Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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I gfrä mi soo

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


I gfrä mi soo

I gfrä mi soo,
dass I do sei darf
auf däara liaber, scheana Weld.

Do hodd
däar Herrgodd miar
a scheas Äggerle b'schdelld
Ond I woiß oo,
dass dees fiar mi
so viel isch,
doch nuar a kurz' G'scheng,
dees äar miar g'lia hodd.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wohin?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wohin?

Wohin sollen sie sich wenden
Die Beladenen und Verfolgten?
Wohin gehen unsere Spenden,
Da wir nie das Leiden wollten?

Segen kann zum Segen werden,
Wenn er auch nützlich durchdacht,
Auflöst menschliche Beschwerden,
Wo Freigeben wird überwacht.

Der Status quo hat keine Zukunft,
Auch wenn man noch Hilfsgüter hat.
Erst kontrolliert und mit Vernunft
Erreichen Spenden die Wohltat.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Morgenbüffet im Hotel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Morgenbüffet im Hotel

Die Tische sind voll am Morgen schon:
Büffet ist heute das Zauberwort,
Wo gutes Essen bleibt reicher Lohn –
Ein Privileg, ein Daseinshort.

Da gibt es Brötchen, Marmeladen,
Auch Kuchen, Butter, Müsli, Eier –
Alles aus Italiens großem Laden
Bringt man hierher zur Schlemmerfeier.

Die Schlacht beginnt so früh am Morgen
Mit Würsten, die sind mehrmals weg,
Der Magen voll, verdrängt die Sorgen,
Denn Schlemmen bleibt ja Lebenszweck.

Auch Tagesgäste sind in dem Hotel
Vermögen rasch und gut zu schlemmen:
Verdrückt sind süße Kuchen schnell,
Der Appetit lässt sich nicht hemmen...

Zum Frühstück finden Religionen
Hier friedlich sich zum Vollgelage,
Denn in den vielen Essenszonen
Begegnen sich auch Freudentage.

Wär' alle Welt uns essensnah,
Gäb' es nur Frieden auf der Erden
Und jeder wär' für jeden da –
Schlemmend ein Paradies im Werden...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Ernährungsschicksale

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ernährungsschicksale

Lange Zeit blieb das ihm herrlich:
Mit Frau frühstücken im Hotel.
Doch dabei blieb sie ihm zu ehrlich:
Sein Fleisch blieb schwach, ihr Geist blitzhell.

Er spürt' das wohl, weshalb vorsichtig
Er nahm sich Brot, womit verschwindet,
Was ihn begleitet, da nicht nachsichtig,
Sie sich dem Dicksein klar entwindet.

Anstatt offen zu sein und tolerant,
Will sie ihm ins Gewissen reden.
So bleibt die Liebe angespannt,
Kalorien gilt es wegzubeten.

Schlanksein ist ihre Weltanschauung,
Ja kein Gramm zu viel im Magen!
Dafür viel Obst für die Verdauung,
Um kein Barockdasein zu wagen!

Den Mann behäuft sie mit Kritik,
Wenn er zu große Bissen nimmt,
Des Leibes Größe nicht mehr stimmt,
Der Umfang aufsteigt zum Zenit...

Überall sieht sie die Dicken,
Vernichtet sie mit ihrem Blick,
Wo nur die Hintern, fetten Rücken –
Und ständig kreuzt ein feistes Stück!

Sie ist ein wahres Weltgewissen
Und gegen jede Völlerei.
Deshalb wird er sie nicht vermissen,
Weil sie gegen die Schlemmerei.

Tatsächlich findet er die Frau,
Die ihm die Kalorien gönnt.
Zwar ist das Leben leidlich grau,
Doch sie mit Speisen ihn verwöhnt.

Er kann mit ihr jetzt frei genießen,
Was ihm zuvor gar schlimm verwehrt
Und sich ein Gläschen mehr eingießen,
Weil sie ja ihren Bacchus ehrt.


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Hans Hartmut Karg
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Eine außergewöhnliche Frau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Eine außergewöhnliche Frau

Wenn Menschen gehen müssen,
Erkennt man oft erst, was dann fehlt:
Da gibt es nicht mehr dieses Grüßen,
Kein Lächeln, friedvoll weltgestellt.

Wenn die Totenglocken läuten,
Hört man am Grabe meistens Gutes:
So wächst im Tod den vielen Leuten
Das Wissen zu: Ende des Mutes!

Ist manches halbherzig, geheuchelt
Dahergeredet, auch gelogen?
Wird da die Wahrheit gar gemeuchelt,
Das Ehrliche oft umgebogen?

Für Königin Elisabeth gilt dieses nicht,
Man spürte, dass ehrlich und aufrichtig
Zwar klein, doch mit sehr viel Gewicht
Die Worte auch der Rede pflichtig.

Lächelnd und legendär Auftritte,
Sie trug die Würde vor sich her
Und blieb bescheiden in der Mitte,
Davon hätten wir alle gerne mehr...

Symbol war sie für den Weltfrieden,
Getragen von ihrer Resilienz,
Blieb einzigartig, doch hienieden
Verneigte sich manche Exzellenz.

Sie hat mit ihrem Mann getragen,
Was aufgebürdet ihr als Last,
Hat auch ihr Amt an dunklen Tagen
Erfüllt, stilvoll – stets für den Gast.

Vierzehn Premiers Hände zu schütteln,
Millionen Menschen Hände geben,
Nicht an der eigenen Rolle rütteln –
Dafür stand ihr demutvolles Leben.


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Zum hundertsten Geburtstag meiner Mutter

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zum hundertsten Geburtstag meiner Mutter

Wäre sie doch nur so alt geworden,
Wie hätten wir mit ihr gefeiert und gelacht:
Alle wär'n gekommen, aus dem Süden und dem Norden,
Hätten da erneut gespürt, wie sorgenvoll sie wacht.

Wie lange hat sie vorher schon gekämpft,
Die immer so gern in der Sonne saß.
Die letzten Jahre hatten ihren Lebensmut gedämpft,
Mit Schmerzen sie nachts auf dem Bette saß.

Der Krebs trieb ihr die Lebensfreude aus,
Morphium warf sie in Angstträume.
Da verließ sie schon nicht mehr das Haus,
Halluzinierte sich in ferne Räume.

Schutzgebend, so versorgte uns die Mutter,
Auch wenn nicht jeder das so sah,
Kam zu uns, gab uns Brot und Butter,
War auch immer für die vielen Sorgen da.

Sie hielt die Ängste von uns fern,
Sah auf die Welt kritisch wie auf das Leben.
Dafür hatte ich sie herzlich gern,
Sie wollte nichts nehmen, eher geben.

Doch sie nahm von uns so manche Schwere,
Wenn wir als Kinder nicht mehr weiter wussten,
Holte uns tröstend aus mancher Tagesleere,
Gab bei Grippe etwas gegen tiefen Husten.

Nun ist sie schon leider lange fort,
Immer noch kann ich es gar nicht fassen.
Von daher wünsche ich ihr Paradieses Hort,
Die doch keinen Sommer wollt' verlassen.

Wäre sie doch hundert Jahre nur geworden,
Wie hätten wir mit ihr gefeiert und gelacht,
Alle wär'n gekommen, aus dem Süden und dem Norden,
Die Gespräche und ihr Kuchen waren eine helle Pracht.


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Trennendes

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Trennendes

Immer mehr werden Beziehungen manipuliert,
Im Netz, auf diese Weise Böses herbeigeführt,
Indem man sich Personenvorurteilen nicht erwehrt,
Wodurch ganze Sozialwelten unendlich verheert.

Das Trennende ist leider dem Zeitgeist geschuldet,
Mit dem man offensichtlich so Vieles erduldet
In Zeiten, in denen der Geist wieder schwach,
Zeitgenossen uns führen ins Ungemach.

Das alles wird dann groß aufgemantelt,
Wo man sich mit Schimpfkumpanen verbandelt,
Die nicht mehr unterscheiden wollen,
Was schlecht, damit ihre Mitbürger leiden sollen.

Der Gute weiß nicht, wie ihm geschieht,
Wenn er unterschwellig hört das Intrigenlied,
Mit dem man die Umwelt lullt gerne ein,
Wo das Asoziale bestimmend darf sein.

Der Trennende will ja niemals zuschauen,
Wie sich Glücksbeziehungen aufbauen,
Weil als Eifersüchtiger er sein Manko spürt
Und deshalb neue Störpakete schnürt.


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Es sei die Welt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es sei die Welt

Es sei die Welt ein Puppenhaus,
Figuren fliegen ein und aus,
Wollen uns allen Freude spenden,
Weil sie bunte Botschaft senden.

Die Welt sei uns auch Sternenbild,
Gemalt für Engel auf dem Schild,
Die gegen Grauen und die Pein
Wollen unsere Rettung sein.

Die Welt sei bunter Schmetterling,
Frei schwebend, leicht, ein Wunderding,
Das kurz aufleuchtet als Geschenk,
Der Schöpferliebe eingedenk.

Die Welt sei uns ein Freundschaftsfest,
Wo immerwährend Freude west
Mit Feiernden, die frohgemut
Ja wissen: Hier haben wir's gut!

Es sei die Welt ein Liebesnest,
Verjagt Tyrannen und die Pest,
Verscheucht Ängste und böse Zungen,
Wo selig wir – und eng umschlungen!


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Es tragen mich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es tragen mich

Es tragen mich bis auf den Tag
Erinnerungen an Gefährten,
Die ich noch immer gerne mag,
Weil sie Jugendkummer abwehrten.

Freunde kamen mir auch abhanden,
Die leichtsinnig Rauschgifte nahmen.
Doch Großeltern, Paten, Onkel, Tanten
Halfen, Geschichten hervorzukramen.

Ausdrücklich möchte ich betonen,
Dass dies Ahnengnade, Verdienst,
Wenn sich Erinnerungen lohnen,
Wo sie mir nahmen Angst, Gespinst.

Geerdet standen sie im Leben,
Bauten selbst eigene Kräfte auf,
Wussten, dass Gutes gottgegeben,
Begleiteten meinen Lebenslauf.

So durft' ich bei ihnen erspüren,
Dass aus Zuwendung Neues sprießt,
Wenn Herkünfte zu Kräften führen,
Aus denen Geschichte sich ergießt.

Von daher tragen Menschen mich
Bis heute, die schon lang gegangen.
Eingebracht haben sie sich –
So hab' ich sinnend angefangen.


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Die Begegnung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Begegnung

Begegnungen habe ich viele gehabt,
Manche konnte ich nicht vermeiden,
Welche nur die Freundschaft gekappt,
Verursacht persönliches Leiden.

Doch Kontakte hätte man gerne mehr
Zu jenen, die den Geist beflügeln,
Anreichern das Gemüt, das Seelenmeer,
Mitmenschen nicht herunterbügeln.

So habe ich die Erinnerung
An einen Mitschüler, der vorsichtig
Alles wegnahm, was als Verschlimmerung
Der Begegnung, er blieb dabei immer einsichtig.

Fein wusste er nämlich auszutarieren,
Ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen,
Gespräche, die Böses im Schilde führen,
So dass niemand verletzt, auch keine Mimosen.

Er hat das bis heute so gehalten:
Mit allen Bekannten Freund zu sein
Und kann sich immer dann einschalten,
Wenn irgendwo irgeneiner wieder gemein.

Ich mag ihn, Freund wird er mir allzeit bleiben,
Denn wo er erscheint ist Sonnenschein.
Er muss nie etwas auf die Spitze treiben,
Seinem Vertrauen dürfen wir sicher sein.


©Hans Hartmut Karg
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Wir saßen gestern beisammen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wir saßen gestern beisammen

Wir saßen gestern beisammen,
Unterhielten uns unter dem uralten Baum
Und kühlten in Taschen bei Tannen
Die Getränke, versteckt, man sah uns kaum.

Immer wieder fiel mir dabei auf,
Dass die Themen doch sehr variieren:
Die einen versteckt wie im Flintenlauf,
Die anderen wollen den Freuden nachspüren.

So unterscheiden sich auch die Freunde:
Die einen sind tolerant, weltoffen,
Bei anderen sich das Gemüt sehr bräunte,
Da war kein Konsens zu erhoffen.

Von daher ist's manches Mal gut,
Wenn man von den Reisen erzählt,
Von Erlebnissen mit viel Großmut,
Damit man Harmonien durchhält.


©Hans Hartmut Karg
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Das krumme Holz wird nicht gerade

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das krumme Holz wird nicht gerade

Von Immanuel Kant stammt das Lebensgeleit,
Dass der Mensch eben aus krummem Holz.
Bis auf den heutigen Tag bleibt diese Weisheit
Und manche Menschen sind darauf stolz.

Lügen und Erpressungen zeigen die Unnatur,
Die doch manchem zur zweiten Haut wird.
Da gibt es keine Sitten und keine Kultur,
Weil man nichts als Krummheiten spürt.

Man kann drücken, kann locken, um gerade
Die krummen Seelen schließlich zu biegen,
Doch leider ist alles Mühen oft zu schade,
Das Unanständige wird meistens siegen.

So arbeite man lieber an sich selbst bescheiden,
Um nicht in irgendwelche Kumpaneien zu geraten,
Wo Zeitgenossen unter den Krummen leiden,
Die nichts weiter verbreiten als üble Taten.


©Hans Hartmut Karg
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Ich sah auf meine schönen Hände

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ich sah auf meine schönen Hände

Ich sah auf meine schönen Hände,
Die untätig jetzt vor mir lagen
Und sie so weiß, wie unsere Wände
Hilfreich sind, um mich zu tragen.

Früher spielten sie Konzerte
Von Mozart, Bach und Händel.
Der Ohrspeicheldrüsentumor das verwehrte:
Das Alter hat mich schon am Bändel!

Adern, Falten, Altersflecken
Zeigen die Hände, Gesicht in Fülle,
Doch immer noch muss ich witzeln, necken
Und meide die Masse – und das Gewühle.

Freunde haben kaum solche Hände –
Haben sie vielleicht weniger getan?
Einschneidend bleibt das jene Wende –
Gerade für einen kreativen Mann.

Denn meine Hände altern schneller,
Weil der Geist ihnen Kräfte raubt.
Gleichwohl wird dadurch manches heller,
Weil dieser an die Sprache glaubt.

So seh' ich auf die schönen Hände
Und weiß, da ist noch Vieles drin.
Manchmal führen sie ja zur Lende –
Auch darin liegt ein Lebenssinn.


©Hans Hartmut Karg
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Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Do 15. Sep 2022, 07:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Immer noch darf ich Gedichte schreiben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Immer noch darf ich Gedichte schreiben

Immer noch darf ich Gedichte schreiben
Und dadurch noch am Leben bleiben –
Welch' Gnade für den Hans im Glück!
Ich darf den Geist ein wenig treiben,
Mich an Befindlichkeiten reiben –
Was ist das für ein großes Geschick!

Worte erfinden, Sprache erweitern,
Gar manche Leser damit erheitern –
Das ist doch meine Grundpassion!
Damit erklimmt man hohe Leitern,
Wird zu Unsterblichkeitsbegleitern –
Selbst wenn das keine Profession!

Mit Reimen unser Netz verwöhnen,
Das Glück des Lesers so versöhnen,
Das ist mir Lebenssinn gewesen.
Ich halte es bis heut' mit Dichtern
Und nicht mit sittenstrengen Richtern,
Dass daran kann der Mensch genesen.

Ich schreib' denn weiter und ich bete
Wie einst Petrarca, Schiller, Goethe,
Die mir mit Versen so nahe sind.
Mit Euch geh' ich ein jene Wette,
Dass man mit Versen Welten rette,
Wenn sie nahe beim Götterwind.


©Hans Hartmut Karg
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Antiautoritär oder anarchisch?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Antiautoritär oder anarchisch?

Der anarchische Mensch zerstört
Strukturen und Beziehungen,
Weil er das Zerschlagen erhört,
Sich aufhält in Querniederungen.

Für ihn gibt’s keine Autorität,
Finster, mitunter selbstzerstörerisch
Ist sein Handeln auf Kante genäht,
Sitten, Verträge fegt er vom Tisch,

Die man nur wegzureißen hat,
Um autonom in Freiheit zu führen
Und mit ständiger Missetat
Sich möglichst überall aufzuführen.

Der Antiautoritäre bekämpft nur Normen,
Die sinnlos, überflüssig ihm erscheinen.
So korrigiert er auch Lebensformen,
Die es mit Freiheit nicht sehr gut meinen.

Denn er sieht fragwürdige Autoritäten,
Die uns Menschen nehmen die Angstfreiheit,
Die suchen nach Fesseln und nach Ketten,
Mit denen man vermehrt das Abhängigkeitsleid.

Solches will der Antiautoritäre abbauen,
Weil es Menschen nur in Furcht versetzt,
Will Brücken hin zur Freiheit bauen,
Mit denen keiner mehr wird verletzt.


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So viele Jahre

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


So viele Jahre

So viele Jahre wär'n mir entflohen,
Hätte ich keine Gedichte geschrieben,
Denn wo die Wortfreundschaften lohen,
Da weiß man noch das Leben zu lieben.

Nicht wenige Jahre wären entschwunden,
Hätte ich Gedichte nicht lesen können.
So aber heilten sie viele meiner Wunden,
Indem sie mich konnten mit der Welt versöhnen.

So viele Jahre sind dann nicht vergebens,
Wenn man sie nutzt und selber schreibt,
Denn das ist auch ein Gesetz des Lebens:
Wer immer liest und schreibt – der bleibt!


©Hans Hartmut Karg
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Wir schaffen das!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wir schaffen das!

Sonne und Wind haben wir doch schon,
Um alle Energiekrisen zu überstehen:
Einschränkung ist auch ein reicher Lohn,
Womit dem Winter wir entgegensehen.

Mutig schreiten ins Leben wir voran,
Um Wärme und Wohlstand zu retten,
Wenden uns gegen jeden Kriegeswahn
Gobal in Dörfern, Ländern und in Städten.

Wir helfen auch Flüchtlingen und Bedrohten,
Doch müssen sie sich ebenso selber anstrengen,
Bei uns arbeiten, erhöhen so die Wohlstandsquoten
Und mittragen, was da an Klimazwängen.

Wir überwinden ganz allein die Klimakrise nicht,
Da müssen auch Migranten dazu beitragen,
Denn auch ihr Handeln und Verhalten haben Gewicht,
Damit wir glücklich Lösungen auch wagen.

Führen wir miteinander zur Nachhaltigkeit hin,
Erhalten wir doch allesamt mit Eifer den Wohlstand.
Dann ist dies für uns alle der Gesundungshauptgewinn:
Wir fahren nicht die Umwelt und das Klima an die Wand.


©Hans Hartmut Karg
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Ein Tässchen in Ehren

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ein Tässchen in Ehren

Ein Tässchen in Ehren
Kann niemand verwehren,
Vertreibt unsere Sorgen,
Darf Freude uns borgen.

Man kann es kaum glauben:
Da fliegen viele Tauben.
Mit sehnendem Blick
Kehrt Liebe zurück.

Ein Tässchen in Ehren
Kann daher entschweren
Was an Wunsch erreicht,
Wenn Lust uns beschleicht.


©Hans Hartmut Karg
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Mäusemelker - Dipfalesscheißer

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Mäusemelker - Dipfalesscheißer

Es ist ja schön, mit anzuschauen,
Wie andere Kleines offenlegen,
Um schließlich dieses Urvertrauen
Ins Lächerliche zu bewegen.

Kleinlich suchen die Mäusemelker
Nach Menschen, um sie zu verknasten.
So werden sie Seelenverwelker,
Bringen Dich in den Fehlerkasten,

Den aufmanteln sie zum Popanz,
Um eigene Kleinheit zu verdrängen,
Lösen so aus den Hexentanz,
Um sich mit anderen zu behängen.

In Franken gibt’s den Dipfalesscheißer,
Der nur bei Kleinlichkeiten braust,
Sich vorkommt als Lordsiegelweiser,
Wenn er so kritisierend haust.

Beide bleiben wohl Kleingeist,
Schränken ein die Wahrnehmung:
Im Kleinteiligen bleibt man dreist,
Sehr provinziell wächst Geisteslähmung.

Doch will niemand das Kleinlichmachen,
Daraus wird nie ein Blumenstrauß.
Die Freiheit braucht auch kein Verlachen:
Gutes Leben läuft nie zur Laus!


©Hans Hartmut Karg
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Glaube an den Morgenstern

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Glaube an den Morgenstern

Glaube an den Morgenstern,
Denn der hat die Guten gern,
Will niemanden jemals brüskieren
Und Dich auch nicht schikanieren.

Öffne ihm den Tag, die Seele,
Dass er lauter mit Dir wähle
Jenen freien Blick zum Tal,
So bleibt Glück Dir allzumal.

Glaube an den Morgenstern,
Denke an die Macht des Herrn,
Der Dir Segen hat gegeben
Für ein feines, freies Leben.


©Hans Hartmut Karg
2022

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