Coronavirus: Alles rund um die Schule

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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sonrie
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von sonrie »

Wenn man in dem thread zurückgeht, dann haben sich auf seite 3 oder so alle möglichen swissmoms zu Wort gemeldet, dass sie sich sicher sind dass die Schulen geschlossen werden nach den Weihnachtsferien (ich weiss das, ich hab so ein gefühl, ich bin mir sicher, etc.) , darauf folgte ein grosses "Oh Nein, bloss nicht!!!"... dann wurde das Damoklesschwert weiter geschwungen und der mahnende Zeigefinger hochgehalten ("ihr werdet schon sehen.....") , weil irgendwelche LP den Kindern die Sachen mitgegeben haben oder irgendwelche Medien das prophezeit haben.... nun ist es doch nicht so und es ist auch nicht recht :-)
Ich meine... echt jetzt? :lol: :lol: :lol:

Ich sehe beim Fernunterricht übrigens nicht das grosse Problem in der Technik, das haben mittlerweile sogar die Senioren mit weitaus weniger IT Affinität gecheckt wie man online meetings abhält, das Problem ist viel mehr, dass Fernunterricht für grössere Kinder eine option sein mag, für kleinere Kinder aber gar nicht. (kein Mitleid mit LP die es in den vergangenen 8 Monaten nicht erlernt haben wie man ein Zoom meeting aufsetzt....)

Ein zweitklässler braucht kein Zoom-Meeting um die 4er Reihe zu lernen oder Lesen zu üben, er kann auch nicht 4h vor dem PC sitzen, er braucht aber die sozialen Kontakte, die Gruppendynamik, Teil einer Gruppe sein, sich konzentrieren können, Frustrationstoleranz üben etc.
Je jünger die Kinder, umso wichtiger ist der persönliche Kontakt - und umso schwieriger ist fernunterricht, was zur Folge hat, dass es an den Eltern hängenbleibt die Kinder zu bespassen, zu betreuen und zu beschulen (und nebenher noch lockerflockig zu arbeiten).
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Sakura
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Sakura »

Danke sonrie, Du sprichst mir aus dem Herzen - v.a. der letzte Abschnitt.
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ausländerin
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von ausländerin »

Und der Hybrid Unterricht wäre kein Problem wenn nicht jedes Lehrer ein eigenes Programm unterrichtet hätte. Dann hatten Regionen 3-4 Fernklassen bilden können, mit Lehrer die auf den fernunterricht geschult sind und es Sinnvoll umsetzten können und alle Familien die Risikopatienten zu Hause hatten, konnten dann ihre Kinder zu Hause behalten. Und die andere ohne Vorwurfe leben lassen. Aber nein, das geht nicht, weil jeder Lehrer eigenes Programm unterrichten muss und Schulen nicht miteinander reden können. Und 8 Monate um so was zu überlegen und umsetzten geht gar nicht. Vielleicht wenn wir bei Covid-25 angekommen sind, dann sind wir soweit das darüber nachgedacht wird.

Malaga1
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Malaga1 »

@sonrie: Ich gebe dir recht. Mein Post bezog sich auf das Problem "Zuschalten von einzelnen Kindern geht nicht". Es geht schon, auch wenn es nicht 100% ideal ist. Aber das ist nun mal die Realität. Die gegenwärtige Situation ist nicht ideal, egal wie man es dreht.
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Bukiwa
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Bukiwa »

ausländerin hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 20:46 Und der Hybrid Unterricht wäre kein Problem wenn nicht jedes Lehrer ein eigenes Programm unterrichtet hätte. Dann hatten Regionen 3-4 Fernklassen bilden können, mit Lehrer die auf den fernunterricht geschult sind und es Sinnvoll umsetzten können und alle Familien die Risikopatienten zu Hause hatten, konnten dann ihre Kinder zu Hause behalten. Und die andere ohne Vorwurfe leben lassen. Aber nein, das geht nicht, weil jeder Lehrer eigenes Programm unterrichten muss und Schulen nicht miteinander reden können. Und 8 Monate um so was zu überlegen und umsetzten geht gar nicht. Vielleicht wenn wir bei Covid-25 angekommen sind, dann sind wir soweit das darüber nachgedacht wird.
Liebe Ausländerin, wenn Covid-25 durch ist, würde ich dich gerne mal zu mir in den Unterricht einladen. Jede Lehrperson unterrichtet ihr eigenes Programm und du findest das dumm?! Viel schlimmer ist’s in Wirklichkeit... Ich habe so viele Programme wie ich Anzahl Schüler habe...
Eine Lehrperson vor die Kamera stellen und alle Kinder machen zur gleichen Zeit das gleiche und ohne direkte Begleitung?! Man könnte viel Geld sparen, wenn das funktionieren würde...

ausländerin
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von ausländerin »

Bukiwa hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 21:15
ausländerin hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 20:46 Und der Hybrid Unterricht wäre kein Problem wenn nicht jedes Lehrer ein eigenes Programm unterrichtet hätte. Dann hatten Regionen 3-4 Fernklassen bilden können, mit Lehrer die auf den fernunterricht geschult sind und es Sinnvoll umsetzten können und alle Familien die Risikopatienten zu Hause hatten, konnten dann ihre Kinder zu Hause behalten. Und die andere ohne Vorwurfe leben lassen. Aber nein, das geht nicht, weil jeder Lehrer eigenes Programm unterrichten muss und Schulen nicht miteinander reden können. Und 8 Monate um so was zu überlegen und umsetzten geht gar nicht. Vielleicht wenn wir bei Covid-25 angekommen sind, dann sind wir soweit das darüber nachgedacht wird.
Liebe Ausländerin, wenn Covid-25 durch ist, würde ich dich gerne mal zu mir in den Unterricht einladen. Jede Lehrperson unterrichtet ihr eigenes Programm und du findest das dumm?! Viel schlimmer ist’s in Wirklichkeit... Ich habe so viele Programme wie ich Anzahl Schüler habe...
Eine Lehrperson vor die Kamera stellen und alle Kinder machen zur gleichen Zeit das gleiche und ohne direkte Begleitung?! Man könnte viel Geld sparen, wenn das funktionieren würde...
Ah Bukiwa, genau daran scheitert es. Kein Vision, keine Ideen, nur Probleme. Was hindert es daran ein Lehrer für Fernunterricht die Kinder in ihrem Tempo zu unterrichten wie es genau in Churer Model Klassenzimmer passiert? Aber wenn Schule A Französisch in Klasse 3 hat, Schule B Englisch, in Schule A Kinder Diktate schreiben und in Schule B wissen sie gar nicht was Diktat bedeutet, in Schule A ist gerade Gewichte das Thema, in Schule B Division mit Rest - Dann geht es nicht, weil sogar du behandelst nur ein-zwei Themen aufs mal - in unterschiedlichen Niveaus. Nicht unterschiedliche Themen. Und weiss du - ich unterrichte auch: Hybrid, Online, Präsenz, mit Synchronübersetzung, in zwei Sprachen Gleichzeitig, hoch qualifizierte Experte, Studenten in allen möglichen Konstellationen in Länder, 60 Kinder in einer Klasse in Dorfschule oder Flüchtlingslager - alles war schon mal dabei. Es braucht immer eine Struktur. Auf die Struktur kann ich unterschiedliche Niveaus, Sprachen, Erfahrungen aufbauen und von Diversität profitieren - aber ich kann nicht drei verschiedene Themen gleichzeitig unterrichten.
Nimmst du zwei Kinder aus zwei Schulen, und du weisst gar nicht sogar wie du sie benoten sollst - ein hat jede Woche benotete Test, anderer weiss gar nicht was eine Note ist.

5erpack
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von 5erpack »

Hm, also ich verstehe das Problem der LP. Habe ja „ genug“ Erfahrungen mit meinen Kindern. So einfach ist es wirklich nicht!
Da kommt zuviel zusammen.
1. das mache Haushalte gar nicht aufgerüstet sind
2. das manchen Schulen schlicht das Geld dazu fehlt ( danke bürgerliche für den Rotstift in der Bildung!)
3. das mit inklusion, ist auch schwierig
4. zu grosse Klassen!
5. das Niveau der Kids ( je nach Hintergrund funktioniert’s oder halt nicht
6. persönliche Grenze eines Schülers und Lehrers!

Dazu kommt kein einheitliches Bildungssystem und und und.
Ich sehe es doch an der Ausbildung meiner grossen. Die st.galler ausstauschschüler sind ganz woanders als die Klasse meiner grossen und ich will umziehen und schlage mich jetzt schon mit den Gedanken rum, wegen Schulen weil der nachbarkanton trotz eigentlich gleichen Lernplänen, ein ganz anderes System hat mit Stufen etc.
Da wird doch der Esel im Stall verrückt!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

Malaga1
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Malaga1 »

Man kann sich immer rausreden „kein Geld“, „keine Geräte zu Hause“. Es gab einige Schulen, die im Frühling in Windeseile abgeklärt haben, welche Kinder keinen Laptop zu Hause haben. Diesen Kindern wurde ein Schulgerät zur Verfügung gestellt. Unsere Schule hat soeben neue Laptops angeschafft, weiss aber bis heute nicht, was die Kinder zu Hause haben. Unser Schulleiter, der noch zwei Jährchen bis zur Pension absitzt, sagte auf meine Anfrage, für sowas habe man keine Zeit und man dürfe das gar nicht fragen. Es gäbe auch kein zusätzliches Personal, um sich damit auseinanderzusetzen. Bitte? Mein Mann und ich haben anfangs Lockdown beide mind. 12 Stunden gearbeitet pro Tag bzw. Nacht, Kinder beschult und bespasst, Haushalt geführt etc. Ich dachte echt, ich höre nicht recht. Uns hat auch niemand gefragt, ob wir es lässig finden, das uns die Schule alles delwgiert und null Rücksicht auf unsere Situation nimmt.
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Sternli05
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Sternli05 »

Unsere durften die Laptops der Schule nach Hause nehmen.

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ChrisBern
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von ChrisBern »

Ich bin ganz froh, dass bei uns in der Grundschule nach dem Churer Modell gearbeitet wird. Dort arbeitet man eh mit Wochenplänen und das kann man eigentlich 1:1 auf Fernunterricht übertragen. Es fehlen dann natürlich klar so Sachen wie der Morgenposten und die Arbeit in der Lernfamilie, das kann man in dem Alter glaube ich noch nicht auf teams oder so machen, bei älteren Kindern geht das sicher schon. Ich finde, in der Grundschule braucht es nicht eine mega Digitalisierung, sondern eher eine gute und enge Begleitung der Kinder durch die Lehrer (und wenn es jeden Tag 15 Minuten Telefonat sind, um den Plan zu besprechen), vor allem, wenn die Eltern das nicht auffangen können (zb sprache nicht sprechen). Ein streaming des Unterrichts beim Churer Modell sehe ich weniger bzw nur bei kurzen Sequenzen (input der Lehrer bzw informeller Austausch mit der Klasse), da alles sehr individuell ist.

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Lotus
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Lotus »

Ich glaube ja, dass nicht das WIE der Lehrpersonen gerade im Mittelpunkt stehen sollte. Jeder einfach sich Mühe geben.
Man sollte sich fragen, warum es überhaupt so wichtig ist, dass alle überall genau das gleiche zur gleichen Zeit gleich gut können! Ich kenne den Druck, den das manchmal auslöst sehr gut. Ich meine nicht, dass es egal ist. Aber ich meine, warum wenn Zb jemand zügelt, man nicht einfach davon ausgeht, daas es gut geht ? - und ich meine damit die Einstelung ALLER Beteiligten.
Warum drückt man in einem Pandemiejahr überhaupt unter Notendruck die Schulbank? Was ist ein Jahr? Und warum tragen da LPs also Angestellte soviel Verantwortung?
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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krista
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von krista »

Ich habe bei der Pressekonferenz gestern herausgehört, dass der Auftrag an die Kantone ging, die Massnahmen an den Schulen zu überarbeiten und sich "Gedanken zu machen". A. Berset hat ja konkret davon gesprochen, dass es noch mehr gäbe, zwischen Schulschliessung und völliger Öffnung.

Das sehe ich persönlich auch so, es gibt mehrere Modelle, die ich für realisierbar halte.
Ärgerlich finde ich, dass bisher zu wenig in diese Richtungen gedacht und diskutiert wurde. Nicht nur, was ich selbst an den Schulen erlebe (ich arbeite mit kleinem Pensum an 2 Schulen), sondern besonders, was öffentlich vom Präsidenten der Freiwilligen Schulsynode meines Kantons bestätigt wurde:
Es wurden auf der Stufe der obligatorischen Schulen keine Konzepte für den Fernunterricht entworfen.

Ich finde es sehr spät, jetzt (wenn überhaupt) damit anzufangen.

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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von nala11 »

krista hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 08:55 Ich habe bei der Pressekonferenz gestern herausgehört, dass der Auftrag an die Kantone ging, die Massnahmen an den Schulen zu überarbeiten und sich "Gedanken zu machen". A. Berset hat ja konkret davon gesprochen, dass es noch mehr gäbe, zwischen Schulschliessung und völliger Öffnung.
Offenbar wollte Viola Amherd die Schulen schliessen, Berset aber war dagegen, und auch andere Bundesräte.

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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von 5erpack »

Wird denn am Freitag oder am Mittwoch entschieden?

Was würdet ihr machen?
Ich muss am Freitag für beide ältesten das zugabo kaufen ( je für 1 Monat).
Kostet über 200 Fr für beide. Aber wenn am Mittwoch die Schulen ( die weiterführenden/ Gymnasium etc) schliessen, dann lohnt sich das echt nicht...
Aber für drei Tage Zug zahlen kostet dann halt auch wieder fast 100 stutz für beide...
Ich sagte gestern GG ich Kauf die Abos trotzdem.
Von beiden Schulen weis ich das der Unterricht momentan normal starten soll am Montag.
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huckepack
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von huckepack »

sonrie hat geschrieben: Mi 6. Jan 2021, 20:14 das Problem ist viel mehr, dass Fernunterricht für grössere Kinder eine option sein mag, für kleinere Kinder aber gar nicht. (kein Mitleid mit LP die es in den vergangenen 8 Monaten nicht erlernt haben wie man ein Zoom meeting aufsetzt....)

Ein zweitklässler braucht kein Zoom-Meeting um die 4er Reihe zu lernen oder Lesen zu üben, er kann auch nicht 4h vor dem PC sitzen, er braucht aber die sozialen Kontakte, die Gruppendynamik, Teil einer Gruppe sein, sich konzentrieren können, Frustrationstoleranz üben etc.
Je jünger die Kinder, umso wichtiger ist der persönliche Kontakt - und umso schwieriger ist fernunterricht, was zur Folge hat, dass es an den Eltern hängenbleibt die Kinder zu bespassen, zu betreuen und zu beschulen (und nebenher noch lockerflockig zu arbeiten).
Und ich gehe nochmal eine Stufe weiter: ich finde es auch für grössere Kinder keine Option. Schlichtweg nicht.
Teil einer Gruppe zu sein ist für Teenager enorm wichtig.
Kleine Kinder orientieren sich an den Eltern, grosse Kinder an den Freunden.
Grosse Kinder, also Jugendliche verfaulen schlichtweg Zuhause. das kennt man ja selber: hat man zuwenig zu tun, sitzt man herum und jedes aufraffen, etwas zu erledigen wird schwieriger und schwieriger.
Genau so geht es auch den Jugendlichen.

Zudem geht die ganze Pandemie die Kinder und Jugendlichen (zum Glück) sehr wenig an. Sie tragen aber hohe Einschränkungen. Das einzige, was sie noch haben ist die Schule, wo sie ihre sozialen Kontakte pflegen, die Welt kennenlernen. Das können sie in der 3-zimmer-Wohnung mit ihren im Homeoffice arbeitenden Eltern nicht. Nimmt man ihnen die Schule auch weg, sorry, dann nimmt man ihnen ziemlich alles.

Wir haben jetzt wieder eine Woche Unterricht Zuhause für das grössere Kind. Das geht gerade noch, so eine Woche. Alle Aufträge der Schule sind erledigt. Es ist aber erst Donnerstag. Und jetzt? Viele Stunden Zuhause herumsitzen liegt vor uns. Ich selber bin auswärts am Arbeiten. Kann also nicht mal ein Gesellschaftsspiel vorschlagen...

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huckepack
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von huckepack »

Noch was zu Teams:
mein 10 jähriges Kind hat(te) das auch, auf dem Laptop der Schule. Knapp 1 Woche hatten sie es. Das Laptop piepste den ganzen Tag, über Mittag, bis 22.00h.
Solange Chatfunktionen da sind, und die sind bei Teams zwangsläufig da, frage ich mich, ob die Eltern, die nach Teams rufen total "brave" Kinder haben, welche nicht mitchatten und dem Sog, ständig aufs Laptop zu schauen ob eine Nachricht kam widerstand leisten können, oder ob sie als Eltern so stark kontrollieren wollen/werden, dass dies nicht geschieht. Ein Job, den ich in dem Alter noch nicht machen wollte.. Da greift die Schule in die mediale Erziehung vor, die noch nicht stattfinden sollte. Mein Kind konnte kaum mehr Hausaufgaben machen, es brauchte das Laptop für die Schule um damit Hausaufgaben zu machen und ständig kamen Nachrichten anderen Kinder, Telefonanrufe...
Denkt ihr denn in einem Schullockdown wäre das anders?
Habt ihr die Energie und Zeit, zur eigenen Arbeit und der Betreuung der Kinder auch noch zu schauen, dass sie nicht beginnen, ständig aufs Gerät zu schauen, total darauf programmiert zu werden, bei jedem Piepsen den Puls hochrasen zu lassen etc.

sonrie
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von sonrie »

@5erpack: wieso wartest du auf eine Entscheidung? Mehr als zu sagen, dass die Schulen im Moment offen bleiben können sie ja nicht?

Gestern wurde ganz klar kommuniziert, dass die Schulen nicht geschlossen werden sollen, dass sich die Kantone aber VORBEREITEN sollen, für den Fall dass es dann doch notwendig werden sollte (Schulschliessungen passieren als Allerletztes, sei das Ultima Ratio).
Der BR will dass die Kantone (!) sich vorbereiten auf ein "worst case szenario", dass im Notfall schnell entscheiden und umgestellt werden sollte (was auch Sinn macht).
Spoiler:
https://www.admin.ch/gov/de/start/dokum ... 81881.html
Gleichzeitig sollen die Kantone sich überlegen, welche Massnahmen in den obligatorischen Schulen getroffen werden könnten, falls zusätzliche Massnahmen unumgänglich werden sollten.
Ich verstehe einfach nicht, warum ständig alle Schulschliessungen erwarten? Sollten die Zahlen dank der Virusmutation explodieren wird es sicher schnell gehen, aber im Moment sind die Zahlen konstant (hoch).


@Huckepack: meine Älteste ist 9, ich kann (noch) nicht beurteilen wie Fernunterricht für grössere Kinder umsetzbar ist, stimme dir aber zu, dass das Sozialleben für die Kinder unglaublich wichtig ist (bzw. das was davon übrig geblieben ist).
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Malaga1 »

@huckepack: Dieses Gepiepse kann man abstellen. Wir haben Teams im Geschäft und ich habe alles blockiert - auch Eingangsnachrichten für E-Mails etc., da das ein Produktivitätsfresser ist. Meine Tochter hatte im ersten Lockdown eine Skype-Gruppe. Der Lehrer hat sie erstellt, leider ging dann nichts drüber. Es ging aber keine 24 Stunden, bis es eine Skype-Gruppe "Klasse xy ohne Lehrer" gab. Da ging dann die Post ab. Ich fand das überhaupt nicht schlimm. Das war ein Teil des Soziallebens. Jetzt chattet sie mit Teams mit einigen aus der Schule (nicht nur Klassengspändli). Ich finde auch das völlig ok. Klar, wir thematisieren immer wieder mal, was ok ist und was nicht - sie hat seit dem Lockdown auch WA. Das gehört heute dazu und man muss den Umgang damit lernen.
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stella
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von stella »

huckepack
Das hat sich bei meinen Kids im Lockdown sehr schnell eingependelt und beide haben einen vernünftigen Umgang damit gefunden.

Aber ja, es ist ein Ablenkungsfaktor. Die Benachrichtigungen muss man mit ihnen ausschalten, wir haben es thematisiert. Sie können das viel besser als ich.

Die Grosse ist an einer Schule, die praktisch alles digital hat. Am Anfang war das sehr anstrengend, nun weiss sie, wie es läuft, hat sich gut eingerichtet und sich vernünftige Strategien angeeignet.
Bei der Kleinen sind sie auch vermehrt digital unterwegs. Dort kreide ich der Schule an, dass sie diese Probleme nicht thematisieren. Sie machen einfach den Umgang mit den Programmen in der Schule, aber z.B. keine Nettiquette oder keinen Umgang mit der Infoflut...
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

nala11
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von nala11 »

Ich habe mit meinen Kindern das Piepen der Nachrichten bei Teams auch ausgeschalten. Wir haben dann die Regel eingeführt, dass sie 2 mal täglich 15min die Chats lesen und darin schreiben dürfen. Hat gut funktioniert.
Huckepack, ich habe mich zuerst auch geärgert, dass wir dank Teams jetzt dieses Problem Zuhause haben, zumal meine Kinder erst diesen Sommer ein Mobile bekommen. Inzwischen sehe ich das Ganze als Übungsfeld; wir und die Kinder konnten die Probleme mit diesen ständigen Nachrichten schon mal erleben, besprechen und Lösungen suchen.

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