Lernen Primarschule

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Helena
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Helena »

@neonova: man könnte doch gut unter 4 bereits nicht mehr differenzieren? Mit einer 3.5 bereits in der Primar kommst du doch sowieso nicht ins B?
Unter einer 4 gibt hier, ausser das Verhalten weicht extrem von der Leistung ab, ein Sek C.
Von 4-4.75 kommst du ins B, darüber ins A.
Das ist natürlich alles nur über den Daumen gepeilt, eben weil Verhalten mitspielt bei der Einteilung.

@opti: das ist schon so, dass sie in der 4. anziehen. Und da du in der Primar noch von C bis Gymi auf einem Haufen hast, ist es auch logisch, dass Corona die Schere zusätzlich geöffnet hat. Wobei du in der Primar immer eine grosse Schere hast, eben weil alle nich zusammen. Die Starken hatten keine Probleme mit Fernlernen, die haben sich eher gelangweilt, die Schwachen sind oft noch mehr runter.

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Neonova
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Neonova »

@Helena: bei uns kommst du mit mind 4.5 (Mathe, D, E, F, NMG) theoretisch ins A. Kommt dann noch auf Arbeitshaltung, Stressresistenz etc an, was die Lehrer empfehlen. Für Sek B gilt das Gleiche mit Schnitt von 3.5.
Ich dachte das sei im ganzen Kanton gleich? Hm...
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Helena
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Helena »

Nö, ist es eben nicht.
Haben ja nicht mal alle noch eine Sek C Abteilung.
Dann verschiebt es auch den Schnitt bei den Einteilungen. Sonst hätten sie in der Stadt zu wenige im A und viel zu viele im B... weil da ja auch das C dabei ist.

Meinem Kind haben sie sogar mit seinem 5.25 gesagt, es könnte auch B geben, wenn er nicht Gas gebe...

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Neonova
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Neonova »

Stimmt, das mit der Sek C hatte ich nicht im Kopf.

Ev. B mit einer 5.25? :shock: :shock: :shock:
Wie würden sie denn das begründen? So was hab ich bei uns noch nie gehört. Diskutiert wird wohl wenn ein Kind zwischen 4.5 und 4.75 liegt, weil es dann, erfahrungsgemäss sehr schwer wird im A.
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AnnaMama
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von AnnaMama »

@Helena
Da staune ich auch gerade, dass es bei euch hiess, dass dein Kind mit einer 5,25 evt. ins B kommt. Im Kanton Luzern kann man mit diesem Schnitt ins Langzeitgymnasium eintreten.

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Opti
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Opti »

Helena
Helena hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 19:01 Die Starken hatten keine Probleme mit Fernlernen, die haben sich eher gelangweilt, die Schwachen sind oft noch mehr runter.
Opti hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 08:53 wir haben (leider) quasi 2 grundverschiedene Niveaus in der Klasse. Die die letztes Jahr quasi verpasst haben (Lehrerprobleme und Corona) und die die das recht gut meistern konnten.
Bei uns fiel - etwas salopp gesagt - die zweite Klasse nach den Herbstferien aus. Es gab massive Probleme mit den Lehrpersonen. Da gab es auch lustige Geschichten, wie 5 Wochen nach Start der Aushilfe X, ein Brief der Schulleitung, nun sei wieder ordentlicher Unterricht möglich. (Was de facto nicht stimmte, aber es gab nach 5 Wochen Chaos Verbesserungen.)
Es gehen in der Klasse meiner Tochter (3. Primar) EINIGE in den Nachhilfe-Unterricht. Zusätzlich zu den üblichen im Stundenplan vorgesehenen Stunden wird die Klasse in 8 Wochenstunden in verschiedenen Niveaus unterrichtet. Das ist etwas mehr als bloss Corona...

Malaga1
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Malaga1 »

Ich glaube nicht, dass ein Lehrer ein Kind mit einem Schnitt von 5.25 ins B steckt. Da hätten die Eltern mit einem Rekurs sehr gute Chancen. Alles darf sich die Schule dann auch wieder nicht erlauben. Weiter heisst es im Gesetz ganz klar, dass Schule und Eltern die Einteilung gemeinsam bestimmen Hier ist es wie bei Neonova und das war schon zu meiner Zeit so: Ab 3.5 im Schnitt grunsätzlich Sek B, ab 4.5 Sek A - natürlich ist bei den Schülern am Limit das Arbeits- und Sozialverhalten wichtiger als bei den klaren Einteilungen. In der Klasse meiner Tochter gehen 8 Schüler an die Gymiprüfung, die anderen sind klare SekA-Kinder. Der Lehrer sagt, so eine starke Klasse hätte er noch nie unterrichtet und er gibt immerhin seit 25 Jahren Schule.

Noch zur Bewerung mit „übertroffen“, „erfüllt“ etc.: In unserem Schulhaus werden die Kinder in der Unterstufe mit farbigen Punkten bewertet, die nach diesem Schema aufgestellt sind. Ich finde das sehr gut. Es gibt den Kindern eine grobe Orientierung, wo sie sich befinden ohne im Rahmen einer Scheingenauigkeit zu definieren, ob es nun eine 4.8 oder eine 4.9 ist. Mein Sohn bekommt in der 5. noch hie und da eine Farbbewertung. Sie schreiben zB seit den Sommerferien intensiv Aufsätze und da gibt es pro Aufsatz eine detaillierte Bewertung nach dem immer gleichen Schema und einen farbigen Punkt. So wissen die Kinder, wo sie gut sind, wo sie sich noch mehr anstrengen müssen und wie die Leistung ungefähr gesamthaft einzuordnen ist. Das bringt viel mehr wie 5.25. Ich stehe den Noten sowieso je länger je kritischer gegenüber. Sie passen gar nicht zur Philosophie des LP21 und sie sind komplett subjektiv. Sie geben den Rang eines Kindes in seiner Klasse wieder - schon die Vergleichbarkeit zu Parallelklassen happert und von anderen Schulhäusern reden wir schon gar nicht.
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carina2407
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von carina2407 »

Bei uns im Kanton TG gibts an der Oberstufe nur die Einteilung E und G ( erweiterte Anforderungen und Grundanforderungen) . Für die Stufe E ist ein Notenschnitt von 5 nötig ( ämel in unserer Stadt) dazu kommt Arbeitsverhalten ect. . In der 2.Oberstufe können sie die Prüfung für die Kantonsschule versuchen, und bei Bestehen nach der 8. Klasse wechseln. Gleiche Möglichkeit besteht zusätzlich noch in der 3. Oberstufe. Das System ist sozusagen einfach, mein Sohn ist im E und sie geben richtig Gas, viel Stoff und in hohem Tempo.
Da er in der Primarschule mit wenig Aufwand gut durchgekommen ist, hat er aktuell etwas Mühe und weiss gar nicht wie man richtig lernt, jetzt wärs aber nötig.Er hasst es auch wenn wir uns einmischen, bei ihm können wirs aber gerade nicht lassen, da er aktuell eine miese Einstellung zur Schule hat und wir nun darauf achten müssen dass er nicht den Anschluss verpasst. Mit meiner Tochter setzte ich mich oft hin und zeigte ihr Lernstrategien. Da bei ihr der Schulstart etwas holperig war und sie lange Textverständnisprobleme hatte, war es bei ihr schon wichtig mit ihr zu lernen. Jetzt ist sie in der 5. und macht alles selbständig, ich frage nur noch ab . Sie hat momentan sehr gute Noten und auch für sie geht es in Richtung E. Die Prüfungen sind bereits unterteilt in Aufgaben der G-Anforderungen und E-Anforderungen. Eine 5 gibts nur wenn alle G-Anforderungen plus ein Teil der E-Anforderungen erfüllt wurden. Es kommt auf die Punktzahl an, aber in der Regel darf es für eine 5.5 2-3 Fehler haben und für eine 6 muss alles korrekt gelöst sein. Bonusaufgaben sind jeweils dazu da, um Fehler in anderen Aufgaben auszugleichen. Hat man die korrekt gelöst gibts trotz einigen Fehlern eine bessere Note. Bei Vocitests kommt es auch auf die Punktzahl an, wenn 12 Wörter abgefragt werden gibts pro Fehler 0.5 Abzug, bei 24 Wörtern dann 0.25. Insgesamt finde ich es fair, sie müssen schon was leisten, aber dürfen sich auch ein paar Fehler erlauben. Aufgabenstellungen finde ich teilweise recht happig und komplex.
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danci
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von danci »

Scheint ja sehr unterschiedlich zu sein.

Mein 3-Klässler ist ein guter Schüler. HA haben sie hier nur im Französisch. Dies wurde seitens Schule so abgemacht. Es gibt 2x pro Woche Französisch-Aufgabenhilfe für alle 3.-6.-Klässler, ist freiwillig und man kann ohne Anmeldung oder etwas einfach reinspazieren, wenn man will. Sehr unbürokratisch. Er geht einmal pro Woche, macht die HA da und lernt dort auch gleich den Rest der Stunde Wörtli (fragen sich mal gegenseitig) ab. So hat er unter dem Strich eine Stunde mehr Schule pro Woche, aber dafür keine HA.

Lernen tut er zu Hause nur für die LZKs, dann mit Unterstützung von uns, meistens nur abfragen, selten mal etwas erklären. Das wird aber hochgerechnet maximal eine Stunde pro Test sein. Zusätzlich schaue ich, dass er noch mind. 2x pro Woche etwas liest, weil er da noch etwas Schwierigkeiten hat. Ich lese aber nicht mit ihm, sondern lasse ihn 30 Min lesen und dann erzählt er mir, was er gelesen hat. Klappt immer besser.

Noten gibt es hier in der 3. Klasse in allen Fächern ausser Französisch. Da werden sie erst ab der 5. benotet.

Ich muss aber auch sagen, dass ich ihn zwischendurch mal etwas tun lasse, weil meine Grosse (6. Klasse) recht viel hat, oft sehr lange dran ist und es ihr dann noch schwerer fällt, wenn der Bruder gar nichts machen muss (und meistens noch viel bessere Noten mitbringt). Ist vielleicht nicht 100% fair, aber schaden tut es ihm ja auch nicht. Manchmal machen sie dann auch so Challenges. Die "gleichen" Matheaufgaben, sie einfach mit Kommastellen, er ohne, oder jedes nimmt 20 Wörtli-Kärtchen (jedes seine eigenen) und wer mehr kann, hat gewonnen. Das motiviert dann beide, kommt aber jeweils von ihnen aus, nicht dass ihr jetzt denkt, ich befeuere noch den Wettbewerb ;-) .
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ausländerin
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von ausländerin »

Ich hoffe es ist OK dass ich dieses Thema für meine Frage (mis-) brauche. Meine Tochter ist wieder in eine Krise gerutscht, aus mehreren Gründen aber teils weil ihr wieder in der Mathe langweilig ist. Da sie keine Hausaufgaben hat und es gab nur ein Test vor zwei Monaten deren Auswertung ich nie gesehen habe, habe ich keine Ahnung was sie lernen. Wir werden nach den Ferien ein Elterngespräch haben, aber mich würde es im voraus interessieren um abschätzen zu können. Was haben eure 4-Klässler in Mathe in 4 Klasse bis jetzt alles gelernt? Danke!

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Neonova
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Neonova »

Unser 4. Klässler hat bisher den Zahlenraum bis 1 Mio behandelt. Richtig gerechnet wurde aber nicht sooo viel. Ausserdem mussten sie die Längenmasse umwandeln (cm-m etc) und die analoge und digitale Uhrzeit plus Umrechnungen können.
Ausserdem hatten sie Geometrie mit Geraden, Parallelen, rechtem Winkel, Umfang und Fläche (mit Häuschen) und Körper aus Würfeln.
Soweit ich mich erinnere kommt jetzt dann das schriftliche Rechnen.
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Malaga1
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Malaga1 »

Da mein Sohn ja bereits in der 5. Ist, kann ich dir diese Frage nicht ganz genau beantworten. Er hat in der 3. aber parallel am 3. und 4.Klass-Stoff gearbeitet. Etwas salopp gesagt, hat der 4.Klass-Stoff einfach ein oder zwei Nullen mehr. Inhaltlich ist es aber in etwa das gleiche. In der 4. kommt einfach noch das schriftliche Rechnen dazu. Mein Sohn meint, in der 5. sei es nun mal ein bisschen interessant (Bruchrechnen, Dezimalzahlen, Aufgaben, wo mehrere Themen miteinander gebraucht werden). Ihm reichen aber auch in der 5. Klasse 3 Mathestunden aus. In einer geht er in den Instrumentalunterricht und in einer haben sie einen speziellen Matheclub. Zum Blödsinn machen bleibt auch noch genügend Zeit....
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AnnaMama
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von AnnaMama »

@Ausländerin
Bezüglich Stoff kann ich dir auch nicht Auskunft geben ... ist schon zu lange her und ich habe das zu Hause auch nicht gross mitbekommen. Ein Kind, das das System der Mathematik begriffen hat hat in der Primarschule nur wenig Herausforderung. Unser Jüngster fand Mathe in der 4. Klasse auch enorm langweilig. Er zeichnete in sein Matheheft jenste Strichmännchen, die um Hilfe schrien. Er weinte scheinbar in der Schule auch weil es ihm soooo langweilig war ... das erfuhr ich viel später von einer Mutter eines Klassenkameraden. Die Lehrerin bestand aber darauf, dass er alle Aufgaben lösen muss. Er müsse lernen durchzubeissen. Das war für uns Anlass genug eine Veränderung zu bewirken.
In der 5. und 6. Klasse durfte er während 2 Mathelektionen den Thymioroboter programmieren und musste vom regulären Mathestoff nur das absolute Minimum machen. Ich würde beim Elterngespräch das Thema Compacting ansprechen. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

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AnnaMama
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von AnnaMama »

Was auch noch empfehlenswert ist sind die Fermiaufgaben. Mein Sohn löste diese sehr gerne und entwickelte sich eigene Fragestellungen. Während dem Fernunterricht haben sich ein Schulfreund und er jede Woche eine Aufgabe gestellt und gelöst.
https://www.schulkreis.de/info/fermi-aufgaben

Malaga1
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Malaga1 »

Ja genau Fermi-Aufgaben! Darum geht es u.a. im Mathe-Club. Mein Sohn findet die auch cool.
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von AnnaMama »

So ein Matheclub ist cool! Ist der klassenübergreifend?

Hier habe ich auch noch ein paar Ideen gefunden:
https://stadt.winterthur.ch/themen/lebe ... exploratio

Malaga1
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Malaga1 »

Nein, er ist nur die starken MathematikerInnen der Klasse (5 Kinder) und wird von der Heilpädagogin geleitet. Ich habe Anfangs Schuljahr mal eingeworfen, dass eine Normalverteilung zwei Seiten habe und beide "Schwänze" Anrecht auf Förderung hätte. Da ist dann der Mathe-Club entstanden. Finde ich wirklich sehr toll. Das Glück meines Sohnes ist, dass er eine sehr starke Klasse besucht, die keine "Spezialfälle" hat.
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von ausländerin »

Danke euch für tolle Ideen und Berichte! Ich schaue mir Fermiaufgaben genau an. Das Thema Kompacting wird vermutlich bei ihr sehr wichtig sein. Danke für das Wort dafür. Ich werde mich noch genau informieren.
Bei meiner Tochter ist das Problem glaube ich dass ihre Mathe Kenntnisse sehr heterogen sind. Der Zalhenraum bis 1 Mio, Umrechnen von Einheiten, Zeit hat sie schon Anfangs Jahr begriffen oder schon gewusst und sich gelangweilt bei vielen Wiederholungen, auch glaube ich schriftlich addieren ist kein Problem. Aber ich habe mir ihr die 1x1 in Lockdown geübt und sie konnte es und jetzt ist alles weg - sie haben seit ende Letztes Jahr gar nichts damit gerechnet (ich glaube das entspricht auch was Neonova schreibt), und sie hat alles wieder vergessen. Also - multiplizieren kann sie nur was sie schnell in Kopf ausrechnen kann - aber 4, 7, 8 Reihen sind weg. Dafür kann sie noch Prozent rechen und Brüche. Also in Mathe sind ihre Kenntnisse so zwischen 2 und 5 Klasse... Sie ist eigentlich in der 3 Klasse (mit 7 Jahren) und Mathe dürfte sie sein Anfangs Jahr mit der 4 mitmachen weil es klar war dass sie der Drittklassen Stoff eigentlich kann (wenn multiplizieren und dividieren nicht berücksichtig werden). Ich habe ein wenig Bedenken dass sie sich viel Langweilt aber dann in manchen Bereichen grosse Lücken entstehen. Aber ich kann es nur vermuten, dass ich zu wenig weiss was sie in der Schule machen - nur dass sie wieder nörgelt dass Mathe ja wieder so langweilig ist und wieder Tendenzen entwickelt hat wie am ende der Kiga wo sie ihre Krise hatte (psychosomatische Beschwerden und depressive/ängstliche/klammer Phasen). Danke für tolle Ideen und Anregungen.
Matheklub wäre toll. Aber hier ist alles was nicht zu Schule gehört ist zu, und das ist definitiv ein Teil der Problem.

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AnnaMama
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von AnnaMama »

@Malaga
Das ist ein ganz tolles Angebot von eurer Schule

@Ausländerin
Das 1x1 hat nicht viel mit Matheverständnis zu tun sondern mit auswendiglernen. Wir haben mit unseren Jungs die Erfahrung gemacht, dass sie aber genau dies nicht gerne machen. Wichtig ist aber ein Training trotzdem ... abgesehen von diesen Trainingsaufgaben ist es aber sicher nötig, dass noch mehr individualisiert wird, damit sie sich nicht zu stark langweilt.

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Xera
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Re: Lernen Primarschule

Beitrag von Xera »

@ausländerin
Ich berichte dir gerne, wie das bei mir mit dem 1x1 war damals. Auch da wurde betont, wie wichtig es sei, dass man das 1x1 auswendig könne. Ich selber spürte für mich aber: Ich kann mich in Mathematik nicht auf etwas verlassen, was ich auswendig gelernt habe - eben genau deshalb, weil ich es ja plötzlich vergessen könnte. Da ich aber auch eine gute Rechnerin war, merkte ich immer besser, wo ich was herleiten konnte. Was ich irgendwie doch auswendig wusste waren die Quadratzahlen. Dann rechnete ich ziemlich generell die kleinere mal die grössere Zahl - und war mit der Zeit genauso schnell, wie die anderen. Wenn ich weiss, dass 7x7 49 gibt, ist 8x7 einfach 7 mehr.
Das Zahlenbuch arbeitet ja auch so. Da gibt es die Schlüsselrechnungen (1x, 2x, 5x und 10x), mit denen man eigentlich alle anderen Aufgaben herleiten könnte. Was ich teilweise auch machte: Den einen Faktor verdoppeln, den anderen halbieren. Dann werden Aufgaben ebenfalls plötzlich einfacher (zum Beispiel 4x12 statt 8x6).
Ich würde mit deiner Tochter mehr in diese Richtung arbeiten anstatt 1x1 büffeln. Gute schnelle Rechner brauchen das 1x1 meiner Meinung nach wirklich nicht auswendig zu lernen, wenn sie die Strategien haben, um Ergebnisse blitzschnell herleiten zu können.
Wer hingegen im Hunderterraum auch beim Plus- und Minusrechnen häufig strauchelt und Mühe hat mit querdenken zwischen den Aufgaben bzw. die Zusammenhänge nicht so leicht begreift, fährt mit auswendig lernen besser. Dies ist jedenfalls die Erfahrung, die ich als Lehrperson gemacht habe.
Fünftklässler 12/11 und Drittklässlerin 09/14

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