Coronavirus: Alles rund um die Schule

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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krista
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von krista »

stella hat geschrieben: Sa 2. Jan 2021, 10:24 Krista
Ich glaube, so viel ich mich erinnere, dass die Fallzahlen im Frühling bereits vor dem Lockdown rückläufig waren.
Die Covidkritischen begründen das mit der Saisonalität des Virus‘, die anderen damit, dass bereits vorherige Massnahmen von der Bevölkerung sehr gut umgesetzt wurden.
Ich habs dann doch nochmal nachgelesen, nein, die Zahlen waren nicht vor dem Lockdown tief oder rückläufig, sondern erst kurz danach. Man geht davon aus, dass die früheren Massnahmen diese Rückläufigkeit begründen.
Kann man diskutieren, wissen wird man es nicht.
Jetzt zumindest sehe ich, dass es nicht erreicht wird, die Zahlen regelmässig zu halbieren.
In anderen Ländern mit Lockdown leider auch nicht.

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smile81
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von smile81 »

lipbalm hat geschrieben: Fr 1. Jan 2021, 20:52
Leela hat geschrieben: Fr 1. Jan 2021, 20:17
lipbalm hat geschrieben: Fr 1. Jan 2021, 20:04 Wann wird eigentlich beschlossen, ob die Schule am Montag normal aufgeht?
Soweit ich weiss, stellt sich diese Frage gar nicht - ausser auf swissmom 😉
Na, meine Kinder haben das ganze Schulmaterial mit nach Hause gebracht. Da wird man schon unsicher.

Ja mein Sohn musste auch alles nach Hause nehmen. Da macht man sich schon Gedanken. Ich persönlich fände es nicht schlimm wenn es noch eine Woche Fernunterricht gäbe. Nach 12 Wochen im Frühling, haut mich 1 Woche nicht mehr um :wink:
Es Buebemami :D

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sonja32
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von sonja32 »

stella hat geschrieben: Sa 2. Jan 2021, 10:12 Sonja
Meine Feldforschungserfahrung sagt eben sehr wohl, dass vor allem Jugendliche eine Rolle spielen und bei Kindern weiss man es nicht, da viele nicht getestet werden. Nur sind deine und meine nicht repräsentativ. ;-)
Es ging ja in dem Bericht darum, dass Eltern mit Kindern bis 12 Jahren besser geschützt sind, weil sie schon mit vielen Viren in Kontakt kamen. Das glaube ich durchaus. Das würde dem wiedersprechen, dass die Kinder es von der Schule heimbringen und die Familie anstecken.
Ich war extrem viel krank als die Kinder kleiner waren, ich hatte schon alles mögliche, mein Gott, seit Jahren nun nicht mehr allzuviel.
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stella
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von stella »

Lehrpersonen haben alles Schulmaterial nach Hause nehmen lassen, da sie für den Fall der Fälle gerüstet sein wollen.

In meinem Wohnkanton hat die Erziehungsdirektion kommuniziert, die Schulen so lange wie möglich offen zu lassen. Wir haben am 11.1 wieder Schulstart, am 6.1 trifft sich der BR, wir rechnen am 8.1 mit Infos seitens der Erz.

Sonja
Meines Wissens gibt es keine Studie, die die Kreuzimmunität belegt.
Ebenfalls gibt es bis jetzt doch einige Lehrpersonen ohne Vorerkrankungen, die eine sehr starke Coviderkrankung hatten, das würde ja eigentlich auch nicht gehen, wenn es denn stimmt. Natürlich hoffe ich das... Aber wissen tun wir das nicht. Und da bin ich lieber vorsichtig.
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Malaga1
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Malaga1 »

stella hat geschrieben: Sa 2. Jan 2021, 16:02 Sonja
Meines Wissens gibt es keine Studie, die die Kreuzimmunität belegt.
Ebenfalls gibt es bis jetzt doch einige Lehrpersonen ohne Vorerkrankungen, die eine sehr starke Coviderkrankung hatten, das würde ja eigentlich auch nicht gehen, wenn es denn stimmt. Natürlich hoffe ich das... Aber wissen tun wir das nicht. Und da bin ich lieber vorsichtig.
Ich denke, das sind halt einfach Tendenzen. In der Tendenz sind Eltern (insbesondere Frauen) mit Kindern unter 12 besser geschützt gegen eine Infektion, in der Tendenz hilft Blutgruppe 0 - aber 100% ist das nie. Es sind Erklärungen, warum einige am Virus sterben und andere nur ein bisschen Pfnüsel oder gar nichts haben. Sogar eine Impfung schützt im optimistischsten Fall nur zu 95% vor einer Infektion.
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stella
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von stella »

Malaga
Das leuchtet ein. Ich bin dann sehr gespannt, was die Wissenschaft in den nächsten Jahren noch alles belegen und herausfinden wird.

In meiner Bubble war es aber gerade so, dass die Mütter der Teenies eben stärker erkrankt waren...
Wir wissen, dass wir nichts wissen.
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Ursi71
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Ursi71 »

sonja32 hat geschrieben: Fr 1. Jan 2021, 23:39

und zum Thema Corona allgemein hat mir dieser Herr sehr gefallen: Reiner Eichenberger, Wirtschaftsprofessor an der Uni Freiburg.
Ich habe ihn auf Radio1 im Talk mit Roger Schawinski gehört. ich glaube am 28.12. kann man über podcast radio 1 finden.
Nun ja, jedem seine Meinung, aber mit dem Herrn kann ich nun rein gar nichts anfangen, da muss ich mich mal einmischen. Ich hatte mit Herrn Eichenberger (wenn auch vor vielen Jahren) beruflich während einer Forschungasarbeit schon direkt zu tun, und er hat sich seither wohl nicht geändert. Schon damals hat er immer wieder versucht, sich in anderen Wissenschaften, als die, in denen er studiert hat, mit unbewiesenen Theorien zu profilieren. Alles solange es Schlagzeilen generiert.

Und wenn jemand als (wahrscheinlich guter) Ökonom aber ohne jegliche Kenntnis in Epidemologie, Virologie oder irgeneiner anderen Naturwissenschaft schon im März die kontrollierte Durchseuchung in vollem Ernst als einziges Allheilmittel propagiert, dann kann ich das nicht Ernst nehmen (NZZ vom 24. März 2020).

"Schuster bleib bei deienen Leisten", würde ich ihm gerne mal sagen. Von Wirtschaft versteht er etwas, aber von Corona?

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krista
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von krista »

Malaga1 hat geschrieben: Sa 2. Jan 2021, 10:32 Ganz ehrlich, krista: Die einzige, die sich hier im Ton vergreift und noch nichts Sachliches zur Diskussion beigetragen hat, bist du. Was sind denn deine Quellen? Stella und ich sind meinungsmässig auch recht weit auseinander und wir werden uns wohl auch in 20 Seiten noch nicht einig sein, aber immerhin bringen wir beide Beiträge, wo die Gegenseite wiedermal sagen muss "Sehe ich mir an" oder "Hat was". So diskutiere ich sehr gerne. Und ich kann auch verstehen, dass stella gewisse Dinge als Oberstufenlehrerin anders sieht wie ich. Von dir habe ich aber noch nie etwas gelesen, das über "das kann ich nicht ernst nehmen" hinausgeht. Wen und was kannst du denn ernst nehmen?
Doch, Malaga, ich trage durchaus etwas bei, nämlich, dass ich darauf aufmerksam mache, dass Deine Argumentation mindestens teilweise nicht schlüssig ist.
Wen oder was ich ernst nehme?
Ich bin Sprachwissenschaftlerin, darum habe ich wahrscheinlich den scharfen Blick für Rhetorik.

Du, und auch Lotus, nutzt Strategien populistischer Rhetorik.
Und diese sind weit entfernt von sachlicher Diskussion. Auch wenn Du das vielleicht anders empfindest.
:arrow: Schau doch einfach mal in Deinen Beiträgen, mit welcher Sprache Du die Wissenschaftler beschreibst, deren Meinung du folgst, und welche Worte Du für die anderen findest.
:arrow: Eine falsche Aussage in den Raum zu stellen und dann diejenigen anzugreifen, die dies in Frage stellen, ist auch solch eine Strategie.

Um einfach mal zwei Beispiele zu nennen.
Es ist also schlichtweg nicht so, dass Du angemessen sachlich diskutierst und verschiedene Meinungen stehen lassen kannst.
Ich mische mich hier sehr begrenzt in die Diskussion ein, weil ich die sachliche Diskussion verschiedener Meinungen respektiere und mich von ihnen bereichern lasse. (Du hast recht, ich habe nicht auf jeden, in meinen Augen guten Beitrag mit "like" oder ähnlichem geantwortet, hätte ich machen können)
Bei populistischer Rhetorik rege ich mich auf.
Schon allein weil ich diese für eine Gefahr für eine zivilisierte Gesellschaft halte.


Das ist jetzt aber ganz weit entfernt vom Thema Schule.
Wen's trotzdem interessiert, der kann ja einfach mal Rhetorik und Populismus googlen.
Wer noch Corona dazu eingibt, kann viel darüber finden.

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dede
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von dede »

stella hat geschrieben: Sa 2. Jan 2021, 10:24 Krista
Ich glaube, so viel ich mich erinnere, dass die Fallzahlen im Frühling bereits vor dem Lockdown rückläufig waren.
Die Covidkritischen begründen das mit der Saisonalität des Virus‘, die anderen damit, dass bereits vorherige Massnahmen von der Bevölkerung sehr gut umgesetzt wurden.
Das habe ich auch so in etwa in Erinnerung.

https://www.covid19.admin.ch/de/overview?ovTime=total

@Effekt Lockdown
Im Frühling war der wahrscheinlich recht gross, gerade auch wegen der Unsicherheit. Da haben sich viele auch in privaten Treffen sehr zurückgenommen. Aktuell denke ich, dass es doch sehr viele Menschen gibt, die sich trotzdem privat treffen. So ist der Effekt des Lockdowns wahrscheinlich im Vergleich zum Frühling viel geringer. Für mich ist das die Hauptursache für die hochbleibenden Fallzahlen.

@Wissen/ Nichtwissen
Ich finde es unglaublich, wieviel Wissen auf der ganzen Welt über Corona gesammelt wurde. Alleine all die molekularen Zusammenhänge und auch viel Wissen allgemein über Infekte und Epidemiologie, welches z.T. auch wieder hervorgeholt wurde. Und trotzdem ist es immer noch so, dass vieles eben erst Tendenzen sind. Erst die Erfahrungen der nächsten Jahre werden zeigen, ob das bis jetzt erworbene Wissen dann auch wirklich stimmt.

Eigentlich wissen wir sehr genau, wie sich Ansteckungen (gilt nicht nur für Corona) vermindern oder vermeiden lassen: Abstand (!) und Händehygiene. Im Frühling hat das Daniel Koch schon fast mantramässig wiederholt. Man müsste das halt umsetzen. Dann wären die Fallzahlen viel tiefer. Abstandhalten ist einfach nicht so gesellschaftsfähig.

@Mutationen
Für ein Virus ist es gut, wenn es sich einfach und schnell verbreiten kann und sich im Wirt drinnen gut vermehren kann. Fürs längerfristige Überleben des Virus ist es also besser, leichter ansteckend zu sein und seinen Wirt möglichst lange überleben zu lassen und nach Möglichkeit immer wieder benutzen zu können. So ist es sicher wahrscheinlich, dass die Mutationen des Covid-19-Virus bessere Voraussetzungen haben, wenn sie ansteckender sind und weniger krank machen. Solange diese Mutationen immer noch zu vielen Hospitalisationen führen, bringen sie keine Besserung für die Bewältigung der Pandemie. Aktuell sind wir noch weit davon entfernt, dass unsere Gesellschaft "gelernt hat, mit dem Virus umzugehen." Gerade viele Wirtschaftsvertreter stellen immer wieder dieser Forderung in den Raum. Unsere Gesellschaft "kann erst mit dem Virus umgehen", sobald ein grosser Teil der Bevölkerung eine (Teil-)Immunität entwickelt hat. Bis wir soweit sind, braucht es noch einiges an Geduld. Ich persönlich rechne aber mit einer deutlichen Entlastung spätestens ab Mai, je nach Witterung auch schon früher. Ich hoffe mal, dass sich die vermutete Saisonalität bestätigen wird. Und ich hoffe, dass wir im Herbst mit der Impfung soweit sind, dass ein grosser Teil der Bevölkerung sich impfen lassen konnte. Damit würde es schon mal zu einigen Spitaleinweisungen weniger kommen.

@Schule
Die Schule ist obligatorisch. Das Verhalten und die Risiken aller werden da einander quasi aufgezwungen. Im Privaten kann ich entscheiden, wie ich mich verhalten will. In der Schule (nicht nur da) wird mir das Risiko, das andere für sich in Kauf nehmen, von diesen aufgezwungen. Jeder Kontakt, den Menschen in den letzten Tagen hatten, nehmen sie als Risiko mit und geben es den nächsten Kontaktpersonen mit. In der Schule ist Abstand der wichtigste Schutz für die weniger Risikofreudigen und für Risikopersonen. Ich finde es wichtig, dass auch in den Schulen der Abstand nicht nur "nach Möglichkeit" eingehalten wird. Können Abstände ab der 5. Klasse unter normalen Umständen nicht eingehalten werden, finde ich das Tragen von Masken und/oder Unterricht in Halbklassen unbedingt notwendig. Da braucht es von allen mehr Flexibilität. Für mich steckt da eine Grundhaltung dahinter: Respekt und Toleranz den Mitmenschen gegenüber.

sonja32 hat geschrieben: Sa 2. Jan 2021, 16:00
stella hat geschrieben: Sa 2. Jan 2021, 10:12 Sonja
Meine Feldforschungserfahrung sagt eben sehr wohl, dass vor allem Jugendliche eine Rolle spielen und bei Kindern weiss man es nicht, da viele nicht getestet werden. Nur sind deine und meine nicht repräsentativ. ;-)
Es ging ja in dem Bericht darum, dass Eltern mit Kindern bis 12 Jahren besser geschützt sind, weil sie schon mit vielen Viren in Kontakt kamen. Das glaube ich durchaus. Das würde dem wiedersprechen, dass die Kinder es von der Schule heimbringen und die Familie anstecken.
Ich war extrem viel krank als die Kinder kleiner waren, ich hatte schon alles mögliche, mein Gott, seit Jahren nun nicht mehr allzuviel.
Erstens gehen Kinder auch nach ihrem 12. Lebensjahr noch zur Schule. Und zweitens trifft das bei einigen zu und bei anderen nicht. Im Einzelfall ist die Viruslast oft entscheidend.
Gemäss Infektiologen bietet die Blutgruppe 0 einen gewissen Schutz in Bezug auf die Ansteckung, auf den Krankheitsverlauf bei Personen mit der Blutgruppe 0 dann aber kaum. Ähnlich sehe es aus mit dem Schutz, wenn Kinder <12J. im gleichen Haushalt leben. Man hat ein etwas geringeres Risiko sich anzustecken. Steckt man sich aber dennoch an, ist der Krankheitsverlauf ähnlich wie bei anderen in der gleichen Altersgruppe bzw. ähnlichem Risikoprofil bezüglich Krankheitsverlauf.

Persönliche Erfahrungen sind wirklich nur sehr bedingt auf die Allgemeinheit übertragbar. Ich hatte berufsbedingt mehrfach Kontakt mit offener Tuberkulose. Trotz ungenügendem Schutz über mehrere Tage habe ich mich nie angesteckt. Da müsste ich ja denken, dass Tuberkulose gar nicht ansteckend sei. Natürlich ist dem nicht so, die vielen schwer tuberkulosekranken Patienten waren der Gegenbeweis. Die momentane persönliche Stärke des Immunsystem macht auch sehr viel aus. Aus dem Kinderspital in der Schweiz habe ich mir schon zweimal eine mühsame Lungenentzündung geholt. Diese Erreger wären im Vergleich zur Tuberkulose ein Klacks. Trotzdem haben mich diese Erreger flach gelegt und die Tuberkulose konnte meinem Immunsystem nichts anhaben.

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bodega
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von bodega »

dede hat geschrieben: So 3. Jan 2021, 22:23
@Effekt Lockdown
Im Frühling war der wahrscheinlich recht gross, gerade auch wegen der Unsicherheit. Da haben sich viele auch in privaten Treffen sehr zurückgenommen. Aktuell denke ich, dass es doch sehr viele Menschen gibt, die sich trotzdem privat treffen. So ist der Effekt des Lockdowns wahrscheinlich im Vergleich zum Frühling viel geringer. Für mich ist das die Hauptursache für die hochbleibenden Fallzahlen.


@Schule
Die Schule ist obligatorisch. Das Verhalten und die Risiken aller werden da einander quasi aufgezwungen. Im Privaten kann ich entscheiden, wie ich mich verhalten will. In der Schule (nicht nur da) wird mir das Risiko, das andere für sich in Kauf nehmen, von diesen aufgezwungen. Jeder Kontakt, den Menschen in den letzten Tagen hatten, nehmen sie als Risiko mit und geben es den nächsten Kontaktpersonen mit. In der Schule ist Abstand der wichtigste Schutz für die weniger Risikofreudigen und für Risikopersonen. Ich finde es wichtig, dass auch in den Schulen der Abstand nicht nur "nach Möglichkeit" eingehalten wird. Können Abstände ab der 5. Klasse unter normalen Umständen nicht eingehalten werden, finde ich das Tragen von Masken und/oder Unterricht in Halbklassen unbedingt notwendig. Da braucht es von allen mehr Flexibilität. Für mich steckt da eine Grundhaltung dahinter: Respekt und Toleranz den Mitmenschen gegenüber.
Das sehe ich genau so!!!!!

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sonja32
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von sonja32 »

dede hat geschrieben: So 3. Jan 2021, 22:23
Erstens gehen Kinder auch nach ihrem 12. Lebensjahr noch zur Schule. Und zweitens trifft das bei einigen zu und bei anderen nicht. Im Einzelfall ist die Viruslast oft entscheidend.
Gemäss Infektiologen bietet die Blutgruppe 0 einen gewissen Schutz in Bezug auf die Ansteckung, auf den Krankheitsverlauf bei Personen mit der Blutgruppe 0 dann aber kaum. Ähnlich sehe es aus mit dem Schutz, wenn Kinder <12J. im gleichen Haushalt leben. Man hat ein etwas geringeres Risiko sich anzustecken. Steckt man sich aber dennoch an, ist der Krankheitsverlauf ähnlich wie bei anderen in der gleichen Altersgruppe bzw. ähnlichem Risikoprofil bezüglich Krankheitsverlauf.
das war mir alles klar. aber schön dass du alles weisst, da freue ich mich doch.
Auch dass du weisst wie es in Schulen so läuft und was man machen sollte. wahnsinn.
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sonrie
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von sonrie »

dede hat geschrieben: So 3. Jan 2021, 22:23
@Effekt Lockdown
Im Frühling war der wahrscheinlich recht gross, gerade auch wegen der Unsicherheit. Da haben sich viele auch in privaten Treffen sehr zurückgenommen. Aktuell denke ich, dass es doch sehr viele Menschen gibt, die sich trotzdem privat treffen. So ist der Effekt des Lockdowns wahrscheinlich im Vergleich zum Frühling viel geringer. Für mich ist das die Hauptursache für die hochbleibenden Fallzahlen.
von einem echten Lockdown sind wir ja (noch) etwas entfernt. Aber ja, ich stimme dir zu - das hat im Frühling funktioniert, weil die Leute aufgrund von Unsicherheit und Angst mitgemacht haben und WIRKLICH zu Hause waren. Wie man in anderen Ländern sehen kann, hilft ein weiterer LockDown nur mässig - übrigens auch die Schulschliessungen führen nicht zu dem gewünschten Erfolg, einfach weil es nicht flächendeckend und überall durchgezogen wird / werden kann und die Leute nicht bereit sind, sich weiter einzusperren. Kann ich auch verstehen, man kommt an den Punkt (manche früher andere später) an denen die persönlichen Kollateralschäden stärker gewichtet werden als die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Ich fände es sinnvoller, anstatt Lockdown auf Massentests zu setzen und so alle unerkannten symptomlosen Infizierten heraus zu filtern, das kann /könnte die Zahlen senken ohne dass alle zu Hause bleiben müssen. Problematik hier ist, wie man die Leute dazu bekommt sich freiwillig regelmässig zu testen.
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stella
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von stella »

Sonrie
Oder zumindest Institutionen, in denen der Abstand nicht eingehalten werden kann, regelmässig zu testen.
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Lotus
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Lotus »

stella hat geschrieben: So 3. Jan 2021, 23:33 Sonrie
Oder zumindest Institutionen, in denen der Abstand nicht eingehalten werden kann, regelmässig zu testen.
Ich wäre auch für grosse Stichproben! Das wäre wirklich gut. So hätte man überall mal einen Eindruck. Also eben, wenn ein Fall auftritt ganze Klasse, ganzes Haus, ganzer Verein, etc. Wenn man besser wüsste, wen man ansteckt, könnte man auch die Quarantäneregeln endlich lockern, zB Spazieren erlauben, vielleicht sogar Arbeiten unter gewissen Bedingungen erlauben, weil in einem Betrieb die Ansteckung immer 0 sind, zB.
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Malaga1 »

Aber das mit den grossen Stichproben wird ja genau in der Ciao-Corona-Studie gemacht und dort hat sich herausgestellt, dass Kinder und auch Jugendliche eben nicht die grossen symptomslosen Superspreader sind. Hier findet ihr die Details zur Studie: www.ciao-corona.ch Es gibt echt keinen Grund, grossräumig Schulen zu schliessen. Ich habe mich gestern fürchterlich über Lukas Engelberger aufgeregt. Er meinte in der Tagesschau allen Ernstes, Schulen zu schliessen wäre v.a. deshalb eine Option, um die Eltern dazuzubringen, daheim zu bleiben. Das ist ja doch eine sehr dürftige Grundlage, um den Kindern das Recht auf Bildung und einen einigermassen geregelten Alltag zu verwehren.

@Lockdown: Ich denke auch, dass sich die Leute einfach nicht mehr so sehr dran halten wie im Frühling. Die privaten Kontakte werden nicht auf null zurückgefahren. Ich sehe das bei uns selber. Wir haben wieder oft Gäste oder sind auf Besuch. Uns tut dieses Eingesperrtsein als Familie einfach nicht gut - übrigens auch das ständige Homeoffice nicht. Wir gehe beide nach wie vor mindestens einen Tag pro Woche ins Büro und das werden wir auch beibehalten - egal, was für Regelungen kommen. Und ja: Corona hat sich für den grossen Teil der Bevölkerung nicht als diese schlimme Krankheit herausgestellt. Meine Eltern/Schwiegereltern treffen wir nach wie vor nur draussen, meinen restlichen Freundeskreis nicht.

@Masken in der Primarschule: Ich bin strikt dagegen, einen Teil der Schülerschaft mit Masken zu stigmatisieren. Entweder Masken für alle oder für niemand. Masken nur für die 5. und 6. Klässler ist für mich ein No-Go. Da würde ich mich wehren.

Was für mich eine valable Alternative wäre, ist der Halbklassenunterricht. Wir waren in Zürich ja 4 Wochen damit gesegnet. Am Anfang fand ich das voll doof, musste danach aber meine Meinung ändern. Unsere Schule hat das super organisiert und die Geschwisterkinder in die gleiche Halbklasse eingeteilt. Der Unterricht war sehr effizient. Das Betreuungsproblem ist aber auch da nicht gelöst. Wenn dann alle Kinder im Hort hocken, ist das auch sinnlos.

Mich nimmt immer mehr wunder, wie der Kanton Zürich Anfang März die Gymiprüfung organisiert....
Zuletzt geändert von Malaga1 am Mo 4. Jan 2021, 07:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Lotus »

Malaga: ja, diese Stichprobe an Schulen gibt einen Einblick. Ich meine aber mit Stichproben eine grosse, 1 Ort/Gruppe ganz testen: einen Ort ganz austesten und die Zusammenhänge am Ort erkennen, also eher Blick auf Übertragungswege zB. eine ganze Schule inkl. Hausmeister. Oder ein Gebäude mit vielen Firmen schauen, ob vielleicht auf 2 Etagen dasselbe Covid übertragen wurde...obwohl die Leute z-B nur dasselbe Treppenhaus nehmen. Solche Dinge :) Wären sehr wertvoll. Wertvoller als das kreuz und quer testen der Bevölkerung.
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Malaga1 »

@Lotus: Ach so - so ähnlich, wie sie es im Kanton Graubünden gemacht haben. Das fände ich auch sehr interessant und ich denke, auch sehr wirkungsvoll. Ich habe gelesen, dass der Kanton BL das Personal von Altersheimen breit testet. Das finde ich äusserst sinnvoll und verstehe nicht, dass das nicht schon lange gemacht wird.
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Moreen
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Moreen »

Malaga1 hat geschrieben: Mo 4. Jan 2021, 07:08 @Lotus: Ach so - so ähnlich, wie sie es im Kanton Graubünden gemacht haben. Das fände ich auch sehr interessant und ich denke, auch sehr wirkungsvoll. Ich habe gelesen, dass der Kanton BL das Personal von Altersheimen breit testet. Das finde ich äusserst sinnvoll und verstehe nicht, dass das nicht schon lange gemacht wird.
Interessant wäre in diesem Fall auch zu wissen, was mit dem positiv getesteten Personal geschieht? Sind sie symptomlos, dürfen sie wohl - genau wie in Spitälern - weiterhin zur Arbeit kommen...

Was ich nach wie vor stark vermisse an der ganzen Pandemie: Prävention - sprich Aufbau, Stärkung und Erhaltung des Immunsystems - wird wenig propagiert. Für mich wäre dies ein wichtiger Ansatz zur Bekämpfung der Pandemie; natürlich nicht der Einzige, aber ein nicht zu unterschätzender Faktor!
Zuletzt geändert von Moreen am Mo 4. Jan 2021, 07:42, insgesamt 1-mal geändert.
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von sonrie »

@Prävention: wie soll das gehen? Es wird seit jeher propagiert wie man sich gesund ernähren kann, es wird von frischer Luft und Bewegung gesprochen, von Vitaminen etc.

Die einen machen es, die anderen frühstücken lieber Red Bull und eine Zigarette...das wird sich aufgrund einer Pandemie nicht ändern. Und so kurzfristig lässt sich ein Immunsystem nicht aufbauen, da spielen wohl mehrere Faktoren mit rein...
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Moreen »

@sonrie, genau - es wird seit jeher propagiert, meiner Meinung nach jedoch zu wenig gezielt!

Wer erinnert sich noch an den Hype rund um Echinacea :D . Die Apotheken und Drogerien waren im Nu leer gekauft... In diesem Beispiel handelte es sich wohl um versteckte Werbung, keine Ahnung. Auf jeden Fall jedoch zeigt dieses Beispiel, dass mit einer gezielten Kampagne wohl schon etwas bewirkt werden könnte.
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.

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