Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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ChrisBern
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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von ChrisBern »

Ich kenne leider auch einige Fälle, wo man den Eltern per default angeraten hat, doch bitte ein April/ Mai / Juni kind zurück zu stellen. Hier in Bern geht das ja sehr einfach. Wir hatten auch im ersten KiGa eine KiGa Lehrerin der "alten" Schule, die von den Kindern so viel verlangt/erwartet hat, wie es früher war (also als die Kinder 5 oder älter waren). Die die Eltern am ersten Elternabend erst mal "rund gemacht" hat, weil sie noch nie eine "so schlimme Klasse" hatte (zitat, es ging noch weiter in dem modus). Sie war schlicht überfordert, weil eben die Rückstellerei hier langsam aufhört und daher recht viele Vierjährige in der Klasse waren und auch noch recht viele Jungs. ;-) es hat sich dann alles irgendwie gefunden, aber das erste Jahr war für alle Seiten recht anstrengend (die Lehrerin, sie ist dann auch länger ausgefallen, aber auch die Eltern, die dauernd ihre Kinder wieder abholen mussten, weil sie zu wild waren). Andere Lehrer sind da entspannter und auch ermutigender. Andere schauen schon noch viel auf alter und Grösse. Wie schon mehrfach geschrieben: hätte ich oder die Lehrer Zweifel, würde ich es vom SPD abklären lassen, die haben standardisierte Tests und schauen vermutlich auch weniger emotional drauf.

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danci
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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von danci »

@ ChrisBern
Ja, das wird hier auch oft geraten, wenn man vorher die Kindergärtnerinnen fragt. Unser Sohn ist Ende Juli geboren und als ich es ansprach, fand man es fast komisch, dass ich mir überhaupt überlege, ihn zu schicken. Es war aber auch das erste Jahr mit dem neuen Stichtag. Grundsätzlich werden in unsere Gemeinde von ca. 50 Kinder pro Jahr. fast 10 zurückgestellt. Man kann leicht ausrechnen, welche das sind. Aber bei denjenigen, die gehen, wird trotzdem nicht deshalb empfohlen, sie ein drittes Jahr im Kiga zu belassen. Erlebst Du das bei Euch anders?
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ChrisBern
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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von ChrisBern »

Das ist eine gute Frage, du hast Recht, ich kenne keine Rückstellungen von KiGa auf Schule. Hier wiederholen die Kinder eher die erste Klasse, das gibt es häufiger. Hier wird angekündigt, dass es dann fünf Jahre Basisstufe gibt, aber da gibt es noch keine Zahlen, das hat hier erst dieses Jahr gestartet.

sonrie
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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von sonrie »

Hier ist es auch sehr "üblich", dass Juni/Juli Kinder erst mit knapp 5 Jahren in den KiGa geschickt werden, dies wird auch von der SL und den KIGA Lehrpersonen generell gut geheissen. Die Anmeldung schneit jeweils schon im janaur rein, da sind die Kinder grad mal 3.5 Jahre alt und es ist oftmals schwer abzusehen, ob sie bis August KiGA reif sind. Natürlich passiert noch viel in diesen 7 Monaten, aber es macht auch nichts, wenn sie erst ein Jahr später gehen, da es sich so ja Jahr für jahr wiederholt. Hier wird auch oft von der Schule angeboten, dass man bis Mai wartet mit der Anmeldung, um zu sehen wie sich die Kinder entwickeln oder aber, dass sonst auch immer die Option eines dritten KiGa Jahres besteht.
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ChrisBern
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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von ChrisBern »

Hier ist die Anmeldung sogar schon im Oktober...Ja, das ist wirklich schwer abzusehen (auch beim Übergang kiga/Schule), was noch so alles passiert.

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Papa68
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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von Papa68 »

Warum ist der Stichtag eigentlich Ende Juli? Wer hat das festgelegt? Wenn selbst die Kindergärtner*innen der Meinung sind, dass es nicht gut ist, warum wird denn daran festgehalten?
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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von Manana »

Über den Stichtag wurde einmal abgestimmt im Zusammenhang mit Harmos.
Das kann man jetzt nicht mehr einfach ändern. Und würde auch nicht viel ändern. Es gibt immer Kinder, für die er nicht passt.

Interessant finde ich, dass offenbar in vielen Kantonen ein drittes Kigajahr gemacht usus ist bei jungen Kindern.
Hier wird es in der Regel nicht gemacht. Das heisst, wenn die Eltern ihr Kinder nicht schon zurückbehalten für den KG (das geht recht einfach), wird es nachher immer weiter mitgeschleppt. Es gibt auch nicht die Möglichkeit, das Kind provisorisch anzumelden um zu probieren ob's geht. Anmeldetermin ist im Februar, im Mai sind die Klassen eingeteilt.
Daher raten KIGÄ 's oft dazu, die Kinder gar nicht zu schicken, wenn sie noch jung sind, sonst werden sie dann eben mit spez. Förderung betreut und sind im System so drin.

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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von ChrisBern »

Ja, ein Durchschleifen ist sicherlich nicht im Sinne des Erfinders. Mich hat die KiGä dahingehend beruhigt, dass mein Sohn sonst fünf Jahre Basisstufe machen könnte. Daher habe ich angemeldet, wenn auch mit gemischten Gefühlen (Juni Kind, sehr klein, logopädische Probleme in Behandlung, andererseits: sozial, spielt super eigenständig aber auch in der Gruppe, aufmerksam, kognitiv auf der Höhe, durchaus Clever / Schlitzohr, zweites Kind, dh macht schon viel "mit").

Wäre sonst keine Option, das Kind in die erste Klasse zuschicken und notfalls die zu wiederholen? Bei altersgemischten Klassen bliebe das Kind ja sogar in der Klasse. Bei uns scheint das die üblichere Praxis.

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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von dede »

@danci/ chrisbern
Bei uns ist Zurückstellen auch sehr häufig. Wir hatten auch noch alte Kiga-Lp, die es noch kannten, dass die Kinder mit 6 Jahren 1 Jahr in den Kindergarten gingen. Da kam es schon länger vor, dass Kinder nach ein paar Wochen wieder zu Hause blieben, weil es im Kiga nicht geklappt habe. Das ist dann zum Teil auch Problemverlagerung. Ich habe vor kurzem gemerkt, dass unser jüngstes April-Kind, das wir zurückgestellt haben (nach Abklärung mit schulpsycholog. Dienst), in seiner Klasse das drittjüngste Kind ist. Das fand ich dann schon krass. Mittlerweile hat es sich aber etwas geändert, weil die älteren Kiga-Lps pensioniert wurden.

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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von ChrisBern »

dede hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 17:12 @danci/ chrisbern
Bei uns ist Zurückstellen auch sehr häufig. Wir hatten auch noch alte Kiga-Lp, die es noch kannten, dass die Kinder mit 6 Jahren 1 Jahr in den Kindergarten gingen. Da kam es schon länger vor, dass Kinder nach ein paar Wochen wieder zu Hause blieben, weil es im Kiga nicht geklappt habe. Das ist dann zum Teil auch Problemverlagerung. Ich habe vor kurzem gemerkt, dass unser jüngstes April-Kind, das wir zurückgestellt haben (nach Abklärung mit schulpsycholog. Dienst), in seiner Klasse das drittjüngste Kind ist. Das fand ich dann schon krass. Mittlerweile hat es sich aber etwas geändert, weil die älteren Kiga-Lps pensioniert wurden.
Oh wow, da wird ja viel zurück gestellt. Hier stellen eher die Eltern bei KiGa Eintritt zurück und dann eben eher erst in der Schule.

Ja, wir hatten auch so eine KiGa Lehrerin, es blieben zwar alle dabei, aber für einige Kinder war das erste Jahr mega harzig.

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danci
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Re: Drittes Kindergartenjahr für Ende-Mai-Kind?

Beitrag von danci »

Soviel ich weiss, waren die Argumente für die Stichtagsverschiebung eher organisatorischer Natur:
- Der alte Stichtag war auf die Einschulung im Frühling angepasst (war bis irgendwann Ende 80er der Fall). Diese wurde verschoben. Der Stichtag.
- fremdsprachige Kinder kommen so früher in Berührung mit dem Deutschen.
- gerade wo viele Eltern arbeiten, ist ein früher KIGA-Anfang gewünscht, da KIGA + Hort einiges günstiger ist als KITA.

Ob es gut weiss, weiss ich nicht. Ich habe hier ein Juli-Kind, für das die Rückstellung das Bete war. Und ein Mai-Kind, mit dem ich wohl noch ein Jahr zu Hause verzweifelt wäre...die KIGAs sind aber ziemlich aufgeschlossen für die jüngeren Kinder. Wieviele es gibt, weiss ich gar nicht, da Geburtstage nicht mehr auf der Klassenliste aufgeführt werden dürfen, nur noch Name und Telefonnummer. Ich finde es sehr schde. Aber auch auf direkte Frage bekam ich keine klare Antwort.

Im Kt Bern hat der damalige Bildungsdirektor versprochen, dass es einfach sein wird, die Kinder zurückzustellen, weil ansonsten Harmos nicht durchgekommen wäre. Darum entscheiden einzig die Eltern darüber. Ein Gesuch kann nicht abgelehnt werden. Auch das hat Vor- und Nachteile.

Ansonsten ist es bei uns auch eher so, dass das 3. KIGA-Jahr selten ist (kommt aber vor). Wir haben keine Basisstufe, dafür Zweijahrgangsklassen und ist ein Kind noch nicht soweit, mcht es die 1./2. Klasse in drei Jahren.
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