Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

Antworten
Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

"Wählet die Freiheit mir!"

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


„Wählet die Freiheit mir!“

Nichts kann uns freiwillig gegeben werden,
Was wir nicht von Kindheit an erstrebt,
Als sich die Wünsche nach Autonomien mehrten,
Welche unsere Pubertät so fein durchwebt.

Wer nur wattiert im Kreis herumgetragen,
Weil überbehütet er zu Kindheitszeiten lebte,
Der lernte nie nach Freiheiten zu fragen,
Denn es gab nichts, was er aus sich erstrebte.

Innerlich muss man schon zum Willen stehen,
Der in freies Erwachsenendenken führt,
Selbst lernen, ohne fremde Hilfe frei zu gehen,
Weil eigene Pfade man damit aufspürt.

Das hat natürlich Grenzen dort, wo man
Sich abgehängt fühlt, andere drangsaliert,
Weil es der Freie durchaus besser kann,
Wenn hehre Ziele er von sich aus anvisiert.

„Wählet die Freiheit mir!“
Sei deshalb unseren Kindern aufgetragen,
Damit sie aus dem eigenen Gespür
Erkennen: Freiheit muss man erjagen!


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Du, mein naiver Westen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Du, mein naiver Westen

Der freie Westen, er denkt immer schon,
Die ganze Welt müsste so wie er ticken.
Dabei sprechen dem Nachrichten Hohn,
Denn anderswo ist Unheil im Verstricken.

Wer frei ist, der kann immerzu erfinden,
Der setzt das auch bei anderen voraus.
Doch wo sich keine Geister plagen, schinden,
Da ist es schließlich mit dem Wohlstand aus.

Glaub' ja nicht, dass man schätzt,
Was Du, Westen, in Freiheit erschaffen,
Wie reich Du gar vernetzt,
Wie Sinne Du kannst konstruktiver straffen!

Man wird Dich heimlich vielleicht beneiden,
Doch niemals wird man sein wie Du,
Denn überhaupt nicht wird man sich bescheiden,
Nur reich sein will man – ganz wie Du!

Da musst Du schon noch lauter posaunen:
Bewegt selbst Eure stolzen Hintern endlich!
Kein Wohlstand ruht jemals auf Daunen,
Faulheit ist und bleibt ein Leben lang schändlich!


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Kleines Wässerchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Kleines Wässerchen

Da platscht an dem bemoostem Stein
Ein kleiner Wasserstrahl herunter.
Besucher finden sich dort ein,
Das Wasser macht Gemüter munter,

Wo schon ein wenig Dauerfeuchte
Fördert der Pflanzen Üppigkeit,
Der Mond mit seiner fahlen Leuchte
Das Auge führt zur Heiterkeit.

Die weitere Umgebung ist sehr kahl,
Ganz sauber, trocken, ausgekehrt.
Da hat kaum Leben eine Wahl,
Zieht sich zurück, wo nichts vermehrt.

So bleibt plätscherndes, kleines Etwas
Im Hofgarten mein Augenfang,
Weil es Besuchern mit dem Nass
Aufmuntert ihren Seelengang.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Wasserspritzendes Puttchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wasserspritzendes Puttchen

Mit der kleinen, versteckten Steinfigur
Am alleenbestandenen Parkende
Durchbricht sie die schnurgerade Natur,
Der Wasserstrahl befeuchtet Hände.

Wie angenehm an den heißen Tagen
Der kleine Wasserstrahl doch kühlt,
Wenn den Besucher kaum noch Füße tragen,
Er schweißgebadet sich nur noch fühlt!

So hilft denn die kleine Nassnackte
Mit ihrem mundgespritzten Strahl,
Dass dieser allen wieder sagte:
Wasser ist unser Leben allemal!

Zum Nacken geführt die befeuchtete Hand –
Ach wie wohltuend ist doch das Kühlen!
Es belebt den Körper, gar manchen Verstand,
Lässt das Angenehme uns wieder erfühlen.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Mein Lebensschiff

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mein Lebensschiff

Mein Lebensschiff tuckert träge dahin,
Noch immer ist sein Ruder voll intakt,
Denn das ergibt für mich auch Sinn,
Selbst wenn manch' Knöchlein knackt...

Nicht ohne Grund fährt's immer weiter,
Besucht von meinen guten Anverwandten,
Die interessiert und meistens heiter
Schon oft an meiner Rettungsreling standen.

Natürlich merkst Du mehr als Kapitän,
Wie durch Deine Präsenz Leben gedeiht,
Darfst mit Wohlwollen auf Kontakte sehen,
Die wachsen, weil dort nichts entzweit.

Mein Lebensschiff ist doch auch Deines,
Auf dem wir alle miteinander leben.
Da wächst denn auch so manches Kleines
Und kann zu mir ins Urvertrauen gehen.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Den Muntermachern Gutes

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Den Muntermachern Gutes

Schon am frühen Morgen
Trübsalblasen?
Als Morgenmuffel
die Stimmung verhunzen?

MITNICHTEN!!!

Lieber zu den Fröhlichen eilen,
mit ihnen die Humorschiene
bereits an frühem Tage einleben,
damit dieser nicht entgleist.

Den Muntermachern Gutes,
denn ihre beglückende Stimmung
wenden ins Fröhliche Dich:
Du wirst zu lachendem Gegenüber!


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Das ist so eine Sache

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das ist so eine Sache

Das ist so eine Sache,
Denn wenn ich ständig lache,
So meinen manche, ich verlache,
Weil ich mich lustig mache.

Dabei freut mich doch ganz allein
Das menschliche Beisammensein.
Daran ist schließlich nichts gemein:
Mitmenschen sind ein Sonnenschein!

Mir gilt Nähe als großer Wert,
Womit der ganze Tag entschwert,
Denn wo Sinnhaftes heiß begehrt,
Da man würdig Mitmenschen ehrt.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Genologie

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Genologie
(Satire)

Manches Gen bleibt steh'n,
Die Mutation erst lässt es geh'n,
Das findet mancher Forscher schön.

Doch mit dem wachsenden Verlangen
Ploppt mitunter auf ein Bangen:
Kann man das Gen einfangen?

Nein, Gene sind sehr ungezogen,
Sind willkürlich meist abgebogen,
Woanders in den Kampf gezogen...


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Es gibt schon jene Weicheier

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es gibt schon jene Weicheier

Es gibt schon jene Weicheier,
Die jammern ständig mit Geleier,
Wie unendlich sie belastet sind,
Dauerleidend wie ein krankes Kind!

Packt doch den Stier selbst bei den Hörnern
Und sucht nicht nach den Mitleidskörnern,
Womit die Welt bedauert Euch
Im tagtäglichen Labergesträuch!

Das kostet doch Zeit und viel Kraft,
Weil in der Blase man leider nicht schafft,
Was einem beruflich aufgetragen,
Wonach die Fleißigen immer schon jagen!


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Des Tages muntere Stunden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Des Tages muntere Stunden

Des Tages muntere Stunden
Dreh'n frühmorgens die Runden:
Schon stehen viele Kunden –
Wünsche sind nicht zu stunden!

Und am Geschäft werben Plakate,
Damit man sich dort leicht gestatte
Den Kauf, manchmal auf Rate,
Weil man kein Geld mehr hatte.

Man konsumiert als Mensch so gern,
Obwohl das sehr beschwert den Stern.
Der kann dagegen sich nicht wehr'n,
Denn Erdlingen müssen begehr'n.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Ich kann nicht verstehen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ich kann nicht verstehen

Ich kann nicht verstehen,
Dass eine mordende Machtwelt zuschaut,
Wie man den Ärmsten Getreide vorenthält.
Wollen diktatorische Mächte nicht sehen,
Wie ihren Mitlebenden der Tod graut,
Nur weil man auf Macht zählt?

Kann die Hungerwelt denn zuschauen,
Wie ihre Kinder Hungers sterben,
Wenn Getreideschiffe Angriffsziele?
Will sie dem nichts entgegensetzen,
Mit geballter Kraft dafür werben,
Dass gebrochen despotischerWille?

Ein Kind ist ein Kind – bleibt ein Kind,
Dem Verhungern darf man nicht zusehen,
Ihm gar Willenlosigkeit zur Seite stellen,
Denn immer gibt es gnädigen Rettungswind,
Wenn Staaten wieder zur Nächstenliebe gehen,
Wo sie sich aufmachen gegen das Fallenstellen.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Habe mir

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Habe mir

Habe mir die wunderbare Blüte
Schon frühmorgens angesehen,
Welche die ganze Woche brauchte,
Bis sie zu unserer Augengüte
Erscheinen konnte, um nur dazustehen
Wie eine Königin, eine sehr erlauchte.

Das ist das Jubelfest der Blumennatur,
Mit der die Farben in unsere Augen springen,
Sie erreichen, als gäbe es am Ende nur sie.
Damit sichern wir Menschen uns jene Spur,
Welche der Seele auf Dauer dazu tauge,
Das sie ins Dunkel falle niemals, nie.

Ohne Sommerblüte wäre mir
Das Leben nur ein Scheitern,
Mit dem das Grauen uneindämmbar.
So aber tanzen Leuchtkräfte hier,
Die mein Gemüt ständig erweitern,
Denn Blumen sind heilend gar.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Manches änderte sich schon

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Manches änderte sich schon

Früher sind Kinder einfach da gewesen,
Sie liefen in den Großfamilien halt mit.
Man war streng, sah auf ein höfliches Wesen
Und der Nachwuchs hielt mit dem Elternwillen Schritt.

Doch dann kam das Pädagogische Jahrhundert
Und später sogar noch das „Jahrhundert des Kindes“:
Man hat jetzt mehr den Kinderstatus bewundert –
Als eine Emanation des göttlichen Windes.

Helieltern heute haben es soweit gebracht,
Dass Kinder bestimmen, jedoch verplant, kontrolliert,
Denn man hat dabei nun alles überwacht
Und Kinder als ebenbürtige Miterwachsene geführt.

Kindergeburtstage müssen gefeiert sein,
Möglichst noch gesteigert und spektakulär,
Sehr lautstark, man ist ja auf Erden allein –
Und ordert dazu ein ganzes Freundesheer.

Werden heute Kinder eingeschult,
Dann wandert ein ganzer Tross mit.
Früher hat niemand ums Mitgehen gebuhlt,
Oftmals ging nur die eigene Mutter mit.

Sollten Kinder nicht doch das Freischwimmen lernen,
Damit sie nicht festhalten am Hotel Mama?
Darf Erwachsenwerden sie denn nicht mehr besternen
Wie früher, als man noch auf Ablösung sah?

Natürlich schmerzt uns des Kindes Weggang,
Weil es anderswo dann eigene Wege geht.
Doch das Leben will dem eigenen Sinn entlang,
Womit der Mensch auf eigenen Beinen steht.

Rabeneltern sind eben nicht jene,
Die dem Kind das Weggehen abverlangen,
Sondern vielmehr jene, die notabene
Klammernd an ihrem Kinde feste hangen.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Risikodes Abwartens

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Risiko des Abwartens

Man weiß es schon:
Wer zu kurz springt,
der landet im Graben.

Der Abwartende
kann recht befremdlich wirken,
den Schein von Interesselosigkeit verbreiten.

Der Startende meint,
dass Warten Ablehnung bewirkt,
der Abwartende mit mehr Entscheidungsunfreiheit
vielleicht von den besseren Motiven geleitet wird.

So hat gar manche Entscheidung
bereits in fehlendem Anlauf ihr Ende gefunden,
weil da offenbar zu wenig Bemühung
mit Zögerlichem an Lebensverhalte gebunden.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Mir geht es nicht so gut

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mir geht es nicht so gut

Mir geht es nicht so gut,
Das Alter hält mich in den Fängen,
Nimmt mir manchmal den Lebensmut,
Um manche Stunden damit zu längen.

Versteht mich wohl:
Der Tag bringt keine Leiden
Nur weil er kommen soll:
Horizonte müssen sich weiten.

So muss ich auf manche Begegnung verzichten,
Ein anderes Mal gelingt die Nähe vielleicht.
Die lässt sich nicht mehr automatisch einrichten,
Selbst wenn mir die Hoffnung wieder ihre Muthand reicht.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Nur kurz erblüht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nur kurz erblüht

Nur kurz erblüht
lässt sich des Lebens Pracht
erkennen, wenn schon die Blätter fallen,
selbst wo es sehr bemüht
und sorgfältig bedacht
dem Menschen zu Gefallen.

Nur kurz erblüht
ist manches Lebens Licht,
mit dem die Hoffnung lebte,
hat sich daseinsbemüht,
doch hielt es nicht,
so dass es rasch ablebte.

Da freuen Blühgewächse
zwar unsere Augensinne,
tragen zur Lebensfreude bei.
Und doch: Wie eine Hexe
treibt Zeit die schwarze Spinne,
sagt Welkes: S'ist vorbei.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Manche wollen mir Dir plaudern

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Manche wollen mit Dir plaudern

Manche wollen mit Dir plaudern,
Erzählen dies und fragen das.
Dabei will man auch gar nicht kraudern,
Nicht aushorchen so nur zum Spaß.

Anders verhält sich's mit Zeitgenossen,
Die etwas hineindrücken Dir wollen,
Weil sie sich stets mit Lob begossen
Und Dir selbst keine Achtung zollen.

Geplaudert sei auf Augenhöhe,
Wenn man faire Fragen stellt,
Sich dabei empathisch sehe,
Wohlwollend seine Rede wählt.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Meinem Doktorvater zu Ehren

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Meinem Doktorvater zu Ehren

Mit diesen für mich ungewohnten Bleistiftstrichen
Haben Sie mich damit unendlich oft herausgefordert.
Manches Mal dachte ich, mein Stern sei schon verblichen,
Doch haben Sie für mich damit Geistdisziplin erst herbeordert.

Sie blieben immer auf Distanz, mir seltsam fremd,
Doch spürte ich den guten Willen und die Geistbelebung:
Ein Doktorand braucht ja kein enges Beziehungshemd,
Der Geist muss selber hingelangen zu eigener Schwebung.

So konnten Sie bei mir das Eigene behutsamer abnicken,
Wozu ein anderer aus Selbstsucht nicht in der Lage war.
Im Nachhinein erst sehe ich den Glücksfall, das Entzücken,
Dass ich gefördert wurde, ohne dass mir je gekrümmt ein Haar.

Die kleinen Bleistiftzeilen haben angeregt und mich gehoben,
Bisweilen mich herausgefordert und notwendig gestresst.
So kam mir jenes Wissen nach und nach zusätzlich von oben,
So dass ich spürte, wo die Forderung mit Betreuungsliebe west.

Noch immer schenken Sie mir jährlich ein Buch,
Das Sie geschrieben oder als Herausgeber verfasst.
Ein jedes Mal ist's Ehre mir und hoher Geistbesuch,
Weil Sie in hohem Alter sich noch damit befasst.

Wären andere Menschen doch auch in der Lage,
Das Geistreiche in ihrem Horizont zu halten,
Dann läge der Weltfrieden nicht mehr vor als Frage,
Der Flug der Friedenstauben würde nicht erkalten.

Noch immer scheinen Sie ganz mühelos zu schreiben,
In Ihren Achtz'gern stehend Werke herauszugeben,
Wo ernsthaft Großes steht und ohne Übertreiben
Das Werthaltige erst erweckt zu neuem, hellem Leben.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Folgen des Absolutismus

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Folgen des Absolutismus

Des prächtigen Sonnenkönigs Tat:
Versailles, Geschöpf der Gigantomanie,
Erbaut nach der Architekengrößen Rat
Sei doch ein Tohuwabohu mit Genie.

Denn was bis heute so prächtig glänzt,
War ein Resultat von Volkes steter Ausbeutung:
Mit dem Bau hat der König die Macht entgrenzt,
Immer größer gedieh des Bauwerks Häutung.

Verhungerten dadurch nicht auch Kinder?
Danach vergnügte Sonnenkönigs Sohnemann
Sich mit zugeführten, jungen Weiblichkeiten,,
Weil er offenbar nicht mehr anders kann.

Das Volk musste gegen Freveleien aufstehen
Und die Folgen der Revolution sind bekannt:
Sonnenkönigs Enkel wurde mit Frau hingerichtet,
Nur so verließ Volkes Not seinen Leidensstand.

Irgend jemand muss immer dafür bezahlen,
Wenn Gigantomanie die Staatskassen leert.
Erst mit ehrlichen demokratischen Wahlen
Werden Bürger vielleicht von der Führung geehrt.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Hans Hartmut Karg
Newbie
Beiträge: 0
Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
Geschlecht: männlich

Fuchs und Meise

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Fuchs und Meise

Ein Fuchs sah oben eine Meise
Und schlich sich an ganz klug und leise.
Sie sah den räuberischen Schlingel,
Der am Rotschopfe Haargeringel.

„Willst Du nicht zu mir runterfliegen,
Dann könnten wir im Grase liegen,
Gemeinsam hin zum Himmel schauen,
An unseren Zukunftsplänen bauen.“

„Ach Reineke, Du willst mich pur,
Willst ausleben die Fressnatur:
Mit meinem naiven Vogelvergessen
Willst Du mich blenden, um mich zu fressen.!“

Da zog der Fuchs die Rute ein
Und lief davon im Sonnenschein,
Denn wo durchschaut Kontakt gekappt,
Da Übertölpelung nicht klappt.


©Hans Hartmut Karg
2023

*

Antworten