Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Rauchleben
Rauchleben
Schon am frühen Nachmittag
schließen sich alle Fenster
vor dem abendlichen Rauch,
damit die Atmung nicht
der Erstickung
anheim
fällt.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Verantwortung?
Verantwortung?
Da hört man wieder einmal,
dass die Wetterforscher in Genf
lautstark Alarm schlagen:
Die Temperaturbegrenzung
von 2 Grad Celsius
wird nicht erreicht!!!
Und wie ist das bei uns?
Sehen wir das noch?
Macht sich da nicht doch
ein schlimmes Gefühl breit:
„NACH UNS DIE SINTFLUT!“
und
„JETZT ERST RECHT!“,
wenn neben der Zentralheizung
durch den Kamin- oder Kachelofen
jährlich mehr als zehn Ster Holz
zusätzlich gejagt werden?
©Hans Hartmut Karg
2018
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Der Abend geht
Der Abend geht
Der Abend geht mir sanft zur Ruh' –
Wie viele darf ich noch erleben,
Wie lange darf ich schmerzfrei sein?
Das Alter folgt mir auf dem Schuh,
Es gibt mitunter größere Beben,
Einschläge kommen kürzer 'rein.
So sehe ich den Lebensabend
Mir schon ein wenig nahe gehen,
Wenn ich dann auf das Ende sehe.
Und doch bleibt Leben seelentragend:
Den Himmel kann ich leuchten sehen,
Wenn schauend ich bei Sternen stehe.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Rückschau
Rückschau
Im Gleichklang mit Seele und Welt
Verwandelt sich mancher Zorn
Ins Rinnsal gelinder Gewässer
Und treibt mich nicht mehr bergan.
Ja, die Natur bleibt mir mächtig,
Auch Tages- und Jahreszeiten.
Zu lange war ich doch eingebunden
In Tagesgeschäfte, erfüllende Arbeit.
Nun aber bin ich endlich so frei
Wieder an Ahnen mitunter zu denken,
Zum Himmelszelt schauend, zur Wolke,
Wo unvergesslich sie mir geworden.
Sonne, Regen und die Stille des Windes,
Dunstschichten auch, Wetterstillstand
Holen mir die Bilder aus dem Nebel
Und heben auf Zeiten und Räume.
In der Natur noch leicht verborgen
Kommen sie nah mir, die längst gegangen.
Sie stellen sich ein bei Sinn und Gemüt,
Um nachwirkend zu mir zu finden.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Der Alte vom Weinberge
Der Alte vom Weinberge
Immer saß er auf dem Sofa
So buddhagleich – und fuhr noch Mofa,
Schaute die Welt von oben an,
Denn er war ja ein kluger Mann.
Da man sein Wissen nicht abrief,
Er morgens gern Einkaufen lief,
Lebt' einsam er aus sein Genie
Und hatt' damit gar keine Müh'...
Am Tag trank er sechs Liter Tee,
Schaute nach Sonne und nach Schnee,
Drehte recht einsam seine Runden,
Ließ sich von Lilien gesunden.
Doch manches Mal brach er doch aus,
Nahm dann ein weißes Blatt heraus –
Und ehe er sich's selbst versah,
War schon ein neues Werkchen da.
Gern sah er in sein Vexierbild,
Das manchmal mild und manchmal wild,
Denn in täglicher Spiegelschau
Ward diese Welt ihm nicht mehr grau.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Mo 26. Nov 2018, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Nähe und Ferne
Nähe und Ferne
Nicht immer sind mir
Nähe nah und Ferne fern.
Manchmal überkreuzen sie sich.
Nähe und Ferne schenken mir
fremdholende Neugierde
und bleiben suchend am Ball.
Wären diese Welten
mir immer nur sicher,
wie könnte ich suchend bleiben?
©Hans Hartmut Karg
2018
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Der Gotteskomplex
Der Gotteskomplex
Wer meint, er wäre selbst sein Gott,
Der lässt uns alle wissen:
„Ich gebe Euch das täglich' Brot,
Da müsst Ihr nichts vermissen.“
Wer meint, es gäb' kein' andern Gott,
Der macht sich selbst zum höchsten Wesen,
Errettet alle aus der Not –
An ihm soll man genesen!
Selbst ist er, Herr, ist Schöpfer, Schlichter,
Nimmt alles Leben in die Hand
Und sieht sich selbst als höchsten Richter,
Allein – mit herrschendem Verstand.
Doch wer sich selbst zum Herrn erhebt
Wird die Bescheidenheit abstreifen:
Weil er doch über Wassern schwebt
Dürfen für ihn die Früchte reifen.
Mitunter stellt er manchmal fest,
Wie ehrgeizig er gut verschanzt
Wandelt in eigenem Egofest,
Wo alles nach der Pfeife tanzt,
Die er sich hat zurecht gerückt
Ganz ohne jede Unterstützung,
Weil er die Glaubenden verzückt
Unter Seelenvernützung...
©Hans Hartmut Karg
2018
Basiert auf der Grundlage des Buches von Horst-Eberhard Richter:
DER GOTTESKOMPLEX
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Wochenendliebe
Wochenendliebe
Da kommt heute ein fleiß'ger Mann
Zum Wochenend' am Orte an.
Langsam rollt aus die Straßenbahn,
Wo Sie den Liebsten sehen kann.
Er kommt zu ihr mit raschem Schritt,
Nimmt dabei fast den Koffer mit,
Der herrenlos am Bahnsteig steht,
Wo dieses Freiheitslüftchen weht.
Das sehen unsere BEIDEN nicht,
Nur Lächeln und das Liebgesicht:
Sie treffen sich in zarter Muse
Zu einem lang ersehnten Kusse.
Die Arbeit hatte sie verschluckt,
Wogegen man hier nicht aufmuckt,
Weil die Gesellschaft Leistung will
Und Wohlstand allen Lebensziel.
So muss die Liebe doch bisweilen
Leidend am Telefon verweilen,
Bis endlich BEIDER Sehnsucht dann
Sich in die Arme schließen kann.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Das Hochbeet
Das Hochbeet
Wie schwer ist es, ein Beet zu füllen
Und die Erwartungen zu stillen,
Wenn man mit Mühe und mit Not
Das Beet füllt mit Kompost und Kot.
Unten getrocknet: Holzabfälle!
Die rotten dann in dem Gestelle,
Um alles zur Reife zu führen
Und Wärmestrom zu produzieren.
Grassoden und viel Muttererde
Beschleunigen, dass alles werde,
Wie es im Wunsche des Besitzers,
Des Hobbygärtners, Pflanzennützers.
Doch leider hat er längst vergessen,
Ganz unten den Draht einzumessen,
So dass jetzt durch die Bodenschleuse
Eindringen ständig die Wühlmäuse.
Da ebnet er denn alles ein,
Was ihm hier nicht mehr kann gedeih'n
Und geht lieber den Berg hinunter
Zum Markt, wo alles heil – und bunter.
Arten Gärten in Arbeit aus,
Verlässt man gern das eigene Haus,
Denn es ist leichter und so schön,
Mit Freunden ins Café zu geh'n.
©Hans Hartmut Karg
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Alles nur im Fluss?
Alles nur im Fluss?
Mit glaubensvollen Hoffnungsriten die Wüsteneien überwinden
Und mit günstigen Windesströmen die neue Heimat schnell zu finden:
So kommen mit den vielen Menschen die Fremden auch zu uns herein,
Die heimatlos und ungebunden im Fremden wollen heimisch sein.
Ist's gut, wenn Wanderflaggen wehen und Menschen nur noch im Mobilen
Dem Schicksale im Wege stehen, um ins gelobte Land zu ziehen?
Als Sammler, Jäger angetreten, verpflichtete sich frühe Menschheit,
Geborgen in der Sesshaftwerdung mit Vorräten und Sicherheit
Im Bauernstand zu Feldarbeit, Viehzucht und auch zum Häuserbauen,
Wodurch es zur Grenzziehung kam: Reichtum begünstigte zum Schauen.
Doch wenn Menschheit auf Wanderschaft und niemand mehr Felder bestellt,
Verliert das Dasein seine Kraft, vernutzt wird dann die Lebenswelt.
©Hans Hartmut Karg
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Der gute Morgen
Der gute Morgen
Noch sind die Dämmerschatten mächtig,
Wenn es im Spätherbst weiter dunkelt
Und keine Blüte jetzt mehr prächtig
Aus einem Blumenkasten funkelt.
Das ist die Zeit der Morgenliebe,
Weil Sanftmut meine Seele pflegt:
Langsam erwachen feine Triebe,
Weil jedes Herz die Sehnsucht trägt.
Dann findet statt ein erstes Drehen,
Ein Räuspern und manch' Leibbewegung.
Man kann jetzt zwar nur wenig sehen,
Doch Lenden kommen rasch in Segnung.
Während uns so der Morgen lacht,
Kommt alles, wie es wunderdar
Mit zarter Hand und viel Bedacht
Gestern auch schon glückselig war.
©Hans Hartmut Karg
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Freiburg, bleib' frei!
Freiburg, bleib' frei!
Lasst Euch die Freiheit ja nicht nehmen,
Auch nicht die Sanftheit, Gutes Leben!
Ihr müsst Euch nicht für Taten schämen,
Die lähmend nur nach Ängsten streben!
Die Stadt am Dreisam, das Idyll
Hat keine Mordtaten verdient.
Man lebt dort gut mit dem Gefühl,
Dass Freude den Genuss bedient.
Studenten, Gäste kommen gern,
Schätzen Gespräch, Gemütlichkeit,
Halten dort alles Schlechte fern,
Weil hier noch Leben – und Freiheit!
Lasst Euch nicht von der Furcht einhegen,
Denn bei Euch ist es wunderschön.
Freundschaften kann man dort gut pflegen
Und hin zum Markte handelnd geh'n,
Auch ins Konzert und in ein Leben,
Das mehr ist, als nur Tagvertreib.
Freiburg kann uns viel Gutes geben,
Deshalb sind wir für den Verbleib!
©Hans Hartmut Karg
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Hadere nicht
Hadere nicht
Der Mensch ist so selten bereit,
Zu verehren die eigene Lebenszeit.
Auf Glück will er niemals verzichten,
Das Schicksal wird ihm das schon richten!
Erreicht er dann wieder ein Glücksmoment,
Weil er ja die guten Chancen kennt,
Denkt er schon wieder heimlich weiter:
Er ist und bleibt ein Schicksalsreiter!
Dann ist die Überraschung riesengroß,
Wenn ihm das Glück fällt in den Schoß,
Sein Herzblut muss in Wallung geraten,
Als wär's ein Verdienst für seine Taten.
Halte vor Dir trotzdem den Spiegel,
Das Glück kennt seine sieben Siegel:
Hadere nicht mit allen Schicksalen,
Woran sich nur Sehnsüchte krallen,
Denn jedes Sehnen, jedes Streben
Kann Dir niemals Gewissheit geben,
Ob Glück sich bei Dir auch einstellt,
Wenn Du ihm ehrgeizig nachgestellt.
©Hans Hartmut Karg
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Vernissage
Vernissage
Ohrenflüsterndes Wechselgedränge,
Man zieht manches in die Länge,
Wenn in bunten, grellen Lichtern
Mit den vielen Fremdgesichtern
Die Begegnung eine Heimstatt wird.
Der Applaus stärkt manchen Redner,
Da bleibt zuhörend ein jeder,
Dessen Anspruch große Höhe,
Womit man die Kunst besehe
Als ein Glaubensziel des Lebens.
Oft sind Gaukler auch am Werke,
Haare stehen dann zu Berge,
Wo sie Anerkennung wollen
Mit Begehrlichkeit im Sollen –
Das Gemüt doch nicht erreichen...
Ohne Leidenschaft die Vielen,
Die sich oft mit Sekt befüllen
Und mit ihrem Heißbegehren
Dort die Schnittchen gern verzehren:
Wandelnde von Platt' zu Platte!
Eingeladen sind als Gäste
Jene, die kommen zum Feste.
Manche sind auch von der Presse,
Tragen großes Interesse,
Denn die Kunst braucht ja Verbreitung.
©Hans Hartmut Karg
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Gemopst!
Gemopst!
Das war ja keine Frage,
Dass man am Hochzeitstage
Dem Wunsch der Braut nachkam
Mit Buttercrem' und Rahm.
Sie wollt' es krachen lassen,
Man hob gern hoch die Tassen,
Sollte nicht lange suchen
Nach Leckereien, Kuchen.
Die Böden schön bestrichen,
Da kam der Hund geschlichen.
Und bei viel Unterhaltung
Folgt' die Instinkteschaltung:
Eh' man perfekt das Essen
Hatt' der rasch angefressen –
Den Tortenboden aufgespürt,
Der für den Abschluss dekoriert.
Laut schrien da alle Damen:
„Der Hund fällt aus dem Rahmen,
Hat sich geschlichen und getraut
Und uns die Abdeckung geklaut!“
Die Liebe zu dem Hunde
Verstummt' in aller Munde:
Man jagte wütend ihn hinaus
Und sperrte ihn ins Gartenhaus,
Getrieben aus dem warmen Raum,
Verärgert über dreistes Klau'n.
Dabei dachte der Hund doch nur,
Man wäre Freund der Hundsnatur.
©Hans Hartmut Karg
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Schöne Tage
Schöne Tage
Nie war'n mir die Tage so schön,
Als im Abwind der sinkenden Sonne,
Mit der wir ins Jahr weitergeh'n,
Damit man uns ja nicht verschone
Vor Gewittern und wilden Blitzen,
Die uns endlich Regen bringen
Nach so langem Überhitzen,
Weil Vögel nun wieder singen.
So bringt uns ein schöner Tag
Viel Natur mit Herbstesfreuden,
Wodurch nach der Hitzeplag'
Pflanzen wieder Samen streuten.
Ja, es gibt schon schöne Tage:
Schau nur – und keine Frage...!
©Hans Hartmut Karg
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Zu große Nähe
Zu große Nähe
Er hatte sie damals kennen gelernt
Als Chef in der großen Einrichtung.
Doch bleibt da noch ihre Lust besternt,
Wo nah an der Tagesverrichtung
Der eigene Lebensvollzug?
Wo alle sich nahe kennen,
Kann da noch täglich gedeihen
Das große Liebesbekennen
Mit feinfühligerem Freien?
Kann Liebe denn da noch zünden,
Wo die Mitwelt alles aufspürt?
Können Händchen sich haltend finden,
Geheimnisverborgen und still geführt,
Wo die Arbeit den Tag verstellt?
©Hans Hartmut Karg
2018
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Noch nie
Noch nie
Noch nie hab' ich es erlebt,
Dass mein Berg ohne Schnee und Eis,
Kein Skifahrer dorthin mehr strebt,
Wo der Klimawandel Beweis.
Noch nie hab' ich es vermocht
Zum Mäuseturm hin zu wandern,
Wo man auf Märchen pocht,
Bei Kaub – mit den Vielen, Andern.
Noch nie konnt' ich bei uns ansehen
Im Dezember einen Mandelbaum,
Bei dem viele Blüten stehen,
Zu Freiburg – als wär's ein Traum.
Wie kann das alles passieren,
Dass sich die Natur muss wandeln,
Ihr Andergesicht muss vorführen,
Weil wir nicht nachhaltig handeln?
©Hans Hartmut Karg
2018
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Wandelwelt
Wandelwelt
In ständigem Wandel begriffen
Bleibt die Welt immerfort bewegt.
Die Zeit ist nie abgeschliffen,
Weil sie sich auf alles legt.
Da treiben die Blätter im Winde
Und Knopsen tragen den Lenz.
Auch an ausladender Linde
Zeigt sich diese Vehemenz.
Kein Tag ist nicht wie ein zweiter,
Die Welt wandelt sich immerzu.
Rückschauen hilft da nicht weiter:
Vorbei die Stunde im Nu!
Wer endlich nach vorne schaut,
Neugierig Lösungen pflegt,
Der macht sich die Zukunft vertraut,
Weil er sich nicht schlafen legt.
©Hans Hartmut Karg
2018
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Die vier Kränkungen der Menschheit
Die vier Kränkungen der Menschheit
Seit Sigmund Freud sind uns bekannt
Drei Kränkungen der Menschheit.
Das Schicksal zeigt so unseren Stand:
Bedingt haben wir Freiheit.
Im Leben ohne Not zu leben,
Weil Kränkungen die Ehre kratzen,
Müsst' uns Bescheidenheit vorgeben:
Wir sind nicht freier als die Katzen!
Die erste Kränkung – kosmologisch:
Die Erde ist im All ein Furz!
Dadurch wird mancher pathologisch
Und greift im Handeln viel zu kurz.
Die Evolution ist zweite Kränkung:
Der Mensch – er stammt vom Affen ab!
Da sieht er keine Gottesschenkung,
Nur Egowelt hält ihn auf Trab!
Die Kränkung nun, es ist die dritte:
Das Ich ist nicht ganz Herr im Haus.
So macht das Leben kleine Schritte,
Kommt mit Es, Überich kaum aus.
Jetzt gar noch eine vierte Kränkung,
Bekannt als ökologische:
Nur scheinbar in des Menschen Lenkung
Treibt Umwelt ins Chaotische.
Der Mensch beherrscht nicht die Natur,
Er beutet sie nur weiter aus,
Setzt nicht auf die Ethikkultur,
Vernutzt lieber das Schöpferhaus.
Beleidigtsein hilft da nicht weiter,
Verdrängung bringt ja auch nicht viel.
Selbst Unterhaltung macht nicht heiter,
Wenn Mensch nicht mannhaft bleibt im Spiel.
Erst wenn er endlich anerkennt,
Dass Kränkungen im Wesenszug,
Er suchend Lösungen benennt,
Lebt weniger er Lug und Trug.
Anstrengung, Mühe macht das schon,
Das Überleben zu forcieren,
Weil Fortbestand erst reicher Lohn,
Wenn ihn nicht Egoismen führen.
©Hans Hartmut Karg
2018
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