Baby hat nicht Wunschgeschlecht - es kommt alles gut

[Peppino]

Sehr schön geschrieben, Marena!

Ich bin wohl eher eine Ausnahme. Finde reine Mädels- oder Jungsfamilien toll. Hätte gerne noch ein drittes Mädchen gehabt oder dann eben 3 Jungs . Neben uns wohnt eine Familie mit 4 Jungs, find' ich so schön!

[Chruseli]

Ich kann dich sehr gut verstehen. Meine Kinder sind schon etwas älter aber den Augenblick bei welchem ich erfuhr, dass mein zweites Kind auch ein Junge ist,ist als ob es gestern war. Ich war etwa im fünften Monat und wollte das Geschlecht wissen und ja ich war sehr entäuscht und gleichzeitig hatte ich ein mega schlechtes Gewissen meinem ungeborene Sohn gegenüber. Ich sah im Bekanntenkreis nur noch Eltern mit Pärchen, ich war sowas von neidisch, gleichzeitig wusste ich, dass ich doch einfach dankbar sein sollte. Natürlich getraute ich mich auch niemandem davon zu erzählen, man hat sich einfach zu freuen. Ich brauchte dann einige Wochen mich mit dem zweiten Jungen anzufreunden. Ich bin wirklich froh, dass ich die Zeit vor der Geburt hatte um mich mit der Entäuschung auseinader zu setzten und dies nicht nach der Geburt machen musste. Ich habe auch heute nach so vielen Jahren noch ein schlechtes Gewissen meinem Sohn gegenüber, dass ich mich nicht einfach so auf ihn freuen konnte. Heute bin ich glücklich mit meinen zwei Jungs und es hat dann auch noch ein Mädchen gegeben. Was sich jetzt auch wirklich blöde anhört aber bei meinem dritten Kind war es mir wirklich egal was es gibt. Ich versehe es selber nicht.
Ich glaube auch, dass ich ganz tief in mir immer die Angst hatte, dass die Jungs einem später mal weniger bleiben als die Mädchen. Ich habe trotz Pupertät eine sehr enge Beziehung zu meinen Jungs daher hoffe ich, dass dies auch im Erwachsendnalter bleiben wird.

[fabi12]

Chruseli du erwähnst dass du Angst oder Sorge hast das man im erwachsenen Alter eine engere Bindung zur Tochter hat als zum Sohn! Das war für mich mein Hauptgrund wieso ich mir einen Tochter gewünscht habe! Meine Kinder sind noch klein und sehr Mami bezogen und ich wünsche mir dass zu meinem Sohn diese enge und wunderschöne Beziehung auch in 20/30 Jahren noch so ist!

[tukki]

Aber worum geht es denn genau bei diesem Geschlechterwunsch?
Unterschied ist das Geschlechtsteil. Vielleicht kann mir eine "Mutter mit Geschlechtswunsch" erklären, warum dies so einen mega Unterschied für sie ausmacht. (nimmt mich ehrlich Wunder, weil ich es nicht nachvollziehen kann)

[fabi12]

Bei mir war/ist der Grund/Sorge weil ich die Nähe und Vertrautheit zu meiner Mutter geniesse und die Distanz von meinem Mann zu seiner Mutter gesehen habe! Seit wir Kinder haben hat sich auch eine wunderschöne Nähe oder Wärme zum Schwiegermami aufgebaut, aber ich finde halt dass das Verhältnis von der Schwiegertochter zum Schwiegermami entscheidend ist.

[Leela]

@tukki: Ich würde jetzt nicht sagen, dass sich Mann und Frau einzig durch das Geschlechtsteil unterscheiden...

Man ist sicher auch durch das geprägt, was man kennt. Wir waren 3 Schwestern und haben es alle super mit unserem Mami aber mit unserem Vater war (und ist) es immer schwierig gewesen...
Natürlich muss das aber nichts mit dem Geschlecht zu tun haben, ich hatte einfach das Gefühl, ich könne eine Tochter besser verstehen, da es in unserer Familie klar so war.

[Marena]

@ tukki meine Jungs hatten immer auch Puppen und spielküche zur Verfügung. Sie müssen / mussten immer auch im Haushalt helfen. Umgekehrt spielt meine Tochter genau dasselbe wie ihre Brüder, hilft auf dem Betrieb mit, wünscht sich Autos. Mir ist sehr wichtig keinen Unterschied zu machen. Und doch ist es anders. Sie hilft von sich aus gerne drinnen, die Jungs lieber dem Papa. Sie spielt lieber mit Puppen als die Jungs. Also grundsätzlich machen alle alles, die Präferenzen sind aber etwas verlagert. Ich hätte nie geglaubt, dass Mädchen wirklich anders sind, auch in der Entwicklung, aber bei uns wars so. Ganz ohne Wertung, es ist einfach anders. Bin sehr gespannt wie sich das weiter auswirkt, vor allem auch in der Pubertät.
Und was ich auch toll finden würde, wäre Frisuren machen. Meine Tochter wollte bisher aber lieber kurze Haare .

[Entli]

@ tukki
Ich glaube in vielen Fällen ist der Geschlechterwunsch nichts rationales und deshalb auch nicht wirklich erklärbar geschweige denn nachvollziehbar. Es ist ein Wunsch, ein Gefühl - mehr oder weniger konkret oder eben diffus. Und wie man auch aus den diversen Beiträgen herauslesen kann genährt von Vorstellungen seit der Kindheit, von erlebten Geschwisterkonstellationen, aus gemachten Erfahrungen, aus Projektionen, Ängsten, Vorstellungen der Zukunft, erlebten Beziehungen zu den Eltern usw. Es ist nicht so genau fassbar und dennoch da. Zum Glück löst sich das aber in vielen Fällen auch wieder auf wie mehrere auch schon geschrieben haben.

[tukki]

Danke für Eure Erklärungen.
Ich erlebe es eben total anders. Unsere 3. ist ein Mädchen, sie ist aber viel jungenhafter als unser Bueb. Sie liebt Fussball, Dinos, Ritter und Römer und ist eher "Bub" als Mädchen. Von daher finde ich solche Wünsche etwas sonderbar, weil man nie weiss, was für ein Kind man bekommt.

[Pinie]

Ganz ein kleines bisschen hatte ich auch einen Wunsch, jedenfalls beim zweiten Kind: nochmals ein Junge. Nicht erklärbar, der Wunsch nicht stark, aber wenn ich hätte wählen müssen wärs klar gewesen. Naja, ich kannte eine gaaanz tolle Familie die für mich ziemlich Vorbild war. Sie hatten vier Jungen. Ich vermute es kam daher? Und ja, ich muss gestehen, beim US war ich einen Moment lang etwas enttäuscht (beim 1. wollte ich das Geschlecht nicht wissen). Ich war kein bisschen traurig darüber ein Mädchen zu bekommen, der Gefühlsmoment war wohl nur weil eine Vorstellung zerbrach. Du hast natürlich recht tukki dass man nie weiss wie das Kind sein wird. Aber irgendwelche logischen oder absurden Vorstellungen tragen wir alle in unseren Köpfen umher.

[Enzian]

@tukki
Ich versuche es auch Mal... Dieser Geschlechterwunsch ist absolut nichts rationales. Rational gesehen, weiss ich, dass es Jungen gibt, die sich eher wie ein Mädchen verhalten und umgekehrt. Ich bin mir auch sehr bewusst, dass man zu einem Mädchen nicht automatisch eine bessere Beziehung hat, als zu einem Jungen. Bei mir war es irgendwie einfach schon immer so, dass ich ein Mädchen wollte... Ganz genau kann ich es nicht erklären warum. Die letzten Jahre wurde das einfach noch bestärkt, wenn ich sehe wie wenig Kontakt mein Bruder zu meinen Eltern hat. Sie sehen diese Grosskinder fast nie und das Verhältnis von meinem Mami zu meiner Schwägerin ist auch nicht gerade das Beste... Auch bei meinem Mann kümmern sich von 4 Jungs nur gerade 2 etwas um die Eltern. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter, ich sehe einfach dass es auch für sie nicht ganz einfach ist mit ihren zwei anderen Schwägerinnen...
Aber eben, das kann auch ganz anders sein! Erlebe das nur fast nie in meinem Umfeld, dass jemand sagt meine Schwiegermutter ist toll

[erdbärchen]

Hi zusammen...

Ich kanns verstehen.

Hatte immer das gefühl ich sei ein buben-mami...ein mödel konnte ich mir so gar nicht vorstellen . Ich qar auch überzeugt es wird ein junge...wir liessen uns aber bewusst überraschen.

Bei der geburt war ich sehr überrascht..mein mann total happy...
Ich bin über mein mädel total glücklich und schlussendlich ist mir egal was es ist

[Stünggeli]

.

[fairytale4]

hallo zusammen, ich bin momentan auch in dieser Situation.. Auf unseren ersten Sohn mussten wir sehr lange warten und hatten keinen einfachen Weg (mehrere künstl. Befruchtungen) und von der ersten Sekunde an, als ich erfuhr, dass es ein Junge wird, habe ich mich riesig gefreut. Und nun wurde ich durch ein Wunder auf natürlichem Weg wieder schwanger und ich bin überglücklich darüber! Aber als ich erfuhr, dass es wieder ein Junge wird, muss ich ganz ehrlich sagen, war ich einen Moment traurig. Ich freue mich sehr auf unser zweites Kind, aber ich hatte mir seit ich klein war immer ein Mädchen gewünscht... Und wenn mich jemand gefragt hat (bevor ich wusste, dass es ein Junge wird), was ich mir wünschen würde beim zweiten, war ich auch immer ehrlich und habe gesagt, dass ich gerne eine Tochter hätte. Aber das ich einen Moment traurig war und mich auch "verabschieden" musste von der Vorstellung einer Tochter, dass konnte ich nie jemanden ausser meinem Mann sagen. Es gibt leider so viele Menschen, die einem deswegen verurteilen, obwohl man sich dafür nicht schämen müsste. Ich brauchte meine Zeit, um es zu "verarbeiten" und ich bin ehrlich, wenn ich andere Frauen mit Mädchen oder Pärchen gesehen habe, war ich kurz traurig. Ich habe mich aber auch selbst hinterfragt, woher diese Fixierung auf eine Tochter kam und gemerkt, dass meine Kindheit mich auch in diesem Bereich sehr geprägt hat....
Was ich aber abschliessend sagen will: Ich bin froh, habe ich das Geschlecht vor der Geburt erfahren und konnte mich mit mir selbst auseinandersetzen. Ich freue mich sehr auf den Kleinen und hoffe, dass sich die beiden Jungs gut verstehen werden

[KaylaB]

Liebe fairytale
Ich verstehe dich absolut und freue mich für dich, dass du Frieden damit schliessen konntest. Du wirst bestimmt zwei zauberhafte Jungs haben.
Weil es mir wie dir erging und man in der Gesellschaft solche Gefühle nicht zu haben hat, habe ich diesen Thread eröffnet.

Alles Gute für die Schwangerschaft und das Baby!

[Enzian]

Liebe fairytale
Ich verstehe dich sehr gut!!! Es gibt wirklich sehr viele Leute, die das überhaupt nicht verstehen und dann kommt immer der Spruch, Hauptsache gesund! Den konnte ich schon gar nicht mehr hören... Und dann oft noch von Eltern oder Paaren die beide Geschlechter haben
Mir hat es auch sehr geholfen, dass ich mich beim 2. darauf einstellen konnte, dass es ein Junge ist. Mittlerweile kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen, aber ich glaube wenn ich erst nach der Geburt erfahren hätte, wieder ein Junge, wäre ich wohl auch kurz etwas enttäuscht gewesen.
Nun bin ich nochmals schwanger und es wird voraussichtlich ein Mädchen. Ich freue mich sehr, obwohl ich immer noch ein bisschen Respekt habe und immer denke, vielleicht ist es beim nächsten US plötzlich doch ein Junge

Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute in der Schwangerschaft, geniesse es in vollen Zügen. Deine beiden Jungs werden sich sicher super verstehen!

[fairytale4]

@KaylaB: Vielen Dank, dass du diesen Thread eröffnet hast. Danke, ich wünsche dir auch alles Gute!

@Enzian: herzlichen Glückwunsch!! Freut mich sehr für dich, dass du nun doch noch dein Mädchen bekommst Ich kann dich gut verstehen, dass du aber immer noch Resepkt davor hast, dass es plötzlich anders ist.. Würde mir, denke ich, nicht anders gehen. Ich wünsche dir alles Gute für die Schwangerschaft!

[Linli]

Herzlichen Glückwunsch Enzian. Ich konnte es auch lange nicht glauben. Nach der Geburt musste ich gleich überprüfen.
Falls du Mädchen-Kleidung brauchst, melde dich hab viele schöne Maitlisachen die entsprechend in sehr gutem Zustand sind

[ChrisBern]

Ich kann das auch gut verstehen - egal, wie irrational das ist! Ich komme aus einer Familie, wo es gefühlt nur Mädchen gibt und habe mich immer mit einem Mädchen gesehen. Mein Mann war ganz erschrocken, als ich vor dem Ultraschall meinte, dass ich bei der Nachricht "Junge" eine Nacht drüber schlafen müsste. Ist dann aber tatsächlich ein Mädchen geworden. Jetzt beim zweiten war es mir egaler, ich hätte mich sehr über ein zweites Mädchen gefreut, aber ich hatte immer das Gefühl, das ist ein Junge - und ist es jetzt auch. Aber auch das ist jetzt natürlich total gut so. Lustigerweise hänge ich dieses mehr viel mehr an ihm (wenn man das so sagen darf - vermutlich nicht ) bzw. packe ihn als Baby viel mehr in Watte als damals meine Tochter. Mein Mann hingegen war bei meiner Tochter viel nachsichtiger und ist jetzt mit dem Sohnemann ein bisschen strenger. So witzig, wie sich das entwickelt.

[Dusi]

Ich glaube man ist eher traurig über den Verlust dessen, was man nie haben wird (in meinem Fall eine Tochter), was nichts mit der fehlenden Liebe zum Kind im Bauch zu tun hat (oder so empfinde ich es). Ich war eigentlich froh und glücklich, dass es nochmals einen Jungen gab und es war auch unser Wunsch. Trotzdem war da eine Verabschiedung eines „alternativen Lebens“ und Abschiede sind immer schwierig. Ich habe diese Traurigkeit/Verlustgefühl auch beim Beruf oder Wohnort - ich bin sehr zufrieden und glücklich in meiner Karriere und wo ich wohne und möchte es nicht anders, aber einige Träume werden nun nicht war.