Mama als ständige Organisatorin

Für alles, was nicht in die anderen Foren passt...

Moderator: conny85

sonrie
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von sonrie »

.. oder weil es ja eh jemand anderen gab, der das alles im Griff hatte und sich darum gekümmert hat? War bei uns zumindest anfangs so, bis ich mal gechekt habe dass ICH eben kein back up habe. Bei uns gehts allerdings weniger um "to dos", das war nie ein Thema, viel mehr um Termine.
So nach dem Motto: Mann kann sich termine ausmachen weil Frau ist ja eh da wenn sie nicht grad arbeitet - aber umgekehrt muss ich das immer erst abklären, damit er sich dann den zeitraum freihält. :roll:

Ich hab auch irgendwann mal gemerkt, dass ich immer als "backup" fungierte.... d.h. mein mann kann/konnte sich alles gut organisieren, aber immer mit dem Wissen, dass es ein back up gibt, also wenn ers nicht macht, dann machts halt die Mama.
Wenn das Kind am Papatag die Hausaufgaben nicht gemacht hat, dann machts halt die Mama am Abend noch mit ihr, wenn er nichts eingekauft hat, dann muss halt die Mama beim nachhauseweg noch was mitbringen und wenn das Kind mit jemandem abmachen möchte, dann wurde mir das gesagt, dass ich das bitte arrangieren soll.....
Waren ein paar intensive Diskussionen über Verantwortung und ehrlich gesagt hab ich ihn wirklich öfter einfach mal reinlaufen lassen. Hat aber wenigstens gefruchtet, ich geh ihm jetzt ein Kränzlein winden ;-)
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Dusi
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Dusi »

Mir hat es geholfen zu akzeptieren, dass ich nicht alle Schlachten führen kann ohne selber darunter zu leiden. Und auch die Rolle der Organisatorin zu akzeptieren, weil sie zu mir besser passt als meinen GG, der andere Stärken hat. Es geht mir besser, seit ich mit mir selber abgemacht habe, welche Schlachten ich führen will (konsequent und immer) und wo ich ein Auge zudrücken kann und auch mal wegschaue. Ich denke vieles hat mit Erwartungen zu tun - meine, Seine, der Kinder - manchmal auch unausgesprochene Erwartungen. Es ist seither besser geworden für uns alle. Zudem haben wir auch den Arbeitsteilungsplan, was auch hilft.
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Lotus
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Lotus »

Dusi, da hast du absolut Recht! Ich persönlich bin sehr sehr gerne Hausfrau, mit den 3 Kindern, 2 Hunden, Haus und zusätzlichem Gemüsegarten habe ich wirklich auch alles, was ich gerne mache...das sage ich ihnen auch immer wieder, dass ich glücklich bin mehrheitmich zuhause. Ich bin aber kein Backup, keine Putzfrau und kein Fahrdienst!

Ich arbeite nun 20%, während der Schulzeit etwa 40% und kompensiere das dann in den Ferien und Ende des Schuljahres.
Ich habe die Familie immer wieder darauf vorbereitet, was ich von ihnen erwarte und auch den Vorschlag gemacht, dass mein Mann MIR vorschlägt, wo er GANZ DAS ZEPTER übernimmt, wo er eben immer mehr abgab die letzten Jahre...zB er liest, was die Kids am Sa für Programm haben und organisiert das selbst. Leider klappt das nur vereinzelt :? Einen Vorschlag von ihm habe ich bis heute nicht bekommen :( das stört mich mehr, als dass ich mal was einspringen muss!
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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Akiko
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Akiko »

So was von unser Thema... 8) Ich lese da sehr gerne mit, habe aber kaum irgendwelche fruchtbringenden Lösungen beizusteuern. Wir haben schon ganz vieles ausprobiert (ich rede jetzt mal ausschliesslich von den Kindern :lol: ), meist funktionierts dann eine Weile - um dann wieder im Sand zu verlaufen. Die Jacken, Schuhe und Schulranzen werden seit Jahr und Tag beim Eingang oder der Treppe stationiert, ich kann tagtäglich die Kinder herzitieren resp. rausbeordern zum Aufräumen - am nächsten Tag dasselbe! Nicht bei allen Kindern gleichzeitig, aber irgend eines schmeisst sein Zeug immer mal wieder hin. Znüniböxli ausräumen und in die Küche bringen? Geht regelmässig vergessen. Teller abräumen resp. beim Abräumen helfen? Kaum eine Mahlzeit, an der ich nicht ein Kind erinnern muss. Und punkto Konsequenzen beim Puffmachen: Klar versuche ich konsequent zu sein. Aber bei drei Kindern ists nicht ganz einfach, den Puffverursacher auszumachen. In der Regel wird der Schwarze Peter hin- und her geschoben - und dann räumen alle auf. Aber eben, iiiimmer wiiiieder dasselbe! Ich glaube, wir haben da ganz resistente Exemplare zu Hause... Scheint mir sowieso eine sehr individuelle Sache zu sein. Was bei der einen Familie funzt, geht bei der anderen nicht. Und klar bleib ich dran, aber manchmal bin ich nicht in der Lage, den Sinn der Sache noch sehr freundlich und immer pädagogisch korrekt zu erklären. Da bin ich einfach nur müde und man merkt, dass die Nerven etwas dünn sind.

Ja, Langzeitversuche mache ich auch immer wieder mal :lol:. Mit dem selben Ausgang wie stellas Bürstenstory. Schlussendlich nervts mich dann am meisten nach einer gewissen Zeit und ich räums dann weg :| . Ich bin auch nicht die Ordentlichste, aber irgendwann nervt es mich, dass ich meine Sachen nicht finde, oder dass im Zimmer Staubmäuse rumfuseln, im WC nach dem grossen Geschäft nicht gebürstelet wurde oder die Schuhe wirr durcheinander sind. Die Kinder haben da aber eine sehr selektive Wahrnehmung und blenden aus. Das möchte ich auch gerne können 8)

Was wir aber machen, ist monatlich ein Samstagsputzmorgen. Wenn alles sauber ist und die Kinder gut mitgeholfen haben, gibts ein gemeinsames Mittagessen beim nahegelegenen blaugelben Riesen :lol: .

Ansonsten versuche ich, möglichst nervschonend durch den Alltag zu kommen und versuche, mich jeweils nicht zu fest aufzuregen, sondern mehr mit Humor zu reagieren. Und mich auf die mir wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren, die ich zu 110% umgesetzt haben will, und zwar jederzeit! Da gehört jetzt ein Schuh am falschen Ort definitiv nicht dazu 8)

5erpack
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von 5erpack »

Und wie wäre es denn, wenn ihr hingeht und das Zeugs das rumliegt und so nervt, einfach mal in Mülltüten verpackt und es mal im estrich etc versorgt?
Scheint ja niemand zu benötigen :mrgreen: daher kann das Zeugs auch weg!
Hat bei meinen Kindern Wunder gewirkt!

Beim Mann muss ich nix ändern, der ist ein absoluter Perfektionist. Im Gegensatz zu mir :oops:
Ich verliere leider auch die ganze Zeit meinen Kram.
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

Pirat
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Pirat »

Mein Mann hat ein Langzeitexperiment mit mir gemacht. Er hat meine 0.5l Petflaschen (leer) stehen lassen und darauf gewartet, dass sie entsorgt werden... :oops:

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Ursi71
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Ursi71 »

5erpack hat geschrieben: Di 5. Nov 2019, 15:23 Und wie wäre es denn, wenn ihr hingeht und das Zeugs das rumliegt und so nervt, einfach mal in Mülltüten verpackt und es mal im estrich etc versorgt?
Scheint ja niemand zu benötigen :mrgreen: daher kann das Zeugs auch weg!
Hat bei meinen Kindern Wunder gewirkt!
Das ist gar keine schlechte Idee. Ich mach inzwischen die Soft-Variante davon: Was in Wohn- und Esszimmer rumliegt wandert ins jeweilige Kinderzimmer bzw. auf GG's Pult. Leider weiss ich nicht mehr immer, was wem gehört und wo hingehört, das heisst ich kann nur ungefähr sagen, was ich wohin getan habe. Deswegen ist die wohl am häufigsten gestellte Frage bei uns: "Mami, wo ist...?" und die häufigste Antwort: "Wenn du deinen Mist selber wegräumen würdest, wüsstest du es..."

Was mich mehr als die familiäre Unordnung nervt, ist eben auch, dass immer alle Organisation an mir hängen bleibt. Wenn ich zum Beispiel müde von der Arbeit komme und nicht kochen mag, ist GG immer grosszügig: "Bestellen wir was...". Aber was wir bestellen, Streit schlichten zwischen Pizza und asiatisch, Menüs finden, die alle gern haben, anrufen, bleibt dann doch an mir. Da koche ich dann einfacher selber. Es ist weniger das Kochen und die Hausarbeit selbst, die nervt, es ist das planen, was koche ich, wer muss wann wo sein, etc. das mich anstrengt. Da wäre es schön, wenn noch jemand mitdenkt.

Allerdings denke ich auch manchmal, wir Frauen sind zu wenig tiefenentspannt :wink: . Grad gestern passiert: Montags stehen wir jeweils um 5:30 auf, weil Töchti Frühtraining hat. Dienstags kann ich bis 6:00 "ausschlafen", bevor ich zur Arbeit muss. Ich sag deshalb gestern zu GG: "Oh, ich muss noch meinen Wecker umstellen". GG darauf: "Du könntest ihn ja auch auf 5:30 lassen". Ich: "Die Idee ist gar nicht so schlecht, dann könnte ich vor der Arbeit noch die drei Maschinenladungen Wäsche zusammenfalten, die noch rumliegen". GG: "Ich meinte eigentlich, dann kannst du noch in Ruhe Kaffee trinken und Zeitung lesen..."
Wo er Recht hat, hat er Recht. :oops:

Bleistift79
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Bleistift79 »

Als ich „ das ist organisatorisch wichtig“ und „ es schiist mich a“ zu: „ es ist eine Frage der gegenseitigen Wertschätzung“ über gegangen bin; klappen so ewige Nörgel-Dinge gut
Alle vier Kinder verräumen ihre Schuhe, die Jacken, die Schulsäcke täglich an den richtigen Ort. Die Schmutzwäsche wandert zur Waschküche, die saubere in den Schrank. Es wird aufgetischt & abgetischt. Klar braucht es ab und an einen Remember. Aber, es sind Kinder.

Denn ich habe einfach gemerkt, ich baue viel Wertschätzung ein in den Alltag. Ich gebe mir Mühe mit das Haus sauber, die Atmosphäre wohlwollend und den Magen lecker voll zu haben/bringen. Ergo, wünsche ich mir das von meiner Familie auch zurück an mich.

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Netterl
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Netterl »

@Bleistift: Kannst Du das mal konkretisieren, wie Du das mit der Wertschätzung machst?
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stella
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von stella »

Bleistift
Das würde mich auch interessieren...

Das Thema Wertschätzung hat bei mir Anklang gefunden. Und ich habe bereits ein wenig darüber nachgedacht. Wenn ich jeweils aufräume und Dinge wegräume und putze und meine Familie dann wie eine Horde Dreckspätzli in die Hütte fährt und niemand merkt, dass das Haus aufgeräumt und sauber war und niemand merkt, wie viel Zeit und Energie mich das gekostet hat und es dann wieder aussieht wie 4 Wochen nicht aufgeräumt und geputzt, dann empfinde ich das persönlich als nicht wertschätzend. Mich "beleidigt" dies persönlich, irgendwie.

Wenn mein Mann dann am nächsten Tag mir noch erzählt, dass er die Nasszellen geputzt hat (und wir doch ein wenig vorsichtig sein sollten), dann lupft es mir die Hutschnur.

Das ist so die Spirale, in der ich stecke.

Ich muss aber sagen, dass steter Tropfen den Stein höhlt. Meine Kinder müssen seit jeher helfen beim Tischabräumen und seit geraumer Zeit müssen sie ihr Gedeck in die Abwaschmaschine räumen und zusätzlich noch etwas vom Tisch mitnehmen. Also zwei Mal laufen. Das klappt nun, ohne dass wir was sagen müssen. Es ist automatisiert. Gestern meinte Pfunzi, dass sie sich nun beobachtet habe, sie sie automatisch das Geschirr in die Maschine räumen würde... Whoooo... Das würde ihr Angst machen!" Aber genau das ist ja gut. Wenn Dinge dann einfach geschehen, weil eingeübt und ritualisiert.
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Enja
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Enja »

Stella, Mir geht es gleich mit dem Gefühl der Wertschätzung. Das Problem ist aber, dass es mich darum viel mehr kränkt.
Wenn ich mit dem Argument der Wertschätzung gekommen bin, hat es auch eine intensivere Resonanz ausgelöst, da das Problem damit viel weiter ging. Leider aber dauerhaft bei der Familie nicht angekommen. Auch mit der Wertschätzungsschiene nicht.

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Akiko
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Akiko »

stella hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 08:50 Ich muss aber sagen, dass steter Tropfen den Stein höhlt. Meine Kinder müssen seit jeher helfen beim Tischabräumen und seit geraumer Zeit müssen sie ihr Gedeck in die Abwaschmaschine räumen und zusätzlich noch etwas vom Tisch mitnehmen. Also zwei Mal laufen. Das klappt nun, ohne dass wir was sagen müssen. Es ist automatisiert. Gestern meinte Pfunzi, dass sie sich nun beobachtet habe, sie sie automatisch das Geschirr in die Maschine räumen würde... Whoooo... Das würde ihr Angst machen!" Aber genau das ist ja gut. Wenn Dinge dann einfach geschehen, weil eingeübt und ritualisiert.
Prima, find ich toll. So sollte es sein, ausser, die Steine sind Diamant, dann gibt der Tropfen vorher zermürbt auf :lol: . So komme ich mir jedenfalls vor: Dass ich meine Forderungen zurücknehme, BEVOR der Automatismus fusst. Wir machen das auch so, und nicht erst seit gestern. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht erinnern muss. Entweder Kind 1 machts, dafür 2 und 3 nicht, oder 2 machts, dafür 1 und 3 nicht. 3 machts sowieso fast nie, liegt wohl daran, dass sie erst 6 ist, da bin ich auch etwas weniger strikt :). Aber trotzdem, es macht müde 8) :|

Wertschätzung ist auch bei uns immer wieder ein Thema, und auch damit fussts nicht nachhaltig, sondern nur ein paar Tage... Da fragen wir uns immer wieder, woher das kommt, GG und ich waren nicht so und wir leben das auch nicht vor.

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stella
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von stella »

Akiko
Wie alt sind denn deine Kinder? Meine Grosse ist gut 15 Jahre alt. Hat also einen langen Atem gebraucht.
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Akiko
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Akiko »

Stella
Die Grosse ist 12, dann 10 und 6. Du hast sicher Recht, ja, der Atem muss seehr lang sein... 8) Etwas kooperatives und gemeinnütziges Verständnis und Verhalten darf man aber schon in jüngerem Alter erwarten, bei anderen Familien klappts ja auch - zumindest gegen aussen. Wir werden sehen, einfach dranbleiben... :|

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Lotus
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Lotus »

Bei meiner Grossen klappt das noch nicht ganz eigenständig, aber sie hat zumindest ein Verständnis für meine schlechte Laune wegen sowas - wo GG ja eher unverständnisvoll reagiert - und hilft mir dann. Sie ist fast 12.
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Bleistift79
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Bleistift79 »

guten Morgen zusammen,

Wertschätzung & gegenseitige Achtung.
ich glaube, es geht da um beides.

@stella, du hast das auf den Punkt gebracht. Genau dieses Hamsterrad ist doch einfach "würg".

ich erwarte nicht, dass meine Familie mich auf Händen trägt. Aber ich möchte, dass sie den Aufwand dahinter kennen, wissen und dementsprechend mithelfen, den Aufwand klein(er) zu halten.

netterl:
ich habe in vielen Familien-Frust-Momenten gemerkt, dass es oft immer gleich lauft.
Eltern: jetzt mach mal, jetzt tu mal, ich habe dir schon tausend Mal erklärt, dass......
Kinder/Teenie: chill mal, immer bist du am motzen, "Augen verdreh", etc......

So ungefähr war dann die Interaktionen miteinander. Gefruchtet hat es nicht. Nix, nada, diente. Frust hoch 4. Motzende Eltern, motzende Kinder. Schlechte Stimmung.

Strafen, "unlogische"Konsequenzen, etc. mag im Kleinkinderalter ja noch funktionieren. Bei Teenies find ich s grenzwertig, zeigt nur unser Unvermögen als Erwachsene; kann ganz schlimme Machtkämpfe auslösen.

deshalb, einen anderen Weg.

Was möchte ich? warum möchte ich es ? und wie vermittle ich es, dass mein Gegenüber es versteht?

Das sind so Kerngedanken, die es braucht von uns Erwachsenen. Damit wir das Thema mit den Kindern angehen können.

Wie erreiche ich mein Ziel? = eine Wohlfühlzone des Miteinanders

Was braucht es von mir? was wünsche ich mir von meinem Gegenüber?


Wäsche/Kleider:
ich bin bemüht, dass ich mit der Wäsche plus /minus a jour bin. Höre, wenn eines der Kinder fragt, ob ich Pulli x, Hose y "vorziehen" kann, weil sie gebraucht werden und mache das dann auch. Die Wäsche wird gewaschen, getrocknet und ich falte sie adrett und sauber zusammen. Staple die Kleider logisch in die Wäschezeile, damit die Kids nicht jedes Kleidungsstück tausendmal in die Hand nehmen müssen zum wegräumen.
Das ist mein Part. Damit zeige ich Wertschätzung
ich könnte auch einfach die Wäsche in die Maschine knallen, danach in den Tumbler und das ganze als Kruschelhaufen, den Kids in s Zimmer spedieren.
Fänden sie nicht so toll, bin ich überzeugt.
genau deshalb aber, möchte ich auch das die Kleider anständig in den Schrank wandern, die Kids nicht zig T-shirt s rausrupfen.
Das wäre nämlich nicht wertschätzend.

Das hat aber zig Gespräche gebraucht. Erklärungen, aufzeigen, Verständnis einfordern. Jedes der grösseren Kids musste schon mehr als 1x die gesamte Wochenwäsche der 6köpfigen Familie zusammenlegen, sortieren und in die Schränke räumen. Das füllt dem Kind grad den Nachmittag. Dazu weiss es, dass es in wenigen Tagen bereits wieder haufenweise Dreckwäsche haben wird.

Einkaufen/Essen kochen/Küche machen:
auch hier. die typischen Kinder Sprüche:wieso hast du nicht gekauft..... wieso gibt es schon wieder..... weshalb hast du nicht.... gekocht.
... wieso muss ich auftischen, abtischen, etc.

ES ist Arbeit. Es ist aufwendig, es braucht Zeit. Unser Kinder wissen zwar, dass wir einkaufen gehen. ist ja klar, doof sind sie nicht. Aber was für eine Organisation/Koordination das ist im Alltag, dass ist ihnen nicht bewusst. Das die meisten Eltern ein Budget haben, einen gewissen Geldbetrag pro Monat. Abwechslungsreiche Kochen, Wochenesspläne schreiben, den Gross-Einkauf (mit Sonderwünschen) machen. Dazu den Kühlschrank rausputzen, neu befüllen. Vorräte wegräumen. etc. damit lässt sich locker einen Vormittag füllen.
Deshalb auch hier, sichtbar machen, miterleben, aufzeigen. Am Abend/Wochenende die Kinder kochen lassen, mit den Kindern kochen inkl. Küche aufräumen. Das, braucht Zeit.
aufzeigen, erklären, miteinbeziehen.

Ich denke, es geht dabei wirklich um s bewusst werden, bewusst machen.
Und genau das, ist ja auch meine Aufgabe als Elternteil. Meinem Kind das Leben erklären, aufzeigen, lernen. Schritt für Schritt, Jahr für Jahr.

motzende Eltern & motzende Kinder, das gibt einfach keine Wertschätzung, keine gegenseitige Achtung.
Da braucht es Grundlagen. Erlebtes. Alltagssituationen.


und klar, es klappt nicht jedes Mal. Die Kids sind dabei nicht immer freudenstrahlend und tanzen freudig dabei. Es kommt kein "Juhuiii" ich darf täglich auf-und-ab-tischen. Es kommt aber auch nicht täglich zu Diskussionen, Gemotze und Geschrei. und "Warum, immer ich?????".
Zuletzt geändert von Bleistift79 am Do 7. Nov 2019, 10:23, insgesamt 2-mal geändert.

Bleistift79
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Bleistift79 »

Ich glaube, dass wir Erwachsenen wirklich eine solide, klare Grundhaltung in uns brauchen.

einen wohlwollenden Umgang mit den Kids zu pflege. Ich muss ihnen nicht s beweisen, zeigen das ich grösser, stärker bin als sie, mehr Macht besitze. Aber vorleben. Zuhören, anerkennen.
Mit unseren vieren merke ich immer wieder: wieviel Klugheit
& Klarheit sie schon haben.

An s Herz legen, kann ich Gespräche. Wirkliche Gespräche, miteinander. Zuhören, Verstehen versuchen.
Keine Monologe, Strafpredigten, wenn..den.. .

nicht nur mit den Kindern, auch mit dem Mann ; ) .

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Stella*
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Stella* »

stella hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 08:50 Das Thema Wertschätzung hat bei mir Anklang gefunden. Und ich habe bereits ein wenig darüber nachgedacht. Wenn ich jeweils aufräume und Dinge wegräume und putze und meine Familie dann wie eine Horde Dreckspätzli in die Hütte fährt und niemand merkt, dass das Haus aufgeräumt und sauber war und niemand merkt, wie viel Zeit und Energie mich das gekostet hat und es dann wieder aussieht wie 4 Wochen nicht aufgeräumt und geputzt, dann empfinde ich das persönlich als nicht wertschätzend. Mich "beleidigt" dies persönlich, irgendwie.

Wenn mein Mann dann am nächsten Tag mir noch erzählt, dass er die Nasszellen geputzt hat (und wir doch ein wenig vorsichtig sein sollten), dann lupft es mir die Hutschnur.
Mir geht es genau gleich wie dir. Danke vielmals für diesen Input mit der Wertschätzung, Bleistift. Das hat bei mir auch einen Punkt getroffen. Zudem habe ich gemerkt, dasss es mich relativ schnell stresst, wenn in unserem grossen Haus in mehreren Räumen Unordnung herrscht. Da habe ich plötzlich das Gefühl, ich schaffe es nie mehr, alles aufzuräumen. Deshalb schaue ich, dass überall einigermassen Ordnung ist.

@sonrie
Mein GG hatte auch jahrelang den "Babysitter-Mindset". Ach, wie oft habe ich mich darüber geärgert. :roll: :evil: Seit der Einschulung unseres Sohnes hat dies jedoch geändert und er hat diverse Aufgaben (mehr) übernommen.

@bleistift
Danke vielmals. Darüber werde ich demnächst auch noch ein wenig nachdenken. :D
Sohnemann hat auch oft gemotzt, wenn etwas nicht gekauft wurde. Seitdem muss er mitkommen, wenn wir den Wocheneinkauf machen und er daheim ist. Das Gemotze ist seitdem immerhin etwas weniger geworden.

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Netterl
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von Netterl »

Einkaufen: Das merke ich gerade: Dass läuft bei uns :)
Wir haben eine Schiefertafel (A4 groß) und da schreibt jeder drauf, wenn er was braucht. Wer nichts drauf schreibt, hat Pech gehabt.

Ansonsten: Schön geschrieben, Bleistift, ich muss da mal schauen, wie ich das bei uns hinbekomme.
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Re: Mama als ständige Organisatorin

Beitrag von sonrie »

Bleistift79 hat geschrieben: Do 7. Nov 2019, 10:10 Ich glaube, dass wir Erwachsenen wirklich eine solide, klare Grundhaltung in uns brauchen.
Sehe ich auch so. Mit Betonung auf "wir Erwachsenen" ;-)

Mich stört das Verhalten der Kinder zu dem thema auch nicht sonderlich, ich denke es ist ein stückweit "normal" vieles als selbstverständlich zu erachten und es ist wohl unser Job, ihnen näher zu bringen wie ein miteinander funktioniert, was Wertschätzung ist und zu erkennen, was wieviel Arbeit bedeutet. Meine sind noch kleiner, aber sie bekommen durchaus mit, dass ein warmes znacht voraussetzt, dass man vorher einkaufen war und dass das Superman Tshirt sich nicht von selber wäscht.

Ich frage mich allerdings wie das erreicht werden kann, wenn hier scheinbar Männer solche sachen als mehr oder weniger "normal" ansehen.... :roll: : Für mich ist es essentiell, dass mein Mann da mit mir gemeinsam die Verantwortung für all diese Dinge übernimmt und nicht, dass ich ihn und die Kinder dazu erziehen muss. Diskussionen gabs/gibts bei uns immer dann, wenn sich die Aufteilung Job/ Familie wieder mal geändert hat und sich die Aufgaben neu verteilt haben... da brauchte es dann einigeDiskussionen, bis sich alles wieder eingespielt hat (wir arbeiten beide ca. gleich viel, das erleichtert die AUfteilung natürlich).
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