Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Fassadenschönheit und Systemschutz

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Fassadenschönheit und Systemschutz

Warum besuchen Menschen die alten Städte,
Gehen hin – fühlen spazierend sich wohl?
Ist es nicht, dass jeder dies gern hätte
Als zaubergestalteten Seelenpol?

Die alten Städte mit den Hausfassaden
Zeigen uns immer noch eine würdige Zeit,
Als man mit sehr viel Gestaltungsfreiheit
Für den Segen des Himmels war bereit.

Doch Menschmehrung hat Hauskästen erzwungen
Im Bautenerrichten auch anderswo.
Man hat sich sehr viel Ackerland abgerungen
Und ist jetzt um jedes Häuschen froh.

Früher hat man fast immer darauf gesehen,
Dass möglichst wertvolles Ackerland
Weiterhin konnte für gute Ernten bestehen,
Also baute man damals ins Bergland.

Der Systemschutz muss keine Kästen generieren,
Die zwar modern, doch fassadenleer stehen.
Heute lässt man sich zu Billigbauweisen verführen
Und kann damit keinerlei Schönheit mehr sehen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Zu Helden werden wir nur

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zu Helden werden wir nur

Zu Helden werden wir nur,
Wenn wir die Schöpfung anerkennen,
Denn Lebensgrundlage bleibt die Natur,
Damit wir uns ja nicht verrennen
In Zerstörungsglorien voll Not,
In Konsumneid und den Tod.

Wir alle haben es in der Hand
Zukunft zum Leben zu gestalten,
Retten die Atmosphäre, Wasser, Land,
Um Fruchtbarkeit giftfrei zu erhalten,
Wenn sinnvoll der Bauer hier eingreift
Und die Ähre ökologisch reift.

Deshalb, Ihr Militärs, Soldaten,
Vermint mir nicht Äcker und die Straßen.
Ihr wärt wirklich gut beraten,
Das Verheeren zu unterlassen
Und mit friedvolleren Möglichkeiten
Künftiges Überleben vorzubereiten.


©Hans Hartmut Karg
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Summender Charme

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Summender Charme


So zwischen Hell und Dunkel
Bei leiserem Nachbarsgemunkel,
Wenn sich der Abend ankündet,
Aufgeräumt und unergründet
Sich so langsam Ruhe einstellt,
Haben Immen Erntezeit erwählt.

Fast ein ganzer Bienenschwarm
Zeigt mit seinem summenden Charme,
Dass an Lavendelbüschen noch etwas geht,
Wo sein Hunger auf guten Nektar steht
Und Immen noch immer flugbereit –
Bis hin in wachsende Dunkelheit.

Was für ein summender Abend,
Wo Hunderte noch mildelabend
Sich den Traum von Süßem erfüllen,
Obgleich bereits Schatten kühlen,
Uns der Flugbetrieb zu Blüten zeigt,
Wie emsig Fauna sich zur Flora neigt.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Abendvergnügen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Abendvergnügen

Das war mir heute ein Vergnügen,
Wie früher wieder im Garten zu sitzen,
Wo auf den Beeten erste Sämlinge spitzen,
Um auf das herrliche Grünwachsen zu sehen,
Wenn Blätter im Winde bewegend wehen
Und wir uns in den Armen liegen.

Was ist das für ein Vergnügen,
Wie zwei Amselmänner hochfliegen,
Sich revierstreitend in den Federn liegen,
Lautflatternd wiederholt hochgeflogen
In den Garten des Nachbarn abgezogen,
Wo sie sich weiterhin laut bekriegen.

Weiter pulsiert das Leben: Vier Spatzen
Sind wohl aus Versehen im Grasland gelandet,
Auch dort ist bereits eine Elster gestrandet
Am Pool, eine Katze sich langsam anschleicht,
Wo sie jedoch die Wegflatternden nicht mehr erreicht.
Deshalb schärft sie die Krallen, entweicht auf leisen Tatzen.

Am Abend bleibt alles so lebensfroh,
An den Insektenhotel beruhigen sich Wildbienen,
Alles noch von letzten Sonnenstrahlen beschienen,
Wenn bereits an den Bäumen und am Gartentor
Die Langschatten treten anwachsend hervor
Und an der Tür leuchtet ein Kranz aus Stroh.


©Hans Hartmut Karg
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Friedfertigkeit will keinen Krieg

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Friedfertigkeit will keinen Krieg


Wer sich in den Krieg begibt,
Der verharmlost die Leidtreiber.
Wer immer nur sich selber liebt,
Der bekämpft keine Kriegstreiber.

Zu einer ehrbaren Fairnis zu finden,
Dazu werden sich BEIDE nicht einen.
Sie werden dann kein Leid überwinden,
Wenn sie immerzu im Eigenmeinen.

Kriegshandlungen vermeiden? Aber wie?
Friedenbereitschaft fordern? Jederzeit!
Die Menschheit hätte ja genug Genie,
Wäre sie jedoch auch friedensbereit?

Was in den Hütten nicht hält und heilt,
Wie sollte das auf Schlachtfeldern heilen,
Wo stets der übergroße Neidhass weilt,
Dass er sich in Aggression darf verkeilen?


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Beobachter werden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Beobachter werden

Wer die Demokratie retten will,
Der muss Beobachter werden,
Denn nur so behalten wir jenes Ziel,
Die Gewaltenteilungslage zu bewerten.

Wird die Legislative problematisch,
Weil man Gesetze nur noch diskutiert,
Die Textpassagen verwaltet bürokratisch,
Muss man zusehen, dass sie entscheidungsgeführt.

Ist Exekutive nur noch dokumentierend unterwegs,
Um die Medien mit Sensationen zu versorgen,
Schlittert sie in die Untätigkeit geradewegs,
Dann machen sich erste Opfer ernsthaft Sorgen.

Mit einer Judikative, die alles entscheidet,
Gerät der Staat in eine mögliche Legitimationskrise,
Weil sie von den anderen Gewalten Kompetenzen wegleitet,
So fällt damit das Recht dem Staat und den Bürgern auf die Füße.

Als Beobachter muss von daher der Bürger hinsehen,
Ob eine der Gewalten nicht überhand nimmt,
Sich die Medien kapert, um auf Kontrollmacht zu bestehen,
Damit das Gewaltenteilen auch tatsächlich stimmt.


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Völlerei satt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Völlerei satt


Da haben wir doch den Gutschein
Von Kindern zum Jubiläum bekommen
Für ein Genusswochenende ganz allein
Und deshalb endlich uns vorgenommen,
Dorthin zu fahren, wo es Allerbestes gibt
Und man im Hotel die Genießer auch liebt.

Dann sitzen wir First Class Stunde um Stunde,
Essen und trinken, bis man fast platzt,
Wo schon wieder gereicht die nächste Runde
Und keiner der Köche wirklich patzt:
Zur dicken Bratenscheibe gibt’s Spiegelei,
Nicht enden will uns die Völlerei.

Danach sehnen wir uns doch nach Hause zurück
An den heimischen und um so viel leichteren Herd,
Wo das fettarme Nichtschlemmen unser Magenglück,
Weniger Salz und Zucker den Magen beschwert
Und man trotz des vielen Genießens eingedenk:
Das Vertraute, Einfache bleibt ein Gottesgeschenk.


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Medienmacht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Medienmacht


Da vertraut man gerne auf die geteilten Drei:
Ledislative, Exekutive und Judikative,
Womit eine jede Demokratie gerettet sei
Und übersieht oftmals die Medientiefe.

Dabei können die Drei gewaltengeteilt nur bleiben,
Wenn sie unter Bürger- und Medienbeobachtung stehen.
Doch wo sich die Gewalten dem Parteiischen verschreiben,
Werden inzwischen Beobachtungen zu einem brüchigen Lehen.

Deshalb müssen unsere Medien objektiv durchsetzen,
Dass ihnen die Wahrheit als Norm unmissverständlich bleibt,
Müssen sich ernsthaft mit Beobachtungen auseinandersetzen,
Damit nicht der Unfug immerzu weitere Blüten treibt.

Würde auch nur eine einzige Gewalt übermächtig
Oder mündeten alle Kontrollen in einer einzigen Macht,
Dann gediehen die Fake News manipulierend gar prächtig
Und der Staat wäre um seine Rechtsredlichkeit gebracht.


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Auf dem Trimaran

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Auf dem Trimaran

Auf dem Trimaran über den Brombachsee fahren,
Dort, im mittelfränkischen Seenland:
Die Alten kommen her, müssen nicht sparen,
Busse bringen sie aus dem Hinterland.

Das Schiff allein bewegt hier die Gäste,
Man unterhält sich über den Saharastaub,
Den der Himmel verdunkelt, bestaubt die Feste
Und verantwortet damit den Sonnenraub.

Doch das kann die Alten nicht wirklich erschüttern,
Manche trinken Kaffee, andere essen Wurstsalat
Und wollen sich lustvoll den Magen füttern,
Wo es noch den allerbesten Kuchen hat.

Eineinhalb Stunden fährt der große Kahn,
Der Kapitän erzählt über Mikrophon seine Geschichte,
Bevor das Boot wieder am Anfang legt an,
Wo jetzt mancher über Smartphone von Eindrücken berichte.

Die Busse bringen sie wieder dorthin zurück
In die am Tage verwaisten Seniorenheime.
Und so mancher sagt sich: „Was für ein Glück!
Auf dem Schiff war niemand wirklich alleine!“


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Das habe ich ihr geschickt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das habe ich ihr geschickt

Nachdem sie mir nicht antwortete,
Auf dem Smartphone jedoch alles las,
Was ich ihr wochenlang zuschickte,
Kam die Zeit, bei ihr nachzuhaken.

Das habe ich ihr doch geschickt:
Gute Genesungswünsche zuhauf,
Erinnerungsbilder von alten Zeiten,
Als wir freundlich zueinander waren.

Das scheint nichts mehr zu gelten,
Weil offenbar in tiefer Neidkultur
Eine kranke, irrende Seele viruliert,
Nichts als Feindbilder kultiviert,
Opfer ihrer Krankheit wurde...


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Re: Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ein Ehesklave

Wir kennen da einen,
Der macht alles hyperrichtig,
Ist dem Ego seiner Frau stets pflichtig,
Einer halt – von den ganz Kleinen...

Gesteuert wird er von seiner Frau.
Die muss nur recht sauer schauen,
Und schon kann sie darauf bauen:
Allein durch sie macht er sich schlau.

Er nimmt alles an, was sie ihm sagt,
Kritiklos! Alles von ihr ist richtig,
Alles andere ist für ihn nur nichtig,
Kein Eigendenken er mehr wagt.

So fliehen denn die Jahre dahin,
Geprägt von ehelicher Unterwürfigkeit,
Zu leben ohne jede Gedankenfreiheit:
Für schwachen Geist macht das ja Sinn...


©Hans Hartmut Karg
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Heldenmut

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Heldenmut


Da kommt er schnurstracks daher, der kleine Mann,
Mutig, furchtlos geerdet schreitet er.
Weil er aus sich heraus das wirklich kann,
Deshalb ist er Held, Patriot, ein großer Herr.

Das war ursprünglich nicht sein Metier,
In das Leichte wurde er nicht hineingeboren:
Wäre er verantwortungsloser Witzbold ohne Weh',
Hätte er die Ernhaftigkeit längstens verloren.

Doch dann wächst er in diese Rolle hinein,
Wird unverbrüchlich Lichtgestalt von Feiheit
Und igelt sich nicht in einer Schonrolle ein,
Sondern gibt der Welt von sich Bescheid:

Schon David besiegte den Goliath,
Welcher selbst an schierer Größe leidet.
So wird Heldenmut dem Kleinen zur Tat,
Weil er jegliche Form von Verführung meidet.


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Am Anfang war das Wort

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Am Anfang war das Wort

Am Anfang war das Wort und nicht die Tat,
Denn alles Handeln braucht zuvor erst Rat,
Damit Handlungserfolge nicht schiefgehen,
Der Mensch auf Vollendung kann sehen.

Wer deshalb eine Handlung plant,
Bei dem sei ethisch angemahnt,
Dass er von außen sich lässt beraten,
Überlegt, ob segensreich die Taten.

Das Hyperschnelle bleibt unüberlegt,
Weil es das Rationale meist nicht pflegt,
Unkontrolliert herhaushaut eigenes Tun,
Oft bewegt nur von Sensationenschuh'n.

Wer zuvor sich umfassend informiert,
Alternativen dabei vielleicht auch aufspürt,
Der kann dann hinterher nicht klagen,
Wenn in Träumen ihn die Fehler jagen.


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Tatmensch

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Tatmensch

Der Mensch als Sklave seiner Tat
Wird nicht nach Fußabdrücken fragen.
Gehetzt von Aktionen ohne Rat
Macht er, was kein Globus kann tragen.

Er kann, er muss, es ist sein Drang,
Worauf er täglich willig steht.
Da hangelt er sich dann entlang,
Weil anders es für ihn nicht geht.

Also nun auf zu neuem Tun,
Ihn interessieren keine Akten.
Dabei hat er sehr viel zu tun,
Er stützt sich gerne auf die Fakten.

Die Theorien sieht er skeptisch,
Denker sind ihm eher Spinner.
Haptisch geht's zu und antiseptisch,
Er sieht sich immer als Gewinner.


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Lichtgestalt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Lichtgestalt

In meinem überlangen Leben sind mir
Drei Lichtgestalten erschienen,
Die öffneten mein Geistgespür
Und trugen offen ihre Mienen.

So seltenen Menschen begegnet man
Nicht automatisch hier im Leben,
Denn Lichtgestalten, ob Frau, ob Mann
Kann es als Blaupause nicht geben.

Eine ehrenhafte, wahre Lichtgestalt
Ist aus dem Hintergrund wirkmächtig,
Verzichtet dabei auf Urgewalt,
Bescheiden bleibt sie und bedächtig.

Wenn Dir ein solcher Mensch begegnet,
So bleib' ihm nah', halt' ihn in Ehren.
Mit Gutem göttlich sehr gesegnet,
Kann er Dir Seelenlast entschweren.


©Hans Hartmut Karg
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Kakofonievorwurf

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kakofonievorwurf

Wer anderen Kakofonie bescheinigt,
Sollte eigene Machwerke ansehen.
Erst wenn er deren Töne bereinigt,
Darf er in Kritikerschuhen gehen.

Leicht ist's, den Nächsten zu kritisieren,
Wenn selbstkritisch man nicht auf sich schaut,
Immer das große Wort will führen,
Obwohl eigene Reime – auf Sand gebaut!

Da schlage ich doch vor: Geh' in Dich,
Schau, was Du selber produzierst
Und nerve weder Dich noch mich,
Wenn Ungutes Du im Schilde führst!


©Hans Hartmut Karg
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Origins

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Origins


Man muss immer wieder mal
Auf die Herkunftswurzeln zurück,
Dann erkennt man, was dazumal
War, hat auf die Welt einen anderen Blick.

Gerade in neuerlichem Einheimischwerden
Wird das bisher Vertraute oft anders gespiegelt:
Wo Idealisierungen sich nicht gegen Wahrheiten wehrten,
Da hat man sich vielleicht zu sehr in Künftigem eingeigelt.

„Zurück zu den Quellen“ kann den Ehrlichen dazu dienen,
Dass sie das Frühere nicht als Vergangenes wegzerren,
Sondern nach vorn schauen, sich in Neuem erkühnen
Und auch aus Errungenschaften des Abgelegten nähren.


©Hans Hartmut Karg
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Olympia 2024

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Olympia 2024

Da sitzen sie so brav in den Rängen,
Menschen, die sich am Sport begeistern,
Alle fröhlich, frei von allen Zwängen,
Große Leistungen darf man meistern.

Doch diese Welt, sie glänzt nicht mehr
Wie noch vor Jahren, als der Frieden
Weltweit brachte die Menschen her:
Gute Zeiten waren uns beschieden.

Jetzt hängt über uns ein Damoklesschwert,
Und das verdirbt weltweit die Laune.
Was ist ein Leben denn noch wert,
Wo man die Tötung bricht vom Zaune?

Lasst uns doch die Feste feiern
Und Freude in den Erdkreis tragen,
Nichts verdüstern, nichts verschleiern,
Wieder den Beginn des Lebens wagen!


©Hans Hartmut Karg
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Ohne Sinn?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ohne Sinn?


Ich glaub' ich spinn',
Weil ohne Sinn
Mein Abend will nicht bleiben.
Feierabendgewinn,
wo ist der hin,
Damit Chillen ist darf treiben?

Nichts ist, wie ich es mir erwartet,
Obwohl alles erfolgsgestartet,
Doch Vieles bleibt mir unplanbar.
Von vornherein nichts abgekartet,
Manches entglitten und entartet,
Was früher einmal wunderbar.


©Hans Hartmut Karg
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Naturwüchsige Erinnerung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Naturwüchsige Erinnerung

Die schnelllebige Zeit verkürzt,
Was früher die Erinnerung gewürzt,
Womit man gern herhalten konnte,
Weil man nicht das Ungewohnte
Als Hektik einließ als das Treue,
Wo nur Neugierde sich erfreue.

Lasst die Erinnerung nicht fallen,
In Gegenwart Seelen festkrallen,
Denn trotz des Wandels in der Freiheit
Gibt's eben auch Vergangenheit,
Mit der man in nahe Zukunft schaut,
Wenn deren Hoffnung nicht verbaut.

Fliehen wir aber vor der Zukunft,
Weil Gegenwart mit Unvernunft
Meint, dass Früheres vergangen sei,
Daraus gespeist kein Mediengeschrei,
Sollten wir uns wieder dort einfinden,
Wo Erinnerungen erbauend binden.

Erinnerung an Jugend, Kindheit
Hält für uns doch Gutes bereit!
Wenn wir nur nach Schrecken fahnden,
Leid und Schuldzuweisung ahnden,
Nimmt uns das viel Lebensfreiheit:
Es flieht ganz die Glückseligkeit.


©Hans Hartmut Karg
2024

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