Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Jugendtreffen in Coronazeiten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Jugendtreffen in Coronazeiten

Wie standen sie vor einem Jahr eng beisammen,
Am Brunnen, wo noch die fröhliche Jugend!
Diese Hoffnung ist längst von ihr gegangen:
Treffen ohne Schutz wäre gefährliche Untugend,
Denn niemand will ja Freunde anstecken,
Doch ohne Nähe kein Geschlechternecken...

Alles war wunderbar vor einem Jahr,
Der Brunnen hatte sie eingefangen.
Manche fanden sich und gingen als Paar
Und sind gemeinsam von dort weg gegangen,
Um sich der Liebe, der Lust hinzugeben
Und ihr Jungsein fein auszuleben...

Mit Masken stehen heut' wenige da,
Nähe ist jetzt für viele zu gefährlich.
Man ist sich zwar über das Smartphone nah,
Doch die wahre Begegnung bleibt damit spärlich,
Selbst wenn die Maske kurz einmal fällt
Und das Abendlicht leuchtende Augen erhellt...

Alle Schönheiten sind ja reichlich vermummt,
Dennoch geht die Partnersuche am Brunnen weiter,
Wenn dort hinter Masken manche Rede verstummt,
Weil die Suchtage für die Jugend nicht heiter.
Will man bei Freunden dennoch sein Glück,
Suchen Mädchen und Junge den lieblichen Blick...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Es sei der Forschung aufgetragen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es sei der Forschung aufgetragen

Mit dem Blick zum blauen Himmel
Bleibt die Frage stecken im Hoffen:
Hat nicht ein Forscherfimmel
Die Menschheit so hart getroffen,

Weil ohne Vorwarnung entwichen,
Was als Experiment durchgeführt,
Dann über die Lande gestrichen,
Wo das Virus nun ans Leben rührt?

Damit sei ein für alle Mal Schluss,
Wenn eine Million Menschen sterben
Und global nur noch des Todes Kuss
Haut alles Wirtschaften in Scherben!

Tote essen, erzeugen, kaufen nichts mehr,
Ein Teller reicht ihnen ewig lange.
Hinterbliebene leiden unter dem Sterben so sehr,
Dass ihnen um die Zukunft wird bange.

Es sei deshalb der Forschung aufgetragen:
„Lasst die Hände endlich von allen Viren,
Sonst wird Euch die eigene Schöpfung erschlagen
Und Euer Wohlstand wird das weltweit spüren!“


©Hans Hartmut Karg
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Konfirmation

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Konfirmation

Bekräftigung, Bestätigung, Befestigung
Im Glauben – so ist es die Absicht.
Wenn man erst vierzehn Jahre jung,
Hat Heiliges da schon Gewicht?

Jahre vor der Coronazeit
Und doch fast wie in kranken Zeiten:
Die Feier spürte auf das Leid,
Zerbrochenes und frühe Leiden.

Wenige waren her gekommen
Im Glauben an den großen Tag.
Man hatte alles hingenommen,
Was für das Mädchen ja ein Schlag.

Die Eltern lebten längst getrennt,
Die Paten in zerstrittener Scheidung.
Was man als Konfirmand so kennt
War hier leider Glaubensvermeidung.

Das Ritual hatt' man vollzogen,
Nach außen schien alles intakt,
Doch Freude war leider entflogen,
Die Feier ein symbolischer Akt.

Hat es denn dann noch einen Sinn
Den Bund mit Gott hier zu erneuern,
Wenn Elternnähe längst dahin,
Selbst wenn Wünsche Gutes beteuern?

Finden Lieder noch nach innen,
Kann die Gottheit man erspüren,
Der Glaube sich redlich besinnen,
Wenn Wege auseinander führen?

Bestätigung, Bekräftigung, Befestigung?
Vielleicht im Kirchenraum dann schon.
Man gibt sich mit den Freunden Schwung,
Selbst wenn Tatsachen sprechen Hohn...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Überlebensgedanken für die Menschheit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Überlebensgedanken für die Menschheit

Wo unsere Freiheit wird missbraucht,
Um Feindbilder stark aufzubauen,
Weil mancher Geist nur siegend raucht,
Wenn er für sich Triumph kann schauen,
Steht es um unsere Zukunft schlecht,
Denn man wird dort nichts tolerieren,
Missbraucht die Religion, das Recht,
Wird wild geworden sich aufführen,
Dass Mitmenschen geknechtet werden,
Gerade wenn sie widersprechen
Denen, die voller Hassbeschwerden
Der guten Bürger Seelen brechen.

Nur wenn es uns weltweit gelingt
Endlich Feindbilder abzubauen,
Man sich auf Menschlichkeit besinnt,
Den Mannesmut mittragen Frauen,
Kann diese Welt die Chance haben,
Die Menschlichkeit noch einzuleben,
Dass wir uns an Quellwassern laben,
Der Duldsamkeit die Note geben,
Mit der man Seelen nicht antastet,
Ihnen die ganze Freiheit lässt
Und nicht ständig immer ausrastet,
Weil man so leicht im Bösen west.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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All inklusive auf dem Schiff

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


All inklusive auf dem Schiff

Es ist wie im Schlaraffenland,
Man könnte sich so leicht totessen:
Die Gäste, die mit viel Verstand
Wollen die Weltgrenzen ausmessen.

Wer kann den Teller voller laden,
Als es der fremde Nachbar kann?
Wer trinkt und ist da schlecht beraten,
Weil Alki er, im Säuferwahn?

Nun reden alle durcheinander,
S'ist laut, obgleich schon Abendzeit:
In Afrika sah man längst Panther,
Wein und Bier machen Zungen weit...

So rettet man ein Miteinander,
Das längst der neuen Zeit entrückt
Und hört nur noch vom wilden Panther,
Für den man gern das Smartphone zückt.

Essen und Trinken geh'n jetzt heiter,
Man schaut und konsumiert ganz toll,
Denn das treibt die Probleme weiter –
Und alle finden sich sehr wohl.

Die andere Welt bleibt ausgegrenzt,
Man ist am Schiff ganz unter sich,
Denn wo das Glas im Lichte glänzt
Gibt's immer nur das Du und Ich.

Was ist das für ein Welttheater,
Wenn anderswo die Kinder sterben
Und mit dem Rausch der frühe Kater
Nicht für die Völlerei kann werben?


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Hotelschwimmbäder

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hotelschwimmbäder

Oft zauberhaft in das Haus einbezogen,
nicht selten auch in Kellerräumen,
dort, wo gehobener Gast exponiert
an der Wand Himmel und Wolken sieht
und Wasser ihm virtuell wird Traum:

Das Blau des ewigen Südens
leuchtet herab von der Decke,
Kachelfiguren zaubern Wellenspiele
in sich verfärbendem Licht,
aus rundbunten Scheinwerfern.

Nie hätte ich mir als kleines Kind
aus den viel ärmeren Tagen
jemals das erträumen können,
als wir noch in Freibädern
den ganzen Wassertraum vermuteten.


©Hans Hartmut Karg
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Kräuter lieben den Herbst

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kräuter lieben den Herbst

Jetzt wachsen sie kräftig,
nachdem kein Ozon, keine Hitze
ihr Werden und Wirken behindert.

Wir freuen uns
auf die würzige Pasta
mit Kräutern aus eigenem Garten.

Jetzt können wir wieder
gesund in den Herbst laufen,
wenn unsere Gesundheitshelfer
zum Genussereignis den Mittag verwandeln.


©Hans Hartmut Karg
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Warst Du es nicht?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Warst Du es nicht?

Warst Du es nicht,
die mich immer getragen hat,
als Kind mich liebkost
vor aller Augen,
so dass ich stolz
an Deiner Brust
weilen konnte?

Ich sah sie schon,
die zu mir heräugten.

Lagen nicht ein wenig
Neid und Eifersucht
in den Erwachsenenaugen?

Lang, lang ist's her –
und langsam verblassen
die Erinnerungen
in meinem
Herbsten.


©Hans Hartmut Karg
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Wilde Gerste

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wilde Gerste

Der wild gärende Gerstensaft
Hat manchen schon dahin gerafft.
Er liegt in seines Rausches Höhle
Als Sklave seiner Fuselöle.

Denn ihm ist danach ja nicht wohl,
Wenn er trinkt zu viel Alkohol
Und wenn er schwitzt im Tageslauf,
Weil es den dicken Wanst treibt auf.

Wer es deshalb noch nüchtern schafft
Und nicht nach jedem Kruge gafft,
Der weiß, dass es auch anders geht,
Es reicht ihm schon – Normalität..!


©Hans Hartmut Karg
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Anerkennung und Wahrnehmung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Anerkennung und Wahrnehmung

Alle Menschen wollen wahrgenommen werden,
Keiner will nur andere wahrnehmen müssen.
Solche, die andre mit Komplimenten ehrten,
Können weiterhin Dich auch als Freund begrüßen,
Wenn sie wissen, dass Du Anerkennung willst,
Innerste Bedürfnisse gerade dadurch stillst.

Wird der Mensch dann älter, fragt er sich:
Bleibt etwas von meiner Lebensarbeitsleistung?
War da mehr, als jenes Egodenken nur an mich
Oder im Berufsein oftmals viel Erdreistung,
Denn selbst in den allerschmalsten Gassen
Will man Bleibendes doch hinterlassen.

Manchen Mitmenschen reicht Wahrnehmung allein
Von der eigenen, wertvollen Überhöhungsgröße.
Man will nirgendwo im Alltag Spender sein,
Damit geben sie sich gern ja auch die Blöße,
Dass in unseren Medien, auf Foren und in Städten
Sie allein von sich zu reden hätten.


©Hans Hartmut Karg
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Im Osten ist er wieder da

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Im Osten ist er wieder da

Dunkel fällt die Nacht vom Himmel,
wenn der Sonnenwagen flieht
und die dunkle Wolkenecke
nun das letzte Licht versperrt.

Doch der Wind schiebt sie beiseite
und da seh ich ihn ganz groß:
Im Osten ist er wieder da,
leuchtend runder Nachtbegleiter.

Fahles Licht wirft nächtens Schatten
und lockt Nachmahre hervor,
die nun in die Träume steigen,
mitunter manchmal ängstigen.

Wenn die blasse Himmelsscheibe
im Westen langsam niederfällt,
hilft sie auf dem neuen Tag
und Mordgesellen – die entschwinden.


©Hans Hartmut Karg
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Stillende Wasser

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Stillende Wasser

Das Moment der stillenden Wasser
könnte uns Trost spenden
in Zeiten überwärmender Hitze.

Wäre schon mir wohler,
ich würde die Zeit mir nehmen
und zur wandelnden Unzeit
die Wasser bewegen.

So aber bleibt mir nur
auf stillende Wasser zu warten
und Geduld einzuüben.


©Hans Hartmut Karg
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Die Waschmaschine

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Waschmaschine

Jetzt ist sie erst fünf Jahre alt
Und schaut ganz aus wie neu,
Doch lässt sie unser Wasser kalt,
Sie scheint scheinbar recht scheu.

Man hat alles richtig gemacht,
Sie sehr gehegt, gepflegt,
Doch wäscht sie uns nun keine Nacht,
Was uns mächtig aufregt.

Selbst kann man sie nicht reparieren,
Der Kundendienst käm' erst nach Tagen.
Das muss uns zum Neukaufen führen,
Wäsche kann man nicht ewig tragen.

So wird entsorgt, was dann neu kommt,
Wegwerfgesellschaft nennt man das.
Da wird die Umwelt nicht belohnt,
Das alles ist kein Spaß...!


©Hans Hartmut Karg
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Ausgetragene Zärtlichkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ausgetragene Zärtlichkeit

Die längst gelegten Roseneier
Holt' sich manchmal der Gänsegeier,
Doch weil so wild die Pandemie,
Bekam die Freundin sie ja nie.

Wollt' ein wenig Rosen pflücken
Und sie seiner Liebsten schicken:
All das hatte keinen Sinn,
Denn das Virus hielt ihn hin...

Also kam zum Austragshaus
Mit gekauftem Blumenstrauß
Der Liebhaber, riss Fenster auf,
Hatte dadurch frischen Lauf...

Sie kam mit ins schöne Haus,
Er breitete die Arme aus.
Doch sie ging lieber zum Garten,
Er musste da recht lange warten...

Hoffen wir, dass sie entkommen,
Nachdem sie Abstand genommen,
Denn die Liebe, die braucht Nähe –
Dass die Pandemie ja gehe...!


©Hans Hartmut Karg
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TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT

Noch immer gibt ja kaum Friedensfeste,
Europa lässt sich dafür sehr viel Zeit.
Dabei wäre es für uns doch das Allerbeste,
Der Welt zu zeigen, dass wir friedensbereit.

Natürlich kann man argumentieren,
Corona ließe Feste gar nicht zu.
Doch lasst uns das weiterführen:
Kontinentalfeste - das wär' der Clou!

Suchen wir nicht alle blühend' Lande,
Die es eigentlich auch wirklich gibt.
Gier nach Mehrhaben ist Schande
Für den, der Europa wirklich liebt.

Europa ist – wie unser Land – ja viergeteilt
In Nord, in Süd, in Ost und auch in West.
Doch wenn bei uns nun steter Frieden weilt,
Suchen wir gemeinsam nach dem Allerbest'.

Gestern an der übervollen Ladenkasse
Wünschte die Kassiererin mir „Schönen Feiertag!“
Da wusste ich, wir sind ja wirklich klasse,
Wo man sich lächelnd Gutes wünschen mag.

Bald wird es bei uns jährlich Friedensfeste geben,
Damit Zusammenhalte wir auch miteinander stärken,
Angstfrei aufbauen hier das freie Leben,
Wenn dort der Segen kommt zu unseren Werken.


©Hans Hartmut Karg
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Ich liebe meine Feinde

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ich liebe meine Feinde

Es sind ihrer ja nicht so viele,
Ich liebe dennoch meine Feinde.
Wer hat schon mit mir große Ziele
In dieser Poesiegemeinde?
Humanität und Duldsamkeit
Bewahren uns vor Kampfkonflikten,
Fördern Gesundheit, Lebenszeit,
Weil Götter uns die Wörter schickten,
Nicht die von kleinen Sudelgeistern,
Die meinen, sie seien ganz groß,
Gehörten zu den besten Meistern,
Die Dichtkunst läg' in ihrem Schoß.
Die wahren Dichter schau'n dorthin,
Wo Edelmut, Fairness und Sinn.


©Hans Hartmut Karg
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Kühle lässt uns freier atmen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kühle lässt uns freier atmen

Wir fühlen uns bedeutend wohler,
Denn atmen lässt uns frei die Kühle,
Der neue Wein wird endlich voller,
Vergangen ist die Sommerschwüle.

Es ist die Zeit der reichen Ernte,
Das Jahr zeigt, was es leisten kann:
Wo man das viel Gezweig entfernte,
Kam Sonne an Reben heran.

Sie ist jetzt schon im Niedergang
Und trägt doch Strahlen zu uns her,
Wo leis' herbstet der Vogelsang,
Bereichert unsere Seelen sehr.


©Hans Hartmut Karg
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Minderwertigkeitskomplexe schaden Dir nur

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Minderwertigkeitskomplexe schaden Dir nur

Obskur sind manche Seelengänge
Und halten sich nicht in der Mitte,
Weil sie in ihrer ganzen Strenge
Nur zählen auf die üblen Schritte.

Einst war ich fest der Überzeugung:
Wo Minderwertigkeit erbaut,
Ist dies die Lebensverbeugung
Vor Frust, der sich da aufgestaut.

Doch hab' ich längst sehen gelernt
Personen, die über Generationen
Sich nicht von Minderwertigkeit entfernt,
Weil sie das als Schicksal betonen.

Da wird immer nur das verstärkt,
Was Minderem an Nahrung dient,
Alles gedanklich durchgewerkt
Und jedes Seelenheil vermint.

Kontakte klappert man nur ab,
Ob sie das eigene Fühlen tragen,
Bringt so sein Vorurteil auf Trab
Und wird alle vom Acker jagen,

Die positiv urteilen wollen,
Denn man will gerne leidend sein,
Blickt auf das Eigene verstohlen
Und bleibt im Grunde sehr allein.

Man will bei seiner Krankheit weilen,
Sich niemals angenommen wähnen,
Um Frustrationen laut zu teilen,
Das Leiden stets herbei zu sehnen.

Dadurch gibt’s kein normales Leben,
Ausnahmezustand muss es bleiben,
Um Enkeln die Klinke zu geben,
Sie in Komplexe auch zu treiben.


©Hans Hartmut Karg
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Wahre Liebe lächelt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wahre Liebe lächelt

Wahre Liebe kennt kein „Auch“,
Keine Flüchte, keinen Rauch,
Denn sie teilt die Leidenschaft,
Die den tiefen Seufzer schafft,
Trennt nicht ab das feine Küssen,
Bleibt nicht hängen nur im Wissen,
Denn wo echte Liebe schafft,
Gibt ein Lächeln ihr viel Kraft.

Liebe lebt dann nicht auf Raten,
Will Heimlichkeiten kaum bewaten,
Bleibt stets offen und am Zug,
Ist sich dabei selbst genug,
Weil Lustwinde mit den Schwingen
Sie zu Amors Armen bringen,
Wo sich Zärtlichkeit gebietet,
Das Bedenken sich verbietet.

Wahre Liebe baut sich auf
Zur Freundlichkeit im Lebenslauf,
Bestimmt dabei den Augenblick,
Sieht darin das höchste Glück,
Wenn die Zweisamkeit begründet,
Im Begehren sich erfindet
Für die kurze Lebenszeit,
In der Lust liebesbereit.


©Hans Hartmut Karg
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Ach, manche Wadlbeißer

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ach, manche Wadlbeißer

Ach, manche Wadlbeißer
meinen doch immer schon,
sie könnten der Seele
Schaden zufügen.

Wären sie leiser,
winkte Anerkennung ihnen,
niemand müsste leiden,
wenn sie pflügen.

Denn jeder Kaiser
spricht ihnen Hohn,
weil ihnen fehlt,
sich selber zu rügen.

Es wird nur heißer,
wenn Shitstorm
und Fakenews
Idyllen bekriegen.

Ach, Wadlbeißer,
ändere den Ton,
kein Falsch wähle,
nichts sollte trügen.


©Hans Hartmut Karg
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