Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Wenn man nicht merkt
Wenn man nicht merkt
Wenn man nicht merkt,
Wie Ehrlichkeit dort unterlaufen wird,
Wo sie durch Verträge nur scheinbar gestärkt,
Ist man nicht mehr sein eigener Hirt.
Despoten sind selten frei von Geistverlusten,
Weil sie immer nur den Wenigen vertrauen
Und ihr Bewusstsein längst im Verkrusten,
Da sie nur noch ihre Machtgeflechte ausbauen.
Tyrannen kennen kein selbstkritisches Bewusstsein,
Um zu erkennen, wo tatsächlich ein tatsächlicher Feind.
Sie drehen sich ja nur noch um ihr eigenes Dasein,
Weil sie nicht mehr sehen, wer es ehrlich mit ihnen meint.
Hinters Licht geführt zu werden ist dann fatal,
Wenn Menschen im Lande darunter leiden müssen.
Für viele Bürgerinnen und Bürger ist das ein Skandal,
So bleibt ihnen nur die Abstimmung mit Füßen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Wenn man nicht merkt,
Wie Ehrlichkeit dort unterlaufen wird,
Wo sie durch Verträge nur scheinbar gestärkt,
Ist man nicht mehr sein eigener Hirt.
Despoten sind selten frei von Geistverlusten,
Weil sie immer nur den Wenigen vertrauen
Und ihr Bewusstsein längst im Verkrusten,
Da sie nur noch ihre Machtgeflechte ausbauen.
Tyrannen kennen kein selbstkritisches Bewusstsein,
Um zu erkennen, wo tatsächlich ein tatsächlicher Feind.
Sie drehen sich ja nur noch um ihr eigenes Dasein,
Weil sie nicht mehr sehen, wer es ehrlich mit ihnen meint.
Hinters Licht geführt zu werden ist dann fatal,
Wenn Menschen im Lande darunter leiden müssen.
Für viele Bürgerinnen und Bürger ist das ein Skandal,
So bleibt ihnen nur die Abstimmung mit Füßen.
©Hans Hartmut Karg
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Ach, wissen Sie
Ach, wissen Sie
Ach, wissen Sie,
mein Traum vom guten Leben
hat immer mir gereicht.
Er konnt' mir alles geben,
hat keinen Stern gebleicht.
Wie könnt' es anders sein,
wenn wir in all den Jahren
das Glück als hold erfahren,
man Leid konnte wegkarren,
ich lesen durfte, ausharren?
Ach, wissen Sie,
mein Traum blieb immer echt,
ward in Erfüllung mir gegangen.
Dennoch ging's der Gesundheit schlecht,
das zügelte die Überheblichkeit – und das Verlangen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Wie hätten wir es gern?
Wie hätten wir es gern?
Das Jammern hilft nicht viel,
Wenn man kein Lebensziel
Und man nur Tag für Tag verzappelt,
Weil man nur chillt – oder nur daddelt.
Es ist so leicht, in Hängematten
Zu liegen unter hoher Bäume Schatten,
Wenn man erst einmal den Braten gerochen:
Sich hinzulegen, mit aller Zeit gebrochen...
Ein jeder hätte das wohl gern,
Das hält von ihm viel Arbeit fern.
Doch wenn alle Dasselbe wollen,
Kann sich davon Armut erholen?
©Hans Hartmut Karg
2023
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Ihr Lebenswerk
Ihr Lebenswerk
Sie hat ihr Häuschen selbst bezahlt,
Als Magd malocht, eisern gespart,
Den Wunsch sich lange ausgemalt,
Wie es dort wär', wenn sie gepaart.
Doch er war von der schlimmen Sorte,
Sie hatte gar kein leichtes Leben:
Er nahm ihr Geld, gab böse Worte,
Dafür musst' sie ihm alles geben.
Da kam das Häuschen gerade recht
Mit Gärtchen, mit Kleinhühnerstall:
Trotz Armut lebte sie nicht schlecht,
Denn Eigenes blieb erste Wahl.
Zwei Söhne hat sie großgezogen,
Gefördert sehr, geliebt, gemocht.
Das Schicksal blieb ihr ja gewogen,
Petroleumlampen hatten Docht!
Früh starb der Mann, ließ sie allein
Auf ihrem Sächlein, Augen weinten:
Das Leben war schon sehr gemein,
Natur und Bibel heilten, einten.
Gartenvorräte legt' sie an,
Hühner halfen zum Überleben.
So konnte sie auch ohne Mann
Sich Hoffnung in die Jahre geben.
Nie saß vorm Dämmern sie vorm Haus,
Um sommers dem Ozon zu fliehen.
Fast Hundert wurde deshalb draus,
Spät durft' sie seh'n, wie Wolken ziehen...
©Hans Hartmut Karg
2023
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"Sag niemals nie!"
„Sag niemals nie!“
Sie war aus einem fernen Land
Hierher in unser Land gekommen,
Ward tüchtig und mit viel Verstand
Lernte sie, hat den Mann bekommen.
Sie war nur eine Handvoll Weib,
Doch blieb sie resolut, geerdet:
Was ihm manchmal nur Zeitvertreib,
Das hat sie mit Lust aufgewertet.
Er ging mit ihr die Ehe ein,
Denn sie einte tiefes Verständnis:
True und Glück müssen verbindlich sein,
Voll Herzenswärme – dennoch ein Wagnis.
Der Mann, familiär freiheitsgeboren
Hatte entschieden, sich niemals zu binden.
Von Anfang an hatte sie auf Bindung geschworen
Und half ihm, die Flausen zu überwinden.
„Sag niemals nie ist nichts für mich!“
Grundsolid wurde der Mann:
„Immer auf Händen trag' ich Dich!“
So wusste sie, dass sie ihn heiraten kann.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Demokratismus
Demokratismus
Wenn nur noch so getan wird,
Als gäbe es demokratische Stufen,
Institutionen, die wie ein guter Hirt
Verbrecher bestrafen, zur Ordnung rufen,
Jedoch alle Instanzen regierungsbesetzt
Und die Rechte verworren, ausgehöhlt,
Gar noch Gegner ausgemacht und gehetzt,
Ist keine Volksherrschaft mehr beseelt.
In Freiheit kann man diskutieren,
Lösungen sind oft minimal entschieden,
Können behutsam zu Kompromissen führen,
So werden dikatorische Strukturen vermieden.
Im Demokratismus aber biegen sich Entscheidungsträger
Immer nur dorthin, wo Staatsmacht die Herrschaft sah.
Mehrheiten üben keine Kritik, es gibt keine Aufreger
Und man ist ständig dem Diktate der Führung nah.
Die wenigen, wahren Demokratien mag ich sehr,
Weil Entscheidungen erst besprochen abgestimmt.
Im Demokratismus bleibt solches weiter leer,
Weil man sich dafür gar keine Zeit mehr nimmt.
Die Volksherrschaft sei kein pseudofreies Theater,
In der nur die Staatsmacht sich selbst bewacht.
Freiheit sei in der wahren Demokratie jener Vater,
Der immerzu kontrolliert Herrschaft und Macht.
Haben wir nur noch kritiklose Labersäcke,
Schwindet auf Dauer das Bürgervertrauen.
Das bringt die Volksherrschaft um die Ecke:
Wo nur noch geredet wird ist nichts zu bauen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Süßwasser
Süßwasser
Es kommen hoffentlich wieder Schauer,
Das erfreut Gärtner und Bauer,
Wenn sich in diesen Sonnenheißzeiten
Gewitter wieder rasch ausbreiten.
So viele Menschen interessiert das selten,
Denn sie leben in eigenen Schonraumwelten
Und auch manches Großunternehmen
Zeigt bei Nachhaltigkeit großes Bequemen.
Doch unsere Hoffnung stirbt zuletzt,
Deshalb werde auch sie weltweit vernetzt,
Damit endlich konkret Süßwasser gespeichert,
Gespart auch, damit die Natur erleichtert.
Nur 2,5% des Wassers auf der Erde ist Süßwasser,
Wir Menschen sind damit die größten Verprasser,
Wenn es darum geht, Auto und Körper zu waschen
Oder Konzerne sich damit füllen die Taschen.
Das Süßwasser brauchen wir alle doch,
Sonst wird das Überleben zum Todesjoch,
Denn Segen gegen Dürren und Not
Erhält uns allein nicht der Wettergott.
©Hans Hartmut Karg
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Das Liebespaar
Das Liebespaar
Nur nah, nicht fern,
im Zwischenreich
ist ihre Erwartung aufgelegt,
klären Blicke die Interessen.
So wird in fahlem Mondenschein
mit taubenweicher liebend' Stimme
sie hauchen: „Mach es doch!“
Und er sieht hin auf ihre Schultern,
legt auf den Arm ganz sanft und weich,
bettet zur Seite sie hin ins Gras.
Ihr Lächeln fängt er ein,
bevor sie sich hingibt,
ihm, der stärker wird,
wenn sie es will.
©Hans Hartmut Karg
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Schafherde
Schafherde
Mit großen Blicken die Wiesen hinauf
Ziehen sie langsam der Sonne entgegen.
Grasend, bedächtig in trägem Lauf
Holen sie Futter auch neben den Wegen.
Das Flusswasser treibt den Wuchs voran,
Endlich gibt es da viel zu fressen,
Und sogar neben dem Hochwasserdamm
Kann man diese Welt vergessen.
Gelegentlich blökt ein kleines Lamm,
Geschützt in der Mutterherde Mitte.
Der Schäfer lehnt auf dünnem Stamm,
Nur seine Hunde begleiten die Schritte,
Mit denen die Herde weiterzieht,
Immer das schmale Flüsschen hinauf.
Alles ist dabei so idyllisch, unbemüht,
Sonne weckt die Herde auf.
So folgt auch der Schäfer seiner Herde
Mit dem Stab, Gefahren sieht er keine.
Vorbei traben Reiter, hoch zu Pferde,
Dann ist er mit den Tieren wieder alleine.
©Hans Hartmut Karg
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Hoch zu Ross
Hoch zu Ross
Sie nimmt des Liebsten warme Hand,
Schwingt sich dann auf ihr Pferd,
Wo sich das Lächeln Unterpfand
So leicht, ganz unbeschwert:
Er träumt', im Paradies zu sein,
Als wär' sein Stern mit ihm allein.
Lang traben sie leicht nebeneinander,
Links rauschen Wipfel im Birkenwald,
Wo durch des Flüsschens Feinmäander
Den Liebesblicken gibt doch Halt,
Damit sich diese erneut finden,
Um alle Scheu zu überwinden.
Dann stehen die beiden Pferde still,
Er beugt sich, kann zum Kuss sie finden,
Sie streicheln und mit Lustgefühl
Sie nunmehr an sich fest zu binden,
Indem – trotz dieser Pferderleibe –
Sie absitzen, Mann geht zum Weibe.
Die Pferde stehen, grasen nun,
Als sich die Beiden niederlegen,
Beschäftigt mit zärtlichem Tun
Sich mild die Liebesgeister regen,
Wo Amors Mächte Stricke legen
Und sie sich inniglich bewegen...
©Hans Hartmut Karg
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Wenn's denn sein muss
Wenn's denn sein muss
So ellenlang schon diskutiert
Hatten sie, ob sie reisen sollten,
Sich Horrorszenen vorgeführt,
Die dem Bequemen Rechnung zollten.
Wer noch in einer Idylle wohnt,
Der kann sich oft nur schwer aufraffen,
Weil außerordentlich besonnt
Er Freuden sich bequem kann schaffen.
Und dann doch: „Lass' uns wieder fahren!“
Vergessen alle Bedenklichkeit
Ein jeder denkt in späteren Jahren:
Neugierde schlägt Bequemlichkeit!
So fahren sie zum fernen Ziel,
Sorgfältig kataloggesucht,
Sehen freudig, ohne Unbill:
„War richtig, dass wir da gebucht.“
©Hans Hartmut Karg
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Noch brennt der Dornbusch nicht
Noch brennt der Dornbusch nicht
Werden bergamottefarbige, bigotte Hähne
auf diesen weltweit verdorrten Grasnarben
die weitere Zukunft der Sommer begleiten?
Noch brennt ihr Dornbusch nicht.
Werden Gesetzestafeln erst dann gereicht,
wenn er sich entzündet hat, fanalwerfend?
Sollten wir nicht selbst Gesetze schaffen,
um endlich unser Handeln so zu ändern,
dass es segensreich-rettend wirken kann,
wir die Hand aus dem Busch kaum brauchen?
©Hans Hartmut Karg
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Auf der Festwiese
Auf der Festwiese
Wie jedes Jahr gibt es das Zelt, den Biergarten,
Zugeparkt sind mittags schon alle Parkplätze.
An Würstchenständen muss man lange warten,
Bevor man zum Tisch trägt die duftenden Schätze.
Gleich bringt ein Kellner die frische Maß dazu,
Gesellig sitzen die Freunde zusammen:
Man plaudert, lacht und isst mit viel Ruh'
GebrateneRippchen, die von Schweinen stammen.
Wenn man dann heimgeht, kommt erst der Durst,
Selbst klares Wasser kann ihn kaum mehr stillen:
Das viele Phosphat in Fleisch und Bartwurst
Lässt uns mit Verdurstenden doch sehr mitfühlen.
Natürlich bindet Phosphat sehr viel Wasser
Und steigert so den Profit. Aber muss das denn sein?
Werden manche so icht zum Verzehrhasser,
Wenn der Durst schlägt bei ihnen so brutal ein?
Kann man nicht wie früher Bratwürste essen,
Die ohne solch dursttreibende Substanzen?
Muss man denn so sehr die Kehlen stressen,
So dass echter Genuss am Ende ohne Chancen?
©Hans Hartmut Karg
2023
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Warum so unausstehlich?
Warum so unausstehlich?
Des Menschen Hiersein ist voller Gewusel,
Dennoch hat mancher den gnädigen Dussel,
Dass er sich aus allem herauswindet
Und so dem Massentrubel entschwindet.
Auch die Heißzeit ist sommers unausstehlich,
Denn sie belastet Dich und mich ganz unselig.
Tritt dann hinzu noch eine dauerredende Sprache,
Gibt es nichts mehr, worüber man jetzt noch lache.
Unausstehliches führt zur Toleranzunmündigkeit,
Wenn ständig so viele nur zum Plappern bereit
Und so keine Distanzruhe, kein Zuhör'n auflebt,
Wo ein jeder sich in seiner Blase bewegt.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Des Menschen Hiersein ist voller Gewusel,
Dennoch hat mancher den gnädigen Dussel,
Dass er sich aus allem herauswindet
Und so dem Massentrubel entschwindet.
Auch die Heißzeit ist sommers unausstehlich,
Denn sie belastet Dich und mich ganz unselig.
Tritt dann hinzu noch eine dauerredende Sprache,
Gibt es nichts mehr, worüber man jetzt noch lache.
Unausstehliches führt zur Toleranzunmündigkeit,
Wenn ständig so viele nur zum Plappern bereit
Und so keine Distanzruhe, kein Zuhör'n auflebt,
Wo ein jeder sich in seiner Blase bewegt.
©Hans Hartmut Karg
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Warum so unverträglich?
Warum so unverträglich?
Ach ja, die vielen, vielen Anthologien!
Gar mancher gerät darüber sogar in Manien,
Wenn von einem Dichter er drei Gedichte lesen muss,
Von einem einzigen – der scheinbar ohne Musenkuss...
Da kann ich nur sagen: Lies nicht, was Du nicht willst,
Weil Du möglicherweise mit Eigenem Freuden stillst.
Jedoch selbst wenn Dich diese Gedichte nerven,
Darfst Du sie niemals wie eine Gottheit verwerfen.
Da gendern manche lieber erst einmal!
Aber ist das des Lesers wahre Labsal?
Sind wir nicht geschaffen als Mann und Frau
Oder verwalten wir fremdlüsternen Seelenverhau?
„Warum so unverträglich?“ fragt der Gescholtene,
Der sich bemüht um Sprache, die vergoldete,
Wenn er nur in angegriffener Gemütslage –
Und niemand beantwortet ihm seine Frage?
©Hans Hartmut Karg
2023
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Ach ja, die vielen, vielen Anthologien!
Gar mancher gerät darüber sogar in Manien,
Wenn von einem Dichter er drei Gedichte lesen muss,
Von einem einzigen – der scheinbar ohne Musenkuss...
Da kann ich nur sagen: Lies nicht, was Du nicht willst,
Weil Du möglicherweise mit Eigenem Freuden stillst.
Jedoch selbst wenn Dich diese Gedichte nerven,
Darfst Du sie niemals wie eine Gottheit verwerfen.
Da gendern manche lieber erst einmal!
Aber ist das des Lesers wahre Labsal?
Sind wir nicht geschaffen als Mann und Frau
Oder verwalten wir fremdlüsternen Seelenverhau?
„Warum so unverträglich?“ fragt der Gescholtene,
Der sich bemüht um Sprache, die vergoldete,
Wenn er nur in angegriffener Gemütslage –
Und niemand beantwortet ihm seine Frage?
©Hans Hartmut Karg
2023
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Der Hundertjährige in Fürth
Der Hundertjährige in Fürth
Fragt man ihn nach seinem langen Leben,
Wird er der Presse gerne Auskunft geben.
Dabei kann man ihn immer hellwach seh'n,
Denn er bleibt und ist bis heute souverän.
Trotz Krieg, Armut, Not und Vertreibung
Steht er zu politischer Entscheidung:
Man bleibe allzeit fair und stets bereit,
Nichts gehe über Treu' und Redlichkeit!
Es lohnt sich, für Mitmenschliches zu streiten
Und dem Guten stets die Grenzen auszuweiten:
Beste Zukunft haben Freiheit und Toleranz
Wenn sie vorbildlich gelebt – und ganz!
So lebt er heute noch nach der Devise,
Der Hundertjährige will eine frischen Brise
An Witz: Wie von der allerbesten Welt
Ist er hier gern zu Feierlichkeiten einbestellt.
Noch immer folgt er kritisch dem Geschehen,
Lebt lösebezogen Ideen, um zu sehen,
Ob heute da in seinem Geburtshaus
Humanität lebt, sein Geist ruht sich nicht aus.
Trotz schlimmer Widrigkeiten im Politikerleben
Konnte er dem Wahren Würde geben:
„Es war mir eine Ehre“, es wehten weiße Fahnen,
Dann ging er hin zum Grab der Ahnen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Kurz davor
Kurz davor
Es gleitet der neugierige Blick,
seiner sanften Hand langsam folgend
sehr weit ganz nach unten,
es schließen sich die Augen
und der Fingergenuss
findet jene erhöhte Stelle,
die ein Stöhnen auslöst,
das sein offenes Ohr
als Einladung
begreift.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Das Herrliche
Das Herrliche
Das Herrliche unterscheidet sich von der Macht,
Ist nicht auf Erden, um sie zu verwüsten.
Es sieht die Natur, den Segen, die Pracht,
Die Kunst, Erfindungen – die alten Büsten.
Das Herrliche wendet sich dem Großen zu,
Das vom Menschen erschaffen, jedoch bescheiden
Im Hintergrund dem Mitmenschen gibt jene Ruh',
Um sich zu entfalten – und nicht zu leiden.
Das Herrliche strahlt selbst Vorbildlichkeit aus,
Weiß diese Welt frei zu bestücken,
Denn es geht damit dem Menschsein voraus,
Um zur Glückseligkeit vorzurücken.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Urlaubszeiten
Urlaubszeiten
Seelenermattung,
Rentenerstattung,
Bauernlegen,
Alterspflegen,
Kindereien,
Liebeleien,
Zimmerwanzen,
Abendschranzen.
Milde Seifen,
Abriebreifen,
Heiße Sonne,
Urlaubswonne,
Liebeswichte,
Feingerichte,
Gärten, bunte,
Viele Hunde.
Küchenmesser,
Traubenesser,
Spiegeleier,
Strandgefeier,
Hüftgoldtage,
Geldschieflage.
Trotz Rückblick:
Heimatglück!
©Hans Hartmut Karg
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Urlaubsfeeling
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Übertreibung,
Fettbeleibung,
Ein Stiernacken,
Stylisch' Jacken,
Badehauben,
Kaum zu glauben,
Wo wir Guten
Essen Puten.
Selfiesticks,
Viele Klicks,
Arroganz,
Larmoyanz,
Löffeln, trinken,
Sich verlinken,
Ohne Ende
Wein, Gelände.
Im Hotel
Kommt man schnell
Auf die Pfunde
In der Runde,
Heimlich still –
Wer's nicht will:
Für Undank
Sorgt, wer schlank...
©Hans Hartmut Karg
2023
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