Das gilt meiner Erfahrung nach auch für andere Eltern, die selber keine Pädagogen sind. Aber ansonsten kann ich Deinen Text nur unterstützen.
Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Moderator: conny85
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
haeremai
In dem du deine Kinder auf die Volksschule schickst, akzeptierst du die da vorherrschenden Bedingungen und somit hast du dich dazu entschieden. Ansonsten musst du konsequent sein und eine andere Schule für dein Kind suchen. Ein Anteil der Volksschule ist, dass Eltern die LP und die Schule nicht auswählen können. Das hat man mal so in der Gesellschaft abgemacht. Wenn du das anders haben willst, dann müsstest du dich politisch engagieren.
Ja, es ist immer einfach, von aussen zu sagen, was die LP machen sollte, gerade als SHP. Ich arbeite schon seit 25 Jahren mit SHPs zusammen, da hat man einfach einen anderen, individuellen Fokus aufs Kind und muss NIE eine grosse Gruppe von A nach B bringen. Dieser Fokus ist wichtig, wenn es um Kinder mit special Needs und Effects geht. Aber er ist auch unwichtig, wenn es darum geht, als LP vor einer so grossen Gruppe mit Süchle zu bestehen. Und als Mutter hast du auch die Sicht auf EIN Kind, nämlich auf eines. Und was bei dir funktioniert oder zu funktionieren scheint, muss beim Lehrer deines Kindes nicht auch so sein.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen... Ich unterrichte nicht so. Ja, ich funktioniere auf der Real OHNE Strafen und Konsequenzen, auf Augenhöhe mit den Kids und den Eltern, einfach, weil ich anders ticke. (Ich bin übrigens überzeugt, dass es auch Eltern gibt, die meine "Art" nicht mögen und nicht gut finden...) Trotzdem verstehe ich den Lehrer deines Kindes. Und ich kann mir vorstellen, dass er noch mehr durchgreift, wenn Eltern das Gefühl haben, sie müssen noch etwas sagen.
Danci
Ich kann dir einfach sagen, dass es als Lehrerinnen-Mutter noch extremer ist. Gleiche Dinge können andere Mütter anbringen und dann werden sie gehört und es wird mit ihnen geredet. Ich werde abgeputzt und mir wird noch gesagt, wie ich es zuhause mit meinem Kind mit special Effects machen soll. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
In dem du deine Kinder auf die Volksschule schickst, akzeptierst du die da vorherrschenden Bedingungen und somit hast du dich dazu entschieden. Ansonsten musst du konsequent sein und eine andere Schule für dein Kind suchen. Ein Anteil der Volksschule ist, dass Eltern die LP und die Schule nicht auswählen können. Das hat man mal so in der Gesellschaft abgemacht. Wenn du das anders haben willst, dann müsstest du dich politisch engagieren.
Ja, es ist immer einfach, von aussen zu sagen, was die LP machen sollte, gerade als SHP. Ich arbeite schon seit 25 Jahren mit SHPs zusammen, da hat man einfach einen anderen, individuellen Fokus aufs Kind und muss NIE eine grosse Gruppe von A nach B bringen. Dieser Fokus ist wichtig, wenn es um Kinder mit special Needs und Effects geht. Aber er ist auch unwichtig, wenn es darum geht, als LP vor einer so grossen Gruppe mit Süchle zu bestehen. Und als Mutter hast du auch die Sicht auf EIN Kind, nämlich auf eines. Und was bei dir funktioniert oder zu funktionieren scheint, muss beim Lehrer deines Kindes nicht auch so sein.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen... Ich unterrichte nicht so. Ja, ich funktioniere auf der Real OHNE Strafen und Konsequenzen, auf Augenhöhe mit den Kids und den Eltern, einfach, weil ich anders ticke. (Ich bin übrigens überzeugt, dass es auch Eltern gibt, die meine "Art" nicht mögen und nicht gut finden...) Trotzdem verstehe ich den Lehrer deines Kindes. Und ich kann mir vorstellen, dass er noch mehr durchgreift, wenn Eltern das Gefühl haben, sie müssen noch etwas sagen.
Danci
Ich kann dir einfach sagen, dass es als Lehrerinnen-Mutter noch extremer ist. Gleiche Dinge können andere Mütter anbringen und dann werden sie gehört und es wird mit ihnen geredet. Ich werde abgeputzt und mir wird noch gesagt, wie ich es zuhause mit meinem Kind mit special Effects machen soll. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Sobald ich dazu in der Lage sein werde, werde ich mich politisch engagieren. Wenn ich genügend finanzielle Mittel hätte, würden meine Kinder nicht auf die Volksschule gehen. Ich hab das so nicht entschieden mit dem Schulzwang und dass der Kanton/Staat Privatschulen nicht unterstützt. Von dem her nein, ich hab das nicht entschieden.
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Das scheint mir eine krasse Aussage, dass man mit der "Wahl" der Volksschule die Volksschule sozusagen in allem so akzeptiere wie sie ist. Das stimmt so nicht. Wie kommt "ihr" nur auf die Idee?
Das könnte man allenfalls in einer Privatschule so sagen, wenn die Privatschule vorher im Detail klar gemacht hat, wie ihre Pädagogik aussieht. Wenn die Privatschule aber sogar noch schreiben würde, dass alle ihre Arbeit auf Vertrauen, Wertschätzung, Wohlwollen und individueller Förderung beruht, wie die Volksschulen das tun, die in keinem Wort Bestrafungen öffentlich ausschreiben, dann könnte man bei denen erst recht motzen, ausgesprochen eindeutige Wahl der Schule in dem Fall hin oder her.
Nein also. Das ist ja wie wenn ich sagen würde, wer in der Schweiz oder im Kanton Solothurn wohne, egal, dürfe nicht Dinge bemängeln, ausser er oder sie gehe in die Politik. Man kann ja auswandern
Das hat mich jetzt gestört an den Postings, die ich ansonsten aber gut fand!
Das könnte man allenfalls in einer Privatschule so sagen, wenn die Privatschule vorher im Detail klar gemacht hat, wie ihre Pädagogik aussieht. Wenn die Privatschule aber sogar noch schreiben würde, dass alle ihre Arbeit auf Vertrauen, Wertschätzung, Wohlwollen und individueller Förderung beruht, wie die Volksschulen das tun, die in keinem Wort Bestrafungen öffentlich ausschreiben, dann könnte man bei denen erst recht motzen, ausgesprochen eindeutige Wahl der Schule in dem Fall hin oder her.


Nein also. Das ist ja wie wenn ich sagen würde, wer in der Schweiz oder im Kanton Solothurn wohne, egal, dürfe nicht Dinge bemängeln, ausser er oder sie gehe in die Politik. Man kann ja auswandern

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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Danke scarpi, ich fand die richtigen Worte nichtF. Scarpi hat geschrieben: ↑Di 20. Aug 2019, 23:11 Das scheint mir eine krasse Aussage, dass man mit der "Wahl" der Volksschule die Volksschule sozusagen in allem so akzeptiere wie sie ist. Das stimmt so nicht. Wie kommt "ihr" nur auf die Idee?
Das könnte man allenfalls in einer Privatschule so sagen, wenn die Privatschule vorher im Detail klar gemacht hat, wie ihre Pädagogik aussieht. Wenn die Privatschule aber sogar noch schreiben würde, dass alle ihre Arbeit auf Vertrauen, Wertschätzung, Wohlwollen und individueller Förderung beruht, wie die Volksschulen das tun, die in keinem Wort Bestrafungen öffentlich ausschreiben, dann könnte man bei denen erst recht motzen, ausgesprochen eindeutige Wahl der Schule in dem Fall hin oder her.![]()
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Nein also. Das ist ja wie wenn ich sagen würde, wer in der Schweiz oder im Kanton Solothurn wohne, egal, dürfe nicht Dinge bemängeln, ausser er oder sie gehe in die Politik. Man kann ja auswandern![]()
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
@haeremei
Wie war der Elternabend?
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Lotus, danke
Klar, es bleibt immer die Frage in jedem Fall, ob bemängeln gut ist
An einem Elternabend etwas anzusprechen, das das eigene Kind gar nicht direkt betrifft, ist sicher heikel. Das können ja die betroffenen Eltern selber machen. Es kann aber ja genau so gut sein, dass es niemanden stört - die Eltern mit Kindern, die oft zu spät kommen (zum Beispiel), sogar froh sind, dass die LPs eine Verantwortung hier übernehmen. Wenn es gar niemanden, der betroffen ist, stört, und ich komme dann und spreche es an, gebe ich ihnen ja überflüssigerweise erst die Idee, dass es sie zu stören hat.
Zudem ist es so, dass wir öfters erst mal mit Wohlwollen übereinander denken sollen. Also davon ausgehen, zum Beispiel, dass die LPs einen guten Grund haben, warum sie etwas tun. Oder?

Klar, es bleibt immer die Frage in jedem Fall, ob bemängeln gut ist

An einem Elternabend etwas anzusprechen, das das eigene Kind gar nicht direkt betrifft, ist sicher heikel. Das können ja die betroffenen Eltern selber machen. Es kann aber ja genau so gut sein, dass es niemanden stört - die Eltern mit Kindern, die oft zu spät kommen (zum Beispiel), sogar froh sind, dass die LPs eine Verantwortung hier übernehmen. Wenn es gar niemanden, der betroffen ist, stört, und ich komme dann und spreche es an, gebe ich ihnen ja überflüssigerweise erst die Idee, dass es sie zu stören hat.

Zudem ist es so, dass wir öfters erst mal mit Wohlwollen übereinander denken sollen. Also davon ausgehen, zum Beispiel, dass die LPs einen guten Grund haben, warum sie etwas tun. Oder?
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Ja auch da hast du recht!F. Scarpi hat geschrieben: ↑Mi 21. Aug 2019, 08:12 Lotus, danke![]()
Klar, es bleibt immer die Frage in jedem Fall, ob bemängeln gut ist
An einem Elternabend etwas anzusprechen, das das eigene Kind gar nicht direkt betrifft, ist sicher heikel. Das können ja die betroffenen Eltern selber machen. Es kann aber ja genau so gut sein, dass es niemanden stört - die Eltern mit Kindern, die oft zu spät kommen (zum Beispiel), sogar froh sind, dass die LPs eine Verantwortung hier übernehmen. Wenn es gar niemanden, der betroffen ist, stört, und ich komme dann und spreche es an, gebe ich ihnen ja überflüssigerweise erst die Idee, dass es sie zu stören hat.![]()
Zudem ist es so, dass wir öfters erst mal mit Wohlwollen übereinander denken sollen. Also davon ausgehen, zum Beispiel, dass die LPs einen guten Grund haben, warum sie etwas tun. Oder?


Ich fände es schön, wenn solche "Probleme" gar nicht erst zu Hause besprochen werden müssten, weil die Schüler sich schon trauten, den Lehrer zu fragen wie er es meint, oder die Lehrerin schon in der Klassestunde klar darauf einging und die Klasse alle Fragen klären konnte. Das fänd ich so richtig cool!
Lg Lotus
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Natürlich darf man sich engagieren, wenn man etwas hat, das einem dermassen zuwider ist. Die Frage ist, ob es sich in dem Fall lohnt oder ob man die Beweggründe der LP nicht verstehen kann, ohne dass man selber aufträgt.
Noch einmal:
Solch intensive Elternkontakte sind einfach nicht vorgesehen. In meinen Augen ist es eine Lappalie. Kinder, die pünktlich kommen, denen geschieht nichts. Kinder, die zu spät kommen, müssen die Folgen davon tragen, die transparent gemacht worden sind. Auch, wenn ich es als Mutter doof finde, ist das doch die Sache der LP und nicht meine. Mein Kind wird keinen Schaden nehmen, wenn es nicht in die grosse Pause gehen kann. Ich selber würde das als LP nie so handhaben, aber die LP darf dies, wenn sie es vorher ankündigt.
Meine Kinder sind in der Mittelstufe ob dem Regelwerk echt erschrocken und hatten dann grosse Angst, etwas falsch zu machen und davon die Konsequenzen tragen zu müssen. Ich habe sie gestärkt, in dem ich ihnen gesagt habe, dass sie sich so wie immer verhalten sollen. Und siehe da: Keines meiner Kinder kam unter dieses Regelwerk, wo das Zuspätkommen noch eines der kleinsten Themen war.
Nun... Haeremai muss selber wissen, WIE fest es das Kind oder allenfalls sie beeinträchtigt. Und daraus ergibt sich dann, ob sie handeln will oder nicht.
Hier hat es aber viele Stimmen gehabt, die schreiben, dass sich in dem Fall Aufwand und Ertrag nicht lohnen. Ich selber habe dargestellt, wie es als LP einer solchen Klasse sein kann, wenn Eltern zu all solchen Themen immer etwas zu sagen haben. Ich habe auch Einsicht in das Pflichtenheft einer LP gegeben und euch aufgezeigt, dass ein solch intensiver Kontakt zu den Eltern nicht vorgesehen ist.
Die Frage ist nun, ob man als Eltern bei einer doch durch die schwierige Klasse sehr belasteten LP noch einmal auftragen will?
Ich meine: Die LP macht nichts falsch, sie tut nichts Böses, tut nichts wider das Gesetz, sie macht ihren Job. Die LP wird sich durch das Ansprechen nicht verändern, im Gegenteil, wahrscheinlich wird sie es noch zementieren. Was bringt es unter dem Strich? Wenig bis nichts.
Scarpi
Und bei vielen Mamis hier im Swissmom vermisse ich dieses Wohlwollen der LP gegenüber.
Was für Gründe und Intentionen die LP haben könnte, habe ich weiter vorne beschrieben. Auch, wenn ich anders ticke und das NIE so machen würde, sage ich in ähnlichen Fällen, wenn es meine Töchter betrifft, nix. Es ist eine Kultur, die so erwünscht ist und so in der Lehrerinnenausbildung gelernt wird. Wenn ich mal Luft haben werde, werde ich den Versuch eines WB - Kurses für LP machen - "Klassenführung - in Beziehung und ohne zu strafen - funktioniert. Garantiert!" Irgendwie so. Ich bin auch immer und immer wieder erschüttert, wie viel Energie für solche Systeme gebraucht werden. Energie, welche besser in die Beziehung zu den Kids eingesetzt werden würde.
Lotus
Ich habe ein Tagi, immer am Freitag... Und das Tagi und meine Tochter gehen zusammen in die gleiche Klasse und berichten am Tisch jeweils von Begebenheiten von der Schule. Man könnte jeweils meinen, dass die beiden in verschiedene Klassen gehen. Wahrscheinlich wird es bei 22 SuS auf 22 Arten verstanden.
Und ja... Rückfragen durch das Kind finde ich zentral.
Meine sind ja nun älter und ich gebe den Ball immer und immer wieder zurück, wenn sie chlönen und jammern. Meine Jüngere kann sehr gut nachfragen, die Ältere macht lieber die Faust im Sack. Wenn der Zustand ihre Gesundheit beeinträchtigt - es kommt manchmal vor, dass sie kaum schlafen kann, weil sie durch die Schule so im Zeug ist - suche ich mit ihr nach Lösungen.
Noch einmal:
Solch intensive Elternkontakte sind einfach nicht vorgesehen. In meinen Augen ist es eine Lappalie. Kinder, die pünktlich kommen, denen geschieht nichts. Kinder, die zu spät kommen, müssen die Folgen davon tragen, die transparent gemacht worden sind. Auch, wenn ich es als Mutter doof finde, ist das doch die Sache der LP und nicht meine. Mein Kind wird keinen Schaden nehmen, wenn es nicht in die grosse Pause gehen kann. Ich selber würde das als LP nie so handhaben, aber die LP darf dies, wenn sie es vorher ankündigt.
Meine Kinder sind in der Mittelstufe ob dem Regelwerk echt erschrocken und hatten dann grosse Angst, etwas falsch zu machen und davon die Konsequenzen tragen zu müssen. Ich habe sie gestärkt, in dem ich ihnen gesagt habe, dass sie sich so wie immer verhalten sollen. Und siehe da: Keines meiner Kinder kam unter dieses Regelwerk, wo das Zuspätkommen noch eines der kleinsten Themen war.
Nun... Haeremai muss selber wissen, WIE fest es das Kind oder allenfalls sie beeinträchtigt. Und daraus ergibt sich dann, ob sie handeln will oder nicht.
Hier hat es aber viele Stimmen gehabt, die schreiben, dass sich in dem Fall Aufwand und Ertrag nicht lohnen. Ich selber habe dargestellt, wie es als LP einer solchen Klasse sein kann, wenn Eltern zu all solchen Themen immer etwas zu sagen haben. Ich habe auch Einsicht in das Pflichtenheft einer LP gegeben und euch aufgezeigt, dass ein solch intensiver Kontakt zu den Eltern nicht vorgesehen ist.
Die Frage ist nun, ob man als Eltern bei einer doch durch die schwierige Klasse sehr belasteten LP noch einmal auftragen will?
Ich meine: Die LP macht nichts falsch, sie tut nichts Böses, tut nichts wider das Gesetz, sie macht ihren Job. Die LP wird sich durch das Ansprechen nicht verändern, im Gegenteil, wahrscheinlich wird sie es noch zementieren. Was bringt es unter dem Strich? Wenig bis nichts.
Scarpi
Und bei vielen Mamis hier im Swissmom vermisse ich dieses Wohlwollen der LP gegenüber.
Was für Gründe und Intentionen die LP haben könnte, habe ich weiter vorne beschrieben. Auch, wenn ich anders ticke und das NIE so machen würde, sage ich in ähnlichen Fällen, wenn es meine Töchter betrifft, nix. Es ist eine Kultur, die so erwünscht ist und so in der Lehrerinnenausbildung gelernt wird. Wenn ich mal Luft haben werde, werde ich den Versuch eines WB - Kurses für LP machen - "Klassenführung - in Beziehung und ohne zu strafen - funktioniert. Garantiert!" Irgendwie so. Ich bin auch immer und immer wieder erschüttert, wie viel Energie für solche Systeme gebraucht werden. Energie, welche besser in die Beziehung zu den Kids eingesetzt werden würde.
Lotus
Ich habe ein Tagi, immer am Freitag... Und das Tagi und meine Tochter gehen zusammen in die gleiche Klasse und berichten am Tisch jeweils von Begebenheiten von der Schule. Man könnte jeweils meinen, dass die beiden in verschiedene Klassen gehen. Wahrscheinlich wird es bei 22 SuS auf 22 Arten verstanden.
Und ja... Rückfragen durch das Kind finde ich zentral.
Meine sind ja nun älter und ich gebe den Ball immer und immer wieder zurück, wenn sie chlönen und jammern. Meine Jüngere kann sehr gut nachfragen, die Ältere macht lieber die Faust im Sack. Wenn der Zustand ihre Gesundheit beeinträchtigt - es kommt manchmal vor, dass sie kaum schlafen kann, weil sie durch die Schule so im Zeug ist - suche ich mit ihr nach Lösungen.
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Da hast du ganz recht Lotus. Ich muss auch öfters mit meinen Kindern darüber sprechen, wie LPs etwas gemeint haben könnten oder was die Gründe sein könnten, warum sie etwas tun, und auch, dass die Kinder mit den LPs reden sollen. Ich verstehe es zwar, wenn die Kinder sich nicht getrauen! Aber ich finde es trotzdem wichtig, ihnen zu sagen, dass sie etwas fragen oder direkt mit den LPs reden sollen, damit sie das auch vom Prinzip her verstehen. Ich sage ihnen auch, dass die LPs ja auch ein Recht darauf haben zu erfahren, wenn die Kinder etwas stört. Bei schlimmeren oder heikleren Sachen finde ich es selbstverständlich, dass wir sie als Eltern unterstützen müssen, aber es gibt vieles, das die Kinder durchaus auch erst mal selber ansprechen könnten. Ich denke, dass das auch für die LPs viel angenehmer ist.
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Scarpi
Und ich bin sicher, dass sich jede LP dafür interessiert, wie es einem Kind geht und auch Interesse daran hat, Missverständnisse durch Kommunikation zu bereinigen. Darum zentral: Kind, du darfst nachfragen!
Und ja, bei schwierigen Dingen helfe ich natürlich auch - ich habe ein Kind mit special Effects - da potenzieren sich solche Dinge.
Und ich bin sicher, dass sich jede LP dafür interessiert, wie es einem Kind geht und auch Interesse daran hat, Missverständnisse durch Kommunikation zu bereinigen. Darum zentral: Kind, du darfst nachfragen!
Und ja, bei schwierigen Dingen helfe ich natürlich auch - ich habe ein Kind mit special Effects - da potenzieren sich solche Dinge.
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Genau, die meisten LPs haben eine Interesse daran zu erfahren, wie es den Kindern geht! Wenn jene hintenrum immer motzen, vor der Lehrerin aber lächeln, dann muss doch die Lehrerin denken, dass alles gut so ist, wie sie es macht! Mit meiner Tochter (die keine grösseren Probleme hat, sich aber viel bei uns Eltern oder Gspänli beklagt), muss ich öfters genau darüber sprechen.
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
F. Scarpi
Das hat mich auch gestört. Wie Du schreibst, heisst eine Wahl nicht, dass man mit allem einverstanden ist. Zudem halte ich die freie Wahl für eine Utopie. Wir haben ja keine freie Schulwahl. Homeshooling ist erstens nicht überall zugelassen und zweitens haben nicht alle die Fähigkeiten und/oder Ressourcen dazu. Bei haeremai, die alleine mit 6 Kindern ist plus berufstätig kann wohl jeder nachvollziehen, dass das kaum eine Option ist. Privatschulen sind teuer und nicht überall vorhanden. Umziehen bringt noch andere Aspekte mit sich. Die meisten Familien sind schlicht auf die Schule angewiesen und die Haltung "wenn es Dir nicht passt, kannst Du ja gehen" ist auch nicht unbedingt diejenige, die ich von der Schule erwarte.
@ Lotus
Ein wichtiger Punkt. Ich als Mutter eines häufiger zu spät kommenden Kindes finde diese Regelung nicht so schlecht. Mich würde das nicht stören.
@ Stella
Du sprichst von Wohlwollen. Das kann ich nachvollziehen und mir macht die zunehmende Schulskepsis häufig auch Bauchschmerzen. Aber Vertrauen, dass man als Elternteil den LPs entgegenbringt, basiert aus meiner Sicht auch auf Transparenz und Kommunikation. Ich muss nicht mit allen einverstanden sein und erst recht muss eine LP nicht etwas ändern, nur weil es mir nicht passt, aber wenn mich als Elternteil (das immerhin verantwortlich für das Kind ist) etwas beschäftigt, möchte ich es ansprechen können und freundlich! nachfragen. Und ich muss sagen, dass mich in den 6 Jahren, die meine Kinder nun in der Schule sind, nie eine Erklärung/Antwort gestört hat. Auch wenn ich anderer Meinung war. Das Abblocken von vornerein, wie Du hier auch schreibst, weil ein intensiver Kontakt nicht vorgesehen ist, hingegen stört mich durchaus. Dabei spreche ich gerade von Elternabenden etc., nicht von Eltern, die jede Woche wegen irgendetwas anrufen. Und die grosse Empfindlichkeit. Das ist es, was oftmals das Vertrauen letztlich schädigt und dann nimmt das Wohlwollen auch ab.
Was mich aber ehrlich interessieren würde: Wie gehst Du mit Zuspätkommer um?
Das hat mich auch gestört. Wie Du schreibst, heisst eine Wahl nicht, dass man mit allem einverstanden ist. Zudem halte ich die freie Wahl für eine Utopie. Wir haben ja keine freie Schulwahl. Homeshooling ist erstens nicht überall zugelassen und zweitens haben nicht alle die Fähigkeiten und/oder Ressourcen dazu. Bei haeremai, die alleine mit 6 Kindern ist plus berufstätig kann wohl jeder nachvollziehen, dass das kaum eine Option ist. Privatschulen sind teuer und nicht überall vorhanden. Umziehen bringt noch andere Aspekte mit sich. Die meisten Familien sind schlicht auf die Schule angewiesen und die Haltung "wenn es Dir nicht passt, kannst Du ja gehen" ist auch nicht unbedingt diejenige, die ich von der Schule erwarte.
@ Lotus
Ein wichtiger Punkt. Ich als Mutter eines häufiger zu spät kommenden Kindes finde diese Regelung nicht so schlecht. Mich würde das nicht stören.
@ Stella
Du sprichst von Wohlwollen. Das kann ich nachvollziehen und mir macht die zunehmende Schulskepsis häufig auch Bauchschmerzen. Aber Vertrauen, dass man als Elternteil den LPs entgegenbringt, basiert aus meiner Sicht auch auf Transparenz und Kommunikation. Ich muss nicht mit allen einverstanden sein und erst recht muss eine LP nicht etwas ändern, nur weil es mir nicht passt, aber wenn mich als Elternteil (das immerhin verantwortlich für das Kind ist) etwas beschäftigt, möchte ich es ansprechen können und freundlich! nachfragen. Und ich muss sagen, dass mich in den 6 Jahren, die meine Kinder nun in der Schule sind, nie eine Erklärung/Antwort gestört hat. Auch wenn ich anderer Meinung war. Das Abblocken von vornerein, wie Du hier auch schreibst, weil ein intensiver Kontakt nicht vorgesehen ist, hingegen stört mich durchaus. Dabei spreche ich gerade von Elternabenden etc., nicht von Eltern, die jede Woche wegen irgendetwas anrufen. Und die grosse Empfindlichkeit. Das ist es, was oftmals das Vertrauen letztlich schädigt und dann nimmt das Wohlwollen auch ab.
Was mich aber ehrlich interessieren würde: Wie gehst Du mit Zuspätkommer um?
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Stella: an dieser Stelle mal wieder ein Dankeschön für dein geduldiges Erklären.....
Ich kann mich dir sonst inhaltlich fast ganz und gar anschliessen.
Und deine geplante Weiterbildung komme ich dann besuchen (wenn du es so allgemein hälst, dass er auch für den Kiga spannend ist )
Privatschule/ freie Schulwahl:
Ich habe das Gefühl, dass sich das die meisten hier drin zu einfach vorstellen. Weil nicht nur die Eltern könnten dann die Schule wählen, die Schulen / Lehrer könnten sich auch die Schüler/innen aussuchen.
Nun kann dann eine "gute" Lehrperson die Kinder/ Familien aussuchen? Wie würden sie damit umgehen? Ein Casting machen? Schnuppern? Die (für sie) ideale Klasse zusammenstellen?
Nur: wo blieben dann all die schwierigen Kinder? Die anstrengenden? Eben. Wahrscheinlich bei den Lehrern/Schulen wo sonst niemand hinwill....
Ich kann einfach nicht glauben, dass eine solche Entwicklung irgend ein gesellschaftlicher Gewinn sein sollte (in individuellen Fällen vielleicht schon)
Ich kann mich dir sonst inhaltlich fast ganz und gar anschliessen.
Und deine geplante Weiterbildung komme ich dann besuchen (wenn du es so allgemein hälst, dass er auch für den Kiga spannend ist )
Privatschule/ freie Schulwahl:
Ich habe das Gefühl, dass sich das die meisten hier drin zu einfach vorstellen. Weil nicht nur die Eltern könnten dann die Schule wählen, die Schulen / Lehrer könnten sich auch die Schüler/innen aussuchen.
Nun kann dann eine "gute" Lehrperson die Kinder/ Familien aussuchen? Wie würden sie damit umgehen? Ein Casting machen? Schnuppern? Die (für sie) ideale Klasse zusammenstellen?
Nur: wo blieben dann all die schwierigen Kinder? Die anstrengenden? Eben. Wahrscheinlich bei den Lehrern/Schulen wo sonst niemand hinwill....
Ich kann einfach nicht glauben, dass eine solche Entwicklung irgend ein gesellschaftlicher Gewinn sein sollte (in individuellen Fällen vielleicht schon)
Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Danci: Für mich als Lehrperson ist gerade der Elternabend überhaupt nicht für persönliche Anliegen (und ja auch nicht um Frust&Gemotz deponieren). Da informiere ich, kläre Fragen und lerne die Eltern kennen.
Ansonsten kann man aber ganz unkompliziert mit mir Kontakt aufnehmen und ich stehe auch für kleinere Fragen/Anliegen gerne zur Verfügung.
haeremai: gerade wenn du dich so für Schulthemen und ein gutes Klima zwischen Schüler-Lehrperson-Eltern interessierst, solltest du doch wissen dass solche Themen an einem Elternabend nicht förderlich sind. Die Lehrperson hat 40 Leute vor sich und kommt dann sehr schnell in eine Verteidigungshaltung. Das ist dann bestimmt überhaupt nicht konstruktiv! Such doch das persönliche Gespräch mit dem Lehrer!
Und ich wünsche dir, dass du trotz für dich widrigen Umständen eine positivere Grundhaltung für die Schule entwickeln kannst. Das ist für deine Kinder und auch für die Schule sehr wichtig! Und das heisst nicht, dass man Dinge nicht ansprechen darf. Sondern dass man positiv eingestellt ist. Vertrauen hat, dass auch die Lehrperson das beste für dein Kind möchte. Und auch Vertrauen hat, dass die Kinder das schaffen und eine tolle Schulzeit erleben dürfen.
Ansonsten kann man aber ganz unkompliziert mit mir Kontakt aufnehmen und ich stehe auch für kleinere Fragen/Anliegen gerne zur Verfügung.
haeremai: gerade wenn du dich so für Schulthemen und ein gutes Klima zwischen Schüler-Lehrperson-Eltern interessierst, solltest du doch wissen dass solche Themen an einem Elternabend nicht förderlich sind. Die Lehrperson hat 40 Leute vor sich und kommt dann sehr schnell in eine Verteidigungshaltung. Das ist dann bestimmt überhaupt nicht konstruktiv! Such doch das persönliche Gespräch mit dem Lehrer!
Und ich wünsche dir, dass du trotz für dich widrigen Umständen eine positivere Grundhaltung für die Schule entwickeln kannst. Das ist für deine Kinder und auch für die Schule sehr wichtig! Und das heisst nicht, dass man Dinge nicht ansprechen darf. Sondern dass man positiv eingestellt ist. Vertrauen hat, dass auch die Lehrperson das beste für dein Kind möchte. Und auch Vertrauen hat, dass die Kinder das schaffen und eine tolle Schulzeit erleben dürfen.
Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Hier

EDIT: habt ihr denn mehrere kurze pausen anstatt einer ganz langen?
Ich finde es generell in Ordnung, wenn die LP irgendwelche dem zu-spät-kommen irgendwelche Konsequenzen folgen lässt. Ich als Mutter kann die Kinder pünktlich schicken und mir den Mund fusslig reden, über Pünktlichkeit und dennoch können sie getrost 30 minuten für 400m Schulweg brauchen.... bis irgendwann mal seitens LP bei den Kindern ankommt, dass das einfach nicht akzeptiert wird. Und auf einmal gehts

Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was an unserer Schule wie gemacht wird, aber ich bin froh wenn LP solche Probleme nicht nur an die Eltern zurück geben (informieren ist ok, um auszuschliessen dass das kind nicht zu spät von zu hause weg geht), sondern den Kindern direkt zu verstehen geben, dass das so nicht läuft.
Zuletzt geändert von sonrie am Mi 21. Aug 2019, 11:55, insgesamt 2-mal geändert.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")
Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
haeremai ist damit beschäftigt, an der Masterarbeit zum Thema Gelingensfaktoren in der Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern bei Kindern mit Verhaltensschwierigkeiten weiter zu arbeiten, und hat heute sowohl auch morgen schon wieder je einen Elternabend. Ich melde mich, sobald sich etwas Zeit dafür ergibt.
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Eine mit 20 Minuten und sonst je 5 zum Zimmerwechseln.
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Natürlich antworte ich den Eltern in jedem Fall, egal, ob ich dafür nun Zeit habe oder nicht. Es geht mir hier einfach darum aufzuzeigen, wie viele Elternkontakte man eigentlich zugute hat und dann stelle ich die Frage, ob eine so transparente Regel, der Lehrer hat ja kommuniziert, es ist nachvollziehbar, wirklich so wichtig ist, dass man da nun Ressourcen verbraucht.danci hat geschrieben: ↑Mi 21. Aug 2019, 09:50 @ Stella
Du sprichst von Wohlwollen. Das kann ich nachvollziehen und mir macht die zunehmende Schulskepsis häufig auch Bauchschmerzen. Aber Vertrauen, dass man als Elternteil den LPs entgegenbringt, basiert aus meiner Sicht auch auf Transparenz und Kommunikation. Ich muss nicht mit allen einverstanden sein und erst recht muss eine LP nicht etwas ändern, nur weil es mir nicht passt, aber wenn mich als Elternteil (das immerhin verantwortlich für das Kind ist) etwas beschäftigt, möchte ich es ansprechen können und freundlich! nachfragen. Und ich muss sagen, dass mich in den 6 Jahren, die meine Kinder nun in der Schule sind, nie eine Erklärung/Antwort gestört hat. Auch wenn ich anderer Meinung war. Das Abblocken von vornerein, wie Du hier auch schreibst, weil ein intensiver Kontakt nicht vorgesehen ist, hingegen stört mich durchaus. Dabei spreche ich gerade von Elternabenden etc., nicht von Eltern, die jede Woche wegen irgendetwas anrufen. Und die grosse Empfindlichkeit. Das ist es, was oftmals das Vertrauen letztlich schädigt und dann nimmt das Wohlwollen auch ab.
Was mich aber ehrlich interessieren würde: Wie gehst Du mit Zuspätkommer um?
An einem Elternabend würde ich nicht wollen, dass man mich als LP auf sowas anspricht. Da geht es um allgemeinen Austausch... gut, ich mache da meine Art zu unterrichten und meine Art des Umgangs klar und falls da Fragen sind, gerne, aber ich würde nicht wollen, dass mich ein Elternteil aus der Gruppe im Plenum wegen diesem Thema ansprechen täte.
Und doch... In Institutionen muss man Vertrauen haben. Und denen auch Wohlwollen entgegenbringen. Es funktioniert einfach sonst nicht.
Nun noch meine Antwort, wie ich mit Zuspätkommer umgehe...
Also, ich habe das fast nicht... Selten...
Wenn ein Schüler, eine Schülerin zu spät kommt, dann wissen sie, dass sie mal reinschleichen sollen, so dass ich den Unterricht nicht unterbrechen muss. Wenn ich dann Zeit habe, gehe ich hin und heisse die Person willkommen und freue mich, dass sie doch noch gekommen ist. Ich frage nach, was das Problem war. (Gut, letztens ist ein Mädel mit dem Velo umgefallen und hatte zig Schürfungen... Da ist klar, da habe ich sofort unterbrochen, die Klasse beschäftigt und sie verarztet...)
Meistens erfahre ich dann sehr viel, was zur Verspätung geführt hat. Ich mache mir dann eine kleine Notiz in mein Excellsheet zu den Schlüsselkompetenzen, eine davon ist Pünktlichkeit.
Und ich frage die Person dann, was sie in Zukunft bei genau dem spezifischen Problem gedenkt zu unternehmen. Wir machen dann einen "Wenn-dann" Plan. Als Beispiel: Wenn ich das nächste Mal alleine aufstehen muss, dann stelle ich mir mehrere Wecker.
Mehr mache ich nicht.
Wenn ein/e SuS mehrmals zu spät kommt, dann besprechen wir, was die Ursachen sind und schauen nach weiteren Ressourcen, wenn es noch mehr vorkommt, dann beziehe ich die Eltern in die Lösungsfindung ein. (Das musste ich erst einmal machen, ein Jugendlicher, der morgens alleine aufstehen musste und es nicht schaffte. Mehrere Wecker und drei Telefonanrufe des Vaters von der Arbeit haben geholfen und das Problem war gelöst.)
So ticke ich.
Aufschreiben tue ich mir so Begebenheiten, damit ich eine Dokumentation habe zu den Schlüsselkompetenzen und damit ich dem/r SuS schwarz auf weiss belegen kann, wie oft ein Verhalten schon vorgekommen ist - natürlich schreibe ich mir auch gutes Verhalten dort rein. Jeden Mittag nehme ich mir dazu 20 Minuten Zeit.
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Re: Grosse Schulpause streichen als Strafe - zugelassen?!
Hab nur quergelesen, längst nicht alles genau.
Ich frage mich gerade, wie es zu einer solchen Ankündigung kommen kann. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass das ein Problem der ganzen Klasse ist. Habe noch nie 5. KLässler erlebt, wo das ein Klassenthema war. Sehr wohl gibt es immer wieder einzelne Kinder, die Mühe damit haben, sich vom Pausenplatz zu lösen, zügig hoch zu kommen, oder sich zügig umzuziehen, oder auch Kinder die schlicht schon auf dem Schulweg hängen bleiben.
In solchen Fällen gehört für mich ein Gespräch mit Kind und Eltern dazu, wenn ich es mit dem Kind alleine nicht in den Griff bekomme und ich mir drastische Massnahmen überlege. Eine Pause nicht zu gewähren kann im Einzelfall eine Möglichkeit sein, damit das Kind eine Konsequenz spürt. Auch das um die Zeit länger in der Schule behalten um die es zu spät kam, kann heilsam sein.
Aber, grundsätzlich sind es ja gerade diese Kinder, die eine Pause dringend brauche, die zu spät kommen. Da würde ich mich ins eigene Fleisch schneiden, wenn ich das öfter machen würde.
Nun ist es aber so, dass man als Lehrperson halt doch überlegen muss, was es braucht, damit die Vorgaben eingehalten werden. Drohungen und Strafen bringen nach meiner Erfahrung nichts. Aber, nicht jede Lehrperson verfügt über ein breites Repetoire an Ideen und Möglichkeiten um mit Störungen umzugehen. Nicht jede Lehrperson kann Kinder gleich gut lesen und verstehen, was sie für ein Bedürfnis haben. Und es gibt in der Tat Klassen, wo es ganz schwierig und anstrengend wird, vor allem, wenn Eltern nicht mitziehen. Am einfachsten ist es, wenn Eltern und Lehrer gemeinsam mit dem Kind überlegen, was das Kind braucht. Und da kann es schon sein, dass es eine gestrichene Pause ist.
Von daher, ich wäre ja froh gewesen, wenn es bei unserer Grossen mal Konsequenzen gehabt hätte. Leider war das nie der Fall. Nur immer leere Drohungen. Ich würde auch schauen, dass mein Kind Pünktlichkeit lernt. Unsere Kinder haben sich nämlich irgendwann auch nicht mehr an Regeln gehalten, weil sie fanden, sie seien ja immer die doofen, die keinen Spass hätten, ständig warten müssten und am Schluss gab es noch Kollektivstrafen. Sie sahen dann nicht mehr ein, warum sie sich an die Regeln halten sollten. Von daher finde ich es schon noch wichtig, dass Lehrpersonen handeln, ob es dann immer pädagogisch oberkorrekt ist, ob es noch besser Möglichkeiten geben würde, darüber lässt sich bei jeder Massnahme streiten, aber es ist definitiv schlimmer, wenn gar nicht gehandelt wird, als wenn es halt etwas unpädagogisch ist. Vielleicht lernen es die Kinder ja dann dafür.
Ich frage mich gerade, wie es zu einer solchen Ankündigung kommen kann. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass das ein Problem der ganzen Klasse ist. Habe noch nie 5. KLässler erlebt, wo das ein Klassenthema war. Sehr wohl gibt es immer wieder einzelne Kinder, die Mühe damit haben, sich vom Pausenplatz zu lösen, zügig hoch zu kommen, oder sich zügig umzuziehen, oder auch Kinder die schlicht schon auf dem Schulweg hängen bleiben.
In solchen Fällen gehört für mich ein Gespräch mit Kind und Eltern dazu, wenn ich es mit dem Kind alleine nicht in den Griff bekomme und ich mir drastische Massnahmen überlege. Eine Pause nicht zu gewähren kann im Einzelfall eine Möglichkeit sein, damit das Kind eine Konsequenz spürt. Auch das um die Zeit länger in der Schule behalten um die es zu spät kam, kann heilsam sein.
Aber, grundsätzlich sind es ja gerade diese Kinder, die eine Pause dringend brauche, die zu spät kommen. Da würde ich mich ins eigene Fleisch schneiden, wenn ich das öfter machen würde.
Nun ist es aber so, dass man als Lehrperson halt doch überlegen muss, was es braucht, damit die Vorgaben eingehalten werden. Drohungen und Strafen bringen nach meiner Erfahrung nichts. Aber, nicht jede Lehrperson verfügt über ein breites Repetoire an Ideen und Möglichkeiten um mit Störungen umzugehen. Nicht jede Lehrperson kann Kinder gleich gut lesen und verstehen, was sie für ein Bedürfnis haben. Und es gibt in der Tat Klassen, wo es ganz schwierig und anstrengend wird, vor allem, wenn Eltern nicht mitziehen. Am einfachsten ist es, wenn Eltern und Lehrer gemeinsam mit dem Kind überlegen, was das Kind braucht. Und da kann es schon sein, dass es eine gestrichene Pause ist.
Von daher, ich wäre ja froh gewesen, wenn es bei unserer Grossen mal Konsequenzen gehabt hätte. Leider war das nie der Fall. Nur immer leere Drohungen. Ich würde auch schauen, dass mein Kind Pünktlichkeit lernt. Unsere Kinder haben sich nämlich irgendwann auch nicht mehr an Regeln gehalten, weil sie fanden, sie seien ja immer die doofen, die keinen Spass hätten, ständig warten müssten und am Schluss gab es noch Kollektivstrafen. Sie sahen dann nicht mehr ein, warum sie sich an die Regeln halten sollten. Von daher finde ich es schon noch wichtig, dass Lehrpersonen handeln, ob es dann immer pädagogisch oberkorrekt ist, ob es noch besser Möglichkeiten geben würde, darüber lässt sich bei jeder Massnahme streiten, aber es ist definitiv schlimmer, wenn gar nicht gehandelt wird, als wenn es halt etwas unpädagogisch ist. Vielleicht lernen es die Kinder ja dann dafür.