Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Launischwerden
Launischwerden
In Zeiten der sengenden Sonne,
Beladen mit ozoniger Luft,
Bleibt leer die Regentonne –
Es verbreitet sich rauchiger Duft.
Die Nacht erzeugt jene Kühle,
Welche Feuchtigkeit nach sich zieht
Und uns befreit von der Schwüle,
Die dennoch treibt das Gemüt.
Launischer tanzen Gefühle,
Fühlleitender folgen die Tage,
Wenn in diesem Wechselgewühle
Das Gemüt gerät in Schieflage.
Unkontrolliert kann dann sein,
Was nur Ausbrüche provoziert:
Schlechte Laune wird Lebenssein,
Welches unser Handeln verführt.
Erst wenn das Herbsten bringt Kühle,
Werden ausgeglichen Gemüter
Und beim Wandern, neben der Mühle,
Werden Pferde zum Seelenhüter.
Nur wenn wir Häuser verlassen,
Als Wandernde Neues erstreben,
Nicht bleiben in alten Gassen,
Wird Launischsein wieder abebben.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Munteres Treiben
Munteres Treiben
Die Ferien haben begonnen!
Ausschlafen und jetzt ganz viel schwimmen!
Ganztägig sich besonnen
Und die Freiheiten endlich bestimmen!
Kinder sind wir des Lebens, des Traums,
Schüler, Studenten, Lehrer sein dürfen
In Erwartungen dieses Sommerfreiraums,
Um entspannt nach Wissen zu schürfen.
Das ist schon ein Privileg:
Im Wissensgeschäft zu verweilen
Und für die Gesellschaft Beleg,
Dass Geister stets voraus eilen.
Vorerst bleibt das ein Tabu,
Wenn Strahlen die Hirne belasten
Und man mit dem Wanderschuh
Die Natur will gerne ertasten.
In dem munteren Treiben wächst Kraft,
Entsteht unterschwellig Neugierde,
Die neues Denken erschafft –
Als Wertmaß sinnender Begierde.
©Hans Hartmut Karg
2018
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37 Grad Celsius
37 Grad Celsius
Wann habe ich jemals den Mond erlebt,
Der um acht Uhr noch hell angestrahlt
Von der Sonne, die nur nach Hitze strebt,
So dass Frucht, dass Pflanze verkahlt?
Der Heißsommer lässt die Felder verdorren,
Alles lechzt immerzu nach Regen,
Und mancher Geist ist dadurch verworren,
Weil Hitze nicht mehr unser Segen.
Es reicht! Nach Wochen strahlender Tage
Wird heute ein Rekordtag sein,
Allen Landwirten damit zu großer Plage,
Alles schwitzt in bizarrem Schein.
Seit Jahren klettert das Thermometer
Höher, wenn der Sommer so hitzend kommt.
Der Mensch ist nur noch Schwerenöter,
Dem keine Arbeit mehr wirklich frommt.
Rollos werden früh schon herunter gelassen,
Nachts die Dachlukenfenster weit aufgesperrt:
Ventilatoren und Kühlungen in Ladengassen
Als Labsal, wo Hitzeschwall an Körpern zerrt.
Ozon verklebt die Lungenbläschen,
Alte, Kranke, Kleinkinder stöhnen.
Im Schlagschatten liegen alle Gässchen,
Niemanden sieht man mehr klönen.
Die Hitzewelle erstickt jeden Trieb,
Nur Bäder und Seen sind menschenvoll.
Da haben Kinder das Wasser lieb,
Finden Spielen und Schwimmen ganz toll.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Wann habe ich jemals den Mond erlebt,
Der um acht Uhr noch hell angestrahlt
Von der Sonne, die nur nach Hitze strebt,
So dass Frucht, dass Pflanze verkahlt?
Der Heißsommer lässt die Felder verdorren,
Alles lechzt immerzu nach Regen,
Und mancher Geist ist dadurch verworren,
Weil Hitze nicht mehr unser Segen.
Es reicht! Nach Wochen strahlender Tage
Wird heute ein Rekordtag sein,
Allen Landwirten damit zu großer Plage,
Alles schwitzt in bizarrem Schein.
Seit Jahren klettert das Thermometer
Höher, wenn der Sommer so hitzend kommt.
Der Mensch ist nur noch Schwerenöter,
Dem keine Arbeit mehr wirklich frommt.
Rollos werden früh schon herunter gelassen,
Nachts die Dachlukenfenster weit aufgesperrt:
Ventilatoren und Kühlungen in Ladengassen
Als Labsal, wo Hitzeschwall an Körpern zerrt.
Ozon verklebt die Lungenbläschen,
Alte, Kranke, Kleinkinder stöhnen.
Im Schlagschatten liegen alle Gässchen,
Niemanden sieht man mehr klönen.
Die Hitzewelle erstickt jeden Trieb,
Nur Bäder und Seen sind menschenvoll.
Da haben Kinder das Wasser lieb,
Finden Spielen und Schwimmen ganz toll.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Wo Zweifel nagen
Wo Zweifel nagen
Der Zweifel bleibt dort Seele,
Wo er aus Phönixasche
Zur Menschlichkeit erwähle
Schwer die Ideentasche.
Und wo der Zweifel nagt,
Ist nichts mehr nur bequem,
Denn wo Gewissheit tagt,
Muss jeder Zweifel gehn.
Gewissheit macht alles passabel,
Umgeht charmant Gewissenslast,
Denn ohne diese, Kain und Abel
Bleibt Mündigkeit ein seltener Gast.
Wo nur Gewissheit wirkt,
Muss aller Zweifel gehen,
Weil nur das Dogma bürgt,
Menschen nur gläubig stehen.
Der Zweifel kann allein
Die Menschlichkeit erspüren,
Kann Schöpferwesen sein,
Sozialen Anspruch führen.
Zweifel wecken die Kräfte,
Mit denen Hilfen endlich möglich,
Stecken die Waffen ins Gehefte,
Machen Leben erst erträglich.
Wo nur Gewissheit wirkt,
Wird leicht manipuliert.
Da ist nichts, das entbirgt,
Von fremdem Geist wegführt.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Event
Event
Bunte Hemden, eng gezogen,
Gefangen in der Jugendrunde
Sind sie sehr weit hierher geflogen
Und steh'n zu allerfrüh'ster Stunde,
Um einen Platz vorn zu ergattern,
Wo längst beginnt die Bretterbühne
Und wo Monteure technisch schnattern,
Um herzurichten die Tribüne.
Laut, mit Verstärkern reich bedacht
Greift erste Gruppe in die Saiten.
Und als die Dämmerung erwacht,
Können sich Töne rasch ausbreiten.
Der volle Sound, er animiert
Die jungen Gäste zum Mitwippen,
Und diese Band, die dort verführt,
Der hängen alle an den Lippen.
Wenn der Strahlhimmel nächtens wacht,
Gibt es am Wald kein Halten mehr:
Musik erweckt die Liebe sacht –
Und jubelnd steht das Menschenheer.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Bunte Hemden, eng gezogen,
Gefangen in der Jugendrunde
Sind sie sehr weit hierher geflogen
Und steh'n zu allerfrüh'ster Stunde,
Um einen Platz vorn zu ergattern,
Wo längst beginnt die Bretterbühne
Und wo Monteure technisch schnattern,
Um herzurichten die Tribüne.
Laut, mit Verstärkern reich bedacht
Greift erste Gruppe in die Saiten.
Und als die Dämmerung erwacht,
Können sich Töne rasch ausbreiten.
Der volle Sound, er animiert
Die jungen Gäste zum Mitwippen,
Und diese Band, die dort verführt,
Der hängen alle an den Lippen.
Wenn der Strahlhimmel nächtens wacht,
Gibt es am Wald kein Halten mehr:
Musik erweckt die Liebe sacht –
Und jubelnd steht das Menschenheer.
©Hans Hartmut Karg
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Am Naturbadesee
Am Naturbadesee
Da gehen Menschen in Freibäder
In Städten mit Abgasen, Staub.
In Straßen rollen Autoräder –
Und manche Bürger werden taub.
Chlorgeschwängert Badebecken
Mit Menschen voll bis an den Rand.
Auf Liegewiesen reichlich Zecken,
Voll steht am Turm der Absprungstand.
Die Kinder wie die Jugendlichen,
Die nicht verreisen wollen, können,
Steh'n braun gebrannt, Haar ausgeblichen
Und werden sich nur Eis noch gönnen.
Dagegen am See die Familien,
Ganz ohne Chlor, ohn' Menschenmassen.
Dort blühen blau die Wasserlilien –
Die Freiheit kann man da anfassen!
Kleine Springbrunnen am Vorteich
Reinigen sonnenbetrieben
Mit Sprühkraft im Kalkbeetbereich,
Um Sauberwasser herzuschieben.
Dies Wasser ist das Schwimmerreich,
Am Kiosk Pommes und Bratwürste;
Laut wird’s erst im Nichtschwimmbereich,
Doch alles da – für große Dürste!
Herrlich das saubere, feine Nass,
In dem die Schwimmer gern zu Hause,
Um frei, fröhlich und ohne Hass
Anschließend gönnen sich die Brause.
Was für ein Paradies ist das,
Wo Bäume noch gesund ergrünen
Und fern von Staub und voller Straß'
Menschen sich mit Natur versühnen!
©Hans Hartmut Karg
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Zäh-spärlich
Zäh-spärlich
Reifenspuren in staubigen Erden,
Das Vogelsingen ist längst verstummt,
Und selbst die Reiter auf ihren Pferden
Leiden, wo jetzt kein Bienchen mehr summt.
Die Strahlung bricht Lebenswillen,
Schlägt durch in die Wohnungen,
Menschen schlucken wieder mehr Pillen,
Brände in den Wäldern, den Schonungen.
Zäh-spärlich treiben die Flüsse,
Viele Bäche trocknen ganz aus.
Ohne Schuhe geh'n keine Füße,
Nirgendwo mehr ein Blütenstrauß.
Es fährt, heizt und fliegt die Menschheit
Mit Öl, Diesel, Gas und Benzin
Und duscht mit heiterer Fröhlichkeit
Bis zum Kollapsen hin.
Haben wir uns nicht geschworen,
Die Schöpfung zu erhalten?
Gehören wir längst zu den Toren,
Welche Schäden nur noch verwalten?
©Hans Hartmut Karg
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Wir Erdretter!
Wir Erdretter!
Die Erde ist am Brennen
Und heizt sich weiter auf.
Wir können nicht fortrennen,
Sonne folgt ihrem Lauf.
Die Sonne gibt die Energie,
Die wir bisher so wenig nutzen.
So heiß wie heute war es nie,
Weil alles wir ja nur vernutzen.
Wir selbst fahren Elektroauto,
Elektrobike – und geh'n zu Fuß.
Deshalb unser Globallaudatio
Auf uns, dazu den Musenkuss!
Millarden Menschen heizen auf
Die Erde, bis sie schließlich kocht
Mit Sprit, Gas, Öl im Tageslauf,
Weshalb der Sensenmann schon pocht
An Türen, die sehr heiß und dürr,
An Baumstämme, die gleich verdorren,
Weil Staatsführer ohne Gespür
Nur reden, da sie ganz verworren.
Wir duschen nur mit Sonnenwärme,
Laden vom Dach die Batterien,
Füllen vegan die alten Därme
Und können so dem Frevel fliehen,
Denn Kühlung schalten wir nicht ein,
Geh'n erst nach 19:00 Uhr hinaus:
Im Haus darf es auch dunkel sein,
So schützen wir das Erdenhaus.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Thymian
Thymian
Großblätterpflanzen hängen tief,
Die Blüten dörren in der Hitze.
Während ich nächtens kaum noch schlief
Tropft gottserbärmlich jetzt Geschwitze.
Ozon greift viele Blätter an
Und alle Welt stöhnt unter Strahlung,
Wo Leben doch nicht anders kann,
Als in d e m Sommer fall'n in Fahlung.
Doch nur dem niedern Thymian
Vermag die Hitze nicht zu schaden.
Er winkt gern den August heran
Will nun zum Würzen uns einladen.
Wenn ich an ihm vorbei marschiere,
Duftet er fein im Sonnenschein
Bei Estragon und Vogelmiere –
Im Beet ist er so nicht allein.
Er würzt die Speisen in der Pfanne,
Erfreut gern den Genießergaumen,
Wenn abends wir unter der Tanne
Verspeisen Brät mit reifen Pflaumen.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Großblätterpflanzen hängen tief,
Die Blüten dörren in der Hitze.
Während ich nächtens kaum noch schlief
Tropft gottserbärmlich jetzt Geschwitze.
Ozon greift viele Blätter an
Und alle Welt stöhnt unter Strahlung,
Wo Leben doch nicht anders kann,
Als in d e m Sommer fall'n in Fahlung.
Doch nur dem niedern Thymian
Vermag die Hitze nicht zu schaden.
Er winkt gern den August heran
Will nun zum Würzen uns einladen.
Wenn ich an ihm vorbei marschiere,
Duftet er fein im Sonnenschein
Bei Estragon und Vogelmiere –
Im Beet ist er so nicht allein.
Er würzt die Speisen in der Pfanne,
Erfreut gern den Genießergaumen,
Wenn abends wir unter der Tanne
Verspeisen Brät mit reifen Pflaumen.
©Hans Hartmut Karg
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Cafébesuch
Cafébesuch
Von heiterer Munterkeit gezogen
Schiebt Neugierde ihn in den Kreis,
In dem ihm alle sind gewogen,
Denn er gibt dort so manches preis
Vom Liebesleben im Urlaub,
Vom Scheitern seiner dritten Ehe,
Dass er inzwischen fast schon taub
Nun auch zum Therapeuten gehe.
Typisch sieht er sich als Vertreter
Der altgeliebten Generation,
Und wie ein Mantrakunstvorbeter
Rettet er bisweilen die Nation.
Ist seine Tasse leer am Stand,
Wo alter Herren Augen blinken,
Findet er alles so interessant –
Er wird noch einen Kaffee trinken...
Beschwingt geht es dann wieder heim,
Da hat er schon 'was zu erzählen!
Plaudernd war er ja nicht allein,
Kann jetzt erfreut dem Tag sich stellen.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Reicher Abend
Reicher Abend
Im Hausgarten, da hängen sie:
Duftende und schwere Fleischtomaten,
Denen die Hitze Reife lieh –
Bis wir sie auf dem Teller hatten.
Die Stille trieb recht wolkenlos,
Der Sonne Strahlen wurden fahl.
Auch Fledermäuse flogen los
Und Schatten fiel hinab ins Tal.
Kräuter, die längst nachdufteten,
Wo es bereits nach Knoblauch roch,
Wo Menschen nicht mehr schufteten,
Da schwand langsam das Hitzejoch.
Kühl rollte Weißwein in das Glas,
Rotes auf Tellern – mit Oliven!
Das Sommerschlemmen wurde Maß,
Mit dem wir den Süden herriefen.
Die Welt stöhnte lang von der Hitze
Und wurde langsam doch zufrieden,
Denn Wärme wich aus jeder Ritze
Und der Genuss begann hienieden.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Im Hausgarten, da hängen sie:
Duftende und schwere Fleischtomaten,
Denen die Hitze Reife lieh –
Bis wir sie auf dem Teller hatten.
Die Stille trieb recht wolkenlos,
Der Sonne Strahlen wurden fahl.
Auch Fledermäuse flogen los
Und Schatten fiel hinab ins Tal.
Kräuter, die längst nachdufteten,
Wo es bereits nach Knoblauch roch,
Wo Menschen nicht mehr schufteten,
Da schwand langsam das Hitzejoch.
Kühl rollte Weißwein in das Glas,
Rotes auf Tellern – mit Oliven!
Das Sommerschlemmen wurde Maß,
Mit dem wir den Süden herriefen.
Die Welt stöhnte lang von der Hitze
Und wurde langsam doch zufrieden,
Denn Wärme wich aus jeder Ritze
Und der Genuss begann hienieden.
©Hans Hartmut Karg
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Sommersonntag
Sommersonntag
Am hohen Himmel gelbe Flächen
mit rosaroten Einsprengseln –
So zeigt der Sonntag sich um Sechs:
Strahlend, schön heiß, windlos.
Die früh erwachten Turteltauben
verbreiten gurrend Dauerlaute
und quirrlig viele Spatzenvögel
streiten um weiß nicht was...
Ein schweres, dunkles Hummelwesen
hat sich ins Zimmer gar verirrt,
sucht wirr nach seiner Außenfreiheit
und findet endlich diesen Weg
hinaus, wo hart die Hitze wabert.
Verbirgt die große Sonntagsruhe
– frohlockend mit den Glockenklängen –
nicht alles, was im Klimawandel
so scheinharmonisch weiterläuft,
als wären alle Seelen heilig?
©Hans Hartmut Karg
2018
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Sommerbesuche
Sommerbesuche
Nun sind sie wieder abgereist,
Die Quälgeister, die wir so lieben,
Haben bei uns reichlich gespeist
Und sind heuer länger geblieben.
Wir freu'n uns immer, wenn sie kommen
Mit Fröhlichkeit und mit Erzählen,
Sind auch zum Schwimmen her gekommen,
Um so Nähe bei uns zu wählen.
Wir freu'n uns, wenn sie wieder gehen
In ihre Welt, in ihre Stadt,
Um dort die Frau, den Mann zu stehen,
Denn Arbeit ist ja Hoffnungssaat,
Bereichert Fordern doch das Leben
Und Lohn lockt für sinnvolles Tun.
Das kann man wieder kraftvoll geben,
Erholt vom Baden und Ausruh'n.
Gespräche wirken weiter nach,
Die dann auf WhatsApp mitgeführt,
Erinnern an den kühlen Bach,
Wo Sehnsucht das Nichtstun verführt'.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Nun sind sie wieder abgereist,
Die Quälgeister, die wir so lieben,
Haben bei uns reichlich gespeist
Und sind heuer länger geblieben.
Wir freu'n uns immer, wenn sie kommen
Mit Fröhlichkeit und mit Erzählen,
Sind auch zum Schwimmen her gekommen,
Um so Nähe bei uns zu wählen.
Wir freu'n uns, wenn sie wieder gehen
In ihre Welt, in ihre Stadt,
Um dort die Frau, den Mann zu stehen,
Denn Arbeit ist ja Hoffnungssaat,
Bereichert Fordern doch das Leben
Und Lohn lockt für sinnvolles Tun.
Das kann man wieder kraftvoll geben,
Erholt vom Baden und Ausruh'n.
Gespräche wirken weiter nach,
Die dann auf WhatsApp mitgeführt,
Erinnern an den kühlen Bach,
Wo Sehnsucht das Nichtstun verführt'.
©Hans Hartmut Karg
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Das Jahr kippt
Das Jahr kippt
In Zeiten der sengenden Sonne
Erwarten die leidenden Pflanzen,
Dass Regen bringt endlich Wonne,
Wenn dicke Tropfen hertanzen.
Die Sonne steht jetzt wieder tiefer,
Nachts sinken die Temperaturen,
Es kühlt aus der schwärzliche Schiefer,
Wenn abgeerntet die Fluren.
So wird jedes Jahr zum Ereignis,
Wenn nach dem zehnten August
Das Frühherbsten gibt uns Zeugnis
Von schwindender Hitzelust.
Später steigt die Sonne jetzt auf,
Erster Tau hat sich nachts gebildet.
Bei uns füllt sich der Flusslauf
Und wo der Mensch sich einbildet,
Im Ernten großartig zu sein,
Wenn Tomaten und Äpfel reifen
Und im Spätsommersonnenschein
Er freudig nach Früchten kann greifen.
Das Jahr kippt und es wird kälter,
Noch ächzen wir unter dem Schwitzen.
Am Tag ist es manches Mal schwüler,
Doch nachts dringt Kühle durch Ritzen.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Ungeschickt
Ungeschickt
(Limerick)
Es griff, denn er liebte Umami,
Ein Japaner nach einer Salami
Und schnitt in der Nacht,
Völlig unbewacht,
In den Finger sich wie ein Ami.
©Hans Hartmut Karg
2018
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(Limerick)
Es griff, denn er liebte Umami,
Ein Japaner nach einer Salami
Und schnitt in der Nacht,
Völlig unbewacht,
In den Finger sich wie ein Ami.
©Hans Hartmut Karg
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Kinder des Lichts
Kinder des Lichts
Aus dunkler Unergründlichkeit gekommen,
geworfen in die weite, fremde Welt,
werden wir hier für eine kurze Zeit
Kinder des aufgehenden Lichts
und freudvoll in Kindheit geborgen,
dann Gäste und Gastgeber hier auf Erden,
um an den unzähligen Tafeln
Essen und Trinken großartig zu finden,
im Reden heimischer zu werden,
den Ort als Nahwelt zu erleben,
bevor uns wieder jene Unergründlichkeit
im Dauerkleinkastengeviert umfängt.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Schade!
Schade!
Sie waren alle mit der Fähre
nach Genua gekommen,
zwölf Frauen aus Tunesien –
und jede trug ihr Schleierkleid.
Sie liefen und sie schauten
als Gruppe in der Gruppe.
Sie kamen nur zum Essen
und gingen wieder,
schön zusammen,
miteinander doch.
Außen herum die vielen Alten:
Graumelierte Kreuzfahrtgäste
von reichem, sattem Kontinent.
Schon in wenigen Jahren
werden die Graumelierten
von den Schleierfrauen
Ablösung erfahren.
Schade nur bei aller Offenheit,
dass alle Frauen von dem armen Kontinent
die eigenen Teller überladen hatten
und die vielen Plastikflaschen
wie auch die üppigen Teller
halb gefüllt
zurück
ließen.
Ist das kein Frevel,
wenn in ihrem Land
Menschen hungern,
Kinder leiden?
©Hans Hartmut Karg
2018
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Sie waren alle mit der Fähre
nach Genua gekommen,
zwölf Frauen aus Tunesien –
und jede trug ihr Schleierkleid.
Sie liefen und sie schauten
als Gruppe in der Gruppe.
Sie kamen nur zum Essen
und gingen wieder,
schön zusammen,
miteinander doch.
Außen herum die vielen Alten:
Graumelierte Kreuzfahrtgäste
von reichem, sattem Kontinent.
Schon in wenigen Jahren
werden die Graumelierten
von den Schleierfrauen
Ablösung erfahren.
Schade nur bei aller Offenheit,
dass alle Frauen von dem armen Kontinent
die eigenen Teller überladen hatten
und die vielen Plastikflaschen
wie auch die üppigen Teller
halb gefüllt
zurück
ließen.
Ist das kein Frevel,
wenn in ihrem Land
Menschen hungern,
Kinder leiden?
©Hans Hartmut Karg
2018
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- Geschlecht: männlich
Zur Schau gestellte Liebe
Zur Schau gestellte Liebe
Es kommt mir immer seltsam vor,
Wenn öffentlich wir zeigen müssen,
Dass unsere Liebe ein Furor
Voll Weltkraft mit gestellten Küssen,
Wo jeder Tag angeblich Sieg
Zu Dauerglück geronnen ist
Und es dort niemals gibt den Krieg,
Weil immer Du ein Glückskind bist.
Manchmal trifft man bei solchen Paaren,
Die offiziell noch Händchen halten,
Erzählen nur von den Glücksjahren,
Dass sie Bestimmtes dann auszuschalten.
Doch was da knirscht und was rumort,
Ist keinesfalls ein tiefes Sehnen,
Denn jeder sucht an anderem Ort
Neugiererfüllung nach dem Gähnen...
Seid feinfühlig, stellt Euch nicht dar,
Die Liebe will vertrauter bleiben,
Als nur gefilmt im Rummeljahr,
Denn Blitzlicht kann Liebe austreiben.
Beibt mir deshalb, o Liebespaare,
Die ihr ehrlich in Zärtlichkeit,
Intim für Euch, damit Nachtmahre
Nicht stören Eure Zweisamkeit!
©Hans Hartmut Karg
2018
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- Geschlecht: männlich
Abendmilde
Abendmilde
Wolken haben sich verzogen,
Sonne war dem Tag gewogen:
Am Balkon die warmen Platten
Laden ein die Müden, Matten.
Liegen, sitzen, Musik hören
Und auf Kalteisiges schwören,
Damit man den Magen stillt,
Wenn die Seele bereits chillt.
Abendmilde hemmt die Winde,
Bringt das Dämmerlicht gelinde,
Legt Nuancen, feine Töne,
Womit sie auch mich verwöhne.
Sonne geht langsam zur Neige,
Und, wo Schattenriss sich zeige,
Wenn der Tag zuende geht,
Will ich, dass er neu aufsteht.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Wolken haben sich verzogen,
Sonne war dem Tag gewogen:
Am Balkon die warmen Platten
Laden ein die Müden, Matten.
Liegen, sitzen, Musik hören
Und auf Kalteisiges schwören,
Damit man den Magen stillt,
Wenn die Seele bereits chillt.
Abendmilde hemmt die Winde,
Bringt das Dämmerlicht gelinde,
Legt Nuancen, feine Töne,
Womit sie auch mich verwöhne.
Sonne geht langsam zur Neige,
Und, wo Schattenriss sich zeige,
Wenn der Tag zuende geht,
Will ich, dass er neu aufsteht.
©Hans Hartmut Karg
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Er darf gehen
Er darf gehen
O wundersam,
wenn wieder kühl die Nacht
und alle Hitzegeister weichen,
dem Labsal gleich,
wenn sie langsam erwacht
und sanfte Lüfte streichen
von Hügeln, sanften Bergen,
die aufatmend ergrünen,
sich klarer zeigen,
mit ihren Wipfelbühnen
ins Tal hinab sich neigen,
um lebensfrohes Durchatmen
für uns zu üben.
Ja, es wird Zeit:
Der Sommer, er darf gehen!
©Hans Hartmut Karg
2018
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