
Da wächst uns zu neuer Mut,
Mit dem wir die Worte verbinden,
Nehmen Abschied von jenem alten Hut,
Um Fremdenöffnung für uns zu erfinden.
*
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Was wollt Ihr denn von mir?
Was wollt Ihr denn von mir?
©Hans Hartmut Karg
2018
Was wollt Ihr denn von mir,
Die schicksalsmächtig ihr agiert
Und Eure Schuhe fliehend schnürt
Am Denkberge mit viel Gespür?
Ich nehme Euch doch gerne auf,
Euch, liebfreundliche Minnien,
Die zwischen Meer und Pinien
Begleiten meinen Lebenslauf.
Vielleicht kann ich ja noch was lernen
Von Eurer schmeichelnden Manier,
Doch trag' ich nimmer ein Panier,
Will Wahrheiten niemals entfernen.
Was wollt Ihr alles noch von mir?
Habt Ihr mich denn nicht vorgeschlagen,
Dass wir an unseren schönsten Tagen
Gemeinsam suchen Weg und Tür?
Recht selten bleibt ein Freund dem Freunde
Im Nahwerk uns, leise und sachte.
Doch wenn ich dies so recht betrachte,
War es der Geist, der immer streunte.
Was wollt Ihr denn jemals von mir?
Ist es ein ehrliches Verlangen
Mit dem ich manchmal angegangen
Oder nur Neid und schlimme Gier?
*
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Winde sind wählerisch
Winde sind wählerisch
©Hans Hartmut Karg
2018
In alle Richtungen
weht mancher Wind,
treibt die Sichtungen
hin zum Kind.
Was macht wohl
der schwindende Wind,
wenn er verfliegt
und nichts mehr lind?
Wählen wir wirklich die freien Weisen,
wo Schöpferwinde langsam verwehen
und immer wieder Worte entgleisen,
obwohl dort sattgrüne Wiesen stehen?
Sind wir getroffen
vom Wortwind im Tal?
Sind wir betroffen
ein ums andere Mal?
Die Winde bleiben
als Hoffnung zur Stelle
und werden uns treiben
als begleitende Welle.
*
©Hans Hartmut Karg
2018
In alle Richtungen
weht mancher Wind,
treibt die Sichtungen
hin zum Kind.
Was macht wohl
der schwindende Wind,
wenn er verfliegt
und nichts mehr lind?
Wählen wir wirklich die freien Weisen,
wo Schöpferwinde langsam verwehen
und immer wieder Worte entgleisen,
obwohl dort sattgrüne Wiesen stehen?
Sind wir getroffen
vom Wortwind im Tal?
Sind wir betroffen
ein ums andere Mal?
Die Winde bleiben
als Hoffnung zur Stelle
und werden uns treiben
als begleitende Welle.
*
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Tierkreiszeichen
Tierkreiszeichen
©Hans Hartmut Karg
2018
Wärme, Wasser, Licht und Kälte
Wechseln ab im Tierkreiszeichen,
Sagen uns dann auch in Bälde,
Was Sterne für uns erreichen.
Der Handel hat uns angedient,
Womit den Sternen wir dann glauben.
Sind Deutungen nicht gut vermint,
Wenn wir Vernunftgründe uns rauben?
Für Körper, Seele und den Garten
Locken uns die Empfehlungen,
Lassen uns Gutes nur erwarten,
Wenn Monde in den Stellungen,
Damit sie reicher uns beglücken,
Die wir angstherzig weltnah treiben,
Um suchend zum Monde zu blicken,
An dem die Sonne sich mag reiben....
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Wärme, Wasser, Licht und Kälte
Wechseln ab im Tierkreiszeichen,
Sagen uns dann auch in Bälde,
Was Sterne für uns erreichen.
Der Handel hat uns angedient,
Womit den Sternen wir dann glauben.
Sind Deutungen nicht gut vermint,
Wenn wir Vernunftgründe uns rauben?
Für Körper, Seele und den Garten
Locken uns die Empfehlungen,
Lassen uns Gutes nur erwarten,
Wenn Monde in den Stellungen,
Damit sie reicher uns beglücken,
Die wir angstherzig weltnah treiben,
Um suchend zum Monde zu blicken,
An dem die Sonne sich mag reiben....
*
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Vatertag
Vatertag
©Hans Hartmut Karg
2018
Der Vatertag, der Vatertag,
Das ist halt gar kein Muttertag:
Verloren ist die Innigkeit,
Der Mann macht sich nun tagbereit.
Am Morgen wird er noch verwöhnt,
Weil seine Frau ihm Freuden gönnt.
Doch dann gibt es kein Halten mehr:
Der Bollerwagen, der muss her!
Getränke, Essen, schwer beladen,
Der Himbeergeist kann auch nicht schaden,
So wird zum Nachbarn eingebogen
Und mit ihm dann zum Wald gezogen.
Laut muss es sein, alles beweglich,
Den Vatertag, den gibt's nicht täglich!
Und deshalb wird mit viel Radau
Die Fahrt geführt – ohne die Frau...
Symbolflucht ist das wahre Handeln,
Auf dem die Männer gerne wandeln.
Und wenn der Grill erst aufgestellt,
Gibt's nichts mehr, was den Papa hält.
Er isst und trinkt in rauen Mengen,
Befreit sich so von allen Zwängen
Und meint nach diesem Vatertag,
Dass ihn die Mutti lieber mag.
Doch erst der nächste, neue Morgen
Mag ihm den Brummschädel besorgen,
Mit dem der eigene Geistvermesser
Ihm sagt: Der Muttertag war besser.
*
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Unflätigkeiten
Unflätigkeiten
©Hans Hartmut Karg
2018
In manchen Foren auch für Dichter
Kann lange man mit Verve verfolgen
Ein Wesen, das als höchster Richter
Sehr hart bleibt – das ganz ohne Folgen.
Sein Wesen überrollt das Land
Mit viel Kritik an den Poeten
Und postet gar mit Scheinverstand,
Damit die sehen sich in Nöten.
Wer sich zum Coachen aufgeschwungen,
Den bringt das selten aus der Rolle:
Er schießt heraus mit voller Zunge
Und meint, er sei der ganz, ganz Tolle.
Deshalb schreibt er auch Kommentare,
Dass andere nichts posten sollen,
Die schon gekommen in die Jahre,
Weil Menschen das nicht lesen wollen.
Er weiß ja, was die Welt so will,
Alles weiß er, nur er, nur er!
Aufklärung ist scheinbar sein Ziel,
Da hat es mancher Dichter schwer...
Er schwingt sich auf über die Berge,
Denn er ist davon überzeugt,
Dass unter ihm nur Erdenzwerge,
Zu denen er sich niederbeugt.
So sieht er sich als Oberrichter
Und weiß, wie Reime besser gleiten.
Er glaubt, damit die vielen Dichter
Kann er – nur er! – vernünftig leiten.
Geht man dabei nicht mit ihm mit,
Muss er zum Angriff übergehen:
Sein Vorurteil bleibt erster Schritt,
Auf Dichters Schwächen hinzusehen,
Die er als ausgemacht verkauft,
Indem er immer wieder schreibt,
Wie sehr man sich die Haare rauft
Und fragt, wo denn die Dichtkunst bleibt.
Er antwortet mit viel Genuss,
Dass krank ein Dichter ihm vorkommt.
Für ihn hat dieser gar 'nen Schuss,
Weil alles, was der schreibt, verkommt.
Der Sensenmann sei schon bereit,
Weshalb die Verse reichlich holpern.
Dem Vorgeführten bleibt kaum Zeit,
Dass er zum Ende denn soll stolpern
Er lässt von keinem Dichter ab
Und kritisiert mit Kampfbegierde:
Der Todgedanke bringt auf Trab
Manchen, der ohne Gönnerzierde.
*
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Wahres Leben
Wahres Leben
©Hans Hartmut Karg
2018
Begehrlichkeiten schlagen durch,
Wenn ein Mensch zum Täter wird
Und er nur noch in alter Furch'
Zum Opfer wird, der Lüste Wirt.
Das sieht man auch in Sendungen,
Bei denen man gleich alles weiß:
Die Täterschaft, die Wendungen,
Des Regisseurs Moralgeheiß.
Das Leben ist manchmal brutaler,
Da geht es dann viel schlimmer zu.
Krimis sind oftmals viel banaler,
Monokausal und ohne Du.
Was ist mit denen, die da leiden,
Weil Eckdaten im Leben knarren,
Begehrlichkeiten scheiternd streiten
Und Schicksalsmächte wühlend scharren?
Da schießt sich einer in den Kopf,
Weil er den Liebesirrtum merkt,
Er eigentlich ein armer Tropf,
Den keine Liebe echt begehrt.
Ein anderer raucht sich zu Tode,
Denn nur erfolgreich bleibt die Frau.
Selbst gibt er sich die schlechte Note:
Sein Leben sieht er öd und grau.
Ein Vater, der erschießt den Sohn
Im Rausch, bei schwülem Sommewetter,
Versehentlich – es ist ein Hohn! –,
Vergisst die Kugel, wird zum Täter.
Und noch eine: Im Übermut
Geht sie fremd mit Kollegen.
Sie meint, Tarnung wäre schon gut
Und Ehebruch hätte gar Sinn.
Doch der Gehörnte kommt dahinter,
Der Brave sieht sich treugeprellt:
Die Liebe war kein Lebensbinder,
Und nichts ist, was ihn hier noch hält.
Er tötet' sich, was nicht erwartet,
Zerbrochen ist sein Traum von Liebe.
Denn wo die Liebe dann entartet,
Kennt Leben nur noch tiefe Hiebe.
Das Leben ist da so wirkmächtig,
Es fragt uns nicht nach den Gebrechen.
Im Krimi läuft alles bedächtig,
Man sieht da nur noch das Verbrechen.
Kein Krimi kann spannender sein,
Als das reale, wahre Leben.
Und das entgleitet dem allein,
Der still zum Ende muss dann gehen.
*
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Re: Dr. Karg Gedichte / Teil 2
Wahres Leben
©Hans Hartmut Karg
2018
Begehrlichkeiten schlagen durch,
Wenn ein Mensch zum Täter wird
Und er nur noch in alter Furch'
Zum Opfer wird, der Lüste Wirt.
Das sieht man auch in Sendungen,
Bei denen man gleich alles weiß:
Die Täterschaft, die Wendungen,
Des Regisseurs Moralgeheiß.
Das Leben ist manchmal brutaler,
Da geht es dann viel schlimmer zu.
Krimis sind oftmals viel banaler,
Monokausal und ohne Du.
Was ist mit denen, die da leiden,
Weil Eckdaten im Leben knarren,
Begehrlichkeiten scheiternd streiten
Und Schicksalsmächte wühlend scharren?
Da schießt sich einer in den Kopf,
Weil er den Liebesirrtum merkt,
Er eigentlich ein armer Tropf,
Den keine Liebe echt begehrt.
Ein anderer raucht sich zu Tode,
Denn nur erfolgreich bleibt die Frau.
Selbst gibt er sich die schlechte Note:
Sein Leben sieht er öd und grau.
Ein Vater, der erschießt den Sohn
Im Rausch, bei schwülem Sommewetter,
Versehentlich – es ist ein Hohn! –,
Vergisst die Kugel, wird zum Täter.
Und noch eine: Im Übermut
Geht sie fremd mit Kollegen.
Sie meint, Tarnung wäre schon gut
Und Ehebruch hätte gar Sinn.
Doch der Gehörnte kommt dahinter,
Der Brave sieht sich treugeprellt:
Die Liebe war kein Lebensbinder,
Und nichts ist, was ihn hier noch hält.
Er tötet' sich, was nicht erwartet,
Zerbrochen ist sein Traum von Liebe.
Denn wo die Liebe dann entartet,
Kennt Leben nur noch tiefe Hiebe.
Das Leben ist da so wirkmächtig,
Es fragt uns nicht nach den Gebrechen.
Im Krimi läuft alles bedächtig,
Man sieht da nur noch das Verbrechen.
Kein Krimi kann spannender sein,
Als das reale, wahre Leben.
Und das entgleitet dem allein,
Der still zum Ende muss dann gehen.
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Begehrlichkeiten schlagen durch,
Wenn ein Mensch zum Täter wird
Und er nur noch in alter Furch'
Zum Opfer wird, der Lüste Wirt.
Das sieht man auch in Sendungen,
Bei denen man gleich alles weiß:
Die Täterschaft, die Wendungen,
Des Regisseurs Moralgeheiß.
Das Leben ist manchmal brutaler,
Da geht es dann viel schlimmer zu.
Krimis sind oftmals viel banaler,
Monokausal und ohne Du.
Was ist mit denen, die da leiden,
Weil Eckdaten im Leben knarren,
Begehrlichkeiten scheiternd streiten
Und Schicksalsmächte wühlend scharren?
Da schießt sich einer in den Kopf,
Weil er den Liebesirrtum merkt,
Er eigentlich ein armer Tropf,
Den keine Liebe echt begehrt.
Ein anderer raucht sich zu Tode,
Denn nur erfolgreich bleibt die Frau.
Selbst gibt er sich die schlechte Note:
Sein Leben sieht er öd und grau.
Ein Vater, der erschießt den Sohn
Im Rausch, bei schwülem Sommewetter,
Versehentlich – es ist ein Hohn! –,
Vergisst die Kugel, wird zum Täter.
Und noch eine: Im Übermut
Geht sie fremd mit Kollegen.
Sie meint, Tarnung wäre schon gut
Und Ehebruch hätte gar Sinn.
Doch der Gehörnte kommt dahinter,
Der Brave sieht sich treugeprellt:
Die Liebe war kein Lebensbinder,
Und nichts ist, was ihn hier noch hält.
Er tötet' sich, was nicht erwartet,
Zerbrochen ist sein Traum von Liebe.
Denn wo die Liebe dann entartet,
Kennt Leben nur noch tiefe Hiebe.
Das Leben ist da so wirkmächtig,
Es fragt uns nicht nach den Gebrechen.
Im Krimi läuft alles bedächtig,
Man sieht da nur noch das Verbrechen.
Kein Krimi kann spannender sein,
Als das reale, wahre Leben.
Und das entgleitet dem allein,
Der still zum Ende muss dann gehen.
*
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Hohe Erwartung
Hohe Erwartung
©Hans Hartmut Karg
2018
Schon mit dem ersten Atemzug
lechzt derMensch nach Anerkennung.
Bereits aus seinem Kinderwagen
sehen Schnulleraugen neugierig
und erwartungsvoll zu Dir hinauf.
Im Kindergarten dann
der heiße, sehnsuchtsvolle Blick
zu den Erzieherinnen:
Habe nicht ich Schöne(r)
den höchsten Turm gebaut?
Und dann erst in der Schule:
Seht her, was ich doch alles kann –
mit dem Blick zur Lehrerin:
Wie ich sie doch verehre,
als wäre sie meine zweite Mutter!
Sodann die Ausbildung:
Ich will gelobt werden, ja, immer!
Gelobt werden für alles, auch Falsches,
damit ich aufbauend so lernen kann,
wie man es richtig macht.
Die erste Liebe reißt mich hoch,
reines Seelenchaos im Quadrat,
himmelhoch jauchzende Glutwellen!!!
Und dann die totale Verzweiflung,
weil sie verfrüht weiterzieht.
Endlich die Richtige, Seelenverwandte:
Stabilität in werdender Familie:
berufliche, elterliche, mentale Erfolge
mit der Frau, den Kindern, Kollegen undTagesroutine,
mit Urlauben, Beförderungen, viel Arbeit.
Und dann das verdiente Rentenalter,
um jetzt Anerkennung selbst zu vergeben
an jene, die sie in Deinem Lebenskreis erwarten,
denen Du Zuhören und Rat geben wirst,
wie Du diese selbst einst einfordern konntest.
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Schon mit dem ersten Atemzug
lechzt derMensch nach Anerkennung.
Bereits aus seinem Kinderwagen
sehen Schnulleraugen neugierig
und erwartungsvoll zu Dir hinauf.
Im Kindergarten dann
der heiße, sehnsuchtsvolle Blick
zu den Erzieherinnen:
Habe nicht ich Schöne(r)
den höchsten Turm gebaut?
Und dann erst in der Schule:
Seht her, was ich doch alles kann –
mit dem Blick zur Lehrerin:
Wie ich sie doch verehre,
als wäre sie meine zweite Mutter!
Sodann die Ausbildung:
Ich will gelobt werden, ja, immer!
Gelobt werden für alles, auch Falsches,
damit ich aufbauend so lernen kann,
wie man es richtig macht.
Die erste Liebe reißt mich hoch,
reines Seelenchaos im Quadrat,
himmelhoch jauchzende Glutwellen!!!
Und dann die totale Verzweiflung,
weil sie verfrüht weiterzieht.
Endlich die Richtige, Seelenverwandte:
Stabilität in werdender Familie:
berufliche, elterliche, mentale Erfolge
mit der Frau, den Kindern, Kollegen undTagesroutine,
mit Urlauben, Beförderungen, viel Arbeit.
Und dann das verdiente Rentenalter,
um jetzt Anerkennung selbst zu vergeben
an jene, die sie in Deinem Lebenskreis erwarten,
denen Du Zuhören und Rat geben wirst,
wie Du diese selbst einst einfordern konntest.
*
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Spargelzeit
Spargelzeit
©Hans Hartmut Karg
2018
Endlich wieder Spargelzeit
Und für alle große Freud,
die ihn schälen, Enden kappen:
Die Entwässerung muss klappen!
Passt zu allem, ist Begleiter,
Für manchen sogar Liebbereiter,
Bringt den Frühling recht in Gang
Und erfreut durch Sturm und Drang.
Spargelsuppe, Spargelspitzen
Kann mit allem man erhitzen
Oder mit Küchenzutaten
In der Pfanne gar anbraten.
Dann mit hellgrünem Weißweine
Lässt er uns nicht mehr alleine:
Verziert mit Schinken und mit Speck
Putzen Hollondais' wir weg!
So gesehen ist der Spargel
Mehr als nur ein Kultgequargel,
Denn er sorgt mit seinem Saft
Mitunter auch für Manneskraft.
*
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Bescheidenheit
Bescheidenheit
©Hans Hartmut Karg
2018
Dem Reichen wie dem Armen blüht der Tod,
Keiner kann ihm von der Schippe springen.
Es hilft auch keine Flucht, kein flehend' Singen,
Niemand entkommt endlich doch dieser Not.
Der Atheist nimmt diesen Tod als Takt,
Denn fatalistisch bleibt das End' im Ende,
Gibt dazu weder Anderes noch Wende:
Das Nichts, es ist und bleibt ihm Fakt.
Der Christ findet im Glauben Trost
Wie auch der Jude und der Moslem.
Das Beten ist manchmal schon unbequem,
Doch Auferstehung lockt als edle Kost.
Unsterblichkeit bleibt dann ihr Glaubensziel,
Auf das hin alle Gläubigen doch hoffen,
Im Gottesglauben tief davon betroffen –
So wird Bescheidenheit zum wahren Ziel.
Die Gläubigen werden zu Gott beten,
Demütig die Barmherzigkeit erhoffen.
Sie wissen, dass sie sündhaft und getroffen
Vor ihren Schöpfergott am End' hintreten.
Glaubende nehmen sich gern zurück,
Ihr Gott allein trifft die Entscheidung,
Ob da trotz Zweifel oder langer Meidung
Der Glaube dennoch lebenslang im Blick.
Bescheidener macht offenbar der Glaube
An einen mächtigen und höhern Gott.
Der Glaubende ist nicht sein eigener Gott,
Er wird sich damit keine Zukunft rauben.
Dem Reichen wie dem Armen blüht doch nur der Tod
Und keiner kann ihm von der Schippe springen.
Es hilft auch keine Flucht, kein flehend' Singen,
Kein Mensch entgeht der Sterbenot.
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Dem Reichen wie dem Armen blüht der Tod,
Keiner kann ihm von der Schippe springen.
Es hilft auch keine Flucht, kein flehend' Singen,
Niemand entkommt endlich doch dieser Not.
Der Atheist nimmt diesen Tod als Takt,
Denn fatalistisch bleibt das End' im Ende,
Gibt dazu weder Anderes noch Wende:
Das Nichts, es ist und bleibt ihm Fakt.
Der Christ findet im Glauben Trost
Wie auch der Jude und der Moslem.
Das Beten ist manchmal schon unbequem,
Doch Auferstehung lockt als edle Kost.
Unsterblichkeit bleibt dann ihr Glaubensziel,
Auf das hin alle Gläubigen doch hoffen,
Im Gottesglauben tief davon betroffen –
So wird Bescheidenheit zum wahren Ziel.
Die Gläubigen werden zu Gott beten,
Demütig die Barmherzigkeit erhoffen.
Sie wissen, dass sie sündhaft und getroffen
Vor ihren Schöpfergott am End' hintreten.
Glaubende nehmen sich gern zurück,
Ihr Gott allein trifft die Entscheidung,
Ob da trotz Zweifel oder langer Meidung
Der Glaube dennoch lebenslang im Blick.
Bescheidener macht offenbar der Glaube
An einen mächtigen und höhern Gott.
Der Glaubende ist nicht sein eigener Gott,
Er wird sich damit keine Zukunft rauben.
Dem Reichen wie dem Armen blüht doch nur der Tod
Und keiner kann ihm von der Schippe springen.
Es hilft auch keine Flucht, kein flehend' Singen,
Kein Mensch entgeht der Sterbenot.
*
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Stirbt unsere Sprache?
Stirbt unsere Sprache?
©Hans Hartmut Karg
2018
Schon immer wurde unsere Sprache
Kontinental und mittig angegangen:
Die Nachbarn schickten ihre eigene Sache,
Haben sprachlich uns damit reichlich behangen.
Französisch, Englisch und Latein
Bereicherten so unseren Wortschatz.
Auch wurden Genüsse dadurch fein,
Dass bei Hofe es gab Wild von der Hatz.
Heute sind wir dagegen sehr eingenommen
Von dem Neusprech aus der Neuen Welt.
Dadurch ist sprachlich manches auch verkommen,
Wo die Dominanz unsere Vorstellungen entstellt.
Auch Nazismus will dort weiter wohnen,
Wo der bedrückte Mensch alles kontrolliert.
Gelangen Wortwerte in die Tabuzonen,
Werden sie haftungsnah zum Abseits geführt.
Je weniger wir uns noch sprachlich trauen
Und daddelnd nur noch Funktionales schreiben,
Desto mehr werden wir die Sprache abbauen
Und Muttersprache in die Verbannung treiben.
Küchenbegriffe sind schon sehr in Mode,
Wenn die Töpfe wir am Herde ergreifen.
Reiten wir nicht die Sprache damit zu Tode,
Die einst konnte frei bei der Mutter reifen?
Das Neue verwüstet keine automatische Sache,
Nicht die Findungen sind von vornherein schädlich.
Es ist oftmals die objektfremde Bildsprache,
Die uns entgleitet dann leider unsäglich.
In Zoten und mit den Vollgewittern
Reifen Plastikbegriffe zu Wörtern.
Müssen wir nicht alle davor erzittern,
Wenn wir unsere Sprache damit mördern?
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Schon immer wurde unsere Sprache
Kontinental und mittig angegangen:
Die Nachbarn schickten ihre eigene Sache,
Haben sprachlich uns damit reichlich behangen.
Französisch, Englisch und Latein
Bereicherten so unseren Wortschatz.
Auch wurden Genüsse dadurch fein,
Dass bei Hofe es gab Wild von der Hatz.
Heute sind wir dagegen sehr eingenommen
Von dem Neusprech aus der Neuen Welt.
Dadurch ist sprachlich manches auch verkommen,
Wo die Dominanz unsere Vorstellungen entstellt.
Auch Nazismus will dort weiter wohnen,
Wo der bedrückte Mensch alles kontrolliert.
Gelangen Wortwerte in die Tabuzonen,
Werden sie haftungsnah zum Abseits geführt.
Je weniger wir uns noch sprachlich trauen
Und daddelnd nur noch Funktionales schreiben,
Desto mehr werden wir die Sprache abbauen
Und Muttersprache in die Verbannung treiben.
Küchenbegriffe sind schon sehr in Mode,
Wenn die Töpfe wir am Herde ergreifen.
Reiten wir nicht die Sprache damit zu Tode,
Die einst konnte frei bei der Mutter reifen?
Das Neue verwüstet keine automatische Sache,
Nicht die Findungen sind von vornherein schädlich.
Es ist oftmals die objektfremde Bildsprache,
Die uns entgleitet dann leider unsäglich.
In Zoten und mit den Vollgewittern
Reifen Plastikbegriffe zu Wörtern.
Müssen wir nicht alle davor erzittern,
Wenn wir unsere Sprache damit mördern?
*
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Nach langer Trockenheit
Nach langer Trockenheit
©Hans Hartmut Karg
2018
Die Gletscher schmelzen weiter ab,
Schneefelder, sie verschwinden.
Nichts bringt den Fluss erneut auf Trab,
Dürre wird Pflanzen schinden.
Dann, endlich, das ersehnte Nass!
Die Wiesen, Felder lachten!
Und hoch vom Berge, vom Urlaß
Rinnsale Nasses brachten.
Voll Blütenstaub lagen die Dächer,
Alles war gelb, vermischt mit Staub.
Und selbst im Wald die Laubgefächer
Wurden dem Pollenflug zum Raub.
Der Regen wischt jetzt alles weg,
Auch Wüsenstaub geht rasch zu Boden
Und sauber werden Weg und Steg,
Am Fluss wachsen die Soden.
Ohne den Regen wär' das Land
Langsam zur Wüstenei geworden.
So aber steigt der Wasserstand
Mit Güssen aus dem hohen Norden.
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Die Gletscher schmelzen weiter ab,
Schneefelder, sie verschwinden.
Nichts bringt den Fluss erneut auf Trab,
Dürre wird Pflanzen schinden.
Dann, endlich, das ersehnte Nass!
Die Wiesen, Felder lachten!
Und hoch vom Berge, vom Urlaß
Rinnsale Nasses brachten.
Voll Blütenstaub lagen die Dächer,
Alles war gelb, vermischt mit Staub.
Und selbst im Wald die Laubgefächer
Wurden dem Pollenflug zum Raub.
Der Regen wischt jetzt alles weg,
Auch Wüsenstaub geht rasch zu Boden
Und sauber werden Weg und Steg,
Am Fluss wachsen die Soden.
Ohne den Regen wär' das Land
Langsam zur Wüstenei geworden.
So aber steigt der Wasserstand
Mit Güssen aus dem hohen Norden.
*
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Lange nicht gesehen
Lange nicht gesehen
©Hans Hartmut Karg
2018
Wer kennt mich noch, wer mag mich gar,
Als ich bei Euch Kollege war?
Wer will an mich sich noch erinnern?
Werden die Zeiten sich verschlimmern?
Ach, Freunde, liebe Zeitgenossen,
Ich brauche wirklich keine Rosen,
Die mir von Euch vorbei gebracht:
An mich habt Ihr ja doch gedacht!
Wollt Ihr mich sehen oder nicht?
Reicht Euch ein Bild vom Angesicht,
Das jahrelang Ihr habt erduldet,
Weil der Beruf es Euch geschuldet?
So frag' ich: „Wollt Ihr mich noch sehen,
Ein wenig mit mir plaudernd gehen
Oder nur noch im Zeitrad rasen,
Um zu vergessen den alten Hasen?“
*
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Riasr Friale
Riasr Friale
©Hans Hartmut Karg
2018
Do fäarsch em Zug zur Donau naa,
Vorbei andr Wörnitz ond dr Eegr
Ond d'Wiesa, d'Feldr send diar nah,
Dia wachsad, wäarad regr.
Des guade Land zoigd gelbe Feldr
Vom Raps, wenn'ds neie Joar aufschdodd.
Vom Riasrand griasad dongle Wäldr,
Wenn ma a weng an Blick dr fiar hodd.
Rechd lang ond guad hodds heier g'rägned,
Dia Eisheilig' send blieba aus.
Dees Rias, des ischd hald reicher g'sägned,
Do wächsd doch alles herrle aus.
Däar Woiza schdodd so reich em Koara,
Dia Gäaschd verschbrichd a rechd guads Biar.
Do godd beim Riasr jedr Zoara,
Drom feirad dia dia Meß o hier.
Em Friale isch des Rias ganz grea,
Em Soomr gelb vom reifa Woiza.
Alles losst onsr Herrgodd g'schäa,
Em Wendr gibd äar s'Holz zom hoiza.
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Do fäarsch em Zug zur Donau naa,
Vorbei andr Wörnitz ond dr Eegr
Ond d'Wiesa, d'Feldr send diar nah,
Dia wachsad, wäarad regr.
Des guade Land zoigd gelbe Feldr
Vom Raps, wenn'ds neie Joar aufschdodd.
Vom Riasrand griasad dongle Wäldr,
Wenn ma a weng an Blick dr fiar hodd.
Rechd lang ond guad hodds heier g'rägned,
Dia Eisheilig' send blieba aus.
Dees Rias, des ischd hald reicher g'sägned,
Do wächsd doch alles herrle aus.
Däar Woiza schdodd so reich em Koara,
Dia Gäaschd verschbrichd a rechd guads Biar.
Do godd beim Riasr jedr Zoara,
Drom feirad dia dia Meß o hier.
Em Friale isch des Rias ganz grea,
Em Soomr gelb vom reifa Woiza.
Alles losst onsr Herrgodd g'schäa,
Em Wendr gibd äar s'Holz zom hoiza.
*
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Hohenloher Zugfahrt
Hohenloher Zugfahrt
©Hans Hartmut Karg
2018
Wir fahren mit der Bahn auf Dämmen,
Um das Land zu überblicken,
Dann durch Wälder, voll mit Stämmen,
Die zum Sägwerk bald geschickt.
Hohenloh', Weizsäckerland,
Felder sind dort reich bestellt:
Fleißig bleibt der Bauern Hand,
Alles ist noch grüne Welt.
Nach dem tagelangen Regen
Kann man schön im Wasser waten,
Sehen, wie der feine Segen
Aufstellt Wiesen und die Saaten.
Bachläufe nun reich erstarken,
Spenden diesem Landstrich Nass:
Menschen in Heimgärten harken,
Gartenarbeit macht hier Spaß!
Unerbittlich geht es weiter
Durch das endlos-grüne Bild.
Fern am Waldrand sehen heiter
Grasend wir das viele Wild.
*
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Die Hand
Die Hand
©Hans Hartmut Karg
2018
Sie lag so regungslos im Bett,
Als wäre sie schon tot gewesen.
Ich liebte sie, sie war sehr nett
Und ließ sich aus den Augen lesen.
Jetzt lag sie da ganz ohne Regung.
Der Schlaf verlieh ihr jene Würde,
Die ich spürte bei der Begegnung,
Als sie noch spröde und noch Hürde.
Und immer mehr war ich verliebt
In dieses schön gemalte Antlitz:
Weil es mir tausend Kräfte gibt,
Wird es zu mehr, als nur zum Witz.
Doch täuschte ich mich ganz,
Da sie nicht wirklich schlief.
Ihr mädchenhafter Atemtanz
Mich blickender jetzt rief.
Die Hand glitt sanft in meine Hand
Und rollte sich in meine Faust.
Der Augenaufschlag war das Band,
Mit dem die Sinnwelt braust.
Wäre die Hand nicht her gekommen,
Augen nicht wärmendes Signal,
Hätte ich kaum Notiz genommen
Von dem, was Pflicht – und Wahl...
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Sie lag so regungslos im Bett,
Als wäre sie schon tot gewesen.
Ich liebte sie, sie war sehr nett
Und ließ sich aus den Augen lesen.
Jetzt lag sie da ganz ohne Regung.
Der Schlaf verlieh ihr jene Würde,
Die ich spürte bei der Begegnung,
Als sie noch spröde und noch Hürde.
Und immer mehr war ich verliebt
In dieses schön gemalte Antlitz:
Weil es mir tausend Kräfte gibt,
Wird es zu mehr, als nur zum Witz.
Doch täuschte ich mich ganz,
Da sie nicht wirklich schlief.
Ihr mädchenhafter Atemtanz
Mich blickender jetzt rief.
Die Hand glitt sanft in meine Hand
Und rollte sich in meine Faust.
Der Augenaufschlag war das Band,
Mit dem die Sinnwelt braust.
Wäre die Hand nicht her gekommen,
Augen nicht wärmendes Signal,
Hätte ich kaum Notiz genommen
Von dem, was Pflicht – und Wahl...
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Vom Ende aus
Vom Ende aus
©Hans Hartmut Karg
2018
Vom Ende aus gedacht
Ist diese Welt ein Traum,
In der die Sonne lacht
Und segnet jeden Raum.
Vom Leben aus gedacht
Scheint alles uns da schöner,
Denn mit der Zeit erwacht
Das Bild vom Lebensgönner,
Der uns die knappe Zeit
Ein Leben lang geschenkt
Und so das Glück wie Leid
Zum Ende hin gelenkt.
Nichts bleibt von unseren Tönen,
Nichts ist der Rede wert.
Wir müssen uns gewöhnen,
Dass Zeit Bescheidung lehrt.
Vom Ende aus wirkt alles gut,
Was lebensfroh beschieden war.
Nimm nun zur Reis' den letzten Hut,
Entflieh' der Zeit, dem Erdenjahr.
*
©Hans Hartmut Karg
2018
Vom Ende aus gedacht
Ist diese Welt ein Traum,
In der die Sonne lacht
Und segnet jeden Raum.
Vom Leben aus gedacht
Scheint alles uns da schöner,
Denn mit der Zeit erwacht
Das Bild vom Lebensgönner,
Der uns die knappe Zeit
Ein Leben lang geschenkt
Und so das Glück wie Leid
Zum Ende hin gelenkt.
Nichts bleibt von unseren Tönen,
Nichts ist der Rede wert.
Wir müssen uns gewöhnen,
Dass Zeit Bescheidung lehrt.
Vom Ende aus wirkt alles gut,
Was lebensfroh beschieden war.
Nimm nun zur Reis' den letzten Hut,
Entflieh' der Zeit, dem Erdenjahr.
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GENUCH
GENUCH
©Hans Hartmut Karg
2018
Wer hat Dir denn, o liebe Ly,
das Wort GENUCH erfunden?
Ist es denn mehr als liebe Müh'
Für ungeliebte Stunden?
GENUCH ist doch, o liebe Ly,
ein Wertwort aus der alten Heimat,
wo man die Schlemmer Frevel zieh,
die unbeweglich, dick und matt.
Ich glaube, meine liebe Ly,
damit kann man Begierde dämpfen,
weil man sich so Gesundheit lieh,
um Fresslust zu bekämpfen.
*